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Gina1627

Bewertungen

Insgesamt 241 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2018
Die silberne Maske / Magisterium Bd.4
Black, Holly;Clare, Cassandra

Die silberne Maske / Magisterium Bd.4


sehr gut

Calls Gefühlswelt wird gefordert!

Call ist verzweifelt nach dem Tod seines besten Freundes Aaron und der Schuldzuweisung der Mitglieder des Magisteriums, dass er dies zu verantworten hat. Er fristet ein einsames und trauriges Dasein im Panoptikum. Seine Lage scheint aussichtslos zu sein. Doch durch unerwartete Geschehnisse gelingt ihm die Flucht und er gerät in die Fänge seines ärgsten Feindes. Wieder steht er zwischen den Fronten und muss sich entscheiden für welche Seite er kämpfen soll. Kann er mit der Hilfe seiner früheren Freunde rechnen und hilft ihm seine Gabe dabei, aus dieser ausweglosen Situation herauszukommen? Muss er sich auf einen nicht gewollten Handel einlassen?

„Magisterium - Die silberne Maske“ ist der vierte Teil der Reihe und ist meines Erachtens ohne Kenntnisse der Vorbände schwer zu verstehen. Bei der von mir sehnsüchtig erwarteten Fortsetzung war ich schnell wieder im Geschehen drin und habe auf Calls weitere Abenteuer hin gefiebert. Cassandra Clares Schreibstil fesselte einen wie gewohnt von Anfang an und ich hatte die ganze Zeit Kopfkino pur. Nach dem Cliffhanger im letzten Buch, bei dem Aaron sein Leben lies und Call im Panoptikum ohne Kontakt zur Außenwelt sein Dasein fristen muss, war ich gespannt darauf, wie das Autorengespann ihm hier wieder aus der Klemme helfen wollte. Spektakulär auf jeden Fall und ich war geplättet, wer hinter seiner Befreiung steckte und welche Motive hier verfolgt wurden. Call gerät von einer Gefangenschaft in die nächste und was er dort erleben muss hat seine Gefühlswelt ganz schön ausgehebelt. Man spürt seine Unsicherheit in Liebesdingen, seine Verzweiflung und Enttäuschung über ein teilweise misslungenes Experiment und seine Hoffnung aus dieser ausweglosen Situation herauszukommen. Da dürfen einem 15-jährigen außergewöhnlichen Magier auch schon mal die Tränen vor lauter Trauer kommen. Doch Calls Stärke ist sein unbändiger Lebenswille und der Wunsch endlich vom Magisterium akzeptiert zu werden. Ob es ihm je vollständig gelingen wird?

Seine Gegenspieler sind vertraute Gestalten und man entwickelt im Laufe der Geschichte eine überaus große Abneigung gegenüber ihnen, da sie die ganze Zeit polarisieren und einen mit ihren Handlungen schocken. Das letztendlich der von vielen gefürchtete Krieg zwischen den Guten und den Bösen gerade noch durch tragische Entwicklungen verhindert wird, lässt einen mit dem darauf folgenden, nie erwarteten neuen Cliffhanger, auf den 5. Teil der Reihe hin fiebern. Was für eine Spannung sich dabei aufbaut!

Mein Fazit:

Auch das vierte Buch der Magisterium Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen und mir aufregende Lesestunden geschenkt. Leider hat das Autorenduo jedoch im letzten Drittel des Buches manche fragwürdige Einlage und zu viel Durcheinander ins Geschehen hineingebracht, was mich davon abhält hier die volle Punktzahl zu vergeben.

Verdient erhält das Buch von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 02.02.2018
Sturzflug / Ryder Creed Bd.3
Kava, Alex

Sturzflug / Ryder Creed Bd.3


sehr gut

Spannender Thriller mit einem erschreckenden Szenario!
Als die FBI Profilerin Maggie O’Dell zu einer Untersuchung von einem angeblichen Selbstmord nach Chicago gerufen wird entdeckt sie mysteriöse Spuren und wird noch aufmerksamer, als sie von einem massenhaften Sterben von Schneegänsen in Missouri erfährt. Seltsam zugleich ist auch der rätselhafte Fund einer Leiche an einem Fluss im Conecuh National Forest, die Ryder Creek nach einem anonymen Hinweis mit Hilfe seiner Spürhunde entdecken konnte. Ihnen wurde dieser Auftrag fast zum Verhängnis als sie dabei mit toten Vögeln in Kontakt gekommen sind und anschließend in eine bedrohliche Situation geraten. Ein weitreichender Fall scheint sich hier aufzutun. Wieder einmal ermitteln Creek und O‘Dell zusammen und scheinen der Spur eines ganz perfiden Killers bei ihrer gefährlichen und atemberaubenden Suche immer näher zu kommen.

„Sturzflug“ ist der dritte Teil einer Thrillerreihe von Alex Kava um das Ermittlerteam Ryder Creek und Maggie O‘ Dell, der mich sofort durch einen spannenden Start ins Buch und einem fesselnden Schreibstil der Autorin einfangen konnte. Ein inszenierter Selbstmord in Chicago gibt einem direkt Rätsel auf und man fragt sich, wie Ryder Creeks Suche nach einer vermissten Frau in Conecuh National Forest damit in Zusammenhang stehen könnte. Sehr reizvoll und temporeich sind die sich schnell abwechselnden Erzählstränge, Schauplätze und Wendungen, die einen mit dem spannenden und erschreckenden Verlauf in der Geschichte durch das Buch suchten lassen. Man reist durch Amerikas Großstädte und erlebt ein Szenario, bei dem man Angst und Horrorvorstellungen bekommt, weil man sich diese Geschehnisse leider auch im realen Leben vorstellen kann. Geheimdienste ermitteln und vertuschen, macht- und geldbesessene Menschen führen Experimente für fragliche Auftraggeber durch und wiederum gibt es auch furchtlose Ermittler, die ihr Leben für die Menschheit aufs Spiel setzten.

Für mich war „Sturzflug“ das erste Buch der Reihe und ich war fasziniert von Ryder Creek, seinem Team und seinen Hunden. Unheimlich interessant und beeindruckend fand ich ihr Training und den liebevollen und verantwortungsbewussten Umgang mit ihnen und es hat mich die ganze Zeit hoffnungsfroh gestimmt, was sie alles durch ihren einzigartigen Spür- und Geruchssinn leisten können. In dieser Geschichte gehörten sie mit zu den Helden.

Auch Maggie O’Dell ist ein reizvoller Charakter. Sie konnte mich durch ihre taffe Art und ihre mutige und intelligente Handlungsweise überzeugen. Was läuft da zwischen ihr und Creek? Vielleicht erfahre ich mehr in ihrem nächsten Fall.

Mein Fazit:

Alex Kava hat mit dem sehr realitätsnahen Thema eine spannende und erschreckende Atmosphäre aufgebaut, die mich bis zum Schluss auf ein gutes Ende hoffen ließ. Der Thriller konnte mich überzeugen und hat mich neugierig auf die beiden vorherigen Bände der Reihe gemacht, die ich unbedingt auch noch lesen möchte. Für mich ist Alex Kava eine neuentdeckte Autorin.
Verdient vergebe ich 4,5 Sterne.

Bewertung vom 28.01.2018
Abschied in Prag
Richman, Alyson

Abschied in Prag


ausgezeichnet

Eine Verbindung für die Ewigkeit!
Ein Blick genügt und du weißt, dass du mit diesem Menschen dein Leben verbringen willst. Lenka und Josef hatten diesen magischen Augenblick als sie sich 1936 in Prag im Hause der Kohns begegneten. Doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer. Die Gefahr für jüdische Menschen wird immer größer als der Einmarsch der deutschen Besatzer bevorsteht. Josef flieht auf Lenkas Wunsch mit seiner Familie kurz nach ihrer Hochzeit nach New York und sie bringt es nicht übers Herz ihre Eltern und ihre Schwester zu verlassen. Sie schaffen es nicht mehr ihnen nachzufolgen und die Macht des Nationalsozialismus schlägt zu. Unausweichlich landen sie im Konzentrationslager. Lenka überlebt mit viel Glück und baut sich nach dem Krieg in Amerika ein neues Leben auf. Doch ihre erste Liebe lässt sie niemals los und wie durch ein Wunder begegnen sie sich nach 60 Jahren bei einer Hochzeitsvorbereitung wieder.

„Abschied in Prag“ ist ein sehr emotionales, eindringliches, bedrückendes und außergewöhnliches Buch über eine nie vergessene große Liebe, die geprägt wird durch die Schrecken des 2. Weltkrieges. Sehr warmherzig, bildlich und poesievoll erzählt die Autorin mit einem wunderschönen Sprachgebrauch die Liebesgeschichte von Josef und Lenka und ebenso schonungslos und authentisch den unvorstellbar grausamen Umgang mit der jüdischen Bevölkerung zur damaligen Zeit. Das Buch kommt einem wie ein Gemälde vor, bei dem man durch einen Bilderrahmen einen Blick in eine unvergessliche Zeit wirft und eine bewegende und erschreckende Szenerie darstellt. Man fühlt die Verbundenheit der Autorin zur Malerei. Gefühle werden mit Farben und Bildern unvergleichlich schön und traurig dargestellt und es liegt ganz viel Melancholie in der Luft.

Wunderschön und sehnsuchtsvoll kommen Josef und Lenka zusammen rüber und die Trennung und ihre weiteren tragischen Lebensgeschichten nehmen einen emotional sehr mit. Ihre sich abwechselnden Erzählungen in der Ich-Form ziehen einen ganz tief in ihr Leben hinein und man erlebt ihre Freude, ihre Ängste, ihre Machtlosigkeit und ihr tiefes Leid hautnah mit. Bei Josefs Flucht nach Amerika denkt man an all die vielen Menschen, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben Familie und Freunde zurückgelassen haben und fühlt ihre Qualen und Gedanken, ob jemand von ihnen überlebt hat. Noch tragischer erlebt man mit Lenka und ihrer Familie die Grauen der Zwangsverlagerung und Deportierung in ein Konzentrationslager und den dortigen Überlebenskampf. Mit unserem heutigen Wissen kommen einem diese Szenarien und Horrorvisionen noch barbarischer und unfassbarer vor und man wird still, demütig und froh, dass man im Jetzt leben darf. Es liegt so viel Angst der Menschen beim Lesen in der Luft. Durch Lenkas Gedanken weiß man, dass diese Erinnerungen einen nie mehr loslassen und tief im Herzen vergraben sind.
Das Wunder des Wiedersehens rührt einen zu Tränen und man ist von der Macht der Liebe sehr ergriffen.

Mein Fazit:

„Abschied in Prag“ ist ein sehr geschichtsträchtiger und bewegender Roman, der mich gefesselt, begeistert und mitgenommen hat. Wie in der Anmerkung von der Autorin geschildert, hat sie bei ihrer Recherche wirkliche Schicksale und Erzählungen mit eingewoben und dadurch das Buch noch ausdrucksstarker und nachvollziehbarer gemacht.

Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 14.01.2018
Woman in Cabin 10
Ware, Ruth

Woman in Cabin 10


sehr gut

Eine gefährliche und verhängnisvolle Kreuzfahrt
Für Lo Blacklock hätte es nicht besser kommen können. Sie hat das Glück und darf an Stelle ihrer Kollegin Rowan an der Jungfernfahrt der Aurora Borealis als Journalistin für ein Reisemagazin von Velocity teilnehmen. Doch schon in ihrer ersten Nacht macht sie eine verhängnisvolle Beobachtung, als ein Schrei sie aus dem Schlaf reißt. Im letzten Moment kann sie von ihrem Balkon aus noch eine Frau in den Tiefen des Wassers versinken sehen und entdeckt Blutspuren an der Glaswand des Geländers der Nachbarkabine. Sofort setzt sie alle Hebel in Bewegung und tätigt einen Notruf. Doch keiner will ihr Glauben schenken. Die vermeintliche Zimmernachbarin, die sie vor ein paar Stunden noch kennengelernt hat, existiert anscheinend nicht und Lo trifft auf taube Ohren und unwilliges Bordpersonal, die ihre Urteilskraft in Frage stellen. Kann sie sich jetzt noch sicher fühlen?

„Woman in Cabin 10“ ist ein psychologisch gut aufgebauter Thriller, der einen schon beim Start durch einen unheilvollen Traum und einen Einbruch bei Lo Blacklock die Luft anhalten lässt. Direkt kommt Spannung auf und die in der Ich-Form erzählte Geschichte zieht einen ins Geschehen hinein. Es herrscht eine düstere Atmosphäre, die auch das Luxusambiente des Kreuzfahrtschiffes nicht verdrängen kann. Hier herrscht so viel Oberflächlichkeit und Eitelkeit und die teilnehmenden Journalisten buhlen um die vielversprechendsten Kontakte. Die ganze Geschichte wird aus Sicht von Lo erzählt und man erlebt sie durch ihre unheilvollen Gedanken und Ängste. Manchmal waren mir diese Panikattacken, die einen wichtigen Teil im Geschehen ausmachen, etwas zu viel des Guten und ich hätte mir etwas mehr Augenmerk auf die Nebencharaktere gewünscht. Sie erfüllten das Klischee der Reichen und Schönen mit ihrer Gier nach Beachtung und Ansehen, blieben aber zum großen Teil eher nichtssagend. Man ist vielmehr mit Lo beschäftigt, um die eine unterschwellige Gefahr und Ungewissheit gebaut wurde und einen von der Suche nach dem Mörder ablenkte. Richtig Fahrt nimmt das Geschehen dann aber zum Ende der Geschichte hinauf. Unvermutete Protagonisten tauchen auf und die Ereignisse überschlagen sich. Die Puzzleteile werden zusammengefügt, man wird überrascht durch die Entwicklung und fiebert zum Schluss richtig auf einen hoffentlich guten Ausgang hin.

Mein Fazit:

Ruth Ware hat einen spannenden Thriller erschaffen, der mich durch einen raffinierteren Mittelteil noch mehr hätte überzeugen können. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und vergebe 4 verdiente Sterne.

Bewertung vom 11.01.2018
Bourbon Lies / Bradford Bd.3
Ward, J. R.

Bourbon Lies / Bradford Bd.3


ausgezeichnet

Was für ein grandioses Serienfinale! J.R. Ward in Bestform!
„Bourbon Lies“ ist der Dritte und leider auch letzte Teil der Bourbon Kings Reihe. Ein Mord an dem Familienoberhaupt, schwere Schicksalsschläge und ein heruntergewirtschaftetes Familienimperium lasten auf den Schultern der Kinder. Verzweifelt sind sie auf der Suche nach Lösungsmöglichkeiten und Lane setzt alle Hebel in Bewegung das Fiasko unter Kontrolle zu bringen, die Geschwister wieder zu vereinen, Geld aufzutreiben und seinen Bruder Edward zu entlasten. Doch dann taucht auf einmal der verschollene Sohn Maxwell Bradford wieder auf und er scheint alles durch seine Gleichgültigkeit und seinen Egoismus in Gefahr zu bringen.

Was habe ich auf den letzten Teil der Serie hin gefiebert. Die beiden Vorgänger „Bourbon Kings“ und „Bourbon Sins“ habe mich schon außerordentlich begeistert, aber den krönenden Abschluss der Serie hat J.R. Ward wirklich mit diesem Buch abgegeben. Liebe, Lügen, Verwicklungen und spürbarer Hass wurden hier mit so einem fesselnden und brillanten Schreibstil wieder erzählt, dass man wirklich nur noch in einem Riesentempo durch das Buch gesuchtet ist. Mein Kopfkino lief die ganze Zeit. Tolle spektakuläre Szenen, die einem bei Gins Geschichte den Atem anhalten ließen und Zweifel erzeugten, ob sie aus dieser verfahrenen Situation wieder heil rauskommt oder aber Lane und Lizzies bedingungslose Liebe gehörten mit zu den Höhepunkten im Buch. Doch auch der neu hinzugekommene Charakter von Maxwell hatte einen außerordentlichen Reiz. Er verkörpert den Badboy, der böse, selbstsüchtig, rücksichtslos und immer auf Risiko aus ist. Doch starke Männer haben auch schon mal ein weiches Herz, auch wenn er seins erst spät findet. Richtig bewegt hat mich auch besonders noch Edwards Schicksal, der gebeutelte und durch ein Attentat verkrüppelte frühere Playboy. Seine verfahrene Situation im Gefängnis und die hoffnungslose Liebe zu Sutton haben bei mir nur den Wunsch erzeugt, dass auch er vielleicht einmal noch Glück in seinem Leben haben kann.

J.R Ward hat auf jeden Fall ein sensationelles, bewegendes und spannendes Ende für alle Charaktere im Buch gefunden und mich mit einer besonders traurigen Stelle im Buch noch zu Tränen gerührt.

Mein Fazit:

„Bourbon Lies“ war wirklich ein krönender Abschluss einer genialen Buchreihe, die mich hervorragend unterhalten hat und pures Lesevergnügen war! Für dieses Buch bzw. die ganze Serie kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen!
Verdient vergebe ich 5 Sterne de- luxe!

Bewertung vom 10.01.2018
Für immer auf den ersten Blick
Linzee, Hanna

Für immer auf den ersten Blick


ausgezeichnet

Romantik pur, ein Buch zum Herz und Seele baumeln lassen!
Was gibt es Schöneres, als wenn du Menschen durch eine Gabe glücklich machen kannst!

Anna hat eine besondere Gabe, sie kann Menschen in ihre Herzen sehen und spürt mit einem Blick wer die große und wahre Liebe in ihrem Leben sein wird. Ihre geliebte Großmutter hat sie schon als kleines Mädchen auf ihre magische Fähigkeit aufmerksam gemacht und Anna hat dies als erwachsene Frau dazu genutzt eine Schicksalsagentur zu eröffnen. Viele glückliche Paare hat sie schon zusammengeführt, doch leider scheint die Magie bei ihr selber nicht zu wirken. Ist es eine Fügung, als sie unerwartet einen früheren engen Freund wiedertrifft?

„Für immer auf den ersten Blick“ ist ein sehr gelungener Debütroman von Hanna Linzee. Sie hat einen wunderschönen Schreibstil, der einen direkt verzaubert und in eine romantische Stimmung versetzt. Schon in ihrem Prolog schafft sie eine einzigartige Atmosphäre, in dem sie den Leser bei einer Erzählstunde von Anna und ihrer Oma teilnehmen lässt. Hier herrscht so viel Liebe und Verbundenheit zwischen ihnen und man hätte sich am liebsten mit zu ihnen gesetzt. Diese Szene hat die Autorin als Ausgangspunkt für eine wirklich tolle Idee genommen. In einer winterlichen Kulisse, in und um Berlin herum, lernt man durch Annas Suche sehr liebenswerte Menschen kennen und erlebt mit ihnen zusammen die magischen Momente des Aufeinandertreffens. Sehr herzerwärmend, spannend und auch schon mal ein bisschen kitschig ist die Stimmung beim Lesen. Doch auch Anna selber entzückt einen mit ihrer Unsicherheit in ihren eigenen Liebensangelegenheiten. Beim Wiedersehen mit einem alten Freund fiebert man die ganze Zeit darauf hin, dass endlich mal was passiert…… doch es wäre ja zu einfach, wenn immer alles glatt laufen würde. Überraschende Wendungen und ein schöner Abschluss des Buches runden diese gefühlsbetonte Geschichte hervorragend ab.

Mein Fazit:

Hanna Linzee hat mich mit ihrer märchenhaften Geschichte von Anna sehr gut unterhalten und mir schöne Lesestunden geschenkt. Eine tolle Grundidee wurde hier wunderbar umgesetzt und hat ein schönes Romantik-Feeling hinterlassen.

Verdient vergebe ich 4 Sterne

Bewertung vom 09.01.2018
Die Oleanderfrauen
Simon, Teresa

Die Oleanderfrauen


ausgezeichnet

Schon lange hat mich kein Buch mehr so emotional berührt und mitgenommen! Mein absolutes Lesehighligt!

Sorgenfrei, unbeschwert und heimlich verliebt genießt Sophie ihr junges Leben als Tochter des Kaffeeunternehmers Friedrich Terhovens. Doch gerade diese Liebe stellt sie vor so manches Hindernis. Der Standesdünkel ihrer Familie im Jahre 1936 lässt eine Beziehung zu Hannes Kröger, dem Sohn ihrer Köchin, nicht zu und ihre Treffen finden im Verborgenen statt. Ihr Lieblingsort ist das Gewächshaus ihrer Mutter, in dem es verschwenderisch nach Oleandersträuchern duftet und ihnen ein Versteck und eine einzigartige Atmosphäre bietet. Als ihre Liebe jedoch entdeckt wird gerät alles aus den Fugen, lang verschwiegene Geheimnisse kommen ans Tageslicht und lösen schicksalshafte Entscheidungen aus.

Unvergleichlich schön, berührend und voller Emotionen entführt uns Teresa Simon mit ihrem Buch in die Kulisse nach Hamburg ins Jahr 1936. Schon alleine ihr Prolog, in dem ein sehr bewegender und leidvoller Brief geschrieben wird, fängt einen sofort ein. Ihr Schreibstil, der so voller Lebendigkeit, Gefühlen und Spannung steckt, löste wahre Begeisterung in mir aus. Man verfällt regelrecht in einen Leserausch, blendet alle Nebensächlichkeiten aus und taucht voller Erwartung und Spannung immer tiefer in die schicksalhafte Geschichte ein. Durch ihre sehr authentischen und liebevoll beschriebenen Charaktere schlüpft man automatisch in ihre Rollen hinein und erlebt unvergleichlich schöne aber auch grausame und herzerreißende Momente. Die Charaktere werden zu Freunden und man teilt mit ihnen alle Geheimnisse und Gefühle. Ja, man lebt hier wirklich die Geschichte hautnah mit!

Auch die geschichtlichen Einbindungen wurden hier sehr gekonnt mit eingebaut. Sie sind eindringlich und bedrückend aber stehen nicht im Vordergrund und lassen der Familiengeschichte den Raum, die den Leser so fasziniert.

Durch zwei sich abwechselnde Erzählstränge in der Vergangenheit und Gegenwart fiebert man immer auf den Jeweiligen hin. Für mich war das gemeinsame Lesen mit Johanna und Jule in den Tagebucheinträgen von Sophie der stärkste Erzählpart der Geschichte. Hier wurde herzerfrischend, leidenschaftlich und sorgenvoll ein ganzes Leben als Erinnerung für die Nachwelt festgehalten. Man spürt Sophies Gefühlswelt die voller Liebe, Sehnsucht, Enttäuschung, Verzweiflung, Fassungslosigkeit und Hass steckt. Das Buch lebt durch Sophie, die hier einen wirklich sehr besonderen Charakter verkörpert. Sie ist mutig, leidenschaftlich und gibt nie die Hoffnung auf.

Immer wieder findet man sich zwischendrin im zweiten Erzählstrang in der Gegenwart wieder und hat auch hier die Charaktere voll in sein Herz geschlossen. Jule, die junge Frau ohne Plan in ihrem Leben, deren neuestes Projekt ein gutgehendes Café ist und hier für andere Menschen Geschichten über ihr Leben schreibt und Johanna eine rüstige alte Dame, die nach ihrer Berufswelt auf der Suche nach einem neuen Sinn und neuer Lebensfreude für ihr weiteres Leben ist. Die beiden werden zu Freundinnen und sie verbindet eine tiefgehende Seelenverwandtschaft.

Wunderschön werden hier die Schicksale der Vergangenheit und Gegenwart langsam zusammengeschmolzen und man ist ergriffen und zu Tränen gerührt aber auch glücklich über so manche Wendung, die einem das Herz öffnet.

Mein Fazit:

Teresa Simon hat mir mit „Die Oleanderfrauen“ ein unvergleichliches Lesevergnügen bereitet. Was gibt es Schöneres als vollkommen von einem Buch begeistert und gefangen zu sein.
Für diesen außergewöhnlichen historischen Roman hätte ich gerne noch mehr wie 5 Sterne vergeben!

Bewertung vom 05.01.2018
Der gute Mensch von Assuan
Kaspar, Peter S.

Der gute Mensch von Assuan


ausgezeichnet

Mein Lesehighlight! Eine faszinierende Möglichkeit fesselnd erzählt!
„Die Zukunft hängt von dem ab, was wir heute tun“
(Zitat von Mahatma Ghandi)

Dieses Zitat passt perfekt zu den Geschehnissen, die Peter S. Kaspar in seiner fiktiven und fesselnden Geschichte über den ägyptischen Milliardär Mansur Ghali erzählt, der eine bahnbrechende Idee in Deutschland umsetzt und in einem fast verlassenen Landstrich in Mecklenburg-Vorpommern einen Ort erschafft, der Hoffnung und Zukunft für viele Menschen bietet.
Alles fing damit an, dass ihn die schicksalhafte Begegnung mit dem Flüchtling Soulimann Traoré sehr bewegt hat und in ihm eine Idee reifen lies. Doch ungeahnte Schwierigkeiten mit einer Gruppe von Heimatkameraden, einem eigennützigen Unternehmer und mit der Lokalpolitik von Berlin, stellen ihn immer wieder vor neue Herausforderungen bei seinem nicht ganz legalen Projekt.

Ich war schon lange nicht mehr so unglaublich gefesselt von einer Geschichte, die gerade durch den aktuellen Bezug auf die Flüchtlingsprobleme und die politischen Schwierigkeiten spannend und authentisch rübergebracht wurde. Peter S. Kaspar hat einen hervorragenden und einfühlsamen Schreibstil und Sprachgebrauch, bei dem man seine journalistische Erfahrung spürt. Die ganze Zeit hat man Kopf- und Gefühlskino durch die sehr bildhaften Rückblicke auf die Flucht von Soulimann und das unglaubliche Leid, die Grausamkeit und die Willkür von Menschen, die ohne Skrupel ihre finanziellen Vorteile suchen. Der Autor hat seinen Charakteren so viel Leben und Liebe eingehaucht, dass man zusammen mit ihnen fiebert, leidet, sich freut und Hoffnung hegt. Mansur Ghali fasziniert einen durch seine unglaubliche Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit und Nächstenliebe und führt einem vor Augen, was man alles bewegen kann. Hier ist nicht immer nur Geld von Nöten, sondern auch der Wille, der Glaube und die Zuversicht, gemeinsam etwas zu erschaffen. Er findet wunderbare Helfer für sein Projekt und man hat immer wieder Ahnungen und Ängste, dass hier etwas schief gehen könnte. Neider, Widersacher und kaltblütige Menschen erzeugen Horrorvorstellungen und lasse einen den Kopf schütteln.

Für alle Leser die an Wunder und glückliche Umstände glauben wurde hier auch noch eine herzzerreißende und sehr berührende Szene im Buch mit eingebaut, bei der kein Auge trocken bleibt.

Mein Fazit:

Ich hatte das Glück und durfte diesen sehr besonderen Roman während einer Leserunde kennenlernen und war restlos begeistert. Die Geschichte hat mich gefesselt, berührt und erschüttert!
Dieses tolle Leseerlebnis möchte ich ganz vielen Menschen ans Herz legen und spreche eine unbedingte Leseempfehlung für dieses Buch aus.

Verdient vergebe ich 5 Sterne.

Bewertung vom 04.01.2018
Lass mich los
Corry, Jane

Lass mich los


sehr gut

Düsterer Psychothriller mit fesselnder Spannung und reizvollen Charakteren!
Für Lily läuft gerade alles gut, sie ist frisch verheiratet und steht in den Startlöchern zu ihrer möglichen Karriere als Anwältin für Strafrecht in einer angesehenen Kanzlei. Ihr neuester Fall führt sie zu Joe Thomas, einem Mörder, der seine Verurteilung anfechten möchte. Schon bei ihrer ersten Begegnung kommt eine vertraute und elektrisierende Spannung zwischen Ihnen auf und sie versucht alles, um seine Unschuld zu beweisen. Doch ist er so unschuldig wie er tut? Joe erweckt unheilvolle Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit, die sie immer noch nicht loslassen.

„Lass mich los“ ist ein spannender Psychothriller, bei dem die Autorin eine düstere und geheimnisvolle Atmosphäre aufbaut und einen direkt mit ihrem Prolog, bei dem ein Sterbender zurückblickt, neugierig macht. Das 575-seitige Werk lässt sich leicht und schnell durch den flüssigen Schreibstil lesen und man fliegt nur so durch Geschichte, die vollgepackt ist mit unvorhersehbaren und dramatischen Wendungen. Bei den zwei verschiedenen Erzählsträngen aus Sicht von Lily und Carla fragt man sich am Anfang, wie ihre Lebensgeschichten wohl zusammenhängen. Sie fesseln einen durch die menschlich sehr gut dargestellten Probleme in einer Beziehung und mit seinen Mitmenschen, bemitleidenswerten Momenten, unheilvoll und spannungsgeladenen Geschehnissen, Schuldgefühlen und dem Verhalten in Ausnahmesituationen. Langsam aber stetig werden sie ineinander verwoben und man ist entsetzt und geschockt über die Entwicklung. Die ganze Zeit ist man gespannt auf das unheilvolle Geheimnis von Lily und die manipulative Vorgehensweise von Carla, die ihr Leben lang auf der Suche nach Liebe, Anerkennung und ein besseres Leben ist.

Sehr gut dargestellt wird hierbei auch aus der Sicht von Lily, die rechtliche und moralische Seite der strafrechtlichen Verteidigung.

Bei all den Abgründen, emotionalen Überforderungen der Charaktere, Verwicklungen und auch Hoffnungen findet die Autorin noch ein schönes, zufriedenstellendes und nicht erwartetes Ende für den Leser.

Mein Fazit:

Jane Corry hat mich mit ihrem Thriller sehr gut unterhalten. Spannend aufgebaut und mit tollen düsteren Charakteren versetzt hat sie mir aufregende und unterhaltsame Lesestunden geschenkt.
Verdient vergebe ich 4 Sterne.

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