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Benutzername: 
gagamaus
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 510 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2021
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Schröder, Alena

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid


sehr gut

Bei diesem Erstling hat der Verlag wirklich alles richtig gemacht. Ein ungewöhnlicher Titel hat mich sofort neugierig gemacht und das Cover ist wunderschön und man möchte das Buch einfach gern haben und lesen. Es handelt sich um eine groß angelegte Familiengeschichte. Vier Generationen von Frauen darf der Leser durch ihre Lebensgeschichten begleiten. Wie Perlen an einer Schnur, wie Äste eines Stammbaumes sind es Geschichten, die zusammen ein großes Ganzes ergeben. Die Geschehnisse und Handlungen im Leben der Urgroßmutter ziehen sich durch die Generationen bis man bei der Urenkelin landet, die widerum nach ihren Ursprüngen forscht und dabei viel über sich selbst und ihre eigene Vergangenheit erfährt.

Neben den gängigen Themen von Judenverfolgung, Kriegswirren, Liebe und Tod, gibt es auch viele heitere Abschnitte und alles erscheint einem in einem wundervollen Gleichgewicht. Das Buch ist nicht besonders dick für die Länge der abgehandelten Zeitspanne und es kommen viele Personen vor. Dennoch fühlt man sich nicht überfordert und gut aufgehoben in dieser Familiengeschichte.

Bewertung vom 25.01.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


sehr gut

Wenn wir das könnten, würden wir nicht alle manchmal das Rad der Zeit gerne zurückdrehen, um etwas anders zu machen? Weil wir denken, dass im Rückblick betrachtet, einiges für uns besser gelaufen wäre, wenn wir eine andere Abzweigung genommen hätten. Vor genau dieser Frage steht auch Nora, die versucht sich umzubringen und jetzt, während sie mit dem Tod ringt, in ihrem Unterbewusstsein in eine seltsame Bibliothek gerät, in der viele Bücher mit ihren vielen möglichen Leben stehen. Sie fängt an, auszuprobieren, ob es bessere Leben gegeben hätte, in denen sie glücklicher gewesen wäre und sich dann nicht umgebracht hätte.

Die Idee ist interessant, der Erzählstil mit einer gehörigen Prise Humor. Die verschiedenen Lebensmöglichkeiten sind utnerschiedlich spannend und meiner Meinung nach nicht alle zielführend. Erst zum Ende wird es wieder fesselnder und man liest natürlich zu Ende, weil man wissen will, wie Nora sich entscheidet

Ich denke, Matt Haig hatte auch schon öfters mal den Wunsch, den Nora hier ausleben darf. Das merkt man der Geschichte an und das tut dem Plot gut. Unterhaltsame Lektüre allerdings ohne allzu großen Nährwert. Man darf hier nicht zu viel erwarten.

Bewertung vom 18.01.2021
Zurück in Virgin River / Virgin River Bd.7
Carr, Robyn

Zurück in Virgin River / Virgin River Bd.7


ausgezeichnet

Diesmal geht es um Rick, den Ziehsohn von Jack. Schön, dass Jack, Mel und all die anderen diesmal wieder sehr präsent sind in der Geschichte. Und es geht um Kriegsverletzungen, um einen Mann, den der Kriegseinsatz schwer traumatisiert hat, der sich schwer tut, wieder ins normale Leben zurückzufinden. Und der Angst hat, dass man ihn nur aus Mitleid lieben könnte.

Eine berührende Ausgangssituation, viele liebgewonnene Personen, eine große Liebesgeschichte. Hach, was will man mehr. Genau die richtige Jahreszeit, so etwas zu lesen. Und wunderbar, dass die Autorin es schafft, dass einem Virgin River auch bei Band 8 noch immer nicht zu viel wird.

Bewertung vom 18.01.2021
Verliebt in Virgin River / Virgin River Bd.6
Carr, Robyn

Verliebt in Virgin River / Virgin River Bd.6


ausgezeichnet

Eine wahre Freude ist dieser Liebesroman. Ich bin da sehr anspruchsvoll. Mir gefällt nicht alles, was da so auf dem Markt ist. Das meiste ist mir zu kitschig und trivial, lieblos geschrieben, vorhersehbar oder einfach nur langweilig. Die Virgin River Reihe ist eine der wenigen Buchreihen in diesem Genre, die mich immer wieder aufs Neue hervorragend unterhält.

Dieser siebte Band ist besonders zu empfehlen. Zwei, die sich magisch anziehen obwohl sie vom Verstand her ständig versuchen, das zu verhindern. Was für ein Vergnügen, dieses Hin und Her, diese Sehnsucht, die nur so Funken sprüht. Ja, so muss ein Liebesroman sein. Sehr, sehr unterhaltsam. Bitte mehr davon.

Bewertung vom 02.11.2020
Der Morgen einer neuen Zeit / Kingsbridge Bd.4 (eBook, ePUB)
Follett, Ken

Der Morgen einer neuen Zeit / Kingsbridge Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ken Follett gehört zu den Altmeistern des historischen Schmökers. Seine "Säulen der Erde" wurden auf der ganzen Welt millionenfach verkauft und später auch verfilmt. Ähnlich Tolkien für die Fantasy ist Follett in seinem Genre einer, dessen Romane man zum Vergleich heranzieht, wenn man die Qualität anderer Autoren und ihrer Bücher misst. Mit zwei Nachfolgeromanen hatte er sein Kingsbridge in den Köpfen der Leser manifestiert und man kehrte immer wieder mit Vergnügen in diese Stadt zurück. Kein Wunder, dass es Follett erneut nach Kingsbridge gezogen hat. Diesmal handelt es sich aber um ein sogenanntes Prequel, denn wir landen in einer Zeit, als Kingsbridge noch nicht das große Kingsbridge war sondern noch ein kleines unscheinbares Dorf namens Dreng's Ferry.

Was mir gefallen hat?

Follett gibt in seinem neuen Buch den einfachen Leuten und ihrem Leben Ende des ersten Jahrtausends viel Raum. Auch wenn aus der damaligen Zeit wenig Genaues bekannt ist, so hatte ich doch das Gefühl, dass der Autor gut recherchiert und Faktenlücken plausibel geschlossen hat. Die Herrscher und Reichen und auch die Kirche spielen natürlich auch eine Rolle aber es geht wohltuend mal nicht hauptsächlich um sie.

Mit Ragna, der Frau des amtierenden Aldermanns, und Edgar, einem jungen blitzgescheiten Handwerker, hat er zwei Hauptdarsteller geschaffen, die einem schnell ans Herz wachsen und deren Leben man gerne und neugierig folgt.

Es gibt mehrere sehr starke Nebenfiguren. Allen voran den Mann von Ragna und dessen zwei machtbesessene hinterhältige Brüder. Mehr als einmal lehren sie unsere Helden das Fürchten und lange Zeit scheint es, als könnten sie jede Schandtat ohne Gefahr auf Strafe begehen.

Der Spannungsbogen ist von Anfang an sehr hoch und das Buch liest sich trotz seines nicht unbeträchtlichen Umfangs flugs und ohne Längen weg.

Was mir nicht gefallen hat?

Vor allem bei den Bösewichten fehlen mir die wirklichen Facetten. Ihre Handlungen sind einfach durch und durch mies und bis zum Finale gebietet ihnen niemand Einhalt, was wirklich irgendwann nervt. Und am Ende kippt das Ganze dann plötzlich und eitel Sonnenschein und Harmonie zieht in Kingsbridge ein. Das ist zwar nett zu lesen aber ich finde, da hat Ken Follett es zu gut mit uns Lesern gemeint. Wir hätten ein etwas realistischeres Ende auch verkraftet.

Fazit: Ein empfehlenswerter Histo-Schmöker, der sich sehr gut liest aber ein paar Schwächen im Abgang hat.

Bewertung vom 21.10.2020
Herzfaden
Hettche, Thomas

Herzfaden


ausgezeichnet

Wer dieses Buch im Laden in die Hand nimmt, wird sich sicherlich erst mal in die wunderovolle Aufmachung verlieben. (Dieses Erlebnis habe ich mir nach dem Genuß des Ebooks gegönnt und die gebundene Ausgabe dann auch tatsächlich erstanden.) Und für alle, die wie der Autor und ich in den 60-ger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts geboren sind, entstehen beim Lesen des Klappentextes sofort unzählige KIndheitserinnerungen vor dem inneren Auge und man möchte diese Buch allein schon deshalb lesen, weil man sich an die Magie erinnert, die die Geschichten der Augsburger Puppenkiste bis heute in einem selber aber auch in unzähligen anderen Kinderherzen entstehen ließ und lässt. Und diese Magie schwingt tatsächlich beim Lesen mit und der Autor wählt als eine Erzählsicht die eines Mädchens, welches sich in die magische Welt verläuft, ein bisschen wie Alice im Wunderland oder wie in den Chroniken von Narnia. Aber auch die reale Welt spielt hier eine große Rolle und in der geht es um die Gründerfamilie der Augsburger Puppenkiste ging und darum, dass den Figuren dieses Kindertheaters durchaus wirkliche Menschen und wirkliche Geschehnisse zum Leben verhalfen und dass versucht wurde, die Jahre des Krieges und des Wideraufbaus und die traurigen Schicksale vieler Kinder in den Geschichten der Marionetten zu verweben und zu verarbeiten.

Das Buch liest sich dank der schönen Sprache des Autors Thomas Hettche leicht und tiefsinnig zugleich. Ich denke, man sollte den Ansatz und die Kreativität dieses Romans wertschätzen auch wenn ich einige Übergänge zwischen der magischen und der tatsächlichen Welt etwas holprig fand und mir sogar noch mehr Figuren hätte denken können, die wichtig für das Theater waren und die unerwähnt blieben. Man darf auch keine Biografie im herkömmlichen Sinne erwarten sondern sollte sich einlassen auf den "Herzfaden" der die Story zusammenhält und gleichzeitig bewegt, ohne jede Szene immer ob ihrer Nachhaltigkeit zu hinterfragen.

Ein Buch welches ich gerne empfehle. Ungewöhnlich und mit der wunderschönen Idee, der Augsburger Puppenkiste auf ganz eigene Weise ein Denkmal zu setzen.

Bewertung vom 21.10.2020
Das Haus in der Claremont Street
Carolsfeld, Wiebke von

Das Haus in der Claremont Street


ausgezeichnet

Der Klappentext zu "Das Haus in der Claremont Street" war sooo vielversprechend und gerade bin ich auf der Jagd nach neuen AutorINNen. Und bei Kiepenheuer & Witsch werde ich immer wieder fündig. Und ja, das Cover passt hervorragend zu der Geschichte eines Jungen, der ein traumatisches Erlebnis hat, bei dem beide Eltern sterben und der nur sehr schwer den Weg zurück in die normale Welt findet. Dabei versucht die Familie seiner Mutter wirklich alles, um seinen Schmerz zu lindern und die Geschehnisse selber zu verkraften.

Ich werde jetzt nicht den Plot näher erzählen. Nur so viel. Die Autorin findet eine wundervoll eindringliche Sprache, um die Erschütterung einer ganzen Familie zu erzählen und auch wenn die Dramtik und Trauer wie eine riesige Wand aufragt, so ist es doch das Alltägliche Leben, die Liebe zueinander und eine große Prise Lebensmut und Lebenslust, die aus diesem Buch herauskommen.

Mich hat der Roman von der ersten Seite an gefesselt und ist mir sehr nahe gegangen. Ich mochte den Ton der zwischen Drama und Komödie eine wunderbare Symbiose findet und der mit viel Tiefgang und Klugheit daherkommt. Die Autorin ist auch Filmemacherin und ich kann mir eine Verfilmung sehr gut vorstellen.

Bewertung vom 21.10.2020
Die dunklen Pfade der Magie
Larkwood, A. K.

Die dunklen Pfade der Magie


sehr gut

"Die dunklen Pfade der Magie" ist der Erstling der Autorin A.K. Larkwood. Das Cover und der Klappentext klangen vielversprechend und ich bin immer auf der Suche nach neuen Fantasyautoren. Also nichts wie ran an das Buch. Äußerlich kommt es etwas archaisch und wie ein Historoman daher, man denkt also, das wüde so eine Highfantasy-Story werden. Aber da liegt man schief, denn die Autorin schafft es eine total neue und immer wieder überraschend komplexe Welt zu schaffen. Es gibt sehr viel zu entdecken. Außerdem legt der Plot ein hohes Tempo an den Tag und hat einen spannungsvollen Verlauf. Also eigentlich alles gut. Jetzt kommen zwei, drei kleine Aber, die nicht verschrecken sollen, aber die erwähnt werden müssen.

Ich hatte das starke Gefühl, die Autorin ringt darum, sehr viele Alleinstellungsmerkmale in ihrer Geschichte einzubringen. Das ist zwar löblich, aber nicht bei allem unbedingt nötig. Von Anfang an störten mich die fürchterlich komplizierten Namen, die ich mir weder merken konnte, noch kann ich sie hier korrekt wiedergeben. Wenn ich für eine Rezi jeden Namen erst mal nachschlagen müsste, dann sagt das durchaus etwas aus. Warum so kompliiert? Manchmal liegt die Würze durchaus darin, dass man sich eine Heldin, einen Helden, auch namentlich merken kann.(ich denke hier an Mia Corvere, derenen Name in Fantasykreisen inzwischen fast ebenso bekannt ist wie Gandalf der Graue.).

Es gibt wahnsinnig viele Elemente der Fantasy, die einer ausführlichen Beschreibung bedürfen und die mir manchmal nicht ausgereicht hat, um ein wirkliches Kopfkino zu bekommen. Für meinen Geschmack hätte das Buch gerne noch 100 weitere Seiten vertragen können, um tiefer in diese ungewöhnliche Welt einzutauchen.

Und zu guter letzt sind die Charaktere zwar erfreulich facettenreich aber manchmal war mir das fast zu viel des Guten. Dass die Autorin Wert darauf legt, dass jede Form der Liebe und Beziehung hier stattfinden kann (wobei die amourösen Geshcichten angenehm im Hintergrund sind) und niemand etwas daran findet, fand ich etwas aufgesetzt und unrealistisch. Mir hätte es durchaus gefallen, wenn dieses Thema mit seiner Problematik erzählt worden wäre und nicht in einer Welt ohne Vorurteile und ohne Widerstände gegen bestimmte Dinge. Auch wenn wir uns so eine Welt wünschen, so finde ich doch die Auseinandersetzung mit unserer realen Welt spannender.

Alles in allem war es ein erfreulicher Neuling mit Lust nach oben. 3,5 Sterne - aufgerundet, wo es erwünscht ist.

Bewertung vom 27.09.2020
Das Mädchen, das die Zeit durchbrach / Vortex Bd.2
Benning, Anna

Das Mädchen, das die Zeit durchbrach / Vortex Bd.2


ausgezeichnet

Inzwischen sind Bale und Ellie mir sehr ans Herz gewachsen. Und der zweite Band der Vortex-Trilogie hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Während die beiden sich in verschiedenen Vergangenheit tummeln, kämpfen, verlieben und fast verlieren, schreitet der Plot stetig voran. Die Bedrohung wächst, Zweifel werden gesät, immer mehr erkennen wir, dass der Sieg Opfer fordern wird und das der Krieg nicht gefochten werden muss, koste es was es wolle.

Die Autorin hat auch in der Fortsetzung überzeugt und ich kann den Abschluss dieser Reihe kaum erwarten. Und das Cover ist sowieso der Hammer und ich liebe es wieder. Auch Band zwei ist für jung und alt bestens geeignet und inzwischen würde ich mich richtig freuen, wenn diese Geschichte verfilmt würde.

erneut hervorragend

Bewertung vom 27.09.2020
Der Tag, an dem die Welt zerriss / Vortex Bd.1
Benning, Anna

Der Tag, an dem die Welt zerriss / Vortex Bd.1


ausgezeichnet

Genau so sollte der erste Band einer Trilogie sein.
Genau so stelle ich mir eine gute Dystophie vor.
Genau deshalb liebe ich das happtische Erlebnis bei Bücher so.

Das tolle Cover und die Farbgestaltung ziehen den Interessierten im Buchladen magisch an.
Der Klappentext klang vielversprechend - auch wenn ich ungern mit anderne Trilogien Vergleiche ziehe, denn ich bevorzuge das Neue und Unbekannte. Und die Geschichte liest sich einfach toll. Sprachlich angenehm, auch für ältere Lese-Semester durchaus schön. Also All-Age-Garantie. Eine Heldin mit Ecken und Kanten, eine Welt die an unsere erinnert und doch erschreckend verändert und für den einzelnen mehr als bedrohlich daherkommt.

Besonders hervorheben möchte ich, dass die Autorin sich viele Gedanken über Logik der Veränderungen und über die Entwicklung der Charaktere macht. So ist genug Potential für eine spannende Fortsetzung, die nicht den ersten Band wiederholen muss sondern voranschreitet.

Sehr empfehlenswert.