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Benutzername: 
Luise-21
Wohnort: 
Berlin

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Insgesamt 252 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2021
Orangen für Dostojewskij
Dangl, Michael

Orangen für Dostojewskij


sehr gut

Der Autor Michael Dangl entführt den Leser nach Venedig und erzählt in seinem neuen Roman „Orangen für Dostojewskij“, die Geschichte über ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn,…? Dostojewskij und Rossini befanden sich nachweislich zur selben Zeit in Venedig. Dass es tatsächlich zu einer Begegnung gekommen ist, dafür gibt es weder Dokumente noch Hinweise. Aber was wäre, wenn es doch so gewesen wäre? Gänzlich unmöglich oder unwahrscheinlich ist das nicht, dass sich der Schriftsteller und der Komponist über den Weg gelaufen sind. Auf dieser Fiktion beruht dieser Roman.

Inhalt:
Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine. Die Gegensätze sind die größten – und doch erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen, in teils grotesken, komischen und an die Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen. "Ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland", findet sich in privaten Notizen Dostojewskijs. Der Roman spürt möglichen Ursachen dieser Liebe nach.

Meine Meinung:
Fjodor M. Dostojewski, verbringt trotz persönlicher, beruflicher und finanzieller Krise eine Zeit auf Reisen in Europa und krönt diese Reise mit dem Besuch in Venedig. Zu Beginn seines Aufenthaltes wird der Schriftsteller als ein schlecht gelaunter, zutiefst misstrauischer und eigentlich auch überforderter Mann, der sehnlichst die nächste Geldzuwendung seines Bruders abwartet, geschildert. Die Heiterkeit und Lockerheit des Südens, die er unbedingt kennenlernen wollte, bleibt ihm verschlossen. Die Welt, die ihn umgibt, ihm fremd. Er stellt unablässig Vergleiche mit seiner Heimatstadt St. Petersburg an und kann nicht loslassen. Erst die Begegnung mit Rossini, dem 30 Jahre älteren Mann, erschließt ihm letztendlich eine andere Welt.

Die Recherche zu den Künstlern über ihr Leben in der Stadt, die Besetzung durch die Habsburger, Dostojewskijs Schaffens- und Gesundheitskrise, Rossinis ausschweifendes Leben, das alles wird lebendig erzählt und lässt ein Venedig Ende des 19. Jahrhunderts, wie die beiden Künstler es erlebt haben könnten, wiederauferstehen.

Fazit:
Mich konnte der Schreibstil begeistern und fesseln. Die vielen Ausschmückungen und Personenbeschreibungen von Nebendarstellern und Schauplätzen, hätten etwas kürzer gefasst werden können, um die spannende Grundgeschichte nicht so weit auseinander zu ziehen.
Mit dem Buch hatte ich viele schöne Lesestunden! Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.02.2021
Die Rache des Lombarden / Aleydis de Bruinker Bd.3
Schier, Petra

Die Rache des Lombarden / Aleydis de Bruinker Bd.3


ausgezeichnet

„Die Rache des Lombarden“ ist der dritte und letzte Teil der historischen Trilogie aus der Feder der Autorin Petra Schier und schließt an den zweiten Teil an. Für Neueinsteiger ist es aber kein Problem, hier in die Handlung einzusteigen, da die Haupthandlungen jeweils in sich abgeschlossen sind.

Köln, anno domini 1424: Die junge Witwe Aleydis, steht wieder vor einer Menge Probleme. Sie muss sich alleine um einen Haushalt und dem Nachlass ihres verstorbenen Mannes kümmern. Zusätzlich wird sie von den Verwandten ihres verstorbenen Mannes belästigt und bedrängt. Sie muss sich also in vielen Bereichen behaupten. Zwar weiß sie, dass es für sie besser wäre, wieder zu heiraten, doch sie will sich nicht so richtig entscheiden und scheut eine Bindung.
Ihre beiden Mündel werden entführt und sie selbst schwebt in großer Gefahr und weiß es nicht einmal. Es gibt viele ungeklärte Überfälle und es wird lange dauern, bis sich langsam die Wogen glätten.

Für Aleydis gibt es im Moment nur eine Person, der sie vertrauen kann, Vinzenz van Cleve, der Gewaltrichter von Köln. Wenn bei seiner Gegenwart nur nicht immer ihr Herz so schnell Klopfen würde.
Ganz langsam kommen Aleydis und Vinzenz sich näher und um beide baut sich eine geballte Spannung auf, die sehr unterhaltsam erzählt wird.

Fazit:
Alle Protagonisten wurden gut beschrieben und die Handlung lebendig sowie spannend erzählt, so dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr spannend formuliert.
Ich hatte mit der Geschichte viele schöne Lesestunden und daher von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 10.01.2021
Lockruf der Fremde
Vanek, Tereza

Lockruf der Fremde


ausgezeichnet

Mit dem historischen Roman „Lockruf der Fremde“ von der Autorin Tereza Vanek, geht es mit viel Spannung und geschichtlichem Hintergrund, von Mexiko nach Berlin und weiter nach Peru.

Das neue Buch „Lockruf der Fremde“ ist der Folgeband zu „Der Duft des Regenwalds“, der jedoch unter dem Pseudonym der Autorin (Rosa Zapato) erschien. Jedes Buch hat aber seine eigene Geschichte und seine eigenen Abenteuer. Sie können unabhängig voneinander gelesen werden.

Aus Alice Wegener ist eine bekannte Künstlerin geworden, die mit ihren beiden Kindern Leonora und Paul, im Jahr 1931 nach Berlin reist um ihre Bilder auszustellen. Paul verliebt sich Hals über Kopf in die verarmte Adelige Friderike von Greifen und will sie heiraten, doch Friderikes Bruder ist strikt dagegen und somit überschlagen sich die Ereignisse. Leonora ist dunkelhäutig und kommt mehr nach ihrem Mexikanischen Vater. Sie findet sich nicht attraktiv und leidet darunter. Sie sieht die Not der Menschen in den Straßen von Berlin und beschließt zu helfen. In der Klinik von Dr. Jakob Goldman, ist sie mit ihren Speisen für Arme jederzeit willkommen und fühlt sich als Mensch, angenommen. Zwischen ihr und Dr. Goldmann entsteht eine herzliche Vertrautheit. Als das Nazi Regime in Berlin immer schlimmer und gefährlicher wird, reist Alice mit Leonora zurück nach Mexiko. Paul verlässt Deutschland um an einer archäologischen Expedition in Peru teilzunehmen.

Als Friderike nichts mehr von Paul hört, zieht sie los, um den Geliebten zu finden. Sie gerät in eine faszinierende, archaische aber auch gefährliche Welt, in der sie bald um ihr Leben kämpfen muss.

In Mexico steht Leonora im Mittelpunkt, die gegen die Ablehnung ihrer Mutter ankämpft und versucht einen eigenen Weg zu gehen. Alice ist emanzipiert und versteht nicht, dass Leonora sich in der traditionellen Rolle der Frau wohl fühlt. Als sich die ganze Familie auf die Suche nach Paul macht, kennt die Spannung keine Grenzen mehr. Hier thematisiert die Autorin das Aufeinandertreffen der alten Kultur und ihre Gebräuche mit der Modernen, die alles Alte ablehnt.

Fazit:
Alle Protagonistin sind glaubhaft und mit viel historischen Hintergründen in die Geschichte eingebunden. Sie runden die Handlung authentisch ab.
Mit diesem abenteuerlichen und spannenden Roman fühlte ich mich sehr gut unterhalten und freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung.
Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 10.01.2021
Erinnerungen aus Glas
Dobson, Melanie

Erinnerungen aus Glas


ausgezeichnet

Dunkles Familiengeheimnis
Die Autorin Melanie Dobson hat in ihrem neuen Roman „Erinnerungen aus Glas“ eine berührende und fesselnde Geschichte über Liebe, Freundschaft und Verrat auf zwei Zeitebenen, geschrieben. Am Anfang stolperte ich etwas über den Wechsel in die Geschichte von Ava (Gegenwart), weil der einfach so plötzlich kam, ohne Angabe eines Ortes oder Jahres.

Vergangenheit:
Unbeschwert wachsen die Geschwister Josie und Samuel, der Nachbarsjunge Klaas und die deutsche Jüdin Eliese als beste Freunde in den Niederlanden auf, bis sich ihre Wege trennen. Erst Jahre später begegnen sie sich unter dramatischen Umständen im Jahre 1942 in Amsterdam wieder.

In den Niederlanden schreitet die Deportierung der Juden voran und zu allem Übel, trägt auch Eliese einen gelben Stern. Ein Theater wird zur Sammelstelle für Juden und Eliese, erfasst auf Karteikarten, die Namen der Familien und deren Kinder für den Weitertransport ins Lager. Die Kinder werden bis zur Weiterfahrt in dem gegenüberliegenden Kinderheim untergebracht und ausgerechnet hier trifft Eliese auf Josie. Als Josie die Möglichkeit sieht, bei der Rettung von Kindern vor den Nazis mitzuhelfen, zögert sie nicht, obwohl sie dabei ihr Leben riskiert.

Samuel ist aktiv im Widerstand unterwegs und rettet vielen Menschen das Leben während ich bei Klaas, bis zum Schluss nicht richtig durchgeblickt habe, was er genau in dieser Zeit gemacht hat. Oft hatte ich den Eindruck, dass er ein Verräter und Spion ist!

Gegenwart:
Durch ein Unglück verliert Ava als Jugendliche ihre Familie und wird nach einem kurzen Heimaufenthalt von ihrer Großmutter in der Familie aufgenommen. Ihre beiden Großonkel sind davon nicht begeistert und lassen Ava dies auch spüren. Es geht um Geld und zwar um viel Geld und keiner ist bereit, Ava vom Erbe etwas abzutreten.

Die Kingston-Stiftung erhält einen Förderantrag aus Uganda und Ava Drake reist in ihrer Funktion als Direktorin der Stiftung nach Uganda um die Existenz der Kaffeeplantage mit angeschlossenem Kinderheim zu überprüfen. Hier trifft sie auf den charmanten Betreiber Landon West, der ihr recht sympathisch ist und ihr bei der Suche nach ihren eigenen Wurzeln, hilft.

Ava taucht immer mehr in die Vergangenheit der Familie Kingston ein und kommt hinter das grauenvolle dunkle Familiengeheimnis.

Fazit:
Der flüssige, fesselnde und eindringliche Schreibstil der Autorin haben mir sehr gut gefallen. Gerade der Bezug zu den Schicksalen der Kinder und der einzelnen Protagonisten, konnten mich voll überzeugen. Ein schwieriges Thema wurde hier äußerst bemerkenswert umgesetzt!
Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 28.12.2020
Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5
Caspian, Hanna

Silberstreif / Gut Greifenau Bd.5


ausgezeichnet

Hervorragende Fortsetzung der Gut Greifenau Reihe

Mit dem lang ersehnten 5. Band „Silberstreif“ geht die historische Gut-Greifenau-Reihe von der Autorin Hanna Caspian, mit viel Spannung und geschichtlichem Hintergrund, weiter.

Dieser Teil spielt vom Herbst 1923 bis Ende 1928 - erst die große Inflation und dann die goldenen Zwanziger und die Weimarer Republik. Viele gesellschaftliche relevante Themen dieser Zeit werden hier aufgegriffen und hervorragend recherchiert erzählt.

Immer noch kämpfen die Deutschen um eine stabile Republik. Der Höhepunkt der Hyperinflation bringt auch die Bewohner auf Gut Greifenau in eine schwierige Situation, obwohl es den Menschen auf dem Land noch besser geht, als in der Stadt. Viele verlieren ihr gesamtes Hab und Gut. Es gibt aber auch Gewinner, wie die Urbans, die ihr Vermögen noch vergrößern können. Konstantin nimmt trotz aller Vorbehalte die finanzielle Hilfe seines Schwagers Julius Urban an, um Gut Greifenau zu retten. Auch Rebecca hat einige Ideen, um das Gut vor dem finanziellen Ruin zu schützen. Langsam sehen die beiden einen Silberstreif am Horizont.

Die Umbrüche im Land zeigen vielerlei Parallelen innerhalb der Familie und ihrer Dienstboten auf. Viel Wert hat die Autorin auch wieder auf die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der Familie gelegt. Der familiäre Zusammenhalt ist trotz aller möglichen Unstimmigkeiten immer vorhanden, man hilft sich nicht nur untereinander, sondern fühlt sich auch für die Bediensteten und die Dorfbewohner verantwortlich. Niemand bleibt mit seinen Sorgen und Nöten allein.

Wie auch in den vorherigen vier Bänden gibt es viele einzelne Handlungsstränge die nebeneinander herlaufen, teils unabhängig, teils überlappend. Es zieht sich nicht der eine große Spannungsbogen durch die Geschichte, sondern mehrere kleine. Das ist überaus interessant und fesselnd zu lesen. Langweilig wurde es mir dabei nie, denn immer wieder packte mich die Neugier, wie es denn nun mit den einzelnen Protagonisten weitergeht.

Fazit:
Die Autorin hat mich mit ihrem flüssigen und hochemotionalen Schreibstil wieder total gefesselt. Mit der Gut-Greifenau-Reihe habe ich sehr schöne Lesestunden verbracht und freue mich schon auf den sechsten Band.
Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.12.2020
Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Erste Kinderklinik Deutschlands im Jahre 1911
Die Autorin Antonia Blum entführt den Leser nach Berlin im Jahr 1911 und erzählt in ihrem Roman „Kinderklinik Weißensee“, die Geschichte über das erste Kinderkrankenhaus und über zwei junge Frauen, die sich aufopferungsvoll um ihre kleinen Patienten kümmern.

Marlene und Emma wachsen nach dem Tod ihrer Mutter in einem Waisenhaus auf und können sogar ihre Schulausbildung mit einem Abitur abschließen. Anschließend dürfen sie gemeinsam eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester in der neu gegründeten Kinderklinik in Weißensee, antreten. Beide gehen in ihrer neuen Rolle als Elevinnen mit dem Wunsch, Kindern zu helfen, voll auf. Es geht in der Kinderklinik streng zu, wobei die beiden sich leichter unterordnen können als die verwöhnten Töchter aus gutem Hause. Hanny Polsfuß, die Oberin, führt die Elevinnen mit eiserner Hand, Disziplin und Gehorsam wird vorausgesetzt. Während Emma sich als Kinderkrankenschwester wohl fühlt, hat ihre große Schwester Marlene größere Ziele vor Augen; sie möchte sich gerne mehr Wissen aneignen und studieren um selbst Ärztin zu werden. Der adelige Assistenzarzt Maximilian von Weilert erkennt Marlenes Fähigkeiten und beide verlieben sich ineinander, was aber nicht jedem und jeder gefällt. Werden Emma und Marlene ihren Weg gehe?

Fazit:
Die Autorin hat für mich einen sehr gut recherchierten, historischen Roman geschrieben, der mir faszinierende Einblicke in das damalige Leben der Rotkreuzschwestern und die Anfänge der Kinderheilkunde in der Kinderklinik Weißensee sowie der angeschlossenen Milchkulturanstalt bietet.
Alle Protagonistin sind glaubhaft und mit viel Herz in die Geschichte eingebunden. Sie runden die Handlung authentisch ab.
Mit diesem ergreifenden und fesselnden Roman fühlte ich mich sehr gut unterhalten und freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.12.2020
In den Schuhen einer anderen
Austin, Lynn

In den Schuhen einer anderen


gut

Unglaubliches Ende
Die Autorin Lynn Austin entführt den Leser nach England im Jahr 1931 und erzählt in ihrem neuen Roman „In den Schuhen einer anderen“, die Geschichte zwischen der schüchternen Audrey, die zum englischen Adel gehört und der lebenslustigen Eve, der Tochter der engsten Zofe ihrer Mutter.

Mit ihrer unbekümmerten Art, nähert Eve sich Audrey und beide werden beste Freundinnen, bis die soziale Kluft sie doch wieder trennt. Sie treffen sich erst Jahre später und melden sich während des Zweiten Weltkrieges gemeinsam freiwillig als Rettungswagenfahrerinnen im Kampf gegen Nazideutschland. Die Einsätze sind grausam und verlangen beiden vieles ab. Bei den verheerenden Luftangriffen auf London im September 1940 verlieren beide gleichzeitig ihre Mütter und Audrey geht zurück nach Wellingford Hall um sich für die Unterbringung von Stadtkindern auf dem Land, zu kümmern.

Die Liebe bleibt auch nicht außen vor und geht für beide, seltsame Wege.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird die Freundschaft von Audrey und Eve auf eine harte Probe gestellt. Erst hier erklärt sich der Titel „In den Schuhen einer anderen“ und findet ein unglaubliches Ende.

Fazit:
Der Schreibstil von der Autorin Lynn Austin gefällt mir sehr gut und ich freute mich auf eine schöne Geschichte über Freundschaft, Verrat und Vergebung, die aber durch viele unrealistische Ereignisse zum Schluss, die Spannung nicht halten konnte.

Bewertung vom 05.12.2020
Der Krieger des Königs
Constant, Birgit

Der Krieger des Königs


ausgezeichnet

Oswulf der angelsächsische Kämpfer

Der neue Roman der Autorin Birgit Constant „Der Krieger des Königs“ ist der Auftakt einer Trilogie um die Ablösung der Herrschaft der Angelsachsen durch die Normannen.

Inhalt:
Als Sohn eines angelsächsischen Adligen hat er alles. Als Krieger des Königs setzt er alles aufs Spiel.

England im Jahre 1066: Der junge Oswulf hat die Liebe eines schönen Mädchens, das Vertrauen seiner Freunde und die Achtung der Dorfbewohner, doch für seinen Vater zählt nur, dass er ein angesehener Krieger im Heer des angelsächsischen Königs wird. Als die Normannen England erobern, lässt Oswulf sich von dem Hass auf die fremden Herrscher mitreißen und schließt sich den Rebellen an. Allmählich erkennt er, dass er seinen vorgegebenen Weg nicht zu jedem Preis gehen will, und muss sich entscheiden, wem er mehr vertrauen kann, um seine wahren Ziele zu erreichen: Freund oder Feind?

Meine Meinung:
Das Buch fängt richtig spannend an. Im Jahre 1070 werden die Angelsachsen von den Normanen überrollt und ganze Dörfer werden vernichtet. Der 20 jährige Oswulf verliert außer seinen drei jüngsten Geschwistern, die ganze Familie und steht vor einem Scherbenhaufen. Wie konnte das passieren? Zu aller Tragik soll er mit den Normanen weiterziehen, nur so können seine drei Geschwister überleben. Wie wird Oswulf, sich entscheiden?
Im ersten Kapitel gibt es einige angelsächsische Sätze, die im ersten Moment irritieren aber im Glossar nachgelesen werden können.

Ab dem zweiten Kapitel – England im Jahre 1066 beginnt die Zeit und die Geschichte des 16 jährigen Oswulf, Sohn eines adligen Angelsachsen. Oswulf wird von seinem Vater sehr streng zum Kämpfer ausgebildet. Als es zum Kampf gegen die Wikinger kommt, sind Oswulf und sein Freund Ulfgar mit von der Partie aber nur als Helfer am Rand. Stigandr, der dritte Freund taucht unerwartet auf und gibt sinnloses Gerede von sich und Oswulf, hat den Verdacht, dass er ein Verräter ist! Ob das zutrifft? Erst nach Jahren bekommt Oswulf seine erste eigene Schlacht, in der er die Schattenseiten des Krieges kennenlernt.

Fazit:
Alle Protagonisten sind glaubhaft beschrieben und dargestellt. Zum Ende gibt es für mich einige Fragen die offen bleiben. Vielleicht ist das auch so von der Autorin gedacht um die Spannung auf den Folgeband zu erhalten.
Der Schreibstil der Autorin war flüssig und spannend geschrieben und daher von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.11.2020
Ungezähmt
Doyle, Glennon

Ungezähmt


gut

Ungezähmt... der Titel macht echt neugierig und deshalb wollte ich es unbedingt lesen.

Die Autorin Glennon Doyle, beschreibt in kurzen Episoden anhand ihres eigenen Lebens, wie sehr uns unser Umfeld in bestimmte Schemen und Muster presst und wir uns verändern! Sie erzählt, wie sie sich von anderen Menschen Formen lies und wie sie sich daraus befreit hat.

Glennon Doyle ist vierzig Jahre alt, hat einen Ehemann, drei wunderbare Kinder und eine erfolgreiche Karriere als Autorin. Doch sie selbst fühlt sich nicht wohl in ihrer Ehe, die aufgrund von Untreue schon seit Jahren in Scherben liegt. Als sie auf Bücherreise für ihr aktuelles Buch einer Frau begegnet und sich in sie verliebt, beginnt für sie eine Art Wiedererwecken und Entdecken zu sich selbst. Das Memoire bezieht sich durchweg auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft und hinterfragt unsere antrainierten Handlungen und Gedanken.

Jedes Kapitel befasst sich mit einem anderen Thema, wobei alle zusammen wirken als Aufbruch zum Neuen, ungezähmten Selbst. Die einzelnen Geschichten sind dabei meist persönliche Anekdoten aus ihrer Kindheit, ihrer vergangenen Beziehung und ihrem neuen Leben. Doyle baut eine Rahmenhandlung in ihr Buch ein, die sich außerdem auch wie ein roter Faden durch das Buch zieht.

Fazit:
Der Schreibstil ist zwar sehr flüssig zu lesen aber leider nicht so spannend und fesselnd, wie ich mir gewünscht hätte.