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Lesetiger

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Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2020
Mordsmäßig verkatert (MP3-Download)
Louis, Saskia

Mordsmäßig verkatert (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Mordsmäßig verkatert“ ist der fünfte Fall für Louisa Manu – für mich war es der erste Fall.
Nach einer durchzechten Nacht in Form eines Junggesellinnenabends wacht Louisa am nächsten Morgen auf und kann sich an nichts erinnern. Das allein ist schon nicht sehr angenehm, aber wenn man dann noch auf seiner Couch die Leiche einer unbekannten Frau findet, wird es ungemütlich. Kein Wunder, dass sie schnell unter Mordverdacht gerät. Da hilft alles nichts, es gilt nun auf eigene Faust zu ermitteln.
Ich konnte dem fünften Fall trotz der fehlenden Kenntnis der Vorgängerbände ohne Probleme folgen.
Den Klappentext fand ich interessant und ich habe mich auf diesen Cosy-Krimi gefreut.

Der Schreibstil der Autorin Saskia Louis hat mir gut gefallen. Locker, leicht, sehr amüsant und spritzig.
Sowohl die Haupt- als auch die Nebencharaktere sind sehr individuell gezeichnet und machen richtig Spaß.

Lou beginnt mit der Unterstützung ihrer ehemaligen Angestellten Trudi, ihres Freundes Rispo und ihrer Schwester mit ihren eigenen, abenteuerlichen Ermittlungen. Dabei gehen sie mal geschickt und mal weniger subtil vor.
Insgesamt besticht die Story mit trockenen Sprüchen und herrlicher Situationskomik –und es gab nicht wenige amüsante Stellen, die mich zum Lachen gebracht haben.

Neben dem aktuellen Mordfall kämpfen Lous Familienmitglieder mit ihren eigenen Problemen und sorgen so für mehr oder weniger Aufregung. Die Emotionen hat Saskia Louis nachvollziehbar herausgearbeitet.
Der Autorin ist es gelungen, einen spannenden Kriminalfall zu schaffen, der einige unerwartete Wendungen nimmt. Der Fall zusammen mit dem Lous Familienleben ist ein gelungener Mix.

Ich habe mir das Hörbuch angehört. An die Sprecherin Tanja Lipinski musste ich mich erst gewöhnen, aber dann habe ich das Hörbuch sehr genossen. Sie kann die unterschiedlichen Charaktere gut intonieren, ihre Stimme passt perfekt zu Louisa und die trockenen Sprüche bringt sie genauso trocken rüber.

Fazit:
Ein kurzweiliges, unterhaltsames Hörbuch das Spaß macht. Klar sind machen Sachen etwas überzogen, aber das mindert den Hörgenuss nicht. Man verfolgt einen spannenden Fall und amüsiert sich dabei köstlich.

Bewertung vom 15.08.2020
Pros & Cons: Steele
Wasp, A. E.

Pros & Cons: Steele


ausgezeichnet

„Pros & Cons: Steele“ war mein erstes Buch von A.E. Wasp, aber sicher nicht mein letztes, denn nach der Lektüre dieses Buches bin ich schon gespannt, wie es weitergeht.
Der Klappentext hatte mich direkt angesprochen und neugierig gemacht. Auch hat er nicht zu viel von der Story verraten.
Der Schreibstil von A.E. Wasp ist locker-leicht und ich war sehr schnell in der Geschichte. Diese wird abwechselnd aus der Sicht von Steele und Breck erzählt.
Charlie handelte zu Lebzeiten mit Informationen und selbst nach seinem Tod ist er in der Lage, Zielpersonen zu erpressen. Überwacht wird das Ganze von Charlies Anwältin. Getroffen hat es einen Bodyguard, einen Hochstapler, einen Hacker, einen Dieb und einen beurlaubten FBI-Agenten.
Der Deal: Jeder bekommt einen Auftrag. Wird dieser erfolgreich erledigt, bekommt derjenige das ihn belastende Material zurück. Der erste Auftrag ist für Steele gedacht und schnell begreifen die fünf, dass es am klügsten ist, zusammenzuarbeiten.
Was mir ganz gut gefallen hat, war die kurze Zusammenfassung gleich am Anfang. Es wird jeder Charakter kurz mit Namen und Funktion vorgestellt. Das fand ich ganz hilfreich, weil gerade zu Beginn lernt man in nur wenigen Kapiteln viele Charaktere kennen. Je mehr Kapitel man liest, desto besser kann man die Figuren zuordnen.
Steele Alvarez ist ein ehemaliger Special Forces Close Protection Specialist, der mir schnell sympathisch war. Er arbeitet professionell, hat viel gesehen, hat sich aber doch sein Gewissen und seine Menschlichkeit bewahrt. Und als er auf Breck trifft, wirft ihn das aus der Bahn, denn sein Beschützerinstinkt erwacht und er empfindet für Breck mehr als er sollte. Breck Pfeiffer ist ein attraktiver Escort-Boy, der seit seinem letzten unschönen Auftrag in Schwierigkeiten steckt. Er ist ein herzensguter Mensch, der versucht sich durchs Leben zu schlagen, ohne seiner Familie groß Schwierigkeiten zu bereiten. Und er findet Steele echt heiß. Steele ist aber auch ein Hottie - und Breck ist nicht weniger heiß. Man spürt beim Lesen direkt, wie es zwischen den beiden knistert. Doch Steele versucht Breck auf Abstand zu halten.
Der Fall selber ist spannend. Ein Senator mit einer scheinbaren weißen Weste hat eine Vorliebe fürs Verprügeln von männlichen Prostituierten und agiert in der Öffentlichkeit homophob. Er hat jedoch keine Skrupel, sich Escort-Boys ins Bett zu holen. Steele soll diesem Senator das Handwerk legen.
Da ich ein Krimi-Fan bin, trifft „Pros & Cons: Steele“ genau meinen Geschmack. Der Fall ist interessant gestaltet und es ist spannend zu verfolgen, was das Team unternimmt, um den Senator zur Strecke zu bringen. Und zwischendurch blitzt immer wieder der Humor und Sarkasmus der Charaktere durch.
Man lernt manche Protagonisten besser, andere dagegen nur oberflächlich kennen. Steele und Breck wurden authentisch und tiefgründig gezeichnet und die weiteren Protagonisten lernt man sicher in den Folgebänden kennen.
Die Story hat mich gut unterhalten, sodass ich das Buch an nur einem Tag durchgesuchtet habe.
Fazit:
Spannend, kurzweilig und unterhaltsam mit heißen Charakteren und heißem Sex– von mir gibt’s‘ eine Leseempfehlung und ich freue mich schon auf den nächsten Band!

Bewertung vom 14.08.2020
Running Into Love / Fluke My Life Bd.1 (eBook, ePUB)
Reynolds, Aurora Rose

Running Into Love / Fluke My Life Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Bisher hatte ich noch kein Buch der Autorin Aurora Rose Reynolds gelesen und ich war deshalb schon sehr gespannt. Den Klappentext fand ich interessant und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, ich fand „Running Into Love“ supersüß und äußerst amüsant.
Fawn Reed ist gerade nicht auf Männersuche, sie beschließt, ihr Leben allein zu leben. Und so joggt sie gut gelaunt durch New York – direkt in Levi Remont. Dieser ist gerade erst nach New York gezogen und arbeitet als Detective bei der Mordkommission. Und schneller als Fawn lieb ist, begegnet sie Levi wieder. Er ist gerade in die Wohnung gegenüber eingezogen. Und das bleibt nicht die einzige zufällige Begegnung.

Der Schreibstil der Autorin ist locker-flockig und humorvoll. Man wird direkt in die Geschichte hineingeworfen, als Fawn Levi beim Joggen einfach umrennt.
Die Story wird überwiegend aus Fawns Sicht erzählt, ab und zu ist ein Kapitel aus Levis Sicht geschrieben. Man kann sich dadurch gut in Fawn und ihre Gedanken hineinversetzen.
Fawn ist eine sehr sympathische Lehrerin, der das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt. Ihren Hund hat sie aus einem Tierheim, in welchem sie aus Gutherzigkeit geholfen hat. Sie weiß was sie will oder was sie nicht will und sie ist sehr schüchtern, aber süß und etwas tollpatschig. Sehr zur Freude des Lesers. Es gab nicht nur eine Stelle, an der ich mich prächtig amüsiert habe. Fawn hat ihren Wolfshund Muffin getauft und die beiden geben ein nettes Gespann ab. Wer selber einen Hund hat, dem wird so manche Situation bekannt vorkommen.
Levi ist ein Mann, der mit beiden Beinen im Leben steht. Er ist attraktiv, heiß, sympathisch, hat das Herz auf dem rechten Fleck – und er steht auf Fawn. Doch eigentlich wollte Fawn keine Beziehung….doch kann sie der Anziehungskraft Levis widerstehen?

Man spürt direkt, dass es zwischen Levi und Fawn knistert und hofft und fiebert mit ihnen mit. Mir haben die beiden Protagonisten echt gut gefallen, sie kommen authentisch rüber. Auch mit den Nebencharakteren hatte die Autorin ein Händchen. Da gab es ebenfalls einige sehr amüsante Situationen. Manchmal können Familienmitglieder aber auch peinlich sein.

Mich hat diese Geschichte sehr gut unterhalten. Einmal angefangen, hat mich die Story gefesselt und die Seiten sind nur so dahin geflogen. Gegen Ende wurde es dann auch noch richtig spannend. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weglegen ging nicht.

Fazit:
Eine wirklich schöne, romantische und kurzweilige Liebesgeschichte mit einer ordentlichen Prise Humor, die mich bestens unterhalten hat und die mit tollen Protagonisten punktet. Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.08.2020
Der Behüter: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Behüter: Thriller


ausgezeichnet

„Der Behüter“ ist der neue Fall von Laura Kern, meiner Lieblingsermittlerin der Autorin Catherine Shepherd. Auf den neuen Fall war deswegen ich schon sehr gespannt.

Eine Tote wird vor den Mülltonnen eines Krankenhauses gefunden, sie war zuvor dort in Behandlung. Noch während die Ermittlungen laufen, verschwindet die nächste Patientin. Der gemeinsame Nenner ist die häusliche Gewalt, die beiden Frauen widerfahren ist.

Der Schreibstil der Autorin fesselt. Die Story ist locker und flüssig geschrieben, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Die Kapitel sind kurz gehalten.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Zum einen begleitet man die Ermittlerin Laura Kern bei ihrem neuen Fall. Zum anderen betrachtet man das Geschehen aus dem Blickwinkel des Täters. Beides im Wechsel sorgt zweifelsohne für eine Steigerung der Spannung. Dabei tappt der Leser bis zum Ende im Dunkel, was die Identität des Täters betrifft. Das hat die Autorin Catherine Shepherd wirklich hervorragend gemacht.

Die Ermittlerin Laura Kern mag ich sehr gerne. Sie hat eine bewegte Vergangenheit, die bis heute Spuren bei ihr hinterlassen hat. Ich mag es ganz gerne, wenn man vom Privatleben der Ermittler etwas erfährt und diese nicht in einem Fall nicht nur ermitteln. Laura hat so manches Problem in ihrer Partnerschaft, scheint aber mit Taylor einen tollen Lebensgefährten gefunden zu haben.
Laura schafft es, sich in die düstere Gedankenwelt des Serientäters hineinzuversetzen.

Die Charaktere wurden authentisch gezeichnet. Laura Kern war mir bereits in den Vorgängerbänden sympathisch.
Nicht minder interessant und beeindruckend ist der Täter, dem kurze Kapitel gewidmet sind, die Einblicke in seine menschliche Seite zulassen.

Der Fall ist heikel. Und wer die Autorin kennt, der weiß, dass sie gerne mal falsche Fährten legt. Das gelingt ihr hier sehr gut und sie schafft es, denn Spannungsbogen von Beginn an hochzufahren und über die gesamte Story zu halten. Die Handlung ist gut durchdacht und wurde facettenreich erzählt. Natürlich gibt es Wendungen, mit denen man so nicht rechnet. Am Ende werden alle offenen Fragen geklärt.

Fazit:
„Der Behüter“ ist ein absoluter Pageturner und ein Highlight der Laura Kern Fälle: raffiniert, facettenreich, spannend und nicht durchschaubar.

Bewertung vom 08.08.2020
An Ocean Between Us / Between Us Bd.1
Bilinszki, Nina

An Ocean Between Us / Between Us Bd.1


sehr gut

Über das Cover verliere ich ja selten Worte, aber von diesem Buch hat mir das Cover richtig gut gefallen und es passt auch gut zum Inhalt des Buches.
Den Klappentext fand ich interessant und ich war neugierig, was da so auf mich zukommt, da dies mein erstes Buch von Nina Bilinszki ist.
Die Story beginnt mit Averys Fahrt zum Vortanzen und dem Unfall, als ihr ein anderes Auto bei schlechtem Wetter auf ihrer Seite entgegenkommt. Mit diesem Beginn hatte mich die Autorin direkt gepackt und ich war sofort in der Story. Dazu beigetragen hat auch Nina Bilinszkis Schreibstil. Locker, flüssig, humorvoll und einfühlsam erzählt sie die Geschichte von Avery und Theo.
Die Story ist abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten geschrieben. Als Leser taucht man so in die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Protagonisten ein.
In Averys Leben ist nichts mehr wie es war. Sie kann ihren Sport nicht mehr ausüben und studiert nun am College. Man kann das Loch direkt nachempfinden, in das sie nach dem Unfall fällt. In einer Vorlesung trifft sie auf den arroganten Theo, dem sie kurz darauf im Schwimmkurs erneut gegenübersteht, da dieser den Kurs leitet. Schwimmen ist der einzige Sport, den Avery mit ihrem kaputten Rücken noch ausüben kann. Theo ist der Schwimmstar des Colleges und ihm haftet der Ruf an, jedes „Häschen“ haben zu können.
Die beiden verbringen viel Zeit miteinander und die Chemie zwischen den beiden scheint zu stimmen. Doch unvermutet zieht sich Theo zurück.
Der Plot der Story ist nicht neu und ich fand die Handlung im weiteren Verlauf etwas vorhersehbar. Trotzdem hat sich das Buch gut lesen lassen. Avery mochte ich von Anfang an sehr gerne. Sie ist sympathisch und stark und kämpft sich ins Leben zurück. Mit Theo hingegen hatte ich so meine Probleme und es dauerte eine Zeit, bis ich mit ihm warm wurde. Beide Protagonisten wurden tiefgründig gezeichnet.
Gepunktet hat die Autorin mit ihren Nebencharakteren, von denen ich gerne mehr erfahren hätte. Da dies der Auftaktband ist, gehe ich davon aus, dass ich noch über den ein oder anderen etwas lesen kann. Der Handlungsstrang der Nebenprotagonisten hat die fehlende Spannung durchaus kompensiert.
Gut gefallen haben mir auch die Aspekte des Leistungssports. Man muss schon hart trainieren, um bei den Besten dabei sein zu können.
Überhaupt hat die Autorin das Talent, die Gegebenheiten bildlich zu beschreiben. Es hat Spaß gemacht, die Truppe auf der Erkundungstour durch New York zu begleiten.
Fazit:
„An Ocean between us“ ist fesselnd geschrieben und Averys Entwicklung wie auch die Liebesgeschichte sind wunderbar beschrieben. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Bewertung vom 06.08.2020
After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
Hill, Will

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021


ausgezeichnet

Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und ich war richtig neugierig auf den Inhalt. Vom Autor Will Hill hatte ich bisher noch nichts gelesen und dieses Buch hat mich positiv überrascht. Der Klappentext hat absolut gehalten, was er versprochen hat.
Die 17jährige Moonbeam wächst in einer Sekte auf. Ihr Alltag ist geprägt von religiösem Wahn. Strenge Regeln und Bestrafungen sind an der Tagesordnung. Als ein Feuer ausbricht, wird das Lager der Sekte zerstört. Gleichzeitig liefern sich die Sektenmitglieder eine heftige Schießerei mit der Polizei – es gibt viele Opfer.
Die Story beginnt, als Moonbeam im Krankenhaus aufwacht und sich einem Pyschologen und einem FBI-Agenten gegenüber sieht. Sie hat die Brandkatastrophe als eine der wenigen überlebt. Doch es gab viele Tote und es gibt noch mehr offenen Fragen.
Das Buch wird aus zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Zum einen geht es um die Zeit vor dem Brand und Moonbeams Krankenhausaufenthalt und zum anderen werden die Geschehnisse nach Moonbeams Erwachen erzählt.
Der Schreibstil des Autors ist locker und flüssig, ziemlich direkt und das hat gut zur Hauptfigur gepasst. Je weiter man liest, je mehr ist man schockiert und aufgewühlt.
Moonbeam wurde vom Autor authentisch dargestellt. Sie erzählt von Erlebnissen, die ihren Alltag bestimmten und das ohne große Emotionen. Das wirkt sehr erwachsen, passt gut zur Protagonistin und lässt sich gut lesen. Vieles ist für Moonbeam normal, für den Leser oder eben einem Außenstehenden, aber schockierend. Durch den FBI-Agenten und den Psychologen bekommt man Stimmen, die in diesen schockierenden Momenten das aussprechen, was der Leser denkt. Das hat der Autor geschickt gemacht.
Moon ist unglaublich stark, denn sie hat in der Sekte überlebt, deren Alltag und religiöse Wahnvorstellungen einfach nur heftig sind. Dass sie da mit einer halbwegs intakten Seele herausgekommen ist, hat mich beeindruckt. Und sie hat ihren Sinn für Humor nicht verloren. Doch wie wird ihr Leben in Freiheit weitergehen?
Der Autor legt in diesem Buch sein Augenmerk auf die Kinder der Sekte. Auf die, die dort hineingeboren wurden und die, die mit ihren Eltern hinzugekommen sind. Und man fragt sich immer wieder, was Menschen veranlasst, solch einer Sekt beizutreten.
Aufgelockert wurden die Story tatsächlich durch die Erzählstränge „davor“ und „danach“.
„After the Fire“ ist ein Thriller, gleichzeitig ein Drama, das fesselnd erzählt wurde. Durch den Wechsel der Zeitebenen erlebt man als Leser, wie die Vergangenheit Stück für Stück aufgedeckt wird. Dabei steht in der Geschichte nicht die Spannung im Vordergrund. Irgendwann war für mich vorhersehbar, was geschehen ist, aber das hat mich nicht weiter gestört, denn interessant ist die Story trotzdem. Was mich beeindruckt hat, war die Intensität dieses Buches. Der Autor hat realistisch erzählt, dem Leser die intensiven Gefühle näher gebracht und er hat nichts beschönigt, sondern den Leser schonungslos am Leben der Sekte und dem „danach“ teilhaben lassen.
Moonbeams Entwicklung ist beindruckend dargestellt und aufgrund der starken Protagonisten kommt die Story gut ohne eine eingebaute Liebesgeschichte aus.
Fazit:
Eine intensive, berührende Geschichte, authentisch und fesselnd geschrieben. Die Protagonistin ist ebenso sympathisch wie stark, wie das ganze Buch. Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung.

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Bewertung vom 31.07.2020
Der Weg in dein Herz (eBook, ePUB)
Gross, Katharina B.

Der Weg in dein Herz (eBook, ePUB)


sehr gut

Daniel ist ein normaler, bodenständiger junger Mann, der während seiner Semesterferien jobbt. An seinem ersten Tag als Gärtner bei einem reichen Banker, trifft er unvermittelt auf den Typen aus der Bar, der ihn vor kurzem dort angemacht hat, den er aber abblitzen ließ. Daniel steht nicht auf eine schnelle Nummer, er ist eher der Typ für eine Beziehung. Elias hingegen sieht verdammt gut aus und nutzt das gerne für One-Night-Stands. Er wechselt die Kerle wie Unterhosen, was seinem Vater absolut nicht gefällt. Und er ist es nicht gewohnt, eine Abfuhr zu kassieren.
Dies ist mein zweites Buch der Autorin Katharina B. Gross. Der Klappentext hat mich angesprochen und ich war neugierig auf den Inhalt.
Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen: er ist locker-flockig und angenehm flüssig zu lesen. Ich war sehr schnell im Buch bei Elias und Daniel. Die Story wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Charaktere erzählt, sodass man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt bekommt.
Daniel war mir gleich sympathisch. Er wohnt bei seiner Oma, studiert und weiß, was er vom Leben will – oder was er eben nicht will. Elias hingegen wirkt auf den ersten Blick etwas arrogant. Er ist sehr selbstbewusst, aber scheinbar sehr oberflächlich und egoistisch. Er startet gerade als Model richtig durch und treibt sich abends in Clubs herum. Doch je näher Daniel Elias kommt, desto öfter gibt es Momente, an denen Elias seine Schutzmauern ein Stück weit fallen lässt. Und der Blick hinter die Fassade ist so ganz anders. Es zeigte einen anderen, viel sensibleren Elias als den, der er vorgibt zu sein. Und mit jedem Stückchen Mauer, das Elias fallen lässt, wurde er mir ein Stück sympathischer. Doch kaum glaubt Daniel, Elias ein bisschen besser kennen zu lernen, ist der Moment auch schon wieder vorbei. Die Anziehungskraft zwischen den beiden ist spürbar, doch will es sich keiner eingestehen, mehr für den anderen zu empfinden. Ich kann es Daniel noch nicht mal verdenken, denn wer will schon einen jungen Mann, der nur Party und Sex im Sinn hat. Und Hut ab vor Daniel, der konsequent seine Linie fährt.
Die Autorin hat die Protagonisten vielschichtig und tiefgründig geschaffen. Die Entwicklung der beiden und ihre Beziehung zueinander haben mir gefallen.
Aber es gibt schon den ein oder anderen Kritikpunkt: Ich finde, dass sich die Story zwischendurch etwas zieht. Die beiden schleichen umeinander herum, ohne dass wirklich etwas vorwärts geht. Und da ist dann noch Elias’ Verhalten: Er hat seinen Spaß, Daniel bei der Gartenarbeit zu beobachten. Andererseits holt er sich junge Männer ins Haus, vielleicht weil Daniel nicht auf ihn anspringt. Doch konnte ich Elias‘ Verhalten hier nicht wirklich nachvollziehen. Warum macht Elias das, wo er doch auf Daniel steht und der das mitbekommt? Hier ticke ich tatsächlich wie Daniel.
Und irgendwann holen die Geister der Vergangenheit Elias ein. Nach dem etwas schwächeren Mittelteil wurde es gegen Ende noch mal richtig spannend und ich habe mit den beiden mitgefiebert und mitgelitten.
Fazit:
Daniel und Elias haben mich gut unterhalten und es hat Spaß gemacht, die Entwicklung der beiden mitzuerleben.

Bewertung vom 26.07.2020
Lessons from a One-Night-Stand / Baileys-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)
Rayne, Piper

Lessons from a One-Night-Stand / Baileys-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf die neue Buchreihe des Autorenduos Piper Rayne war ich gespannt. Es gab Bücher, die mir gut gefielen, die zuletzt erschienene Serie konnte mich jedoch leider nicht ganz überzeugen. Den Klappentext fand ich interessant und so war ich neugierig darauf, was mich erwartet.
„Lessons from a One-Night-Stand“ ist der Auftakt der Serie des Autorenduos um die Familie Bailey und die hat mich positiv überrascht.
Der Highschool Coach Austin Bailey trifft auf Holly Radcliffe, die ihren ersten Tag in der Stadt ist, da sie den Posten der Schulleiterin bekommen hat. Die Chemie zwischen den beiden stimmt. Unglücklich nur, dass von ihrem One-Night-Stand schon bald die ganze Stadt weiß. Noch unglücklicher für Austin, als er merkt, dass seine neue Chefin sein One-Night-Stand ist.
Der Schreibstil des Autorenduos ist locker-leicht und flüssig. Man findet als Leser schnell in die Story, die abwechselnd aus der Sicht von Holly und Austin geschrieben ist.
Die Charaktere wurden tiefgründig und liebevoll ausgearbeitet. Ich habe sowohl Holly als auch Austin sehr schnell in mein Herz geschlossen. Beide sind sehr sympathisch. Holly hat ihre ganz eigenen Gründe, die Stelle in Alaska anzunehmen. Und hinter Austin steckt so viel mehr als es auf den ersten Blick scheint. Man erfährt viel über die Ängste, Ziele und Wünsche der beiden, und die sind gut verständlich. Die Gefühle der Protagonisten waren für mich greifbar und nachvollziehbar. Die Dialoge sind spritzig, teilweise emotional, teilweise humorvoll. Und mir hat die Art, wie Austin mit seinen Geschwistern umgegangen ist, sehr gut gefallen.
Positiv hervorzuheben ist die Dynamik, die sich zwischen Holly und Austin entwickelt. Manchmal wirkt Holly unnahbar, doch kann sie das verräterische Herzklopfen nicht verleugnen, das sie bekommt, wenn sie Austin sieht. Austin hingegen zieht Holly förmlich mit Blicken aus, doch macht es Sinn, etwas mit seiner Chefin anzufangen? Zudem brodelt in der Stadt die Gerüchteküche.
Die Nebencharaktere wurden ebenfalls liebevoll ausgearbeitet. Und da Austin nicht wenig Geschwister hat, ist noch viel Potential für weitere Bände vorhanden.
Fazit:
Eine erfrischende Liebesgeschichte, die Spaß macht – die perfekte Lektüre für laue Sommerabende und gute Laune.

Bewertung vom 24.07.2020
Das Netz / Island-Trilogie Bd.1
Sigurdardottir, Lilja

Das Netz / Island-Trilogie Bd.1


sehr gut

Sonja verliert bei der Scheidung das Sorgerecht für ihren Sohn. Um dieses zurückzubekommen braucht sie Geld, das sie nicht hat, aber sie ist gewillt, alles dafür zu tun – auch Drogen zu schmuggeln. Und so rutscht sie immer weiter ab und verfängt sich in einem verhängnisvollen Netz.

Der Schreibstil der Autorin ist ziemlich schnörkellos und fast ein bisschen kühl, die Story lässt sich aber angenehm lesen. Sie beschreibt das Gefühlsleben der Protagonisten anschaulich und nachvollziehbar. Die Kapitel sind kurz gehalten, sodass man relativ schnell vorankommt.
Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, war der Klappentext. Bis der Klappentext abgearbeitet ist, ist das halbe Buch vorbei. Das war für mich eindeutig zu lang.

Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und man trifft zwei starke Frauen, Sonja und Agla. Sonja kämpft um ihren Sohn, Agla kämpft mit ihrer Sexualität und Bragi kämpft mit seinen inneren Dämonen. Insgesamt waren die Figuren interessant und die eine mehr, die andere weniger sympathisch. Trotzdem fiebert man mit ihnen mit. Als sich die Wege der drei kreuzen, verflechten sie sich in ein kompliziertes Netz, aus dem es scheinbar kein Entkommen gibt.

Die Spannung entsteht ganz allmählich. Man erblickt menschliche Abgründe und im Prinzip dreht es sich thematisch darum, weshalb man in Kriminalität abrutschen kann. Als Leser sieht man seine Sympathien oft auf der Seite der Täterinnen, was sicher der Erzählperspektive geschuldet ist.
Was ich ein bisschen vermisst habe, war die isländische Atmosphäre, die nicht wirklich aufgekommen ist, denn die war ein Grund, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Gegen Ende wird es dann noch mal spannend, aber es wird nicht alles aufgelöst, sondern endet vielmehr in einem Cliffhanger. Und hier bin ich etwas hin- und hergerissen, aber mir hätte es besser gefallen, wenn einige Fragen mehr beantwortet worden wären.
Fazit:
Mich hat dieser Krimi gut unterhalten und ich bin schon auf den nächsten Teil der Trilogie gespannt.