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lectrice

Bewertungen

Insgesamt 229 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2020
Arthurs wildes Hundeleben
Abidi, Heike

Arthurs wildes Hundeleben


ausgezeichnet

Dies ist die Geschichte von Arthur und Lucky. Arthur hätte so gerne einen Hund, aber bisher haben sich seine Eltern immer dagegen gesträubt. Als er vom Tischtennistraining nach Hause radelt, ist er deswegen total sauer, denn alle haben ein Haustier und geben damit an. Nur er nicht! Dabei wäre er doch perfekt. Aber dann passiert ein Wunder: Arthur darf für eine Woche auf Lucky aufpassen, da seine Besitzer in den Urlaub fahren und ihn nicht mitnehmen können. Da kann er gleich beweisen, dass der der perfekte Hundebesitzer ist. Oder doch nicht? Nun ja, unverhofft kommt er dann dazu, genau das "auf die harte Tour" zu lernen, denn am folgenden Tag erwacht Arthur im Körper von Lucky und umgekehrt. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Arthur und Lucky erzählt und so bekommen die Leser die unterschiedlichen Sichtweisen gut mit. Geschickt eingebunden in die Geschichte erhält man hier jede Menge Tipps über Hunde. Die Geschichte ist humorvoll und wundervoll illustriert.

Bewertung vom 02.09.2020
Zugvögel
McConaghy, Charlotte

Zugvögel


ausgezeichnet

Zu Beginn treffen wir auf die Küstenseeschwalben in Grönland und diese Beschreibung fand ich schon wunderbar. Franny ist auf der Flucht. Beinahe ihr gesamtes Leben schon und ihre Mutter war es auch immer. So hat sie sich auch alleine auf den Weg nach Grönland gemacht und hat tatsächlich noch Küstenseeschwalben entdeckt, vermutlich eine der letzten Kolonien. Drei versieht sie mit einem Peilsender und sucht nun ein Fischerboot, auf dem sie mitfahren kann und den Vögeln folgen kann. Das Buch spielt in einer möglichen, nahen Zukunft. Viele frei lebende Tiere sind mittlerweile ausgerottet. Es gibt kaum noch Vögel oder Insekten, aber auch die Löwen und Elefanten hat es getroffen. Franny gelingt es, auf einem Schiff mitzufahren und sie folgen den Vögeln, die sie zu Fischschwärmen führen sollen. Immer wieder gibt es Zeitsprünge zurück in Frannys Vergangenheit und so lernen wir die Protagonistin nach und nach besser kennen, aber es gibt viele Fragen zu ihrer Vergangenheit und ihrer Vorgehensweise. Das Ende wartet noch mit kleinen, überschaubaren Überraschungen auf sich und ist realistisch - insofern es das bei einem Zukunftsroman sein kann.

Bewertung vom 02.09.2020
Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1
Seeburg, Uta

Der falsche Preuße / Offizier Gryszinski Bd.1


gut

Mal etwas anderes. Zum einen spielt der Krimi weder in der Weimarer Republik, noch in der Zeit des Nationalsozialismus noch in der Nachkriegszeit - das sind zurzeit sicherlich die Epochen, die am liebsten für historische Krimis gewählt werden, die in Deutschland spielen. Und dann ein Preuße, der in München ermittelt. Doch bisher hat Wilhelm Freiherr von Gryszinski es mehr mit Bagatellen zu tun gehabt und keine Ermittlung. Das ändert sich jedoch und er bekommt es mit einem toten Bierbeschauer zu tun. Neben dessen Leiche findet sich ein mysteriöser Fußabdruck - da wird sein Ermittlerinstinkt natürlich geweckt. Spätestens als sich der preußische Botschafter bei Gryzinski meldet, steht dieser zwischen den Stühlen. Uta Seeburg hat sich mit ihrem Schreibstil gut dem der anstehenden Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert angepasst und führt ihre Leser anschaulich durch das München dieser Zeit. Der Ermittler ist manchmal ein wenig dröge und manches Mal kam mir zu wenig Spannung auf. Insgesamt jedoch ein solider historischer Krimi.

Bewertung vom 30.08.2020
Einstein / Mäuseabenteuer Bd.4
Kuhlmann, Torben

Einstein / Mäuseabenteuer Bd.4


ausgezeichnet

Die Maus ist untröstlich. Sie reist mit dem Zug nach Bern und dann kommt sie doch tatsächlich einen Tag zu spät zum weltgrößten Käsefest in Bern an. Dabei hat sie doch vorher mühevoll immer brav ein Kalenderblatt abgerissen. Und das ist für eine Maus gar nicht so einfach, denn die Blätter sind wirklich groß. Wenn sie doch nur in der Zeit zurück reisen könnte. Und so ist auch das Hauptthema dieses zauberhaften Buches die Zeit, Uhren, Albert Einstein und noch so viel mehr. Auch die größte Kirchturmuhr spielt eine Rolle. Schon bevor die Geschichte startet, erwartet den Leser eine Doppelseite mit diversen Uhren und Uhrwerken, auch eine Wasser- und eine Sanduhr sind mit dabei. Und immer wieder die Maus. Am Ende des Buches findet sich dann thematisch die zweite Doppelseite hierzu. Den Leser erwartet hier eine zauberhafte Mischung aus wunderschönen Zeichnungen und einem amüsanten, lehrreichen Text - und zwar für große und kleine Leser gleichermaßen.

Bewertung vom 30.08.2020
Hilfe, mein Kater kann sprechen! / Mirella Manusch Bd.1
Barns, Anne;Below, Christin-Marie

Hilfe, mein Kater kann sprechen! / Mirella Manusch Bd.1


ausgezeichnet

Mirella Manusch ist neun Jahre alt und sie bekommt einen neuen Zahn und hat darum Schmerzen; das ist echt doof. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, denn Mirella ist ein Vampir. Ja, wirklich, ein echter Vampir. Aber nein, sie trinkt von jetzt an kein Blut; so ist es nicht. Vampire haben einen Beschützer und das ist ihr Kater Langstrumpf und mit dem kann sie sich nach Einbruch der Dunkelheit auf einmal unterhalten. Aber nicht nur mit ihm. Sie versteht auf einmal alle Tiere, also keine Insekten oder Spinnen, aber sonst schon. Wie cool! Und ihre verrückte Tante ist auch ein Vampir! Gemeinsam starten sie als Fledermäuse in die Nacht. Denn Vampire verwandeln sich in Fledermäuse. Aufregende Zeiten sind das! Nur schade, dass ihre beste Freundin Klara es nicht wissen darf. Und auch ihr Vater nicht. Der ist nämlich Tierarzt und seit Miri mit Tieren sprechen kann, könnte sie so gut helfen. Doch mit einem Trick gelingt ihr auch das. Ich habe schon viele Bücher von Andrea Russo/Anne Barns gelesen und war immer begeistert und auch dieses Buch, das sie gemeinsam mit ihrer Tochter Christin-Marie Below geschrieben hat, war unglaublich toll. Ein phantasiereiche Geschichte, die etwas Neues präsentierte, ein super Schreibstil und ein Buch, das auch noch Erwachsene begeistern kann. Ich hoffe, es geht bald weiter mit Flederella... ähm, Mirella.

Bewertung vom 02.08.2020
Das große Feen-Schlamassel / Klara Katastrofee Bd.1
Sabbag, Britta

Das große Feen-Schlamassel / Klara Katastrofee Bd.1


sehr gut

Klara Katastrofee.... ähm, Klara vom Kornblumenfeld, ist eine kleine Fee, die sich bisher noch nicht vor der Feenversammlung vorgestellt hat. Solange sie das nicht getan hat, bleibt sie eine Jungfee und wird keine anerkannte Fee, die das Recht hat, sich um ein eigenes Gebiet zu kümmern. Klara weiß auch schon, dass sie sich unbedingt um das Kornblumenfeld kümmern möchte. Karla finde ich einfach hinreißend mit ihren wilden Haaren und der geringelten Strumpfhose, die schon etwas älter ist und ein paar Löcher hat. Sie gefällt mir viel besser als die schnieke Violetta, die immer alles besser weiß und Klara nicht wohlgesonnen ist. Denn Klara besteht die Prüfung nicht, da ihr nicht immer alle Zauber gelingen und sie außerdem zu viel flucht. Ich finde den Feenfluch "Hups-lapa-lups!" so süß. Hier stimmt für mich alles. Eine tolle Geschichte, die von wunderbaren Zeichnungen begleitet wird und außerdem gibt es so viele Hinweise, dass wir auf die Natur achten müssen. Denn durch einen missglückten Zauber wird Klara groß und gelangt in die Welt der Menschen.

Bewertung vom 02.08.2020
Mein Puste-Licht-Buch: Wenn im Dunkeln Sterne funkeln
Nömer, Christina

Mein Puste-Licht-Buch: Wenn im Dunkeln Sterne funkeln


ausgezeichnet

Nur vier Doppelseiten lang und keine zusammenhängende Geschichte, sondern nur der Abschluss des Tages von Fine Fuchs, Benni Bär, Emma Ente und Milo Maus wird hier erzählt. Jeweils nur ein kurzer Text, schöne Zeichnungen mit kleinen, lustigen Details und auf der rechten Doppelseite jeweils die Aufforderung an das Kind "Pustest du die Sterne an, damit das Füchslein/Entlein/... schlafen kann?" Dann leuchten für einen Moment die "Sterne" und gehen dann wieder aus. Der Teil mit der Batterie ist recht dick und deshalb ist das Buch auch nur so kurz. Dennoch ist es magisch und die "Große" hat mit ihren zweieinhalb Jahren gepustet und die "Kleine" hat jedes Mal freudig gequiekt, wenn die Lichter erschienen. Allerdings hat sie das auch geschafft, indem sie oben auf die Seite gepatscht hat. Eine ganz wundervolle Idee und das Buch ist sofort zum Liebling avanciert.

Bewertung vom 15.10.2018
Piccola Sicilia
Speck, Daniel

Piccola Sicilia


sehr gut

Gut recherchiert und wunderbar erzählt

Ninas Ehe ist am Ende und sie möchte es sich noch nicht eingestehen und hat die Scheidungspapiere noch nicht unterschrieben. Da kommt es ihr eigentlich ganz recht, dass es Neuigkeiten von ihrem Großvater gibt, der im Zweiten Weltkrieg abgestürzt ist; angeblich hat einer ihrer Studienfreunde das Wrack nun im Meer vor Sizilien entdeckt. So fliegt sie dorthin und erfährt viel mehr über ihren Großvater Moritz als sie je gedacht hätte. Auch, dass er gar nicht in dem abgestürzten Flugzeug saß.
Ninas Geschichte bildet nur den Rahmen, es geht hier um den Fotografen Moritz, der im Zweiten Weltkrieg als Mitglied des Afrikakorps nach Tunis kam und dort für die Nazis gefilmt und fotografiert hat. Und um Piccola Sicilia, einem Schmelztiegel der Religionen und Kulturen, am Rande von Tunis gelegen. Hier lebt auch Yasmina mit ihrer Familie und sie trifft im Hotel Majestic zum ersten Mal auf Moritz.

Daniel Speck hat den historischen Kontext gut mit seinen Romanfiguren verbunden und ich habe viel über Tunis im Zweiten Weltkrieg erfahren, aber es geht nicht nur um Krieg, Angst und Feindbilder, sondern vielmehr um Freundschaft und Zusammenhalt, aber natürlich auch um Probleme, die daraus entstehen.
Das offene Ende passt für mich wunderbar zu diesem Roman.

Bewertung vom 20.06.2018
Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1
Adeyemi, Tomi

Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1


weniger gut

Ein Fantasyroman, der in der afrikanischen Welt angesiedelt ist. Was für eine tolle Idee und endlich mal etwas Neues! Die Welt der unterschiedlichen Magie-Clans mit ihren differenzierten Fähigkeiten, das System unterschiedlicher Wertigkeit von Menschen, die Magiebegabten, die durch ihr weißes Haar äußerlich sofort auffallen, allerdings verschwanden nach einem Massaker vor einigen Jahren die Kräfte der Magie.
Zélie, eine Dorfbewohnerin, deren Mutter bei dem Massaker gestorben ist und sie ist eine Maji, auch wenn sich die Magie nicht mehr äußert. Dennoch gehört sie zu den Menschen, die ausgebeutet werden. Ihr Vater ist seit dem Tod der Mutter nicht mehr derselbe. Ihr Bruder versucht sie vor dem Unheil zu schützen, doch er hat nicht dieses "Makel" der weißen Haare.
Dann ist da auf der anderen Seite die Prinzessin Amaris. Sie muss sich nicht darum kümmern, was sie am nächsten Tag essen wird, doch sie leidet unter mangelnder Liebe und Anerkennung. Als dann auch noch ihre Dienerin und Freundin vor ihren Augen getötet wird, flüchtet sie mit der magischen Schriftrolle.

Interessante Charaktere, doch leider nicht konsequent ausgebaut. Gerade der Prinz, aber auch Zélie gefielen mir nicht so sehr. Hier wurden einfach zu viele Chancen vergeben und Probleme zu schnell aus dem Weg geräumt und weitere tauchten dafür urplötzlich auf.

Ich hoffe, die Autorin lernt bei ihrem zweiten Buch dazu, denn Potential hat dieses Buch definitiv.