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leseratte
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Nittendorf

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2018
Thug
Saxx, Sarah

Thug


gut

Erotische Liebesgeschichte im Dealermileu!
"Thug - In seinen Fängen" ist der dritte Band der Autorin Sarah Saxx in einer Reihe mit (erotischen) Liebesgeschichten um die drei Freunde Dirty, Rich und Thug.
Das Cover passt zu den beiden Vorgängerbänden, auch thematisch fügt sich die Geschichte in die Reihe der anderen Bände ein, diesmal findet Thug sein Glück.
Ich hatte bei diesem Band jedoch mit den Charakteren so meine liebe Not.
Thug ist seit seiner Kindheit ein Dealer. Dass er qualitativ reinen Stoff verkauft, weil seine Mutter an einer Überdosis gepanschten Stoffes gestorben ist, macht die Sache in meinen Augen nicht wirklich besser und Thug als Titelheld nicht symphatischer, vielmehr ist er schlicht und ergreifend ein Krimineller, und dabei ist er auch nicht ein eigentlich symphatischer Gentleman-Betrüger oder Robin Hood.

Getoppt wird er nur noch durch die weibliche Protagonistin Jane, die die Erbin einer Drogenbosses ist und gerade nach dessen Tod die "Firma" übernimmt. Die Rückblenden, in denen die Autorin schildert, wie Jane in ihrer Kindheit bereits Menschen getötet hat, um ihrem Vater zu gefallen und eine Art perfiden Ehrenkodex zu bewahren, macht die Sache nur noch abstoßender. Dass Jane zugleich eine liebende Mutter ist, tritt angesichts der Bandbreite an kriminellen Machenschaften des Kartells absolut in den Hintergrund.

Da ich mich mit beiden Protagonisten nicht wirklich anfreunden konnte, habe ich die Liebesgeschichte zwischen den beiden nicht genießen können.

Bewertung vom 25.09.2018
Mitten im Sturm
Winter, Jessica

Mitten im Sturm


sehr gut

Überraschend anders!
In ihrem Roman "Mitten im Sturm" schildert Autorin Jessica Winter sehr einfühlsam das Schicksal der jungen Grace Souza. Was sich nach der Leseprobe nach unterhaltsamen, vielleicht etwas seichtem und vorhersehbaren Liebesroman mit peppigen Dialogen anfühlte, entpuppte sich im Laufe der Geschichte als viel tiefgehender als zunächst erwartet. 

KLar, der Satz "Laut Urteil bin ich unschuldig. Aber war es wirklich ein Unfall? " lässt schon vermuten, dass es irgendein dunkles Geheimnis in Grace Vergangenheit gibt, ebenso ihr Misstrauen gegenüber Cops. Aber es dauert eine ganze Weile bis sich für den Leser Grace komplettes tragisches Schicksal erschließt. 
Mit Eric Delany trifft Grace auf einen sehr symphatischen männlichen Protagonisten, der es ebenfalls im Leben nicht ganz einfach hat. 
Manchmal war es mir fast ein bisschen viel Drama und Emotion, insgesamt hat sich die Geschichte aber sehr flüssig und kurzweilig gelesen und wurde nie langweilig. Grace Emotionen und Probleme hat die Autorin aus meiner Sicht sehr einfühlsam und realitätsnah geschildert.

Bewertung vom 14.09.2018
Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
Benjamin, Ali

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren


sehr gut

Ungewöhnliche Geschichte über kindliche Trauerbewältigung...
Im Mittelpunkt von Ali Benjamins Roman "Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren" steht die 12jährige Suzy. Schon von der ersten Seite an erkennt man, dass Suzy ein ungewöhnliches Kind ist, das sich sehr viele, für ihr Alter ungewöhnlich tiefschürfende Gedanken macht.
Was zu Beginn nur angedeutet wurde, wird für den Leser rasch mit dem Fortschritt der Geschichte klarer. Suzy kämpft mit dem Verlust ihrer besten Freundin, die in den Sommerferien ertrunken ist. Sie kann das einfach nicht akzeptieren, da diese eine gute Schwimmerin war, und versucht, für sich eine logische Erklärung dafür zu finden.

Schon der Einstieg in das Buch, als Suzy darüber philosophiert, wie oft ein menschliches Herz schlägt, ist sehr berührend. Sie tritt für ihr Alter eigentlich zu abgeklärt auf, was auch dazu führt, dass sie in ihrer Klasse eine Außenseiterin ist. Ob das auch schon vor dem Tod ihrer Freundin so war, oder ob ihre Klassenkameraden nur jetzt mit ihrem Verhalten und ihrer Situation nicht zurecht kommen, wurde mir nicht ganz klar. Interessant sind zum Beispiel ihre Überlegungen, dass man unsichtbar nicht nur dann ist, wenn man nicht gesehen wird, sondern auch dann, wenn man stumm ist. Suzy weigert sich nämlich, seit dem Tod ihrer Freundin zu sprechen.
Ali Benjamin entwickelt sehr vorsichtig und behutsam die Geschichte: ein weiterer Grund dafür, dass Suuzy von dem Verlust besonders betroffen ist, wird zunächst für den Leser nur zwischen den Zeilen angedeutet im Laufe der Geschichte immer klarer herausgearbeitet.

Besonders gut gefiel mir auch die inhaltliche Gliederung und die optische Gestaltung des Buches: die einzelnen Kapitel sind unterbrochen von Zeichnungen mit Quallen (obwohl ich eigentlich kein Fan dieser Tiere bin) und es gibt immer wieder Definitionen zu wissenschaftlichen Begriffen, da Suzys Biologielehrerin Mrs Turton den Kindern beizubringen versucht, wie man an ein Problem wissenschaftlich herangeht, was Suzy bei ihrem eigenen Erklärungsversuch für den Tod ihrer Freundin umzusetzen versucht.
Fazit: ein wirklich lesenswertes, sehr berührendes Buch, mit nur kleinen Längen im Mittelteil!

Bewertung vom 07.09.2018
Der Klang eines Augenblicks
Dakota, Kate

Der Klang eines Augenblicks


sehr gut

Kurzweilige und emotionale Reise nach Irland!
Ich kenne bereits mehrere Liebesromane der Autorin, die kurzweilig, teils auch mit sehr amüsanten Szenen und Dialogen geschrieben sind. Diesmal ist die Handlung in Irland angesiedelt und Kate Dakota nimmt ihre Leser – genau wie in ihren Neuseelandromanen – durch detaillierte stimmige Landschaftsbeschreibungen direkt mit an den Ort des Geschehens. Auch unter diesem Aspekt gesehen habe ich die kleine Irlandreise sehr genossen.
„Der Klang eines Augenblicks“ verknüpft die Liebesgeschichte zwischen der jungen Kanadierin Brittany Baxter und dem Iren Declan Connolly mit einer Krimihandlung.
Britt kehrt nach über zwanzig Jahren auf die Halbinsel Fanad zurück, wo sie als Kind regelmäßig mit ihren Eltern Urlaub gemacht hat. Dies aber nicht aus nostalgischen Gründen, sondern weil sie den Tod ihres Vaters, der angeblich dort bei einem Unfall ums Leben kam, aufklären möchte.
Bei ihren Ermittlungen trifft sie Declan, der ebenfalls unter einen dramatischen Verlust leidet.
Die beiden nähern sich einander langsam an.
Auch wenn die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten ziemlich vorhersehbar ist, ist dieses Herantasten doch ganz amüsant zu lesen. Die Nebencharaktere der Geschichte, insbesondere Declans Familie, sind ebenfalls sehr sympathisch. Auch hier gibt es –quais als Bonus – eine weitere unterhaltsame kleine Liebesgeschichte.
Der mysteriöse Tod von Britts Vater hat mich ebenfalls gefesselt, hier fand ich allerdings die Auflösung des Rätsels etwas weit hergeholt.
Alles in allem eine sehr kurzweilige und unterhaltsame, emotionale Reise nach Irland!

Bewertung vom 01.09.2018
Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen! / Helikopter-Eltern Bd.2
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen! / Helikopter-Eltern Bd.2


gut

Erreicht fast Poltsches Niveau…
Ich kannte von den Autorinnen Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse bereits die Bücher „Nenne drei Nadelbäume: Tanne, Fichte, Oberkiefer: Die witzigsten Schülerantworten“ sowie „Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker: Neue witzige Schülerantworten und Lehrergeschichten“, in denen auf humorvolle Art kuriose Schüleranschauungen und –antworten gesammelt wurden. Beides hat mich zum Schmunzeln bis Lachen, manchmal auch zum Kopfschütteln gebracht, aber die Schmerzgrenze wurde selten erreicht. Ganz anders bei dem vorliegenden Buch, das in Punkto Fremdschämen und Kopfschütteln schon fast Poltsches Nivau erreicht.
Ja, jeder kennt aus eigener leidvoller Erfahrung im Umfeld Helikoptereltern, bei manchen Themen muss man sich auch durchaus an die eigene Nase fassen (Thema Taxidienste für die lieben Kleinen), aber 90% der Geschichten halte ich echt einfach für wahnsinnig überzeichnet.
Gibt es solche Zeitgenossen wirklich, die auf Elternabenden über die Qualität des Toilettenpapiers in Kita und Schule streiten? Wir hatten einmal eine Besprechung im Kindergarten über die verwendete Handseife, aber da gab es tatsächlich Hautprobleme und auch die Erzieherinnen sprachen sich für einen Wechsel aus. Aber weder wurde die im Buch geschilderte Totalüberwachung gefordert noch ein Sichtschutz auf die Wickeltische zur Wahrung der Intimsphäre der Wickelkinder??
Eltern, die auf Klassenfahrten mitfahren wollen – Hilfe!
Ich habe mich am Ende von den Horrorgeschichten weniger unterhalten als eher genervt gefühlt, daher leider kein reiner Lesegenuss wie bei den beiden Schülerantworten-Büchern, von denen ich restlos begeistert war.

Bewertung vom 01.09.2018
Der Welten-Express Bd.1
Sturm, Anca

Der Welten-Express Bd.1


gut

Hätte mir mehr erwartet!
"Der Weltenexpress" ist der Debütroman der Autorin Anca Sturm und der erste Band einer Trilogie über Magie und Freundschaft.

Leider kommt die Geschichte nur schleppend in Gang und die Charaktere bleiben etwas emotions- und farblos.

Angefangen von der dreizehnjährigen Flinn selbst, die zwar ihren Lieblingsbruder verloren hat und in einer seltsam lieblosen Familie lebt, über die anderen Passagiere...

Für die Leseprobe wurde ein Abschnitt gewählt, der im Vergleich zum ersten Drittel ein rasantes Tempo hat, das insgesamt jedoch nicht gehalten wurde - so hatte ich mir deutlich mehr erwartet....

Viele Elemente aus anderen Fantasygeschichten wurden übernommen - ob der Zug, wie im Polarexpress, das magische Internat, wie bei Harry Potter - es hätte eine interessante neue Mischung werden können, aber leider entwickelt sich die Geschichte zu zäh.

Vielleicht ist Teil 2 besser? Die Idee hatte jedenfalls viel Potenzial!

Bewertung vom 25.08.2018
Schatten über dem Odenwald / Alexandra König Bd.2
Roßbach, Susanne

Schatten über dem Odenwald / Alexandra König Bd.2


gut

Unterhaltsamer Regionalkrimi!
In ihrem Buch "Schatten über dem Odenwald" lässt Autorin Susanne Roßbach ihre Heldin Alexandra König, eine passionierte Hobbyermittlerin, ihren zweiten Fall lösen.
Ich kannte den ersten Band nicht, hatte aber keine Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen, da die Fälle völlig unabhängig voneinander sind und die Protagonisten kurz eingeführt werden.
Alexandra König ist mit ihrem Freund, dem Kriminalpolizisten Tom Brugger im Örtchen Beerfelden zusammengezogen. Neben den täglichen Herausforderungen des gemeinsamen Alltags (Stichwort: zusammengeknüllte Männersocken und Krümel überall) sieht sich das Paar einem bzw. zwei neuen Kriminalfällen gegenüber. Verstärkt werden die beiden durch Alex Urlaubsbekanntschaften Hedi und Herbert, die auf Urlaub in Beerfelden sind, und Alex tatkräftig unterstützen.
Alex unorthodoxe Ermittlungsmethoden haben mich sehr amüsiert, obwohl sie teilweise mit bodenlosem Leichtsinn zu Werke ging und sich so selbst in die Schusslinie brachte - da hatte ich vollstes Verständnis für ihren Freund, den sie mit ihrer Art fast in den Wahnsinn trieb.
Auch wenn unterhaltsame Krimis nie komplett realitätsnah sind, hat mich an dieser Geschichte aber gestört, wie Tom als der federführende Ermittler fröhlich interne Untersuchungsergebnisse und Ermittlungsstände an Alex herausplaudert. Ich will ja kein Spaßverderber sein, aber auch wenn Alex pfiffig ist, sie ist nun mal keine verdeckte Beamtin und darf nicht auf demselben Kenntnisstand stehen wie die Polizei!
Noch mehr gestört hat mich aber, dass Alex ja ihr Insiderwissen fröhlich teilt - ob mit Hedi und Herbert oder Stammtischbrüder und Supermarktkassiererinnen, bei denen sie sich umhört.
Daher nur 3 Punkte für eine ansonsten sehr kurzweilige und unterhaltsame Krimilektüre!

Bewertung vom 27.07.2018
Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1 (eBook, ePUB)
Bomann, Corina

Agnetas Erbe / Die Frauen vom Löwenhof Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Auftaktband einer Familiensaga mit leichten Längen!
„Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe“ ist der Auftaktband einer Trilogie rund um die Gutsbesitzerfamilie eines schwedischen Gestüts.
Autorin Corina Bomann nimmt uns in diesem Teil mit in die 20ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht die junge Agneta, die eigentlich ein Freigeist ist, in Stockholm Kunst studiert und als Suffragette für die Emanzipation der Frauen kämpft. Obwohl sie ihrem Adelsstand nichts abgewinnen kann, fühlt sie sich doch ihrer Familie und dem Gutshof verpflichtet, als sie infolge einer Tragödie unverhofft Erbin von Gut und Titel wird.
Agneta ist eine starke Frauenpersönlichkeit, die aber sehr unter den antiquierten Vorstellungen der Gesellschaft und vor allem ihrer dominanten strengen Mutter leidet. Der Mutter-Tochter-Konflikt steht im Zentrum der Erzählung.
Teils etwas langatmig werden die damaligen gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse geschildert. Die Geschichte plätschert in der Ich-Perspektive aus Agnetas Sicht dahin und nimmt erst gegen Ende etwas an Fahrt auf. Manches blieb trotzdem im Unklaren, so z.B. warum ein Deutscher als Verwalter auf den Hof kam, um dann ohne Erklärung wieder zu verschwinden. Hier habe ich eine Auflösung der Fragen und Andeutungen erwartet, aber vielleicht kommt dies in den folgenden Teilen.