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Sigrid

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Insgesamt 262 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2021
Eigenbedarf / Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen Bd.3
Opoczynski, Michael

Eigenbedarf / Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen Bd.3


sehr gut

Und wieder gibt es ein Einsatzgebiet für die "Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen". Diesmal werden die so verschiedenen Charaktere dieser selbsternannten Gesellschaft gefordert. Ein Ehepaar bittet um Hilfe, da das Mietshaus in dem sie wohnen, von einem skrupellosen Miethai aufgekauft wurde und dieser nun versucht die langjährigen Mieter loszuwerden. Und das geschieht nicht gerade auf die sanfte Tour. Es ist wohl Alltag in vielen Großstädten, dass bei Renovierungsarbeiten das Wohl der jetzigen Mieter mit Füßen getreten wird. Denn sie sollen raus, um neuen und solventeren Mietern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Renoviert - neue Ausstattung - hohe Mieten. Die ganzen Schilderungen dieser sogenannten "Arbeiten" werden hier sehr detailreich geschildert. Man kann es sich gut vorstellen und ich denke, die meisten Leser werden geschockt sein. Man hört zwar davon, aber in diesem Krimi wird man eben nah rangeführt. Zum Glück sind die Mitglieder der Gesellschaft ja gut aufgestellt und durch ihre verschiedenesten Berufe und Anschauungen, sind ihre Aktionen auch entsprechend interessant. Ob frau sich nun als potentielle Mieterin oder Käuferin ausgibt und dabei sogar bis an ihre Grenzen geht. Oder man Kontakte nach Außen anbohrt und so auch durch offizielle Stellen Unterstützung bekommt. Man kann hier auf alle Fälle wieder auf die guten Einfälle der Mitglieder der Gesellschaft hoffen. Der Text lässt sich auf jeden Fall flüssig und gut lesen. Man ist immer gut informiert und verfolgt die Ereignisse gespannt. Hier in diesem Band erleben wir auch noch zusätzlich die persönlichen Entwicklungen und Lebenssituationen der Protagonisten kennen. Denn auch ihr Leben läuft ja neben den Aktionen nicht immer so reibungslos und vorhersehbar ab. Es gibt Probleme, aber auch schöne Ereignisse im Privatleben der Protagonisten. Diese Mischung finde ich auch sehr gut. Auf der einen Seite die Hilfsaktionen für hilfesuchende Personen und auf der anderen Seite das sehr abwechslungsreiche Leben der Gesellschafter. Die dargestellte Problematik der sogenannten Miethaie ist sehr authentisch und aktuell. Die Wohnungssituation in vielen Größstädten treibt die Imobilienhändler zu immer schlimmeren Methoden an, um Gewinn zu machen. Aber wie hier gezeigt wird, gibt es auch Wege sich zu wehren. Und zum Glück zeigt die unkonventionelle Gesellschaft auch wieder einen unblutigen Weg zur Gegenwehr. Es macht immer Spaß diese ideenreichen Aktionen zu beobachten. Es ist spannend und vor allen Dingen sind diese Aktionen auch gut machbar. Die Protagonisten sind mir sympathsich und ich freue mich immer auf neue Fälle mit ihnen.

Bewertung vom 30.10.2021
Die Seele des Bösen - Blackout / Sadie Scott Bd.17 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Blackout / Sadie Scott Bd.17 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In diesem Band um die Profilerin Sadie Whitman geht es diesmal nicht um einen spektakulären neuen Mordfall, sondern hier wird das Geschehen um die Ereignisse vom Tod von Stacy Gallaghers aufgearbeitet. Aber es ist nicht weniger spannend und aufregend wie bei der Aufklärung einer Mordserie. Denn der Leser wird hier emotional sehr gefordert. Man kennt die Protagonisten gut und als Matt am Mord an Stacy angeklagt wird, bricht für alle eine Welt zusammen. Dem aufmerksamen Leser der vorherigen Bände ist natürlich das damalige Geschehen bekannt und daher zittert man umso mehr mit. Wie soll das Enden ? Matt zum Tode verurteilt oder Lebenslänglich, wenn er sich schuldig bekennt? Eine Horrorvorstellung für die ganze Familie Whitman und ihren Freundes- und Bekanntenkreis. Ich muss sagen, die Autorin hat das ganze sehr gut dargestellt. Man wird von den Ereignissen überrollt und ist genauso geschockt wie die Protagonisten im Buch. Die ausgefallenen Ideen um bestimmte Ereignisse herauf zu beschwören, sind schon überraschend. Aber das macht es ja auch so spannend. Wir erleben durch die gute Beschreibung der Gefühlslagen der betroffenen Personen, eine interessante und nervenaufreibende Lesezeit. Man kann sich in die Ängste von Matt oder Sadie hineinversetzen. Die Dialoge und Gedankengänge der beiden zeigen ein sehr deutliches Bild der Situation und erklären ihre Handlungen. Hier kommen auch die guten familiären Beziehungen zum Tragen. Sadie erhält von allen Seiten Hilfe, sei es als Geldzuwendung von Norman - da die Kosten für den Prozess ja enorm sind - oder das Matts Vater extra in die Nähe zieht, damit er auf Haley aufpassen kann und Sadie damit Zeit und Geld spart. Überhaupt ist die Anteilnahme aller Bekannten und Freunde sehr hoch. Niemand traut Matt so eine Tat zu. Der Prozess wird detailreich geschildert und auch die Vorbereitungen sind interessant zu verfolgen. Es kommen sehr überraschende Dinge zutage, die ich als Leser auch so noch nicht wusste und fand es sehr lehrreich. Man lernt auch ein wenig den Alltag in einem Gefängnis kennen. Und auch hier kommt der Charakter von Matt zum Vorschein. Er handelt klug und lässt sich nicht provozieren. Denn so ein Aufenthalt ist für einen ehemaligen FBI Agenten nicht ungefährlich, vor allen Dingen, wenn Leute hier einsitzen, die Matt sozusagen hinter Gitter gebracht hat. Es ist jedenfalls ein aufregendes Buch und hat mir gut gefallen. Wie immer ist der Text gut und flüssig zu lesen. Es kommt keine Langweile auf und ich bin mit den Ereignissen zufrieden. Auch das Ende ist schlüssig und birgt noch einige Überraschungen. Es hat wieder großen Spaß gemacht den Protagonisten zu folgen und ich freue mich schon auf die nächsten Erlebnisse mit ihnen.

Wer spannende, abwechslungsreiche, überraschende und aufregende Ereignisse mit interessanten Protagonisten liebt, sollte sich diese Serie nicht entgehen lassen. Allerdings sollte sie in der richtigen Reihenfolge gelesen werden. Viel Spaß dabei.

Bewertung vom 28.10.2021
Vertraute Welt
Sok-Yong, Hwang

Vertraute Welt


ausgezeichnet

In diesem Buch lernen wir den 13 jährigen Jungen "Glubschaug" kennen und begleiten ihn ein Stück auf seinem Lebensweg. Und sein Leben ist kein einfaches. Denn erst lebt er mit seiner Mutter in einem Berghangslum am Rande von Seoul. Und nachdem sein Vater in eine Umerziehungslager gesteckt wird und für die Familie nicht mehr da ist, zieht seine Mutter mit ihm zu einem anderen Mann auf die sogenannte Blumeninsel. Leider bezieht sich der Name auf eine vergangene Zeit dieses Gebietes, denn heute ist es eine riesige Müllhalde, auf der die ärmsten Menschen leben und arbeiten. Allerdings hat der Autor in der Erzählung die Erinnerung an die schöneren Zeiten der Insel in einem kleinen Bereich beibehalten. Das ist aber eher im geistigen Sinne zu verstehen und bringt den westlichen Leser mit den Geisterwesen einer anderen Kultur zusammen. Für mich war das Lesen dieses Buches auf der einen Seite sehr interessant und lehrreich, aber auf der anderen Seite wird man mit den negativen Folgen des Überflusses an materiellen Dingen in der Welt konfrontiert und regt zum Nachdenken an. Es ist kein Roman für vergnügliche Stunden. Man erlebt die fürchterlichen Lebensbedingungen unter denen die Menschen dort leben müssen. Eine richtige glückliche Kindheit erleben wir jedenfalls für die Protagonisten nicht. Allerdings zeigt es sich hier auch, dass Kinder sich ihren eigenen Raum schaffen und dort auch spielen und träumen können. Unvorstellbar für mich, aber es zeigt den Überlebenswillen und die Anpassungsfähigkeit der Kinder, wenn es lebensnotwenig ist. Es gibt Freundschaften und enge Beziehungen, wie auch Glupschaug (ein Spitzname, wie ihn die meisten Kinder haben) feststellen muss. Er freundest sich mit dem Sohn seines fast Stiefvaters an. Auch Glatzfleck leidet unter seinem Vater und so finden die beiden Jungen zueinander. Glatzfleck zeigt ihm seine Welt auf der Blumeninsel und dadurch findet auch Glubschaug seinen Platz unter den Bewohnern. Die Schilderungen über die Lebensbedingungen sind sehr authentisch und man mag es manchmal einfach nicht glauben, unter welchen Umständen die Menschen hier leben. Aber sie haben sich irgendwie damit arrangiert und hoffen immer auf eine Verbesserung ihrer Lage. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Welten könnten nicht klarer dargestellt sein. Man erlebt es überall. Besonders zeigt es sich, wenn die Slumbewohner mal in die anderen Stadtteile fahren. Es gibt sogar dafür besondere Vorbereitungen zu treffen, damit die Leute nicht sofort auffallen. Aber es lässt sich nie verheimlichen, woher sie kommen. Und dementsprechend werden sie auch behandelt. Man kommt den Protagonisten sehr nahe und erlebt ihre Emotionen hautnah. Das macht es für den Leser nicht einfach, denn man wünscht sich ein anderes Leben für sie. Es ist ein interessantes Buch und macht den Leser nachdenklich. Ich habe mich sehr betroffen gefühlt und die Problematik unseres überfüllten Lebens wieder klar vor Augen gesehen. Dieses Buch zeigt dem Leser, welche Folgen ein Leben im Überfluß und im Zuge der Wegwerfgesellschaft hat. Es regt zum Nachdenken und zum Ändern von Gewohnheiten an. Ich fand das Buch sehr lesenswert und kann es gut weiterempfehlen. Denn es zeigt uns eben eine sehr fremde Welt, die zwar weit weg ist, aber auch wir mit zu Verantworten haben. Die Geschichte rüttelt den Leser auf und bringt ihm zum Nachdenken. Und vielleicht auch zum Handeln.

Bewertung vom 24.10.2021
Stadt des Zorns
Meller, Marc

Stadt des Zorns


ausgezeichnet

In Marc Mellers zweiten Buch um Janus, wird der Leser auf eine gefährliche und atemberaubende Tour durch Köln geschickt. Es ist ein wahr gewordenes Escape-Spiel, dass leider keine Fehler ohne lebensbedrohliche Folgen zulässt. Das müssen Hannah und eine Gruppe sogenannter Umweltschützer zu ihrem Entsetzen feststellen. Hannah ist sich der Gefahren bewußt, die auf dem Weg durch die verschiedenen "Räume" liegen. Aber kann sie auch die anderen von der Ernsthaftigkeit überzeugen und damit nicht nur ihr eigenes Leben retten? Ich war von den Ereignissen ziemlich gefesselt. Ich habe den ersten Band zwar nicht gelesen, aber auch ohne diese Vorkenntnisse, kommt man mit dem Geschehen gut zurecht. Man erfährt auch im Laufe der Zeit die vorhergegangenen Geschehnisse und kann diese Informationen gut einordnen. Gerade die parallelen Entwicklungen: einmal die Situation der entführten Gruppe und dazu außerhalb des Spiels die Ereignisse um Hauptkommissar Kappler, der versucht dieses Spiel zu beenden, machen es noch spannender. Kappler will natürlich Hannah retten und Janus endlich erwischen. Mir haben die zu lösenden Aufgaben gut gefallen. Sie waren komplex und gut geplant und auf die verschiedenen Aufgaben muss man auch erstmal kommen. Der Täter hat jedenfalls viel vorausgeahnt und entsprechende Vorbereitungen getroffen. Die Gedankengänge des Täters kann man nur ahnen und ich fand die Informationen über die Protagonisten, die man ja im Laufe des Buches bekommt, sehr interessant. Es kommen schon ziemlich extreme Meinungen und Charaktereigenschaften zum Vorschein. Die Personen hatten jedenfalls alle sehr verschiedene Einstellungen und Lebensmodelle vorzuweisen. Das macht das Buch auch so interessant und abwechslungsreich. Und gerade das geschilderte Attentat zu Beginn war extrem verstörend. Denn es hat gezeigt, welche großen Auswirkungen eigentlich "einfache" Eingriffe ins tägliche Leben haben können. Das macht einen schon nachdenklich und zeigt, wie verletzlich die Gesellschaft eigentlich ist. Das Buch liest man jedenfalls mit einer besonderen Aufmerksamkeit und man verfolgt das ganze Geschehen gebannt. Es geht eigentlich alles immer sehr schnell und man bleibt die ganze Zeit unter Spannung. Es kommt keine Langweile auf und ich habe kaum aus der Hand legen können. Man möchte ja unbedingt wissen, wie alles ausgeht. Das Ende hat mir auch gut gefallen. Ein besonderes Augenmerkt hatte ich natürlich auf die ganzen beschriebenen Orte in Köln. Denn ich kenne die Stadt und fand es besonders interessant, die Orte wiederzuerkennen. Mich hat die Geschichte überzeugt und ich habe auch sofort noch den ersten Band "Raum der Angst" gekauft. Wer spannende Thriller und auch Escape-Spiele mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Ich kann das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 22.10.2021
Klippentod / Simon Jenkins Bd.1
Bray, Ian

Klippentod / Simon Jenkins Bd.1


sehr gut

In diesem Cornwall-Krimi lernen wir den ehemaligen Polizisten Simon Jenkins kennen, der seinen Beruf in London aufgegeben hat, um in dem kleinen Küstenort Cadgwith zukünftig als Künstler zu leben. Er hat eine schwere Zeit hinter sich und will nun hier seinen Frieden finden. Außerdem wurde er sehr schwer verletzt und er leidet noch immer unter den Folgen. Simon ist in meinen Augen ein Eigenbrötler. Er möchte seine Ruhe haben und sucht nicht den großen Rummel. Er hat sich bisher zwar mit den Leuten gut verstanden, aber er hat sich auch nur mit einem der Fischer gut angefreundet. Luke ist ein Urgestein und möchte aus dem Ort auch nicht weg. Er liebt sein Leben als Fischer. Simon und er sind eigentlich grundverschieden, aber sie kommen gut miteinander aus. Denn jeder akzeptiert den anderen wie er ist, mit all seinen Macken und Gewohnheiten. Aber so ganz wie erwartet entwickelt sich das Leben von Simon nicht. Denn auch in einem kleinen Ort geschehen schlimme Dinge und eigentlich kann man sich dem Dorfgeschehen auch nicht ganz entziehen. Das muss auch Simon feststellen. Er wird nämlich gegen seinen Willen in einen Todesfall verwickelt. Und er obwohl er es eigentlich nicht will, ist er dann doch bald in Ermittlungen verstrickt. Tja, einmal Polizist - immer Polizist. Er kann garnicht anders und ich glaube auch, es tut ihm gut. Er ist gut in seinem Beruf und hier kommt noch hinzu, dass man in so einem kleinen Dorf auch persönliche Beziehungen hat. Man hilft sich untereinander. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Man lernt die Lebensgewohnheiten der Menschen in so einem kleinen Ort kennen. Es gibt hier so viele verschiedene interessante Charakteren, die es sehr spannend machen. Denn manche Dinge erwartet man in dem idyllischen Ort nicht. Aber die meisten Menschen haben irgendwelche Geheimnisse und in so einer kleinen Gemeinschaft werden Gerüchte und auch die gemeinsame Vergangenheit, immer eine große Rolle spielen. Man kennt sich halt. Auch wenn vieles unter den Teppich gekehrt wird. Das muss auch Simon feststellen, der eigentlich von einer beschaulichen Umgebung ausgegangen ist. Hier ist aber nicht nur die Landschaft abwechslungsreich, sondern auch die Menschen. Es hat natürlich Spaß gemacht, nicht nur die Menschen und ihre Lebensgeschichten zu erleben, sondern die Natur spielt hier auch eine wichtige Rolle. Durch die detailreichen Schilderungen kann man sich alles gut vorstellen und manchmal meint man das Meer zu hören. Man kann dem Geschehen gut folgen und man lernt den Protagonisten Simon sehr gut kennen. Er nimmt sich immer mal Auszeiten für seine Malerei und versucht damit seine Vergangenheit zu verarbeiten. Simon ist nicht nur körperlich verletzt, auch seine Seele hat Schaden erlitten. Ich fand es sehr emotional, ihn bei seiner Vergangenheitsbewältigung zu erleben. Das Buch zeigt nicht nur einen Kriminalfall, sondern beschäftigt sich auch mit den Lebenswegen der verschiedenen Personen. Auch Mary ist hier eine interessante Person, die einen ungewöhnlichen Lebensweg hinter sich hat. Auch sie wird noch von der Vergangenheit verfolgt und das bringt Probleme mit sich. Die menschlichen Abgründe machen auch vor einem kleinen abgelegenen Dorf nicht halt. Aber es zeigt sich auch, das ein solcher Ort auch zum Positiven beitragen kann. Ich habe mich jedenfalls über diesen interessanten Kriminalfall und die Möglichkeit, die verschiedenen Lebenswege der Protagonisten kennengelernt zu haben, gefreut. Das Lesen hat Spaß gemacht und ich würde gerne noch mehr Fälle mit Simon in dem kleinen Ort lösen. Wer gerne eine Krimi in schöner Umgebung und interessanten Menschen erleben möchte, der ist bei diesem Buch genau richtig.

Bewertung vom 09.10.2021
Auf den Schwingen des Blutes (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Auf den Schwingen des Blutes (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser Band um Libby Whitmann hat einen besonderen Höhepunkt. Ihre Freundin Julie ist jetzt mit im Team und die beiden Frauen ermitteln jetzt zusammen.

Der Fall ist auch diesmal wieder sehr brutal. Denn es geht ein Serienmörder um, der eine spezielle Art des Tötens für sich entdeckt hat, um sein Ziel zu erreichen. Es wird jedenfalls wieder sehr spannend und schon nach dem ersten Opfer war klar, es geht um was Besonderes. Und nicht nur dieser interessante Fall ist lesenswert, sondern diesmal erleben wir Julie bei ihrer neuen Arbeit im Team. Sie war ja bisher mehr so in der Theorie unterwegs und lernt jetzt auch den "Außendienst" kennen. Solche Ermittlungsarbeit ist schon etwas spezieller. Aber Julie schlägt sich sehr gut und bringt auch sofort wichtige Dinge zur Sprache. Wir erleben auch wieder die privaten Sorgen und Nöten unserer Protagonisten. Owen hat mit seinen Ängsten zu kämpfen und das wirkt sich sehr auf seine Beziehung zu Libby aus. Aber auch Libby hat die Vergangenheit noch nicht überwunden und kämpft mit Albträumen. Ich fand die Schilderungen der psychischen Situationen der Protagonisten sehr realistisch. Man kann sich durch die vielen Dialoge auch immer gut in die Personen hineinversetzen. Ihre Ängste, Sorgen aber auch die positiven Erfahrungen gut nachvollziehen. Es kommt immer alles sehr glaubwürdig rüber und man versteht die Motivation für die Handlungen. Auch wenn sie nicht immer positive Ergebnisse bringen. Ich fand es auch sehr erfrischend, wieder von alten Bekannten zu lesen. Sie treten wieder ins Leben der Protagonisten ein und gehen eine Zeitlang den Weg gemeinsam. So wie es im Leben eben ist. Manche Personen bleiben immer mit einem verbunden und manchmal treten sie wieder ins aktive Geschehen ein.

Der Fall an sich war sehr spannend. Er ist nichts für schwache Nerven. Außerdem hat das Thema einen sehr aktuellen Bezug und das macht es nochmal eine Stufe interessanter. Der Täter hat mir sogar mal kurz ein wenig Leid getan, aber nichts rechtfertigt seine Taten.

Und ich habe mich über die vielen Gespräche zwischen Libby und ihren Freunden und Familienmitgliedern gefreut. Sie besprechen zum Glück vieles miteinander und so kann der Leser immer mittendrin sein. Das Ende war ein sehr harmonischer Schluß und ich freue mich schon wieder auf den nächsten Band. Denn Julie muss ja noch mehr Erfahrung sammeln und ich finde die Zusammenarbeit zwischen Julie und Libby sehr schön.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.10.2021
Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
Villard, Sophie

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels


ausgezeichnet

Jeder kennt wahrscheinlich die Geschichte um den "Kleinen Prinzen" von Antoine de Saint-Exupèry, aber die wenigsten Menschen kennen seine Ehefrau Consuelo und ihre Geschichte. In diesem sehr lebendig und interessant geschriebenen Buch, erleben wir die Lebensgeschichte von Consuelo und Antoine. Es war die große Liebe, aber es war kein einfacher Weg. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Auch mich begleitet "Der kleine Prinz" schon mein ganzes Leben, aber ich habe nie wirklich über das wahre Leben des Autors oder seiner Frau nachgedacht. Ein paar Eckpunkte von Antoine waren mir natürlich bekannt, aber in diesem Buch erlebe ich sein Leben aus der Sicht seiner Ehefrau Consuelo. Sie war eine sehr starke und bemerkenswerte Frau, die sich auch durch die vielen Unwägheiten nicht hat unterkriegen lassen. Sie verlässt ihre Heimat El Salvador um in Paris ein Leben als Künstlerin zu führen. Dort begegnet ihr Antoine und der verändert in meinen Augen ihr Leben total.

Es wird sehr gut rübergebracht, mit welcher Wucht Antoine in ihr Leben knallt und ihr Herz erobert. Aber auch da merkt man schon, dass er nicht so einfach ist. Und das wird sich ihr ganzes gemeinsames Leben zeigen. Consuelo versucht auch an der Seite dieses dominaten Mannes ihre Kunst weiter auszuüben. Aber das ist nicht ganz so einfach. Mir hat jedenfalls imponiert, dass sie sich zwar oft untergeordnet hat, aber nie ganz ihre Leidenschaft fürs Malen und Studieren aufgegeben hat. Die Schilderungen der Protagonisten sind sehr authentisch und man kann sich ihre Lebenssituationen gut vorstellen. Man trifft auch viele andere Persönlichkeiten dieser Zeit, denn Paris war nunmal das Zentrum der Künste und da begegneten sich natürlich die verschiedenen Künstler immer wieder. Es hat mir Spaß gemacht, die geschilderten Begegnungen vor meinen Augen zum Leben zu erwecken. Man bekommt einen guten Eindruck dieser Zeit. Consuelo war mir von Anfang an Sympathisch. Sie gibt nie auf und steht immer wieder auf. Sie folgt allerdings dann immer den Rufen von Antoine, wenn er mal wieder in Not ist. Ihr gemeinsames Leben ist ein auf und ab - wir erfahren viele Dinge, die mir und wahrscheinlich den meisten Lesern, nicht bekannt waren. Und auch meine Sicht auf Antoine hat sich etwas geändert und nicht unbedingt zum Besseren. Er war Consuelo gegenüber nicht immer sehr fair und nett. Er hat oft nur an sich gedacht und Consuelo musste seine getroffenen Entscheidungen "ausbaden". Aber trotzdem kommt in diesem Buch die starke Bindung zwischen den Beiden gut zum Ausdruck. Und durch die Aufteilung der Kapitel - es werden immer Kapitel aus dem Leben der 40er Jahren eingeschoben - kann man sich immer schon denken, wie manche brenzlige Situation ausgegangen ist. Das hat so Vorteile, aber nimmt dann natürlich auch etwas an Spannung. Mir hat diese Geschichte mit den vielen Aspekten des Lebens der damaligen Zeit viele interessante Informationen gebracht und eine schöne Lesezeit. Ich bin auch immer wieder überrascht, wie viel in dieser Zeit gereist wurde. Denn das war ja nicht einfach, ungefährlich oder günstig. Aber trotzdem waren gerade die Künstler viel unterwegs. Ich habe das schon in anderen Büchern kennengelernt, aber es erstaunt mich immer noch. Und die Geschichte mit der Überfahrt alleine auf dem Schiff, fand ich überaus amüsant. Es waren ja nicht nur gute Zeiten und ich fand die Schilderungen der Flucht und dem anschließenden Leben im Exil sehr interessant. Und zeigt wieder Consuelos Stärke. Wer also gerne über interessante Frauen liest, sollte dieses Buch unbedingt lesen. Es zeigt wieder einen besonderen Lebensweg einer starken Frau und erzählt auch nebenher die Entstehung des "Kleinen Prinzen", was mir sehr gut gefallen hat.

Ich kann dieses Buch guten Gewissens weiterempfehlen.

Bewertung vom 03.09.2021
Der Sucher
French, Tana

Der Sucher


ausgezeichnet

Wir erleben hautnah die Auswirkungen einer Auswanderung nach Irland mit. Auch wenn sich Cal Hooper sein neues Leben in Irland eigentlich als ein sehr entspanntes Dasein vorgestellt hat, kommt es natürlich ganz anders. Denn es gibt überall auf der Welt Probleme und auch hier in einem kleinen irischen Dorf wird er damit ganz persönlich konfrontiert. Mir hat die ganze Schilderung des Ortes und seiner Bewohner gut gefallen. Cal wohnt ziemlich einsam und nur sein nächster Nachbar Mart kommt ab und zu rüber zum Quatschen. Er kommt ein wenig schrullig rüber und man kann ihn sich anhand der genauen Beschreibungen gut vorstellen. Cal weiß nicht immer was er von ihm halten soll, aber zumindest gibt er ihm ein paar Tipps über das Leben hier im Ort. Und das ist auch nötig, denn Cal lernt schnell, dass man sich schnell Feinde machen kann oder oft in ein Fettnäpfchen treten kann. Mir haben auch die übrigen Beschreibungen der Bewohner und ihrer Eigenheiten gut gefallen. Das Dorfleben und seine Eigenarten bezüglich der Bewohner kommen sehr authentisch rüber. Cal kommt aus der Großstadt und hat hier echt Beratung nötig. Und so kommt er auch schnell in eine besonders heikle Situation. Als ehemaliger Cop hat er ein besonderes Gespür für Situationen und daher kommt ihm etwas seltsam vor. Und er hat recht. Er lernt Trey kennen, der ihn heimlich beobachtet hat. Hier fand ich das Einfühlungsvermögen von Cal schon sehr gut. Ich hätte nicht gedacht, dass er so gut mit Kindern umgehen kann. Aber er erlangt das Vertrauen von Trey. Da mir Cal sehr sympathisch ist, habe ich seine Handlungen sehr positiv aufgenommen. Er ist ein sehr ehrlicher Mensch und versucht das Richtige zu tun. Er ist noch mit seiner Vergangenheit beschäftigt - eine schmerzhafte Trennung von der Ehefrau. Und nun auch durch seine Auswanderung, die weite Entfernung von seiner erwachsenen Tochter. Er sucht die Ruhe und findet sie nicht. Denn er wird durch Trey zu einer brenzligen Ermittlung motiviert. Es wird sehr interessant und spannend. Man blickt nicht immer durch, aber die menschlichen Tragödien, die hinter allem stecken, werden klar und deutlich dargestellt. Es tat mir alles so leid und ich habe mitgezittert. Cal geht sehr zielsicher vor und er hilft somit einigen Menschen mit bestimmten Dingen ihren Frieden zu machen. Ich fand diese lebendige Erzählung sehr mitreißend. Der Text lässt sich auch sehr gut und flüssig lesen. Es kommt keine Langweile auf und man fiebert mit. Auch der Schluß war für mich richtig und hat mich mit einem guten Gefühl zurückgelassen.
Es war, wie erwartet ein tolles Leseerlebnis.

Bewertung vom 01.09.2021
Mein Wille geschehe
Schwarze, Bernd

Mein Wille geschehe


sehr gut

In diesem interessanten Kriminalroman erleben wir, wie ein farbloser und langweiliger Pastor nach einer sehr überraschenden Tat, zu einer charismatischen und interessanten Persönlichkeit mutiert. Ich fand es sehr amüsant zu lesen. Denn die Reaktionen von Benedikt kommen sehr überraschend und sind eigentlich nicht aktzeptabel. Aber irgendwie versteht man seine Handlung und unterstützt ihn in Gedanken moralisch. Benedikt ist Pastor aus Überzeugung, leider kann er das so überhaupt nicht an die Gläubigen seiner Gemeinde rüberbringen. Er langweilt mit seinen Predigten und fühlt sich sehr unsicher und diese Unsicherheit zeigt noch mehr sein nicht vorhandenes Selbstbewußtsein. Er wirkt unsicher und irgendwie bringt er die Leute gegen sich auf. Sogar seine Frau zeigt ihm offen seine Verachtung. Ich hatte total Mitleid mit ihm, denn er war mir irgendwie sympathisch und ich habe immer darauf gehofft, dass er noch Feuer zeigt. Das er das auf diese hier so detailreich geschilderten Art und Weise macht, hätte ich nie für möglich gehalten. Aber irgendwie kann ich ihn verstehen. Es hat jedenfalls auch Spaß gemacht, seinen Gedankengängen zu folgen. Auch seine Veränderungen machen das Lesen zu einem Vergnügen. Aber es kommen auch noch andere interessante und abwechslungsreiche Charaktere vor. Wir erleben wirklich die volle Bandbreite von menschlichen Eigenschaften und wie es sich auf die Personen und ihr Handeln auswirkt. Man kann dem Text sehr gut folgen und bleibt auch bei der Handlung immer auf dem Laufenden. Die Personen und die Situationen kommen für mich sehr authentisch rüber. Da die ganze Handlung ja nun mit Religion zu tun hat, kommt man hier natürlich nicht an entsprechenden Texten vorbei. Aber ich fand es ok und man muss auch nicht bibelfest sein. Gut gemacht sind auch die in kursiver Schrift dargestellten Kapitel. Da erfährt man auch mehr über die Vergangenheit von Benedikt. Die Handlung und besonders der Schluß ist voller Überraschungen, man hat nicht damit gerechnet. Aber es passt. Besonders die kleinen "Zeichen" bei dem Altbischoff fand ich recht interessant. Es geht schon schwer verschwörerisch zu. Ich hatte auch einige Personen total falsch eingeschätzt und das macht es auch so lebendig. Mir hat dieses Buch jedenfalls sehr gut gefallen und das Ende hat mich mit einem guten Gefühl zurückgelassen.Einfach mal eine etwas andere Art von Krimi und man kann sehr schöne Lesestunden mit dem Buch verbringen.

Bewertung vom 28.08.2021
Die Seele des Bösen - Rachlust / Sadie Scott Bd.16 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Rachlust / Sadie Scott Bd.16 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Titel "Rachlust" trifft es genau. In diesem Band erleben wir die schrecklichen Auswirkungen, die tiefgreifende Rachegedanken und ihre Umsetzung haben können. Die Familie um Sadie hat sich gerade mal wieder an einen normalen Alltag mit Baby gewöhnt, da passiert das Unvorstellbare: zwei der gefährlichsten und skrupellosesten Verbrechern gelingt die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis. Und das hat schreckliche Folgen. Denn diese beiden wollen sich rächen und das bekommt die Familie Whitman hautnah zu spüren. Der Leser wird hier wieder in die tiefsten Abgründe und gewissenlosen Aktionen von hemmungslosen Gewaltverbrechern hineingezogen. Es ist auch sehr schwer zu ertragen, da man die Protagonisten gut kennt und umso mehr mit ihnen bangt und zittert. Die Handlung ist sehr aufregend und sehr authentisch. Man erlebt hautnah die Ängste, aber auch die Hoffnungen, denn es gibt ja nicht nur die "bösen" Menschen hier, sondern wir erleben ja auch viele großartige Menschen, die zur Bekämpfung der Kriminalität ihr Wissen und ihre Fähigkeiten bereitstellen. Es ist wieder der ewige Kampf zwischen Gut und Böse. Und wie es so ist im Leben, man erlebt die Gewalt an den Protagonisten stärker, als bei unbekannten Opfern. Ich war wieder beeindruckt von Sadies Stärke und ihren zielorientierten und außergewöhnlichen Handlungen. Sie trifft schwere Entscheidungen um ihre Liebsten zu retten. Aber gerade dafür bewundern und mögen wir sie. Aber auch andere Personen werden hier wieder über sich hinauswachsen. Und durch die vielen interessanten Dialogen im Text, erfährt man auch viel über die Personen und ihre Beweggründe. Mir hat diese Folge wieder sehr gut gefallen und ich kann mit den Schlussfolgerungen, die die Betroffenen hier aus den Erlebnissen ziehen, sehr gut leben. Es gibt schon einige Veränderungen, aber auch die Zukunft wird noch viele Neuerungen bringen. Man erlebt die Protagonisten an einer Wegkreuzung auf ihrem Lebensweg und die getroffenen Entscheidungen werden viele - hoffentlich - gute Veränderungen bringen. Das macht es auch alles so interessant beim Lesen: man wird tief in das Leben der Protagonisten hineingezogen und erlebt alles Hautnah mit. Hier bekommt der Leser alles: eine intakte Familie, sehr anspruchsvolle und auch gefährliche Berufe, interessante Freunde und Familienmitglieder - es wird nie langweilig. Es passiert ständig etwas und man bleibt im Fluss der Ereignisse. Es macht immer Spaß Sadie, ihrer Familie und ihren Freunden auf ihrem Lebensweg zu folgen. Und nach dieser aufregenden Folge, gönnen wir uns Leser und auch den Protagonisten etwas Ruhe - bis zum nächsten Band, denn dem wird es sicher wieder nicht an Spannung und Überraschungen fehlen. Es war wieder ein aufregendes und fesselndes Lesevergnügen.