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Island
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Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 541 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2023
Meine Süperküche
Kaptan, Meltem

Meine Süperküche


ausgezeichnet

Als ich das Buch sah, dachte ich zuerst, bei Meltem Kaptan, handle es sich um eine in der Türkei bekannte Schauspielerin, aber anscheinend schaue ich einfach auch zu selten deutsches Fernsehen, sodass sie mir bisher kein Begriff war.

Das Konzept des Buches klang aber trotzdem interessant, da ich die türkische Küche mit ihren Kräutern, Aromen und Gemüsegerichten sehr mag. Ich wurde dann auch nicht enttäuscht, was die Rezepte angeht. Sie wirken sehr authentisch und die Fotos machen direkt Appetit, viel auszuprobieren. Die Zutaten sind nicht zu exotisch, allerdings muss man teilweise wohl schon einen türkischen Lebensmittelladen aufsuchen, es sei denn, der deutsche Supermarkt ist sehr gut sortiert. Aber, das gehört nun mal dazu, wenn es wie in der Türkei schmecken soll. Da ich kein Fleisch esse, hat mir sehr gut gefallen, dass viele der Rezepte "zufällig" vegetarisch sind und sich auch die Gerichte mit Hackfleisch recht unkompliziert mit einer vegetarischen Fleischalternative zubereiten lassen. Die Beschreibungen sind gut nachvollziehbar, teilweise gibt es auch noch Tipps oder Hintergrundinfos, aber wohl dosiert und nicht überladen. Was die Kategorien der Rezepte angeht, dürfen natürlich Mezze nicht fehlen, es gibt aber auch Suppen, Hauptgerichte und Süßes. Somit bietet das Kochbuch auf jeden Fall für alle Gelegenheiten etwas.

Bewertung vom 26.03.2023
Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1
Janz, Tanja

Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Dieser erste Teil einer Reihe, die in St. Peter Ording spielt, beginnt im Jahr 1959. Sabine hat die Frauenfachschule abgeschlossen und würde gerne den Sommer mit ihrer Clique am Gardasee verbringen. Stattdessen ereilt sie ein Hilferuf ihrer Tante, die in St. Peter Ording eine kleine Pension führt und von Gästen überrannt wird. Erst hat Sabine gar keine Lust, für die Arbeit bei ihrer Tante auf den lang ersehnten Gardasee-Trip zu verzichten, aber dann gefällt es ihr erstaunlich gut an der Nordsee, was auch an Tom liegt, der tagsüber im Strandkorbverleih jobbt und abends mit seiner Band auftritt. Leider muss sie am Ende des Sommers in Gelsenkirchen eine Arbeit in einer Kantine antreten, auf die sie sich wenig freut.

Mir hat die Zeitreise in die 50er Jahre sehr gut gefallen. Einerseits fand ich es interessant, am Beispiel Sabines mitzubekommen, wie wenig Frauen damals selbst entscheiden durften, was sie beruflich und privat gerne machen würden. Es war aber auch interessant, mitzuerleben, wie der Tourismus an der Nordsee nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges an Fahrt aufnahm und die Menschen in St. Peter Ording jede Möglichkeit nutzten, ihr Einkommen damit aufzubessern, indem sie selbst ganz eng zusammenrückten, um Platz für Fremdenzimmer zu haben. Sabine ist mir als Protagonistin sehr sympathisch, wie sie trotz einiger Widerstände ihren Weg geht und auch die weiteren Personen mochte ich. Der Schreibstil war gut lesbar und anschaulich, die Covergestaltung passt sehr gut zum Thema des Romans. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 25.03.2023
Fünf Pfoten retten Ferdinand Nuss / Internat Schloss Sommerberg Bd.1
Oswald, Susanne

Fünf Pfoten retten Ferdinand Nuss / Internat Schloss Sommerberg Bd.1


sehr gut

Dalena, Lili, Finn und Anton sind Schülerinnen und Schüler auf dem Internat Schloss Sommerberg. Sie sind eigentlich ziemlich verschieden und mögen sich zu Beginn auch noch nicht besonders, aber verschiedene Ereignisse und ihre Liebe zu Tieren und im Speziellen zu Ferdinand Nuss schweißen sie zusammen.

Das Buch bietet also eine Mischung aus Internatsgeschichten und Erlebnissen mit verschiedenen Tieren, durch die man ganz nebenbei auch gleich noch etwas mehr über diese Tiere und worauf man beim Umgang mit ihnen achten sollte, erfährt. Das gefällt mir gut. Auch der Zusammenhalt untereinander und Freundschaft spielen natürlich eine Rolle. Das Internatsleben wird für meinen Geschmack allerdings etwas romantisiert, ich glaube zum Beispiel nicht, dass ein heutiges Internat noch über zwei festangestellte Schulkrankenschwestern verfügen kann.

Der Schreibstil ist so, dass er für die Zielgruppe, ich würde das Buch etwa für die 3. oder 4. Klasse empfehlen, gut verständlich ist. Immer wieder unterbrechen Illustrationen den Text, was für eine gewisse Auflockerung sorgt und zudem dazu beiträgt, dass man sich das Beschriebene noch besser vorstellen kann.

Bewertung vom 21.03.2023
Glücksorte in der Ortenau
Stieglitz, Marion

Glücksorte in der Ortenau


ausgezeichnet

Am Cover dieses Buches erkennt man gleich, dass es zur "Glücksorte"-Reihe gehört, deren Bände alle einen einheitlichen Stil und ein identisches Layout aufweisen. Die Illustrationen auf dem Titelbild zeigen allerdings typische Orte der Ortenau und geben so einen kleinen Vorgeschmack auf den Inhalt.

Marion Stieglitz hat 80 abwechslungsreiche Orte zwischen Oberrhein und Schwarzwald liebevoll ausgewählt und stellt diese jeweils in Form von einer Seite Text und einem ganzseitigen Foto im Hochformat vor. Ihre Beschreibungen weisen alle eine persönliche Färbung auf und heben sich so von Standard-Reiseführern ab. Die Foto sind sehr ansprechend und machen Lust darauf, die vorgestellten Highlights in echt zu erkunden.

Was die Auswahl der Glücksorte angeht, ist eine große Vielfalt vorhanden, sodass für jeden etwas dabei ist, egal ob Naturliebhaber:in oder shoppingbegeistert. Es finden sich Übernachtungstipps für alle, die nicht in einem gewöhnlichen Kettenhotel absteigen wollen, kulinarische Tipps in Form von Restaurants, einer Kaffeerösterei und einer Brennerei, ausgefallene Shoppingmöglichkeiten, Museen und natürlich auch Tipps, wo die Natur in der Ortenau besondere Orte zu bieten hat. So findet jede:r einiges an Inspiration, um vielfältige Tage in der Ortenau zu verbringen und dabei auch Dinge zu entdecken, auf die er/sie nicht auch durch Zufall gestoßen wäre. Eine Karte hinten im Einband, in der alle Glücksorte eingezeichnet sind, bietet dabei nochmal zusätzliche Orientierung. Auf jeden Fall macht das Buch Lust darauf, die Gegend bald einmal selbst zu erkunden.

Bewertung vom 20.03.2023
Das Schiff der Träume
Martaler, Sophie

Das Schiff der Träume


ausgezeichnet

Alma Engel tritt 1925 spontan eine Stelle als Zimmermädchen auf einem Donaukreuzfahrtschiff von Passau nach Belgrad an, um eine unglückliche Liebe zu vergessen. Auf dem Schiff ist auch der Sohn des Eigners inkognito unterwegs, um einen Dieb zu stellen und eine junge Frau, die ein geheimes Dokument sicher nach Belgrad bringen soll. Und auch ansonsten gibt es während der Fahrt alle möglichen Komplikationen und Turbulenzen, auch bedingt durch den schlechten Zustand der Maschinen.

Ich fand es sehr unterhaltsam und interessant, in die Zeit vor gut 100 Jahren zurückzureisen und mitzuerleben, wie es damals auf so einem mondänen Flusskreuzfahrtschiff zuging. Alma Engel war mir als Protagonistin sehr sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Es gab auch eine gute Portion Lokalkolorit, indem man auch mehr über die Orte entlang der Route erfuhr und diese zusammen mit den verschiedenen Personen erkundete. Auch historische Bezüge waren vorhanden, was mir gefallen hat. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und anschaulich.

Bewertung vom 16.03.2023
Der kleine Beuteldachs
Schröder, Sven Maria

Der kleine Beuteldachs


ausgezeichnet

In diesem sehr liebvoll illustriertem Kinderbuch geht es darum, dass der kleine Beuteldachs mit seinem Vater durch den Wald läuft, um die Oma zu besuchen. Der kleine Beuteldachs hat aber Angst vor den Tieren, die im Wald leben. Vor Wölfen, Bären, Füchsen, Hirschen oder Wildschweinen, weshalb sein Vater Geschichten erfindet, warum diese Tiere gerade auf keinen Fall auch im Wald sein können. Dann taucht plötzlich doch ein Wolf auf und es stellt sich heraus, dass dieser ebenfalls Angst vor dem Dachs hat und die anderen Waldbewohner auch, da Gerüchte über die Gefährlichkeit Beuteldachse herumgehen. Zum Glück lassen sich all die Missverständnisse dann schnell klären.

So wird auf kleinkindgerechte Weise das Thema Vorurteile und, dass es sich dabei oft nur um Irrtümer handelt, auf die man nicht so viel geben und sich unvoreingenommen begegnen sollte, angesprochen. Die Texte sind kindgerecht kurz und knapp und reimen sich teilweise sogar, sodass sie sehr einprägsam sind. Teilweise werden die Kinder durch Fragen oder indem sie selbst darauf kommen sollen, wie es weitergeht, auch einbezogen. Die Illustrationen sind sehr gelungen, teilweise auch recht witzig und neben den jeweiligen Protagonist:innen finden sich auch viele kleine Details auf den großen Buchseiten im DIN-A4-Format, die die Kleinsten zum Entdecken einladen. Ich würde das Bilderbuch ab etwa drei Jahren empfehlen, vielleicht auch schon etwas früher, je nachdem, wie weit die Sprachentwicklung des Kindes schon fortgeschritten ist.

Bewertung vom 13.03.2023
Der Tag, an dem Lotto-Werner verhaftet wurde
Wilke, Jutta

Der Tag, an dem Lotto-Werner verhaftet wurde


ausgezeichnet

Finja lebt bei ihrem Vater, seit ihre Mutter sie verlassen hat. Mit ihrem Freund Emil, dessen Mutter den Kiosk im Park betreibt, klärt sie gerne Verbrechen auf. Doch der trifft sich aktuell lieber mit Juma. Als Lotto-Werner, ein Stammgast des Kiosks gerade als er seine große Liebe heiraten will, wegen eines angeblich geklauten Rings verhaftet wird und in Folge dessen sogar der Kiosk von der Polizei geschlossen wird, versuchen Finja, Emil und Co dann aber doch, den wahren Schuldigen zu finden.

Mir hat dieser Krimi für Kinder sehr gut gefallen. Die Protagonist:innen sind ganz normale Kinder und Erwachsene fernab aller Klischees, sodass jede:r wen findet, mit dem er sich identifizieren kann. Einige Nebenpersonen sind sicher auch etwas schrullig, was zur Unterhaltung beiträgt. Der Schreibstil ist so, dass er für die Altersgruppe gut verständlich ist. Dabei hat mir besonders gut gefallen, wie gelegentlich vorkommende schwierigere oder altmodische Begriffe von Finja geschickt erklärt werden. Aufgelockert wird alles durch tolle Illustrationen von Ulf K., durch die man sich die Beteiligten und die Schauplätze auch noch besser vorstellen kann. Und auch die Steckbriefe der Personen, die die Handlung immer mal unterbrechen sind sehr witzig und sorgen für Abwechslung beim Lesen. Der Fall selbst ist in sich schlüssig, manches ist vielleicht etwas vorhersehbar, aber abschließend wird alles erst ganz am Ende der Geschichte aufgeklärt. Ich würde das Buch vor allem für das Ende der Grundschulzeit, also etwa für Dritt- und Viertklässler empfehlen.

Bewertung vom 13.03.2023
Als Großmutter im Regen tanzte
Teige, Trude

Als Großmutter im Regen tanzte


ausgezeichnet

Die Norwegerin Juni ist frisch getrennt von ihrem gewalttätigen und trinkenden Ehemann und oben drauf schwanger von ihm. Um sich darüber klar zu werden, wie alles weitergehen soll, zieht sie sich in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf einer kleinen norwegischen Insel zurück. Ihre Mutter, die ihr gegenüber immer eher distanziert war, ist ebenfalls kürzlich verstorben und hat das Geheimnis, wer Junis Vater ist, mit ins Grab genommen. Im Haus der Großeltern entdeckt Juni dann ein Foto ihrer Großmutter Thekla mit einem deutschen Soldaten und stellt fest, dass ihre Großmutter ihren norwegischen Mann erst nach der Geburt von Junis Mutter geheiratet hat. Sie beginnt nachzuforschen, was es damit auf sich hat und begibt sich auf die Spuren ihrer Großmutter, die sie schließlich nach Demmin in der ehemaligen DDR und nach Berlin führen. So erfährt sie nach und nach, wie die Geschichte ihrer Großmutter auch noch das Leben ihrer Mutter und sogar ihr eigenes beeinflusste.

Mich hat die Geschichte sehr gefesselt, ich fand es interessant zu erfahren, welche Folgen es für eine norwegische Frau wie Thekla hatte, wenn sie sich in einen deutschen Soldaten verliebte und welche schlimmen Schicksalsschläge sie dann auch in Deutschland ereilten, wo es ihr nicht anders ging als Millionen anderer Frauen nach Kriegsende. Das alles lässt Thekla, verständlicherweise, ihr Leben lang nicht los und hat auch Einfluss auf das Leben ihrer Tochter und Enkelin, ohne, dass Thekla ihnen je viel über ihre Vergangenheit erzählt hat. Das alles schildert die Autorin sehr fesselnd und eindrucksvoll und auch in Juni und ihre Gefühlswelt konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Der Roman ist sicher nicht immer leichte Kost, aber sehr empfehlenswert für alle, die sich für die Kriegs- und Nachkriegszeit interessieren. Durch Theklas Perspektive habe ich auch noch einiges erfahren, was mir bisher nicht so bewusst war, weil es nie groß thematisiert oder bewusst verschwiegen wurde und auch im Geschichtsunterricht keine Rolle spielt.

Bewertung vom 13.03.2023
Tuuli und die geheimnisvolle Flaschenpost / Tuuli Bd.1
Taschinski, Stefanie

Tuuli und die geheimnisvolle Flaschenpost / Tuuli Bd.1


ausgezeichnet

Tuuli ist ein Wichtelmädchen und reist mit ihrer Wichtelfamilie durch den Skullewald, wo sie viele alte und neue Bekannte treffen. Eines Tages findet Tuuli jedoch eine Flaschenpost mit einem Hilferuf und will herausfinden, von wem dieser stammt.

Dieses Kinderbuch für Kinder im Vorlesealter und zu Beginn der Grundschule punktet einerseits durch eine süße und sehr phantasievolle Geschichte mit vielen interessanten Beteiligten. Andererseits aber natürlich auch durch tolle, farbintensive Illustrationen, wie man bereits am Cover sehen kann. Durch diese kann man sich alles noch viel besser vorstellen und es gibt viele liebevolle Details, sodass die Kinder vieles entdecken können.

Der Schreibstil ist ältergemäß gut verständlich und sehr anschaulich. Er ist sehr gut für's Vorlesen geeignet, wozu auch die Länge der Kapitel beiträgt, sodass sich die ganze Geschichte sehr gut aufteilen lässt.

Bewertung vom 12.03.2023
Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede
Poppe, Sandra

Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede


ausgezeichnet

Nachdem Evis lebenslustige Großtante mit 92 Jahren gestorben ist, stellt sie ihren drei Erb:innen jeweils eine Aufgabe, die sie bewältigen müssen, um ihren Teil des Erbes zu bekommen. Bei Evi, die noch nie zelten war, ist es ein Camping-Urlaub und so fährt sie mit ihrer vierzehnjährigen Tochter Helena nach Rügen und die beiden schlagen ihr Zelt auf einem kleinen Zeltplatz im weniger überlaufenen Teil der Insel auf.

Natürlich geht dabei nicht alles glatt und es kommt zu einigen Missgeschicken und amüsanten Vorfällen, wobei der Humor nie zu plump wird. Aber sowohl Evi als auch Helena machen mit der Zeit auch einige interessante neue Bekanntschaften, auch was Männer angeht, aber ohne viel Kitsch. Außerdem gibt es auch eine gute Dosis Lokalkolorit, da die beiden im Laufe der Zeit viel von der Insel erkunden und natürlich auch Strand und Ostsee immer wieder eine Rolle spielen. So bekommt man richtig Lust, selbst einmal an der Ostsee zu campen und erfährt nebenbei noch ein bisschen was darüber, worauf man dabei achten sollte und was man besser vermeiden sollte.

Die verschiedenen Personen im Buch waren mir alle auf ihre Art sympathisch, nur auf die recht überdrehten Yoga-Damen vom Campingplatz hätte ich auch verzichten können. Der Schreibstil der Autorin war sehr gut lesbar und auch anschaulich, sodass man sich sehr gut nach Rügen und auf den kleinen Campingplatz dort versetzen konnte. Ich empfehle das Buch gerne weiter, egal ob als Urlaubslektüre oder für's heimische Sofa. Insbesondere natürlich allen, die Rügen und/oder das Campen lieben.