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Wuestentraum

Bewertungen

Insgesamt 415 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2015
Kalter Zorn / Kiran Mendelsohn Bd.2
Albrecht, Ilja

Kalter Zorn / Kiran Mendelsohn Bd.2


ausgezeichnet

Kiran Mendelsohn und Bolko Blohm ermitteln mit ihrem Team auf Hochtouren. Sie vermuten, dass der Täter aus Amerika kommt und hier in Deutschland mordet. Eigentlich hatten sie gehofft, der Täter wäre nach der ersten Tat zurück in die Staaten gereist. Kiran reist zwischenzeitlich in die USA und hofft, dort weitere Informationen zu bekommen, da das Opfer Amerikanerin war. Er muss frühzeitig zurück nach Deutschland, da dort ein weiterer Mord geschehen ist. Plötzlich setzt sich unerwartet der Täter mit dem Ermittlerteam per Chat in Verbindung und sie erfahren einiges.

Toll beschrieben wurde die kurze Zeit von Kiran in der USA. Er hatte dort in Quantico seine Ausbildung damals vollzogen und es ist dort etwas passiert, an dem er die letzten Jahre schwer zu kämpfen hatte. Er macht einen Ausflug mit seinem früheren indianischen Ausbilder in das Reservat der Apache, der mit seinem Stammeschef eine schamanische Heilung an Kiran vornimmt, was einen großen Erfolg hat.

„Kalter Zorn" ist Ilja Albrecht’s zweiter Band. Leider habe ich den Vorgänger nicht gelesen. Das hatte aber keinen Nachteil, ich kam gut in die Geschichte hinein und konnte mir einen guten Überblick über Personen und frühere Geschehnisse machen.

Ilja Albrecht schreibt klar, direkt und ohne viel unnötigen Schnickschnack. Man bekommt klare Informationen, Fakten, Geschehnisse erklärt und Anweisungen, die gut durchdacht sind. Die Morde werden grausam und brutal ausgeführt, man tappt lange im Dunkeln, der Autor fügt viele Wendungen und falsche Fährten ein, so dass man oft auf dem Holzweg landet. Einfach klasse. Der Schreibstil und die relativ kurzen Kapitel machen diesen Thriller genauso rund, wie die Spannung, die von Anfang bis Ende vorhanden ist. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Was mir sehr gefallen hat, war dass es vorrangig um die Morde, den Täter, das ermittelnde Team sowie kurz angeschnitten, was Kiran damals in Quantico erlebt hat und wie er aus der Misere herauskam, ging. Es wurde ansonsten nichts Unnötiges, Abschweifendes oder Unwichtiges weder von Kiran und Bolko, noch vom Team erzählt, wodurch die Spannung sehr hochgehalten wurde und ich vor lauter Spannung nicht aufhören konnte zu lesen.

Ich war von diesem Thriller wirklich begeistert und hoffe, dass es bald einen neuen Fall für Kiran und Bolko geben wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.11.2015
Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard
Pellissier, Marie

Der tödliche Tanz des Monsieur Bernard


sehr gut

Lucie ist eine fleißige, immer hilfsbereite „Hausmeisterin", die sich rührend um die Bewohner ihres im Hauses und alle anfallenden Arbeiten kümmert. Sei es nachts eine Maus für einen ängstlichen Bewohner in seiner Wohnung zu fangen, noch die Katze des verstorbenen Monsieur Bernard zu füttern. Sie hilft ihrer Schwiegertochter und putzt ausnahmsweise in der Oper, als Monsieur Bernard tödlich verunglückt. Sie ruft sofort Kommissar Legrand, um von ihrer Schwiegertochter und ihrer Freundin Maria abzulenken, damit niemand auf die Idee kommt, Maria habe die Treppe, wo Monsieur Bernard verunglückt ist, zu nass gewischt. Kommissar Legrand ist schon sehr speziell, zudem er sich auch noch in Amandine, eine frühere Ballett-tänzerin, die nach 10 Jahren nach Paris zurückgekehrt ist, und jetzt Choreographin ist, verliebt. Dadurch benimmt er sich teilweise wie ein trotteliger Teenager, was einen sehr zum schmunzeln bringt, andererseits aber nicht sehr professionell wirkt. Eigentlich glaubt niemand so recht an einen Mord, alle gehen von einem Unfall aus, selbst Kommissar Legrand weiß nicht, was er eigentlich ermitteln soll. Lucie kommt etwas verdächtig vor, so fängt sie an, auf eigene Faust zu ermitteln. Und bald schon gerät sie selbst in große Gefahr.

Es wird viel und ausführlich über Lucie und ihr privates Umfeld erzählt. Sie, als gutmütige und fleißige Seele, die sehr religiös ist und versucht, alles richtig zu machen. Gleichzeitig wird die Pariser Oper sehr ausführlich beschrieben, sowie auch andere Straßen und Gebiete von Paris.

Leider bin ich nicht so gut in die Geschichte hineingekommen, und hatte anfangs auch Probleme mit den vielen französischen Namen und Ausdrücken. Doch dann war ich im Buch und in dem Geschehen angekommen und konnte mit Lucie auf Tätersuche gehen. Leider hat mir für einen Krimi vermehrt die Spannung gefehlt.

Marie Pellisier hat mit „Der tödliche Tanz" einen schönen, interessanten Kriminalroman geschrieben, der einem einen tollen Einblick in das Leben der Gardienne Lucie bietet, man konnte schmunzeln und auf Tätersuche gehen. Bis zum Ende hin war für mich völlig unklar, wer der Täter ist.

Ein schöner und interessanter Paris-Krimi, der mir viele tolle Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 19.11.2015
Die erstaunliche Wirkung von Glück
Rehlein, Susann

Die erstaunliche Wirkung von Glück


ausgezeichnet

Dies ist die Geschichte von Dorle. Sie lebt im Souterrain eines herrschaftlichen Hauses, in dem sonst nur wohlhabende, knarzige alte Leute wohnen. In Heimarbeit steckt sie für eine Kronleuchtermanufaktur Kristalle zusammen. Und sie lässt sich von ihren Nachbarn als Concierge ausnutzen, obwohl sie gar nicht die Concierge ist – aber was soll man machen, wenn plötzlich acht Topfpflanzen vor der Tür stehen mit dem Hinweis »Bitte gießen, verreise. MfG Bock«? Doch Dorle ist genügsam und zufrieden mit ihrem Leben. Ganz im Gegensatz zu Annegret Sonne, 84 und voller Lebenslust. Als Frau Sonne sich zu einer dreimonatigen Reise aufmacht, bittet sie Dorle, ihre Wohnung zu hüten. Nicht ohne Hintergedanken trägt sie ihr auf, genau die Dinge zu tun, mit denen sich die alte Dame sonst das Leben schön macht: im Bett Filme gucken und Pralinen essen, Wellnesstermine wahrnehmen, köstliche Gerichte kochen. Für jemanden wie Dorle ist das ganz schön herausfordernd. Sogar Dates hat sie plötzlich. Gut, die Männer sind alle über achtzig, aber sie behandeln sie wie eine Dame. So hat Joe, Dorles einziger Freund, alle Hände voll zu tun, um im Rennen zu bleiben. Doch dies wäre keine gute Geschichte, wenn es nicht ein paar Umwege und Sackgassen gäbe auf dem Weg zum zum Happy End, oder?

Dorle lebt sehr zurückgezogen in ihrer Souterrain-Wohnung, sie arbeitet, indem sie zuhause Kristalle zusammensteckt und hat für ihren Geschmack genug Besuch, von Joe, der Fahrer der Kronleuchtermanufaktur, der einmal die Woche kommt, ihre fertigen Kristalle abholt und neue Arbeit bringt. Das ist genug Kontakt für Dorle’s Geschmack, mehr braucht sie nicht.

Bis sie eines Tages Kontakt zu Frau Sonne und frau Schräubchen bekommt, die im 5. Stock des Hauses wohnen. Frau Sonne fährt für 3 Monate in den Urlaub und benötigt Dorle, um ihre Wohnung zu hüten. Gleichzeitig schickt sie ihr per Fax „Aufträge", die sie erledigen soll. Klangschalentherapie für die Pflanzen, zur Massage gehen, ins Fitness-Studio sowie zum Essen gehen mit zwei über 70-jährigen Herren vom Escort-Service. Anfangs wundert Dorle sich über diese merkwürdigen Aufträge, bis sie plötzlich Gefallen daran findet. Langsam aber sicher verändert Dorle sich, sich fängt an, dass Leben, die neuen Aufgaben, die vermehrten Kontakte die sie knüpft zu genießen und wünscht sich nun auch plötzlich Joe an ihrer Seite, der sie vorher eigentlich nur genervt hatte. Auch den anderen fällt die veränderte Dorle auf, und sie hat plötzlich ganz andere Bedürfnisse, als ganz allein in ihrer kleinen Concierge-Wohnung zu sitzen.

Susann Rehlein hat mit wunderschönem Sprachstil und Humor einen wirklich tollen Roman geschrieben, der über die versteckte Magie zu Herzen geht. Ich wollte Dorle anfangs in den Arm nehmen und sie trösten, gleichzeitig wollte ich sie schütteln, damit sie sich nicht herumschubsen und schlecht behandeln lässt. Ich habe mit Dorle gelitten und mich mit ihr gefreut, ihre Empfindungen nachvollziehen können und auch das Ende hat mich sehr berührt.

Dieser Roman lädt nicht nur zum schwärmen für die schöne Geschichte sondern auch zum träumen ein, für das Glück und was es mit einem macht. Eine besonderes und schönes Lesevergnügen mit einem Hauch Magie.

Bewertung vom 17.11.2015
Zibulla - Nix für ungut!
Reda, T. D.

Zibulla - Nix für ungut!


ausgezeichnet

Zibulla wird beschuldigt, seine Auftraggeberin Vicky de Winter ermordet zu haben. Er kann zwar schnell die Polizei davon überzeugen, dass er nicht der Täter ist, doch macht er sich selbst sodann auf die Suche danach. Er hat es nicht nur mit der Pornoindustrie zu tun, sondern auch mit der russischen Mafia und rechtsradikalen Terroristen. Der Fall wird immer abstruser. Bis sich die Ereignisse überschlagen.

Mehrere Verdächtige können nach und nach ausgeschlossen werden und man tappt immer noch im Dunkeln, wer nun der wahre Täter ist.

Zibulla ist nicht nur bullig, sondern hat eine kesse Lippe, coole (und auch derbere) Sprüche auf Lager und auch ansonsten ist er nicht gerade zimperlich. Er greift schon mal gerne härter zu, was mich jetzt aber nicht abgeschreckt hat, ihn trotzdem zu mögen. Er hat nämlich auch eine sanfte Seite, bei seiner Freundin Anna, und das Herz am rechten Fleck. Er ist eben ein eigenwilliger Privatdetektiv, der auch eben auf diese Weise ermittelt.

T. D. Reda ist es gelungen, diesem Krimi von der ersten bis zur letzten Seite soviel Spannung einzuhauchen, dass man das Buch nicht beiseite legen kann. Vielfältige Ereignisse, ungeahnte Wendungen und ein interessanter, mit vielen Ecken und Kanten erschaffener Hauptprotagonist machen diesen Krimi zu einem spannenden und begeisterten Leseereignis, indem man bis zum Schluss nicht weiß, wer der wahre Täter ist.

Ich hatte zu Beginn des Buches keine besonderen Erwartungen, da ich gerne und viele Krimis lese. Doch dieser Krimi hat mich von der ersten Seite an voll in seinen Bann gezogen, ein interessanter, etwas anderer Ermittler, den man so nicht erwartet hatte sowie die vielfältigen Ereignisse, lebendig, wechselhaft und superspannend bis zur letzten Seite, sticht dieser Krimi einfach hervor und ist ein wahres Leseereignis, welches man bis zum Schluss voll auskostet. Jedem Krimiliebhaber wärmstens zu empfehlen.

Bewertung vom 11.11.2015
Heilung aus der Mitte
Devillard, Anne

Heilung aus der Mitte


ausgezeichnet

Der Heilungsweg ist in seiner Essenz ein Erkenntnis- und Selbstverwirklichungsweg. Diese Reise zu sich beginnt mit dem Erforschen des „Ich" (dem Individuellen). Dieses „Ich", das in einem „Wir" (dem Gesellschaftlichen) eingebettet ist, richtet im Laufe des Lebens seine Aufmerksamkeit nach innen (dem Seelischen). Wenn das Individuum die ganze Verantwortung für sich übernimmt, wird es sich seines Beitrags zum Wohl des Ganzen bewusst. Aber der Mensch bleibt nicht im Transpersonalen, sondern die heutige Zeit verlangt, dass er wieder auf den Marktplatz, also zurück ins Leben kehrt – um, durchdrungen durch die universelle Kraft der Liebe, „der zu werden, der er ist". Dieses Buch zeigt anhand einer klaren Gliederung in fünf Kapiteln das Rad des inneren Heilungsweges. Der rote Faden besteht darin, dass – gleichgültig, aus welcher Perspektive das Thema der Heilung betrachtet wird – es immer um die gleiche Botschaft geht: „Werde der, der du bist". Das Besondere an diesem Buch ist, dass hochkarätige Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie Medizin, Kunst, Wissenschaft und Spiritualität, sich zu diesem großen Thema äußern und zu verblüffend ähnlichen Aussagen kommen.

„Werde der, der Du bist". Anne Devillard führt Interviews mit Persönlichkeiten aus verschiedensten Bereichen, wie Medizin, Kunst, Wissenschaft und Spiritualität, welche sich alle zu dem Thema Heilung äußern und wahnsinnig interessante wie lehrreiche Aussagen machen.

Das Buch wird in 5 verschiedene Kapitel aufgeteilt, in deren Zentrum es um die verschiedenen Arten der Heilung und Selbstfindung, das Seelische, Evolutionäre und die Liebe geht.

Dieses Buch hat mich sehr berührt und bewegt. Es hat mir sehr viele Möglichkeiten offenbart, Wege zu gehen, um zu sich selbst zu gelangen. Ob es nun um Musik, Schreiben, Tanzen o.ä. geht, damit fing es an. Weiter geht es zu Erkenntnissen, die man vielleicht schon oft gehört hat, und auch wusste, aber nicht wirklich verinnerlicht hat. Mir hat dieses Buch viele neue tolle Dinge gezeigt, die einen zu sich selbst führen und Krankheiten heilen oder gar verhindern können. Wie Selbstheilungskräfte aktiviert werden können und was wirklich in uns steckt.

"Heilung aus der Mitte" ist ein wahrer Schatz an philosophischen Gedankengängen, Hilfen, Empfehlungen und Tatsachen. Ich werde viel aus diesem Buch mitnehmen und es mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gelesen haben. Denn dies ist kein Buch, welches man einfach von vorne bis hinten durchliest und es dann zur Seite packt. Nach jedem Kapitel habe ich es zur Seite gelegt, um das Gelesene zu durchdenken und sacken zu lassen. Es ist auch kein Lebensratgeber in herkömmlicher Weise, sondern ein überaus interessantes, lehrreiches und tolles Sachbuch, welches ich jedem Leser nur empfehlen kann, der sich für das Thema Heilung, Erkenntnis und Selbstverwirklichung auf diese Reise begeben möchte. Es lohnt sich!

Autor: Anne Devillard

Bewertung vom 11.11.2015
Liebe auf Schamanisch
Lessír, Kari

Liebe auf Schamanisch


ausgezeichnet

Patrick und Christiane sind ein Paar. Patrick hat von Geburt an eine besondere Gabe, er ist ein „Seelenseher“. Er kann durch die Augen eines Menschen in seine Seele sehen. Doch wer hasst diese Fähigkeit, bringt sie ihm doch nichts als Ärger ein. Er kann Erwachsenen nicht in die Augen sehen, er stottert, ist scheu und schüchtern und wird bei jeder Gelegenheit rot. Nur bei Kindern kann er sich frei und offen geben, er liebt seinen Beruf als Lehrer über alles. Bis ihn eines Tages der schreckliche Vorwurf trifft, er haben einen Jungen aus seiner Klasse missbraucht. Diese Anklage wirft ihn völlig aus der Bahn. Da trifft er auf Alma, eine weise alte Frau, die Ratsälteste der sieben Großmütter Europas ist. Ihre Lebensaufgabe ist es, den Seelenseher auszubilden. Sie wartet schon ihr ganzes Leben auf ihn. Er fährt zu ihr und wird von ihr ausgebildet. Doch nicht nur sie bringt ihm bei, sich seine Gabe und seiner Aufgabe zu stellen, sondern er trifft auch auf seinen Drachen. Denn er ist nicht nur Seelenseher, sondern auch Drachenreiter. Nun ist sein Drache Ximaio immer bei ihm und hilft ihm durch schwierige Situationen und ist auch an seiner Ausbildung beteiligt. So lernt Patrick, sich selbst so anzunehmen, mit seiner Gabe und seinen Fähigkeiten, wie er ist und sich selbst zu lieben. Und er nimmt seine Aufgaben an, die ihn mit eben diesen Fähigkeiten verbinden.

Auch Christiane hat eine besondere Fähigkeit. Sie kann nicht nur ihren Engel sehen, wie sie anfangs glaubte, sie kann die Engel anderer Menschen sehen und die Menschen mit ihnen verbinden. Dies ist ihre Aufgabe. So wollen nun Patrick und Christiane zusammen ihre Aufgaben annehmen und erfüllen. Es steht aber immer noch der Vorwurf des Kindesmissbrauchs im Raum, und auch Mia, die beste Freundin von Christiane ist Patrick gegenüber sehr voreingenommen, sie hält ihn für schuldig und hat außerdem für die spirituellen Dinge gar nichts übrig. Der Weg von Patrick und Christiane wird nicht leicht werden. Doch sie hoffen, alle Hindernisse beiseite schaffen zu können, damit sie endlich zusammen glücklich werden können.

Kari Lessir hat mit „Liebe auf Schamanisch“ einen wunderschönen Liebesroman geschrieben. Weder kitschig, noch überladen taucht man ein, in diese zu Herzen gehende Geschichte und lebt die Gefühle der beiden Hauptprotagonisten Patrick und Christiane förmlich mit. Bildhaft beschrieben sind die schamanischen Übungen und Praktiken, die Patrick vollzieht, um zu sich selbst zu finden und man ist mittendrin im Wunderland der Drachen, Elfen und Feen, der verschiedenen Krafttiere und vielen anderen spirituellen Geschehnissen.

Bevor ich diesen Roman zur Hand nahm, ging ich eher von einem Fantasy-Ereignis aus. Doch schon zu Beginn der Geschichte war ich begeistert, zum einen vom schönen, klaren Schreibstil der Autorin, sowie vom sensiblen Erzählton, der einen berührend und zu Herzen gehend durch die Geschichte zog. Schön zu lesen waren die spirituellen sowie schamanischen Geschehnisse, die jedem, der offen für diese Dinge ist, das Herz erwärmen ließen. Zu keinem Zeitpunkt übertrieben, sondern zurückhaltend und sensibel wurden diese schönen Ereignisse geschildert, so dass man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, überladen oder zu viel davon zu erhalten.

Kari Lessir hat die richtige Mischung aus Liebesgeschichte verbunden mit spirituellen sowie schamanischen Anteilen in eine wunderschöne Liebesgeschichte verwoben, die mich begeistert und fasziniert hat und mir wunderschöne Lesestunden bereitet hat. Vielen Dank dafür.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.11.2015
Ich. Bin. So. Glücklich.
Knoll, Jessica

Ich. Bin. So. Glücklich.


weniger gut

Die Geschichte handelt von einer 28-jährigen jungen Frau, die bald ihren adeligen Verlobten heiraten will. Ani FaNelli könnte oder müsste der glücklichste Mensch von der Welt sein, ist sie aber nicht. Sie ist oberflächlich, launisch, schimpft herum und stellt andere Menschen bloß, wie sie Lust hat. Glücklich sieht anders aus. Denn Ani hat ein Geheimnis aus ihrer Jugend, welches sie nicht loslässt. Sie muss immer wieder an ihre Schulzeit denken, wie als Teenager ihre Welt durch einen grausamen Vorfall zerbrach.

Jessica Knoll hat mit der Hauptprotanostin Ani FaNelli einen Charakter erschaffen, er mit leider überhaupt nicht sympathisch war. Manchmal tat sie mir leid, aber meistens habe ich sie, hauptsächlich auch wegen ihrer Oberflächlichkeit einfach nur verachtet.

Auch der Schreibstil hat mir leider nicht zugesagt, ich bin nicht richtig in das Buch und die Geschichte hineingekommen, habe mich auch schwergetan, manche Zusammenhänge zu verstehen.
Die Idee ist gut und interessant, konnte mich aber leider nicht überzeugen. Sorry.

Bewertung vom 05.11.2015
Die Sehnsucht des Vorlesers
Didierlaurent, Jean-Paul

Die Sehnsucht des Vorlesers


sehr gut

Ein Roman, der jeden Buchliebhaber berühren sollte. Der Schreibstil ist klar und flüssig, ich bin sehr gut in die Geschichte hineingekommen. Besonders gefallen hat mir der Humor, den der Autor super hat miteinfließen lassen, so dass man beim Lesen immer wieder schmunzeln musste.

Jean-Paul Didierlaurent hat mit „Die Sehnsucht des Vorlesers“ eine schöne Geschichte sehr gut umgesetzt. Der Roman hat mich zum Teil schwärmen lassen, mir mit dem sympathischen schüchternen Hauptprotagonisten und auch den anderen nettenCharakteren, dem Humor und der Geschichte selbst schöne und heitere Lesestunden geschenkt. Das Ende kam etwas schnell und überraschend und ließ einige Fragen offen, aber ich hoffe sehr auf einen 2. Teil, indem dann sicher einiges aufgeklärt oder ergänzt wird.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.10.2015
Altes Land
Hansen, Dörte

Altes Land


sehr gut

„Polacken“, schimpft Ida Eckhoff, Bäuerin im Alten Land, als im Frühjahr 1945 Flüchtlinge aus Ostpreußen auf ihrem Hof stehen. Hildegard von Kamcke und ihre kleine Tochter Vera müssen in die Knechtekammer, auf Idas weißer Hochzeitsbank dürfen sie nicht sitzen. Aber Hildegard hat für die Opferrolle kein Talent. Sie zieht weiter nach Hamburg und lässt ihr Kind zurück. Vera erbt das große kalte Haus und scheint es doch nie zu besitzen. Sie fürchtet sich vor ihm, lässt es verfallen. Bis mehr als 60 Jahre später wieder zwei Flüchtlinge vor der Tür stehen: Veras Nichte Anne mit ihrem kleinen Sohn. Sie kommt nicht mehr zurecht mit ihrem Leben im Szene-Stadtteil Hamburg-Ottensen, wo Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Gegend tragen und ihr Mann eine Andere liebt. Mit scharfem Blick und trockenem Witz erzählt Dörte Hansen von zwei Einzelgängerinnen, die überraschend finden, was sie nie gesucht haben: eine Familie.

Dörte Hansen erzählt eine Geschichte von Vera, ein Flüchtlingskind aus Ostpreußen, welches im Alten Land aufwächst, in einem Haus, das sie eines Tages geerbt hat, welches aber nie ihr Haus war oder sein wird. Sie erzählt von Hildegard, Vera's Mutter, die Vera eines Tages einfach in diesem alten Haus im Alten Land zurücklässt, da sie einen erfolgreichen Architekten aus Hamburg kennengelernt hat, von dem sie noch eine Tochter bekommt. Vera bleibt zurück, sie hält sich an keine Konventionen, lässt Haus und Hof verwildern. Bis eines Tages ihre Nichte Anne mit ihrem 4-jährigen Sohn Leon kommt, und bleibt. Ihr Lebensgefährte hat sie betrogen und sie wollte raus aus Hamburg-Ottensen, raus aus ihrem alten Leben. So zieht sie mit ihrem Sohn ins Alte Land, wo die Menschen anders sind. Eigen sind, das Leben führen, welches sie nicht anders kennen und nicht anders haben wollen.

Dörte Hansen hat einen klaren Schreibstil, der einen durch dieses Buch und diese schöne Geschichte fließen lässt wie durch einen ruhigen Fluss. Keine schwere Lektüre im Sinne der Sprache, teilweise traurig, teilweise mit Humor gespickt, eine überwiegend schwermütige Atmosphäre ausstrahlend. Mir hat diese Geschichte um Vera Eckhoff sehr gut gefallen, mich manchmal erheitert, manchmal berührt und manchmal bedrückt.

5 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2015
Vaters Pistole
Schulze, Eveline

Vaters Pistole


ausgezeichnet

In diesem Buch geht es um drei authentische Kriminalfälle, deren Brutalität und entsetzliche Taten nicht verschönert werden und einen entsetzt schaudern lassen. Man kann es sich nicht vorstellen, dass es im realen Leben Menschen gibt, die andere quälen und töten, verhungern lassen, aus Egoismus und Faulheit, Trunksucht und unsozialem Verhalten.

Eveline Schulze ist es mit diesem Buch gelungen, realistisch und ungeschönt, diese drei authentischen Fälle einem nahezubringen. Mit ihrem tollen Schreibstil und in romanhaftem Stil verpackt, mit leichtem Sarkasmus und ironischen Bemerkungen seitens der Kommissare, werden die einzelnen Fälle ausführlich und detailreich beschrieben, so dass sich der Leser völlig hineinfallen lassen kann, mitfühlend und entsetzt erfährt, wozu Menschen fähig sein können.

Auch durch die realistische Darstellung der Kommissare und Ermittler hat man einen tollen Einblick in die Polizeiarbeit bekommen. Da diese Fälle aus früherer Zeit der DDR stammen, hat die Autorin nicht nur einzelne Bilder aus Görlitz, den Wohnorten der benannten Familien mit eingefügt, sondern auch interessante und wissenswerte politische Hintergründe der damaligen DDR ausführlich erklärt, was durch die Kriminalfälle zusammenfassend perfekt abgerundet war. Auch die große Schrift, welche einem das Lesen sehr angenehm machte, war angelegt zu der Länge der einzelnen Geschichten überaus passend und für ein fließendes Lesen positiv durchdacht.

Eveline Schulze hat mir mit diesem Buch einen tollen Einblick in authentische Kriminalfälle sowie der Polizeiarbeit bei der Aufklärung dieser Fälle geschenkt. Ich lese selten ein Buch an einem Tag, aber dieses konnte ich nicht mehr aus der Hand legen und habe es verschlungen. Ich werde mich jetzt über weitere Bücher der Autorin erkundigen, die ich mit Sicherheit genauso begeistert lesen werde, wie dieses