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kvel

Bewertungen

Insgesamt 649 Bewertungen
Bewertung vom 09.09.2018
Fünf plus drei / Berger & Blom Bd.3
Dahl, Arne

Fünf plus drei / Berger & Blom Bd.3


gut

Kriminalroman im Stile eines Drehbuchs / Films geschrieben.

Meine Meinung:
Ja, spannend ist der Roman schon irgendwie.
Aber er ist so detailreich beschrieben, so dass oft die Erzählzeit fast größer als die erzählte Zeit ist, so dass ich den Eindruck hatte, einen modernen Film anzusehen, bei dem alle spannenden Szenen in Zeitlupe ablaufen.
Das war mir dann doch des Öfteren zu viel des Guten.

Bewertung vom 09.09.2018
American War (Restexemplar)
El Akkad, Omar

American War (Restexemplar)


weniger gut

„Ein Roman über den nächsten amerikanischen Bürgerkrieg ...“

Inhalt, gemäß Umschlaginnenseite:
Amerika 2075 – der Albtraum ist wahr geworden. Der Meeresspiegel steigt, Millionen von Menschen fliehen ins Landesinnere. Der zweite amerikanische Bürgerkrieg spaltet das Land, die Südstaaten sind von Flüchtlingslagern übersät. In einem der Camps hat die Familie Chestnut nach dem tragischen Tod des Vaters Zuflucht gefunden. Zu Beginn des Krieges ist Tochter Sarat noch ein Kind, sie kennt nichts anderes als Stacheldraht und Trockennahrung. Der ältere Bruder Simon hat sich schon längst einer Rebellengruppe angeschlossen. Im Laufe der Jahre wird Sarat unter dem Einfluss des mysteriösen Albert Gaines ihren eigenen Weg einschlagen. Krieg, Korruption und Folter haben sie hart gemacht, und schließlich radikalisiert sich Sarat und setzt mit einer verheerenden Tat das Leben aller aufs Spiel.

Text von der Buchrückseite:
“American War“ - das Buch der Stunde. Ein Roman über den nächsten amerikanischen Bürgerkrieg und das dramatische Schicksal einer Familie.
Was wird sein, wenn die erschütternde Realität der Kriege und die Folgen von Umweltkatastrophen mit aller Gewalt in die USA zurückkehren? Vor diesem Hintergrund entfaltet Omar El Akkad mit großer erzählerischer Kraft den erbitterten Kampf der jungen Sarat Chestnut, die beschließt, mit allen Mitteln für das Überleben zu kämpfen. Spannend bis zur letzten Seite, brisant und akutell.
„Ein großartiger Roman.“ The new York Times
„Ein Meisterwerk – prägnant, hellsichtig, kraftvoll.“ The Globe and Mail Toronto
„Projizieren wir die aktuelle politische Debatte der USA in die Zukunft, dann landen wir genau bei dem, was wir in Omar El Akkad's Roman 'American War' lesen.“ The Washington Post
„Ein Roman für alle, die die Trump-Ära umtreibt.“ Washington Post

Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich mich beim Kauf des Buches von den Inhalts- und Klappentexten habe leiten lassen.

Das Buch ist meiner Meinung nach vom Marketing hochstilisiert, aber eigentlich nur ein mittelprächtiger Zukunftsroman – weder politisch ambitioniert noch sprach- oder erzähltechnisch eine Glanzleistung.

Ich war zwar beim Lesen neugierig worauf die Story am Ende hinauslaufen würde, aber ehrlich gesagt, wurde mir beim Lesen zunehmend langweilig.
Ein Grund war, dass ich die Zuordnung von Personengruppen und Ländern bzw. Regionen, nicht immer nachvollziehen konnte, obwohl auf den ersten Seiten Karten der Vereinigten Staaten und der Freien Südstaaten um 2075 dargestellt ist.

Es war nicht so, dass es an Details gemangelt hätte; nein, der Autor hat vieles sehr detailliert – und gelungen - beschrieben:
„In manchen Winterstürmen suchte die ganze Familie Zuflucht auf der Verandea; das Vordach hing durch, es tropfte, aber es ersparte ihnen den unerträglichen Lärm, der bei schwerem Regen im Inneren des Containers dröhnte, wie die Steeldrums bei einem Calypso.“ (S. 19)

Aber die wichtigen logischen Zusammenhänge haben mir oftmals gefehlt.

Mein größter Kritikpunkt ist, dass viele Handlungen der Figuren auf der Gefühlsebene dem Leser nicht erläutert wurden, so dass vieles für mich als Leser oftmals nicht nachvollziehbar blieb:
Warum schloss sich der Bruder Simon den Rebellen an? Hatte er Langeweile? Hatte er einen neuen Freund oder eine besondere Bezugsperson bei den Rebellen gefunden? Oder war er von dessen Zielen überzeugt?
Ähnliche Fragen stellten sich mir bei der Sinneswandlung von Sarat.

Dazu möchte ich anmerken, dass die Story eigentlich aus der Sicht des Neffen nach dem Durchforsten von Sarats Nachlässen und anderen historischen Quellen viele Jahre nach den eigentlichen Ereignissen geschrieben wurde.
Aber stilistisch wurde dies, meiner Meinung nach, nicht konsequent durchgehalten, so dass sich bei mir so einige Male Verwunderung einstellte.

An einigen - wenigen - Stellen konnte der Autor mich mit seinem reflektierten Text positiv überraschen.

Bewertung vom 09.09.2018
Wir
Samjatin, Jewgenij

Wir


gut

Ich finde das Hörspiel ist toll gesprochen und auch die Musikunterlegung ist sehr gelungen!
Ein ehrliches ganz, ganz großes Kompliment hierfür!

Aber leider konnte ich dann doch nicht mehr als 3 Sterne vergeben, weil das Hörspiel meiner Meinung nach grobe (logische) Lücken hat, so dass man als Hörer nicht immer den Fortgang der Story und die Beweggründe der Protagonisten nachvollziehen konnte.
Leider, leider, das ist sehr schade, denn gerne hätte ich dieses an sich tolle Werk sehr viel besser bewertet.
Vielleicht hätte man es nicht so sehr kürzen dürfen oder man hätte es in der Bearbeitung ausführlicher bearbeiten sollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.08.2018
Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1
Adeyemi, Tomi

Goldener Zorn / Children of Blood and Bone Bd.1


schlecht

Der erste Teil der Fantasy-Trilogie „Children of Blood and Bone“.

Achtung:
Aus einigen meiner Äußerungen kann man Rückschlüsse auf den Inhalt des Romans ziehen.

Inhalt:
Es ist eine zweigeteilte Welt:
Die einen, die keine Magie haben und deshalb die Magie bekämpfen; weshalb in der Blutnacht alle Erwachsenen, die über Magie verfügten, ermordet wurden, um die Magie ein für alle Mal auszulöschen.
Die jene Blutnacht überlebenden Kinder, die nun als Jugendliche über Magie verfügen, wollen die Macht der Magie zurückerlangen.

Meine Meinung:
Dieser Roman weist leider Fantasy-typische Schwächen auf:
Denn mit Fantasy kann man Logik-Brüche kaschieren oder problematische Situationen einfach überwinden.
Mir ist schon klar, dass eine (Fantay-)Erzählung kein Tatsachenbericht ist; aber dennoch finde ich es schade, wenn ein Autor es sich so einfach macht (und ich mir die Frage nach dem Lektorat stelle).
Hier einige Beispiel, was ich damit meinte:
Die Protagonisten sind auf dem Weg, um die Macht mit einem Ritual wiederzuerwecken und haben aufgrund von Vorkommnissen nur noch wenige Tage Zeit – aber es wird in einem Dorf erst einmal ein Fest gefeiert.
Bei einem Wettbewerb haben die Protagonisten eigentlich keine Chance zu gewinnen, aber mit Hilfe der Magie können Tote zum Leben erweckt werden, die die Truppe tatkräfig unterstützen.
Kurz vor dem Erreichen des Ziels bevor die Zeit zum Zurückerlangen der Magie abgelaufen ist, kann man plötzlich mit einem Motorboot weiterreisen (in einem an sonsten ehr mittelalterlich geprägten Setting).

Und was mich auch etwas gestört hat, war dieses ewige darauf herumreiten:
Was die mir angetan haben – deshalb müssen wir ihnen dieses antun!
Mit diesem fadenscheinigen Rechtfertigungsversuch kann man meiner Meinung nach nicht die gesamte Handlung eines Romans oder eine moralische Überlegenheit heraufbeschwören.

Aber insgesamt muss man dem Roman zu Gute halten, dass er wirklich spannend geschrieben ist. Ich war immer gespannt wie es weiter geht; und wie weit die Story bis zum Ende dieses ersten Teils des Romans gehen würde.

Mein persönliches Fazit zur Story: Gut (mehr aber definitiv nicht).

Da ich aber bei einem Buch immer alle Seiten lese, möchte ich noch ein paar persönliche Anmerkungen zur der „Anmerkung der Autorin“ und zur „Danksagung“ machen.

Zum Letzteren zuerst: Die Danksagung ist ganze 7 Seiten lang.
Hallo, muss man denn wirklich jedem danken, der irgendwie in irgendeiner Art und Weise Einfluß auf die Entstehung dieses Buches hatte?! Muss man denn wirklich seinem Marketingteam und der Vertriebsabteilung in aller Ausführlichkeit danken?! Sie bekommen schließlich ihr Geld dafür.
Wenn ich diesen Satz lese „Romina Garber, du bist das Licht im Universum und die strahlende Sonne meines Lebens.“ (S. 621), frage ich mich, was ich als Leser dieses Buches damit anfangen soll? Erstens wird nichts weiter Erläuterndes dazu geschrieben -> dann könnte die Autorin dieser hoch geschätzten Person ja eigentlich auch einfach einen Brief schreiben und ihr dies direkt mitteilen, oder nicht? Und zum Zweiten wundere ich mich, ob dieser schwülstigen Beschreibung; aber gut könnte auch ein „interner“ Gag zwischen diesen beiden Personen sein, aber dann will ich als Leser auch nicht unbedingt daran teilhaben, ehrlich gesagt.

In der „Anmerkung der Autorin“ schreibt sie (S. 615):
„Beim Schreiben dieses Buches habe ich viele Tränen vergossen. Beim Überarbeiten noch einmal. […] Auch wenn Löwenessen und heilige Rituale ins Reich der Phantasie gehören, sind der Schmerz, die Angst und das Leid in diesem Buch echt. Diese Buch ist in einer Zeit entstanden, als in den Nachrichten Tag für Tag zu sehen war, wie wehrlose schwarze Männer, Frauen und Kinder von der Polizei erschossen wurden.“ → Na, das nenne ich mal eine politisch korrekte Begründung für einen Roman.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.06.2018
Schwestern für einen Sommer
Lyra, Cecilia

Schwestern für einen Sommer


gut

Roman über zwei erwachsene Halbschwestern.

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
Die Halbschwestern Julie und Cassie könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie haben denselben Vater, aber die bodenständige Cassie ist seine Tochter aus einer unglücklichen Ehe, während die sensible Julie das Kind seiner geliebten ist. Als Mädchen waren sie unzertrennlich und haben jeden Sommer im Haus ihrer Großmutter verbracht. Doch diese glückliche Zeit ist vorbei, denn nach einer schrecklichen Tragödie haben die beiden nie wieder miteinander gesprochen. Als ihre Großmutter fünfzehn Jahre später stirbt, hinterlässt sie Cassie und Julie das Haus in Hamptons unter einer Bedingung: Die beiden müssen noch einen gemeinsamen Sommer dort verbringen. Werden die beiden so ungleichen Schwestern wieder zueinander finden?

Cassie:
„Mein Leben lang habe ich Julie um ihren natürlichen Charme und ihre charismatische Ausstrahlung beneidet. Sie war die schöne Tochter, die kultivierte, exotische und amüsante. Ich dagegen die unscheinbare Tochter, ruhig und vernünftig.“

Julie:
„Wenn ich mir Cassie nach all der Zeit jetzt so ansehe und ihre große Wut spüre, fürchte ich, dass sich manche Dinge vielleicht nicht so einfach kitten lassen. Gar nicht auszudenken, wie ihre Gefühle für mich erst aussähen, wenn sie die ganze Geschichte kennen würde.“

Meine Meinung:
Das Positive vorneweg:
Der Roman lässt sich wirklich angenehm lesen.
Die Erzählung ist spannend geschrieben.
Und man liest gerne immer weiter, weil man wissen möchte wie sich die Beziehung der Beiden weiterentwickelt – und was die Hintergründe waren bzw. wie die Beziehung der Beiden zueinander früher war.
Es wird auch jeweils die aktuelle Ehe- bzw. Lebenssituation der beiden Schwestern geschildert - mit ihren ganz unterschiedlichen Lebenswegen und Werten.

Und nun die Topics, die mich an dem Roman ehr gestört haben:
Die Autorin versucht zu offensichtlich jeden möglichen Lesertypus positiv zu ihren Protagonisten und zu den Begründungen der Logik von Ereignissen einzustellen.
Was ich konkret damit meine:
Die eine Schwester, die es immer allen recht machen möchte.
Und die Andere, die bestens mit Louis Vuitton u.a. ausgestattet ist.

Beide sind natürlich insgeheim auf die jeweils anderes eifersüchtig.

Und dann das Haus der Großmutter: Ursprünglich von den Großeltern als einfache Menschen gekauft, heute jedoch ein Vermögen wert.

Na ja, wirkt auf mich jedenfalls zu sehr konstruiert.

Die Autorin wird auch nicht müde, die Unterschiede der Beiden und dass beide Frauen im Grunde mit nur geringen Selbstbewußtsein ausgestattet sind, auf immer wieder sich wiederholende Weise herauszustellen, machte mich beim Lesen etwas wütend, da ich mich als Leser des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass die Autorin mir nur ein schlechtes Gedächtnis zutraute.

Deshalb insgesamt mein Fazit: Gut.

Bewertung vom 08.10.2017
Digitale Drecksarbeit
Riesewieck, Moritz

Digitale Drecksarbeit


sehr gut

Digitale Drecksarbeit.

Inhalt (gemäß Umschlaginnenseite):
„Ein Mann quält und ermordet ein kleines Mädchen und stellt ein Video von diesem Verbrechen ins Netz. Jeder normale Mensch, der so etwas zu Gesicht bekommt, wird von tiefstem Entsetzten erfüllt sein, er wird es nie wieder sehen wollen. Außer denjenigen, die sich an so etwas erfreuen und nicht genug bekommen können.
Bestialität und Grausamkeit sind nichts Neues in der Geschichte der Menschheit. Doch erst das Internet macht es möglich, Bilder und Filme von solchen abstoßenden Taten in Lichtgeschwindigkeit über den ganzen Globus zu verbreiten. Das ist nicht im Interesse der großen Silicon-Valley-Konzerne. Sie wollen die Menschen nicht schockieren und abstoßen, sondern anziehen, damit so viele Daten wie möglich von so vielen Menschen wie möglich sammeln und verwerten können. Sie wollen entscheiden, was die User zu sehen bekommen. Sie wollen ihre Netze schützen wie einen Garten, in dem das Unkraut vernichtet wird. Für diese Unkrautvernichtung brauchen sie ebenfalls Menschen, die sich in ihrem Auftrag tagaus, tagein mit diesem Grauen auseinandersetzten müssen. Wie das möglich ist und was es bedeutet, fragt sich Moritz Riesewieck in diesem packenden und aufrüttelnden Essay.“

Meine Meinung:
Der Autor geht in diesem Buch der Frage nach, was es bedeutet, wenn die Beseitigung des Bösen outgesourct wird:
Bilder und Filme mit „verdächtigen“ Inhalten müssen sich Niedriglöhner auf den Philippinen ohne Unterlass und quasi im Akkord ansehen und aussortieren; diese „Content-Moderatoren“ müssen quasi im Sekundentakt entscheiden, ob ein Bild, einem (geheimen) Regularienkatalog entspricht oder ob es gegen ein Kriterium verstößt und somit ob dieses Bild entfernt werden muss oder nicht.

Und eine sehr wichtige Fragestellung wird vom Autor aufgegriffen:
Ist es gut oder schlecht oder wohin führt es, wenn (politische) Zensur als Beurteilungskriterien (landesspezifisch) aufgenommen werden.

Für mich war es sehr aufschlussreich, dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 08.10.2017
Kommen drei Logiker in eine Bar... / Aus der Welt der Mathematik Bd.3
Dambeck, Holger

Kommen drei Logiker in eine Bar... / Aus der Welt der Mathematik Bd.3


sehr gut

Mathe-Rätsel.

Inhalt:
Logik- und Zahlenrätsel (mit Lösungen / Erklärungen).

Meine Meinung:
Mann muss sich Zeit nehmen.
Manche Aufgaben lassen sich schneller / einfacher lösen als andere.
Manche Aufgaben haben mir besser gefallen als andere; dies gilt auch für die geschilderten Lösungswege.
Aber dies liegt natürlich an meinen persönlichen Präferenzen.
Insgesamt fand ich das Büchlein / die Sammlung gut und es hat mir Freude bereitet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.