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Benutzername: 
bärin
Wohnort: 
Bamberg

Bewertungen

Insgesamt 559 Bewertungen
Bewertung vom 19.10.2022
SCHNEE
Sigurdardóttir, Yrsa

SCHNEE


sehr gut

Zwei junge Pärchen aus Reykjavik machen im tiefsten, schneereichen, isländischen Winter eine Wanderung, unter Führung eines Wissenschaftlers. Doch was bewog sie, sich auszuziehen und ohne Schutz in den eiskalten Schneesturm hinauszugehen? Ein Rettungsteam wird in die Gegend geschickt, doch sie finden nur noch die erfrorenen Personen. Zeitgleich geschehen in der einsamen Radarstation in der Nähe mysteriöse Sachen. Bildet Hjörvar sich das alles nur ein? Oder spukt es hier?

Es gibt drei verschiedene Stränge, die anfangs scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Doch je weiter die Geschichte fortschreitet, umso mehr nähern sich die einzelnen Geschehnisse einander an. Ich fand diesen eiskalten Thriller sehr spannend und habe ihn innerhalb von 2 Tagen ausgelesen - ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Der unvorhersehbare Schluss hat mich äußerst überrascht, hat aber die diversen Erzählstränge sehr glaubhaft miteinander verbunden. Auch mystische Elemente spielten eine große Rolle, ich habe mich gut unterhalten gefühlt von dieser eiskalten Geschichte.

Bewertung vom 17.10.2022
Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
Kling, Marc-Uwe

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat


sehr gut

Die erwachsenen Damen der Familie sind beim Wellness und Papa passt auf den Rest auf - die kleine Tiffany und ihren Bruder Max. Doch Papa ist leider keine Ruhe gegönnt - kaum liegt er mit seinem Buch im Liegestuhl, kommt Tiffany mit einem kleinen Problem zu ihm. Aber schuld war er ja eigentlich selbst, denn sie hatte sich das Küssen verboten - das findet sie eklig - aber Papa hat ihr einen Kuss gegeben und daher war sie gezwungen, ein Bad zu nehmen und das ist dann wohl irgendwie schiefgegangen!

Diese witzige Geschichte mit der kleinen Tiffany, die nicht mehr geküsst werden will, ist sehr amüsant geschrieben und schnell gelesen. Wir kennen bedauerlicherweise die bisherigen Bände noch nicht, aber das lässt sich ja noch nachholen. Besonders schön fanden wir auch die tollen Illustrationen von Astrid Henn.An diesem Buch hatte die ganze Familie ihre Freude!

Bewertung vom 02.10.2022
Disney Cruella: Hello, wildes Herz!
Johnson, Maureen

Disney Cruella: Hello, wildes Herz!


ausgezeichnet

Cruella de Vil, die sich als Teenager noch Estella nannte, strandete als 12-Jährige nach dem Tod ihrer Mutter ganz auf sich gestellt, in London. Dort überlebt sie dank der Hilfe von zwei Jungen, mit denen sie in einer Ruine haust und mithilfe von Taschendiebstählen. Doch ihre große Leidenschaft war schon immer die Mode und Design, sie näht sehr viel. Dadurch taucht sie auch ein in die Welt der Reichen und Schönen im Swinging London der 60er Jahre. Doch sie muss erkennen, dass Geld nicht alles ist - Freundschaft aber extrem wichtig ist. Auch die erste Liebe hält nicht, was sie verspricht.

Dieser sehr spannend geschriebene Jugendroman, in dem man erfährt, wie und warum aus Estella die grausame Cruella de Vil wurde, hat mir sehr gut gefallen. Er lässt sich leicht lesen und man fiebert mit der jungen Frau mit, aus deren Sicht er erzählt wird. Er macht auch deutlich, dass man sich nicht durch Geld und Ruhm beeindrucken lassen soll und dass wirkliche Werte wie echte Freundschaft viel mehr zählen. Diese Vorgeschichte zu Cruella de Vil ist ein Muss für alle Disney Fans!

Bewertung vom 30.09.2022
Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Die junge Cassie Raven, von Beruf Sektionsassistentin in London, steht auf Gothic und sieht entsprechend aus, mit ihren schwarzen Haaren, den Tattoos und Piercings. Aber der äußere Schein trügt, denn sie ist sehr mitfühlend, besonders den Hinterbliebenen gegenüber. Die Toten behandelt sie mit großem Respekt und spricht mit ihnen - und manchmal antworten sie ihr auch - das ist ihre besondere Gabe. Aufgewachsen ist sie bei ihrer Großmutter, denn ihre Eltern kamen bei einem Autounfall ums Leben, als Cassie 4 Jahre alt war. Doch nun hat sie von ihrer Oma etwas erfahren, was sie total aus der Bahn wirft: ihre Mutter wurde von ihrem Vater umgebracht und er wurde erst vor vier Jahren aus dem Gefängnis entlassen. Er hat aber stets seine Unschuld beteuert.

Mithilfe von DS Flyte, einer jungen Polizistin, die sie von einem früheren Fall kennt, besorgt sie sich die Unterlagen über den Mordfall an ihrer Mutter und beginnt Nachforschungen anzustellen, was nach 21 Jahren nicht ganz einfach ist.

Auch der zweite Fall um Cassie, deren große Leidenschaft die Rechtsmedizin ist, hat mir wieder äußerst gut gefallen. Man erfährt viel Interessantes über das Vorgehen in Leichenhallen. Der Schreibstil ist wieder sehr fesselnd und die Spannung steigt bis zum überraschenden Ende. Cassie habe ich schon im ersten Band ins Herz geschlossen und auch Phyllida Flyte wurde mir in diesem Band sympathischer, denn im ersten kam sie etwas barsch und unfreundlich rüber. Aber auch sie schleppt ein unbewältigtes Trauma mit sich herum und in einzelnen eingestreuten kurzen Kapiteln erfahren wir mehr darüber. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung der Reihe!

Bewertung vom 23.09.2022
Nur du und ich
van Rensburg, Laure

Nur du und ich


gut

Eigentlich sollte es ein romantisches Wochenende werden, doch irgendwann schlug es in das genaue Gegenteil um. Ein einsames Haus am Meer, ein Schneesturm, viel Zeit füreinander - doch dann geht es um Geheimnisse und Lügen und die Machtverhältnisse werden neu verteilt. Wer gewinnt am Ende?

Dieser Thriller besitzt alle Voraussetzungen für einen Horror-Roman, denn nur einer wird überleben! Wer das ist, diese Frage wird erst ganz am Ende beantwortet. Bis dahin erfahren wir in Kapiteln, die abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptpersonen, dem Professor Steven und seiner jungen Freundin und Studentin Ellie, erzählt werden, wie sie die Dinge sehen. Daneben gibt es noch, nur mit Datum versehene Einblenden einer anderen Person aus der Vergangenheit der zwei, die eine große Rolle spielt.

Spannung war vorhanden, hätte gerne noch mehr sein können. Die Story dahinter hat mich jetzt nicht so ganz überzeugt, da war einiges für mich nicht glaubwürdig. Die Stimmung im Buch fand ich recht düster und beklemmend.

Bewertung vom 18.09.2022
Todesspiel. Die Nordseite des Herzens
Redondo, Dolores

Todesspiel. Die Nordseite des Herzens


ausgezeichnet

Die junge spanische Subinspectora Amaia Salazar wird vom FBI nach New Orleans geschickt, wo der unheilbringende Hurrikan Katrina tobt. Sie verfolgt die Spur eines gewissenlosen Serienmörders, der immer nach Naturkatastrophen zuschlägt und ganze Familien nach einem bestimmten Muster auslöscht.

Dieser spannende, aber auch sehr düstere und teils unheimliche Thriller ist sehr fesselnd geschrieben. Es handelt sich um ein recht umfangreiches Buch - 640 Seiten - aber es wurde mir nicht langweilig. Es wird in zwei Zeitebenen erzählt, denn zwischen den heutigen bedrückenden Ereignissen im und nach dem Hurrikan Katrina erfahren wir nicht minder belastende Dinge aus Amaias Kindheit in Spanien. Aus dieser schweren Zeit hat Amaia ein tiefes Trauma zurückbehalten, was sie aber nicht daran hindert, mit scharfem Verstand und genialer Kombinationsaufgabe auf die Jagd nach dem Mörder zu gehen.

Die Baztan-Trilogie von Dolores Redondo mit ihren mystischen Bezügen ist mir aus der Verfilmung bekannt und so hatte ich immer ein genaues Bild von Amaia vor Augen.

Bewertung vom 11.09.2022
Gangsta-Oma schlägt wieder zu! / Gangsta-Oma Bd.2
Walliams, David

Gangsta-Oma schlägt wieder zu! / Gangsta-Oma Bd.2


sehr gut

Ben trauert immer noch um seine geliebte Oma, mit der er viele Abenteuer erlebt hat. Sie war eine Juwelendiebin, genannt die schwarze Katze. Besonders aufregend fand er den Versuch, im Tower die Juwelen der Queen zu rauben, wobei sie von ihr erwischt wurden. Aber nun sind die Zeitungen voll von den neuesten Diebstählen von wertvollen Sachen - aber seine Oma kann es ja schlecht gewesen sein. Wer imitiert sie und lässt Scrabble-Steine am Tatort zurück? Bens größter Feind, Mr. Parker verdächtigt und verfolgt ihn und Ben kann ihm nur knapp entkommen - dank einer schwarzen Katze und dank seines Freundes Raj, dem Kioskbesitzer.

Dieser total verrückte Krimi für Kinder ab 10 Jahren ist sehr witzig und spannend geschrieben. In irren Verfolgungsjagden geht es durch London, zu einem Tanzturnier, das Ben mit seiner tanzverrückten Mutter aufmischt und dann weiter durch die halbe Stadt. Die Situationen werden immer irrer und unglaublicher, aber das wird alles ziemlich actionreich und fesselnd erzählt. Der Erzählstil erinnert stellenweise an Comics, denn es gibt viel "Krawumm" usw. und diverse Zeichnungen, die den Text schön auflockern und sehr gut dazu passen.

Bewertung vom 08.09.2022
Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2
Schneider, Stephanie

Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2


ausgezeichnet

Im zweiten Band um den liebenswerten Buchhändler Grimm und seinem neuen Freund Möhrchen, einem Zesel - das ist eine Mischung aus Zebra und Esel - begleiten wir die beiden Freunde durch den ganzen Jahreslauf. Zu jedem Monat gibt es eine hübsche, kleine Geschichte und zum Dezember gibt es sogar zwei, denn da ist ja auch Weihnachten und da kommt sogar ein seltener Besuch aus Paris. Einmal wird der Zesel krank und der Doktor muss kommen und weil ihm so langweilig ist, stellt Grimm das Bettchen von Zesel in das Schaufenster der Bücherkiste und so hat der kranke Zesel jede Menge zu beobachten. Außerdem verkleiden sich die Freunde, fahren in den Urlaub, malen jede Menge Bilder und besuchen ein Muhseum.

All dies wird in so liebevoller Weise erzählt und ist dazu noch so wunderbar illustriert, dass man sich alles lebhaft vorstellen kann. Das Buch ist gebunden und hat ein weißes und ein schwarzes Lesebändchen. Die Geschichten eignen sich bestens zum Vorlesen, aber auch für Erstleser sehr gut. Uns haben die Abenteuer von Grimm und Möhrchen wieder sehr gut gefallen!

Bewertung vom 07.09.2022
Das Letzte, was du hörst
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


ausgezeichnet

Sarah ist ein großer Fan von dem Podcaster Marc Maria Hagen, der in seinem Podcast "Hörgefühlt" mit samtweicher Stimme reihenweise die Damenwelt verzaubert. Die Journalistin Roya dagegen möchte einen Artikel über ihn schreiben, denn sie will diese pseudospirituellen Heiler entlarven. Dazu schleicht sie sich unter fremdem Namen in ein Wochenend-Seminar von Marc Maria Hagen. Dort macht sie erschreckende Entdeckungen....

Die dienstmüde Kommissarin Carola hat einen undurchsichtigen Fall mit einem toten Ehepaar zu bearbeiten. War es wirklich Mord am Ehemann mit anschließendem Suizid der Ehefrau? Die Tote hatte Kopfhörer auf und es lief noch der Podcast "Hörgefühlt", als man sie fand. Gibt es hier einen Zusammenhang?

Dieser spannende Thriller hat mich von Anfang an gefesselt. Die Hintergründe und Zusammenhänge waren lange Zeit nicht erkennbar und erst im letzten Drittel ahnt man, worauf es hinausläuft. Besonders gut gefallen hat mir die Kommissarin Carola, die eigentlich keine Leichen mehr sehen kann und mag und die vom Aussteigen träumt. Sie entscheidet beim ersten Treffen, ob sie jemanden mag oder nicht und behandelt ihn dann entsprechend mit ihrer barschen Art und mit kleinen Tricks kommt sie auch ans Ziel.

In Rückblenden erfährt man von traumatischen Erlebnissen eines Kindes und von den Androhungen eines Mörders. Durch diese verschiedenen Erzählstränge wächst die Spannung immer weiter an - bis zum spektakulären Ende.

Bewertung vom 04.09.2022
Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge
Pickert, Nils

Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge


sehr gut

Kinder verkleiden sich sehr gerne und spielen dann hingebungsvoll in ihrer Fantasiewelt. So ist das auch bei Mara und Milo. Mara ist ein Seeräubermädchen mit Enterhaken und Holzschwert und ihrem Hund namens Landratte. Sie ist sehr lebhaft und selbstbewusst und erobert mit ihrem Schiff auf dem Spielplatz die Weltmeere. Milo, der Prinzessinnenjunge mit Krönchen und seiner Puppe Lulu, ist dagegen eher schüchtern und tanzt am liebsten durch den Tag. Die beiden treffen sich auf dem Spielplatz und werden beste Freunde, auch die Eltern von Milo und der Vater von Mara verstehen sich gut. Dann fährt Mara mit ihrem Papa zu seiner Schwester, deren Frau und ihren beiden Mädchen in den Urlaub und die beiden vermissen sich ganz schrecklich.

Diese schön geschriebene und wunderbar illustrierte Freundschaftsgeschichte um zwei so verschiedene Kinder hat mir gut gefallen. Das gebundene Buch wirkt sehr hochwertig und die perfekt zur Geschichte passenden Bilder fand ich sehr ansprechend. Hier sollen die üblichen Geschlechterklischees infrage gestellt werden - warum soll sich ein Junge nicht auch als Prinzessin verkleiden dürfen? Und ein Mädchen nicht ein wilder Pirat sein? Unterhaltsam und lustig wird die Geschichte dieser Freunde erzählt, gut geeignet zum Vorlesen, aber auch für Erstleser.