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Benutzername: 
EllenK87
Wohnort: 
Landshut

Bewertungen

Insgesamt 308 Bewertungen
Bewertung vom 27.09.2021
Pacific Crest Trail Killer (eBook, ePUB)
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Abgründe der Menschlichkeit

Christian Piskulla nimmt den Leser im Buch mit auf eine Reise auf den Pacific Crest Trail und die Abgründe eines Menschen. In 5 Teilen wird erläutert, wie man sich als Hiker auf dem PCT fühlt, wie die Ermittler fieberhaft nach dem Killer suchen und wir der Killer sich auf seine Taten vorbereitet. Doch wie wird ein Mensch zu einem Mörder? Und ist die Entwicklung in der Film-, Buch- und Spielebranche mit Schuld am Verfall der menschlichen Ethik?
Mark wollte nach seiner Zeit als Militärpolizist eigentlich nur seinen Jugendtraum erfüllen und den PCT wandern. Doch er ist noch nicht allzu lange unterwegs, als er zu einem Leichenfundort kommt, wo die Rangers von einem Unfall ausgehen. Schnell stellt er jedoch fest, dass das ein brutaler Mord war. Als das FBI hinzugezogen wird, ernennt man ihn zum Agent und möchte, dass er den Trail weiterläuft und dabei die Augen offenhält. Er soll recht behalten mit seiner Theorie, dass er Serienkiller unterwegs ist. Doch der Zufall sorgt dafür, dass es immer mehr Indizien gibt und das FBI immer mehr Kenntnisse über den Täter erhalten.
Ein übereifriger Ermittler nimmt einen Verdächtigen in die Mangel, obwohl seine Kollegen davon ausgehen, dass die gefundenen Beweise nur eine Trugspur waren. Als sich der Verdächtige das Leben nimmt, muss auch der Ermittler seine Sachen packen. Das Team um FBI Agent Cortez hat neben den Fall noch mit einigen privaten Problemen zu kämpfen, sodass das Personal immer weniger wird. Und da zwischen den Morden auf dem Trail ein Abstand von ca. 30 Tagen liegt, werden die Nerven des Teams ziemlich ausgereizt.
Christian Piskulla lässt die Leser in die Köpfe verschiedener Protagonisten schauen und durch die Erzählung aus der Ich-Perspektive kann man sich in die Situationen hineinversetzen. Zudem zeigt er immer wieder Seiten von Amerika auf, die die Menschlichkeit in Frage stellt. „American way of life“ lässt Leute durch das System fallen, die aus irgendwelchen Gründen keine Ausbildung machen konnten und keiner geregelten Arbeit nachgehen können. Die Obdachlosen und Bewohner der Trailer-Parks werden wie Abschaum angesehen. Und nachdem sich die „bessergestellten“ nicht mehr für das Militär meldeten, durften auch Vorbestrafte sich für Einsätze melden. „Killer made in America“, so kann man es nennen, denn ihnen wird beim Militär alles gelernt, damit sie töten können.

Was sagt es über eine Gesellschaft aus, wenn sich billige Horrorfilm- und Pornografieproduktionen besser verkaufen, als Filme mit hochbezahlten Schauspielern. Warum ist die Gesellschaft in so einem Blutrausch, wo es immer brutaler zugehen muss und Gewalt gegen Frauen verherrlicht wird? Wird die neue Generation mit einem gestörten Verhältnis zu Recht und Unrecht aufgezogen, da sie so einfach an solches Bildmaterial kommen und die Computerspieleindustrie auf Spiele setzt, die Gewalt verherrlichen? Kann ein Buch zum Mentor werden?

Bewertung vom 17.09.2021
Das Flüstern der Puppen (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Das Flüstern der Puppen (Thriller)


sehr gut

Morde nach Märchenvorlage

Gunnar Schwarz nimmt seine Leser in „Das Flüstern der Puppen“ mit auf die Ermittlungen von Lena und Henning. Ein Mörder benutzt Märchen, um seine Morde zu begehen und für die Ermittler beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Morde geschehen in kurzen Abständen. Doch wem kann man im Team wirklich vertrauen und wer hat vielleicht ganz eigenen Motive bei diesem Fall. Der Schreibstil ist bildhaft und flüssig, sodass man sich als Leser mitten ins Geschehen reindenken kann.

Die Hauptprotagonisten sind Lena Freyenberg und Henning Gerlach.
Lena stößt neu zu dem Team, nachdem sie ihren Partner bei ihrer letzten Dienststelle auf traumatisierende Weise verloren hat. Zudem kriselt es auch in ihrer Beziehung zu Nils, sodass sie die Entfernung als Chance sieht, die Liebe vielleicht neu entfachen zu können. Lena hat mit den Erinnerungen an ihren verstorbenen Partner zu kämpfen, doch das hält sie nicht davon ab, diesen „Puppenmörder“ schnappen zu wollen.
Henning Gerlach musste in der Vergangenheit ein paar Schicksalsschläge verkraften und wollte eigentlich nie wieder eine Partnerin an seiner Seite haben. Er hatte sich in seine Kollegin verliebt. Da die beiden aber ein sehr erfolgreiches Team waren, störte die Vermischung von privaten und beruflichen nicht. Die Entführung von ihr, welche durch die Folterungen eine Fehlgeburt zur Folge hatte, hat ihn aber fast zerstört und die Beziehung war zum Scheitern verurteilt. Auch wenn er Lena erst nicht als Partnerin haben wollte, so schafften sie es doch recht schnell, einander zu vertrauen und miteinander an dem Fall zu arbeiten.

Ein Mord an einer jungen Frau ruft die Ermittler auf dem Plan. Eine Puppe mit aufgeschnittenen Bauch voller Süßigkeiten wird vor Ort gefunden und geben Rätsel auf. Man hofft, dass es kein Serienmörder ist, doch nur wenige Tage danach zerschlägt siech diese. Die Vorgehensweise ist zwar eine völlig andere, doch die hinterlassene Puppe stellt den Zusammenhang dar. Die Ermittler kommen erst durch einen Hinweis auf den Zusammenhang zwischen den beiden Opfern und müssen befürchten, das noch 3 weitere Personen auf der Liste des Täters stehen. Die Ermittlungen werden zudem erschwert, da der Täter immer einen Schritt voraus zu sein schein, sodass der Verdacht aufkommt, dass im Team ein Maulwurf ist. Hat vielleicht sogar ein Teammitglied eine Verbindung zu der Sache oder ist da nur ein unbegründeter Verdacht.
Lena und Henning vertrauen sich nur noch gegenseitig und wollen dem möglichen Maulwurf sogar eine Falle stellen. Doch die Ereignisse überschlagen sich, sodass Beide auf einmal um ihr Leben fürchten müssen.

Ein spannend geschriebener Thriller, der den Leser miträtseln lässt und einen in die Abgründe des Menschen blicken lässt, der Rache zu seinem Lebensinhalt macht. Menschen die sich verstellen um an ihre Ziele zu kommen und Eltern die Alles dafür tun um ihre Kinder zu schützen.

Bewertung vom 17.09.2021
Du hast mir gerade noch gefehlt
McFarlane, Mhairi

Du hast mir gerade noch gefehlt


ausgezeichnet

Nur wer hinter die Fassade der Freunde blickt, findet ihren wahren Charakter

Mhairi McFarlane nimmt ihre Leser im neuen Roman mit auf die Reise durch einen Lebensabschnitt von Eve. Das Cover ist ein typisches "McFarlane-Cover" welches ein bisschen Verspielt auf den Buchinhalt deutet. Auf 426 erlebt man eine Achterbahn der Gefühle, wo Liebe, Eifersucht, Wut und Freundschaft immer wieder eine Rolle spielen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sodass man auch mal eine kurze Pause zwischendurch zum Lesen nutzen kann. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser abtauchen in die Welt von Eve (aus ihrer Sicht wird die Geschichte erzählt) und ihren Freunden.

Hauptprotagonistin ist Evelyn „Eve“ Harris. Sie ist 34, arbeitet als Texterin für ein Online-Portal, ist seit Ewigkeiten in Ed verliebt und ist immer noch mit ihrer Jugendclique befreundet. Sie nehmen an Quizabenden im Pub teil und die Clique besteht aus Eve, Susie, Ed und Justin. Auch die Freundin von Ed nimmt hin und wieder an den Abenden mit teil, doch so wirklich gehört sie nicht zur Clique.
Nach genau solch einem Quizabend im Pub kommt das böse Erwachen für die Freunde, denn ein Unfall verändert das Leben Aller und ruft auch noch Susies Bruder Finley auf den Plan. Er war schon immer das schwarze Schaf der Familie Hart, doch die Freunde kennen natürlich nur die Erzählungen von Susie. Finley ist 2 Jahre älter und lebt seit vielen Jahren in New York. Er war schon in der Jugend eher unnahbar, doch mittlerweile scheint er gefühlskalt und arrogant zu sein. Was hat ihn so werden lassen und kann Eve vielleicht doch den Schutzpanzer knacken.
Nach dem Unfall schaut Eve immer mal wieder bei Susies demenzkranken Vater vorbei und macht dort die unliebsame Begegnung mit Finley. Er möchte nicht, dass sie sich weiter in Familienangelegenheiten einmischt, doch da Mr. Hart seinen eigenen Sohn gar nicht erkennt – so tief ist das Familienzerwürfnis – sorgt Eve dafür, dass er überhaupt Zuritt zum Elternhaus erhält. Als Mr. Hart sich alleine nach Edinburgh aufmacht, will sein Sohn ihn zurückholen und bittet Eve (auf seine Kosten) darum mitzukommen. Sie stimmt zu und so langsam lässt Finley etwas Nähe zu und schafft damit eine Vertrautheit zwischen den Beiden. Doch was ist da zwischen den Beiden und kann sie hinter die Familiengeheimnisse kommen.
Ein Geheimnis zwischen Ed und Susie kommt ans Licht und sorgt dafür, dass Eve das Vertrauen in die tiefen Freundschaften verliert. Sie fühlt sich verraten, doch eine Aussprache gibt zumindest etwas Klarheit. Doch dieses Geheimnis sorgt auch dazu, dass Ed und seine Freundin sich trennen. Ist nun endlich der Weg für Eve frei und will sie nach den ganzen Erkenntnissen der letzten Zeit noch diese Chance haben? Wie geht es mit den Freunden weiter, nachdem diese ungesagten Dinge auf den Tisch kommen?

„Du hast mir gerade noch gefehlt“ ist ein humorvoller, trauriger und emotionaler Roman, der gleich mehrere Schauplätze im Leben von Eve und ihren Freunden beleuchtet. Geheimnisse sorgen für Missverständnisse, lassen Menschen einen Schutzpanzer aufbauen und Unfälle sorgen dafür, dass so einiges ans Licht kommt. Nur wer es schafft hinter die Fassade der Menschen im Umfeld zu schauen, kann wirkliche Freundschaft und Liebe finden.

Bewertung vom 08.09.2021
Diese Frauen
Pochoda, Ivy

Diese Frauen


sehr gut

Sind manche Frauen weniger Wert?

Ivy Pochoda zeigt in ihrem Roman „Diese Frauen“, dass es immer noch ein verqueres Bild der Frauen gibt und die Polizei in manchen Fällen weniger Zeit in die Aufklärung steckt, als bei anderen Frauen. Das Buch ist in 5 Teile unterteilt und stellt dem Leser 7 Frauen vor. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und man kann sich gut in die Story reinversetzen.

Hauptprotagonistinnen sind Frauen, die einen unterschiedlichen Lebensstil haben und Opfer von einem Mann werden.
Feelia ist eine Überlebende, doch da sie zu der Zeit des Übergriffs auf der Straße arbeitete, überschlägt sich die Polizei nicht gerade mit ihrem Tatendrang. Und auch als sie nach diesem Überfall immer wieder auf der Wache auftaucht um eine Stalkerin zu melden, wird sie nicht allzu ernst genommen.
Dorian hat ihre Tochter verloren. Auch der Tochter wurde damals die Kehle aufgeschlitzt und eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt. Sie hat zwar nicht auf der Straße gearbeitet, aber einen gewissen Ruf hatte sie trotzdem, sodass auch da die Ermittlungen eher im Sande verliefen. Sie findet vor ihrer Fischbude immer wieder tote Kolibris. Doch was hat sie getan, dass ihr Jemand tote Vögel zukommen lässt. Sie spricht den Müttern Mut zu und bitte daru, dass ihre Stimmen nie verklingen werden, denn die Wut und Verzweiflung wird auch nie aufhören.
Kathy war ebenfalls in dem Umfeld „der leichten Damen“ anzutreffen und auch sie fand den gleichen Tod wie die Frauen zuvor. Julianna wurde von Kathy in diese Kreise gebracht, doch als sie sich entschied, dass sie dieses Leben eigentlich nicht nötig hatte, wurde auch sie ermordet.
Marella kannte 2 der Opfer. Julianne war das Nachbarsmädchen und die Tochter von Dorina war damals die Babysitterin von Julianne. Marella wurde von ihren Eltern auf ein Internat geschickt und hatte wenig Kontakt zu den Kindern in ihrer Stadt. Jetzt, wo sie älter ist, lehnt sie sich sogar ein wenig gegen ihre Eltern auf und will Künstlerin werden und auch sie erlebt einen Moment, wo sie auf einmal Angst vor einem Mann hat.
Esmeralda Perry wurde nach einem tödlichen Autounfall zur Sitte versetzt und bekommt es mit Feelia zu tun. Auch sie tut das Gerede der Frau erst ab und beschäftigt sich nicht weiter, doch als sich die toten Frauen mehren und es Ähnlichkeiten mit Morden von vor 15 Jahren ans Licht kommen, da hört sie zu und nimmt die gesammelten Beweise nochmals unter die Lupe. Ist es ein neuer Serientäter, der 4 Opfer gefunden hat, oder ist es der gleiche wie vor 15 Jahren und hat somit schon mindestens 17 Frauen das Leben genommen?
Und dann wäre da noch Anneke. Mutter von Marella und liebende Ehefrau. Doch warum hat sie ihre Tochter in ein Internat gegeben und warum hatte sie die Polizei vor 15 Jahren angerufen und um Rückruf gebeten? Was hat sie mit den Dingen zu tun, die vor Ort passieren?

„Diese Frauen“ zeigt, wie Menschen sich verstellen können und wie Frauen für ihr eigenes Schicksal selbst zur Schuldigen erklärt werden. Ein Mann ist „nur“ ein Opfer seiner Triebe und diese werden von „diesen Frauen“ ja angeheizt. Doch ist nicht auch die Polizei mit daran schuld, dass manche Frauen eher zu opfern werden, da bei Opfern aus einem bestimmten „Arbeitsumfeld“ weniger Kraft in die Aufklärung gesteckt wird? Ist das Leben einer bestimmten „Berufsgruppe“ wirklich weniger Wert?

Bewertung vom 25.08.2021
Und immer nur du
Weiß, Josefine

Und immer nur du


ausgezeichnet

Ungenutzte Chancen und ein mieses Schicksal

Josefine Weiss schafft es in „Und immer nur Du“ die Gefühle auf eine Achterbahn zu schicken. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Kapitel haben eine gute Länge. Sie schreibt ihre Geschichte von Fenja bildhaft und lässt den Leser an der Gefühlswelt der Hauptprotagonistin teilhaben.

Hauptperson im Roman ist Fenja. Vor 14 Jahren ist sie mit ihrem Vater aus Dahrenburg geflohen, als sich ihre Eltern trennten und ihre große Liebe Elias sich plötzlich von ihr abwendete. Damals war sie 16 Jahre alt.
Jetzt mit 30 ist sie erfolgreich als Dolmetscherin in einer großen Firma angestellt, hofft auf die Beförderung und ist zudem noch mit dem Sohn des Geschäftsinhabers verlobt. Doch dann schlägt das Schicksal zu. Nachdem Fenja 6 Jahre zuvor ihren Vater beerdigen musste, folgte nun der Tod der Mutter. Nur durch einen Brief einer Kanzlei erfuhr sie davon und nun muss sie von Berlin zurück nach Dahrenburg um die letzten Angelegenheiten zu erledigen.

Doch der Besuch stellt ihr Leben auf den Kopf. Alles was sie bisher für die Wahrheit hielt und worauf sie sich ihr Leben aufgebaut hatte, wird in Frage gestellt. Zudem machen ihre Freunde ihr immer wieder klar, dass sie sich verstellt und nicht mehr an ihre Wünsche und Träume glaubt. Und auch Elias gesteht seinen Fehler ein, dass es damals falsch war, sie von sich zu stoßen. Aber er war ein Teenager und wollte seine Familie retten. Wird sie ihn diesen Verrat verzeihen können?

Ihr Verlobter ist gefühlskalt und möchte die eingefahrenen Traditionen seiner Familie wahren. Dafür bestimmt er einfach über Fenjas Leben, möchte, dass auch sie keine Gefühle zeigt und plant die Zukunft ohne Rücksprache mit ihr. Wird sie damit auf Dauer glücklich werden können oder öffnen ihr die Tage in Dahrenburg die Augen.

Auch wenn sich die Geschichte zum Guten zu wenden scheint, hatte Josefine immer noch eine Wendung mehr auf Lager und bringt ihre Romanfiguren damit an ihre Grenzen. Ein sehr gefühlvoller Roman, mit Momenten des Glückes, aber auch Momenten der Verzweiflung ist aus der Feder der Autorin entsprungen.

Bewertung vom 25.08.2021
Greta und Jannis
Kuratle, Sarah

Greta und Jannis


weniger gut

Wenn eine Liebe nicht sein darf

Sarah Kuratle erzählt in ihrem Roman „Grete und Jannis“ eine Geschichte von Gefühlen die nicht sein dürfen und Familiengeheimnissen. Auf 229 Seiten wird die Geschichte von Grete, Jannis, Cornelio, Tante Severine, Flora Melina und Chasper die im letzte Dorf im Gebirge leben, erzählt.
Der Schreibstil ist sehr anstrengend zu lesen und zog sich ewig in die Länge. Als Unterteilung sind die Jahre zwischen den Apfelernten angegeben, aber in dieser Unterteilung wird ständig zwischen den verschiedenen Personen und Ereignissen gewechselt, sodass man dem Geschehen nur schwer folgen kann.
Nach und nach kommen immer mehr Geheimnisse an das Licht. Im letzten Dorf im Gebirge war es nur den Erstgeborenen erlaubt, Kinder zu bekommen. Sollte eines der anderen Geschwister ein Kind bekommen, so mussten diese entweder das Dorf verlassen oder gaben die Kinder weg. So kam es auch, das Tante Severine sich um 4 Kinder kümmerte. Nur Greta war wirklich mit ihr verwandt.
Greta und Jannis wüchsen als Nachbarkinder auf und mit der Zeit entwickelten sich auch Gefühle zwischen den Beiden. Doch der Vater von Jannis sagte Greta, dass diese Verbindung keine Zukunft haben darf. Auch wenn Jannis mittlerweile eine Frau hatte, so konnten die Beiden nie ganz die Gefühle zueinander abstellen.
Cornelio kam ins Dorf, als sein Vater starb und er Erbe des Schlosses und des Mooshäuschens wurde. Auch er verbarg ein Geheimnis, das mit Tante Severine betraf. Er freundete sich mit den Frauen an und war immer wieder bei den Damen zu Besuch. Er machte Ausflüge mit den Kindern im Wald und entdeckte die Geheimnisse des Mooshäuschens.

Eine Geschichte von Regeln die das Leben bestimmen und Unglück über die Bewohner brachten. Gefühle die nicht sein durften und Familienverbindungen, die lange im Verborgenen lagen.

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Bewertung vom 16.08.2021
Die Tote mit der roten Strähne
Kent, Kathleen

Die Tote mit der roten Strähne


ausgezeichnet

Kartell-Morde oder doch ganz andere Hintergründe

In 38 Kapitel auf 361 Seiten schafft es Kathleen Kent ihre Leser auf eine spannende Reise in Dallas mitzunehmen- Der Schreibstil des Thrillers ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut und dem Leser bleibt lange verborgen, was die wahren Motive der brutalen Taten sind. Das Cover nimmt Bezug auf ein Tattoo/Bild, welches im Buch eine wichtige Rolle spielt.

Hauptprotagonistin ist Detective Betty Rhyzyk. Die Rothaarige weiß sich durchzusetzen und hängt sich immer voll in die Ermittlungen rein. Nachdem ihr Vater und Bruder eher korrupte Polizisten waren, kämpft Betty für faire Ermittlungen. Ihren Bruder haben diese korrupten Polizeimethoden sogar das Leben gekostet, denn er beginn Suizid. Einziger Vertrauter von Betty ist ihr Onkel Benny und ihre Lebensgefährtin Jackie. Benny stirbt an Krebs, doch in ihrem Kopf gibt er ihr immer wieder Hilfestellungen.
Betty wechselte im August 2011 von der Polizei in Brooklyn zum Drogendezernat nach Dallas. Gleich ihr erster Einsatz geht richtig in die Hose und hat mehrere Tote und einen Verletzten aus ihrem Team zur Folge. Der gesuchte Kartellboss kommt davon und die weiteren Ermittlungen werden ein echter Härtetest für Betty und ihre Kollegen.
Bei den Ermittlungen kommen immer neue Details ans Licht und somit kommt das Motiv auch ins Wanken. Sind wirklich 2 gegnerische Kartelle beteiligt und warum wurde einem der Opfer eine rote Haarsträhne entfernt? Betty erhält Botschaften und es stellt sich die Frage, warum ausgerechnet sie im Visier der Täter steht. Wie groß ist für Betty die Gefahr und wer muss bei dem Fall noch mit seinem Leben bezahlen?

Ein spannender und fesselnder Thriller, der eine junge und ehrgeizige Frau in den Mittelpunkt stellt. Auch als sie vom Morddezernat vom Fall abgezogen werden soll, lässt sie nicht locker und muss am Ende sogar um ihr eigenes Leben kämpfen.

Bewertung vom 02.08.2021
Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1
Bott, Ingo

Gegen alle Regeln / Strafverteidiger Pirlo Bd.1


sehr gut

Unschuldig bis die Schuld bewiesen ist

Das Cover zeigt „Pirlo“, der in seiner Persönlichkeit gespalten ist. Gespalten weil er selbst sich an die Gesetze halten will und für Gerechtigkeit kämpf, aber aus einer Familie stammt, die es eben nicht so genau mit dem Einhalten der Gesetze nimmt.
Das Buch ist in Acht Teile untergliedert und sorgt auf 385 Seiten für Spannung. Der Schreibstil ist bildhaft und flüssig.

Hauptprotagonist ist Anton Pirlo oder wie er eigentlich heißt Ramzes Kathib. Ein Araber, der sich nicht dem Familienunternehmen angeschlossen hat, sondern der ein ehrlicher Bürger Deutschlands sein wollte. Nachdem er den Metternich Fall gewonnen hatte, war er quasi zum Staranwalt geworden, doch nachdem man ihm vorgeworfen hat, Mandantengeheimnisse weitergegeben zu habe, wurde er bei der Kanzlei Ohmsen entlassen.
Wie der Zufall wollte, wurde die Mutter von Marlene von Späth auf ihn aufmerksam und wollte ihn als Strafverteidiger. Auch wenn der Fall eigentlich aussichtslos war, übernahm er diesen und wollte alles dafür tun, um zumindest Zweifel bei dem Richter und den Schöffen zu säen.
Doch alleine konnte er das auf keinen Fall bewerkstelligen, also holte er Sophie Mahler mit ins Boot. Sie sollte Zuarbeiten und Nachforschungen anstellen, aber auch offen ihre Meinung und Vorschläge vorbringen. Nach kurzer Zeit war man gut eingespielt und kam immer besser in dem Fall voran.
Doch dann kam für Pirlo Ärger bei der Familie dazu. Seine Brüder haben Mist gebaut und nun sollte eine finanzielle Entschädigung her. Die Familie hieß zwar die Arbeit von Pirlo nicht gut, aber sein Geld war ihnen gut genug. Doch Pirlo hatte nicht so viel Geld wie gefordert und nun musste nicht nur für seinen Ruf, sondern auch für seine Familie ein Freispruch im Fall von Späth her.
Marlene von Späth wurde von den Zeugen nicht gerade als positiver und mitfühlender Mensch geschildert und somit wurde die Luft immer enger. Doch hatte sie wirklich ein Motiv für den Mord oder will ihr jemand diesen unterschieben um selbst davon zu profitieren. Welche Überraschung hatte Florian von Späth auf der Veranstaltung geplant und hängt sein Tod vielleicht mit einer Untersuchung gegen seine Firma zusammen?

Pirlo ist ein Kriminalroman, der einige Wendungen aufweist und einen Anwalt in den Vordergrund stellt, der kurzerhand eine Wohnzimmerkanzlei gegründet hat. Er ist innerlich zerrissen und möchte eigentlich von seinem Familien-Clan weg, doch manchmal ist so ein Clan auch nützen – wenn auch nicht ganz legal. Wird Pirlo einen Weg finden, um mit Sophie Mahler und er einen erfolgreichen ersten Fall haben oder können sie die Kanzlei gleich wieder schließen.

Bewertung vom 29.07.2021
Unbarmherziges Land
Offutt, Chris

Unbarmherziges Land


gut

Tödlicher Unfall oder Mord

Das Cover von „Unbarmherziges Land! Ist hübsch gestaltet und stellt den Chevy von Mick Hardin in den Vordergrund. Die Schreibweise von Chris Offutt ist flüssig und bildhaft, sodass sich der Leser gut nach Kentucky „entführen“ lassen kann. Der Krimi geht über 220 Seiten in 28 Kapiteln.

Die Hauptprotagonisten des Kentucky-Krimis sind die Geschwister Linda und Mick Hardin.
Mick ist Soldat, verheiratet und eigentlich in Deutschland stationiert. Als er erfährt das seine Frau Peggy schwanger ist, nimmt er Sonderurlaub und reist sofort nach Eldridge County. Dort erwarten ihn neben familiären Schwierigkeiten – seine Frau hat ihn betrogen und fürchtet, dass das Kind nicht von ihm ist, auch Probleme mit der eigensinnigen Bevölkerung des Ortes.
Linda ist der erste weibliche Sheriff im County, doch als eine weibliche Leiche im Coctaw Ridge gefunden wird, möchte die lokale Politik ihr am liebsten die Ermittlungen entziehen. Sie bittet ihren Bruder um Hilfe, denn sie weiß, dass die engen Familienbanden der Justiz einfach nicht vertrauen und lieber das Recht in die eigene Hand nehmen – Zahn um Zahn, Auge um Auge.

Mick Hardin zieht sich nach seiner Rückkehr nach Kentucky in seine Waldhütte zurück, denn er liebt die Natur und kann nicht bei seiner Frau sein. Seine Schwester weiß, dass er ein guter Ermittler ist und bittet ihn daher um Hilfe bei dem Todesfall Nonnie Johnson. Da er nicht für die Justiz im County zuständig ist, hat er besser Chancen an Informationen zu kommen. Die zurückliegenden Streitigkeiten zwischen den Familienbanden könnten weitere Morde anstehen, daher hofft Mick darauf, dass er schnell herausfindet was wirklich geschehen ist. Lokalpolitiker Murvil Knox bringt einen FBI-Agenten mit ins Spiel, der bei den Ermittlungen helfen soll. Doch steckt dahinter wirklich Hilfe oder hat er selbst etwas zu verbergen, was mit dem Tod von Nonnie zu tun hat. Die Festnahme durch den FBI-Agenten bringt wieder neue Unruhe in den County und tödliche Konsequenzen. Mick leistet vollen Körpereinsatz um den Fall zu lösen und findet immer wieder Möglichkeiten nützliche Informationen aus den Bewohnern herauszubekommen. Wird er schnell genug die Wahrheit herausfinden und die Selbstjustiz verhindern und hat man Nonnie ermordet oder war es nur ein tragischer Unfall, denn sie sogar mit zu verantworten hat?

Manchmal sind die Dinge ganz anders, als sie scheinen. Doch wie soll man die Wahrheit herausfinden, wenn sich die Zeugen in Schweigen hüllen und lieber alles selbst regeln? Verrat, Vertrauen, Selbstjustiz und Geheimnisse machen es schwer, die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Bewertung vom 28.07.2021
Eskalation
Benrath, Nora

Eskalation


ausgezeichnet

Wenn aus Erschrecken ein Kampf ums Leben wird

Nora Benrath erschafft in ihrem Thriller „Eskalation“ ein Szenario, was auch im realen Leben ganz einfach passieren könnte. Auf 315 Seiten, in 86 Kapiteln entführt sie den Leser in die Welt eines Täters, Opfers und der Ermittlungsarbeit der Polizei.
Die Kapitel sind relativ kurzgehalten und sind damit auch gut in einer kurzen Pause mal zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und die Autorin schaffte es, die Spannung von Beginn an aufzubauen und auch hochzuhalten. Das Cover stellt einen guten Bezug zum Inhalt des Buches her, denn in den Abendstunden wird der Täter in seinem Auto aktiv.

Eskalation dreht sich um die entführte Dina Martin, den Ermittler Gerd Kaarst und einen Täter, der es liebt, Frauen in Angst zu versetzen und sie zu Foltern.

Seit Dina Martin ihre Mutter verloren hat, versucht sie ihr Leben wieder auf die Reihe zu bringen. Dabei bricht sie immer wieder aus dem Familienleben aus, um Zeit mit Freundinnen beim Tanzen oder in Restaurant zu verbringen. Nach einem Treffen mit ihrer Freundin und Ex-Kollegin Linda wird sie auf dem Weg nach Hause von einem Fremden verfolgt und der gibt ihr über das Handy Anweisungen, was sie tun soll. An einer Tankstelle und auch bei einer Polizeikontrolle kann sie keine Hilfe holen und so bringt er sie in einen Keller. Sie bangt um ihr Leben und will für ihre Tochter und ihren Mann stark bleiben.
Gerd Kaarst ist leitender Ermittler in dem Fall des ermordeten Kollegen Falk Mayer. Die junge Kollegin ist verschwunden und schnell wird klar, dass die Fälle zusammenhängen. Wirklich viele Spuren hat der Täter allerdings nicht hinterlassen und so beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn es taucht auf einmal noch eine Leiche auf und Linda wird entführt. Doch wie hängen die Fälle zusammen und warum wurden die Frauen entführt und gefoltert? Warum reißt er den Frauen die Fingernägel aus?
Der Täter ist nachts unterwegs und hat es scheinbar auf Frauen abgesehen, die zu leichtsinnig mit ihren Daten umgehen. Sie haben ihre Handynummern auf den Autos aufgebracht und so kann er die Frauen leicht ausspionieren. Eigentlich will er sie erschrecken, doch dann legt sich bei ihm ein Schalter um. Kann er sein Verlangen Einhalt gebieten oder wieder er Fehler machen?
Werden die beiden Freundinnen einen Weg finden, um den Täter zu überwältigen zu können oder wird die Polizei nur noch Leichen finden?

Was muss einem Menschen geschehen, dass er in Schreien Erlösung findet und Frauen immer wieder in Panik versetzen will? Sollten Handynummern so erkennbar auf Autos aufgebracht werden, dass für Täter es so einfach ist, deren Leben auszukundschaften? Ein packender Thriller der zeigt, was passieren kann, wenn die privaten Daten in falsche Hände kommen und wie Ermittler durch Spuren, Indizien und zusammenfügen von Beweisen versuchen Fälle zu lösen.