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anyways
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greifswald

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Insgesamt 267 Bewertungen
Bewertung vom 17.08.2010
Der Trakt
Strobel, Arno

Der Trakt


ausgezeichnet

Nach einem fürchterlichen Albtraum, in dem sie sieht, wie ihr kleiner Junge entführt wird, wacht Sybille schweißgebadet auf, nur um festzustellen, das der Traum noch fast harmlos in Bezug auf die Wirklichkeit ist.

Sie liegt in einem Krankenhausbett in einem fensterlosen, dunklen Raum , angeschlossen an etliche medizinische Geräte und kann sich nicht erinnern, wie sie hier her gekommen ist. Von dem zur Visite erscheinenden Arzt möchte sie diesbezüglich nähere Auskünfte über ihren Zustand einholen. Nachdem sie ihm berichtet hat, dass Sie Sybille Aurich wäre, verheiratet, einen kleinen Sohn, schaut dieser sie so skeptisch an, das Sybille spontan beschließt die Flucht zu ergreifen. Sie überwältigt den Mediziner, nimmt ihm den Schlüssel ab und flieht, wie sie dann feststellt aus einem Keller. Den kurzen Gedankenblitz, das die Flucht mehr als einfach war, verdrängt sie ganz schnell wieder. Auf der Strasse angekommen erregt sie mit ihrem knappen Krankenhausleibchen einiges Aufsehen und bekommt unerwartet Hilfe von der etwas verrückt wirkenden Rosie. Diese nimmt sie mit ihrem Auto mit und chauffiert sie nach Hause. Doch auch an ihrer Haustür hört der Albtraum nicht auf, den Sybilles Mann erkennt sie nicht, will sie nie gesehen haben. Den gemeinsamen Sohn verleugnet er ebenfalls. Wie kann er nur so was behaupten?

Sybilles Leben gleicht nun einer Achterbahnfahrt mit dubiosen Polizisten, Angst einflössenden Gangstern und fremder Familie mit an Bord. Wem kann sie vertrauen und wem nicht? Warum gibt es diese merkwürdige Amnesie aber am allerwichtigsten ist ihr, ihr Sohn. Wo steckt der kleine Lucas?



Ein beklemmender Thriller aus der illegalen Forschung. Eine Mutter die verzweifelt ihr altes Leben und vor allen Dingen ihren Sohn wieder finden will. Die Suche nach der Wahrheit birgt viele Gefahren, denn da Sybille nicht weiß wer sie wirklich ist, weiß sie auch nicht wer Freund und Feind ist.

Arno Strobel präsentiert uns mit seinem Thriller eine wissenschaftliche Theorie, die so oder so ähnlich durchaus nachvollziehbar ist.

Durch den Szenenwechsel, die verschiedenen Personen, die man ähnlich wie die Protagonistin nicht nach Freund oder Feind unterscheiden kann, dem fesselnden Sprachstil ist dies ein super spannender Thriller. Ein Buch das ich verschlungen habe und somit nur empfehlen kann.

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2010
Das Buch der Lügen
Meltzer, Brad

Das Buch der Lügen


gut

Calvin „Cal“ Harper kümmert sich nach seiner unehrenhaften Entlassung aus der ICE (Hafenzollbehörde) um Obdachlose. Wann immer er gerufen wird, bringt er seine Schützlinge zurück zu ihrem derzeitigen Aufenthaltsort. Seinen Vater wurde vor 19 Jahren am Tod der Mutter des Jungen für schuldig befunden und ging für 8 Jahre ins Gefängnis. Gesprochen und gesehen haben sie sich seit der Verhaftung nicht mehr. Sie begegnen sich zufällig wieder, als Cal zu einem Einsatz gerufen wird. Kein anderer als sein Vater liegt angeschossen in einem Park. Er bringt ihn zusammen mit seinem Freund Rossvelt ins Krankenhaus. Aus diesem möchte Lloyd Harper aber so schnell wie möglich verschwinden, da er noch eine mysteriöse LKW-Lieferung abzugeben hat. Cal kommt dies merkwürdig vor, und beschattet seinen Vater zusammen mit einem Ex-Kollegen der ICE. Bei der Verfolgung des Vaters wird der Kollege von einem Polizisten getötet. Cal und sein Vater finden daraufhin in der Fracht nur einen Sarg. In diesem ist ein uraltes Comicheft versteckt das Angaben zum mysteriösen „Buch der Lügen“ enthält. Dieses soll die wohl ältesten Mordwaffe der Welt verraten. Denn mit welchem Gegenstand tötete Kain Abel? Cal und Lloyd befinden sich nach dieser sagenhaften Endeckung auf der Flucht vor sich selbst, merkwürdigen Auftragskillern, besten Freunden, einer Geheimgesellschaft und der Polizei, nebenbei erfahren sie noch allerlei Wissenswertes über den Erfinder des „Supermanns“ denn diesen Comic haben sie gefunden.





Eine irrwitzige Verfolgungsjagd mit vielen fiesen Schurken, Verrätern, unehrlichen Vätern und dem oft sehr Divenhaften Cal mittendrin. Den Aufhänger für diesen Thriller „Das Buch der Lügen“ das im weiteren Verlauf auch mit „ Buch der Wahrheit“ betitelt wird, fand ich am Ende dann doch etwas banal. Deswegen eine Hetzjagd, die ja angeblich seit Jahrhunderten tobt, anzuzetteln ist dann doch zu phantastisch als das es glaubhaft wirkt, passt wiederum aber genau zum Bild des Comic-Helden.



Ein kurzweiliger Thriller mit doch erheblichen Schwächen aber einer tollen Hommage an Jerry Siegel.

Bewertung vom 17.08.2010
Mission Hydra
Robinson, Jeremy

Mission Hydra


sehr gut

Der Traum von ewiger Jugend und Gesundheit. Der Multimillionär Richard Ridley träumt in nicht nur, er will in verwirklichen.

Zusammen mit dem brillanten Genetiker Todd Maddox kommen sie dem Ziel ein wenig näher, denn Maddox betreibt erfolgreiche Forschungen auf dem Gebiet der regeneration abgetrennter Gliedmaßen. Leider verhalten sich die auf brutale und illegale Weise beschafften tierischen wie menschlichen Probanden nach der Heilung extrem wahnsinnig. Sie sind eine tödliche Gefahr für sämtliche Mitarbeiter, nur eine Elimination kommt zum Schutz in Frage.

Auftrieb bekommt ihre Forschung durch einen sensationellen Fund der UN in der peruanischen Wüste von Nasca. Anscheinend müssen die Geschichtsbüchre umgeschrieben werden, denn auch die antiken Griechen haben Südamerika, weit vor der Entdeckung Kolumbus, mit ihrer damaligen Kriegsflotte erreichen können. Anders lässt sich der Fund nicht erklären. Die Nasca-Wüste ist bekannt für ihre meterlangen, in den heißen Wüstensand gegrabenen Geoglyphen. Seit Jahrzehnten üben sie eine Faszination auf Forscher aus. Das weitaus bemerkenswerte ist, das viele dieser Zeichnungen nur vom Flugzeug aus als Gesamtgebilde zu erkennen sind.Einer dieser Geoglyphen stellt die aus der griechischen Mythologie bekannte Hydra dar. Der bekannte Archäologe und Experte auf dem Gebiet der Griechischen Antike, Georg Pierce, wird hinzugezogen. Er ist es, der unter einem Steingebilde, das eher untypische für die Geoglyphen ist, den legendären (unsterblichen) Kopf der Hydra. Er bestätigt dessen Echtheit.

Ein Fund der die gesamte Fachwelt auf den Kopf stellen, aber auch sofort zwielichtige Gestalten hervorlocken wird. Georg ist das sofort klar und er beschließt seinen Freund Jack Sigler zu seinem persönlichen und zum Schutz des Artefaktes hinzu zu ziehen.

Jack kämpft unter dem Codenamen „King“ in der Elitetruppe Delta vorwiegend gegen Terroristen, als er in der Nasca-Wüste ankommt muss er mit ansehen wie sein Freund entführt und viele Wissenschaftler bzw. Helfer ermordet werden. Er alarmiert den Rest seiner Einheit. Zusammen nehmen sie den Kampf gegen einen skrupellosen Täter auf, der für sein übergeordnetes Ziel bereitwillig Tausende von Menschen opfert.





Ein spannungsgeladener Thriller der problemlos die griechische Mythologie in die Gegenwart einbezieht. Verschiedene Schauplätze sowie detaillierte Beschreibungen der Geoglyphen und des antiken (sagenhaften) Griechenlands halten einen gleichermaßen gefesselt. Lediglich die allzu genauen Beschreibungen der Waffen und die genaue Erläuterung deren Einsatzes schmälern das Gesamtbild etwas.

Dafür gefällt mir, dass es nicht die typisch amerikanische „One-Man-Show“ ist, sondern sich ein ganzes Team dieser Herausforderung stellt. Wer Spannung, Nervenkitzel und atemberaubende Aktion liebt, sollte diesen Thriller unbedingt lesen.

Bewertung vom 17.08.2010
Mädchenfänger / Bobby Dees Bd.1
Hoffman, Jilliane

Mädchenfänger / Bobby Dees Bd.1


ausgezeichnet

Für die 13jährige Lainey ist das Leben zurzeit ziemlich ätzend. Sie geht auf eine neue Schule, da ihre Mutter und ihr unmöglicher Stiefvater beschlossen hatten, aus ihrem alten Stadtviertel wegzuziehen. Ihre große Schwester macht ihr eigenes Ding (kommt dabei aber dann und wann mit der Polizei in Berührung) und sie selbst darf sich während ihre Mutter arbeitet noch um ihren jüngeren Bruder kümmern.

Sie will raus, sie möchte mal was erleben und ihr erstes richtiges date hätte sie auch schon ganz gerne. Da bleibt ihr nur noch ihre beste Freundin und das Internet.

Dort chattet sie wenigstens mit einem wirklich heißen Typen. Zach.

ElCapitan wie er sich im Blog auch nennt. Mit ihm zusammen kann sie im Netz ihrer Wirklichkeit für ein paar Minuten entfliehen. Er hört ihr zu, scheint dieselbe Musik und sogar dieselben albernen Filme zu mögen. Sie hat sich etwas älter geschummelt, da Zach schon 17 ist, der will bestimmt nicht eine 13 jährige angraben. Das Foto das sie ihm schickt sieht ziemlich heiß aus, sie hat alles gegeben um sich aufzubrezeln um nicht mehr wie ein junges Küken auszusehen. Lainey ahnt allerdings drei Dinge nicht: Ihr PC wurde schon vor Wochen gehackt und sie ist für einen Unbekannten die ganze Zeit via Monitor sichtbar, der supersüße Zach existiert zwar aber von Lainey hat er noch nie was gehört und zu guter Letzt wird das Treffen mit ihm zu einer Reise ohne Wiederkehr.

Nach ihrem Verschwinden wird Special Agent Supervisor Bobby Dees mit dem Fall beauftragt. Er steht in dem Ruf, alle entführten Kinder aufzuspüren. Manchmal, und das macht ihm zu schaffen, nicht mehr lebend. Zu Beginn der Ermittlungen wird eine Pressekonferenz einberufen, in der Dees von einem ziemlich rücksichtslosen Reporter attackiert wird. Eben dieser meldet sich Tage später bei Dees, da in seinem Postfach ein Ölbild für Dees hinterlegt wurde.

Das Bild zeigt das Portrait eines jungen Mädchens, die Kleidung ist deutlich herausgearbeitet, dafür fehlt das Gesicht, die Augen sind schwarze Höhlen und das Blut fliest ihr über die Wangen. Was für ein kranker Künstler. Hat er was mit der Entführung der 13 jährigen zu tun? Wenig später wird ein Mädchen aufgefunden, das dem Portrait entspricht. Der Künstler hat das Portrait zusätzlich mit einem Hintergrund versehen, der Rückschlüsse auf den Entstehungsort dieses Bildes machen konnte. Selbst das Bild konnte die Ermittler nicht vor dem verstörenden Anblick des Horrors warnen.

Dees Ahnungen bestätigen sich. Sie haben es mit einem Täter der übelsten Sorte zu tun. Er fängt an wie ein Besessener zu ermitteln, auch vor dem Hintergrund, dass seine eigene Tochter vor ca. 1 Jahr verschwand und trotz intensivster Polizeiarbeit, nicht gefunden wurde. Ist sie diesem Wahnsinnigen vielleicht in die Hände gefallen?



Jilliane Hoffmann gehört zur Crème de la Crème unter den Thrillerautoren. Jedes Mal

bange ich völlig umsonst, ob sie ihr letztes Buch übertreffen kann.

Sie fesselt den Leser nicht nur durch perfekte Recherche gut eingebettet in einen schnörkellosen Sprachstil sondern bezieht ihn durch die Aktualität und Brisanz ihrer Fälle mit ein.

Sie zeigt uns ein Spiegelbild der eigenen Ängste und Ohnmachten im Bezug auf das Zusammenleben mit pubertierenden Heranwachsenden.

Sie versteht es meisterhaft die Sorgen und Nöte, Freude und Leid hormongestresster Teenies darzustellen. Auch die Sorgen der Eltern kommen nicht zu kurz, denn heutzutage reicht die Warnung vor „dem Mann mit der Schokolade“ bei weitem nicht mehr aus.

Ein Thriller der auch lange nach dem Lesen in Erinnerung bleibt und nachhallt.

5 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2010
Der Todesflüsterer
Carrisi, Donato

Der Todesflüsterer


weniger gut

Die Ermittlerin Mila Vasquez hat eine beachtliche Erfolgsquote im auffinden vermisster Kinder. Ständig von ihren eigenen, inneren Dämonen getrieben, ist ihre Ermittlungsarbeit nicht immer regelkonform. In Erwartung eines Disziplinarverfahrens, wird sie zu ihrem Vorgesetzten beordert. Statt der erwarteten Abmahnung, delegiert sie ihr Chef als Beraterin.



Fünf Mädchen sind im Alter von 9-13 Jahren verschwunden, alles Einzelkinder, deren Eltern die Chance auf ein weiteres Kind durch das fortgeschrittene Lebensalter verwehrt bleiben wird.

In einem Waldstück nahe W. werden Leichenteile von sechs Mädchen gefunden. Sind es die gesuchten fünf? Und wer ist dann das sechste Mädchen?

Mila stößt zur Ermittlergruppe um Kommissar Stern, Boris, Rosa und dem Profiler Goran. Schnell wird klar, dass sie es mit einem äußerst perfide agierenden Täter zu tun haben. Ein Täter der ihnen immer einen Schritt voraus ist. Jedes Mal wenn sie einen Verdächtigen ermitteln, stellen sich weitere abscheuliche Verbrechen in deren Umfeld heraus und die Suche geht von neuem los.





Ein Thriller der einen die ersten 200 Seiten in Atem hält. Ein Ermittlerteam mit vielen starken aber auch eigenwillig bis leicht unsympathisch agierenden Persönlichkeiten. Eine unter die Haut gehende Spannung baut sich auf, bis zu dem Punkt, als die ersten Erfolge eintreten, die sich aber nur als Zug in einem mörderischen Schachspiel entpuppen. Von da an lässt das Interesse merklich nach, da immer mehr Täter und abscheulichere Taten auftreten. Teammitglieder stehen auf einmal berechtigterweise oder auch wahllos im Fokus der Ermittlungen. Die vielen, teils nicht nachzuvollziehenden Handlungsstränge hätten durchaus für drei Bücher gereicht. Manchmal ist weniger halt mehr. Deshalb war die letzte Hälfte des Buches für mich eher Quälerei, statt Lesegenuss. Das Ende wirkte dann auch dementsprechend bemüht noch eine Perversion oben draufzusetzen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2010
Die Totgesagten / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.4
Läckberg, Camilla

Die Totgesagten / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.4


sehr gut

Das schwedische Städtchen Tanum steht Kopf, soll hier doch die neue Realityshow „Raus aus Tanum“ gedreht werden. Sechs, sozial recht auffällige Jugendliche mischen sich unters Volk und werden auf Schritt und Tritt gefilmt.

Mitten aus den Hochzeitsplanungen wird Kommissar Patrik Hedström gerissen, als ein merkwürdiger Verkehrsunfall sich unweit von Tanum ereignet, die Fahrerin kam dabei zu Tode. Ihre Leiche weist merkwürdige Verletzungen im Mundbereich sowie ein erheblichen Alkoholgehalt auf. Außerdem hält die Tote eine Buchseite des Märchens „Hänsel und Gretel“ in der Hand. Das Team um Patrik sowie seine neue Kollegin Hannah gehen nach den Ergebnissen der kriminaltechnischen Untersuchung von Mord aus, leider fehlt ihnen jegliche Spur zum Täter. Kurze Zeit später wird eine Darstellerin der Realityshow tot in einem Müllkontainer aufgefunden, deshalb gerät die Mordermittlung der Autofahrerin leicht in Vergessenheit. Das ändert sich als die Tochter der Ermordeten unbewusst den entscheidenden Hinweis liefert. Es gab mehrere ähnlich mysteriöse Autounfälle. Ist dies die Tat eines Serienmörders?





Camilla Läckberg gewährt uns tiefe Einblicke in die abscheulichen Abgründe menschlicher Existenzen. Sie baut in die Spannende Mordermittlung gekonnt die Lebensumstände aller Beteiligten ein. So kann man, auch wenn man noch kein Buch der Autorin gelesen hat, sich leicht orientieren.

Sympathische Ermittler treffen auf Kleinstadtmief, gnadenlose Selbstvermarktung und krankhaft brutale Täter.

Ein spannender Krimi, für Fans skandinavischer Krimikost ein Muss.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2010
Schneewittchen muss sterben / Oliver von Bodenstein Bd.4
Neuhaus, Nele

Schneewittchen muss sterben / Oliver von Bodenstein Bd.4


gut

Das Hofheimer K11 ermittelt unter der Leitung von Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein in einem versuchten Totschlag. Eine Frau wurde von einer Fußgängerbrücke auf die darunter liegende Straße gestoßen, neben den schweren Verletzungen der Frau ist ein Toter unter den Autofahrern zu beklagen. Das Opfer, Pia Cramer, wird ins Krankenhaus gebracht und Kirchhoff und Bodenstein machen sich auf den Weg nach Altenhain um deren Ex-Mann von dem Vorfall zu unterrichten. Hartmut Sartorius lebt auf einem runter gewirtschafteten Hof mit angrenzender Gaststätte, die ebenfalls schon seit Jahren geschlossen ist. Bei ihrer Ankunft lernen die beiden Beamten auch Tobias Sartorius kennen, der gerade erst aus eine 11jährigen Gefägnissstrafe in sein Heimatdorf zurückgekehrt ist. Von Anfang an interessiert sich Pia für seine Geschichte. Tobias ist vor 11 Jahren aufgrund eines Indizienprozesses verurteilt worden zwei 17jährige Mädchen ermordet zu haben. Während des Prozesses hat er aber immer wieder beteuert einen Filmriss zu haben, und sich deshalb nicht an die Ereignisse in jener Nacht erinnern kann. Pia lässt sich die alten Akten bringen und ermittelt nebenbei. Kurze Zeit später überschlagen sich die Ereignisse, erst wird das Skelett eines Mädchens auf einem stillgelegten Militärflugplatz gefunden und dann verschwinden auch noch wichtige Zeugenaussagen aus den alten Ermittlungsakten um den Fall Sartorius. Bei der Obduktion der menschlichen Überreste stellen die Pathologen fest, dass es sich um eines der vor 11 Jahren verschwundenen Mädchen handelt. Dann verschwindet wieder ein 17 jähriges Mädchen aus Altenhain, fatalerweise ähnelt sie einem der früheren Opfer, denn auch sie ist weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz. Die Einwohner des Dorfes mobilisieren sich, denn ein Täter ist viel zu schnell ausgemacht…





Der Autorin gelingt mit der Schilderung der Dorfgemeinschaft Altenhain die düstere, klaustrophobisch anmutende Geschichte um die mafiaähnlichen Strukturen innerhalb dieser Gemeinschaft. Das Ermittlerduo wirkt sympathisch und man nimmt auch an deren Leben außerhalb des Falles teil.

Einziges Schwächen dieses Krimis sind die schlecht recherchierten medizinischen Fachausdrücke (vielleicht war es aber nur ein Schreibfehler), die Tatsache dass der fast 50 jährige Bodenstein schon zwei erwachsene Kinder (um die 25 Jahre) sowie noch ein Kleinkind mit seiner Ehefrau hat. Es ist nicht ganz auszuschließen aber auch sehr untypisch und wirkt dadurch unglaubwürdig. Ebenfalls purzelt ab und an die chronologische Zeitabfolge durcheinander das fällt im letzten Drittel des Buches besonders auf. Alles in allem aber ein solider Krimi mit vielen Wendungen, den Leser auch über das gesamte Buch zu fesseln vermag.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2010
Das große Tier
Etzold, Veit

Das große Tier


ausgezeichnet

Zwei Mächte stehen sich seit Anbeginn der Zeit gegenüber. Verfeindet seit Jahrtausenden kämpfen sie Gegeneinander. Das Gute und Das Böse.



In der Silvesternacht wird im Berliner Hotel Adlon der Chef eines internationalen Konzerns für Satellitentechnik ermordet. Kriminaldirektor Winterfeld, Leiter der Mordkommission beim LKA Berlin und Sarah Jakobs, Hauptkommissarin für organisierte Kriminalität und Wirtschaftsdelikte beim LKA Berlin, nehmen die Ermittlungen auf.



Der Tote, Stuart Hill, war Chef von Promethan Industries, einer hoch dotierten Firma für Computertechnik. Als in rascher Folge weitere Morde u. a. am Chef der Rechtsabteilung und am Finanzvorstand begangen werden, haben die beiden Ermittler den Mörder nicht nur in Berlin sondern auch in London zu suchen.



Ein gut recherchiertes und dementsprechend dicht geschriebenes Buch zu den Themen Finanzwelt, Kunstgeschichte und Mythologie. Durch die spannend geschriebenen ersten Seiten folgt man der Geschichte sehr aufmerksam, das ist auch dringend angeraten, da die Handlungswechsel sehr schnell und häufig sind.

Ab der Hälfte des Buches wird es etwas ruhiger und flacht leider auch ein wenig ab.

Die mythologischen Eckdaten sind nicht tief genug beschrieben, sondern kratzen nur an der Oberfläche. Ich hatte dabei das Gefühl, das etwas Entscheidendes weggelassen wurde.



Alles in allem ein Thriller der einen ganz schön in Atem hält.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2010
Biosphere
Fahy, Warren

Biosphere


gut

Auf der Suche nach den abtrünnigen Meuterern der „Bounty“, macht die H.M.S. Retribution 1791 zur Aufnahme von frischem Trinkwasser an einer kleinen Indsel im Südpazifik halt. Nach der anfänglichen Freude macht sich schieres Entsetzen breit, als der erste matrose auf mysteriöse Art und Weise ums Leben kommt. Fluchtartig verlassen die anderen die Insel und das Schiff setzt hastig die Reise fort. Über 200 Jahre später erlangt die Insel, jetzt schon bekannt unter dem Namen Henders-Insel, benannt nach dem Kapitän der Retribution, traurige Berühmtheit. Eine Film-Crew der Reality-Schow „Sea-Life“, unterwegs auf dem Luxusliner „Trident“, befindet sich ganz in der Nähe als sie ein Hilferuf erhält. Auf der Suche nach den Schiffbrüchigen wird eine Abordnung der Besatzungsmitglieder, unter ihnen die Botanikerin Nell Duckworth, an Land übergesetzt.

Nell erkennt als eine der ersten die merkwürdigen Tiere, die sehr an Krebse erinnern und sich sofort auf alles Fressbare stürzen. Tiere mit seltsamen Fangzähnen und Zangen und einer Vielzahl von Exträmitäten, so dass sie eher Spinnen ähnlich sind. Noch während sie diese Merkwürdigkeiten beobachtet sterben nach nur wenigen Minuten bis auf zwei alle der Delegation.

Schlimmer als dies ist die Tatsache dass alles life gesendet wurde.

Sofort steht die ganze Insel unter Quarantäne und eine Nachrichtensperre wird verhängt. Schweres Kriegsgeschütz wird aufgefahren und rings um die Insel postiert. Amerika spielt wieder den Sheriff obwohl keinerlei Staatenrecht auf diese erhoben werden kann. Zusammen mit Geoffrey Binswanger , einem der vielen eiligst hinzugezogenen Wissenschaftler, macht sie sich auf, das Geheimnis der Insel zu erkunden.

Was wäre wenn…?

Statt ein außerirdisches Szenario von fernen und fremden Itelligenzen zu erschaffen, wird hier die Evolutionstherorie um ein Kapitel erweitert. Ist intelligentes Leben auch in dieser Flora und Fauna möglich. Warum konnte sie sich aber nicht weiter verbreiten, warum ist sie geographisch eingeschränkt?

Eigentlich liegen mir Science Fiktion Romane nicht sonderlich. Dieser hebt sich auf angenehme Weise ab, da er teilweise fundierte wissenschaftliche Fakten mit einbezieht. Allein schon der Prolog birgt so einiges wissenswerte und hochinteressante.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.08.2010
Die Lebküchnerin
Schrödter, Sybille

Die Lebküchnerin


gut

Wie entstanden die weltberühmten Nürnberger Lebkuchen?

Sybille Schröder stellt uns mit ihrem Buch „Die Lebküchnerin“ ihre Version der Geschichte vor.



Die junge Benedicta von Altmühl wurde nach de frühen Tod ihres Vaters von ihrer Stiefmutter ins Kloster Engelthal verbracht. So sicherte sich diese das gesamte Erbe für sich und ihren Sohn. Unter den strengen Augen der Priorin Leonore und der intriganten Schwester Walburga wächst Benedicta heran. Das Klosterleben fällt ihr schwer, fühlte sie sich doch nie als Nonne berufen. Lediglich die Arbeit in der Küche, das Backen von Brot und anderen Köstlichkeiten erfüllt sie. So schleicht sie sich auch heimlich in die Küche um die Fastenspeise ein wenig genießbar zu machen. Die ersten Lebkuchen entstehen. Da sie sich aber wenig in Demut übt, wird sie von der Priorin des öfteren der Küche verwiesen .Als sie sich dann noch in den Neffen der Priorin verliebt ist das Chaos vorprogrammiert. Julian von Ehrenreit hegt ebenfalls Gefühle für die junge Nonne und küsst diese, leider werden sie von Walburga dabei gesehen. Diese erstattet sofort Bericht. Hals über Kopf müssen die beiden fliehen. Bei ihrer Flucht werden unterstützt sie die junge Köchin Agnes. Als Julian verletzt wird, nimmt Agnes die Nonne mit zu ihrem Verlobten und gibt sie als ihre Schwester aus. Ein Zufall das der Zukünftige ein Bäcker mit schlecht laufendem Geschäft ist. So kann Benedicta sich nützlich machen. Sie verfeinert das Gebäck und die Leute stehen Schlange. Aber wo Erfolg ist, sind Neider auch nicht weit weg….





Ein gut recherchierter historischer Roman. Ganz besonders hat mir die Darstellung der mittelalterlichen Stadt Nürnberg, die Geflogenheiten ihrer Bewohner, die Schwierigkeiten der Bäcker, hierbei die strikte Trennung der Schwarz- und Weißbäcker gefallen. Lediglich die Lebensgeschichte der Benedicta erinnert doch zu sehr an das Märchen Aschenputtel. Da die Geschichte während der großen Inquisitionen spielt, fürchte ich dass die abtrünnige Nonne so leicht nicht davon gekommen wäre.