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Benutzername: 
Marianne
Wohnort: 
Attenhofen

Bewertungen

Insgesamt 477 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2020
Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens
Müller, Titus; Trombello-Wirkus, Gaby

Die fast vergessene Kunst des Briefeschreibens


sehr gut

Für die beiden Autoren dieses Buchs haben Briefe eine besondere Bedeutung. Sie finden es schade, dass das Schreiben von Briefen in unserer Zeit der schnellen Kommunikation in Vergessenheit gerät. Dieses Buch enthält inspirierende Gedanken über das Schreiben, Auszüge aus zeitlosen Briefen, Anekdoten rund um die Post und ganz praktische Tipps, von Schreibwerkzeugen bis hin zum Schönschreiben.

Der bekannte Autor historischer Romane, Titus Müller, lässt den Leser in diesem Buch an den Briefwechsel einiger bekannter Persönlichkeiten teilhaben. Dabei überwiegen Liebesbriefe, zum Beispiel von Robert Schumann an seine Clara, oder von Ludwig van Beethoven an die unerreichbare Josephine. Andere Briefe beschäftigen sich mit lebenswichtigen Themen. So schreibt Bonhoeffer berührende Briefe aus dem Gefängnis, Carl Ossietzky sendet einen versteckten Hilferuf aus der Haft und C.S. Lewis tauscht sich mit Freunden über Glaubensfragen aus.

Es gibt viele verschiedene Briefe, wie Titus Müller dem Leser zeigt; heikle und peinliche Briefe, zärtliche, aber auch erboste Briefe, Sonntagsbriefe und lebenswichtige Briefe. Besonders bedeutende Briefe wurden von dem Apostel Paulus geschrieben. Es ist erstaunlich wie aktuell diese Briefe sind, die vor zweitausend Jahren geschrieben wurden.

Neben inspirierenden geschichtlichen Gedanken enthält dieses Buch ganz konkrete Anregungen für das Schreiben. Der Leser erfährt, worauf er beim Einkauf von Papier und Schreibgeräten achten muss, und natürlich geht es auch um die Schrift. So bekommt der Leser ganz praktische Hilfen zur Verbesserung des Schriftbildes.

Fazit: Dieses Buch, das mehrere Liebesbrief enthält, ist wie ein Liebeslied an die langsame Kommunikation durch das Schreiben von Briefen. Empfehlenswert für alle, die diese Kunst nicht in Vergessenheit geraten lassen wollen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2020
Der silberne Schlüssel und das Geheimnis der Wahrheit
Lombardi, Alexander;Binder, Sandra

Der silberne Schlüssel und das Geheimnis der Wahrheit


sehr gut

In dieser beliebten Kinder- und Jugendbuchreihe suchen vier Freunde nach einem lang verschollenen Tempelschatz. In jedem Band decken sie einen Teil des Geheimnisses auf, dabei kommen auch aktuelle und lebenswichtigen Themen zur Sprache.

In diesem dritten Teil steht Franky im Mittelpunkt. Seine Familie kommt aus Italien und betreibt eine Pizzeria. Frankys Vater möchte durch seinen Sohn seinen Traum einer Fußballer-Karriere verwirklichen. Franky spielt zwar gern Fußball, doch durch den Druck seines Vater verliert er jede Freude am Spiel. Er möchte aber auf keinen Fall seinen Vater enttäuschen.

Bei einem wichtigen Spiel wird Franky verletzt und muss ins Krankenhaus. Es gibt Komplikationen und seine Familie und Freunde bangen um sein Leben. Im Krankenhaus stoßen die vier Freunde auf merkwürdige Vorkommnisse. Sie spüren, dass etwas nicht stimmt. Sie vermuten, dass Fehler der Pfleger vertuscht werden, doch dann stoßen sie auf ein größeres Skandal, bei dem es um viel Geld geht.

Aber auch die Suche nach der antiken Schale geht weiter. Während Franky vom Krankenhausbett aus nachforscht, wo sie liegen könnte, machen sich seine drei Freunde auf die Suche. Doch dann wird ihre Suche von der Sorge um ihren verschwundenen Freund überschattet.

Dazwischen wird die Geschichte vom jungen Ferdinand erzählt, der im sechzehnten Jahrhundert lebte. Er ist der Vertraute seines Vaters, so erfährt er auch, dass sein Vater sich mit den Schriften Luthers beschäftigt. Das ist zu dieser Zeit lebensgefährlich. Ferdinand möchte das Richtige tun, aber er weiß nicht wem er vertrauen kann.

Dieses Buch ist sehr spannend und verbindet in gewohnt gekonnter Weise geschichtliche Tatsachen mit der Lebenswelt von heutigen Kindern und Jugendlichen. Die beschriebenen Konflikte der Kinder werden realitätsnah erzählt. Die Kinder arbeiten zusammen und sind mit ihren unterschiedlichen Stärken ein gutes Team.

Der Glaube kommt in diesem Buch vor allem in der Sorge der Kinder zum Ausdruck, die sich im Gebet an Gott wenden. Aber auch der biblische Gedanke, dass die Wahrheit freimacht, ist ein wiederkehrendes Motiv. Kinder werden ermutigt nicht nur im Alltag ehrlich zu sein, sondern auch schwierige Themen zur Sprache zu bringen. So lernt Franky wie befreiend es ist seinem Vater offen zu sagen, dass er keine Profi-Fußball Karriere anstreben will.

Sehr positiv an dieser Reihe ist, dass Sprache und Inhalt die Leser herausfordern. Obwohl der Schreibstil gut zur Zielgruppe passt, ist das Buch anspruchsvoll genug, um auch Erwachsene zu unterhalten. Schade, dass vor allem in den ersten Kapiteln einige Fehler beim Lektorat übersehen wurden.

Fazit: Ein spannendes und lebensnahes Buch für Kinder und Jugendliche, das wichtige christliche Werte vermittelt. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 26.08.2020
Die Präsidentin
Singer, Randy

Die Präsidentin


sehr gut

Eine Spezialeinheit des amerikanischen Militärs landet im Jemen. Ein amerikanischer Journalist soll in einer nächtlichen Aktion aus dem Gefängnis befreit werden, bevor er von jemenitischen Freiheitskämpfern hingerichtet werden kann. Die Präsidentin, ihre Mitarbeiter und die CIA verfolgen die Aktion, die von Drohnenbeschuss begleitet wird, an ihren Bildschirmen. Sie sehen, ihre SEAL-Kämpfer sind in der Falle. Keiner entkommt.

Diese tapferen Männer wurden geliebt. Troy hinterlässt eine Frau und zwei kleine Söhne. Und Patrick hatte gerade erst die Frau seines Lebens gefunden, Paige. Paige ist Anwältin. Sie entscheidet sich für Troys Frau Klage einzulegen. Es spricht nämlich einiges dafür, dass die SEAL-Truppe geopfert wurde, um Sanktionen gegen den Iran zu begründen.

Der Kampf gegen die Regierung wird Paige alles kosten. Sie muss sich mit ihrem einstigen Gegner verbünden. Ihr Ruf wird zerstört und ihr droht selbst ein Prozess. Dabei ist sie immer noch von Trauer überwältigt, hat sie doch ihren Traummann verloren. Wie viel kann ein Mensch aushalten im Kampf gegen ein übermächtiges System?

Der amerikanische Autor dieses Buchs ist Anwalt und Pastor. Die Fragen, die aufgeworfen werden, berühren ihn persönlich. So schreibt er im Vorwort, „Steht der US-Präsident in der Außenpolitik über dem Gesetz? Darf die CIA Schattenkriege mit Drohnen und Spezialeinheiten in Ländern führen, denen die USA nicht den Krieg erklärt haben? Und was ist, wenn das Leben eines Angehörigen der Streitkräfte um politischer Vorteile willen geopfert wird?“ Er hat selbst Freunde, die SEAL-Kämpfer sind und hat als Anwalt Klage erhoben für Menschen, die im Jemen entführt wurden.

Das Buch erinnert an die Justizthriller von John Grisham; ein mutiges kleines Team kämpft gegen die Mächtigen. Als Anwalt kennt sich der Autor im amerikanischen Justizsystem aus, das wird an den ausführlichen Gerichtsszenen und Erläuterungen deutlich. Trotzdem ist das Buch spannend, mit Drohneneinsätzen, einer rasanten Verfolgungsjagd und Geheiminformationen.

Die Hauptfiguren könnten besser ausgearbeitet werden, denn der Leser erfährt nur wenig über ihre Vorgeschichte. Es ist auch schade, dass die aufkeimende Liebesbeziehung schon nach wenigen Seiten zu Ende ist. Es gelingt dem Autor aber trotzdem Figuren zu schaffen, die dem Leser ans Herz wachsen. Eine schöne Beigabe ist der Humor, der in manchen Szenen aufblitzt. Der christliche Glaube zeigt sich vor allem bei den inneren Kämpfen Paiges, die von Sorge und Trauer überwältigt, im Glauben Trost findet.

Fazit: Ein spannender Polit- und Justizthriller, der wichtige Fragen aufwirft. Stehen Regierende über dem Gesetz? Darf ein Land sich als Weltpolizist gebärden? Sehr empfehlenswert, vor allem für Leser, die sich für das aktuelle Weltgeschehen interessieren.

Bewertung vom 19.08.2020
Richard Dawkins, C. S. Lewis und die großen Fragen des Lebens
Richard Dawkins, C.S. Lewis und die großen Fragen des Lebens

Richard Dawkins, C. S. Lewis und die großen Fragen des Lebens


sehr gut

Der Autor dieses Buchs ist Wissenschaftler und Theologe. Der ehemalige Atheist setzt sich hier mit den gegensätzlichen Argumenten eines atheistischen Naturwissenschaftlers und eines gläubigen Christen auseinander.

C.S. Lewis lebte von 1898 bis 1963. Er lehrte Literaturwissenschaft an der britischen Universität Oxford. Der 1941 geborene Naturwissenschaftler und Atheist Richard Dawkins war Jahre später ebenfalls Professor in Oxford. In diesem Buch vergleicht McGrath, der auch Professor in Oxford ist, die Positionen der beiden Männer und kommentiert sie.

In fünf Kapiteln geht der Autor den großen Fragen des Lebens auf den Grund. Es beginnt mit „dem großen Ganzen“, dem Grund unseres Daseins. Im zweiten Kapitel geht es um Wissenschaft und Beweise, und im dritten Kapitel wird die Frage gestellt, ob es einen Gott gibt. Im vierten Kapitel geht der Autor der Frage nach, wer wir Menschen sind, Zufallsprodukte oder Geschöpfe. Mit dem letzten Kapitel schließt sich der Kreis, denn es geht wieder um die wichtige Frage nach dem Sinn unseres Daseins.

Der Schreibstil in diesem Buch ist gut verständlich, aber auch anspruchsvoll. Der Autor zitiert bei seiner Suche nach der Wahrheit nicht nur Lewis und Dawkins, sondern auch viele andere Autoren. Dadurch werden die Aussagen deutlicher und greifbarer. Obwohl McGrath Christ ist, versucht er sich in die Denkweise Dawkins hineinzuversetzen und stellt seine Position objektiv dar. Der Autor hat nicht fertige Antworten parat, sondern er hinterfragt, prüft und erwägt. Dabei zeigt er auf, wo Denkschlüsse unlogisch oder unsachlich sind.

Dieses kurze Buch lässt sich schnell lesen. Die Argumente können, unabhängig von Lewis und Dawkins, Klarheit bringen in der Frage wie sich Glaube zur Wissenschaft verhält. Es wird deutlich, dass manche Aussagen von Naturwissenschaftlern von unbegründeten Annahmen ausgehen. Dabei werfen Wissenschaftlern gerade das den Glaubenden vor. Vor allem wird deutlich, dass die Wissenschaft die tiefsten Fragen des Menschen nicht beantworten kann.

Fazit: McGrath vergleicht in diesem kurzen Buch die Positionen eines Christen und eines Atheisten. Die Suche nach Wahrheit ist sachlich und fundiert. Hilfreich und empfehlenswert für denkende Menschen, die verstehen wollen, wo die Argumentation von Atheisten lückenhaft ist.

Bewertung vom 19.08.2020
Die Perelandra-Trilogie
Lewis, C. S.

Die Perelandra-Trilogie


ausgezeichnet

Dieses Buch enthält drei in sich abgeschlossene Erzählungen über den Kampf zwischen Gut und Böse. Der Schauplatz ändert sich; im Mittelpunkt stehen nacheinander Mars, Venus und die Erde. Obwohl der bekannte Autor und Literaturhistoriker C.S. Lewis diese Bücher vor fast einem Jahrhundert geschrieben hat, sind sie auch heute aktuell.

Im ersten Buch wird der Philologe Ransom von zwei Wissenschaftlern entführt und auf eine weite Reise in einem Raumschiff mitgenommen. Seine Feinde wollen ihn den Bewohnern dieses anderen Planeten als Opfer übergeben. Ransom kann fliehen, aber wie soll er auf einem fremden Planeten überleben? Er findet neue Freunde und begegnet den Herrschern dieses Planeten.

Im zweiten Buch spielt Ransom wieder die Hauptrolle. Er wird auf den Planeten Perelandra gebracht, denn dort erwartet ihn eine wichtige Aufgabe. Er lernt die erste Bewohnerin dieses Planeten kennen, die an Eva in der Bibel erinnert. In langen Gesprächen versucht er sie vor dem Bösen zu warnen. Schließlich muss er selbst den Kampf gegen eine böse und zerstörerische Macht aufnehmen.

Das dritte Buch spielt auf der Erde. Während im ersten Buch die Reise durch das Weltall und im zweiten Buch die Beschreibungen einer ganz anderen Welt großen Raum einnehmen, ist die Szenerie im dritten Buch eher vertraut. Eine gemütliche Kleinstadt wird in Aufruhr versetzt, denn genau hier soll die neue Zentrale einer aufstrebenden Weltmacht entstehen. Ein junger Professor wird von der Organisation angeworben. Er ist begeistert von der Macht und dem Ansehen, die seine neue Position verspricht. Doch seine Frau schlägt einen ganz anderen Weg ein.

Die drei Bücher unterscheiden sich stark voneinander, doch jedes ist ein besonderes Werk, das zum Nachdenken anregt. Die ausführliche Landschaftsbeschreibungen sind in unserer schnelllebigen Welt ungewohnt, doch wer sich darauf einlässt, findet vielleicht gerade an diesen bildhaften Darstellungen Gefallen. Es gilt ja sich in eine ganz andere Welt hineinzudenken. Die große Stärke dieser Trilogie liegt jedoch in den weisen Beobachtungen über die menschliche Natur. Ob es um die Versuchung zum Bösen oder um die Suche nach Anerkennung geht, die Themen sind auch heute aktuell. Gleichzeitig erkennt der aufmerksame Leser die Gesellschaftskritik des Autors, die sich, unter anderem, gegen gedankenloses Fortschrittsdenken richtet.

Fazit: Diese Trilogie ist nicht nur etwas für Narnia Liebhaber. Spannend geschrieben, lässt der geschilderte Kampf zwischen Gut und Böse in einer fiktiven Welt den Leser Neues über das Wesen des Menschen entdecken. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 03.08.2020
Mein Puste-Licht-Buch: Die kleine Tröste-Fee
Tress, Sylvia

Mein Puste-Licht-Buch: Die kleine Tröste-Fee


gut

Dieses Bilderbuch aus Hartpappe enthält eine ganz besondere Überraschung. Auf jeder Doppelseite des Buchs sind vier kleine Lichter zu sehen. Wenn das Kind unten auf die Seite pustet gehen diese Lichter an.

Etwas mehr als die Hälfte des Buchs enthält die Technik. Auf der Rückseite befindet sich ein Batterienfach und ein Schalter; so kann die Leuchtfunktion an- und ausgeschaltet werden.

Gelesen ist das Buch sehr schnell. Es enthält vier Doppelseiten, die unglückliche Tiere zeigen. Ob Bauchweh, ein Insektenstich, ein Sturz oder eine Erkältung, ihre Not passt gut zum Alltag der Kleinen. Die Texte sind sehr kurz. Ein Reim auf der linken Seite beschreibt das Unglück, und auf der rechten Seite wird das Kind aufgefordert mit der Tröste-Fee zu pusten, damit es nicht mehr so weh tut.

Das Aufleuchten der Lichter lässt die Kleinen staunen und macht großen Spaß. Es ist aber eine Enttäuschung, dass dieses Buch so kurz ist. Der Leuchteffekt sorgt sicher für eine schnelle Ablenkung, da wäre es wirklich schön, wenn das Buch mehr als vier Doppelseiten hätte.

Die Bilder sind schön und kindgerecht gezeichnet. Die Tiere, die getröstet werden sollen, erinnern mit ihrer Kleidung an Kuscheltiere. Dazu kommen passende Elemente, wie Bienen oder Kuchen, doch insgesamt sind die Bilder übersichtlich. Es gibt nicht viele Einzelheiten, die entdeckt werden können.

Fazit: Lichter leuchten auf - eine faszinierende Idee, die Kindern sicher viel Spaß macht. Schade, dass Bilder und Texte so überschaubar sind.

Bewertung vom 18.07.2020
Auf das Leben!
Tschage, Tina

Auf das Leben!


sehr gut

Dieses wunderschön gestaltete Buch feiert das Leben, mit all seinen Facetten. Es gibt natürlich viele schöne Feste, die gefeiert werden – Geburtstage, Hochzeiten und Jubiläen, zum Beispiel. Die Autorin denkt aber auch an weitere Ereignisse, die gefeiert werden sollten; der erste Schultag, ein Babybauch, der wöchentliche Ruhetag, ja, sogar der Abschied vom Leben.

Dieses Buch beschäftigt sich nämlich nicht nur mit den Sonnenseiten des Lebens. Viele Erfahrungsberichte zeigen, wie Menschen mit Not und Trauer umgehen. Manche Eltern müssen sich viel zu früh von ihren Kindern verabschieden. Eine ältere Frau trifft die schwere Entscheidung, dass sie nicht mehr allein ihren Ehemann pflegen kann und er in einem Heim besser versorgt werden kann. Krankheit, finanzielle Probleme oder die Diagnose des Arztes stellen das Leben anderer auf den Kopf.

Die Seiten dieses Buchs sind wie ein bunter Wiesenstrauß, dabei erinnert die Gestaltung an eine Zeitschrift. Jede neue Seite ist eine Überraschung. Dabei dreht sich alles um ein bewusstes, achtsames Leben, das positiv ausgerichtet ist. Es geht um Dankbarkeit und Ruhe, Feiern und Trauern. Neben Beiträgen der Autorin, enthält dieses Buch viele Berichte von Betroffenen, sei es Eltern, die ein Kind verloren haben, oder Paare, die sich „getraut“ haben zu heiraten. Dazu kommen Hinweise auf Bücher zur Vertiefung eines Themas, wertvolle Zitate und schön gestaltete Seiten.

Die Buchbeschreibung lässt vermuten, dass dieses Buch konkrete Hinweise für die Planung von Festen enthält, doch die Gedanken und Texte dieses Buchs sind weniger konkret, sie sind eher inspirierend. Wenn es beispielsweise um Hochzeiten geht, finden sich zwar einige konkrete Hinweise zur Planung, aber im Mittelpunkt stehen Gedanken über Ehe und Liebe.

Obwohl die Autorin Theologin ist, hat sie eine große Offenheit für andere Glaubensrichtungen. Immer wieder weist sie auf jüdische und muslimische Feste und Rituale hin. Glaubensbegriffe wie Taufe und Sakramente werden erklärt, denn dieses Buch richtet sich nicht nur an Christen, sondern auch an Menschen, die keinen Glaubenshintergrund haben.

Fazit: Ein buntes Buch, das zum Blättern, Lesen und Nachdenken einlädt. Die verschiedene Facetten des Lebens werden betrachtet und positiv beleuchtet. Es ist ein Buch, das zu mehr Achtsamkeit und Dankbarkeit aufruft.

Bewertung vom 16.07.2020
Kinder backen mit Christina
Bauer, Christina

Kinder backen mit Christina


ausgezeichnet

Christina ist gerne Bäuerin. Sie lebt mit ihrer Familie in Österreich auf dem Bramlhof. Vor allem ihre kleinen Gäste, die Urlaub auf dem Bauernhof machen, wollen viel wissen über alles, was auf dem Hof geschieht. Darum weiß sie genau, was Kinder interessiert.

Dieses Buch hat drei Hauptteile. Im ersten Teil geht es um die Herkunft von den gängigsten Lebensmitteln, im zweiten Teil gibt es Rezepte zum Nachbacken und im dritten Teil geht es um den Alltag auf dem Bauernhof.

Das Buch macht einen hochwertigen Eindruck, mit einem stabilen Einband, zwei Lesebändchen und sehr vielen schönen Bildern. Es macht Spaß in diesem bunten Buch zu blättern.

Im etwas kürzeren, ersten Teil erfahren die Kinder unter anderem, woher Milch kommt, wie Hefe wirkt und warum Salz etwas Besonderes ist. Die Texte sind kindgerecht geschrieben und sprechen den jungen Leser persönlich an. Besonders schön in diesem Teil sind die Aktivitäten, die nachgemacht werden können. Neben Spielen und Experimenten, erfahren Kinder beispielsweise wie sie Butter selbst machen können.

Nach Tipps für das Backen mit Kindern folgen die dreißig Rezepte dieses Buchs, die etwa die Hälfte des Buchs ausmachen. Wie der Titel sagt, liegt der Schwerpunkt auf das Backen, aber es kommen auch andere Speisen vor, die Kindern gut schmecken, wie Popcorn oder Eis. Die Rezepte sind nach Jahreszeiten geordnet, wobei die Kuchen und Brote natürlich das ganze Jahr über gebacken werden können. Aber natürlich gibt es auch jahreszeitlich passende Rezepte, wie Nikoläuse, Rentiere oder Osterhasen.

Die Rezepte sind zumeist einfach und enthalten Zutaten, die leicht zu beschaffen sind. Es fehlt eine Zubereitungszeit, aber das ist vermutlich beim gemeinsamen Backen mit Kindern nicht so wichtig.

Der letzte Teil des Buchs bringt den Lesern das Landleben näher. Christina beschreibt den Alltag auf einem Bauernhof, erzählt von den Tieren auf dem Hof und vom Säen und Ernten. Auch dieser Teil geht auf Fragen ein, die Kinder interessieren. Die Sprache ist anschaulich und kindgerecht. In allem klingt die große Liebe der Autorin zum Leben auf dem Land heraus.

Dieses Buch ist mehr als ein Backbuch. Gerade Stadtkinder, für die Milch und Eier einfach aus dem Supermarkt stammen, können mit diesem Buch sehr viel Wissenswerte entdecken. Auch wenn das Buch nur dreißig Rezepte enthält, sind diese leicht nachzuarbeiten und erprobt. Das ist besser als eine Unmenge an Rezepten, die nicht ansprechend sind.

Fazit: Dieses Buch eignet sich vor allem für Menschen, die nicht nur Backen, sondern mit ihren Kindern das Leben auf dem Land entdecken wollen. Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 15.07.2020
Wieso? Weshalb? Warum?: Mein erster Europa-Atlas
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum?: Mein erster Europa-Atlas


ausgezeichnet

Dieses informative Buch gibt Kindern einen ersten Eindruck von der Vielfalt Europas. Auf zwölf Doppelseiten wird zuerst Europa als Ganzes vorgestellt, danach lernt der Leser die einzelnen Länder kennen. Da es 47 Länder in Europa gibt, sind oft mehrere Länder auf einer Seite zusammengefasst, die Länder passen aber jeweils gut zusammen.

Nach einer kurzen Einführung zum Land folgen diverse Fakten. Dabei geht es oft um Lieblingssportarten, Speisen, Tiere oder Bräuche. Auch wenn es jeweils nicht allzu viele Infos sind, macht es viel Spaß Neues über unsere Nachbarländer zu entdecken. Da gibt es einen richtig langen Ortsnamen einer walisischen Stadt mitsamt der noch längeren Übersetzung. Der Leser erfährt was Angorakatzen und die Türkei gemeinsam haben. Interessant ist auch, wie anders in Albanien Fragen verneint oder bejaht werden.

Ein Plus sind die vielen Klappfenster, hinter denen weitere Fakten und Bilder zu finden sind. Auf den Seiten zu den Ländern ist außerdem jeweils eine Karte zu sehen. Diese Karten sind wunderschön anzuschauen, mit ihren vielen passenden kleinen Zeichnungen. Hinten gibt es noch eine herausnehmbare Karte von ganz Europa. Von Flaggen umrahmt, sind die einzelnen Länder und Landestypisches auf der schönen Karte zu sehen.

Dieses Buch enthält natürlich kein allumfassendes Wissen über Europa, und es gäbe sicher noch viel mehr Wissenswertes, aber das würde den Rahmen eines Buchs für Kinder von vier bis sieben Jahren sprengen. So ist dieses Atlas vor allem ein Buch zum Entdecken. Es fehlen Infos wie Einwohnerzahlen oder Statistiken, aber mit solchen Infos könnten die Kleinen wohl auch nicht viel anfangen.

Fazit: Ein Buch, das Spaß macht und über das Leben in unsere Nachbarstaaten in Europa informiert. Sehr empfehlenswert für Kindergartenkinder und Schulanfänger!

Bewertung vom 14.07.2020
Hoffnung
Andreas Boppart

Hoffnung


ausgezeichnet

Dieses kleine Büchlein in leuchtendem Gelb fällt ins Auge. Das Coverbild ist gut gewählt; die Weltkugel trägt Maske, doch sie wird gehalten von einer schützenden Hand.

Achtzehn Menschen berichten in diesem Buch, wie sie die Corona-Krise erleben und was ihnen Hoffnung gibt.

Andrea erzählt von den Zuständen in überfüllten Flüchtlingcamps auf einer griechischen Insel. So schlimm die Zustände schon vorher waren, jetzt ist es noch schwerer Hoffnung zu finden. Johannes Hartl, der Leiter des Augsburger Gebetshauses, gibt gute Ratschläge für die Zeit der Quarantäne.

Die beschäftigte Influencerin Jana muss mit einem leeren Terminkalender zurechtkommen. Ein Krankenhausdirektor berichtet vom Klinikalltag. Die Corona-Krise erinnert andere Autoren an überstandene Krisen, sei es durch eine Naturkatastrophe oder wegen einer zerbrochenen Beziehung. Diese Erfahrungen geben ihnen in der momentanen Krise Kraft.

Allen Autoren gemeinsam ist ihre Verankerung im christlichen Glauben. So ist auch Gott die eigentliche Quelle ihrer Hoffnung, selbst dann, wenn sie sein Tun nicht verstehen. Sie berichten aber nicht nur von heldenhaften Glaubenserfahrungen, sondern auch von Fragen und Zweifel.

Das Buch schließt mit einem Beitrag des Herausgebers über Hoffnung ab, der zeigt wie lebensnotwendig Hoffnung ist. Er ruft dazu auf Hoffnung von Gott zu bekommen und weiterzugeben.

Viele der Autoren sind noch jung, das ist auch an ihrem Schreibstil zu erkennen. Die kurzen Infos zu den Autoren erhalten oft einen lustigen oder interessanten Zusatz, wie bei der Vorstellung der Kandidaten einer Spielshow. Das gibt diesem Buch einen jugendlichen, aktuellen Touch.

Fazit: Dieses kleine Buch enthält die unterschiedlichsten Erfahrungen, die zeigen was in Krisenzeiten helfen kann. Ein wertvoller Ratgeber, der auch gut zum Weitergeben geeignet ist.