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mithrandir

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Insgesamt 253 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2013
Die goldene Brücke / Zeitenzauber Bd.2
Völler, Eva

Die goldene Brücke / Zeitenzauber Bd.2


ausgezeichnet

Seit ihrem Abenteuer in Venedig hat Anna gemeinsam mit Sebastiano bereits einige Zeitreisen überstanden und auch privat läuft es richtig gut für die beiden, die so oft es geht, hin- und herpendeln, um einander zu sehen. Während Anna sich gerade im dicksten Abiturstress befindet, erreicht sie jedoch eine furchtbare Nachricht: Sebastiano ist im Paris des siebzehnten Jahrhunderts verschollen! Irgendetwas ist furchtbar schief gelaufen und Anna lässt alles stehen und liegen und begibt sich zu seiner Rettung nach Paris.

Doch als sie zurück nach 1625 gereist ist, muss sie zu ihrem Entsetzen feststellen, dass Sebastiano sich an sie und sein Leben in der Zukunft überhaupt nicht mehr erinnern kann! Er hält sich für einen Musketier und Anna befürchtet, dass er in die Vergangenheit integriert wurde und es kein zurück mehr für ihn gibt. Doch so schnell gibt sie nicht auf und setzt alles daran, den Mann, den sie liebt, zu retten. Dabei verstrickt sie sich jedoch in die Ränke des Hofes und trifft dabei auf viele interessante und gefährliche Persönlichkeiten der damaligen Zeit. Werden die beiden es dennoch schaffen?

Meine Meinung:

Ich hatte bereits eine Weile auf das Erscheinen von "Zeitenzauber - Die goldene Brücke" gewartet und war nun hocherfreut, das Buch in meinen Händen halten zu dürfen. Auch in diesem Band besticht Eva Völler wieder mit einem locker, lässigen Schreibstil und erzählt ein neues Zeitreiseabenteuer aus der Sicht von Anna. Diese ist mit ihrer leicht tolpatschigen Art wie immer einfach nur liebenswert. Man muss sie einfach gernhaben und verfolgt zwansläufig ganz gebannt, wie es ihr in der Vergangenheit ergangen ist.

Der Schauplatz der neuen Geschichte ist Paris. Nach Venedig im ersten Band wieder eine Stadt, die ein ganz besonderes Flair hat. Doch nicht nur die zauberhaften Seiten der Stadt der Liebe zeigt die Autorin auf, sondern auch die Schattenseiten der damaligen Zeit, in der Hygiene ein Fremdwort ist und Wohlstand meistens nur ererbt werden kann. Und gerade auch mit der Liebe tut sich Anna dieses Mal besonders schwer, da Sebastiano sich nicht mehr an sie erinnern kann und sie bei dem Versuch, sein Gedächtnis zu reaktivieren, beinahe eine wichtige Aufgabe vergisst. Doch keine Sorge: Die Romantik kommt auch in diesem Band nicht zu kurz.

Sebastiano selbst kann sich merkwürdigerweise nicht mehr an seine Aufgabe oder gar an Anna erinnern, doch verspürt er bei ihrem Auftauchen trotz allem, die Verbindung zwischen ihnen. Als Musketier seiner Majestät teilt er jedoch nicht Annas Absichten und Pläne, was die Beziehung der beiden ziemlich belastet. Ausgestattet mit Mantel und Degen und einem ganz besonderen Auftrag übt er eine starke Anziehung auf Anna aus und seine Abenteuer hätten Alexandre Dumas bestimmt in Verzückung versetzt.

Besonders gut gefallen hat mir wieder mal die Idee des "intergalaktischen Translators" wie Anna ihn nennt, der praktischerweise nicht nur automatisch Fremdsprachen übersetzt, sondern auch den Sprachstil zeitgemäß anpasst. Begrenzt durch die sogenannte "Sperre", die verhindert, dass Dinge aus der Zukunft ausgeplaudert werden können, verschlägt es Anna deshalb ein ums andere Mal buchstäblich die Sprache.

Fazit:

Der bildhafte und freche Sprachstil von Eva Völler hat mich bei "Zeitenzauber - Die goldene Brücke" sofort wieder gefesselt. Gespickt mit viel Witz und Charme habe ich Annas Erlebnisse und Gedanken verfolgt und sie erneut schnell in mein Herz geschlossen. Auch dieses Abenteuer von Anna und Sebastiano ist sowohl inhaltlich, als auch örtlich in sich abgeschlossen und ich hoffe sehr, noch viele weitere von ihnen lesen zu dürfen und bin dabei sehr neugierig, in welche Stadt und welche Epoche es die beiden das nächste Mal verschlägt.

Bewertung vom 13.04.2013
Elixirium
Meloy, Maile

Elixirium


ausgezeichnet

Jane und ihre Eltern müssen das sonnige Kalifornien verlassen und beginnen im London der Nachkriegszeit ein neues Leben. Die Umstellung ist hart und auch der erste Tag an der neuen Schule ist nicht wirklich vielversprechend. Der einzige Lichtblick für Jane ist Benjamin, der Sohn des Apothekers, der ihr unheimlich imponiert. Die beiden lernen sich kennen und schon ihre erste Verabredung gestaltet sich ausgesprochen aufregend. Als sie zufällig zwischen die Fronten der Geheimdienste gelangen und Benjamins Vater verschwindet und den beiden ein sehr wichtiges Buch anvertraut, wird es schnell brenzlig für sie. Denn das Buch, das sie beschützen, ist die Pharmacopeia, eine Sammlung von alchemistischem Geheimwissen, hinter dem viele Menschen her sind. Die beiden stürzen sich daraufhin in ein Abenteuer, das sie nie für möglich gehalten hätten.

Meine Meinung:

Ich war sehr gespannt auf den Roman von Maile Meloy, da ich vor ungefähr einem Jahr bereits einen Roman aus der Feder ihres Bruders Colin gelesen habe und nun sehr neugierig war, welchen Eindruck seine Schwester bei mir hinterlassen würde. Nach Beendigung der Lektüre war ich sehr angetan und bin überzeugt, dass Maile Meloy hier eindeutig ihrem Bruder den Rang abläuft.

Der Roman wird als Rückblick aus der Sicht der 14-jährigen Jane Scott erzählt. Das Vorwort hat mich anfänglich etwas verwirrt und auch neugierig gemacht. Erst im Nachhinein habe ich die Anspielungen zuordnen können.

Jane macht für ihr Alter schon einen sehr selbstbewußten Eindruck. Sie weiß sich zu helfen und, wenn man bedenkt, in welcher Zeit die Geschichte spielt, ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Damals mussten die Kinder viel schneller erwachsen werden und auf eigenen Beinen stehen und es ist ein echtes Privileg für Jane, dass sie immer noch die Schule besuchen darf.

Ihre erste Begegnung mit Benjamin zeugt bereits von ihrer Bewunderung für ihn und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die beiden sich zusammentun und dabei immer näherkommen. Benjamin ist sehr eigenwillig und träumt davon Spion zu werden. Keinesfalls möchte er so eine langweiligen Beruf ergreifen wie sein Vater. Doch wie sehr er sich da geirrt hat, wird ihm schon bald bewußt.

Unterstützt vom pfiffigen Pip, den ich ganz besonders mochte, erleben die Kinder in wenigen Tagen ein Abenteuer von ganz besonderem Ausmaß. Der Schutz und das Wissen der Pharmacopeia, das nahezu magisch anmutet, stürzen die Kinder in ein Abenteuer, dass sehr gefährlich wird. Dabei war die Spannung die ganze Zeit beim Lesen spürbar und mündete in einem grandiosen Finale.

Das Cover ist sehr ansprechend und liebevoll gestaltet und gibt einige Szenen und Gegenstände aus dem Roman wieder. Alles ist angeordnet in einer großen Flasche mit dem Titel, der im Verlaufe der Geschichte eine besondere Bedeutung bekommt und immer wieder auftaucht.

Fazit:

"Elixirium" ist ein spannender Jugendabenteuerroman, der viele fantastische Elemente enthält. Ich fühlte mich durchgängig sehr gut unterhalten und selbst das zumindest für Erwachsene etwas unglaubwürdige Ende tat dem keinen Abbruch. Ich habe mich sehr gefreut, als ich gelesen habe, dass im Juni eine Fortsetzung auf Englisch erscheint und hoffe, dass die Übersetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Bewertung vom 06.04.2013
Im Schatten des Mondkaisers / Carya & Jonan Trilogie Bd.2
Perplies, Bernd

Im Schatten des Mondkaisers / Carya & Jonan Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Ich bin mit sehr hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, da für mich der erste Band der Trilogie "Flammen über Arcadion" eines meiner Highlights 2012 war. Und wie ich es mir vom Autor erhofft hatte, wurde ich auch nicht enttäuscht.

"Im Schatten des Mondkaisers" macht genau da weiter, wo sein Vorgängerband aufgehört hat. Ich war sehr schnell wieder drin und habe die fesselnde Atmosphäre genossen, die der Autor scheinbar so mühelos erschaffen kann.

Die Suche nach Caryas Vergangenheit führt die Protagonisten diesmal in ein aufregendes, neues Land, das mit seinen Intrigen am Hofe des Mondkaisers einen unerwartet neuen Handlungsmittelpunkt darstellt. Viele gut beschriebenen Charaktere kommen neu dazu und überraschen mit einer tiefgründigen Identität, die ich beim Lesen begeistert versuchte zu enträtseln und mich letzten Endes doch völlig umgehauen hat, da ich diese so nicht erwartet habe.

Carya hat sich in diesem zweiten Teil ungeheuer weiterentwickelt. Schon lange nicht mehr ist sie das kleine Mädchen aus Arcadion, das auf den Schutz anderer angewiesen ist, sondern mausert sich immer mehr zu einer starken Kämpferin. Das ist sicherlich größtenteils ihren Erlebnissen geschuldet, aber auch ihrer geheimnisvollen "Programmierung", die immer wieder in Notsituationen greift.

Zum Glück ist Jonan auch hier wieder ihr Fels in der Brandung. Der sympathische Ex-Templer hat sein ganzes Denken und Können nur auf das Wohl seiner Gefährten ausgerichtet. Stets brilliert er mit einer Selbstlosigkeit, die insbesondere von Carya diesmal auf eine harte Probe gestellt werden.

Auf das Wiedersehen mit Pitlit hatte ich mich ganz besonders gefreut. Der Straßenjunge, der sich den beiden angeschlossen hat und große Abenteuer erleben will, muss diesmal auch einiges einstecken. Trotz allem verliert er aber nie seinen Lebensmut, den Glauben an seine Gefährten und sein loses Mundwerk. Dabei besitzt er bereits in seinen jungen Jahren eine Lebenserfahrung und eine unerwartete Lebensweisheit, die mir sehr imponiert hat.

Gut gefallen hat mir auch der neue Ort der Handlung. Das, was der Sternenfall vom ehemaligen Paris übriggelassen hat, ist kaum wiederzuerkennen, zumal die Charaktere so gut wie kein Wissen aus der Zeit davor vermittelt bekommen haben und damit viele Dinge gar nicht zuordnen können. Als ehemaliger Besucher dieser wundervollen Stadt hat es mir jedoch viel Spaß gemacht, den Beschreibungen eine aktuelle Örtlichkeit zuzuordnen und so begegnet man gemeinsam mit den Protagonisten - wenn ich richtig vermute - Versailles, dem Louvre, dem Eiffelturm und vielen anderen, bekannten Sehenswürdigkeiten.

Das Motiv von Versailles findet sich auch auf dem wunderschönen Cover wieder, das dem Design des ersten Bandes angepasst wurde, nur diesmal in Blautönen gehalten ist. Zentral darauf befindet sich die Maske des Mondkaisers, die sich strukturell abhebt und langsam zu zerbrechen scheint. Diese Symbolik erhält noch eine besondere Bedeutung, die der Leser aber erst auf den letzten Seiten des Buches erfährt.

Fazit:

"Im Schatten des Mondkaisers" ist der mittlere Teil einer spannenden Dystopie, die mich voll und ganz gefessel

Bewertung vom 01.04.2013
Traumprinzen und Wetterfrösche / Stephanie Plum - Der Roman zwischen Bd.16&17
Evanovich, Janet

Traumprinzen und Wetterfrösche / Stephanie Plum - Der Roman zwischen Bd.16&17


ausgezeichnet

Als Stephanie Plum am frühen Morgen ihre Wohnung verlassen will, findet sie den Affen Carl, angebunden an ihre Tür. Eine entfernte Bekannte bittet sie, während ihrer Hochzeitsreise auf das Tier aufzupassen. Also schleppt Stephanie Carl mit auf ihre Suche nach Kautionsflüchtlingen, die wieder mal sehr erfindungsreich sind, um sich ihr zu entziehen. Der dickste Fisch, nach dem sie sucht, ist derzeit Martin Munch, ein mickriger, hoch intelligenter Quantenphysiker, der nicht nur seinen Chef attackiert hat, sondern auch noch ein Magnetometer gestohlen hat.

Als sie denkt, dass der Tag gar nicht mehr schlimmer werden kann, taucht wieder mal unerwartet Diesel bei ihr auf. Von da an überschlagen sich die Ereignisse. Munchs Chef wird tot aufgefunden und Diesels böser Cousin Wolf taucht auf. Da spielt nicht nur die Magie verrückt, sondern natürlich gibt es auch wieder Explosionen, zerstörte Autos und merkwürdige Unfälle, die nur Stephanie passieren können. Gut, dass sie wie üblich auf Diesel, Ranger und Co. zählen kann...

Meinung:

Ein neuer Stephanie-Plum-Roman ist ´raus und natürlich konnte ich nicht widerstehen. Seitdem ich vor Jahren den ersten Band der Reihe in den Händen hielt, ist es um mich geschehen und ich bin zum absoluten Fan von Janet Evanovich geworden. Bei kaum einem anderen Frauenroman habe ich bisher so gelacht wie bei ihren Büchern. Für mich ist die Autorin dadurch zur Messlatte in diesem Genre geworden.

Obwohl ich eigentlich die Between-the-numbers-Romane aus der Reihe mit Diesel bisher nicht ganz so gut fand wie die eigentlichen Bände, hat mich "Traumprinzen und Wetterfrösche" hier eines besseren belehrt. Hier jagt ein Gag den anderen und ich habe immer wieder laut beim Lesen lachen müssen.

Nicht nur das Geplänkel mit Diesel war eine reine Wonne, sondern auch Luna, Morelli und Ranger konnten hier mal wieder ganz klar punkten. Mein besonderer Favorit in diesem Band ist jedoch der Affe Carl. Dieser scheint nicht nur besonders intelligent, er hat auch stets ein herrliches Gefühl für die richtige Geste in einer Konversation.

Janet Evanovich beweist wieder einmal, dass sie genau die richtige Mischung aus liebenswert, verdrehten Charakteren, skuriller Situationskomik und einer Prise Romantik schaffen kann. Ich bin jedes Mal wieder von neuem begeistert, woher die Autorin ihre Ideen holt. Während sich hier Morelli mit seinem wehleidigen Bruder Anthony ´rumschlagen muss, scheint Lula neuerdings auf ihren Verlobten Tank allergisch zu reagieren. Und da ein Roman mit Diesel auch immer einen magischen Touch hat, weiß ich jetzt auch endlich die Wahrheit über Bigfoot und den Osterhasen.

Fazit:

"Traumprinzen und Wetterfrösche" ist ein absolutes Muss für alle Stephanie Plum-Fans und jene, die es werden wollen. Wer die Reihe nicht kennt, sollte allein schon dem Verständnis der herrlichen Charaktere zuliebe, am Anfang beginnen und sich bis zu diesem Band durchlesen. Ihr werdet es nicht bereuen. Janet Evanovichs Bücher haben einfach einen enormen und unvergleichlichen Unterhaltungswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.03.2013
Ostfriesenmoor / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.7
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesenmoor / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.7


sehr gut

Eine Moorleiche wird gefunden. Es handelt sich um ein junges Mädchen, das vor Jahren ausgestopft und präpariert worden ist. Aber wer macht so etwas und warum? Die Spuren führen zu einer wohltätigen Stiftung für delinquente Kinder. Doch die Menschen dahinter sind sehr einflußreich und Ann Kathrin Klassen und ihr Team suchen verzweifelt nach Beweisen. Da wird in Norddeich plötzlich ein Baby enführt. Die Familienmitglieder wirken allesamt sehr suspekt und lange tappen die Ermittler im Dunkeln. Erst als ihnen der Zufall zu Hilfe kommt, zeichnen sich die Hintergründe langsam ab.

Meine Meinung:

"Ostfriesenmoor" ist der siebte Fall für Ann Kathrin Klassen und ihr Team. Klaus-Peter Wolf hat mit seiner Reihe ein Team etabliert, dass nicht nur vom Lokalkolorit profitiert, sondern auch von seiner Authentizität. Die hat es mir hier sehr angetan. Dabei gefällt es mir besonders, dass die Ermittler hier völlig normale Menschen sind und nicht total verkrachte Existenzen, die täglich an ihrem eigenen Limit schweben. Natürlich haben auch sie ihre persönlichen Probleme und ich fand es gut, dass diese auch thematisiert worden sind, denn so erhielten die Ermittler viel mehr Facetten und kamen mir damit näher.

Etwas schade war es jedoch, dass mir beim Lesen nicht so recht Spannung aufkommen wollte. Zwar war die Geschichte sehr unterhaltsam und es gab auch keine Längen, durch die man sich quälen musste, aber bei einem Kriminalroman hätte ich doch ein wenig mehr Spannung erwartet. Lediglich die immer wieder eingeworfenen Gedanken des Täters sorgten bei mir für fesselnde Momente. Erst zum Schluss hin nahm die Geschichte dann letztendlich doch ordentlich an Fahrt auf und überraschte mich mit einem unerwarteten Ende.

Die anschaulichen Beschreibungen von Ostfriesland sind vom Autor geschickt mit in die Handlung eingearbeitet worden und haben mir gut gefallen. Bilder von Norddeich stiegen beim Lesen gleich wie in einem Kinofilm in mir auf, wenn Klaus-Peter Wolf die vertrauten Örtlichkeiten beschrieb. Auch bei der Erwähnung weiterer lokaler Beonderheiten konnte man die Verbundenheit des Autors mit Ostfriesland fühlen.

Fazit:

"Ostfriesenmoor" ist ein solider Krimi mit einem angenehmen Schreibstil und gut gezeichneten Charakteren. Trotz der erst spät ansteigenden Spannung fühlte ich mich gut unterhalten und bin sehr gerne in die Handlung und die gut beschriebenen Örtlichkeiten eingetaucht. Gerne würde ich noch mehr von Ann Kathrin Klaasen und ihrem Team lesen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2013
Zwischen Ewig und Jetzt
Lucas, Marie

Zwischen Ewig und Jetzt


ausgezeichnet

Nach dem Tod ihres Vaters ist in Julias Leben nichts mehr wie es mal war. Entsetzt und auf die harte Tour muss sie erkennen, dass ihr Familienleben auf einer Lüge aufgebaut ist und ihrer Mutter und ihr nichts mehr geblieben ist. In einer neuen Stadt in einer Hochhausiedlung beginnen die beiden ein neues Leben, doch die Spuren des Erlebten haben Narben bei Julia zurückgelassen. In dem verzweifelten Versuch ihr altes Leben wiederzubekommen verstrickt sie sich in ein Netz aus Lügen. Sie gibt vor, in einer besseren Wohngegend zu leben, schnappt sich den umschwärmten Felix als Freund und wird Teil seiner angesagten Clique. Als dann jedoch ihr Opa stirbt und sie die nähere Bekanntschaft von Niki macht, droht alles über ihr zusammenzubrechen. Denn Niki kann mit den Toten sprechen und hat eine Nachricht für sie....

Meine Meinung:

"Zwischen ewig und jetzt" ist ein spannender Jugendfantasyroman, der mich schnell gefesselt hat. Der jugendlich, leichte Schreibstil der Autorin und die gefühlvolle Erzählweise in der ersten Person aus der Sicht von Julia haben mich in die Geschichte hineingezogen und sie mich miterleben lassen. Dadurch hatte ich das Gefühl, durch die Geschichte zu fliegen und die Seiten zogen viel zu schnell an mir vorbei.

Julia hat ihr ehemaliges Leben komplett hinter sich zurücklassen müssen und fühlt sich von den Menschen, die sie liebt, belogen und betrogen. Der Neuanfang in einer anderen Stadt fällt ihr schwer und so erschafft sie für ihren neuen Freunde eine Fassade, hinter der sie sich versteckt. Nie wieder möchte sie zum Außenseiter werden und das ist auch einer der Gründe, weshalb sie nicht auf ihr Herz hört und Niki zunächst meidet und sehr schnell mit Felix zusammenkommt. Ich konnte Julias Zerrissenheit zwischen den beiden Jungs sehr gut nachvollziehen, da auch ich sie beide in mein Herz geschlossen habe. Zwar waren einige ihrer Handlungen ein wenig zu spontan für meinen Geschmack, aber das kann ihr sicher aufgrund ihres jungen Alters und des Gefühlschaos, das in ihr tobt, verziehen werden.

Niki umgibt eine geheimnisvolle Aura. Nicht nur, weil er der Sohn eines Bestattungsunternehmers ist, sondern er ist auch in der Lage mit den Toten zu sprechen. Er scheint sich mit seiner Gabe abgefunden zu haben und auch mit der Position, die sie ihm unter seinen Klassenkameraden verschafft. Obwohl er niemand dort zu seinen Freunden zählen kann, wirkt er zwar gelegentlich leicht resigniert, aber nicht verbittert und er strahlt zudem eine ordentliche Portion Selbstbewußtsein aus. Ich hätte mich gefreut, wenn es während der Erzählung auch Passagen aus seiner Sicht gegeben hätte, die den Fantasy- und Spannungseffekt sicherlich noch mehr verstärkt hätten.

Währenddessen ist Felix es gewohnt, das zu bekommen, was er möchte. Als gutaussehender Sohn reicher Eltern hat er eine gewisse Stellung in seiner Clique und die Mädchen fühlen sich von ihm angezogen. So auch Julia. Doch trotz gelegentlichem Aufblitzen einer unvermeidlichen Arroganz ist er doch ein sehr netter und umgänglicher, junger Mann, dem sehr an Julia gelegen ist.

Das Cover des Buches finde ich außerordentlich gelungen und hat es mir auch gleich angetan. Das passepartoutähnliche Motiv wirkt sehr filigran und nur die Blüten und der Titel werden durch die leichten Pinktöne akzentuiert. In einer Buchhandlung wäre ich garantiert nicht an diesem schönen Buch vorbeigegangen.

Fazit:

Der im Fischer FJB Verlag erschienene Roman "Zwischen ewig und jetzt" ist ein Jugendfantasyroman, der Liebe, Vertrauen, Verlust, Wahrheit und Freundschaft thematisiert und gleichzeitig auch Aspekte eines Kriminalromans aufweist. Ich fühlte mich von der spannenden Geschichte sehr gut unterhalten und habe sie mehr oder weniger in einem Rutsch durchgelesen. Der jugendliche Schreibstil und die gruselige Stimmung haben mich bis zum Ende gefesselt. Sehr gerne hätte ich noch mehr über Julia, Niki und Felix gelesen.
4,5 Sterne

Bewertung vom 23.03.2013
Die Schatten der Vergangenheit / Touched Bd.2
Jackson, Corrine

Die Schatten der Vergangenheit / Touched Bd.2


ausgezeichnet

Drei Monate ist es her seitdem Remy zu ihrem Vater und seiner Familie zog und in dieser Zeit ist sehr viel passiert. Remy gewöhnt sich langsam an ihr neues Leben, als dies bereits wieder erneut durch Unvorhergesehenes erschüttert wird.
Da sie in der ständigen Gefahr lebt, von einem feindlich gesinnten Beschützer angegriffen zu werden, trainiert sie mit Ashers Bruder Gabriel ihre Fähigkeiten und Verteidigungskräfte. Auch ihre Familie ist in Gefahr und kann als Druckmittel gegen sie eingesetzt werden und so möchte Remy versuchen, selbst für ihren Schutz einzutreten. Trotzdem Gabriel und sie sich im Grunde nicht wirklich leiden können, sind sie verbissen bei der Sache und Remy macht nicht nur dank ihrer Beschützerkräfte Fortschritte.

Schon eine ganze Weile hat sie versucht, ihren Großvater mütterlicherseits zu kontaktieren, von dessen Frau sie ihre Heiler-Kräfte geerbt hat. Nach einigen Fehlschlägen hat sie nun eine Antwort von ihm bekommen, doch es ist nicht die, die sie erwartet hat. Während sie lediglich einen ersten Kontakt herstellen wollte, bietet ihr Großvater an, bei ihm zu leben! Diese Neuigkeit treibt Remy Tränen in die Augen und löst ein wahres Gefühlschaos in ihr aus, denn natürlich ist Asher von dieser Entwicklung nicht begeistert. Doch wie wird sich Remy entscheiden?

Meine Meinung:

Schnell war ich wieder mittendrin in der Story und konnte mich in dieser fantastischen Geschichte fallen lassen, die die Autorin erneut aus der Sicht von Remy in der Ich-Form erzählt.

Corinne Jacksons Schreibstil ist unverwechselbar magisch und hat mich sofort wieder ganz schnell gefesselt. Sie schafft es ganz wunderbar, dass man an den Gefühlen ihrer Protagonisten teilhat und sich mit der Geschichte und den Charakteren verbunden fühlt.

Remy ist eine sehr starke Person, die im Laufe ihres Lebens schon einiges einstecken musste. Aufgewachsen mit ihrem prügelnden Stiefvater Dean hat sie sich jedoch nie unterkriegen lassen und ihm letztendlich endgültig die Stirn geboten. Mit ihrer Liebe zu einem Beschützer setzt sie sich über Grenzen hinweg, denn die Beschützer leben im allgemeinen schon sehr lange in Feindschaft mit den Heilerinnen.

Die Protagonisten entwickeln sich in diesem Band weiter und zeigen eine ungeahnte Vielschichtigkeit. Und natürlich habe ich wieder mit Remy mitgelitten und -geliebt und mir auch manchmal vor Verzweiflung die Haare gerauft. Dabei überraschte mich die Autorin mit zahlreichen Wendungen, die ich so nicht vorhersehen konnte und fesselte mich dadurch nur noch mehr an das Geschehen.

Während der erste Band sehr gefühlvoll war und das Hauptaugenmerk auf der beginnenden Liebe von Remy und Asher lag, dominiert nun im zweiten Teil Spannung und Action. Selbstverständlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz, doch die Handlung ist zusehends rasanter geworden. Besonders gut gefallen haben mir auch die Dialoge zwischen Remy und Gabriel, der in diesem Band viel weiter in den Vordergrund rückt. Das offene Ende lässt mich in gespannter Erwartung auf die Fortsetzung zurück.

Fazit:

Der im Thienemann Verlag erschienene Roman "Touched - Die Schatten der Vergangenheit" ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe, die neben viel Gefühl auch mit einer ordentlichen Portion Action und Spannung zu überzeugen weiß. Während ich von Band 1 bereits fasziniert war, konnte mich Corrine Jackson nun mit ihrer Fortsetzung vollends begeistern. Deswegen fiebere ich bereits jetzt dem Finale entgegen, auf den ich leider noch viel zu lange warten muss.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2013
Wo die Nacht beginnt / All Souls Bd.2
Harkness, Deborah

Wo die Nacht beginnt / All Souls Bd.2


ausgezeichnet

Der erste Band der Reihe "Die Seelen der Nacht" hatte mich bereits völlig in seinen Bann geschlagen; deswegen habe ich dem Erscheinungsdatum von "Wo die Nacht beginnt" schon lange freudig entgegengefiebert und war ganz begeistert, als ich es dann endlich in meinen Händen halten durfte.

Obwohl Deborah Harkness mit ihrem 800-Seiten-Buch wieder ein sehr umfangreiches Werk abgeliefert hat, schafft sie es, wie kaum eine andere Autorin, diese mit so viel Leben zu füllen, dass ich die enorme Länge der Geschichte gar nicht wirklich wahrgenommen habe und am liebsten immer noch weitergelesen hätte.

Sehr schön fand ich die kurze Zusammenfassung des ersten Teils, der dem zweiten vorangegangen ist. So wurden einem noch einmal die wichtigsten Ereignisse ins Gedächtnis gerufen, falls die Lektüre schon ein wenig zurückliegt. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass diese Zusammenfassung keinesfalls den ersten Band mit seinen ebenfalls 800 Seiten ersetzen kann und ich unbedingt empfehlen würde, der Reihenfolge nach zu lesen, da man sonst viel zu viele Informationen nicht zur Verfügung hat.

Band 2 setzt genau dort an, wo der erste endete. Anfangs habe ich ein wenig gebraucht, um mich in der Vergangenheit zurechtzufinden. Insbesondere die vielen neuen Charaktere, die der Geschichte hinzugefügt worden sind, haben mich zugegebenermaßen etwas verwirrt und ich brauchte eine Weile, um sie auseinanderhalten zu können. Das dem Buch angehängte "Libri Personae" habe ich in meiner Begeisterung leider erst zum Schluss entdeckt. Doch spätestens als Matthew und Diana England verließen, war ich bereits wieder so gefesselt von der Geschichte, dass ich alles um mich herum vergessen habe.

Besonders gut gefallen hat mir, dass sich die beiden Protagonisten hier weiterentwickelt und sich endlich gegenseitig geöffnet haben. Sogar Matthew lüftet einen Teil seiner Geheimnisse und verliert dabei keineswegs seine mystische Aura, sondern gewinnt vielmehr neue und sehr liebenswerte Züge dazu. Aber auch die Nebencharaktere sind einprägsam und detailliert gezeichnet und haben jeder für sich ihren ganz besonderen Charme. Mein ganz besonderer Liebling hier war Matthews Neffe Gallowglass, der mit seiner losen Zunge des öfteren zu meiner Erheiterung beigetragen hat.

Als studierte Historikerin ist dieser zweite Band, der ja größtenteils im 16. Jahrhundert spielt, bestimmt für die Autorin ein kreatives Schaffenswerk der besonderen Art gewesen. Sehr geschickt verwebt sie viele geschichtliche Aspekte mit der Handlung und vermittelt gekonnt einen Eindruck der damaligen Zeit.

Fazit:

"Wo die Nacht beginnt" von Deborah Harkness ist der zweite Teil einer wundervollen Fantasytrilogie, die im Blanvalet Verlag erschienen ist und mich voll und ganz verzaubert hat. Mit ihren gut entwickelten Charakteren und bildstarken Beschreibungen hat mich die Autorin bis zur letzten Seite gefesselt. Diese Reihe ist für mich einfach Lesevegnügen pur mit der genau richtigen Mischung aus Fantasy, Abenteuer, Spannung und Romantik.

Ebenso wie im ersten Band lässt mich Deborah Harkness auch hier mit einem Ende zurück, das einen gewissen Abschluss darstellt, aber trotzdem noch vieles offenlässt. Noch lange nach dem Lesen hat mich der Roman beschäftigt, meine F

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2013
Engelsleid
Schmidt, Inka-Gabriela

Engelsleid


sehr gut

Laura ist genervt. Schon wieder will eine ihrer Freundinnen sich in den heiligen Stand der Ehe begeben und diesmal soll sie sogar die Trauzeugin sein! Muss man denn unbedingt einen Trauschein haben? Doch bevor sich Laura den Wünschen ihrer Freundin beugen kann, ereilt sie ein schwerer Schicksalschlag: Ihre Mutter wurde ermordet! Entsetzen und Unverständnis hüllen Laura ein in eine dichte Wolke, in der sie nur unscharf das weitere Geschehen wahrnimmt. Auch das freundliche Bemühen von Kommissar Dominic Ertl bleibt zunächst von ihr unbeachtet.

Einige Tage später begibt sie sich ihrem Pflichtgefühl schuldend auf die Hochzeit ihrer Freundin und macht dort die Bekanntschaft des Grafen Giuseppe Orsini, der sie mit seiner ganz besonderen Attraktivität fasziniert und, der Laura schnell um den Finger wickelt und von ihrem Kummer ablenkt. Während sie durch das Testament auf ungeahnte Geheimnisse ihrer Mutter trifft, erhält sie von ihrem Chefredakteur das reizvolle Angebot einer Auslandsreportage in Italien, die sie zufälligerweise ganz praktisch mit einem Besuch bei Giuseppe verbinden kann. Denn längst scheint sie seinen Reizen verfallen zu sein und es zieht sie magisch zu ihm hin. Doch auch der smarte Kommissar drängt sich wieder in den Vordergrund und fällt es Laura schwer, in dieser Hinsicht eine Entscheidung zu treffen. Aus diesem Grund macht sie sich zunächst auf den Weg nach Italien, nichtsahnend, dass diese Entscheidung viel mehr als ihr eigenes Leben beeinflusst....

Meine Meinung:

Der im Oldigor Verlag erschienene Roman "Engelsleid" von Inka-Gabriela Schmidt ist ein spannender Urban-Fantasy-Roman, der auch mit erotischen Einlagen nicht geizt. Der Hauptteil der Geschichte wird in der dritten Person aus der Sicht von Laura geschildert, die mich an ihren Gedanken und Gefühlen Anteil haben ließ. Einige wenige Kapitel handeln jedoch von den gefallenen Engeln Azaradeel und Leviathan und verschaffen dem Leser damit einen Vorsprung vor Laura an Informationen.

Laura ist eine moderne, junge Frau, die genau weiß, was sie vom Leben erwartet. Heiraten gehört definitiv nicht zu ihrem Programm. Doch der Mord an ihrer Mutter bringt sie sehr durcheinander, so dass die eindeutigen Avancen des Trauzeugen des Ehemannes sie in einer sehr verletzlichen Phase erwischen. Selbst von sich überrascht folgt sie diesem Mann auf sein Anwesen, wo sie ihm gänzlich zu verfallen droht. Erst ein Erlebnis der besonderen Art scheint sie langsam wachzurütteln.

Azaradeel und Leviathan sind zwei gefallene Engel, die schon seit Urzeiten miteinander befreundet sind, trotz ihrer Verschiedenheit. Während Azaradeel verzweifelt versucht mit seinen guten Taten zurück in den Himmel zu gelangen, gibt sich Leviathan ganz den Freuden des Lebens hin und hat auf diese Weise schon zahlreiche Nachkommen gezeugt. Doch diese Nephilim befinden sich in ständiger Gefahr, denn nur mit ihnen können die Dämonen zu einem erneuten großen Schlag ausholen. Als den beiden Engeln klar wird, das eben gerade dies schon sehr bald bevorsteht, bereiten sie sich auf einen außergewöhnlichen Kampf vor.

Fazit:

"Engelsleid" ist ein spannender und unterhaltsamer Roman, der den Kampf von Engel und Dämonen thematisiert und dessen unmittelbare Auswirkung auf die Menschheit. Die Charaktere sind einprägsam, die Handlung spannend, gespickt mit einer guten Dosis Erotik. Der bildliche Schreibstil hat mich durch die Seiten fliegen lassen und viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt, das ich gerne noch ein wenig herausgezögert hätte.

Bewertung vom 16.03.2013
Das Labyrinth erwacht / Labyrinth Bd.1
Wekwerth, Rainer

Das Labyrinth erwacht / Labyrinth Bd.1


ausgezeichnet

Sieben Jugendliche werden aus ihrem Leben gerissen und erwachen ohne Kleidung und Erinnerungen an ihre Vergangenheit in einer unwirtlichen Welt. Doch sie sind nicht allein an diesem Ort, denn da draußen ist noch etwas, das es auf sie abgesehen hat und sie unerbittlich jagt. 72 Stunden haben sie Zeit das nächste Tor in eine weitere Welt zu erreichen, von denen sie sechs an der Zahl durchlaufen müssen. Und jedes Mal muss einer von ihnen zurückbleiben, denn nur einer darf letzten Endes zurück in sein bisheriges Leben: der Gewinner. Alle anderen sind dazu verdammt, in den Welten auszuharren oder zu sterben....

Meine Meinung:

"Wow!" war so ziemlich das erste, was mir durch den Kopf gegangen ist, als ich den Klappentext zu dem Reihenauftakt von Rainer Wekwerth gelesen habe. Was für eine Ansage! Selten habe ich erlebt, dass mich bereits der Klappentext eines Buches so gefesselt hat und ich muss sagen: Das Buch hat das Versprechen mehr als gehalten.

Von Beginn an war die Spannung im Roman spürbar. Die Charaktere erwachen desorientiert zunächst getrennt voneinander und müssen sich erst mit der wenigen Ausrüstung, die sie neben sich gefunden haben, zueinander durchkämpfen. Die meisten von ihnen haben zusätzlich zu Nahrung und Wasser auch noch ein weiteres Accessoire erhalten, das sie je nachdem in eine besondere Position innerhalb der Gruppe rückt. Obwohl die Jugendlichen sich nicht an ihr bisheriges Leben erinnern können, haben sie an ihren unterschiedlichen Verhaltensweisen festgehalten und ich fand es ungeheuer spannend, mitzuerleben, auf welche Weise die Beteiligten mit ihrer jeweiligen Situation umgehen und wie sie sich im weiteren Verlauf innerhalb der Gruppe entwickeln. Wer ist bereit zu helfen und wer verfolgt im Stillen seine eigenen Pläne?

Sehr ausgeglichen wechselt der Autor zwischen den Charakteren hin und her und verschafft so dem Leser immer wieder neue Einblicke in die Personen. Jeder einzelne von den Jugendlichen wird hier vorgestellt und mit seinen diversen Eigenschaften skizziert. Alle haben ihren besonderen Platz in der Gruppe und ich fand es nahezu unvorhersehbar für mich, wer von ihnen der- oder diejenige sein würde, die die Gruppe als erstes zurücklassen würde, da sie mir alle auf die ein oder andere Weise unverzichtbar für die Geschichte erschienen. Allein dadurch war der Spannungspegel für mich die ganze Zeit bei vollem Anschlag. Dazu kommt noch die Ungewissheit, wer die Jugendlichen in dieses perfide Spiel gesteckt hat und weshalb. Und was ist das, was ihnen die ganze Zeit auf den Fersen ist?

Fazit:

Der im Arena Verlag erschienene Jugendroman "Das Labyrinth erwacht" von Rainer Weckwerth ist der Auftakt einer neuen Reihe und einfach Spannung pur. Der packende Erzählstil des Autors, die toll beschriebenen Charaktere und die spannende Idee haben mich einfach umgehauen und mich gnadenlos an die Seiten gefesselt. Am Ende angekommen war ich nicht nur begeistert, sondern auch enttäuscht, dass ich natürlich nicht einfach weiterlesen konnte, sondern nun erst auf die Fortsetzung warten muss. Das Buch erhält von mir eine absolute Leseempfehlung.