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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 870 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2022
So kalt der See
Schlegel, Tina

So kalt der See


ausgezeichnet

Packender Kriinalroman

Die Kommissarin Cora Merlin wird in der Polizeidirektion Lindau erwartet und auf dem Weg dorthin stößt sie an einer roten Ampel auf eine Fahrerin neben ihr, die scheinbar um Hilfe ruft. Cora hängt sich an das Fahrzeug und wird so unfreiwillig Zeugin einer regelrechten Hinrichtung. Hängt der Mord mit einer ungeklärten Reihe von Tötungsdelikten zusammen, bei denen das Opfer jeweils noch zumindest eine kleine Chance auf Rettung hatte? Das ermittler-Team nimmt die Suche auf und stößt schon bald auf einen perfiden Plan, bei dem es noch zu mehreren Opfern kommen soll...

Die Autorin Tina Schlegel konnte mich schon mit ihrer Reihe um den Hauptkommissar Paul Sito begeistern, so dass ich nun mit "So kalt der See" die Gelegenheit nutzen wollte, in ihre zweite Reihe mit der Kommissarin Cora Merlin zu starten. Nach wenigen Seiten war mir klar, dass das Buch meinen hohen Erwartungshaltung gerecht werden würde und die neuen interessant gezeichneten Protagonisten hat mich schnell in den Bann gezogen. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches um die rätselhafte Hinrichtung , deren Zeugin Cora Merlin durch Zufall wird, gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem stets hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine raffiniert aufgebaute Geschichte, deren Ausgang für mich stets offen war und erst auf den finalen Seiten mit einer gut durchdachten und nachvollziehbaren Auflösung gelungen abgeschlossen wird. Die Protagonisten verleihen dem Kriminalroman mit ihren persönlichen Geschichten einen besonderen Charme.

Insgesamt ist "So kalt der See" aus meiner Sicht eine sehr gut gelungener Regional-Krimi, der mit einer nicht leicht zu durchschauenden Story, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich hoffe, dass es auch für Cora Merlin und ihr Team noch einige knifflige Fälle zu lösen gibt, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 06.03.2022
Sylter Flammenmeer
Ziegler, Max

Sylter Flammenmeer


ausgezeichnet

Gefühlvoller Kriminalroman

Sylt hat zum Anfang des Jahres aufgrund der kalten Jahreszeit seine Ruhe vorm Touristenstrom zurückerlangt. Aber ein Brandstifter hält die Nordseeinsel in Atem. Zwei Reetdachhäuser sind in Brand gesteckt worden und für Kommissar Eduard Koch tun sich viele Fragezeichen auf. Wer könnte die Brände verursacht haben? Die Häuser waren neu erbaut und noch nicht bewohnt, handelt es sich um einen Streit im umkämpften Immobilienmarkt? Oder handelt es sich um eine Kritik an der Entwicklung der Immobilien auf der Insel? Das Vorgehen, war extrem professionell, so dass Eduard Koch so gut wie keine verwertbaren Hinweise hat. Wird es weitere Anschläge geben? Sind Menschenleben in Gefahr?

Unter dem Pseudonym Max Ziegler hat der Journalist Jürgen Tietz einen aus meiner Sicht sehr bewegenden Kriminalroman geschrieben, der ein brisantes Thema aufgreift. Er erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell auf die Insel Sylt entführt hat. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Brand zu beginn des Buches gut aufgebaut und über die weiteren Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir die umfangreiche und interessant ausgestaltete Charakterisierung der Protagonisten und den Einbezug ihrer persönlichen Entwicklung in den Fortlauf der Geschichte. Das Ganze war für mich sehr berührend, so dass die Ermittlungen manchmal schon in den Hintergrund gerückt wurden, zumal mit der Entwicklung der Immobilienpreise und der damit verbundenen Problematik zur gezwungenen Abwanderung der eigentlichen Bevölkerung ein aktuelles Thema aufgegriffen wurde. Bis zum Finale hat mich das Buch in Atem gehalten und es fiel mir sehr schwer, es zur Seite zu legen.

Insgesamt ist "Sylter Flammenmeer" aus meiner Sicht ein äußerst gelungener Regionalkrimi, der mich mit den sympathischen und interessant gezeichneten Protagonisten, einem spannenden Verlauf mit einem ausgewogenen Verhältnis von Spannung und Tiefe zum Thema, einem wohldosierten Lokalkolorit sowie dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich hoffe, dass Ed Koch noch einige Rätsel auf seiner Insel Sylt lösen darf, empfehle das buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 06.03.2022
Gärten, Gift und tote Männer
Blasl, Klaudia

Gärten, Gift und tote Männer


sehr gut

Das Miss-Marple-Gen

Pauline und Berta sind zwei rüstige Rentnerinnen, die im beschaulichen Oberdistelbrunn leben und in erster Linie mit ihren Gärten und den bei weitem nicht so lebenslustigen Männern zu kämpfen haben. Neuerdings schwebt aber eine dunkle Wolke über der Ortschaft, da nicht nur ein Landwirt samt seinen Hühnern ganz plötzlich verstorben ist, sondern kurz darauf auch noch der ortsansässige Pfarrer spurlos verschwunden ist. Ein Rätsel, was in den beiden Damen das Miss-Marple-Gen auslöst, sie begeben sich auf eigenwillige und sehr unterhaltsame Verbrecherjagd, da sie einen kaltblütigen Serientätet in ihrer Mitte vermuten...

Die österreichische Autorin Klaudi Blasl hat mit "Gärten, Gift und tote Männer" einen aus meiner Sicht sehr unterhaltsamen Regionalkrimi erschaffen. Sie erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil, der den Leser in die idyllische Welt von Oberdistelbrunn entführt. Sie arbeitet dabei mit einer gelungenen Mischung aus Spannung und Humor, die einen hohen Unterhaltungswert verspricht. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit dem tragischen und zugleich auch ein wenig skurrilen Tod des Landwirts aufgebaut und über die ereignisreichen und sehr außergewöhnlich erscheinenden Ermittlungsarbeiten der beiden Hauptprotagonistinnen auf einem hohen Niveau gehalten. Über die gesamte Länge des Buches konnte ich immer wieder eigene Theorien und Überlegungen in Sachen Täterschaft und Tathintergründe anstellen, ohne aber dass ich kurz vor Ende des Kriminalromans einen klaren Verdacht hätte äußern können. So bleibt es bis zum Showdown mit einer clever erdachten und gut nachvollziehbaren Auflösung spannend und stets sehr unterhaltsam.

Insgesamt ist "Gärten, Gift und tote Männer" aus meiner Sicht ein gelungener Kriminalroman, der mit dem Charme der beiden ermittelnden Rentnerinnen, einer guten Portion schwarzen Humors und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 21.02.2022
Die Brücke der Ewigkeit / Die Baumeister Bd.1
Hector, Wolf

Die Brücke der Ewigkeit / Die Baumeister Bd.1


ausgezeichnet

Packende Geschichte um den Bau der Karlsbrücke

Der junge Jan Otlin muss im Jahre 1342 mit ansehen, wie in Prag während eines starken Gewitters die Judithbrücke in sich zusammenbricht. Seine Mutter wird in die Fluten gestürzt und Jan betet, dass sie überleben möge. Sein Wunsch geht in Erfüllung und er hat nun das offene Versprechen, in der Stadt eine Brücke für die Ewigkeit zu bauen. Er bekommt sogar ein paar Jahre später die Gelegenheit, dieses einzulösen, als der Kaiser nach einem geeigneten Baumeister für eine neue Brücke sucht. Er nimmt trotz einer Krankheit die Herausforderung an und bewirbt sich mit einem Bauplan, aber er ist nicht der einzige Kandidat für diesen begehrten Posten, und seine Konkurrenten sind scheinbar zu allem bereit...

Ich war sehr gespannt auf das Werk "Die Brücke der Ewigkeit" aus der Feder von Wolf Hector, welches ein Pseudonym für den Autor Thomas Ziebula ist. Von ihm habe ich bereits unterschiedliche Bücher lesen dürfen und sie haben mich alle restlos begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den historischen Roman gestartet bin. Schnell hatte mich Wolf Hector mit seinem bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil in das 14. Jahrhundert entführt, wo mir die Geschehnisse lebendig vor Augen geführt wurden. Es entwickelt sich die faszinierende und zugleich spannende Geschichte um den Bau der heute berühmten Karlsbrücke in Prag. Es ist eine Geschichte um Liebe, Hass, Neid, Gier und Niedertracht, die viele Protagonisten miteinander verbindet und mich das Buch kaum noch aus der Hand legen ließ. Es gelingt dem Autor aus meiner Sicht hervorragend, die historischen und gut recherchiert wirkenden Fakten zu integrieren und somit dem ganzen eine enorme Authentizität zu verleihen.

Insgesamt ist "Die Brücke der Ewigkeit" ein für mich hervorragend umgesetzter historischer Roman um den Bau der Karlsbrücke, der in erster Linie mit interessanten Charakteren, dem Charme und der Härte der damaligen Zeit und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung und in der Bewertung die vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 21.02.2022
Mord in Bad Vöslau
Ruhrhofer, Norbert

Mord in Bad Vöslau


ausgezeichnet

Sehr gute Krimunterhaltung

Willi Pokorny ist im Gegensatz zu seiner attraktiven Frau Toni ein Sport-Muffel, so dass er beim diesjährigen Kurstadtlauf wieder einmal nur als passiver Gast vor Ort ist. Die sportlichen Aktivitäten geraten aber schnell im Hintergrund, als ein älterer Mann leblos neben seinem Rollstuhl gefunden wird. Schnell ist eine erste Prognose zu Hand, und die geht von einem natürlichen Tod des herzkranken Opfers aus. Die schrullige Frau Kratzinger und auch der Willi wollen der Theorie aber noch nicht ihren Glauben schenken und machen sich gemeinsam mit der Toni auf die Mörderjagd, bei der sie schnell auf das nächste Opfer stoßen...

"Mord in Bad Vöslau" ist das Kriminalroman-Debüt des österreichischen Autors Norbert Ruhrhofer. Er erzählt die Geschichte in einem eigenen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der auch Dank des wohldosierten Lokalkolorits sehr gut die heimatliche Atmosphäre einfängt. Besonders gut gefallen hat mir die gelungene Mischung aus einer spannenden und clever konzipierten Story, äußerst skurrilen Protagonisten und einer guten Portion Humor. Das Buch entwickelt sich so zu einem Page-Turner und sorgt für beste Krimiunterhaltung. Der Spannungsbogen wird mit dem tragischen Tod des alten Mannes direkt zu Beginn des Romans gut aufgebaut und über die außergewöhnlichen und auch mit vielen überraschenden Wendungen versehenden Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Der Verlauf gibt dem Leser immer wieder die Möglichkeit, eigene Überlegungen bezüglich des Täters bzw. der Tathintergründe anzustellen, und dennoch wird er wahrscheinlich im Finale von der gut nachvollziehbaren und aus meiner Sicht so schwer vorhersehbaren Auflösung überrascht.

Insgesamt ist "Mord in Bad Vöslau" aus meiner Sicht ein gelungenes Krimi-Debüt, welches sicherlich ein wenig skurril daherkommt, aber für sehr viel Lesespass sorgt. Man darf gespannt sein, was noch aus der Feder des Autors erscheinen wird, und ob es ein wünschenswertes Wiedersehen mit den Pokornys geben wird.

Bewertung vom 21.02.2022
Das Loft
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

Genialer Thriller

Sabine Hauptmann und Marc Lammert haben sich auf einem Urlaub kennen- und lieben gelernt. Ihr Glück scheint perfekt, der einzige Wermutstropfen ist die äußerst innige Freundschaft Marcs besten Freund aus Jugendzeiten Henning. Die beiden umgibt ein Geheimnis, was sie magisch aneinander bindet und so kommt es, dass es zu einer Wohngemeinschaft der Dreien in einem Loft kommt. Dort entdeckt die Putzfrau eines Morgens, dass es ein Blutbad gegeben haben muss und gleichzeitig ist Henning spurlos verschwunden. Sabine und Marc werden festgenommen und unabhängig voneinander vernommen. Wessen Geschichte mag stimmen? Was denkt der eine über den anderen? Wer kann wem trauen? Kommt die Wahrheit ans Licht?

Ich bin ein großer Fan des Autors Linus Geschke. Seine Thriller haben mir schon einige fesselnde Lesestunden beschert, so dass ich mit großer Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Welt von Marc und Sarah entführt hat. Der Spannungsbogen wird perfekt über das rätselhafte Verschwinden Hennings zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Enthüllungen im Verlaufe der Geschichte auf einem dauerhaft hohen Niveau gehalten. Die kurzen Kapitel mit ihren jeweiligen Perspektivwechseln tragen zum Tempo bei und erzeugen eine zusätzliche Tiefe. Linus Geschke überzeugt in seinem Thriller nicht mit spektakulären Szenen oder blutrünstigen Taten, sondern mit der ständigen Ungewissheit, wer welches Geheimnis verbirgt und wem man nun Glauben schenken mag. Die Zweifel über den Ausgang der Story blieben bei mir bis zum aus meiner Sicht grandiosen Finale mit völlig überraschender Auflösung stets vorhanden.

Mit "Das Loft" hat der Autor Linus Geschke aus meiner Sicht wieder einmal bewiesen, dass er es bestens versteht, einen packenden Thriller mit interessanten Protagonisten und einer clever konzipierten Story zu schreiben. Der Thriller entwickelte sich bei mir zu einem Page-Turner, den ich kaum aus den Händen legen konnte, ich empfehle ihn daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 28.01.2022
Rob's Barbecue
Schulz, Robin

Rob's Barbecue


ausgezeichnet

Bestes Grillgut

Ich bin ein großer Freund des Grillens und daher immer verlegen um gute Tipps zur Zubereitung von Fleisch und allem anderen bei großer Hitze. "Rob´s Barbecue" hat daher direkt mein Interesse geweckt und ich war sehr gespannt, was der Spezialist für chillige Musik so am grill zu bieten hat.

Das Buch ist in sieben Kapitel aufgeteilt, in denen die Rezepte thematisch voneinander abgegrenzt werden. So beginnt es mit den Basics beim Grillen mit wenig Zutaten, denn manchmal muss es auch schnell gehen. Nichts desto trotz überzeugen die Gerichte mit Rafinesse in der Kombination der Zutaten, so dass mich hier unter anderem die "Pizza Roll" oder die "Wurst-Kartoffel-Spiesse" besonders begeistern konnten. Die Grundidee raffinierter Kombination bei unspektakulären und einfach zu beschaffenen Zutaten zieht sich dann eigentlich durch das ganze Buch. Beispiele hierfür sind die genialen "Onion Bombs mit Käse-Nacho-Crunch" oder "Gin Flambe Salmon mit Herbal Dust Rub". Klingt äußerst spektakulär und schmeckt auch richtig gut, die Zubereitung hingegen ist sehr einfach und somit auch perfekt für jeden umsetzbar. Hilfestellung geben hier die ausführlichen und guten Beschreibungen der Rezepte, sowie die tollen Fotos, die zur Nachahmung anregen. Die Rezepte sind sehr variabel und breit gefächert, was das abschließende Kapitel "Süßes zum Genießen" beweist. Hier stechen aus meiner Sicht die "Fudge-Küchlein mit Heidelbeeren" und die "Peanut Crispies mit marinierten Kirschen" heraus, tolle Rezepte, einfach zuzubereiten und ein perfekter Abschluss eines schönen Grill-Tages.

Insgesamt ist "Rob´s Barbecue" für mich ein gelungener Ratgeber, der für den engagierten aber auch für den bodenständigen Grillmeister eine Menge an guten Ideen bereit hält. So kann das Buch zu dem einen oder anderen gelungenen Grillabend beitragen und die Gäste verzaubern. Ich empfehle das Grillbuch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.12.2021
Grace
Lynch, Paul

Grace


ausgezeichnet

Berührende Geschichte einer Irland-Odyssee

Im Jahre 1945 herrschen in Irland große Hungernöte, was Grace Mutter dazu veranlasst, ihre Tochter in Jungenkleidung auf die Reise zu schicken, sich Arbeit zu suchen und für sich selbst zu sorgen. Grace macht sich mit ihrem kleinen Bruder Colly, der sich hier heimlich angeschlossen hat, auf eine lange Reise durch ein Land, in dem Gefahren lauern und viel Elend herrscht.

Der Autor Paul Lynch wurde unter anderem für das vorliegende Buch in seinem Heimatland Irland ausgezeichnet, was meine Neugier auf den Roman zusätzlich gesteigert hat. Er erzählt die bewegende Geschichte in einem außergewöhnlichen und aus meiner Sicht sehr schönen Schreibstil, der dem Buch einen ganz besonderen Charme verleiht. Seine schon fast poetische Prosa liest sich zwar nicht ganz so einfach, wie viele andere Bücher, aber sie hat mich von Beginn an in den Bann gezogen. Sie verleiht der schicksalshaften Lebensgeschichte von Grace unglaublich viel Authentizität und lässt die damalig schwere Welt lebendig vor Augen erscheinen. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und beleuchten mit der Hungersnot in Irland eine spannende und selten beachtete Epoche.

Insgesamt konnte mich "Grace" von Beginn an begeistern und stellt sicherlich eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr dar. Gerade der schon bezaubernde Schreibstil des talentierten Autors Paul Lynch verleiht dem Roman so viel Wertigkeit, dass ich es als äußerst lesenswert weiterempfehlen kann. Meine Bewertung fällt mit den vollen fünf von fünf Sternen entsprechend positiv aus.

Bewertung vom 08.12.2021
Drei Morde für die MörderMitzi
Archan, Isabella

Drei Morde für die MörderMitzi


ausgezeichnet

Mitzi in der Bredouille

Der Bekanntenkreis der Mördermitzi ist klein und beschränkt sich manchmal auf sehr eigenwillige Individuen. Dazu zählte sicherlich auch der Mann, zu dem sie sich sogar ein wenig mehr hingezogen fühlte, als sie sich eigentlich zugestehen wollte und der nun Grund für die Ermittlungen ist, bei denen die Mitzi in die Hauptverdächtigenrolle geschlüpft ist. Nachdem ein findiger Pflichtverteidiger ihr die Freiheit zurückerobert hat, nimmt sie natürlich selbst die Ermittlungen in die Hand und kann dabei nur sehr bedingt auf ihre Freundin und Polizistin Agnes Kirschnagel zurückgreifen, da sie als offizielle Fahndung übernommen hat und kein Kontakt zu verdächtigen Personen aufnehmen darf. Eine abenteuerliche Jagd nach dem Mehrfachmörder nimmt seinen Lauf...

"Drei Morde für de Mördermitzi" ist mittlerweile der dritte Band um die etwas schräge aber sehr liebenswerte Hauptprotagonistin, die mit ihrer manchmal naiven und dann wieder sehr cleveren Art, enorme Sympathiepunkte beim Leser wecken kann. Die ersten beiden Teile hatten mir schon ausgesprochen gut gefallen und die Autorin Isabella Archan ist für mich eh ein Garant für unterhaltsame Krimiliteratur, so dass ich mit viel Vorfreude in das neue Abenteuer gestartet bin. Isabella Archan erzählt die Geschichte wieder in ihrem lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, in dem ihr eine aus meiner Sicht perfekte Kombination aus Spannung und unterschwelligem Humor gelingt. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod von Mitzis Freund und der frühen Festnahme gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine clever inszenierte Geschichte, die dem Leser bis zum packenden Finale viele Möglichkeiten gibt, eigene Überlegungen bezüglich Täter und Tathintergründe anzustellen.

Isngesamt ist "Drei Morde für die Mördermitzi" für mich eine mehr als gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit einer außergewöhnlichen Hauptprotagonistin und dem Erzähltalent der Autorin mehr als zu überzeugen weiß. Ich empfehle das Buch und die ganze Reihe sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 08.12.2021
Schwarze Sterne
Baum, Thomas

Schwarze Sterne


ausgezeichnet

Actionreicher Kriminalroman

Das Ermittler-Duo Robert Worschädl und Sabine Schinagl bekommen es in ihrem neuen Fall mit der Cyberkriminalität zu tun. Nicht gerade ihr Spezialgebiet, aber die Recherchen überschneiden sich mit den Ermittlungen in einem Mordfall, in dem das weibliche Opfer auf grausame Art getötet wurde und im Anschluss die Leichenteile an unterschiedliche Orte verteilt wurden. Mit vollem Elan werden die Ermittlungen vorangetrieben und Worschädl und Schinagl müssen sich immer tiefer in die digitale Welt vorwagen...

"Schwarze Sterne" ist bereits der vierte Band um das sympathische Ermittler-Duo aus Österreich. Die ersten drei Bände haben bereits viele gute Bewertungen und Kritiken erhalten, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung in den aktuellen Fall gestartet bin. Ich hatte als Quereinsteiger in die Reihe keinerlei Verständnisprobleme und war schnell in der packenden Geschichte gefangen. Der Autor Thomas Baum, der auch schon mit spannenden Drehbüchern zu Tatort-Folgen auf sich aufmerksam gemacht hat, erzählt die Geschichte in einem äußerst temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der das Buch schnell zu einem Page-Turner werden ließ. Der Spannungsbogen wird mit dem grausamen Mord an der jungen frau zu Beginn des Buches aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen und plötzlichen Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale rundet den Kriminalroman mit einer gut nachvollziehbaren und clever konzipierten Auflösung gelungen ab.

Insgesamt konnte mich der Kriminalroman "Schwarze Sterne" begeistern und sorgte so für einige spannende Lesestunden. Das Buch überzeugte mit sympathischen und interessant charakterisierten Protagonisten, sowie einer fesselnden Story und dem Erzähltalent des Autors. Ein rasantes Leseerlebnis, welches ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.