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hamburger.lesemaus
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Bargfeld-Stegen

Bewertungen

Insgesamt 386 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2023
Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1
Teichert, Fritzi

Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1


sehr gut

STORCHENHERZEN
Fritzi Teichert

Helga und Monika sind Inhaberinnen des Storchennestes, einer kleinen Hebammenpraxis. Die Online Bewertungen gehen jedoch kontinuierlich abwärts, was der "immer frei heraus" und "kein Blatt vor dem Mund“ nehmenden Helga geschuldet ist. Frischer Wind muss her, beschliesst Monika, und so komplettiert die junge Hebamme Madita das Team im Storchennest.
Helga ist alles andere als begeistert von der Neuen, dem Küken.
Madita ist jung, erfrischend, aber leicht chaotisch und bring erstmal alles durcheinander.
Abwechselnd erzählen Madita und Helga ihre Geschichten.

Ich habe einen Liebesroman erwartet und nicht damit gerechnet mitten in den Alltag einer Hebamme zu platzen.
Für mich, die eher an dem Ende der Fruchtbarkeitsskala steht und bereits die Kindeserziehung hinter sich hat, war es ein wenig viel über Geburt, Säuglinge und Babywissen - auch der Humor war nicht immer meins.
Ich glaube einfach, dass das Buch eher für jüngere Frauen geeignet ist, deshalb möchte ich die Geschichte, als solches bewerten:

Leicht und locker ist der Schreibstil des Autorinnen-Duos Fritzi Teichert und auch das Hörbuch war angenehm zu hören. Detailliert wird über den Beruf der Hebamme erzählt. Wer ein Baby hat oder sich eins wünscht, kann hier einiges lernen.
Kleine Anmerkung zum Hörbuch: Für mich waren die Erzählerinnenstimmen falsch eingesetzt: Die sprühende, lebendige Stimme von Sandra Voss hätte - für mein Empfinden - besser zu Madita gepasst und die empathiearme Helga hätte gerne von Anne Sofie Schietzold gesprochen werden können.

Leseempfehlung für alle jungen Frauen, Frauen, die sich Kinder wünschen oder kleine Kinder haben und natürlich für diejenigen, die mehr über den Beruf Hebamme erfahren möchten.
3½ / 5

Bewertung vom 21.03.2023
Melody
Suter, Martin

Melody


ausgezeichnet

Oh man, da war er wieder! Ein richtiger Suter. Ein richtig guter Suter! Ein Suter in Höchstform!
Er hat mich entführt und auf Irrwege geschickt. Er sog mich von Beginn an ein und ließ mich bis zur letzten Seite nicht mehr los.
Wie immer, hält er Geheimnisse bereit, lässt sich nicht in die Karten gucken, schlägt Haken, die unvorhersehbar sind, und lässt uns bis zur letzten Seite im Dunkeln.

MELODY
Martin Suter

Der 34-jährige Tom Elmer ist auf Jobsuche. Diese Suche erweist sich als schwieriges Unterfangen, obwohl er zwei abgeschlossene Diplome der Rechtswissenschaft hat - zu lange war seine Studienzeit.
Aber letztendlich findet er doch einen Job - als Nachlassverwalter des 84-jährigen, bereits kränkelnden Dr. Peter Stolz. Der ältere Herr war einst ein wichtiger Mann der Gesellschaft, war lange beim Militär, in der Politik tätig und ein Mitglied in diversen Aufsichtsräten.
Jetzt hat er nicht mehr lange zu leben und möchte sein Vermächtnis ordnen. Dabei begegnet Tom immer wieder der Name „Melody“. Sie war einst die Verlobte des Doktors.
Doch was hat es es mit dieser mysteriösen jungen Frau auf sich, die auf einmal, kurz vor der Hochzeit verschwand? Bei langen Kaminabenden und vielen flüssigen Köstlichkeiten erzählt der Doktor seine Geschichte.

Was für ein Leseerlebnis!
Ich habe das Gefühl gerade zurück aus Griechenland und Italien zu sein, bin satt vom guten italienischen Essen - der hervorragende Amarone verwöhnt noch immer meinen Gaumen - was für ein Genuss!
Kein Thriller, kein Krimi, einfach grosse Erzählkunst - wie gesagt, ein guter Suter (jetzt wiederhole ich mich aber, ich höre auf).
5/ 5 und eine grosse Leseempfehlung.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2023
Draußen die Welt
Lewis, Janet

Draußen die Welt


gut

DRAUSSEN DIE WELT
Janet Lewis

1929: Mrs. Perrault lebt mit ihrem Ehemann und ihren vier Kindern ein bescheidenes und gutes Leben in einem Dorf in Kalifornien.
Es ist eine Zeit, in der Nachbarschaftshilfe noch eine Bedeutung hat. Man bringt sich gegenseitig frisch Geerntetes aus dem Garten oder backt für seinen Nachbarn einen Kuchen.
Als ihre beste Freundin bei einem tragischen Unfall zu Tode kommt, kümmert sich Mrs. Perrault aufopferungsvoll um den verbliebenen Witwer.
Leider macht die Depression in den USA auch vor der Familie Perrault keinen Halt und lässt diese noch enger zusammenrücken.

Das Buch lebt von dem ruhigen und schönen Erzählstil, von den detaillierten Naturbeschreibungen und den Erzählungen über das Miteinander in der Familie, auf dem Lande - zu der Zeit.
Die Familie Perrault, die sympathischer nicht sein könnte, macht es einem leicht diese ins Herz zu schliessen.
Das Buch erschien erstmalig 1945 und spiegelt den literarischen Geist der Zeit wider.

Ich habe dieses Buch im Urlaub gelesen und es hat mir geholfen mich zu entschleunigen. Der Beginn war ein wenig zäh und langatmig. Die 2. Hälfte des Buches konnte mich aber packen.
Leseempfehlung für alle, die eine schöne Sprache und einen ruhigen Erzählstil schätzen.
3/ 5

Bewertung vom 17.03.2023
Die Liebe Geld
Glattauer, Daniel

Die Liebe Geld


gut

Bevor Daniel Glattauers neustes Buch „Die spürst du nicht“ am kommenden Montag erscheint, wollte ich unbedingt noch sein vorheriges Werk lesen:

DIE LIEBE GELD
Daniel Glattauer

Das Liebe Geld ist ein satirisches Theaterstück:
Alfred Heinrich möchte von einem Geldautomaten Geld abholen. Obwohl er über 40.000 Euro auf dem Bankkonto hat, erscheint immer wieder die selbe Meldung, dass eine Auszahlung nicht möglich sei.
Heinrich beschwert sich. Doch alle Bemühungen an sein Geld zu kommen verlaufen im Sande. Dabei braucht er dringend Geld, denn morgen ist sein Hochzeitstag und die Rechnungen der Handwerker müssen dringend bezahlt werden...

Ein kleines feines Buch, das mich schier auf die Palme gebracht hat. Puh, da bin ich ja glatt zu einem HB-Männchen geworden, so sehr hat mich das Verhalten der Bank - dem Dienstleister - aufgeregt.
Das Albert Heinrich keinen Herzinfarkt erlitt, wundert mich, denn ich stand beim Lesen kurz davor.

Fazit:
Skurille 109 Seiten, ein Bühnenstück für zwischendurch und wieder ein ganz „anderer" Glattauer.
3½/ 5

Bewertung vom 10.03.2023
Das Liebespaar des Jahrhunderts / Biographie einer Frau Bd.2
Schoch, Julia

Das Liebespaar des Jahrhunderts / Biographie einer Frau Bd.2


weniger gut

DAS LIEBESPAAR DES JAHRHUNDERTS
Julia Schoch

"Im Grunde ist es ganz einfach: Ich verlasse dich.
Drei Wörter, die jeder Mensch begreift. Es genügen drei Wörter und alles ist getan. [ ... ]
Am Anfang habe ich zu dir gesagt: Ich liebe Dich.
Drei Wörter am Anfang, drei Wörter am Ende.“ (S.7)

Julia Schoch lässt ihre 30-jährige Beziehung Revue passieren:
Das Kennenlernen, der erste Kuss, durchgefeierte Nächte und Reisen, doch irgendwann schleicht sich der Alltag ein und es gibt mehr Tiefen als Höhen.

Das Liebespaar des Jahrhunderts? Dem kann ich irgendwie nicht zustimmen. Die Ich-Erzählerin war zu Beginn mit viel Energie dabei, bei ihm konnte ich diese nicht spüren.
Später war sie die Unzufriedene, wollte ihn stets verlassen, und er tat mir leid. So richtig sympathisch waren mir beide nicht, und das änderte sich auch bis zum Schluss nicht.

„Unsere Absichten und Pläne deckten sich nicht mehr. Sie durchkreuzten sich nur noch: Wenn ich abends mit Sekt auf dich wartete, brauchtest du dringend einen Kamillentee; wolltest du morgens, wenn die Kinder aus dem Haus waren, noch ein wenig plaudern, war ich in Gedanken schon im Büro; legte ich abgeschlagen die Füße hoch, hattest du Kinokarten für den Abend. Dann kamst du früher von der Arbeit, um irgendwas zu kochen, aber ich war unterwegs, in der Annahme, du kämst später.“ (S.156)

Für mich war es eine Aneinanderreihung von Erlebnissen: Kino, Halma und Karten spielen, ungerne zur Arbeit gehen und reisen - alles, in einer wunderbaren Sprache erzählt.

Warum haben die Kritiker dieses Buch in den höchsten Tönen gelobt? Ich habe mich gelangweilt und über diese ewig nörgelnde Protagonisten geärgert.
Auf Seite 70 wollte ich abbrechen. Die wunderbare Rezension von @k.rauchfuss hat mich zum Weiterlesen animiert.
Zugegeben, die zweite Hälfte wird besser und auf den letzten Seiten konnte ich sogar kleinere Parallelen zu meiner eigenen Ehe sehen, aber so richtig gut (bis auf die Sprache und den Schreibstil ❤️) fand ich es nicht.

2½/ 5

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.03.2023
Ich war das Mädchen aus Auschwitz
Friedman, Tova

Ich war das Mädchen aus Auschwitz


sehr gut

ICH WAR DAS MÄDCHEN AUS AUSCHWITZ
Tova Friedman und Malcolm Brabant

„Polnische Arbeiter schaufelten die Gräber zu“, erinnert sich mein Vater weiter. „Danach sagten sie, die Erde über den Gräbern habe sich noch eine ganze Weile nach den Morden bewegt.“ (Seite 116)

Tova Friedman war fünf Jahre alt, als sie in einem Viehwagen auf Schienen, gemeinsam mit ihrer Mutter, nach Auschwitz ll, Birkenau, deportiert wurde. Dieses Vernichtungslager hätte ihre Endstation sein sollen - wäre es nach den Nazis gegangen. Doch Tova und ihre Mutter hatten Glück und überlebten den Holocaust.
Sechs Millionen Juden hatten weniger Glück, sie wurden in diesem und anderen Vernichtungslagern „entsorgt“ - erschossen, vergast oder starben an Unterernährung.

Tova Friedman emigrierte später nach Amerika.
Ihre Motivation, mit über 80 Jahren dieses Buch zu schreiben, beruht auf eine in 2020 veröffentlichte Umfrage unter Amerikanern:
„Ein Drittel der Befragten hatten keine Ahnung, wie viele Juden im Holocaust starben. Fast die Hälfte konnte kein einziges Konzentrationslager oder Ghetto benennen. Dreiundzwanzig Prozent glaubten, der Holocaust sei ein Mythos oder die Berichte darüber seien übertrieben. Siebzehn Prozent hielten es für akzeptabel, Neonaziansichten zu vertreten. Eine ähnliche Untersuchung, die 2018 in Europa durchgeführt wurde, zeigte, dass ein Drittel der Europäerinnen und Europäer kaum etwas über den Holocaust wusste oder sogar noch nie davon gehört hatte. Und 20 Prozent vertraten die Ansicht, Juden hätten zu viel Einfluss auf die Wirtschaft und das Finanzwesen.“ (Prolog)

Zeitzeugenberichte des Holocaustes kann es nicht genug geben!
Erschreckend und aufwühlend ist die Geschichte von Tova Friedman.
Leseempfehlung und als Klassensatz für die Oberstufe bestens geeignet.

Bewertung vom 04.03.2023
Stigma
Adam, Lea

Stigma


sehr gut

Spannend!TW: Sexuelle Übergriffe an Frauen

STIGMA
Lea Adam

Im Hamburger Stadtpark wird eine Männerleiche gefunden. Die Augen liegen sorgsam neben dem Toten, ein Müllbeutel ist über seinen Kopf gestülpt, die Luft wurde mit einem Kabelbinder abgeschnürt.
Das Ermittlungsteam, Jagoda Milosevic „Milo“ und Vincent Frey, wird mit diesem Mord beauftragt.
Den Kriminalbeamten gelingt es schnell, den Toten mit einer sexuellen Straftat in Verbindung zu bringen. Hat sich hier ein Opfer gerächt?
Als eine zweite Leiche in St. Pauli gefunden wird, deutet alles auf einen Serienmörder hin: Erneut wurde der Tote mit einem Kabelbinder erdrosselt, ihm eine Müllbeutel über den Kopf gezogen, dieses Mal sind die Ohren nicht an seinen zugedachten Platz.

Ein Thriller, der in Hamburg spielt - den wollte ich lesen.
Glücklicherweise hat das Autorinnen-Team Lea Adam auf den blutigen Axtmörder verzichtet und wieder einmal bewiesen, dass man diesen für einen spannenden Krimi nicht braucht.
Schnell baute sich ein Spannungsbogen auf und riss auch bis zum Ende nicht ab.

Den Autorinnen ist es ganz besonders gut gelungen den schmalen Grad zwischen Opfer und Täter darzustellen, denn Täter waren meist Opfer in ihrer Kindheit. Darf ein gepeinigtes Opfer sich wehren und rächen wenn die staatlichen Behörden versagen? Natürlich nicht, aber ich muss gestehen, dass ich als Leser mit dem Täter sympathisiere.

Zwei kleine Kritikpunkte von mir: Das Ende war ein wenig zu vorhersehbar und ausser ein paar Strassennamen und Stadtteilen wurde von Hamburg wenig genannt. Der Schauplatz hätte überall sein können. Wie dem auch sei, das Leseerlebnis wird von diesen zwei kleinen Anmerkungen nicht geschmälert.

Fazit:
Spannender Thriller ohne Axtmörder, sehr gute Leseunterhaltung.
4/ 5

Bewertung vom 01.03.2023
Liebewesen
Schmitt, Caroline

Liebewesen


ausgezeichnet

TW: Depression, physischer und psychischer Missbrauch, Alkoholsucht, Selbstverletzung, Kindesmisshandlung.

„Als wäre es in der Geschichte von Beziehungen jemals eine gute Idee gewesen zusammenzubleiben, um einander in Krisen beizustehen, die man ohne die andere Person nicht hätte.“

Ich habe es gestern beendet - so sprachlos hat mich selten ein Buch zurückgelassen:

LIEBEWESEN
Caroline Schmitt

Die 30-jährige Biologin Lio wollte keinen Freund, aber ihre beste Freundin und WG-Mitbewohnerin Mariam hat sie auf einer Dating-App angemeldet und Lios Single-Zeit als beendet erklärt.
So lernt sie, auf diesem Weg, den Radiosprecher Max kennen.
Doch es ist kompliziert: Lio hat Angst von Männern berührt zu werden, der blosse Gedanke daran, lässt sie verkrampfen. Sex hatte sie noch nie - zumindest keinen einvernehmlichen.
Auch Max hat seine Narben aus vorherigen Beziehungen und leidet an Depressionen, die ihn den ganzen Winter verschlafen lassen.
Aus einer Romanze wird eine Beziehung, keine toxische, aber eine Beziehung mit Höhen und Tiefen - höher und tiefer als es für den Partner gut wäre.
Als Lio schwanger wird ändert sich alles.

„Vor drei Monaten war ich sicher, dass ich nicht schwanger werden konnte. Dann war ich sicher, dass der Abbruch erfolgreich gewesen und ich mit meinem Körper wieder allein war.
Ich lag in beiden Fällen falsch.“

Ein gewaltiges Romandebüt! Sprachlich so modern und ansprechend, kurzweilig, prägnant, unverschönt, berührend, gefühlvoll, grausam und voller Emotionen.
Selten brauchte ich nach Beendigung eines Buches eine Lesepause - hier brauche ich sie!

Fazit:
Hammer Buch, dem ich eine grosse Leserschaft wünsche.
Lest dieses Buch!!!! #Highlight
5+/ 5

„In ein paar Jahren würde Max vielleicht der Mann sein, der um kurz vor Mitternacht allein am Tresen sitzen bliebe. Weil die Benjamins dieser Welt zu ihren Freund:innen ‚mussten‘, oder schlimmer, wollten, anstatt wie früher bis zum Sonnenaufgang weiter durch die Kneipen zu ziehen. Je mehr er getrunken hätte, desto einschneidender würde ihm die Erkenntnis erscheinen: Er hatte den Absprung verpasst. Er war der einzige Clown, der das mit der ewigen Freiheit erst gemeint hatte, der nicht in drei Jahren bei der Scheidungsanwältin sitzen wollte, weil er im Alltags- und Kinderstress untergegangen war, dass man sich mal geliebt und ganz früher auch gemocht hatte.“ (S. 158)

Bewertung vom 27.02.2023
Here comes my Sun / Love Songs in London Bd.2
Krüger, Tonia

Here comes my Sun / Love Songs in London Bd.2


sehr gut

Here comes my Sun - Love Songs in London II
Tonia Krüger

Jamie, frisch betrogen und getrennt, absolviert ihr Praktikum bei dem Londoner Magazin „Past & Present“.
Eigentlich ist sie nur für Recherche zuständig, aber dann bekommt sie die Chance eine Reportage über die grössten Love Stories in der Geschichte Londons zu schreiben. Zur Seite soll ihr der begehrte Junggeselle und Journalist Ryan stehen. Dieser kann mit dem Thema Liebe jedoch wenig anfangen, er selbst glaubt eher an den „One Night Stand“ als Liebesersatz.
Ob die beiden sich näher kommen, müsst ihr selber herausfinden, nur so viel sei gesagt: Es ist kompliziert.

Während der erste Teil der Trilogie zu Weihnachten spielte, ist hier, in diesem Band, der Frühling eingezogen. Was mir an diesem Buch ganz besonders gefällt, sind die wahnsinnig schönen Beschreibungen der Stadt Londons, kombiniert mit einigen Sightseeing Tipps und historischen Hintergrundinformationen. Auch mochte ich, dass wir den Protagonisten aus Band I wieder begegneten.
Jamie als Protagonistin war mir sehr sympathisch. Mit Ryan konnte ich dagegen leider nichts anfangen.

Trotz der Leichtigkeit des Romans und dem schönen Schreibstil der Autorin blieb das Buch leicht hinter meinen Erwartungen zurück - warum, kann ich gar nicht so genau sagen. Vielleicht weil mir Ryan einfach unsympathisch war? Oder weil meine Erwartungen nach dem ersten bezaubernden Band, den man übrigens nicht zwingend gelesen haben muss, grösser waren?
Wie dem auch sei, Leseempfehlung für alle, die eine leichte und lockere Liebesgeschichte suchen.

Bewertung vom 23.02.2023
Hoffnung / Das Tor zur Welt Bd.2
Georg, Miriam

Hoffnung / Das Tor zur Welt Bd.2


sehr gut

DAS TOR ZU WELT (2) - Hoffnung
Miriam Georg

1912:
Ava hatte seit langem auf die teure Schiffspassage für eine Überfahrt nach Amerika gespart. Doch am Tage der Abfahrt musste Ava feststellen, dass Claire ihr Ticket und all ihre Ersparnisse gestohlen hat, um selber die Schiffsreise anzutreten. Ava bleibt mittellos im Hamburger Gängeviertel zurück.
So endete das erste Buch ‚Das Tor zur Welt - Träume’ von Miriam Georg.

Der zweite Teil knüpft direkt dort an: Ava bleibt nichts anderes übrig als weiterhin auf der Vettel, in den Auswanderhallen der BallinStadt, zu arbeiten und noch einmal ganz von vorne zu beginnen. Sie freundet sich mit Quint an, dessen Bruder Will ist der Mann, der sie vor kurzem so hintergangen hat. Sie glaubte die große Liebe in Will gefunden zu haben, doch dieser verschwieg ihr, dass er Zuhause eine Frau mit vier Kindern hat.

Während alle denken, dass Claire sich ein schönes Leben in der neuen Welt Amerika macht, ahnt keiner, dass sie bereits seit einiger Zeit zurück in Hamburg ist. Amerika hatte ihr wegen einer Augenkrankheit die Einreise verweigert. Nachdem sie wochenlang im Krankenhaus war muss sie jetzt versuchen die Wogen zu glätten. Ihre Mutter Agatha hatte nach ihrer Abreise einen Herzanfall und Dr. Schwab hat sich indessen um sie gekümmert, allerdings nicht selbstlos, sondern immer noch mit dem Ziel vor Augen Claire entmündigen zu lassen um ihre Vormundschaft zu erhalten.
Claire ist entsetzt, als sie erfährt, dass Dr. Schwab ihrer Mutter einen Heiratsantrag gemacht hat.

Wie die Geschichte weitergeht müsst ihr selbst herausfinden, aber ich empfehle euch unbedingt vorher den ersten Teil der Dilogie zu lesen.

Miriam Georg erzählt ihren Roman aus unterschiedlichen Perspektiven, dabei verknüpft sie gekonnt Hamburger Geschichte mit ihren fiktiven Protagonistinnen.
Der Schreibstil von der Autorin ist wie gewohnt spannend, mitreißend, lebendig und bildlich - so sehr, dass man förmlich das rege Treiben in der BallinStadt vor Augen hat.
Des öfteren werden Kapitel eingeschoben, die vorher oder zu einem späteren Zeitpunkt spielen. Hier werden keine Namen genannt. Offen gelassene Fragen aus dem ersten Teil werden hier am Ende endlich beantwortet und fehlende Puzzleteile fallen an die richtigen Plätze.

Fazit:
Eine wunderbare Dilogie, wobei mir das erste Buch ein klitzekleines bisschen besser gefallen hat (stöhnen auf hohem Niveau).
Sehr gutes Buch und eine unbedingte Leseempfehlung von mir!
4½ /5

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.