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Kleeblatt
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2015
Storchenhelfer
Covi, Miriam

Storchenhelfer


ausgezeichnet

Endlich ist es soweit, denkt sich Hilly, als sie von ihrem langjährigen Freund Claas zum Essen eingeladen wird. Heute wird er ihr die Frage aller Fragen stellen.
Leider verlief der Abend nicht so wie gedacht. Denn es sollte ein Abschiedsessen werden. Er hatte sich verliebt, in eine andere, seine Sekretärin und sie ist schwanger. Schlimm genug, dass es eine andere gibt, aber dass sie schwanger ist, gibt Hilly den Rest. Seit langem versuchen sie und Claas, ein Kind zu bekommen, aber es klappte nie und nun das.
Aber Hilly wäre nicht Hilly, die taffe Anwältin, würde sie nun aufgeben. Kurzerhand zieht sie aus und findet auch eine Bleibe für die nächsten Monate.
Ihre bereits geplante Schwangerschaft lässt sie jedoch nicht aus den Augen, sie will ein Kind und das JETZT. Schließlich ist sie schon Mitte 30 und ihre Eizellen haben die besten Jahre schon hinter sich.
Die Sache hat nur einen Haken, sie braucht dazu einen Mann. Und den braucht sie auch, wenn sie sich in der Petrischale befruchten lässt, sollte sich auf die Schnelle kein geeigneter Mann finden. So sind die deutschen Gesetze und da kommt auch Hilly nicht drumherum.
Mick, ihr Nachbar, der die Frauen reihenweise vernascht, lässt sich nach vielem Zureden darauf ein, als ihr Partner bei der Praxis "Storchenhelfer" aufzutreten. Zu allem Übel verliebt sie sich auch noch in ihn, das kann ja nicht gutgehen...

Ein erfrischend humorvolles Buch um das Thema Kinderwunsch.
Was macht eine Frau, wenn sie Kinder haben will, aber keinen Partner hat? In Deutschland kann das schnell zum Problem werden, denn selbst bei der künstlichen Befruchtung der Eizellen muss man einen Partner vorweisen. Tja, woher nehmen, wenn der eigene Partner sich gerade für eine andere Frau entschieden hat und die bereits schwanger ist?
Als ihr Pia, die Eigentümerin der Wohnung, in die sie gerade vorübergehend eingezogen ist, erzählt, dass sie in die Praxis "Storchenhelfer" gegangen ist, da sie auf natürlichem Wege keine Schwangerschaft erwirken konnte, und dort künstlich befruchtet wurde, hält das auch Hilly für ihre einzige Möglichkeit, zu einem Kind zu kommen. Nur hat sie, im Gegensatz zu Pia, keinen Mann vorzuweisen.

Es ist ein absolutes Vergnügen, Hilly, die eigentlich Hildegard heißt, bei ihren Bemühungen, schwanger zu werden, zu begleiten.
Als ich Hilly kennenlernte, war ich mir nicht ganz sicher, ob sie wirklich einem Kind eine gute Mutter sein konnte. Ihr Leben ist durchorganisiert und alles, was sie sich in den Kopf setzt, wird auch genau so gemacht. Schade, dass das mit dem schwanger werden nicht wie gewünscht erfolgte.
Sie ist ein Listenfreak, deren Auflistungen sie auf ihrem über alles geliebten Flipchart notiert. Dort steht dann aber auch alles drauf, was im Buch ab und an zu unfreiwilliger Komik führte.
Ihr Leben wird komplett auf den Kopf gestellt, sie findet Freunde, wofür sie früher auch keine Zeit hatte. Hilly mausert sich zu einer Frau, die man gern als Freundin hätte.

Amüsant und unterhaltsam erzählt Miriam Covi Hillys mühevollen Weg mit dem Ziel schwanger zu werden. Da fehlt nichts, vom Errechnen der fruchtbaren Tage über Hormonspritzen setzen und dem dazugehörigen Verrücktspielen der Hormone.
Für den Leser ein Buch mit Spaßfaktor und einer Protagonistin, die einem ans Herz wächst. Neben Hilly brilliert das Buch mit den verschiedensten Protagonisten, die ihren tragenden Teil am Buch haben. Die Wohngemeinschaft im Haus, ganz vorn genannt Mick und Pia, ist schon einzigartig. Solche Mitbewohner wünscht man sich.
Ich habe Hilly sehr gern begleitet, mit ihr gelitten, gehofft, gelacht und geweint. Immer hatte ich ein Schmunzeln oder Grinsen im Gesicht, weil manche Situationen einfach dazu gemacht waren.

Dieses Buch empfehle ich guten Gewissens sehr gern weiter.

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Bewertung vom 02.11.2015
Zeit für Eisblumen / Sternschnuppe Bd.2
Koppold, Katrin

Zeit für Eisblumen / Sternschnuppe Bd.2


ausgezeichnet

Felicitas, Fee genannt, ist die Mutter vom 11 Monate alten Paul und die Lebensgefährtin von Sam. Sie hatte Depressionen und Panikattacken und auch im Beruf, wo sie einst eine erfolgreiche Mitarbeiterin beim Fernsehen war, deren Kolumne wöchentlich ausgestrahlt wurde, klappt nichts mehr so richtig. Sie vergisst wichtige Termine und macht weitreichende Fehler. Eine Kollegin versucht sie rauszudrängen und sie auf die Mutterrolle zu begrenzen. Das hat zur Folge, dass ihr Chef sie für 2 Monate beurlaubt. Zeit, in der sie nicht weiß, was sie mit ihr anstellen soll.
Sam ist ihr in keinster Weise eine Hilfe. Sollte er ursprünglich die Apotheke seiner Eltern übernehmen, überlegte es sich anders und macht nun auf Lehrer. Obwohl er zeitiger zu Hause ist als Fee, denkt er nicht daran, sie im Haushalt zu unterstützen. Es kommt, wie es kommen muss, es knallt und Fee will nun ihr Leben allein gestalten, mit Paul, ohne Sam.

Ihr nächstes Ziel sieht sie nun in Irland, wo der Straßenmusikant lebt, mit dem sie einmal eine heiße Nacht verbracht hatte und den sie nie vergessen hatte. Mit ihrer Mutter Milla und Paul im Gepäck macht sie sich auf die Suche nach David. Wird es ihr gelingen, ihn dort aufzutreiben? ...

Es sieht so aus, als hätte sich momentan alles in Fees Leben gegen sie verschworen. Kaum in Irland angekommen, muss sie feststellen, dass sie ihren Führerschein vergessen hat, demzufolge sie auch keinen Mietwagen bekommt.
Die Suche nach David gestaltet sich auch schwieriger als gedacht, denn unter der Adresse, die er ihr seinerzeit hat zukommen lassen, ist er seit langem nicht mehr anzutreffen.
Aber Fee gibt nicht auf, sie geht jeder Spur nach, die sich ihr zeigt, in der Hoffnung, ihn zu finden. Es stellt sich aber auch die Frage, was ist, wenn sie ihn findet? Wird er sich an sie erinnern und wenn ja, wie soll es weitergehen? Was verspricht sie sich von der Suche? Einen Kick, ein Kribbeln im Bauch, wie sie es damals verspürte. Das schlechte Gewissen von dem Seitensprung hat sie auch nach Jahren noch nicht ganz verlassen, so dass sie einem eventuellen Treffen eher mit gemischten Gefühlen entgegen sieht.

Der Trip nach Irland wird für die beiden Frauen nicht nur eine Reise in Fees Vergangenheit, sondern eine Reise der Besinnung und Ruhe. Milla hat keine Kenntnis über das wahre Ziel ihrer Tochter. Sie selber war froh, aus ihrem Zuhause herauskommen zu können, denn auch dort lief nicht mehr alles glatt.

Für Fee ist es eine Reise in die Vergangenheit, an die der Leser ebenfalls durch Rückerinnerungen teilhaben kann, wodurch man auch Fee ein wenig besser verstehen kann.

Die Autorin Katrin Koppold lässt den nunmehr 2. Roman der Sternschnuppenreihe in Irland spielen, einem Land, in dem sie selbst längere Zeit lebte und deren Schönheiten sie dem Leser gekonnt wiedergeben konnte. Durch meine mehrmaligen Reisen nach Irland fühlte ich mich wieder dorthin versetzt, habe in Erinnerungen geschwelt und mich mit Fee und ihrer Mutter dort wie zu Hause gefühlt. Es ist wahrhaft ein Land, in dem man zur Ruhe kommen kann, so wie es auch mit Fee geschehen wird. Es bremst einen und lässt die Hektik an einem abprallen.
Fee besinnt sich dort und wird die Weichen für ihr weiteres Leben dort stellen.

Es ist, wie schon Teil 1, ein warmherziger, liebevoll geschriebener Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen mag. Man taucht ein in die Welt von Fee und verlässt diese erst, wenn man die letzte Seite gelesen hat. Ist man soweit, möchte man noch weiter lesen, weil er einen mitnimmt und nicht mehr loslässt.

Mir hat es viel Spaß gemacht, Fee auf ihrer Suche zu begleiten. Ich habe mit ihr gelebt, geliebt, gebangt und gelitten. Ich habe sie in ein Land begleitet, das ich liebe und das die Autorin fast greifbar beschrieben hat.
Ein wunderschöner Roman, den ich sehr gern weiterempfehle.

Bewertung vom 31.10.2015
Secrets of Jade
Patrick, Liza

Secrets of Jade


gut

Jade, eine junge Studentin, soll gem. ihrer Eltern auf eigenen Beinen stehen, obwohl Geld keine Rolle spielt. Sie sucht sich einen Nebenjob als Kellnerin, was denen nicht ganz passt.
Nachts träumt sie in letzter Zeit von einem Mann mit grünen Augen, immer und immer wieder. Die Augen lassen ihr auch am Tag keine Ruhe und plötzlich sieht sie ihn, nur leider fällt sie gerade da in Ohnmacht.
Er erscheint ihr weiterhin in ihren Träumen und eines Tages trifft sie ihn, Joshua. Er erzählt ihr, dass auch er seit Jahren von ihr träumte und sie suchte.
Zwischen den beiden ist es Liebe auf den sprichwörtlichen ersten Blick.
Von ihrer Großmutter erhält Jade ein Tagebuch, aus welchem sie erfährt, dass sich das Schicksal der Großmutter ihren ähnelte. Auch sie träumte seinerzeit von einem Mann. Aber das Schicksal meinte es nicht gut mit ihnen.
Denn beide waren Jademenschen, die vom Aussterben bedroht sind. Aber es gibt auch Menschen, die nicht wollen, dass sich Jademenschen finden und lieben.
Das muss leider auch Jade erkennen, denn irgendwer will verhindern, dass sie Joshua liebt...

Irgendetwas geht vor, es gibt jemanden, der verhindern will, dass sie mit Joshua eine Einheit bildet.
Jade erfährt, dass die Menschen in Edelsteine eingeteilt werden und sie in die Gruppe der Jademenschen fällt. Diese sind jedoch vom Aussterben bedroht und von daher sind reine Jademenschen sehr selten.
Sie erfährt von einem Zirkel, dem auch ihre Großmutter angehört, wie auch Joshua. Aber es muss auch einen Verräter unter ihnen geben. Wem kann man trauen?

Es ist eine etwas andere Liebesgeschichte. Eine Liebe, die nach Meinung von ein paar Personen nicht sein soll und aus diesem Grund verhindert werden soll.

Das Cover und der mintfarbene Schnitt des Buches sind wahre Eyecatcher, sie ziehen das Auge an und fordern den Leser heraus, es in die Hand zu nehmen und darin lesen zu wollen.
Nach dem Rückentext bekommt man auch tatsächlich Lust, genau dieses zu tun.
Mich hat dieses Buch noch zusätzlich angesprochen, da es in Irland spielt. Die genannten Örtlichkeiten waren mir vertraut und ich träumte mich während des Lesens zurück an die Küste und dem Downpatrick Head, wo ich mir schon den Wind um die Nase habe wehen lassen.
Aber außer den paar genannten Örtlichkeiten hätte das Buch auch in jedem anderen Land spielen können, es gab keine direkte Verbindung zum Land.

Die Protagonisten kamen ein wenig flach daher. Über ein oberflächliches Kennenlernen hinaus kam man als Leser leider nicht, es fehlte ihnen an Tiefe. Eine der Protagonistinnen war die Granny von Jade, aber was war mit den Eltern? Diese wurden nur kurz am Rand erwähnt und spielten ansonsten keine Rolle.
Andere Fragen, die sich stellten, blieben auch nach dem Ende des Buches ungeklärt.
Dieses Buch ließ mich ein wenig enttäuscht zurück, mit einigen Fragezeichen im Kopf.
Das finde ich sehr schade, denn ich hatte mir viel davon versprochen und blieb doch ein wenig ratlos zurück.

Bewertung vom 31.10.2015
Das Geheimnis von Fairfleet
Graham, Eliza

Das Geheimnis von Fairfleet


ausgezeichnet

Fairfleet, ein altes Gemäuer voller Geheimnisse.
Als man Rosamund Hunter, einer ausgebildeten Krankenschwester und Sterbebegleiterin, anbietet, den Besitzer Benny Gault bis zu seinem Tode zu pflegen, fällt es ihr erst nicht leicht, Ja zu sagen. Sie selber verbindet mit Fairfleet schöne Erinnerungen aus frühester Kindheit, die mit einem furchtbaren Erlebnis endeten.
Benny Gault, der Besitzer des Anwesens, liegt im Sterben. Er kämpft Zeit seines Lebens mit einem Geheimnis, das ihn schwer belastet.
Werden diese beiden Menschen jemals mit ihrer Vergangenheit abschließen können? ...

Rosamund Hunter kommt nach so unendlich vielen Jahren wieder nach Fairfleet. Das Anwesen gehörte einst ihrer Großmutter, Lady Harriet Dorner, bei der sie einige Zeit mit ihrer Mutter und dem Bruder lebte. Als diese verstarb, fielen sie in ein tiefes Loch, wurde sie doch von allen geliebt und verehrt. Von da an war ihre Mutter für Fairfleet verantwortlich, was sie zunehmend überforderte, weil schon allein die Erbschaftssteuern nicht aufzubringen waren. Ein wenig Besserung erhofften sie sich nach dem Einstellen eines Gärtners, was eine weitere schwerwiegende Entscheidung zur Folge hatte.
Nun wieder dort vor Ort sucht sie nach einem geheimnisvollen Brief aus der Vergangenheit.

Benny Gault kam 1939 mit einem Kindertransport von Deutschland nach England. Eine Organisation ermöglichte es, jüdische Kinder in Sicherheit zu bringen. Benny landet mit ein paar anderen Jungen in Fairfleet bei Lord und Lady Donner. Lady Harriet Donner war bedeutend jünger als ihr Mann und liebte das Fliegen als Pilotin. Während des Krieges brachte sie verschiedene Maschinen zu ihrem Bestimmungsort und war somit viel unterwegs. Trotz allem interessierte sie sich immer für die Jungen und versuchte. Lord und Lady Donner sorgten dafür, dass die Jungen eine vernünftige Ausbildung in England bekamen. Für Benny war es die schönste Zeit seines Lebens.

Viele Jahre später erhält er die Möglichkeit, Fairfleet zu kaufen. Er packt die Gelegenheit beim Schopf, hat er doch Fairfleet immer für sein eigentliches Zuhause gehalten. Und doch verbindet ihn mit Fairfleet ein Geheimnis, das ihn auch nach so vielen Jahren noch immer beschäftigt und nicht ruhen lässt.

Die beiden Protagonisten treffen in der Gegenwart aufeinander, Benny liegt im Sterben und Rosamund wird ihn bis zu seinem Tod begleiten. Sie verstehen sich und sie beginnen einander zu vertrauen, was soweit geht, dass jeder dem anderen sein Geheimnis offenbart.

Es ist ein wunderbares Buch, in dem die Autorin gekonnt zwei Vergangenheitsstränge mit der Gegenwart verknüpft.
Als Leser nimmt man Anteil am Schicksal des Jungen Benny, der als Jude aus Deutschland verschickt wurde.
Ebenso nimmt man teil am Leben von Rosamund, die eine Zeit bei ihrer Großmutter Lady Donner lebte.

Das Leben geht doch so manches Mal seine eigenen Wege. Bennys und Rosamunds Leben war jeweils eng mit Fairfleet verbunden und veränderte beider Leben nachhaltig.
Dieses zu erleben und als Leser hautnah dabei zu sein, hat man die Gelegenheit mit diesem Buch.
Die Autorin hat einen mitreißerischen Schreibstil, so dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte.
Während des Lesens hatte ich so meine eigene Ahnung, was Benny anging, was sich dann auch bestätigte, das tat dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch.

Ich mag ja Bücher, in denen es um Geheimnisse aus der Vergangenheit geht. Dieses war ein wenig anders. Hier galt es kein lange verlorenes Geheimnis zu enträtseln, da die betroffenen Personen noch lebten und es selbst entschlüsseln konnten.
Aber es hat Spaß gemacht, in die Vergangenheit einzutauchen und über Geheimnisse zu lesen.
Wem das genau so viel Freude macht wie mir, dem empfehle ich dieses Buch sehr gern weiter.

Bewertung vom 26.10.2015
Chaos in der Schule / Penny Pepper Bd.3
Rylance, Ulrike

Chaos in der Schule / Penny Pepper Bd.3


ausgezeichnet

Ein Fernsehteam hat sich in der Schule angemeldet, das beim Talentwettbewerb filmen wird. Alle sind aufgeregt und viele haben besonderes einstudiert, damit sie mit ihrer Darbietung ins Fernsehen kommen.
Es gibt Artisten, Musiker, Sängerinnen und viele mehr, die etwas einstudiert haben. Penny Pepper und ihre Freundinnen sind natürlich auch dabei. Sie wollen mit dem Hund Dschastin antreten, der verschiedenes vorführen soll.
Aber die Vorführungen werden ein Desaster, eine Ratte verschwindet, Kostüme gehen kaputt, die Vorführtechnik versagt und selbst Dschastin macht, was er will. Sabotage, etwas anderes kann es nicht sein.
Penny Pepper und ihre drei Freundinnen, die ja inzwischen Erfahrungen im Detektivspiel haben, machen sich an die Arbeit und versuchen herauszufinden, wer die Veranstaltung sabotiert.
Ihre ersten Gedanken sind die, dass die Parallelklasse schuld daran ist, denn sie stehen grinsend daneben. Aber nachdem selbst diese sabotiert wurden, ändern sie ihre Meinung.
Werden sie herausfinden, wer die Veranstaltung sabotiert hat und warum? ...

Penny Pepper und ihre drei Freundinnen Marie, Flora und Ida sind wieder voll in ihrem Element, als es heißt, einen Fall aufzuklären.
Bei einem Talentwettbewerb in ihrer Schule wurden alle Beiträge sabotiert. Das reinste Chaos tritt ein. Eine Trompete war mit einer Socke verstopft, die Mikrofone gingen nicht, weil ein Kabel fehlte, ein Gummitwist riss und vieles andere mehr. Bald war klar, dass es auch nicht die Parallelklasse war, aber wer dann?

Durch Überlegungen, logischem Denken, der gewissenhaften Durchsuchung des Tatortes lokalisiert sich langsam ein Verdacht. Aber wie sollen sie die Beweise erbringen? Natürlich gibt es dafür auch eine Lösung, die die Detektive erfolgreich werden lassen.
Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, mit welch einfachen Dingen und Methoden Penny und ihre Freundinnen die Täter entlarven.

Wie schon in den beiden vorhergehenden Bänden wird die Geschichte mit wunderbaren Zeichnungen in einem Schulheft untermalt. Wieder in unterschiedlichen Schriftarten, in Kästchen und vielen Ausrufezeichen kann man die Geschichte nicht nur lesen, sondern auch sehen und sich an den Zeichnungen erfreuen.
Natürlich ist auch Pennys verrücktes Diktiergerät wieder für den ein oder anderen Schmunzler verantwortlich.
Viele alte Bekannte sind wieder dabei, wie beispielsweise Popel Ole.

Die Geschichte hält den Leser gefangen, schließlich möchte man ja wissen, wer für das ganze Chaos verantwortlich ist und warum?
Penny Pepper und ihre Detektivband lösen natürlich den Fall mit Bravour.
Es macht Spaß, die Mädels bei ihren Ermittlungen zu begleiten und zu beobachten.

Das Buch ist nicht nur unterhaltend, sondern auch erklärend. Viele Begriffe, die für die angestrebte Altersklasse noch nicht so geläufig sind, werden hier gesondert erklärt, wie beispielsweise das Wort Kongress.

Es ist ein Buch für das Lesealter von 7 - 11 Jahren und ich denke, dass das passt.
Da mir das Buch sehr gut gefallen hat, empfehle ich es gern weiter.

Bewertung vom 19.10.2015
Ich finde dich
Coben, Harlan

Ich finde dich


ausgezeichnet

Jake Fisher gab Natalie, der Liebe seines Lebens, an deren Hochzeitstag ein Versprechen. Sie hatte von heute auf morgen einen anderen geheiratet. Er konnte es nicht glauben, musste es mit eigenen Augen sehen. Sie sieht ihn und nötigt ihm das Versprechen ab, nie nach ihr zu suchen. Eine Welt bricht für ihn zusammen, aber er hält sich an das Versprechen, ganze 6 Jahre.
Inzwischen ist er Professor an einer Universität und noch immer ledig. Keine Frau kam an Natalie heran.
Da liest er eines Tages zufällig die Todesanzeige von Natalies Mann. Er muss sie sehen und entschließt sich, zur Beerdigung zu gehen. Aber dort steht als dessen Witwe eine andere Frau, von Natalie keine Spur.
Nun erst bricht er sein Versprechen. Er beginnt die Suche nach Natalie und muss bald feststellen, dass mehr hinter der Sache steckt, zumal er sich selbst in Gefahr bringt...

Dass das Wort Thriller nicht gleichzusetzen ist mit Blutvergießen und Abschlachten zeigt sich einmal mehr in dem vorliegenden Buch von Harlan Coben. Für mich ist es die erste Begegnung mit dem Autoren und ich weiß, dass es auch nicht die letzte sein wird.

Dem Autor gelingt es mühelos, den Leser sofort in die Handlung hineinzuziehen. Man ist dabei, wenn Jake sich auf die Suche nach seiner Natalie macht, die Frau, die er liebt, auch wenn sie ihn für einen anderen urplötzlich verlassen hatte.
Er beginnt, sie zu suchen und stößt immer wieder auf Wände, an denen es nicht weitergeht. Aber Jake ist zäh und er gibt nicht auf.
Es kommt der Punkt, an dem er nicht mehr weiß, wem er noch trauen kann.
Er deckt eine Ungeheuerlichkeit auf, die man als Leser nicht einmal im Ansatz vorhergesehen hätte.

Während des Lesens war ich selbst immer bemüht, dem Rätsel auf die Spur zu kommen, die Zusammenhänge zu begreifen. Aber der Autor hat sich mit der Auflösung Zeit gelassen, die mich unruhig werden ließ. Ich hatte Probleme damit, das Buch wegzulegen, denn es war spannend und die Frage, ob Jake seine Natalie je wiedersehen wird, schwebte über allem. Soviel Verwicklungen und Verirrungen musste man auf dem Weg der Erkenntnis über sich ergehen lassen, dass das Buch einen wahrlich nicht losließ.

Jake ist ein Protagonist, den man mögen muss, denn was er anfasst, hat Hand und Fuß und er lässt nicht locker, bis sich ihm die ganze Wahrheit erschließt. Auf dem Weg zu Auflösung gelangt Jake an seine Grenzen. Er verliert das Vertrauen an Leute, die er seit Jahren kannte und die er vor allem dachte, wirklich zu kennen. Aber niemals kennt man einen Menschen wirklich.

Der Thriller ist tiefgründig, gut durchdacht, der Plot wurde fantastisch umgesetzt. Die Spannung, die zu Beginn gesetzt wurde, steigerte sich stetig, ohne innezuhalten.
Fesselnd, aufreibend und nicht mehr loslassend, so müssen Thriller sein.
Der Autor legt ein Tempo vor, dass man gar nicht die Gelegenheit, sich auszuruhen und das Gelesene sacken zu lassen. Man wird vorwärts gerissen und kann nicht mehr anhalten, man will es wissen, jetzt, genauso dringend wie Jake selbst. Wo ist Natalie, wie sind die Zusammenhänge. Das volle Ausmaß ist wirklich erst auf der Zielgeraden erkennbar und erschreckt.
Für mich ist Harlan Coben ein Name, den man im Hinterkopf behalten sollte. Für mich ein Autor, den ich im Auge behalte.

Ich empfehle diesen Thriller sehr gern weiter.

Bewertung vom 19.10.2015
Du bist mein Stern
Toon, Paige

Du bist mein Stern


sehr gut

Meg Stiles hat es geschafft. Sie wird, mehr durch Zufall, die persönliche Assistentin des von der Mädchenwelt angehimmelten Rockstars Johnny Jefferson. Von ihren Freundinnen wird sie beneidet, denn ihr künftiges Wirken wird sich in L.A. abspielen.
Sie ist nun ständig um Johnny herum, organisiert für ihn, was immer er wünscht. Er ist ein Traum von einem Mann und es dauert nicht lange, bis sie sich in ihn verliebt. Aber hat diese Liebe eine Chance, denn Johnny könnte jede haben...

Aus der Ich-Perspektive von Meg wird dem Leser bewusst, was es heißt, für einen Rockstar zu arbeiten. Johnny ist bekannt und beliebt, vor allem bei den Frauen, denn er sieht auch noch teuflisch gut aus.
Meg ist in diesen Job hineingerutscht und hatte auch nicht allzu viel Zeit, sich dieses Angebot durch den Kopf gehen zu lassen.
Sie lässt sich auf dieses Abenteuer ein und zieht von London nach L.A., wo alles ein wenig größer und schriller ist. Meg verliebt sich in Johnny, versucht aber, es zu verbergen. Schließlich ist sie seine Assistentin, die sich um seine geschäftlichen Dinge kümmert und wenn nötig, auch mal für Mädchen sorgen muss.
Sie kennt ihn und kann doch nicht raus aus ihrer Haut.
Johnny nimmt das Leben leicht. Neben seiner Musik scheint für ihn nur Vergnügen pur zu existieren. Alkohol, Sex und Drogen bestimmen sein Leben und er genießt es mit vollen Zügen.
Meg, die ihn inzwischen kennt, versucht, ihn von den schlechten Gewohnheiten abzubringen, aber Johnny wäre nicht Johnny, wenn er auf sie hören würde.

Ein Lichtblick in L.A. ist Christian, ein Jugendfreund Johnnys, der über ihn ein Buch schreiben soll. So is es nur natürlich, dass er oft im Haus ist und auch die ein oder andere Tournee begleitet. Er ist für Meg der Ruhepol, den sie braucht, wenn die Eskapaden von Johnny sie wieder mehr als erschüttert haben. Er ist bodenständig und immer mit Rat und Tat da, wenn er gebraucht wird.
Meg mag ihn ebenfalls sehr, wird ihr doch durch Johnnys egoistisches Verhalten mehr als einmal weh getan.

Das Buch bietet dem Leser einen Einblick in die Welt der Rockstars, zumindest in das Leben des Johnny Jefferson.
Nach außen hin ein schillerndes Leben mit einem Star, der jede Frau mitnimmt, die sich ihm anbietet. Er weiß das Engagement von Meg anfangs nicht zu schätzen und behandelt sie teilweise wie eine Untergebene. Für mich erstaunlich, dass sie nicht schon bald die Koffer wieder packt und nach London reist. Aber es scheint ihr regelrecht Spaß zu machen, sich durch das Durchhalten selber geißeln zu wollen.

Ich mochte Meg, konnte nur leider nicht alles von ihr nachvollziehen bzw. hätte völlig anders reagiert.
Der für mich sympathischste Protagonist ist definitiv Christian gewesen, der so viel mehr ausstrahlte als dieser Johnny.
Johnny, der ein Leben auf dem Präsentierteller lebt, macht, was immer er will und bekommt auch seinen Willen. Das machte ihn mir alles andere als sympathisch.

Obwohl das Buch nicht so eingestuft wurde, würde ich es eher in der Abteilung der Jugendbücher suchen. Rockstars und Glitzerwelt sind da richtig angelegt.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Flüssig geschrieben, aber ein wenig voraussehbar, obwohl es der Autorin gelungen ist, mich am Ende doch noch zu überraschen.
Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber ich werde weitere von ihr lesen wollen.

Bewertung vom 19.10.2015
Das böse Kind / Kristina Mahlo Bd.3
Kornbichler, Sabine

Das böse Kind / Kristina Mahlo Bd.3


ausgezeichnet

Kristina Mahlo hat einen neuen Auftrag als Nachlassverwalterin.
Eine junge Frau, eben noch im Gespräch, springt plötzlich auf und rennt auf die Straße, gerade vor ein Auto.
In den Unterlagen der Toten findet Kristina ein Tagebuch, das von Ängsten spricht und dem Gefühl, verfolgt zu werden. Kristina wird hellhörig, als sie von einem Steingebilde liest, das irgendwie traumatische Zustände bei der Toten ausgelöst hat. Sie erinnert sich, davon schon einmal in einer der vergangenen Nachlassaufträge in einem Tagebuch gelesen zu haben.
Kristina hat es sich zur Angewohnheit gemacht, die Tagebücher der Toten zu behalten. Wenn sie nachts nicht schlafen kann, liest sie in ihren.
Die Parallelen zu diesen beiden Tagebucheinträgen macht sie stutzig und sie versucht, hinter das Geheimnis desselben zu kommen.
Sie findet ähnliche Fälle und lässt nun nicht mehr locker...

Kristina Mahlo ist nicht die Frau, die etwas auf sich beruhen lässt. Sie erkennt einen Zusammenhang zwischen den zwei verstorbenen Toten und versucht, dem auf den Grund zu gehen.
Sie stößt dabei auf eine Mutter, die zwei uneheliche Mädchen von einem verheirateten Mann hatte. Was in deren Leben zählte, war der Mann, die Kinder hatten sich dem allen unterzuordnen. Ihr gesamtes Leben war auf diesen Mann abgestimmt, der selbst Kinder hatte und nicht daran dachte, sich scheiden zu lassen.
Selbst, als eines der Mädchen Albträume hatte und das Gefühl, dass nachts jemand in ihr Zimmer eindringt, findet sie keinen schützenden Hafen bei ihrer Mutter, die dieser noch dazu aufträgt, ihrem Vater ja nichts davon zu sagen und ihn mit ihrem Mädchengeschwätz nicht zu belasten.
Alles sollte immer eitel Sonnenschein sein.

Ihr stehen wie gewohnt zur Seite ihre Freundin Henrike, die ehemalige Polizistin und ihre Angestellte Funda, die hervorragend recherchieren kann. Henrike hat ihre eigenen Probleme, denn deren Freund weiß noch immer nicht, dass sie mal bei der Polizei gearbeitet hat und diese Tatsache belastet sie unheimlich.
Die beiden stehen ihr mit Rat und Tat zur Seite und helfen, die ein oder andere Wissenslücke zu schließen.

Wie schon in Band 1 und 2 gelingt es auch dieses Mal Sabine Kornbichler, den Leser zu packen und nicht mehr loszulassen. Als Leser bin ich ihren Gedanken gefolgt und habe mir so meine Gedanken gemacht. Auch wenn ich eine Vermutung hatte, war mir das warum nicht klar. Sie führt den Leser in die Irre, lässt ihn um die Ecke denken und alles wieder verwerfen. Eines wird es auf alle Fälle nicht - langweilig.
Ganz im Gegenteil, das Buch lässt einen nicht mehr los, man will die Zusammenhänge wissen und kann das Ende gar nicht mehr erwarten, zum einen, weil man wissen will, wer es war und zum anderen, ob man mit seinen Vermutungen halbwegs richtig lag.

Aus einer einfachen Nachlassregelung wurde soviel mehr, das man als Leser nicht einmal im Ansatz ahnen konnte.
Die sympathische Kristina samt ihrem Umfeld muss man einfach mögen. Sie ist eine Vertrauensperson und nimmt die ihr übertragenen Aufgaben ernst, zu ernst, denn die Lösung vieler ungeklärter Fälle ist nicht ihre eigentlich Aufgabe. Und nur mit Vermutungen kann sie leider auch nicht zur Polizei gehen.

Erfrischend zu erleben, dass man auch mit logischem Menschenverstand und den richtigen Freunden kriminelle Handlungen aufdecken kann. Keine DNA-Analysen, keine Tatortuntersuchungen, nur das Köpfchen ist gefragt.
Für mich ist diese Reihe um die Nachlassverwalterin Kristina Mahlo etwas ganz besonderes, denn man hat es nicht nur mit ganz normalen Menschen zu tun, sondern auch mit Personen, die nicht wegsehen und Dinge auf sich beruhen lassen.

Ein fantastischer dritter Teil, den ich sehr gern weiterempfehle.

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