Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Monina83

Bewertungen

Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 27.01.2018
Die falsche Prinzessin / Shadow Dragon Bd.1
Otts, Kristin Br.

Die falsche Prinzessin / Shadow Dragon Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Zu diesem Buch durfte ich bei einer ganz tollen Aktion von bilandia und dem Oetinger Verlag mtimachen, bei der ich viele Informationen im Vorhinein bekommen habe, die mich total neugierig auf dieses Buch gemacht haben.

Als ich anfing zu lesen, war ich sofort von dem Setting begeistert. Es spielt zwar in einer fiktiven Welt, diese erinnert jedoch sehr stark an den asiatischen Raum. Die Onna-Bugeisha werden im Kampf und der Meditation ausgebildet, lernen das Katana zu beherrschen und auch die Beschreibung der Kleidung und des Make-ups erinnerte mich sehr an Asien. Das fand ich richtig erfrischend, da man das selten in Büchern findet.

Anfangs erfährt man ein wenig über Kais Kindheit, ihre Ausbildung und das River Kingdom, in dem sie lebt. Doch viel Zeit lässt die Autorin ihren Lesern nicht, um Kai kennenzulernen, denn schon befindet man sich mitten im Attentat auf Prinzessin Noriko, von der man bis dahin gar nichts weiß. Auch die Drachen bleiben erst einmal ein Mysterium, das hat mich jedoch eher neugierig gemacht und ich war gespannt darauf, mehr über die Welt und die Drachen zu erfahren.

Gemeinsam mit Kai, den Onna-Bugeisha, ihrem Berater und ihrer Anstandsdame macht man sich schließlich auf den Weg in die Kaiserstadt. Die Protagonistin war mir dabei richtig sympathisch. Man merkt von Anfang an ihren inneren Zwiespalt, zwischen bedingungslosem Gehorsam und eigenen Wünschen. Sie passt nie wirklich ganz in die Rolle der Onna-Bugeisha, die sich mit ihrem ganzen Leben dem Dienste der Königsfamilie verschreiben. Und dann muss sie auch noch die Prinzessin spielen, deren Leben von morgens bis abends nur fremdbestimmt ist. Anfangs kämpft sie sehr mit den ganzen Regeln, doch nach und nach erkennt sie auch die Chancen, die in dieser Rolle stecken und beginnt ihr Leben als Prinzessin durchaus zu genießen, was sie jedoch in neue Schwierigkeiten bringt. Ich fand es klasse, wie sich die Protagonistin entwickelt, denn hier geht Kristin Briana Otts einen sehr mutigen Schritt, da manche Handlungen und Gedanken Kai in meinen Augen teilweise sogar richtig unsympathisch machen. Doch genau das stell sie auch authentisch dar und ich mag es wirklich, wenn Charaktere auch Ecken und Kanten haben und nicht so perfekt sind. Vielleicht gefiel mir Kai deshalb so gut.

Die Story selbst hat mich ebenfalls richtig mitgerissen. Nicht nur Kais Entwicklung hält einiges an Spannung bereit, sondern auch die Idee der Königreiche, des Kaisers und natürlich der Attentäter. Ich muss sagen, dass ich das Buch nicht eine Sekunde langweilig fand. Ich ließ mich von den Ereignissen richtig mitreißen und wollte gerne immer tiefer in diese faszinierende Welt eintauchen. Das Ende lässt sehr viele Fragen offen und ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung habe, wohin mich die Reise mit Kai und dem Shadow Dragon noch führen wird. Doch ich freu mich auf jeden Fall schon darauf.

Fazit:

„Shadow Dragon – Die falsche Prinzessin“ wartet mit einem wundervollen Setting auf, das an Asien erinnert und deshalb mal etwas anderes ist. Auch die Protagonistin hat Ecken und Kanten und ist nicht so perfekt, wie man das aus anderen Büchern kennt, was mir besonders gefallen hat. Ihre Entwicklung ist ebenso spannend, wie die Handlung der Geschichte selbst und ich freu mich schon sehr auf eine weitere Reise mit Kai und dem Shadow Dragon.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 26.01.2018
Der Fluch der sechs Prinzessinnen. Band 02: Blütenzauber
Meißner, Regina

Der Fluch der sechs Prinzessinnen. Band 02: Blütenzauber


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Nach „Schwanenfeuer“ wollte ich unbedingt auch den zweiten Teil dieser Märchenreihe lesen, um zu erfahren, wie es mit den Schwestern weitergeht und ob auch Tatjana ihren Fluch brechen kann. Außerdem gehört „Die Schöne und das Biest“ zu meinen Lieblingsmärchen und ich war gespannt, was Regina Meißner daraus gemacht hat.

Das Buch beginnt damit, dass Tatjana wieder einmal in ihrem Zimmer aufwacht, das abgeschlossen ist. Durch den Blick aus dem Fenster hat sie gesehen, dass sie sich in einem Schloss in den Wolken befindet. Etwas seltsam fand ich es anfangs, dass sie schon länger in diesem Zimmer eingesperrt ist, dass sie nie raus kann, aber auch keinen Hunger und Durst oder andere Bedürfnisse verspürt. Ich denke, so hat die Autorin versucht an Band 1 anzuknüpfen und die Zeit, die dadurch vergangen ist zu erklären. Zum Glück bleibt das nicht lange so und Tatjanas Tür öffnet sich, so dass sie das Schloss erkunden und die Dienerschaft kennenlernen kann.

Anfangs scheint Tatjana etwas oberflächlich und arrogant zu sein, aber ich hatte sofort das Gefühl, dass mehr hinter dieser Fassade steckt und fand sie zwar nicht sofort sympathisch, habe sie jedoch gerne begleitet. Je tiefer man schließlich in die Geschichte eintaucht, desto besser gefiel mir die Protagonistin. Sie ist taff und geht ihren Weg. Im Grunde lässt sie sich nicht einsperren (Wortspiel! :D) und auch nicht unterkriegen. Tatjana ist in meinen Augen eine starke junge Frau, die sehr gut in unsere Zeit passt, als Prinzessin aber manchmal etwas zu „modern“ denkt. Mich hat das jedoch gar nicht so sehr gestört. Wieso nicht mal eine moderne Prinzessin?

Auch Lucien, oder das Biest, ist zu Beginn nicht der große Sympathieträger. Mir erschien er teilweise als zu grausam. Im Original wird er ja vor allem wegen seiner Oberflächlichkeit verflucht und ist im Grunde gar nicht so böse. Doch dieses Biest hier, puh, das war mir manchmal schon etwas too much und ich dachte, den kann man nicht lieb gewinnen. Dafür hat er zu schreckliche Dinge getan und die Erklärung, die man nach und nach für sein Handeln bekommt, waren mir auch etwas zu oberflächlich. Trotz allem hat es die Autorin Regina Meißner geschafft, mich für ihr Biest zu begeistern. Ja, diese Protagonisten sind alles andere als perfekt, aber sie entwickeln sich toll und man kann sie trotzdem gern haben und mit ihnen mitfiebern.

Besonders gut gefiel mir der Verlauf der Geschichte. Auch, wenn es meiner Meinung nach etwas zu lange dauert, bis Tatjana auf das Biest trifft, konnte ich ab der Mitte des Buches richtig in der Geschichte abtauchen. Anders als in „Schwanenfeuer“ hat diese nämlich einen deutlichen roten Faden, der sich hindurchzieht. Die beiden Protagonisten arbeiten gemeinsam an der Lösung ihres Fluches und es passiert nicht ständig irgendetwas anderes, sondern alles passt perfekt zu dieser Geschichte. Die Idee mit dem „Blütenzauber“ selbst fand ich auch richtig schön gelöst.

Am Ende hat mich Regina Meißner dann wirklich überrascht. Ich bin ja ein richtiger Fan von außergewöhnlichen Enden und dieses gehört sicher in diese Kategorie. Trotzdem denke ich, dass die Autorin damit nicht alle ihre Leser glücklich macht, aber da es nicht der letzte Band dieser Märchenreihe ist, wird es vielleicht auch noch nicht das Ende von Tatjanas Geschichte sein.

Fazit:

Obwohl Regina Meißner mit „Blütenzauber“ die Story von der Schönen und dem Biest nicht neu erfindet, war ich doch richtig begeistert. Die Protagonisten sind zwar alles andere als perfekt, doch gerade das lässt ihnen Raum zur Entwicklung und man kann sie trotzdem durchaus liebgewinnen. Auch der Verlauf der Geschichte gefiel mir viel besser, als bei „Schwanenfeuer“, da er einen deutlichen roten Faden aufweist und ein paar schöne Ideen umgesetzt werden. Das Ende ist richtig außergewöhnlich, wird aber sicher nicht jeden zufriedenstellen. Doch wer weiß, ob das wirklich schon das absolute Ende ist ;)

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.01.2018
The Blinds
Marten, Emma

The Blinds


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, ich bin ja schon ein kleiner Fan von „Castingshows“, vor allem in Buchform, deswegen wollte ich „The Blinds“ auch unbedingt lesen.

Zu Beginn lernt man Riley in ihrer gewohnten Umgebung kennen – ihrer Wohnung in den Randbezirken. Dort erlebt man hautnah mit, wie hart, das Leben dort ist, ohne jedoch die genauen Umstände zu kennen. Trotzdem mochte ich die Protagonistin von Anfang an. Sie zerfließt nicht in Selbstmitleid, sondern versucht einfach, ihr Leben so gut es geht zu leben. Es gibt Menschen, die aus schwierigen Situationen gestärkt hervorgehen und genauso einen Eindruck hatte ich von Riley. Über die Familiensituation der Protagonistin lässt uns die Autorin jedoch anfangs noch sehr im Dunkeln und ich war gespannt darauf, dieses Geheimnis zu lüften und tiefer in Rileys Leben und ihre Vergangenheit einzutauchen.

Gleich zu Beginn erhält sie auch sofort die Einladung zu den Blinds. Wie genau diese Fernsehshow aussieht, erfährt man eigentlich nicht. Nur, dass es im Anfangsstadium der Show wohl darum ging, Geheimnisse der Teilnehmer aufzudecken. Wie das geht und was die „Talente“ tun müssen, dazu gibt es keine Erklärungen. Erst während die Show läuft, werden die Aufgaben nach und nach enthüllt, wobei mir nicht immer klar war, wozu die Aufgaben dienen sollten und was denn der Sieger haben muss, um gegen die anderen Teilnehmer zu bestehen. Hier hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Informationen gewünscht. Worum genau geht es, was ist das Ziel und was bringt es den Coaches? Mir hat irgendwie ein bisschen die Struktur gefehlt.

Auch die übrigen Teilnehmer bleiben stark im Hintergrund. Zu Beginn erfährt man kaum etwas von ihnen. Ich hätte ehrlich gesagt mit etwas mehr Konkurrenzkampf und Gezicke gerechnet und freute mich auch ein bisschen darauf, weil das ja eigentlich das ist, was Castingshows so spannend und anziehend macht. Damit lässt sich die Autorin jedoch sehr viel Zeit. Erst am Ende des Buches gibt es neben Riley ein paar andere, die sich durch ihre Taten einen Namen machen. Das lässt mich hoffen, dass es im zweiten Band etwas „heißer“ hergeht ;)

Mit „heißer“ könnte man auch die Liebesgeschichte meinen, die sich schön langsam entwickelt, was mal echt ziemlich überraschend ist. Ich mochte das Tempo jedenfalls sehr gerne und obwohl es natürlich auch alles nicht so einfach zwischen den Liebenden ist, gibt es doch nicht dieses ständige Hin und Her, das schnell mal nervt. Hach ja, ich konnte die Lovestory wirklich genießen und bin ein echter Fan dieses Pärchens.

Sehr gut gefiel mir auch, dass die Geschichte nicht alleine bei der „oberflächlichen“ Castingshow bleibt, denn es steckt doch viel mehr hinter dem Ganzen, als man zu Beginn vielleicht denkt. Hier baut Emma Marten nach und nach Informationen ein, die sich zum Ende hin immer weiter verdichten, so dass die Geschichte am Ende komplexer werden könnte. Ich finde die Richtung, die sie einnimmt jedenfalls toll und freu mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

Fazit:

„The Blinds – Es ist ein Spiel. Also spiel!“ ist ein tolles Buch über eine spannende Castingshow. Zwar hätte ich mir mehr Informationen über die Hintergründe und auch mehr Zickenterror gewünscht, doch dafür überrascht die Autorin damit, dass mehr hinter der Geschichte steckt, als man zu Beginn denkt. Auch die Liebesgeschichte gefiel mir trotz einiger üblicher Klischees richtig gut, so dass ich mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung freue.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Bewertung vom 14.01.2018
Das Bündnis der Rosen / Young Elites Bd.2
Lu, Marie

Das Bündnis der Rosen / Young Elites Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Der erste Teil der „Young Elites“-Reihe hat mich total begeistert, vor allem wegen der sehr außergewöhnlichen Protagonistin und ich war gespannt, wie es mit Adelina weitergehen würde.

Diese macht sich gemeinsam mit ihrer Schwester Violetta auf die Suche nach anderen Begabten. Dadurch beginnt das Buch sehr ruhig und man hat als Leser Zeit, sich erst einmal wieder in die Welt der Malfettos hineinzudenken. Lange brauchte ich dafür nicht, da mich dieses Worldbuildung schon beim ersten Teil total fasziniert und mitgerissen hat. Es machte mir jedoch großen Spaß gemeinsam mit Adelina und Violetta nach neuen Verbündeten zu suchen, neue Begabte und ihre Kräfte kennenzulernen.

Doch während Adelina eine neue Gemeinschaft gründet, ziehen sich die Fäden immer enger zusammen. Durch Königin Maeve von Beldain zieht eine neue Figur in die Geschichte ein. Eine sehr spannende und undurchschaubare Figur, wie ich finde. Überhaupt gefallen mir die Charaktere, die Marie Lu geschaffen hat sehr gut. Sie können nicht so einfach in gut und böse eingeteilt werden. Dafür sind sie viel zu vielschichtig. Sie haben sowohl ihre guten Eigenschaften, als auch ihre dunklen Seiten und besonders toll fand ich, dass das auch für Adelina gilt. Meist sind die Protagonisten solcher Bücher ja richtige Helden, strahlend rein und durchweg gut. Das gilt jedoch nicht für Adelina. Schon im ersten Teil hat man miterlebt, dass sie sich nicht einfach in ihr Schicksal fügt, dass sie aufbegehrt, sich wehrt und dabei auch über Leichen geht, wenn es nötig ist. Trotz dieser Dunkelheit in ihr, gefiel sie mir schon damals richtig gut, eben weil sie so anders, so ungewöhnlich ist. In diesem Folgeband setzt die Autorin jedoch noch einen drauf. Adelinas dunkle Seite wird immer stärker und langsam verliert sie die Kontrolle. Das Nachwort von Marie Lu zeigt deutlich, wie schwierig es für sie war, die Entwicklung ihrer Protagonistin in diese Richtung voran zu treiben. Mich hat sie damit jedoch wirklich sehr begeistert.

Auch die Geschichte an sich hat es wirklich in sich. Es werden so viele Intrigen gesponnen, die einzelnen Parteien gehen in Stellung und kämpfen um die Macht. Jeder verfolgt seine eigenen Pläne und so zieht sich durchweg Spannung durch das Buch. Ich klebte wirklich an den Seiten um zu erfahren, wie sich alles entwickeln wird. Dass Marie Lu nicht zimperlich mit ihren Protagonisten umgeht ist spätestens seit dem ersten Band klar und so wittert man an jeder Ecke Gefahr und eine unerwartete Wendung. Mich konnte die Autorin jedenfalls immer wieder mit kleineren und größeren Twists überraschen. Man kann sich nie sicher sein, wie es weitergeht und wer am Ende überlebt, um weiter nach der Macht zu greifen.

Fazit:

Auch der zweite Teil der „Young Elites“-Reihe hat mich wieder rundum begeistert. Die Geschichte ist durchweg spannend und die Protagonisten sind so vielschichtig und undurchschaubar, dass man sie nicht so einfach einteilen kann. Auch Adelina selbst macht eine Entwicklung durch, die vielleicht nicht jeden Leser glücklich macht, mich jedoch durchweg überzeugt hat. Mit vielen kleinen und großen Überraschungen macht Marie Lu am Ende die Geschichte perfekt. Eine wirklich gelungene Fortsetzung.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 27.12.2017
Juli im Winter
Kahnau, A. L.

Juli im Winter


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Das Cover und der Klappentext haben mich sehr neugierig gemacht und ohne wirklich zu spoilern (denn das Thema wird bereits im ersten Kapitel offenbart): Ich finde das Thema Mobbing sehr aktuell und interessant. Es gibt so viele Facetten davon und die Anfänge sind meist schleichend.
A.L. Kahnau greift dieses Thema in ihrem Buch „Juli im Winter“ auf.

Das Buch beginnt quasi mit dem Ende und hat mich sofort sehr berührt. Die Autorin beschreibt die Gefühle so mitfühlend und eindringlich, so authentisch und ungeschönt, dass ich sie fast selbst spüren konnte. Selten hatte ich ein Buch in der Hand, das gleich zu Beginn so voller Gefühl war. Mit nur wenigen Seiten hat A.L. Kahnau mich gefangen und ich wollte unbedingt wissen, was genau passiert ist.

Im Anschluss erfährt man dann auch noch von Julis Familiengeschichte, die ihre Spuren bei dem Mädchen hinterlassen hat. Sie ist so jung und musste schon so viel durchmachen. Juli hatte sofort mein Mitgefühl, aber anstatt an allem zu zerbrechen, versucht sie ihren Weg zu finden und obwohl man manchmal den Eindruck haben könnte, als wäre sie „perfekt“, wirkte sie auf mich doch eher zerbrechlich. Bei ihr muss man beim Lesen auf jeden Fall hinter die Fassade blicken, um sie nicht als zu glatt zu empfinden. Spätestens am Ende fällt einem jedoch auf, wie gut sie der Autorin gelungen ist, denn da fällt der Schleier und man kann in Julis Inneres blicken. Für mich ist die Protagonistin jedenfalls sehr gut ausgearbeitet und geschickt inszeniert.

Doch auch Julis Gegenpart Vanessa ist sehr interessant und vielschichtig. Ihre Geschichte wird nach und nach aufgedeckt und so wird diese Figur greifbar. Gerne hätte ich noch mehr von ihrer Vergangenheit erfahren, doch manchmal ist es auch gut, wenn nicht alles „zerredet“ wird und man sich selber noch ein paar Gedanken machen kann.

Und Gedanken macht man sich über dieses Buch durchaus, denn ich trau mich fast wagen zu sagen, dass jeder schon einmal mit diesem Thema in Berührung gekommen ist. Je nach Erfahrung nimmt man die eine oder die andere Sichtweise ein, überlegt, wie man selbst handeln oder wie man sich in der Situation fühlen würde. Mich ließ das Buch jedenfalls gar nicht mehr los und ich habe es in nur wenigen Stunden durchgelesen. Julis Zwiespalt hat mich besonders nachdenklich gemacht, da ich ihn so gut nachvollziehen konnte. Wie kommt man aus diesem Teufelskreis heraus, wenn man keine Beweise hat? Wem kann man sich anvertrauen? Wer glaubt einem? Wie reagiert man am besten? Was macht einen überhaupt zum Opfer und was zum Täter? Wie kann man Betroffenen helfen oder noch besser, was kann man zur Vorbeugung tun? All diese Fragen gingen mir durch den Kopf und beschäftigen mich auch nach dem Lesen noch sehr lange. Mir persönlich ging Julis Schicksal jedenfalls sehr ans Herz und auch Nessa und ihre Klassenkameraden haben sich in meinen Gedanken festgesetzt und nicht mehr losgelassen.

Fazit:

A.L. Kahnau rüttelt mit ihrem Buch „Juli im Winter“ ihre Leser auf jeden Fall richtig auf und bringt ihnen das Thema „Mobbing“ sehr einfühlsam nahe. Julis Schicksal, aber auch Nessa und ihre Klassenkameraden haben mich sehr beschäftigt und nicht mehr losgelassen. Selten hatte ich ein Buch, das noch so lange in mir nachgehallt hat und das ich gerne auf die Leseliste jeder Schule setzen würde. Es MUSS einfach gelesen werden!

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 27.12.2017
Die Wolkenfischerin
Winter, Claudia

Die Wolkenfischerin


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Claudia Winters Bücher sind für mich immer ein absolutes Must-Have. Ihre Liebesgeschichten sind einfach immer so bezaubernd und gefühlvoll und die Kulissen so wunderschön.

Auch dieses Mal hat sich die Autorin einen traumhaften Ort für ihre neueste Geschichte gewählt: Ein kleines französisches Dorf in der Bretagne und wie immer war ich auch dieses Mal wieder wahnsinnig begeistert von ihren Beschreibungen der Landschaft. Es sind immer richtige Sehnsuchtsorte, in denen ihre Geschichten spielen und mit jedem Buch weckt sie erneut meine Reiselust und mein Fernweh. Ich würde mir auch dieses Mal so gerne den bezaubernden Ort ansehen, der in „Die Wolkenfischerin“ eine Rolle spielt und das besondere Flair selbst spüren.

Anfangs war ich ehrlich gesagt etwas verwirrt, da die Geschichte teils aus Sicht einer Gwenaelle erzählt wird und ich nicht wusste, wer das sein soll, da man im Klappentext nichts von ihr erfährt. Doch früh ahnt man, um wen es sich dabei handelt und ich fand es großartig, dass Claudia Winter uns an dieser Sichtweise teilhaben lässt. So erfährt man noch einmal mehr über die Protagonisten im Buch.

Claire gefiel mir auch wirklich sehr gut. Sie ist eine taffe junge Frau, die weiß, was sie will und nicht davor zurückschreckt, es sich auch zu nehmen. Dabei bedient sie sich manchmal kleiner Lügen, doch wie es nunmal so ist, bezahlt sie irgendwann die Rechnung dafür und genau das sorgt für das Chaos in ihrem Heimatort, von dem im Klappentext die Rede ist. Damit hat die Autorin einiges an Humor in die Geschichte hineingebracht und ihr so eine unbeschwerte Seite verliehen, was mir sehr gut gefiel.

Das ist ein schöner Ausgleich, denn dieses Buch ist anders als die ersten beiden Werke von Claudia Winter, bei denen es um eine schöne, humorvolle und vor allem unbeschwerte Liebesgeschichte geht. „Die Wolkenfischerin“ hat nämlich eine sehr ernste Seite. Dadurch gewann das Buch ordentlich an Tiefgang, was ich toll fand, denn das Leben besteht nunmal nicht nur aus schönen und glücklichen Momenten. Manchmal passiert auch etwas, das einen am Boden zerstört und schließlich zu einem anderen Menschen macht, genau wie es bei Claire der Fall ist. Ich fühlte jedenfalls sofort mit der jungen Frau mit und war tief berührt von ihrer Geschichte. Claudia Winter hat es auf jeden Fall geschafft, mich in Claires Leben hineinzuziehen und mich so mitzunehmen, dass ich sogar die ein oder andere Träne vergossen habe. Teils aus Mitleid mit den Protagonisten und teils aus Rührung, weil es einfach so schön war.

Apropo „schön“: Hach, die Liebesgeschichte … sie ist mal wieder richtig zauberhaft. Ich hatte anfangs ja etwas ganz anderes erwartet und war wirklich positiv überrascht. Die Autorin legt wieder so viel Gefühl in die Lovestory, dass ich erneut total begeistert war. Ich hab so mitgefiebert, geseufzt und ja, bei DER Liebeserklärung auch ein paar Tränchen vergossen, einfach, weil es so schön war. Damit beweist Claudia Winter einmal mehr, dass sie es wirklich versteht, mit Worten umzugehen. Sie kann nicht nur Geschichten schreiben, die einem gute Laune machen, sondern auch welche, die einem einfach unter die Haut gehen.

Fazit:

Mit „Die Wolkenfischerin“ hat Claudia Winter bewiesen, dass sie nicht nur locker-leichte Liebesgeschichte schreiben, sondern durchaus auch ernstere Seiten in ihre Bücher einarbeiten kann, ohne ihren üblichen Zauber zu verlieren. Die Autorin kann wirklich wunderbar mit Worten umgehen und hat mich mit ihrem Buch dieses Mal sogar zum Weinen gebracht, aus Mitleid, aber auch vor Rührung. Einfach zauberhaft. Ich will unbedingt mehr davon!

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 10.12.2017
Träume, die ich uns stehle
Oliver, Lily

Träume, die ich uns stehle


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Schon „Die Tage, die ich dir verspreche“ hat mich sehr berührt, deshalb wollte ich auch unbedingt „Träume, die ich uns stehle“ unbedingt lesen.

Das Buch beginnt mit einem Prolog aus Laras Sicht und einem aus Thomas‘ Sicht. Es startet bei ihren Unfällen, doch erfährt man nichts Genaues, so dass ich mich sofort fragte, was denn eigentlich passiert war.

Danach findet man sich mit Lara im Krankenhaus wieder und erlebt, wie sie versucht, sich in einer Therapie an ihre Vergangenheit zu erinnern. Dabei erfährt man auch von ihrem Zwang zu reden. Diese Störung hat sie schon seit ihrer Kindheit und immer schon stieß sie damit auf Abneigung. Lara war mir sofort sympathisch, tat mir aber auch richtig leid. Sie scheint keine Freunde zu haben, bekommt keinen Besuch und jetzt fehlen ihr auch noch ihre Erinnerungen und alles, was während der ganzen Zeit hochkommt, scheinen negative Erfahrungen zu sein. Ich fragte mich ständig, was diese junge Frau wohl alles durchmachen musste, um ohne Gedächtnis und allein im Krankenhaus zu landen.

Dazwischen findet man immer wieder Kapitel aus Thomas‘ Perspektive. Das fand ich sehr interessant. Im Koma erinnert er sich an sein Leben, an all das Gute, aber auch an das weniger Gute. Auch in seiner Vergangenheit scheint es eine dunkle Episode zu geben. Doch auch diese bleibt vorerst ein Geheimnis.
Ich war wirklich sehr gespannt, was hinter all dem stecken wird, denn dass Lily Oliver für eine Überraschung gut ist, hat sie schon mehrmals bewiesen.

Doch vorerst begleitet man Lara zu den Besuchen bei Thomas, erlebt mit, wie ihre Geschichten mit ihren Erinnerungen verschmelzen und sie versucht, ihre Störung in den Griff zu bekommen, für Thomas. Ich fand es schön zu lesen, wie es Lara gelingt, immer ruhiger und bewusster zu sprechen. Dabei beschreibt die Autorin diese Störung sehr authentisch und auch ihre Fortschritte geschehen nicht von heute auf morgen, sondern brauchen Zeit. Manch ein Leser könnte sagen, dass es deswegen im Mittelteil ein paar Längen gibt, aber ich fand diese Episoden sehr berührend, gefühlvoll und auch mitreißend. Es war schön zu lesen, wie Lara sich immer mehr auf Thomas einlässt und so auch ihr eigenes Leben ordnen kann.

Und dann plötzlich zog mir Lily Oliver mit einer überraschenden Wendung den Boden unter den Füßen weg. Ich war schockiert und wollte es nicht wahrhaben. Niemals hätte ich gerechnet, dass die Geschichte in diese Richtung gehen würde. Es hat mich wirklich erschüttert und bewegt. Die Autorin bringt so viel Gefühl in ihre Geschichte, beschönigt aber auch nichts. Sie schafft keine heile, rosarote Welt, sondern zieht ihre Leser in eine Realität hinein, die nicht immer nur schön ist, sondern auch ihre grausamen Seiten hat. Damit hat sie mich richtig gepackt. Ich litt mit den Protagonisten mit, ließ mich von ihrem Schicksal erschüttern und wünschte mir ein Happy End für sie. Ich war so sehr in der Geschichte gefangen, dass ich sie innerhalb kürzester Zeit durchgelesen hatte.

Das Ende hat mich noch einmal richtig begeistert. Auch hier zeigt Lily Oliver richtig viel Fingerspitzengefühl. Es ist wirklich das perfekte Ende für diese berührende Geschichte. Authentisch, glaubwürdig, aber auch sehr mitfühlend. Ich habe einige Tränen bei diesem Buh vergossen, doch besonders viele am Ende, deshalb bleibt mir diese Geschichte sicher im Gedächtnis und auch im Herzen.

Fazit:

Mit „Träume, die ich uns stehle“ hat mich die Autorin richtig ins Herz getroffen. Es ist eine Geschichte, die so voller Gefühl ist, aber auch eine grausame Realität beschreibt. Lily Oliver beschönigt nichts, erzählt aber sehr einfühlsam vom Schicksal ihrer Protagonisten, das mich wirklich sehr berührt und auch zu Tränen gerührt hat. Ein wundervolles Buch, das mir noch lange im Gedächtnis, vor allem aber auch im Herzen bleiben wird.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 26.11.2017
Murphy
Gozdek, Nicole

Murphy


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Schon lange wollte ich einmal etwas von Nicole Gozdek lesen und ihr neues Buch klang so witzig, dass ich mir dachte, das wäre die gelungene Abwechslung zu all den sonstigen Fantasy-Büchern, die ich in letzter Zeit gelesen habe.

Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr leicht. Vor allem fand ich es richtig toll, dass Murphy direkt zu den Lesern spricht und ihnen quasi seine Geschichte erzählt. So fühlte ich mich natürlich sofort angesprochen und wurde direkt ins Buch hineingezogen.

Die Idee von Nicole Gozdek ist auch wirklich sehr originell. Sprichwörter lebendig werden zu lassen, so etwas gab es noch nie. Es machte mir echt Spaß, die verschiedenen Sprichwörter und ihre dazugehörigen Charaktereigenschaften kennenzulernen. Da hat die Autorin eine einzigartige und gut durchdachte Welt erschaffen, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Jedes Detail ist wirklich überlegt und alles ist absolut schlüssig und logisch. Nicole Gozdek hat wirklich sehr viel Arbeit in ihre Charaktere gesteckt. Sie sind gut ausgearbeitet und überzeugen mit ihren Eigenschaften, die so gut zu den Sprichwörtern passen. Ich war jedenfalls richtig begeistert von den Protagonisten.

Murphy selbst ist anfangs meiner Meinung nach nicht unbedingt der große Sympathieträger. Er spielt anderen Streiche und freut sich darüber, selbst, wenn Leute sich dabei verletzen. Es passt natürlich zu seiner Persönlichkeit, denn er ist das Chaos, aber leider führte es auch dazu, dass ich ihn anfangs nicht besonders mochte. Das war jedoch nicht weiter schlimm, denn so hatte der Protagonist wenigstens Luft, um sich zu entwickeln und genau das macht er. Denn irgendwann nimmt die Geschichte eine Wendung, man erfährt einiges von Murphys Vergangenheit und was ihn zu dem gemacht hat, was er ist.

Es hat mich richtig überrascht, dass die Story trotz dem ganzen Humor irgendwann auch eine ernste Seite bekam … und zwar positiv überrascht, denn so erhält die Geschichte noch etwas Tiefgang und ist nicht so oberflächlich, wie man aufgrund des Klappentextes und des Anfangs des Buches vielleicht vermuten würde. Mich hat sie jedenfalls richtig mitgerissen und ich wollte unbedingt wissen, wie das Ganze für Murphy enden würde.

Und was soll ich sagen, das Ende ist so ganz anders, als ich gedacht hatte und doch hat es mich so richtig begeistert.

Fazit:

„Murphy – Rache ist süß“ ist ein rundum gelungenes Buch. Mit viel Humor führt uns die Autorin Nicole Gozdek in ihre einzigartige und originelle Welt ein, stellt uns ihre Sprichwörter vor, die so gut ausgearbeitet sind und lässt uns genug Zeit, uns erst einmal an alles zu gewöhnen. Dann gibt es jedoch eine spannende Wendung, die uns zeigt, dass diese Geschichte durchaus auch eine ernste Seite hat und am Ende überraschte mich Nicole Gozdek noch einmal so richtig und hat mich damit mehr als begeistert. In Murphy steckt einfach so viel mehr, als man zu Beginn denkt … und damit meine ich sowohl den Charakter, als auch das Buch selbst ;)

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.