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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
SillyT
Wohnort: 
Heinsberg
Über mich: 
unheilbar Büchersüchtig!

Bewertungen

Insgesamt 316 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2023
Kingdom of Silk
Lehmann, Anja

Kingdom of Silk


sehr gut

Die junge Chrystal wächst in einem Kloster auf, doch am liebsten streift sie durch die Wälder und Wiesen. Eines Tages findet sie während der Jagd auf einen silbernen Hirsch ein Amulett. Dabei trifft sie auf den Hauptmann des Königs, der im Kloster weilt, um die Auserwählten mit an den Hof des Königs zu nehmen. Als eine der Auserwählten sich jedoch verletzt, nimmt Hunt scheinbar kurzentschlossen Chrystal mit an den Königshof, um zur Kämpferin, eine sogenannte Libelle, ausgebildet zu werden. Am Hof jedoch gerät sie mitten in Intrigen und um ein Spiel um uralte Magie. Dieses Cover ist traumhaft schön und weckte sofort meine Aufmerksamkeit. Dank eines flüssigen und leichten Schreibstils gelingt auch der Einstieg in die Geschichte sehr leicht. Die Autorin erzählt sehr detailliert, wobei man sich schnell gedanklich mitten in der Handlung befindet. Erzählt wird das Ganze durch einen neutralen Erzähler, allerdings wechselt die Perspektive immer wieder zwischen unterschiedlichen Charakteren hin und her. Dabei hat man als Leser auch lange Zeit keine Idee, wie diese unterschiedlichen Personen zusammengehören könnten. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, wo der Zusammenhang sein kann. Das hat mich zeitweise schon etwas verwirrt, weil es mir zunächst wie unterschiedliche Geschichten vorkam. Die einzelnen Erzählstränge werden nur langsam aufeinander zu bewegt. Aber das Ende lässt mich ahnen, dass es mit dem nächsten Band erst richtig losgehen wird. Das lässt mich auf jeden Fall gespannt zurück. Die Handlung bleibt abwechslungsreich, allein durch die vielen Erzählstränge. Aufgrund des Prologs weiß man auch ein wenig mehr, was hinter dem mysteriösen Amulett steckt. Hin und wieder gibt es ein paar Längen, doch insgesamt konnte die Geschichte mich fesseln. Im Mittelpunkt steht Protagonistin Chrystal, die von Hunt, dem Hauptmann, auserwählt wird. Sie ist zunächst noch sehr naiv und leichtgläubig, was aber auch an ihrer Unerfahrenheit liegt. Sie wächst im Laufe der Geschichte an ihren Herausforderungen und ich bin gespannt, wo ihre Reise noch hinführen wird. Ansonsten gibt es noch zahlreiche weitere Charaktere, bei denen ich eine Weile brauchte, um sie auseinander halten zu können. Diese einzelnen Charaktere erhalten mehr oder minder eine Rolle, die wohl auch im Laufe der weiteren Handlung wichtig werden. Vor allem Hauptmann Hunt kann ich nach wie vor noch nicht richtig einschätzen und denke, dass auch er noch spannend wird. Mein Fazit: ein Einstieg in eine neue Reihe, deren Worldbuilding mir gut gefallen hat und auch die Protagonistin wurde lebendig und glaubwürdig gezeichnet. Insgesamt gibt es noch zu viele einzelne Handlungsstränge, die mich jedoch neugierig darauf machen, wie das alles verknüpft wird, auch wenn ich schon gedanklich das ein oder andere miteinander verbunden habe. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Fortsetzung, die ich gerne weiter verfolgen werde.

Bewertung vom 28.05.2023
Malibu Rising
Reid, Taylor Jenkins

Malibu Rising


sehr gut

Nichts ist in Malibu angesagter als die Sommerparty bei Topmodel Nina Riva. Jeder, der etwas auf sich hält oder halten möchte, ist hier zu Gast. Unterstützt wird Nina von ihren Geschwistern Jay, Hud und Kit. Doch in diesem Jahr ist vieles anders, Nina wurde gerade von ihrem Mann, dem Tennisstar, verlassen und auch ihre Geschwister haben Geheimnisse voreinander. Doch eins haben sie gelernt, zusammenhalten.
Das Cover sieht nach Sommer, Sonne, Sonnenschein aus und der Klappentext rund um dir Sommerparty klang auch genau danach. Doch Taylor Jenkins-Reid bringt in ihrer Geschichte noch so viel mehr unter, als die oberflächliche Beschreibung der Schönen und Reichen, denn hinter der Geschichte der Geschwister steckt noch so viel mehr.
Ein neutraler Erzähler führt den Leser durch die Geschichte, dabei erzählt dieser auf eine gefühlvolle Art, was im Leben der Geschwister aktuell, aber auch in der Vergangenheit geschah. So wird man Zeuge über das Geschehen aber bekommt auch rückwirkend, begonnen mit der Beziehung der Eltern, erzählt, was wirklich hinter den Fassaden steckt.
Mich konnte diese Geschichte berühren, vor allem auch Junes Schicksal. Sie war die Mutter der vier Geschwister und lernte Mick Riva kennen, bevor dieser berühmt wurde. Doch das schöne Leben und die ewige Liebe nimmt schnell Wendungen, die June nicht geahnt hat.
Ein wenig in den Mittelpunkt wird Nina Riva gerückt und auch wenn sie nach außen unberührbar scheint, steckt so viel mehr in ihr und sie ist eine großartige Persönlichkeit, die eigentlich immer nur zurückgesteckt hat und für andere alles gibt. Einen Satz fand ich so treffend: sie ist die Tochter des Sängers, Frau des Tennisspielers oder Schwester des Surfstars, dabei ist sie noch so unglaublich viel mehr und sollte nicht durch andere definiert werden.
Insgesamt ist es die große Stärke der Autorin, ihre Charaktere zu zeichnen und jedem einen Hintergrund zu geben. Selbst Nebencharaktere werden umrissen, so dass der Leser weiß, was wirklich hinter der Fassade steckt.
Der Roman liest sich unglaublich leicht und fesselnd und man ist fasziniert von diesen Menschen. Der Schreibstil ist gefühlvoll und emotional ohne irgendwie schnulzig zu wirken.
Über die Charaktere möchte ich gar nicht so viel sagen, denn genau diese sind es, die dem Roman die Spannung geben.
Mein Fazit: mit Malibu Rising hat Autorin Taylor Jenkins-Reid einen gelungenen Roman geschrieben über das Leben und Lieben der für uns Schönen und Reichen. Doch dabei lässt sie uns tief hinter die Fassade blicken und erleben, was noch alles dahinter steckt. Eine Geschichte, mit der man mitfühlen, mitleiden und mitfiebern kann und bei dem viel mehr dahinter steckt, als man nur ahnen kann.

Bewertung vom 25.05.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Eigentlich hätte Violet Sorrengail, deren Leidenschaft Bücher sind, niemals daran gedacht, sich ausgerechnet am Basgiath War College als Drachenreiterin einzuschreiben, doch ihre Mutter, die Generalin Sorrengail, ist unerbittlich und lässt Violet keine Wahl. Allein der erste Weg um ein Rookie zu werden, führt sie über ein gefährliches Viadukt. Wider erwarten schafft Violet diese Prüfung, doch am College warten so einige Gefahren. Denn als Tochter der Generalin ist sie vor allem bei den Nachkommen der ehemaligen Rebellen, die auf Befehl von Violets Mutter hingerichtet wurden, alles andere als beliebt.
Dieses Cover allein ist schon ein absoluter Hingucker, doch als ich las, dass es hier um Drachen geht, musste ich Fourth Wing unbedingt lesen. Ich hatte auch eigentlich nicht so hohe Erwartungen, doch diese Geschichte entpuppte sich als absolutes Highlight und hat sich gleich einen Platz in meinem Herzen als Lieblingsbuch erobert.
Dank eines absolut flüssigen und mitreißenden Schreibstils gelang es Autorin Rebecca Yarros mich vom ersten Augenblick an in ihre Geschichte zu ziehen. Sie schreibt lebendig und so bildhaft, dass man das Gelesene sofort vor Augen hat und auch ihre Charaktere und die Drachen sind so gut gezeichnet, dass man sich gleich zu ihnen hingezogen fühlt oder halt auch nicht.
Die Story ist fesselnd und spannend, es gibt actionreiche Szenen, bei denen man ordentlich mitfiebert, man feuert Violet so manches Mal förmlich an und fühlt absolut mit. Langweilig wird es hier auf jeden Fall nicht und einen Spannungsbogen über so viele Seiten konstant aufrecht zu halten, ist eine Kunst.
Das Worldbuilding hätte für meinen Geschmack noch intensiver dargestellt werden können. Man erfährt zwar etwas aus der Vergangenheit, doch das hätte man hier vielleicht noch mit einbringen können. Allerdings ist das bereits Jammern auf ganz hohem Niveau, denn insgesamt erhält man durchaus die wichtigsten Informationen. Das Setting selber, das College, konnte ich mir, auch dank der Karte, sehr gut vorstellen.
Violet als Protagonistin, deren Erlebnisse wir hier in der Ich-Perspektive sehen, war mir ebenfalls von der ersten Seite absolut sympathisch. Allein die Tatsache, dass sie im Grunde ihres Herzens ebenfalls ein Bücherwurm ist, brachte gleich ein Gefühl von Verbundenheit. Doch je mehr man von ihr liest, desto besser kann man sich in sie hineinversetzen. Sie ist keine starke Superhelden, doch gerade ihre Schwächen und wie sie damit umgeht, machen sie zu etwas besonderem. Ich mag ihre schlagfertige Art und das sie nicht so schnell aufgibt. Sie durchweg loyal und so manch ein Schlagabtausch, vor allem mit dem Drachen, brachten mich zum Schmunzeln.
Neben ihr gibt es einige weitere, für die Handlung wichtige, Charaktere. Xaden Riorson, Sohn des Rebellenführers ist auf den ersten Blick der finstere Bad Boy, doch auch er lässt das Herz höher schlagen. Ganz im Gegensatz zu Dain, Violets bestem Freund, den ich tatsächlich schrecklich fand, denn er versucht Violet ständig zu behüten und anstelle, dass er an sie glaubt, macht er sie immer kleiner und schwächer. Doch nicht nur die beiden sind glaubwürdig gezeichnet, auch die weiteren Nebencharaktere bekommen je nach Wichtigkeit für die Handlung, das entsprechende Verhalten. Mein ganz besonderes Highlight allerdings waren hier die Drachen, über die ich allerdings nicht zu viel verraten möchte, lest es einfach unbedingt selber.
Mein Fazit: Ich weiß, viele zucken zusammen, wenn man im Mai schon Jahreshighlight schreit, aber Fourth Wing hat mich gefesselt wie schon lange keine andere Geschichte mehr. Charaktere, die Welt, das bildliche Schreiben und vor allem die Drachen ließen mich an den Seiten kleben. Mein allergrößtes Manko: es dauert noch viel zu lange, bis es eine Fortsetzung kommt. Bis dahin werde ich weiter von diesem wundervollen Buch schwärmen. Leseempfehlung an alle, die Drachen lieben und auch sonst: lest einfach dieses Buch

Bewertung vom 24.05.2023
Die Asche des Lazarus / Im Namen des Ordens Bd.1
Hunter, Robin G.

Die Asche des Lazarus / Im Namen des Ordens Bd.1


sehr gut

Der junge Magier Caleb arbeitet als Vigilant des hermetischen Ordens in London. Dieser Orden dient dazu, u. a. Verbrechen der Paranormalen aufzuklären und zu verhindern, dass die Menschen tatsächlich mitbekommen, dass es all das Paranormale wirklich gibt. Als er zum ersten Mal als Leiter des Ermittlungsteams zu einem Mord hinzugerufen wird, will er allen beweisen, was in ihm steckt. Doch der Fall scheint schwerer als erwartet.

Auch die junge Sally, die im Orden geboren wurde und aufgewachsen ist, dient diesem, allerdings als nicht magische ist ihr nur gestattet als Hausmädchen zu arbeiten. Auch sie wird zu Calebs Fall hinzugezogen, um den Tatort zu säubern. Doch Sally zweifelt ein wenig daran, ob hinter den Morden wirklich ein Paranormaler steckt.

Im hermetischen Orden sorgt Bibliothekarin Lady Kaitlyn für Ordnung in allen Schriftstücken des Ordens. Dabei verfolgt sie jedoch insgeheim eigene Pläne.

Dieses düstere Cover weckte auf dem ersten Blick meine Neugier und der Klappentext versprach eine spannende Mischung aus Fantasy und Thrill. Genau das habe ich mit dem ersten Band der Reihe rund um den hermetischen Orden auch erhalten.

Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos, sowohl der Schreibstil als auch das Geschehen zogen mich schnell in ihren Bann. Hinter dem Pseudonym Robin G. Hunter stecken gleich mehrere Autorinnen, denen es gelungenen ist, sowohl der Welt des Ordens als auch den Charakteren Leben einzuhauchen. Ich finde, dass die Autorinnen hier wirklich sehr gut miteinander harmonieren und ich hätte beim Lesen nicht sagen können, dass es mehrere Schreiber gegeben hat.

Erzählt wird aus wechselnden Perspektiven zwischen den drei Protagonisten Kaitlyn, Sally und Caleb. Diese geben kapitelweise wieder, was geschieht und dadurch kommt man den einzelnen näher und dank Kaitlyn erhält man hin und wieder auch Rückblicke auf vergangene Tage.

Sally war mir gleich sehr sympathisch, allerdings handelt sie sehr oft aus dem Bauch heraus, ohne über eventuelle Konsequenzen nachzudenken. Caleb entstammt einer alten Magierfamilie, die alles andere als begeistert davon ist, dass er als Vigilant arbeitet. Zu Beginn ist er noch ein wenig in den alten Ansichten und Traditionen der Mager gefangen, immerhin ist er mit vielen Vorurteilen, vor allem den Paranormalen gegenüber, aufgewachsen. Lady Kaitlyn ist für mich die geheimnisvollste der drei Protagonisten. Sie ist schon seit vielen Jahren tätig für den Orden, doch im Laufe der Geschichte spürt man, dass sie eigene Pläne verfolgt, worum es da genau geht, erfährt man allerdings erst gegen Ende und ich habe den Eindruck, dass da noch mehr hinter steckt. Auch Nebencharaktere gibt es hier einige, wobei ich aber keinerlei Probleme hatte, diese auseinander zu halten. Der ein oder andere wirkt mysteriös, scheint etwas zu verbergen zu haben, andere wirken sympathisch. Insgesamt bleiben aber noch sehr viele Fragen unbeantwortet.

Während die Handlung in einem London unserer Zeit spielt, hat man den Eindruck, dass die Zeit innerhalb des Ordens seit vielen Jahren stehen geblieben ist. Sowohl die Ansichten des Ordens als auch das Erscheinungsbild hinter den Mauern wirkt reichlich angestaubt und alles andere als zeitgemäß. Gerade diesen Gegensatz fand ich sehr gut herausgearbeitet und ließ mich zwischen unserer Zeit und der Vergangenheit beim Kopfkino hin und her springen.  Ruhige Passagen mit Erklärungen wechseln sich mit actionreichen Situationen ab und die Spannungskurve bleibt recht hoch, so dass keine Langeweile aufkam.

Mein Fazit: mir hat die Geschichte rund um die drei Protagonisten und dem Orden sehr gut gefallen und für meinen Geschmack darf die Reihe gerne mehr Aufmerksamkeit erhalten. Mit den Protagonisten konnte ich sehr gut mitfühlen, wobei mir aber Lady Kaitlyn auf weiten Teilen noch sehr geheimnisvoll blieb. Aber auch die gesamte Handlung war spannend, abwechslungsreich und auch magisch. Ich freue mich auf die Fortsetzung, denn es gab einen kleinen Cliffhanger und eine ganze Menge noch unbeantworteter Fragen.

Bewertung vom 22.05.2023
Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die letzte Lügnerin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.3


sehr gut

Als der Berliner Bausenator Möller bei einem dubiosen Geschäft auffliegt, scheint der Skandal riesig, doch als kurze Zeit später in einer Bar einer der Männer, die ihn haben auffliegen lassen, ermordet aufgefunden wird, wird es für Möller brenzlig. Er wendet sich an Rocco Eberhardt, der ihm von Eberhardt Senior empfohlen wurde. Während vor Gericht immer mehr Beweise gegen Möller auftauchen, zweifelt Rocco immer mehr, irgendetwas stimmt hier nicht. Und außerdem scheint es, als hätte auch Roccos Vater irgendetwas mit der ganzen Sache zu tun. Aber wem kann Rocco noch glauben?
Mit „Die letzte Lügnerin“ erscheint der dritte Fall für Rocco Eberhardt aus der Feder des Duos Tsokos/Schwiecker. Zwar ist es wie immer bei Krimiserien, dass die persönlichen Geschichten sich innerhalb der Reihe fortsetzen, dies aber für den Fall an für sich unerheblich bleibt. Somit kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen, ohne große Verständnisprobleme.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und was mir an dieser Reihe einfach gefällt, ist, dass man merkt, dass die Autoren einfach auch ganz viel Hintergrundwissen haben. Man sieht ihnen quasi ein wenig über die Schulter während der Arbeit.
Der Krimi an für sich ist durchaus interessant, auch wenn es für mich ein wenig mehr Tempo benötigt hätte. Trotzdem kommt man hier leicht und schnell durch die Seiten und je mehr sich die Geschichte fortsetzt, desto spannender wird das Ganze dann auch. Vielleicht hätte ein wenig mehr Selbstmiträtseln können über das Geschehen, die Handlung etwas spannender werden lassen. Aber auch als Beobachter wurde ich hier gut unterhalten.
Das Thema, dem sich die Autoren hier widmen, ist hoch aktuell, sowohl korrupte Politiker, als auch den Wohnungsbaumangel und somit resultierende Mietpreiserhöhungen begleiten uns seit Jahren. Dieses Thema haben die Autoren glaubwürdig und interessant mit eingearbeitet und konnte überzeugen.
Die Charaktere des Krimis haben mir sehr gut gefallen. Sie wirken mit ihren persönlichen Sorgen und Probleme durchweg menschlich und dadurch auch absolut glaubwürdig. Auch hier spürt man sowohl bei Rechtsanwalt Eberhardt als auch beim Rechtsmediziner Jarmer inwieweit die Autoren ihre eigenen Erfahrungen einbauen können.
Doch auch Nebencharakter wie Privatermittler Tobi Baumann, Hauptkommissarin Hardenberg oder Staatsanwältin Spitzer sind glaubwürdig, da man auch bei ihnen immer wieder persönliche Hintergründe erfährt.
Mein Fazit: auch wenn der Krimi für meinen persönlichen Geschmack etwas mehr Tempo hätte haben dürfen, konnte mich das Autorenduo gut unterhalten und vor allem durch ihren durchweg glaubwürdigen Krimi überzeugen. Was mir besonders daran gefällt, dass man beim Lesen den Eindruck hat, dass einfach auch die persönlichen Erfahrungswerte mit einfließen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.05.2023
Zwischen Himmel und Erde
Rodrigues Fowler, Yara

Zwischen Himmel und Erde


weniger gut

Als die Brasilianerin Catarina ihr Studium in London beginnt, findet sie ein Zimmer in der WG von Melissa. Die beiden jungen Frauen sind sich sympathisch und freunden sich an, dabei sind sie eigentlich grundverschieden. Doch ihre brasilianischen Wurzeln lassen sie eine Verbundenheit zueinander spüren. Gleichzeitig kommt es zu vielen politischen Unruhen, sowohl in Großbritannien als auch in Brasilien.
Dieses Buch hat wirklich ein traumhaftes Cover dessen Farben einfach wunderbar zusammen wirken und dazu verführen, das Buch in die Hand zu nehmen. Der Klappentext gibt nicht allzu viel preis und so wurde ich neugierig.
Doch schon schnell merkte ich, dass mir das Lesen des Buches unheimlich schwer viel. Nicht nur das teilweise die Interpunktionen fehlten, sondern auch der Schreibstil der Autorin machten es mir unheimlich schwer. Ich musste in der Oberstufe einmal eine Klausur über konkrete Lyrik schreiben und irgendwie musste ich beim Lesen des Buches permanent an diese denken. Vor allem zu Beginn auf den ersten Seiten kam mir das genauso vor. Auch sonst kam ich einfach sprachlich nicht klar, denn irgendwie liest es sich abgehackt und emotionslos und zum Schluss hin, habe ich nur noch quer gelesen.
Erzählt wird die Geschichte der beiden Frauen in Rückblicken. Während Catarina in einer großen Familie aus Olinda stammt, ist Melissa in Großbritannien bei ihrer Mutter aufgewachsen. Während der Rückblicke erhält der Leser immer wieder Ein- und Ausblicke auf das aktuelle Geschehen und vor allem über das politische Geschehen zu der Zeit. Was mir aber hierbei extrem gefehlt hat, war zu verstehen, was mir die Autorin genau sagen wollte. Ging es hier um eine Kritik an den damaligen Ereignissen oder um die Geschichte Melissas und Caterinas. Ich kann es einfach nicht sagen.
Die beiden Frauen blieben für mich durchweg blass und ich fühlte mich zu keiner Zeit mit ihnen verbunden. Egal was passierte, ich fühlte mich wie ein unbeteiligter Beobachter.
Mein Fazit: für mich war die Geschichte leider gar nichts und je länger ich las, desto mehr musste ich mich dazu motivieren, weiterzulesen. Insgesamt hab ich hier wirklich den Eindruck, dass es sich nicht um einen Roman sondern einem kompletten Buch in der Kunstform der konkreten Lyrik handelt. Zwar gibt es zwischendurch immer wieder viel Text, doch auch immer wieder Seiten, die oftmals ein und denselben Satz wiederholten. Ich rate hier definitiv zu einer Leseprobe, denn das Buch ist mit Sicherheit nicht für jeden Leser etwas.

Bewertung vom 16.05.2023
Happy Place
Henry, Emily

Happy Place


sehr gut

Harriet und Wyn - Wyn und Harriet - schon seit dem College kann man nicht den einen ohne den anderen nennen, denn sie sind das Traumpaar schlechthin. Doch das sie sich bereits vor einem halben Jahr getrennt haben, haben sie ihren Freunden verschwiegen. Nun steht der jährliche Cliquenurlaub an und Harriet ist der festen Überzeugung, dass Wyn diesen abgesagt hätte. Kaum im Ferienhaus ihrer Freundin Sabrina angekommen, muss sie jedoch feststellen, dass Wyn wohl seine Meinung geändert hat, denn er steht ihr direkt gegenüber. Zu ihrer Überraschung hat Sabrina auch gleich das schönste Zimmer des Hauses für die beiden reserviert und es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als so zu tun, als wären sie noch zusammen. Denn schließlich möchten sie den gemeinsamen Urlaub nicht verderben.
Sowohl Cover als auch Klappentext versprachen eine RomCom und gerade auch zu Beginn gibt es durchaus noch die ein oder andere Szene die mich schmunzeln ließ. Doch je intensiver man in die Geschichte liest, desto mehr spürt man, dass es eben nicht nur eine humorvolle Geschichte mit viel Situationskomik ist, sondern tatsächlich auch ganz viel Tiefgang erhält.
Hier kommt so einiges zusammen, von sich langsam auseinander lebenden Freunden, Trennung, Depression, zu hohe Erwartungen, nicht erfüllten Träumen und noch mehr. Schnell spürt man auch, dass Wyn Harriet alles andere als egal ist und auch umgekehrt spürt man, dass auch in Wyn noch Gefühle für Harriet stecken. Während des Lesens stellte ich mir also permanent die Frage: warum sind diese beiden getrennt? Was ist wirklich passiert? Die konkreten Antworten hierauf, erhält man dann erst relativ weit zum Ende hin. Ansonsten begleitet diese Frage einen durch die gesamte Geschichte wie ein roter Faden.
Aufgrund der Vielzahl der angesprochenen Themen, die das Buch verarbeitet, hat es durchaus einen gewissen Tiefgang, auch wenn ich nachher den Eindruck hatte, die Autorin wollte viel zu viel auf einmal erzählen. Trotzdem hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich habe es in einem Rutsch an einem Nachmittag gelesen.
Lesen lässt sich die Geschichte ganz hervorragend, denn Autorin Emily Henry schreibt unheimlich einnehmend und lebendig. Charaktere und Ereignisse verfolgt man aus der Sicht der Protagonistin Harriet in der Ich-Perspektive. Für mich konnte die Autorin auf jeden Fall Gefühle hier hervorragend transportieren.
So fühlte ich mich ziemlich schnell mit der ehrgeizigen Harriet verbunden, deren Wunsch es schon immer war, eines Tages Hirnchirurgin zu werden. Doch hinter allem Ehrgeiz steckt ein unheimlich harmoniebedürftiger Mensch, der stets versucht, es allen recht zu machen und überall und bei jedem, bei dem Streitigkeiten aufkommen, diese im Keim zu ersticken. Natürlich basiert das ganze auch auf ihrem Elternhaus, in dem ihre Eltern zwar alles gaben, damit es den beiden Töchtern materiell an nichts mangelte, doch wirkliche Nähe einfach nicht zugelassen wurde. Ich mochte Harriet unheimlich gern und konnte ihren Handlungen sehr gut folgen.
Aber auch Wyn und die vier weiteren Freunde der Clique waren sehr sympathisch und man fühlte sich mit ihnen Wohl, auch wenn man durchaus den Eindruck hatte, dass auch innerhalb der Freundschaft etwas brodelte. Denn es ist oft schon vorprogrammiert, dass wenn man seinen Lebensweg weitergeht, Kontakte zu alten Freunden abnehmen. Natürlich stecken auch hier ein paar Überraschungen dahinter und insgesamt war das Verhalten der Charaktere nachvollziehbar und glaubwürdig.
Mein Fazit: auch wenn ich Emily Henrys Roman nicht als locker-leichte RomCom betiteln würde, hat mir der Roman sehr gut gefallen. Natürlich gibt es immer wieder Szenen, die beim Lesen schmunzeln lassen, aber auch ernstere Themen finden hier Raum. Für mich teilweise ein wenig zu viel und es dauerte mir auch einfach zu lange, bis Harriet und Wyn wirklich über ihre Probleme miteinander gesprochen haben. Nichtsdestotrotz hat mich aber das Buch so gut unterhalten, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe. Insgesamt ein heiter-ernster Wohlfühlroman zum Mitfühlen und Nachdenken.

Bewertung vom 15.05.2023
SOL. Das Spiel der Zehn
Thomas, Aiden

SOL. Das Spiel der Zehn


sehr gut

Viele Jahre ist es her, dass die Götter die Erde besuchten und dort, in Reino del Sol, ihre Nachfahren hinterließen. Sol, die Sonnengottheit opferte sich einst gegen die bösen Mächte. Deswegen müssen heute die Nachfahren in einem Wettbewerb gegeneinander antreten. Alle zehn Jahre werden 10 junge Menschen gewählt und kämpfen nicht nur um die Ehre, sondern auch um ihr Leben. Das dieses Jahr Teo gewählt wurde, verblüfft den Siebzehnjährigen, denn da er kein Nachkomme der Götter ist, erhielt er nie eine Ausbildung im Kampf. Doch Teo will es allen beweisen und kämpft gemeinsam mit seinen Freunden um Ruhm, Ehre und Leben.
Ich liebe ja auffällige Cover und Sol ist einfach nur wunderschön in seiner Gestaltung, dass das Buch dann noch einen lilafarbigen Buchschnitt hat, macht es noch einmal zu etwas besonderem. Wirklich ein absolutes Eyecandy.
Der Einstieg in das Buch, bzw. zunächst der Prolog machten es mir noch nicht ganz so leicht. Hier wird nämlich gegendert und das stört mich in der Regel in Büchern doch schon. Das ist jetzt auch weder eine queerfeindliche Haltung noch sonst abwertend gemeint, es liest sich für mich einfach als würden dort fremde Worte stehen. Doch tatsächlich gelingt es dem Autor, bzw. in diesem Fall dem Übersetzer, sehr gut, dass ganze einzuarbeiten. Auch sonst liest sich der Stil locker, jugendlich und flüssig. Absolut passend also für die jugendliche Zielgruppe.
Das Worldbuilding gestaltet sich nur langsam, so hatte ich zu Beginn noch die ein oder andere Schwierigkeit, mich in der Welt einzufinden. Für mich müssen es keine seitenlangen Details über die Welt sein, aber so ein wenig mehr über das gesamte Setting zu erfahren, hilft dem Kopfkino, so dass man sich schneller in ein Buch einfühlen kann. Doch letzten Endes konnte mich Aiden Thomas doch noch mit seiner Welt einfangen.
Die Spannung der Geschichte steigert sich zunächst nur langsam. Auch hatte ich zunächst noch die Befürchtung, dass ich einen Abklatsch zu „Die Tribute von Panem“ erhalten könnte. Doch das war nicht der Fall. Für mich hätte es gerne schneller temporeich werden können.
Im Mittelpunkt steht der siebzehnjährige Teo, der zu den Jades gehört und niemals für die Spiele ausgebildet wurde. Er ist einfach sehr sympathisch und liebenswert und ich konnte mit ihm gut mitfühlen.
Neben ihm stehen einige weitere Charaktere und vor allem Niya konnte mich überzeugen. Insgesamt geht es hier sehr viel und intensiv um Freundschaft, was mir für einen Jugendfantasyroman gut gefallen hat.
Mein Fazit: ein queerer Fantasyroman für Jugendliche, der insgesamt lesenswert ist und gefallen konnte. Das Gendern in Büchern finde ich nach wie vor eher durchwachsen, aber einzig und allein, weil es sich liest, als würde es nicht zu unserem Sprachgebrauch gehören. Ansonsten kann ich das Buch durchaus für jüngere Leser empfehlen und Erwachsene sollten einfach mal hineinschnuppern.

Bewertung vom 15.05.2023
Moorläufer. Im Reich des letzten Drachen
Koch, Boris

Moorläufer. Im Reich des letzten Drachen


sehr gut

Nebelbruch, ein kleiner Ort am Rande eines dunklen Moores, ist der Ort, in dem die Torfstecher leben. Täglich riskieren sie ihr Leben, um im Moor das wertvolle Torf abzubauen, denn im Moor lauern viele Gefahren, unter anderem die des letzten, lebenden Drachen, dem sogenannten Nachtwyrm. Hier in Nebelbruch lebt der elfjährige Milan gemeinsam mit seiner Familie. Seine große Schwester Elyn jedoch wünscht sich mehr vom Leben als Stolz und Ehre als Torfstecher und als sie eines Tages einen selten Moordiamanten findet, versucht sie den Ort zu verlassen. Doch leider kommt sie nicht weit und stirbt bei einem Angriff durch den Nachtwyrm. Für Milan und seine Familie jedoch bedeutet dies höchste Schande, denn es ist verboten, den Moordiamanten zu behalten, denn dieser muss unverzüglich dem König ausgehändigt werden.

Ein wunderschönes Cover und eine spannend klingende Geschichte ließen mich zum neuen Fantasyroman aus der Feder von Boris Koch greifen.

Der Einstieg in den Roman fällt recht leicht, denn Boris Koch erzählt absolut bildhaft und detailgetreu, so dass man schnell ein Bild vor Augen hat, wie Milan und seine Familie lebt. Sprachlich hat mir dieses Buch absolut gefallen und konnte mich fesseln.

Allerdings lebt dieses Buch eher durch seine düstere Atmosphäre und den wirklich vielschichtigen Charakteren als durch rasantes Tempo. Insgesamt ist die Geschichte sehr ruhig und in einem stillen Tempo erzählt. Was meiner Meinung nach allerdings hervorragend zur Siedlung der Torfstecher passt.

Diese Torfstecher sind in der Gesellschaft nicht hoch angesehen, doch sie sind ein stolzes Volk, dass es als Ehre ansieht, täglich ihr Leben im Moor zu riskieren. Stolz und Ehre und einer für alle, alle für einen sind die Lebensmottos der Menschen hier.

Auch Milans Eltern, vor allem der Vater, ist stolz auf das, was er tut. Als jedoch Elyn verschwindet und durch den Diebstahl des Diamanten Verrat begeht, ist er am Boden zerstört. Doch mir kam es so vor, als wäre dem Vater nur dieser Stolz und seine Ansehen im Ort wichtig, immer wieder wirft er Milan vor, seine Schwester nicht aufgehalten zu haben. Insgesamt fühlte sich Milans Elternhaus kalt und lieblos an, denn hier wurde mehr darauf geachtet, was die anderen denken, als wie es den Kindern wirklich geht. Somit konnte ich mich gerade in Elyns Wunsch, zu verschwinden, hervorragend einfühlen.

Auch Milan ist intensiv und tiefsinnig gezeichnet. Man erlebt alles aus seiner Sicht, kann sich in ihn hineinversetzen und mit ihm mitfühlen. Es gab einige Momente, in denen ich wirklich mitgelitten habe. Insgesamt eine wirklich sehr gut gelungene Charakterzeichnung, denn die Handlung der einzelnen sind nachvollziehbar und glaubwürdig.

Mein Fazit: wer ruhige, eher tiefgründige Fantasyromane mag, findet mit Moorläufer genau das richtige Buch. Für meinen persönlichen Geschmack fehlte es ein wenig an Spannung, was hier das Tüpfelchen auf dem I gewesen wäre. Doch die düstere Atmosphäre und die tiefgründige Charakterzeichnung und -entwicklung konnten mich überzeugen.

Bewertung vom 15.05.2023
Die Guten und die Toten
Koplin, Kim

Die Guten und die Toten


weniger gut

Berlin – Staatssekretär Brasch gerät nach einer ausschweifenden Nacht mit jeder Menge Alkohol und Drogen in einen Verkehrsunfall. Ausgerechnet mit einem Polizeifahrzeug stößt er zusammen und als er nun kontrolliert wird, finden die Beamten eine Leiche in seinem Kofferraum. Diese muss ihm im Parkhaus in den Wagen gelegt worden sein. In diesem Parkhaus arbeitet Saad, der sich alle Mühe gibt, dass er und seine kleine Tochter Leila nicht entdeckt werden. Doch nun befürchtet er, aufgeflogen zu sein. Gleichzeitig beginnt die junge Kommissarin Nihal Khigarian mit den Ermittlungen. Zufällig haben Nihal und Saad sich bereits vorher kennengelernt. Doch was ist hier wirklich passiert und wie hängt alles zusammen?
Das düstere Cover machte mich neugierig auf den Klappentext und dieser wiederum klang äußerst vielversprechen, so dass ich hier bei diesem Buch unbedingt zugreifen musste. Leider konnte mich die Geschichte selber dann gar nicht mehr überzeugen.
Das lag hier vor allem an den mehr als ungewöhnlichen Schreibstil, an den ich mich einfach nicht gewöhnen konnte und der mir das Lesen sehr schwer machte. Direkte Rede findet man hier einfach gar nicht, wenn Charaktere miteinander kommunizieren, dann wird das Gesprochene mit einem Bindestrich eingeläutet. Insgesamt war das Geschriebene fast schon abgehackt und emotionslos. Dadurch wurde ich hier einfach nur unbeteiligter Beobachter, der von dem Gelesenen einfach nicht eingefangen werden konnte und irgendwie fühlte es sich an, als würde ich einen Bericht lesen, zwar in moderner Sprache, aber ohne Emotionen rüberzubringen. Durchaus mal ein etwas anderer Stil, für mich aber leider gar nichts.
Dementsprechend schwer fiel es mir, hier an der Geschichte dran zu bleiben, denn wenn das Lesen schwer fällt, ist es auch kompliziert, den Spannungsbogen zu erhalten. Es passiert durchaus so einiges, doch auch hier gelang mir der Zugang nur schwer.
Dabei spricht die Autorin durchaus eine ganze Reihe wirklich aktueller Themen an, seien es Drogen- und Waffenhandel, Korruption oder Migration. Wo könnte man das lebendiger darstellen als in Berlin und irgendwie hatte ich beim Lesen immer das Lied von Peter Fox im Kopf „Guten Morgen Berlin“.
Die Erzählperspektive wechselt hier kapitelweise zwischen den einzelnen Charakteren, wovon Nihal und Saad aber durchaus im Vordergrund stehen. Saad lebt mit seiner vierjährigen Tochter Leila, die durchaus charmant ist, allein in einer kleinen Wohnung und versucht, soweit unauffällig zu bleiben, damit er in nächster Zeit eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland erhält, das entpuppt sich als gar nicht so leicht und schnell merkt man, Saad verbirgt eine düstere Vergangenheit.
Nihal hingegen arbeitet als Kommissarin und ist mehr als ambitioniert. Die sportliche junge Frau trainiert für Olympia und würde am liebsten so schnell wie möglich die Karriereleiter erklimmen, doch ihr eher großes Aggressionspotential lässt sie immer wieder scheitern.
Neben den Beiden gibt es noch weitere Charaktere, aber auch hier konnte ich keine richtigen Beziehungen zu einem von ihnen aufbauen. Gut, Leila mochte ich, denn sie ist einfach sehr pfiffig und charismatisch, aber ansonsten blieb ich auch bei den Charakteren eher unbeteiligter Beobachter.
Mein Fazit: ein durchaus ungewöhnlicher Krimi, der es mir allerdings alles andere als leicht gemacht hat, denn der Schreibstil brachte mich immer wieder aus dem Lesefluss und es fiel mir schwer, mich auf Gelesenes zu konzentrieren. Trotz vieler interessanter und vor allem aktueller Themen konnte es mich leider nicht fesseln. Wer hier Interesse an der Geschichte hat, sollte einfach einmal in die Leseprobe hineinlesen und sich selbst ein Bild machen, denn wie immer gilt, alles ist reine Geschmackssache.