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Giselas Lesehimmel
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Landshut
Über mich: 
Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 690 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2021
Drei Morde für die MörderMitzi
Archan, Isabella

Drei Morde für die MörderMitzi


ausgezeichnet

Meine Meinung

Ja, die Mitzi hat es drauf. Ein bisschen verpeilt, aber herzensgut. Da hat sie sich mit dem Enkelbetrüger angefreundet, weil sie immer das Gute im Menschen sieht. Der wird glatt ermordet. Erschlagen mit einem Stein! Und zu allem Überfluss findet man von der Mitzi Fingerabdrücke. Wie gut dass sie eine so tolle Freundin wie die Inspektorin Agnes Kirschnagel hat. Die hilf ihr jetzt schon zum dritten mal. Kaum aus der U-Haft entlassen, legen die beiden los. Schließlich muss doch der wahre Mörder gefunden werden.

Der flüssige und humorvolle Schreibstil konnte mich von Anfang an auch dieses mal wieder mitnehmen. Mit der Mitzi ist der Autorin schon eine klasse Protagonistin gelungen. Kann gar nicht glauben, dass es die Mitzi nur auf dem Papier gibt. Spannend war es wieder. Mal musste ich grinsen, mal Fingernägel knabbern. Ich habe eigentlich schon Vermutungen gehabt, wer den Enkelbetrüger Kasimir ermordet hat. Aber ich bin ganz schön daneben gelegen. Die Agnes hat sich wieder mal mächtig ins Zeug gelegt. Sich in Wien in die Ermittlungen eingemischt. Erzählt den Kollegen in Wien nicht, dass dies nicht der erste Fall ist, bei dem sie der Mitzi zur Seite stehen muss. Kaum zu glauben, dass es nicht bei dem einen Mord bleibt. Die Alpen sind doch sooo schön. Da stürzt doch höchstens mal einer beim Klettern ab. Aber dass da so gemordet wird, kann ich nicht verstehen. Auf alle Fälle geht es rund. Und trotzdem hatte ich ein bisschen Urlaubsfeeling.

Fazit

Bei uns in Bayern müssen der Franz Eberhofer und sein Kumpel Rudi Birkenberger pikante Fälle lösen. In Österreich sind die Mitzi und die Agnes zuständig. Das wär doch echt toll, wenn der Eberhofer mal eine Zeit lang nach Österreich versetzt werden würde. Natürlich um mit Mitzi und Agnes einen Mord aufklären. Ich lach mich nur bei dem Gedanken schon schlapp.

Ich habe mich wieder pudelwohl in den Alpen gefühlt. Spannung, Humor und der tolle Schreibstil, haben mir ein paar schöne Lesestunden beschert.

Wer die Bücher von Rita Falk mag, wird auch die von Isabella Archan lieben. Vielen Dank Isabella, für die tollen Lesestunden. Ich hoffe, ich treffe die Mitzi und die Agnes bald wieder.

UNBEDINGT LESEN!

Bewertung vom 24.08.2021
Der Ort der verlorenen Herzen
Stihlé, Claire

Der Ort der verlorenen Herzen


ausgezeichnet

Meine Meinung

Geheimnisvoll und sehr berührend



Anouk ist eine liebenswerte Frau, die mit ihrem Schicksal hadert. Die Eltern hat sie bei einem schweren Sturm in den Vogesen verloren. Ihr fester Freund hat sie verlassen. Als Übersetzerin für einen Verlag kann sie daheim arbeiten. Sie verlässt nur selten ihre Wohnung. Pralinen sind der einzige Luxus, den sie sich gönnt. Ihre zwei Tanten sind die einzigen sozialen Kontakte die sie hat. Als Kind war sie glücklich. Hat die Einsamkeit in den Weinbergen geliebt. Nach dem Tod ihrer Eltern haben sie die Tanten nach Paris geholt. Da erhält sie einen Brief von einem Unbekannten. Antoine, der aus dem Chalet ihrer verstorbenen Eltern eine Oase für Singels gemacht hat, möchte sie zu Weihnachten einladen.

Ich fand die Idee sehr genial, einen Ort zu schaffen, bei dem sich einsame Menschen treffen können. Gerade Weihnachten spürt man doch die Einsamkeit besonders stark. Anouk war sehr genervt von den Festtagen. Der unerfüllte Wunsch nach einer eigenen Familie war besonders in dieser Zeit für sie schlimm. Da kam ihr die Einladung in die Vogesen gerade recht. Außer ihr sind noch der Kinderbuch Autor Romarin, die Witwe Yvette, die introvertierte Clementine und der Barbesitzer Guillaume eingeladen. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und ist froh, der Einsamkeit zu entfliehen. Antoine muss noch ein paar Besorgungen machen. Ein Schneesturm hindert die zusammengewürfelte Gesellschaft daran, das Chalet zu verlassen.

Das Knistern im Kamin und der Schneesturm draußen hätten für eine heimelige Atmosphäre gesorgt, wenn sich nicht alle Sorgen um Antoine und seinen Hund gemacht hätten. Die fünf Singels lernen sich besser kennen.

Der magische Schreibstil hat es mir unmöglich gemacht, das Buch zur Seite zu legen. Ich habe es an einem Tag inhaliert. Ich habe die Kälte gespürt und mich am Kamin gewärmt. Habe fünf liebenswerte Menschen kennengelernt. Wurde mit ihren Sorgen und Nöten vertraut gemacht. Besonders gut haben mir die Rückblenden aus Anouks Leben gefallen. Geheimnisvolle Briefe, einer unbekannten Frau, verleihen der Geschichte eine besondere Würze.

Fazit

Diese herzerwärmende Geschichte hat mir im August tatsächlich weihnachtliche Gefühle beschert. Sie konnte mich von Anfang an abholen. Das Setting spiegelt die Schneestürme in den Vogesen wider. Reflektiert die Einsamkeit der Protagonisten und die damit verbundenen Ängste. Ich liebe Familiengeheimnisse und mysteriöse Briefe. All das habe ich bekommen. Für mich ein Highlight, das ich sehr gerne empfehle.

Danke Claire Stihle. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

4 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2021
Verrat in Colonia (eBook, ePUB)
Peter, Maria W.

Verrat in Colonia (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung


Ein historischer Kriminalroman, der mich komplett überzeugen konnte.

Die Geschichte spielt in Colonia Agrippina 260 n. Christus. Ich bin Quereinsteiger in dieser Reihe. Geschichten, die in der Römerzeit spielen, waren ja bisher nicht so mein Ding. Aber diese hier konnte mich restlos begeistern. Nun verspüre ich tatsächlich Lust dazu, auch die drei Vorgängerbände zu lesen.

Invita und Marcella habe ich auf Anhieb ins Herz geschlossen. Marcella ist die Tochter des Stadthalters von Trier. Invita ihre Sklavin. Das ist eigentlich keine richtige Bezeichnung für Invita. Vielmehr sind die beiden Freundinnen. Marcella ist wirklich so richtig klasse. Sie ist sehr sozial eingestellt und ekelt sich nicht vor kranken Menschen.

Auf dem Weg von Trier nach Colonia werden sie von einem germanischen Stamm überfallen. Die beiden Frauen kommen mit dem Schrecken davon. Centurio Mucius Longinus ist ihr Retter in der Not und begleitet sie zum Palast.

Bei einer Feierlichkeit von Cäsar Licinus Salonius möchte Invita heimlich ihre große Liebe Flavus im romantischen Badehaus treffen. Leider wird das Treffen wegen des Mordes an Marcellas zukünftigen Schwiegervater vereitelt. Der Sklave Flavus wollte helfen. Nun hat man ihm den Mord in die Schuhe geschoben.

Cäsar Licinus Salonius ist ein sehr unsympathischer, selbstherrlicher Zeitgenosse, der seine Unsicherheiten hinter Hochmut versteckt. Sein Berater Silvanus ist ein Mensch, dem man nicht im Dunklen begegnen möchte. Er legt keinen Wert darauf, den wahren Mörder zu finden.

Der fesselnde Schreibstil der Autorin hat es mir leicht gemacht, diesen Roman zu lieben. Ihre Protagonisten sind lebendig und haben absoluten Erkennungswert. Das Setting reflektiert die Römerzeit in Köln. Maria W. Peter ist bekannt für ihre sehr intensiven Recherchen. Das spiegelt sich auch in diesem Roman wider. Sie weiß wovon sie schreibt. Hat die Orte besucht. Mit dieser historischen Kriminalgeschichte hat sie eine neue Leseleidenschaft in mir geweckt. Ich will mehr davon.

Selbst das Wort Sklavin verliert seinen Schrecken, wenn man so eine Herrin hat wie Invita. Ich kann immer wieder nur betonen, welch wunderbare Frau Marcella ist. Habe gehofft, dass sie nicht in diese merkwürdige Familie einheiratet, die mir von Anfang an suspekt war. Marcella hat sich für den Sklaven ihres Vaters stark gemacht. Hat an seine Unschuld geglaubt und Invita unterstützt, wo sie nur konnte. Dabei wäre es für sie so viel einfacher gewesen, die Augen vor der Wahrheit zu schließen. Denn die Wahrheit sollte beiden Frauen noch sehr gefährlich werden ....

Fazit

Diese gut recherchierte historische Kriminalgeschichte konnte mich von Anfang an abholen. Liebe, Spannung und der Kampf um die Vorherrschaft am Rhein, sorgen für wunderbare Lesestunden. Ich habe sehr viel gerätselt, wer der wahre Mörder ist. Habe oft um Invita und Marcella gebangt. Hatte Tränen in den Augen, ob der Qualen die Flavus erleiden musste.

Vielen Dank Maria W. Peter. Ich habe jedes einzelne Wort genossen.

Bewertung vom 22.08.2021
Unter Freunden
Sweeney, Cynthia D'Aprix

Unter Freunden


ausgezeichnet

Meine Meinung


Schweigen oder Nichtschweigen. Das ist hier die Frage.

Ich habe jedes einzelne Wort genossen. Neben Einblicken in die Film und Theaterwelt bekommt man ein Ehedrama serviert, welches bei näherer Betrachtung, (nach meinem Empfinden,) so schlimm nicht ist. Ein verloren geglaubter Ring taucht wieder auf. Dies einen Tag vor Rubys Highschool-Abschluss. Ruby ist die Tochter von Flora und Julian. Das Mädchen ist sehr intelligent und sensibel. Sie spürt Disharmonien oftmals schon, bevor sie die Betroffenen selbst richtig wahrnehmen.

Flora konnte ich sehr gut leiden. Für die Familie steckt sie beruflich zurück. Ist stolz, so einen tollen Mann wie Julian abgekriegt zu haben. Das Geld war lange Zeit knapp. Erst der Umzug von New York nach Los Angeles hat tolle Film und Theaterrollen, und somit genügend Geld gebracht. Sie verliert den Glauben an ihre Ehe, als der verlorene Ehering ihres Mannes in einer Schachtel gut verwahrt wieder auftaucht.

Floras beste Freundin Margot ist eine sehr resolute Frau. Mit ihrem Mann David ist sie nach Los Angeles gezogen. Die Freude ist groß, als auch Flora und Julian nachkommen. Margot liebt Ruby abgöttisch. Verbringt gerne Zeit mit ihr und erfüllt dem Mädchen so manchen Wunsch.

Mir hat die harmonische Freundschaft zwischen den beiden Ehepaaren gut gefallen. Besonders Margot fühlt sich sehr getragen. Die kinderlose Frau muss einige Probleme bewältigen. Anfangs wusste ich sie nicht richtig einzuschätzen. Hab ihr einiges unterstellt. Konnte mit ihrem Egoismus nicht zu Recht kommen. Doch je tiefer ich in die Geschichte eintauchte, umso mehr konnte ich auch ihr Handeln verstehen. Vor allem die Worte, die sie nicht gesagt hat. Ihr Handeln, das so mancher verwerflich findet. Ich dachte mir, man sollte erst mal in den Schuhen von anderen laufen, um mitreden zu können.

Julian ist ein sehr attraktiver und charmanter Mann, der Menschen für sich einnehmen kann. Eine große Lüge hat ihm lange Zeit ein schlechtes Gewissen beschert.

In der Geschichte wird deutlich, wie hart das Filmgeschäft ist. Welchen Verlockungen Schauspieler*innen widerstehen müssen. Vor allem, dass es nicht immer gelingt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Mal in der Gegenwart, dann wieder in Rückblenden. Einzig David war für mich nicht immer greifbar. Der Herzchirurg konnte mich als Zuschauer bei einer Theateraufführung überzeugen. Auch er hat eine große Tragödie in seinem Leben zu verzeichnen. Jedoch kam er in der Geschichte kaum zu Wort.

Flora und Julian haben einfach zu wenig miteinander gesprochen. Ich konnte ihre Liebe zueinander zwischen den Zeilen spüren. Hab wirklich gehofft, dass sie zusammen bleiben. Dieser Wunsch hat mich ab einem bestimmten Punkt so gefesselt, dass es mir unmöglich war, das Buch zur Seite zu legen. Die Tatsache, warum der Ring aufbewahrt wurde, hat mir sehr gefallen. Wäre er verschwunden geblieben, hätte es dieses tolle Buch nie gegeben.

Fazit

Muss man der besten Freundin alles sagen? ist Schweigen manchmal wirklich besser? Sollte der Ehemann lieber mit der Wahrheit seine Ehe retten? Welche Motive haben Menschen, die beharrlich schweigen? Diese Fragen habe ich mir oft gestellt. Ganz ehrlich. Ich bin froh, dass ich nicht in den Schuhen von Julian und Margot gesteckt habe.

Die Geschichte ist ganz nach meinem Geschmack. Sie kommt total unaufgeregt daher und ist dennoch niemals langweilig. Sie fordert einen auf, mal über seinen Tellerrand zu blicken. Nicht immer liegt man mit der eigenen Moralvorstellung richtig. Eine Krise könnte auch ein neuer Anfang sein. Eine Lüge könnte tatsächlich auch gut gemeint sein.

Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen. Die Meinungen gehen stellenweise sehr weit auseinander.

Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Cynthia D’Aprix Sweeney. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen.

Bewertung vom 12.08.2021
Dornen und Rosen / Das Reich der sieben Höfe Bd.1
Maas, Sarah J.

Dornen und Rosen / Das Reich der sieben Höfe Bd.1


ausgezeichnet

Das beste Fantasy Buch, das ich bisher gelesen habe.

Meine Meinung

Ich muss gestehen, dass dieses Buch ein Cover-Kauf war. So romantisch und eine richtige Augenweide im Regal. Doch auch der Inhalt hält was er verspricht. Die Autorin nimmt uns auf eine fantastische Reise mit, die voller Farbenpracht und Emotionen glänzt. Die Jägerin Feyre muss einen fatalen Fehler bezahlen und ihre Familie verlassen. Sie hat bei der Jagd einen enorm großen Wolf erlegt, der ein Fae war. Sie, die die Familie ernährt hat und eigene Ansprüche hintenan stellte.

Sie wird in das Land Prythian entführt. Der Fae Tamlin verspricht ihr, dass ihr nichts passieren wird, solange sie sich an die Regeln hält. Viele Gefahren lauern in den den Wäldern von Prythian. Nur in seiner Nähe ist sie sicher. Die Jägerin überlegt fieberhaft, wie sie aus Prythian flüchten kann.

Wie konnte dieses wunderbare Buch nur so lange ungelesen in meinem Regal schlummern? Ich habe die Geschichte auf zwei Nachmittage gelesen. Hab die Welt um mich herum vergessen. Aus der Ich-Perspektive erzählt Feyre ihre Geschichte. Lässt uns an ihrer Gefühlswelt so detailliert teilhaben, dass ich echt das Gefühl hatte, selbst dabei zu sein. Die Geschichte kommt lange Zeit ziemlich ruhig daher. Ich fühlte mich in die Welt mit eingebunden. Konnte Feyres Verzweiflung verstehen. Die Sorgen um ihre Familie waren einfach zu groß. Sie lebte mit ihnen in einer kleinen schäbigen Hütte. Musste stets auf Jagd gehen, um sie vor dem Hungertod zu bewahren. In Prythian kann sie sich jeden Tag mit erlesenen Speisen den Bauch vollschlagen. Hat eine Bedienstete, die ihr Kleider bereitlegt. Doch diese traumhafte Welt ist nicht das, wonach sie aussieht. Vieles ist mit Magie belegt. Große Gefahr lauert in jedem Winkel der traumhaften Welt, die einem „Menschlein“ wie Feyre das Leben kosten könnte. Mit dem Mord an dem Gestaltenwandler hat Feyre ein jahrelanges Abkommen gebrochen …..

Fazit

Ich habe schon einige gute Fantasybücher gelesen. Das Reich der sieben Höfe ist jedoch eine Geschichte, die noch sehr lange in mir nachklingen wird. Die mich verzaubert und absolut beeindruckt zurück gelassen hat. Der intensive Schreibstil und das fiktive Prythian zeugen von einem sehr großen Ideenreichtum der Autorin.

Ich habe mich in die schöne Gestaltung der *Sieben Höfe Reihe* verliebt. Alle bisher erschienenen Bände liegen bereit. Von mir eine absolute Empfehlung!

Herzlichen Dank Sarah J. Maas, für die magischen Lesestunden.

Bewertung vom 09.08.2021
Über Menschen
Zeh, Juli

Über Menschen


ausgezeichnet

Wann ist eigentlich unsere Welt so in Unordnung geraten? Diese Frage habe ich mir in letzter Zeit oft gestellt. „Übermenschen“ ist eine Geschichte, die sämtliche Themen aufgreift, die weltweit aktuell sind.
Dora hat die Nase voll von Corona und ihrem Freund Robert. Der Umweltaktivist übertreibt es maßlos. Dora kommt sich vor wie in einer Zwangsjacke. Vorbei sind die schönen Abende mit Robert auf dem Balkon. Vergangenheit die stundenlange Gespräche. Nun hat anscheinend *Greta* ihren Platz eingenommen. Wenn die junge Schwedin auch nicht direkt präsent ist, so hat sie dennoch Roberts Gedankenwelt voll im Griff! Dora kauft sich ein altes Haus mit Stuckverzierung in Bracken, Gemeinde Geiwitz. Ohne große Ansage verlässt sie Robert und ihr altes Leben. Möchte einfach nur für sich sein. Einen Garten anlegen und ihr Haus minimalistisch einrichten. Da sie sich eh im Homeoffice befindet, stellt es arbeitstechnisch kein Problem dar. Doch wie war das nochmal mit dem *Alleinsein wollen?* Tja, da hat Dora ihre Rechnung ohne den Nachbarn Gote hinter der Mauer gemacht. Der ist erst mal von ihrer Hündin genervt, die in seinen Beeten rumwühlt. Dann stellt er sich bei ihr vor: Ich bin hier der Dorfnazi! Vom Umweltaktivisten geflohen um nun die Bekanntschaft mit einem Dorfnazi zu machen, ist nicht gerade das, was Dora erwartet und gewollt hat. Die Grünen und die AFD! Mann, war ich gespannt was da auf mich zukommt.
Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal bei einem Buch so traurig geworden bin. Der trockene Humor von Juli Zeh ist unschlagbar. Ihr Talent uns Menschen nahe zu bringen, deren eigene politische Einstellung und Lebensweise so gar nichts mit der eigenen zu tun hat, ist wirklich beachtenswert. Erst dachte ich mir was das nun soll. Ein hilfsbereiter Nazi, für den Dora immer mehr Sympathie entwickelt. Wohlgemerkt *Sympathie!* Dies ist kein Liebesroman. Kann man denn für einen Nazi Sympathie entwickeln? Kann man für dessen kleiner Tochter einen Beschützerinstinkt haben? Ja! Das geht alles. Voraussetzung dafür ist, die Bereitschaft Menschen richtig kennenzulernen. Sie in keine Schublade zu stecken. (Was ich in diesem Fall schon gemacht hätte!) Zu begreifen, dass kein Mensch nur schlecht ist. Gutmenschen auch ihre Macken haben.
Ich bin ja nicht umsonst so traurig beim Lesen geworden. Glaubt mir, das hat seinen Grund. Ich habe mich oft gefragt, ob Dora Gote den Rassismus austreiben hätte können wenn ….. STOP! Hier wird nicht gespoilert! Nur so viel noch. Ein ungewaschener, in einem Bauwagen hausender Nazi, hat mich tatsächlich berührt. Ich kann es ja selber noch nicht fassen, aber es ist so.

Fazit

Normalerweise äußere ich mich nicht zu anderen Rezensionen. Aber ich bin der Meinung, dass die Autorin nichts falsch gemacht hat. Ihre Hauptprotagonistin freundet sich mit einem hilfsbereiten Nazi an. Das hat einige Leser*innen schockiert. Im realen Leben gibt es bestimmt auch nette Menschen, von denen wir nicht wissen, dass sie Rassisten und AFD Anhänger sind.
Juli Zeh hat uns aufgefordert den *ganzen Menschen* kennenzulernen. Sich nicht nur auf die politische Einstellung zu beschränken.
Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Juli Zeh.

Bewertung vom 05.08.2021
Wildtriebe
Mank, Ute

Wildtriebe


ausgezeichnet

Ich habe Urlaub auf einem Bauernhof gemacht. Ermöglicht haben es mir drei Frauen. Großbäuerin Lisbeth kennt nichts Schöneres, als selbständig auf einem Bauernhof zu arbeiten. Der *Bethches-Hof* ist ihr ganzer Lebensinhalt. Eine anständige Ehe und Kinder gehören selbstverständlich dazu. Sie ist mit ihrem Sohn Konrad gesegnet, der den Hof mit der gleichen Leidenschaft weiter führt.

Marlies heiratet Konrad und versucht der Lisbeth zu genügen. Das ist gar nicht so einfach, da Marlies ein selbstbestimmtes Leben führen möchte. Im Kaufhaus weiterhin ihrer Arbeit nachgehen, einen Traktor fahren, auf die Jagd gehen und dann ein Kind bekommen, wenn sie dazu bereit ist. Mit ihrer Tochter Joanna (ohne h) steigt sie ein bisschen in der Achtung der Großbäuerin. Lisbeth liebt das Mädchen. Sie ist sehr traurig, als Joana nach dem Abitur nach Uganda reist.




Auf einem Bauernhof muss man schwer arbeiten. Mit dem ersten Hahnenschrei aufstehen und stets präsent sein. Dass das für Marlies schwer ist, kann ich gut verstehen. Vor allem eine Chefin wie Lisbeth, die nichts anderes kennt und liebt als ihren Hof, ist manchmal schwer zu ertragen. Dennoch hat mir dieser Arbeits- und Lebensrythmus sehr gut gefallen. Alles wird schwer mit eigenen Händen erarbeitet. Die Menschen sind eins mit der Natur und absolut zufrieden. In diese Idylle passt eine moderne Frau wie Marlies erst mal nicht hinein. Mit all ihren Ecken und Kanten ist mir Lisbeth sehr sympathisch. Trotz ihrer Strenge zeigt sie sehr viel Herz. Das merkt man besonders bei ihrer Enkelin und den Tieren auf dem Hof. Marlies zeigt sehr wenig Gefühle. In vielen Situationen fehlt es ihr an Empathie. Besonders ihrer Tochter gegenüber hat mir ihr Verhalten gar nicht gefallen.

Der ursprüngliche Bauernhof weicht immer mehr der Modernisierung. Hatte früher jede Kuh einen Namen, so stehen sie jetzt in großer Zahl namenlos in einem Stall. Auf eine Wiese werden sie nicht mehr geführt. Sie sind zu Milchmaschen mutiert. Das Leben auf dem Bauernhof wird immer schwieriger. Verliert ihren ursprünglichen Charme.

Ich habe diese stille Geschichte sehr gerne gelesen. Fand es schade, dass Marlies und Lisbeth nicht offen miteinander geredet haben. Ich hatte eigentlich schon das Gefühl, dass die beiden Frauen sich mögen. Lisbeth hätte Marlies ruhig mal sagen können, wie gut sie sich bei der Hofarbeit macht. Auch Marlies zeigte zu wenig Wertschätzung für die alte Dame. Keine wollte (konnte) die andere verstehen. Lisbeth scherte sich einfach zu viel um das Gerede der Dorfbewohner. Marlies setzte beharrlich ihre eigenen Interessen durch. Dafür schämte sich Lisbeth oftmals. Was sollen die Leute nur von einer Schwiegertochter denken, die außerhalb vom *Bethches-Hof* Geld verdient? Jagen geht und nach nur einem Kind keine weiteren Enkelkinder in Aussicht stellt?

Joana wächst glücklich auf dem Bauernhof auf. Mit ihrer Oma lernt sie das Landleben lieben und schätzen. Dennoch geht sie nach dem Abitur ihre eigenen Wege. Von ihrer Mutter wird sie schwer enttäuscht. Joana gibt ihrer Mutter einen guten Rat, der für Marlies wegweisend sein wird.

Mich hat der Verlauf der Geschichte ein bisschen melancholisch gemacht. Mir wieder mal vor Augen geführt, wie unser übertriebener Konsum alles kaputt gemacht hat. Viele Bauern zu spät bemerkt haben, dass die Modernisierung nicht nur Erleichterung bei schweren Arbeiten bringt. Ich habe mich wieder an die Weihnachtsbutter erinnert, die es um einiges günstiger zu kaufen gab. Die Geschichte dazu stimmte mich sehr traurig.

Ja, es gab auch Männer auf dem Hof. Die stehen aber nicht im Fokos der Geschichte. Auf dem *Bethches-Hof* haben die Frauen das Sagen! Punkt!

Fazit

Mein Urlaub auf dem *Bethches-Hof* ist nun beendet. Beim Lesen hatte ich wirklich das Gefühl, ein paar Gänge runterzufahren. Drei Frauen gehen ihren Weg nach ihrer eigenen Vorstellung. Keine kann (möchte) es von der anderen verstehen. Aber gerade Lisbeth zeigt am Ende sehr viel Verständnis und Herz.

Bewertung vom 01.08.2021
Weiches Begräbnis
Fang, Fang

Weiches Begräbnis


ausgezeichnet

Spannend und zu Herzen gehend.

Meine Meinung

Es gibt in Deutschland sehr viele Bücher *Gegen das Vergessen!* In diesem spannenden Roman, der in China spielt, *soll* man vergessen. Die Autorin hat mit der *Bodenreform* 1949-1966 ein sehr brisantes Thema aufgegriffen. Uns ein großes Stück chinesische Geschichte näher gebracht. Nein, dieses Buch ist keine Giftpflanze. Es ist vielmehr ein zu Herzen gehender Roman, der einen so schnell nicht mehr los lässt. Der einem zeigt, dass es auf der ganzen Welt Herrscher gegeben hat, denen Menschenleben nichts wert waren.

Eine Frau wird halbtot aus dem Fluss gezogen. Der Dorfarzt Dr. Wu rettet ihr das Leben und befürwortet ihre Vergesslichkeit. Gibt ihr den Namen Ding Zitao. Das Vergessen ist viel besser für die Frau, die nichts mehr aus ihrer Vergangenheit weiß. Erst verschafft ihr Dr. Wu eine Arbeit als Haushaltshilfe. Jahre später heiratet er sie. Sie bekommen einen Sohn. Quinglin ist ein guter Junge. Nach dem frühen Tod des Vaters zieht ihn die Mutter alleine groß. Jahre später verdient er als Manager genügend Geld, um seiner Mutter ein wunderschönes Haus zu kaufen. Nach dem ersten gemeinsamen Abendessen im neuen Haus verfällt Ding Zitao in ein Wachkoma. Zuvor hat sie noch Namen und Dinge genannt, mit denen Quinglin nichts anzufangen weiß. Auf den Spuren der Vergangenheit, erfährt er viele Dinge, die ihm seine heiß geliebte Mutter noch ein ganzes Stück näher bringen. Er möchte dass seine Mutter wieder am Leben teilhaben kann. Kein Weg ist ihm zu weit für die Frau, die ihn alleine groß gezogen hat. Immer für ihn da war und selbst kaum Bedürfnisse hatte.

Trotz der sehr traurigen Thematik habe ich mich beim Lesen wie in einem chinesischen Märchen gefühlt. Die Mentalität der Menschen und die idyllischen Landschaften haben mir China ein ganzes Stück näher gebracht. Anhand von Tagebucheinträgen seines Vaters hat Quinglin viele Informationen erhalten. Auch sein Vater ist *Für das Vergessen* seiner eigenen Vergangenheit gewesen. Will auch nach seinem Tod nicht, dass Quinglin damit belastet wird. Doch Quinglin will genau wissen, was sich vor vielen Jahren zugetragen hat. Mir stellt sich die Frage was besser ist. Für oder gegen das Vergessen? Für manche Menschen mag das Vergessen ein Segen sein. Für die Mehrheit eine unfreiwillige Sache. Ein weiches Begräbnis, (ohne Sarg) wollte keiner haben!



Fazit

In dieser Geschichte sind viele Dinge passiert, die mich sprachlos gemacht haben. Hier hat Fang Fang ein Meisterwerk hingelegt, welches wie ein Abenteuer daher kommt. Ein Abenteuer, das vor vielen Jahren wirklich so ähnlich stattgefunden hat. Der Schreibstil hat auf mich einen regelrechten Sog ausgeübt. Einzig die vielen chinesischen Namen haben mich Anfangs überfordert. Dennoch konnte ich ab einem bestimmten Punkt meinen Reader nicht mehr aus der Hand legen. Die Tagebucheinträge waren überaus spannend. Die Reisen von Quinglin wunderschön und geheimnisvoll. Die Menschen sehr freundlich und hilfsbereit. Ich bin begeistert! Das Nachwort von Fang Fang und dem Übersetzer Michael Kahn-Ackermann unbedingt lesen.

Eine absolute Empfehlung von mir. Danke Fang Fang und Michael Kahn-Ackermann

Bewertung vom 27.07.2021
Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Eine spannende Geschichte rund um Cremes und Düfte.

Die Geschichte beginnt in Berlin 1926. Mit Sophia erleben wir, wie schwierig es für eine Frau damals war, ein lediges Kind zu bekommen. Eigentlich ist Sophia der Meinung ein gutes Elternhaus zu haben. Sie ist verzweifelt, als ihr Vater ihr nahe legt, seine Wohnung zu verlassen. Sophias Mutter kann ihr auch nicht helfen. Meidet von da ab den Kontakt mit ihr. Hochschwanger und verzweifelt findet sie Unterschlupf bei ihrer besten Freundin. Mit ihr reist sie nach Paris. Dort lernt sie die berühmte Helena Rubinstein kennen. Die ist total begeistert von der mutigen Sophia und deren Talent Cremes herzustellen. Helena Rubinstein nimmt Sophia mit nach New York. Dort darf sie in Helenas Schönheits-Imperium arbeiten. Für Sophia wird ein großer Traum wahr.

Meine Meinung


Ich kann es nicht fassen, wie Eltern oftmals mit ihren schwangeren ledigen Töchtern umgegangen sind. Ich verstehe ja, dass es in den 20ern nicht einfach war. Die Leute redeten und Eltern und Töchter schämten sich in Grund und Boden. Aber schmeißt man deswegen seine schwangere Tochter aus der Wohnung? Der Vater des Kindes hat es da viel einfacher. Obwohl er verheiratet ist, kommt er aus der peinlichen Situation unbeschadet heraus. Die ehrgeizige Sophia hat jedoch diese große Krise genial genutzt. Nach einem schweren Schicksalsschlag in Paris war ihr endlich das Glück hold. Mit Helena Rubinstein kann sie ihr Talent Cremes herzustellen voll entfalten.

Ich empfand Helena Rubinstein als sehr extravagant. Ihre Menschenkenntnis kam ihr mehr als einmal zugute. Ihre Düfte und Cremes verkaufen sich heute noch. Der Zickenkrieg mit Elisabeth Arden hat mich amüsiert. So kennen wir die Damen von Welt. Sophia ist eine total sympathische Frau, die ihren Weg geht. Dabei ist ihr Herz gebrochen. Aus ihrer Sicht erfahren wir sehr viel über die Herstellung von Cremes. Sie hatte ja in der Drogerie ihres Vaters schon Erfahrungen gesammelt. Ihr war erlaubt Chemie studieren, was zu dieser Zeit ein großes Privileg gewesen sein dürfte. Leider hat ihre Schwangerschaft sie daran gehindert, ihr Studium zu beenden. Ich wusste nicht, dass bei der Herstellung von Kosmetik sogar Petersilie verwendet wurde. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich zu dieser Zeit noch nicht gelebt habe. Gerade teure Kräutercremes haben mir in den 70ern und 80ern Hautausschläge beschert. Wie wäre es mir damals ergangen?

Corina Bomann hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Ich war von Anfang an in der Geschichte gefangen. Vor allem liebe ich Düfte und Cremes. Die Protagonisten sind gut gezeichnet. Besonders in Paris gab es einige Frauen, die Sophia (und mir) total ans Herz gewachsen sind. Viele Frauen haben gekämpft, um in der Arbeitswelt zu bestehen. Nicht alle sind an die richtigen Menschen geraten.

Fazit

Ein Geschichte, rund um Cremes und Düfte, hat mir spannende Lesestunden beschert. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen beschreibt die Autorin den Kampf der Frauen, um in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Sophia ist eine Kämpferin mit Herz. Ich habe sie sehr gerne auf ihrem steinigen Weg begleitet. Mit ihr geweint und gelacht. Dies war nicht mein erstes und letztes Buch von Frau Bomann. Nach diesem Ende bin ich wirklich froh, dass die Folgebände schon bereit liegen.

Danke Corina Bomann, für diese berührende und informative Geschichte

Bewertung vom 26.07.2021
Ich dachte schon, du fragst mich nie
Engelmann, Gabriella

Ich dachte schon, du fragst mich nie


ausgezeichnet

Zum Inhalt

Mit Sophie Hartmann und ihren Töchtern Liv und Pauli erleben wir ein chaotisches, liebenswertes Gespann. Komplementiert werden sie von Sophies Schwester Geli, die Klamotten aus 70ern liebt und einen Hang zu falschen Männern hat. Liv möchte ein Restaurant eröffnen. Kurz bevor das ausgebuchte Lokal zum ersten Mal ihre Pforten öffnet, bricht Liv sich die Hand. Der Koch erscheint auch nicht. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Aber fürs erste lacht wirklich keiner. Zur Eröffnung kommt dann Hilfe von dem charismatischen Marc. Der hat von seinem Arzt den guten Rat bekommen, eine Auszeit zu nehmen. Gut kochen kann er auch!

Meine Meinung

Wieder einmal konnte mich die Autorin von Anfang an mitnehmen. Der Wortwitz ist einfach nur köstlich. Dabei haben es Sophie und ihre Töchter wahrlich nicht leicht. Pauli hat Liebeskummer und würde lieber heute als morgen Hamburg verlassen. Liv kämpft in der Krankengymnastik um wieder ihre Beweglichkeit zu erlangen. Viel lieber würde sie ihre Kräfte für ihr Lokal einsetzen. Sophie hat auch nach 5 Jahren den plötzlichen Tod ihres Mannes Simon nicht verwunden. Marc pausiert nach einem Schwächeanfall. Sein Job in Mallorca als Restaurant- und Hotelcontroller ist eigentlich nicht das, was er ursprünglich machen wollte. Um zu sich selbst zu finden reist er in seine Heimatstadt Hamburg.


Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum. (Seite 9)


Einmal in Hamburg und dann wieder in Mallorca begegnen sich Sophie und Marc. Beide spüren, dass sie mit ihrer Vergangenheit abschließen müssen. Marc findet Erfüllung darin, Livs Speiselokal auf die Sprünge zu helfen. So kann er doch endlich wieder seiner Leidenschaft als Koch frönen. Sein ehemaliger Mentor in Spanien spricht kein Wort mehr mit ihm, weil er dem Beruf als Koch den Rücken gekehrt hatte. Seinem verstorbenen Vater konnte er mit seiner Berufswahl eine Freude machen. Doch wird es nicht langsam Zeit das zu tun, was Man(n) aus tiefstem Herzen möchte?


Zwischen zwei (fremden) Stühlen sitzt es sich nun mal nicht gut, deshalb ist es wichtig, sich beizeiten einen eigenen zu besorgen. (Seite 219)


Sophie lernt langsam aber sicher wieder das Leben zu genießen. Auch wenn sie Probleme mit einem Esel in Spanien bekommt, der die Farbe ihrer Kleidung nicht mag. Sie zur Einbrecherin wird und in allerlei Fettnäpfchen tritt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Sophie und Marc erzählt. Mir hat es sehr gut gefallen, das sie einmal in Hamburg und dann wieder in Mallorca gespielt hat. Besonders Marcs idyllische Finca hat mir Fernweh beschert. Die Beschreibung der köstlichen Speisen hat meinen Magen mehr wie einmal knurren lassen. Besonders glücklich hat mich gemacht, dass Sophie zur *Eselsflüsterin* mutiert ist.

Fazit

Geschichten wie diese schaffen es, uns weltweiten Katastrophen für ein paar Stunden vergessen zu lassen. Sie zeigen uns, dass es immer wieder einen Grund dafür gibt, das Leben zu lieben. Mit den liebenswerten Protagonisten würde man am liebsten in einer urigen Küche eine leckere Paella essen. Sich zur *Eselsflüsterin* ausbilden lassen und für immer in einer Finca leben.

Ich empfehle dieses Buch nicht. Nein! Ich verschreibe es Euch. Vielen Dank Gabriella Engelmann.