Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
CanYouSeeMe

Bewertungen

Insgesamt 286 Bewertungen
Bewertung vom 28.10.2019
Das Ting
Dziuk, Artur

Das Ting


ausgezeichnet

„Das Ting“ vom Autor Artur Dziuk ist ein absolut spannender, gleichzeitig dystopisch-anmutender und doch erschreckend realer Roman.
Die Handlung wird abwechselnd aus Sicht der vier Hauptcharaktere (Linus, Niu, Adam, Kasper) erzählt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dieser wilde Mix aus Persönlichkeiten macht das Zusammenspiel sehr interessant und auch in wenig konfliktbeladen. Alle haben jedoch ein Ziel: das Ting groß rausbringen.
Dieses Ziel vor Augen nimmt das Unheil seinen lauf. Der Autor schafft es mit einer sehr bildhaften und modernen Sprache die einzelnen Schicksale und Verwicklungen erschreckend lebensnah darzulegen. In dem Buch finden sich immer mal wieder größere Zeitsprünge, die anzeigen, wie viel Zeit bei dem Entwicklungs- und Marketing-Prozess ins Land streicht. Die Zeitsprünge machen die Entwicklungen für mich jedoch nicht abstrakter – ganz im Gegenteil: harsche Brüche zeigen sich so viel deutlicher.
Die Charaktere sind allesamt sehr lebensnah und mir mehr (Niu und Linus) oder weniger (Adam) sympathisch. Insgesamt wirken sie alle authentisch und vielschichtig.
Die Story hat einen guten Spannungsbogen und ich konnte das Buch schlussendlich nicht mehr aus den Händen legen.

Bewertung vom 16.09.2019
Drei
Mishani, Dror

Drei


sehr gut

Dror Mishani ist mit dem Buch "Drei" eine wirklich außergewöhnliche Kriminalgeschichte gelungen. Das Buch gliedert sich in drei Teile, die unabhängig voneinander spielen. Die zunächst einzige Verbindung ist Gil.
Den ersten Teil fand ich sehr langatmig und zäh, ich wusste nicht recht, in welche Richtung dich das Buch entwickeln wird. Umso mehr hat mich das Ende von Teil eins überrascht. Danach nahm die Handlung mit dem zweiten Teil etwas mehr Fahrt auf, blieb aber dennoch ruhig und unaufgeregt in der Erzählweise. So verhielt es sich auch im dritten Teil, obwohl die Sprache hier eindringlicher wurde und auch die Handlung schneller lief.
Insgesamt hat mich das Buch auf ganzer Linie überrascht - wirklich begeistert bin ich aber dennoch nicht. Dazu hat mir ein wenig Schwung gefehlt und auch zu Beginn mehr Spannungsaufbau wäre wünschenswet gewesen. Aber auch gerade in der eher zurückhaltenden Art, die stetigen Wendungen und Unvorhersehbarkeiten darzustellen, liegt ein gewisser Reiz.
"Drei" ist ein Buch, das extrem unaufgeregt eine brisante Story erzählt, dabei ein genaues Ende in meinen Augen leider auslässt, so dass ich immer noch einige Puzzlestücke im Kopf habe.

Bewertung vom 05.08.2019
Wir von der anderen Seite
Decker, Anika

Wir von der anderen Seite


gut

Laut Klappentext handelt es sich bei diesem Buch um eine eher ernste Thematik, die mit einer ordentlichen Portion Humor dargestellt wird. Da hat mich der Klappentext leider ziemlich in die Irre geleitet...
Die grundlegende Thematik ist durchaus ernst und bietet eine tolle Grundlage, jedoch wurde das Potential meiner Meinung nach überhaupt nicht ausgeschöpft. Der Humor trifft zwar meinen, dennoch fand ich ihn zu überlagernd - auf jeder Seite ein reißerischer Spruch, so dass man nie recht zu Protagonistin Rahel durchdringen konnte. Wie es in ihrem Inneren wirklich aussieht weiß ich immer noch nicht.
Der Spannungsaufbau ist leider auch nicht recht gelungen, phasenweise hat mich das Buh arg gelangweilt. Schade drum!
Weder Charaktere noch Handlung haben mich an das Buch fesseln können. Mir hat Tiefe und Echtheit gefehlt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2019
Gespräche mit Freunden
Rooney, Sally

Gespräche mit Freunden


weniger gut

Der Klappentext verspricht ein junges und modernes Buch, das Beziehungen in der heutigen Gesellschaft porträtiert. Jedoch waren entweder meine Erwartungen an das Buch zu hoch oder ich habe es nicht verstanden, denn die meiste Zeit hat mich die Story eher gelangweilt. Ich habe weder zu Frances noch zu Bobby eine Beziehung aufbauen können und daher war mir die Story ziemlich fern.
Da ich mich in keinster Weise mit den Protagonistinnen oder generell irgendeinem Charakter in diesem Buch identifizieren konnte, fiel es mir auch eher schwer mich adäquat auf den Inhalt einzulassen. Vieles schien mir fremd, zu verkopft oder einfach nur sehr verwunderlich.
Ich habe mich beim Lesen des Buches oft dabei erwischt, verwundert den Kopf zu schütteln über Gedanken und Handlungen der Charaktere.
Die Charaktere sind sehr eigenwillig, bleiben dennoch ziemlich schwach gezeichnet, so dass sie gleichzeitig diffus, aber auch merkwürdig entrückt schienen. Ich habe mich mit ihnen nicht wohl gefühlt.
Die Handlung zentriert sich sehr auf die Befindlichkeiten von Frances, was mir spätestens nach der Hälfte des Buches auf die Nerven ging, da ich vieles als wiederholend und stellenweise irrational empfunden habe.
Insgesamt hat mich dieses Buch auf voller Linie enttäuscht, da ich anhand des Klappentextes und der Leseprobe ein etwas anderes Buch erwartet habe. Leider konnten mich weder Protagonisten noch Handlung für sich erwärmen.
Mein einziger Lichtblick ist ein angenehmer und moderner Schreibstil, der mich jedoch nicht über den für mich fragwürdigen Inhalt hinwegtrösten konnte.

Bewertung vom 16.06.2019
Siebzehnter Sommer
Daly, Maureen

Siebzehnter Sommer


gut

'Siebzehnter Sommer' ist ein eher unaufgeregter Liebesroman, der die erste Liebe eines jungen Mädchens nachzeichnet. Aus heutiger Sicht lesen sich einige Passagen etwas fremd, was daran liegt, dass dieses Buch bereits 1942 erschienen ist.
Vor diesem Hintergrund wird die Geschichte nochmals in ein anderes, spannenderes Licht gerückt. Zur damaligen Zeit wurden die Vorgehensweisen sicher in ein adäquates Licht gestellt, inzwischen sind mir viele Gedanken und Bräuche fremd. Daher fiel es mir sehr schwer mich in die Protagonistin hinein zu denken.
Dennoch habe ich in diesem Buch eine schöne, seichte Lektüre gefunden. Inhaltlich passiert eher wenig, was durchaus reizvoll ist - so konnte ich ich eher auf die Protagonisten konzentrieren. Aber auch hier fiel es mir teilweise schwer mit der heutigen Denkweise und den dort beschriebenen Dingen konform zu gehen.

Bewertung vom 16.06.2019
Mein Leben als Sonntagskind
Visser, Judith

Mein Leben als Sonntagskind


sehr gut

'Mein Leben als Sonntagskind' von Judith Visser ist ein gut geschriebener Roman über das Aufwachsen mit unentdecktem Asperger. Für mich als Person, die beruflich viel mit Menschen aus dem Autismusspektrum in Kontakt steht, war es nochmals besonders spannend, ein wenig "hinter die Kulissen" schauen zu können.
Teilweise fand ich das Buch ziemlich anstrengend zu lesen und musste längere Pausen einlegen. Ob es nun am Schreibstil oder der phasenweise etwas langgezogenen Handlung lag kann ich nicht genau differenzieren. Nichtsdestotrotz konnte mich das Buch schnell fesseln und ich habe Jasmijn gern begleitet und heranwachsen sehen.
Die Autorin hat selbst Asperger und somit konnte ich die Schilderungen als sehr authentisch und lebensnah einordnen.
Insgesamt ein tolles Buch, dass mir inhaltlich sehr sehr gut gefallen hat, jedoch für mich etwas schwierig zu lesen war. Daher keine volle Punktzahl.

Bewertung vom 08.05.2019
Die Spur der Toten / Witchmark Bd.1
Polk, C. L.

Die Spur der Toten / Witchmark Bd.1


sehr gut

"Witchmark. Die Spur der Toten" ist der Auftakt einer Fantasy-Reihe der Autorin C. L. Polk. Der Schreibstil ist eher geradlinig und wenig ausschmückend, dennoch konnte er mein Kopfkino gut füttern, so dass ich schnell eine Lebhafte Szenerie im Kopf hatte.
Miles Singer ist ein überaus sympathischer Protagonist, der facettenreich gestaltet ist und somit nicht langweilig wird. Auch die weiteren Charaktere sind vielschichtig gestaltet.
Der Spannungsbogen ist schlau gestaltet, auch wenn es einige Längen im Buch gab. Zum Ende hin wird es sehr spannend, ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen. Insgesamt konnte mich die Story überraschen, einige Wendungen waren jedoch mehr als vorhersehbar und meinem Empfinden nach demnach eher platt.
Ich hätte mich gefreut, wenn dieses Buch ohne die (scheinbar inzwischen überall notwendige) Liebesgeschichte ausgekommen wäre. Das hat meiner Begeisterung für die Story einen kleinen Dämpfer versetzt, da ich es zu großen Teilen eher unnötig fand - vielleicht legt es aber auch den Grundstein für mehr - das kann nur der nächste Band verraten...
Insgesamt ist "Witchmark" ein spannender Fantasy-Roman, der mit zunehmender Seitenzahl an Spannung gewinnt.

Bewertung vom 01.05.2019
Das Haus meiner Eltern hat viele Räume
Ott, Ursula

Das Haus meiner Eltern hat viele Räume


gut

"Das Haus meiner Eltern hat viele Räum" von Ursula Ott ist eine angenehme Mischung aus persönlichem Erleben und Sachbuch.
Die wichtigsten Punkte, die vor der Entrümpelung des Elternhauses anstehen, hat sie in diesem Buch kurzweilig angesprochen und diskutiert. Mir persönlich fehlte jedoch ein wenig der Tiefgang, meines Erachtens blieb es oftmals an einer recht oberflächlichen Betrachtung. Dennoch bildet das Buch durch seine Themenfülle ein gutes Gesamtbild.
Auch der Schreibstil ist recht kurzweilig, wodurch ich das Buch schnell durchgelesen hatte. Es war spannend ein wenig in die persönliche Welt der Autorin eintauchen zu können.
Am besten hat mit der letzte Teil des Buches ("A bis Z") gefallen, hier kann man als Leser einige Tipps und Kniffe für eigene anstehende Entrümpelungen mitnehmen.
Insgesamt ein solides Buch zu einem wichtigen Thema, das mich jedoch nicht nachhaltig von sich begeistern konnte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.04.2019
Lustvolles Erwachen / Lotus House Bd.1
Carlan, Audrey

Lustvolles Erwachen / Lotus House Bd.1


sehr gut

"Lotus House - Lustvolles Erwachen" ist der Auftakt einer neuen Reihe der Autorin Audrey Carlan. Nachdem ich bereits die "Calendar Girl" und "Dream Maker" Reihen verschlungen habe, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut.
Und es konnte meine Erwartungen erfüllen, wenn auch nur knapp.
Eine schöne Abwechslung ist die wechselnde Sicht der Protagonisten. Dadurch hatte ich das Gefühl sowohl Trent als auch Genevieve gut kennen lernen zu können. Beide Charaktere sind solide und einigermaßen vielschichtig aufgebaut, so dass es nicht all zu schnell langweilig wurde mit den beiden. Der Schreibstil liest sich sehr angenehm ´, sodass man kaum merkt, wie die Seiten nur so dahin fliegen.
Die Storyline konnte mich wenig überraschen, sie bleibt (wie ich finde eher typisch für das Genre) ein wenig flach und einige Wendungen waren entweder unnötig oder überzogen. Der Fokus ist durchaus stark auf die erotischen Szenen gesetzt, was stellenweise auch überzogen, beinah vulgär anmutet. Insgesamt ist es jedoch eine nette und runde Story, die frau gut zwischendurch "wegschnökern" kann.
Bei diesem Buch erwartet einen keine anspruchsvolle Literatur, sondern ein entspannt seichtes Buch für laue Sommerabende.

Bewertung vom 24.04.2019
Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9
Marly, Michelle

Madame Piaf und das Lied der Liebe / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.9


gut

Dieses Buch ist eine Mischung aus Roman und Biografie, die sich um die Jahre vor dem "Absturz" von Edith Piaf drehen. Die Idee zu dem Buch gefällt mir äußerst gut und man hat hierdurch eine Chance das Leben der berühmten Sängerin aus einer anderen Perspektive zu sehen. Wirklich packen konnte mich die Darstellung der Protagonistin jedoch nicht - woran es genau liegt kann ich gar nicht richtig in Worte packen. Es fehlte einfach der letzte Funke, der mich in die Story hinein zog und mich begeistern konnte. Die ständigen Liebeleien und Rangkämpfe mit Yves waren mir eher gleichgültig, was der Handlung einen faden Beigeschmack bescherte...
Ob es nun an der Figur an sich, oder an dieser spezifischen Darstellung lag - die Storyline war fad und die Charaktere oberflächlich gezeichnet.
Emotional konnte mich das Nachwort am meisten packen. Sehr schade für das Buch, denn ich habe es eher aus Pflichtgefühl ausgelesen, statt aus echtem Interesse an der Handlung.