Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jazz

Bewertungen

Insgesamt 636 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2023
Straßenmusik
Behr, Markus

Straßenmusik


weniger gut

Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch herangegangen und wollte mich überraschen lassen. Überrascht wurde ich recht schnell als eine Gruppe von 4 Lesben Orgien feierte und es unschön für eine von ihnen endete. Die ganze Szene wirkte wie eine Männerfantasie, die Behr geistig aufleben lassen wollte. Teils wirkte Chiara auch, als ob sie die Annäherungsversuche von Amy nicht wollte und dann ging sie mit Vollgas bei einer anderen ran? Das wirkte in beiden Szenen übergriffig und falsch.

Inhaltlich geht es hauptsächlich um zwei Personen, schätzungsweise um die 20, die ihren Lebensweg finden wollen. Dabei scheitern sie und treffen sich zufällig mehrfach in Amsterdam, was unrealistisch erscheint, wenn man die Größe bedenkt. Beide haben die Musik als Hobby gemein und freunden sich an, was allerdings nicht wirklich gut gemeint scheint, sondern vielmehr toxisch wirkt. Sie schreit ihn an, am nächsten Tag treffen sie sich wieder und er beginnt einen Streit.

Chiara kämpft mit psychischen Problemen, die sie an ihrem Köper auslässt. Das war auch nicht erwartet und nicht mein Interessensgebiet. Damit will ich mich nicht in meiner Freizeit beschäftigen. Als sie dann auch noch zum zweiten Mal ihre Gitarre an zwei hintereinander folgenden Tagen vergisst, dachte ich mehr als Demenz aufgrund ihres Alkoholkonsums statt an psychische Probleme. Ihr Leben lässt sie dabei von ihrer reichen Mutter finanzieren, die sich aber sonst nicht sehr für das Leben ihrer Tochter interessiert.

Jonas, der Protagonist, stottert, verfügt über einen starken Mangel an Selbstbewusstsein, hat Prüfungs- und Vortragsangst.

Das Christentum kommt in einer Szene auch nicht gerade gut weg. Da dachte ich mir: Dann lass es doch komplett bleiben, ohne beleidigend zu wirken. Der Autor wurde mir auch nicht sympathisch und dabei bin ich nicht mal christlich.

Zudem trinken die Personen allesamt in dem Buch quasi nonstop und streiten sich. Niemand wurde mir hier sympathisch. Lustig fand ich auch keine Szene. Viele Dialoge sind zudem auf (einfach verständlichem) Englisch. Das mag ich persönlich nicht. Insgesamt ist mir der Roman zu woke gewesen. Da sind die Lesben, dann der Protagonist, der eventuell als Kind schwule Tendenzen hatte oder auch nicht. Wirklich aufgelöst wurde es nicht, wird aber allgemein wenig aufgelöst im Roman. Man springt von einer zur nächsten Szene.

Ich hoffe, dass sich das Englische in deutschen Romanen nicht durchsetzt. Das war schon mein drittes Buch, was mich in dieser Hinsicht genervt hat. Die zwei anderen hatten einen "they" Charakter und genderten andauernd. Wenn sich das durchsetzt, werde ich das Lesen als Hobby einstellen. Hier wird zudem auch vulgär beleidigt. Das hatte ich von einem, der Germanistik und Anglistik studiert hat, nicht erwartet.

Schließlich kann ich das Buch auch nicht wirklich einordnen. Liebe? Nicht vorhanden. Freundschaft? Toxisch. Literatur? Falsche Sprachwahl. Insgesamt ist der Trip in Amsterdam zäh, langweilig und mühsam zu lesen. Öde. Da fehlt einfach Spannung. Ein interessanter Twist.

Aufgrund der vielen Punkte, die mir nicht gefallen haben, kann ich das Buch leider keiner Person empfehlen. Ich dachte erst jungen 20-Jährigen, die ebenfalls noch auf der Suche nach dem Lebenssinn sind, aber dafür trinken sie mir wirklich zu viel.

Bewertung vom 02.04.2023
Eat like a Woman
Haselmayr, Verena;Haselmayr, Andrea;Rosenberger, Denise

Eat like a Woman


sehr gut

Ich habe viel unter menstrualen Beschwerden gelitten, bis ich eine konkrete Diagnose bekam. Genauso ging es den drei Autorinnen in diesem Buch, die die Pille verschrieben bekommen haben und diese schließlich nach ein paar Jahren freiwillig abgesetzt und eine alternative Methode gesucht haben. Ihr Wissen und ihre Forschung teilen sie nun in diesem Werk.

Nach einer kurzen Einleitung, in denen sich die drei vorstellen, beginnt es schnell mit den Rezepten. Diese sind klassisch in Frühstück, Drinks, Suppen, Salate, Hauptmahlzeiten und Desserts geteilt. Zu den Gerichten gibt es ein professionelles Foto, das immer optisch ansprechend wirkt. Die zwei nackten Frauen und andere Andeutungen von weiblichen Organen in Form von diversem Obst hätte ich jetzt nicht gebraucht. Das regt meinen Appetit an Obst nicht sehr an. Bei den schlanken Frauen, die makellos erscheinen, könnten Frauen mit ein paar Rundungen und/oder Narben Komplexe bekommen. Nicht so gut durchdacht.

Zwischen den Rezepten gibt es immer wieder Einschübe mit Yogaübungen. Klar in zwei getrennt wäre für mich sinnvoller. Hier habe ich den Mehrwert nicht nachvollziehen können, aber auf jeden Fall ein paar neue Übungen mitgenommen.

Die Gerichte sind fast alle vegan. Honig taucht auf. Dafür hat mich gewundert, dass in ein paar Gerichten Alkohol verwendet wird. Die werde ich auslassen. Die Hauptzutaten fokussieren vor allem auf Obst und Gemüse. Ich esse kaum Obst wegen des Zuckers und außerdem sind die meisten Obstsorten, die hier verwendet werden nicht heimisch, sondern exotisch. Das ist nicht sehr nachhaltig. Beim Import kommt noch hinzu, dass sicherlich einige Vitamine und Mineralstoffe auf dem Weg auch verloren gehen. Innovativ herausgestochen ist da in meinen Augen Aprikosenknödel.

Bei den Ölen werden viele verschiedene wie Weizenkeimöl, Pistazienöl und Distelöl verwendet. Ich habe gerade in meiner Küche geschaut. Ich besitze Sesam, Oliven und Rapsöl. Wenn ich all die Sorten und die Kräuter etc., die mir noch fehlen, noch dazu kaufe, brauche ich wirklich viel Platz in der Küche. Den habe ich leider nicht. Außerdem wird auch oft Gemüsebrühe verwendet. Das findet man ebenfalls nicht in meinem Vorrat. Ich würze lieber direkt mit Kräutern.

Zudem wird oft verschiedenes Pulver wie Shatavaripulver (gut für mentruelle Probleme), Spirulinapulver und andere Zutaten, von denen ich zum ersten Mal lese wie Nori-Algen-Flocken etc. verwendet, was ich ebenfalls nicht in meine Ernährung einbauen will. Ich will genau wissen, was ich da zubereite. Hier wüsste ich auch gar nicht, wo ich all das finden könnte. Und insgesamt kann ich mir auch nicht vorstellen, dass all das nicht kostspielig ist und eventuell nur online vorhanden ist. Meine Zutaten bestelle ich nicht im Internet.

Desserts sind oftmals mit Datteln und Feigen. Erneut zwei sehr süße Obstsorten, die ich meide.

Der Teil, in der Kräuter ausführlich erklärt wurden und auch die 3 Tees für akute Hilfe bei Schmerzen haben mir dagegen gefallen. Außerdem sind alle Gerichte durchweg sehr leicht und daher gut bekömmlich, die Avocadotorte ausgenommen. Durch das viele Obst sind die Gerichte sehr süß, was Heißhungerattacken vorbeugt, die man schnell zu der Zeit des Monats bekommt.

Für Fans der asiatischen Küche zu empfehlen. Sie verwenden sehr oft Miso und Kimchi. Außerdem noch für alle Frauen, die mit klassischen Frauenproblemen kämpfen, zu empfehlen, wenn sie mit den genannten Zutaten kein Problem haben. Ich hatte mitunter das Gefühl, dass Zutaten, die in Deutschland beheimatet sind, für nicht gut genug empfunden wurden.

Bewertung vom 26.03.2023
Meine Süperküche
Kaptan, Meltem

Meine Süperküche


ausgezeichnet

Ich kannte Meltem Kaptan als Comedien nicht, aber ihr Kochbuch hat mich wirklich überzeugt. Sie kocht authentisch türkische Küche, die einfach gehalten ist und daher wirklich gelingt. Alle Rezepte durchweg.

Zu jedem Rezept gibt es ein buntes, professionelles Foto, was den Appetit anregt und man kann sich orientieren, ob man das Endresultat essen würde und es einem am Ende auch gut gelungen ist. Die Farbauswahl zwischen dem Blau, dass das Meer widerspiegelt und dem Rot und Weiß, was an die Farben der türkischen Flagge angelehnt ist, finde ich wirklich perfekt getroffen.

Zu den Rezepten: Sie benutzt keine Butter und setzt stattdessen immer auf Olivenöl. Das finde ich super, denn genauso handhabe ich es auch.

Es gibt viele Meze (kleine Vorspeisen, eine Art Tapas), die oftmals vegan zubereitet werden können, wenn man die Yogurtdips weglässt. Da gibt es für mich Altbekanntes wie Zaziki und den Hirtensalat, aber auch Neues wie gebratene Auberginen und Zucchini.

Börek gibt es herzhaft gefüllt in verschiedenen Variationen mit Käse oder Fleisch. Manche werden dabei frittiert, ich habe es im Ofen ausprobiert und das ging genauso gut und hatte deutlich weniger Kalorien.

Suppen gibt es auch reichlich mit viel Gemüse, teilweise mit Fleisch. Hier sah man den deutschen Anteil sehr durch, da viele Kartoffeln hatten. Auch die Tomatensuppe, was mich verwundert hat, da ich das so gar nicht kenne. Ich bleibe hier aber lieber bei meiner klassischen Variante ohne, denn ich mag Suppen mit Kartoffeln nicht sehr. Die sind mir zu kalorienreich, schwer. Suppen sollten in meinen Augen leicht bekömmlich sein.

Die Frühstücksvarianten sind mir alle zu zeitaufwendig für den Morgen. Am Wochenende vielleicht mal. Aber ich will morgens eigentlich schnell etwas essen ohne etwas Großes vorzubereiten und dann noch die Backzeit abzuwarten. Daher werde ich diese Gerichte wohl lieber mittags oder abends genießen.

Bei den Desserts hatte ich schon gefürchtet Baklava zu lesen, die ich niemals selbst machen würde, weil mir das viel zu schwer wäre und nach garantiertem Misslingen demotivieren würde. Aber da wurde ich sofort positiv überrascht. Es gibt auch bei den Desserts kein einziges schwieriges Rezept. Sie erklärt, dass es 5 Unterkategorien in der türkischen Dessertküche gibt und gibt zu jedem mehrere Rezepte. Daher werden alle, die Kuchen, Kekse und Puddings lieben, glücklich.

Insgesamt durchsticht ihr Repertoire durch viel Vegetarisches, sodass ich das Vegetariern auf jeden Fall empfehlen kann. In vielen Gerichten kann man das Fleisch auch einfach weglassen. Rein vegan gibt es wenig, wobei ich nicht sicher bin, ob man alles einfach durch vegane Produkte ersetzen könnte. Dann würde es gehen. Genauso lautet meine Empfehlung an Glutenfreie, falls man Brot und Weizenmehl leicht ersetzen kann. Ansonsten gibt es auch hier zu wenig.

Ein Gefühl fürs Kochen sollte man schon entwickelt haben, da sie manchmal in Löffeln (Linsen zum Beispiel) abmisst. Das Meiste steht aber in Gramm.

Zudem benutzt sie bei ein paar Rezepten gekauften Yufkateig. Den selbst herzustellen, denke ich, ist selbst für türkische Laien schwierig oder gar machbar. Daher würde ich das nicht kritisieren, aber gern anmerken.

Nur ein Rezept hat mich nicht überzeugt. Von einem türkischen Hackbraten habe ich bisher noch nie gehört. Der hatte dann ganz gekochte Eier in der Mitte. Gekochte Eier mag ich wiederum persönlich nicht sehr, sodass ich dieses Rezept definitiv nicht kochen werde.

Ganz lustig finde ich, dass sie nach dem Verfassen des Kochbuchs die Rezepte alle von ihrem deutschen Mann nachkochen lassen hat, um zu sehen, ob sie auch von einem Deutschen gelingen, da das Buch für den deutschen Markt gedacht ist. Daher sind im Buch wirklich Rezepte vorhanden, die definitiv gelingen und ich empfehle es jeder Person, die zu Hause authentisch türkische Hausmannskost genießen wollen.

Bewertung vom 24.03.2023
Einfach Urlaub
Paul, Stevan

Einfach Urlaub


ausgezeichnet

Ich bin schon lange begeistert von den simplen Gerichten, die Stevan Paul kreiert. Hier hat er den Fokus auf den Campingurlaub gelegt. Daher gibt es am Anfang eine Packliste mit Ausstattung, die man schon mitnehmen sollte und was er dagegen nicht empfiehlt, weil man es auch vor Ort kaufen kann.

Im Hauptteil folgen Rezepte mit großen Abbildungen, die das ganze Herz rundum wunschlos glücklich machen. Er folgt mit verschiedenen Frühstücksideen. Hier ist der Frühstücksburger innovativ, für mich aber persönlich eher etwas für den Mittag, weil ich morgens auf nüchternen Magen leichte Kost besser vertrage. Da lange ich lieber beim Porridgerezept zu. Anschließend gibt es viele Salate, die es im Buch an sich an Massen gibt. Sowohl klassische aus Gemüse, als auch süße mit Obst, aber auch kohlenhydratreich mit Nudeln und fetthaltig mit diversem Käse. Insgesamt ist das Buch daher auf jeden Fall bunt, frisch, knackig und gesund.

Weitere Favoriten von mir sind herzhaft, vegetarisch gefüllte Blätterteigtaschen und vegetarische Lahmacun, was definitiv eine Lieblingsspeise werden könnte.

Beim zweiten großen Punkt Grillen stehen Fleisch und Fisch im Vordergrund.

Es gibt kalte Speisen, aber auch warme Suppen und Eintöpfe für Regenwetter.

Die Drinks sind alle alkoholfrei.

Am Ende folgen noch ein paar Desserts, wie Obstkuchensorten.

Außerdem ist an Frühling, Sommer und Herbst gedacht. Es gibt Spargel, Wassermelone, aber auch Kürbis, sodass man dieses Buch durch die ganze Reisesaison benutzen kann.

Handlich ist das Buch, wenn man mit dem eigenen Auto fährt. Denn es ist groß, etwa 2 Zentimeter breit und wiegt daher etwas aufgrund des Hardcovers. Wenn man anderweit reist, würde ich vorher ein paar Rezepte mit dem Handy abfotografieren und das Extragewicht vermeiden.

Eine sehr vielfältige Auswahl an simplen Gerichten, die schnell zubereitet sind und daher jedem Campingfan zu empfehlen!

Bewertung vom 19.03.2023
Ein Neuanfang für uns / Die Frauen vom Lindenhof Bd.1
Oswald, Katharina

Ein Neuanfang für uns / Die Frauen vom Lindenhof Bd.1


gut

In "Die Frauen vom Lindenhof" geht es um eine Familie bestehend aus 3 Schwestern, die mit ihrer Mutter und ihrem aufgrund von traumatischen Erlebnissen verstummten Opa, die auf dem Lindenhof leben und ihr Leben mit geringen Mitteln zu meistern versuchen.

Marianne, die älteste Tochter kommt auf die Idee die Schreinerei ihres im Krieg gefallenen Vaters wieder zum Leben zu erwecken, was im Dorf kritisch beäugt wird, da sie eine Frau ist und die Arbeit bisher immer nur von Männern ausgeübt wurde. Doch Marianne gibt sich kämpferisch und um sich die Arbeit zu erleichtern, beschließt sie, Puppenspielzeug herzustellen. Von da an wird sie tatkräftig vom ganzen Dorf unterstützt.

Henriette, die mittlere Tochter, hat gar kein Interesse an harter Arbeit und will nur einen reichen Mann, der ihr das Leben bieten kann, von dem sie schon immer geträumt hat. Daher zieht sie schnell in die Stadt zu ihrer Tante, wo sie auch schnell fündig wird. Marianne ist aber ihr Auserwählter nicht ganz geheuer...

Das ist der erste Band der Reihe, wobei dieser Band in sich insofern geschlossen ist, dass er alleinstehend problemlos gelesen werden kann. Es gibt keine signifikanten offenen Fragen am Ende. Was mich allerdings etwas enttäuscht hat, ist, dass kaum Spannung aufkam. Zudem wirkt der Roman in vielen Abschnitten aber auch sehr unrealistisch. Daher kann man den Roman lesen, wenn man etwas über eine Unternehmerin aus der Nachkriegszeit lesen will.

Bewertung vom 18.03.2023
Eine sanfte Brise Glück
Adams, Katie Jay

Eine sanfte Brise Glück


ausgezeichnet

Eine Frau kehrt nach Jahren zu ihren Wurzeln zurück und trifft auf einen altbekannten Jugendfreund und lernt parallel einen neuen Mann kennen. Beide Ärzte. Sie mitten im Dilemma. Was kann eine Frau sich mehr wünschen?

Gleichzeitig findet sie eine alte Bucketlist, die sie in ihrer Jugend mit ihrer Schwester erstellt hatte, die sie nun beide abarbeiten wollen.

Der Roman ist sehr lebensbejahend, rosarot, fröhlich und perfekt. Es gibt sehr viele Zufälle und erfreuliche Begebenheiten. Wirkt nicht unbedingt realistisch, aber für einen Urlaub an der Ostsee ist der leichte Roman perfekt. Inhaltlich geht es darum, dass ein Leben ohne Familie, Mann, Partner an der Seite recht inhaltlos und sinnlos wirkt.

Stilistisch besticht der Roman aus sehr langen Kapiteln und beginnt stehts mit einem Zitat. Mit diesen konnte ich nicht viel anfangen. Daher habe ich sie oftmals einfach überlesen. Abgesehen davon aber besticht der Roman auch mit sehr viel Humor.

Daher empfehlenswert für alle Frauen, die gern einmal die Realität ausblenden mögen und sich in einer Traumwelt wiederfinden wollen.

Bewertung vom 16.03.2023
Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 8
Xu, Xianzhe

Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 8


ausgezeichnet

In Band 8 geht es rasant, brutal, aber auch historisch weiter. Wie schon im vorigen Band tauchen altbekannte, mehr oder weniger liebgewonnene Charaktere auf und werden durch Rückblicke in die Vergangenheit mehr beleuchtet. So lernt der Leser viel über die Charakterentwicklung. Gleichzeitig treten erneut neue Charaktere in Erscheinung. Daoma und seine Gefolgschaft tauchen wie in Band 7 mehr am Rande auf daher ist der Fokus hier auf Nebencharaktere gesetzt, was der Geschichte im Ganzen viel mehr Tiefe bietet. Die bestialischen Kämpfe kommen aber auch wieder nicht zu kurz und sind wie gewohnt brutal und detailreich dargestellt.

Daher empfehle ich den Band wieder allen, die schon die ersten sieben Bände geliebt haben.

Bewertung vom 08.03.2023
Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 7
Xu, Xianzhe

Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 7


ausgezeichnet

Der siebte Band schließt natürlich an die Vorkenntnisse der ersten sechs Bände an. Man muss sie zwingend lesen, um diesen zu verstehen, auch wenn es eine sehr knappe Zusammenfassung der Ereignisse gibt.

In diesem Band verfolgen wir weiter die Geschichte rund um Daoma, der mit Zhishilang und Xiaoqi weiterreist und dabei sowohl neue Bekanntschaften schließt als auch alte wieder trifft.

Der Comic ist wieder rasant, brutal, hat aber auch seine ruhigen Momente, in denen vor allem viel über die Vergangenheit in Erfahrung gebracht wird, indem Xu das Hilfsmittel Erinnerungen und Flashbacks einsetzt. Es gibt somit definitiv genug Schlachten, die in eine zusammenhangsvolle Geschichte verpackt sind. Fokus dieser Geschichte ist in diesem Band zum einen das Thema Schwerter, zum anderen eine Gruppe voller Kannibalen.

Wer daher vor Blut und Grauen nicht zurückschreckt und gern Fantasie vermischt mit Bezug zur Realität von Chinas Geschichte lesen mag (und die vorigen Bände auch schon genossen hat), dem empfehle ich den Comic sehr!

Bewertung vom 05.03.2023
Dein Blick in meine Seele
Saxx, Sarah

Dein Blick in meine Seele


gut

Cami mit einer Vergangenheit, in der sie liebestechnisch von ihrem Ex mehrfach missbraucht wurde, wobei das nicht sehr im Fokus steht, findet nach 2 Jahren wieder den Mut Männer kennenzulernen. Hierfür nimmt sie den Ratschlag ihrer besten Freundin an, die ihr eine Dating-App empfiehlt. Heißt nicht Tinder, scheint allerdings genauso zu funktionieren. Da erhält sie ein Match mit Elijah... Elijah benutzt aber nicht seine Fotos...

Stilistisch ist der Roman aus der Ich-Erzählerperspektive geschrieben, wobei die Protagonisten sich hier abwechseln. So bekommt man einen guten Einblick in die Gefühlswelten beider, wobei mir der Mann zu sehr aus der Denkweise von einer Frau (Autorin) geschrieben wurde.

Abgesehen von diesem Kritikpunkt leuchtete mir aber auch vieles im Roman nicht ein. Die Begründung, warum er zum Beispiel Fotos eines anderen verwendete war mir zu lasch. Da hatte ich schon mit einem Gesichtsunfall gerechnet, was es aber nicht war. Nachdem Cami die erste Lüge aufgedeckt hatte, hat sie ihm eine neue Chance gegeben und wurde erneut belogen und das wiederholte sich etwa dreimal. Wenn Cami von ihrem Ex so traumatisiert wurde, wäre sie, wenn sie kein fiktionaler Charakter wäre, schon nach der ersten Lüge gegangen.

Sie blieb allerdings und es mündete darin, dass sich plötzlich zwei Frauen für einen Mann mit großem Handicap kämpften. Das erscheint mir mehr als desillusioniert, da ich eine Bekannte habe, die ebenfalls etwas eingeschränkt ist und seit Jahren Single unterwegs ist. Aber da haben wohl einfach die Männer keine Lust und im Roman hier haben die Frauen eventuell Mitleid, das Helfersyndrom? Insgesamt kann man das Buch lesen, verpasst aber auch nicht viel.

Bewertung vom 03.03.2023
Uns bleibt immer New York
Miller, Mark

Uns bleibt immer New York


ausgezeichnet

Uns bleibt immer New York ist ein spannender Roman, der sich hauptsächlich in New York City abspielt. Lorraine, eine 35-Jährige Kunsthändlerin, die New York als zweites Standbein neben Paris aufziehen soll, wird direkt an ihrem zweiten Tag ihres Auftrags im Central Park überfallen. Léo, 31, der als Kunstliebhaber beobachtet hat, dass sie kurz vorher sein Lieblingswerk ersteigert hat, verfolgt sie bis in den Park und rettet sie vor ihrem Angreifer. Im Krankenhaus lernen sie sich langsam näher kennen. Doch von heute auf morgen taucht Léo plötzlich ab, da er eine erschütternde Neuigkeit von seinem Gefängnisaufenthalt erhält. Viel mehr kann ich kaum verraten, ohne die Spannung vorweg zu nehmen.

Der Roman ist aus der dritten Person-Erzählersicht geschrieben, wobei kapitelweise immer Léo und Lorraine abwechselnd im Fokus stehen. Die Kapitel haben immer ein Songzitat als Titel. Die Playlist hat ausschließlich mit New York und Paris zu tun. Es gibt sowohl moderne Interpreten als auch schon verstorbene, die ich neu entdecken durfte.

Insgesamt gibt es neben der Musik auch sehr viele Künstler, sowohl echte, als auch fiktionale. Daher ist der Roman aufgrund der vielen Kunstreferenzen auf jeden Fall für Kunstliebhaberinnen zu empfehlen.

Die Charaktere sind gut gezeichnet für ein Erstlingswerk. Es gibt die gefühlskalten Verwandten, die von den herzerwärmenden besten Freunden kompensiert werden. Die Eltern von Léo holen ihn am Anfang des Romans zum Beispiel nicht vom Gefängnis ab, obwohl er aufgrund seiner kriminellen Tätigkeiten drei Jahre sitzen musste.

Was mir in der Mitte des Romans als Einziges nicht gefallen hat, waren ein paar Seiten, in denen die Protagonisten andauernd per SMS korrespondiert haben. Dieses Stilmittel findet sich immer öfter in Romanen, gefällt mir persönlich aber nicht besonders, da es den Fließtext radikal unterbricht.

Ansonsten ist der Roman schnell und leicht zu lesen. Die Einleitung ist zwar recht lang, aber das gleicht die Spannung sehr gut aus, da nicht nur Lorraine einen Stalker, der es auf ihr Leben abgesehen hat, zu finden und eliminieren hat, sondern auch Léo Geheimnisse aus seiner Vergangenheit aufdeckt. Mehrere spannende Handlungsstränge wurden absolut harmonisch und logisch miteinander verwoben. Hundertprozentige Leseempfehlung!