HAP Grieshaber

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Der deutsche Grafiker und bildende Künstler HAP (Helmut Andreas Paul) Grieshaber (1909-1981) fand seinen künstlerischen Ausdruck vor allem im Holzschnitt. Mit seinem Werk befreite er den Holzschnitt von seiner dienenden Funktion als Mittel der Reproduktion und führte ihn zu einer künstlerischen Selbständigkeit. So gilt es als bedeutendster und einflussreichster Neuerer des Holzschnitts im 20. Jahrhundert.

Vom 22. September 2023 bis zum 21. Januar 2024 präsentiert das Museum Wiesbaden mit rund 70 Grafiken das umfassende künstlerische und ideelle Werk des Grafikers und Holzschneiders HAP Grieshaber. Die Ausstellung „Form / Sprache“ widmet sich in drei großen Themenkomplexen dem Œuvre des Künstlers, wobei soziokulturelle Hintergründe und die Technik des Holzschnittes im Mittelpunkt stehen. Ebenso liegt der Fokus auf den Apellen und Schwerpunkten, mit denen sich der engagierte Künstler Zeit seines Lebens beschäftigte.

Im Hirmer Verlag ist der reich illustrierte Begleitkatalog zu dieser bemerkenswerten Ausstellung erschienen. In seiner Einführung betont der Museumsdirektor Andreas Henning, dass „Ausstellung und Katalog besonderes Augenmerk auf den persönlichen Werdegang und seine Sozialisierung als „engagierter Künstler“ legen. Danach beleuchten renommierte Kunstwissenschaftler in ihren Essays ausgewählte Aspekte in Grieshabers Werk. Jana Dennhard beschäftigt sich in „Gestern, heute, morgen“ mit dem Kontext HAP Grieshabers, während sich Roman Zieglgänsberger Grieshabers Bezügen zur Rhein-Main-Region widmet. Jörg Daurs Beitrag veranschaulicht die Politisierung des Künstlers im Nachkriegsdeutschland. Abschließend setzt sich Peter Forster mit dem Dialog zwischen Grieshaber und dem Jugendstilgrafiker Gustav Wolf auseinander.

Der Katalogteil präsentiert dann sämtlich Ausstellungswerke in meist ganzseitigen Abbildungen, die durch ihre exzellente Druckqualität überzeugen. Besonderes Merkmal der Neuerscheinung ist die offene Fadenheftung.

Franken

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Franken – auch Frankenland genannt – zeichnet sich seit Jahrhunderten durch sprachliche und kulturelle Besonderheiten aus. Aus heutiger Sicht bezeichnet man die drei nördlichen der sieben Bezirke des Freistaats Bayern als Franken. In 24 umfangreichen Kapiteln gibt der Historiker Wilfried Rogasch einen Überblick über das historische und gegenwärtige Franken.

Im Einführungskapitel beleuchtet er zunächst die Geschichte seit dem Ende der napoleonischen Herrschaft. Danach gibt er Einblicke in die unterschiedlichen Stadtkulturen – und entwicklungen einiger fränkischer Städte, wie Nürnberg, Würzburg, Fürth, Bamberg, Erlangen, Coburg sowie kleiner Reichsstädte. Weiterhin gibt es biografische Kapitel zu einigen Künstlerpersönlichkeiten der Region wie Albrecht Dürer, Balthasar Neumann, Tilman Riemenschneider, Jean Paul oder Richard Wagner. In zwei weiteren Kapiteln wird an wei-tere fränkische Personalien erinnert.

Andere Kapitel widmen sich dem Bürgertum und Adel, einer Schweinfurter Industriellenfamilie, den fränkischen Porzellanen (Rosenthal) oder dem jüdischen Leben in Franken. Auch das Kulinarische kommt nicht zu kurz: So erfahren die LeserInnen etwas über das Frankenbier und die fränkische Küche. Neben den ausführlichen Beschreibungen und Informationen ergänzen zahlreiche historische Abbildungen und aktuelle Farbfotos die interessante Neuerscheinung. (Übrigens gibt es von dem Autor auch einen ähnlichen Band über Bayern.) Fazit: Ein wunderbares Lesevergnügen über eine Kulturlandschaft, die einen Besuch lohnt.

Verschlüsselt

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Heute sind verschlüsselte Daten keine Seltenheit. Sie gehören fast zum Alltag, um sicheren Datenverkehr zu gewährleisten. Doch verschlüsselte Daten sind keine Erfindung des Computerzeitalters, sie kamen bereits seit der Antike zur Anwendung, um geheime Nachrichten – von der Kriegsführung bis Liebesaffäre – zu übermitteln. Und genauso alt ist das Bestreben, die verschlüsselten Daten zu entschlüsseln.

Das Autoren-Duo Stephen Pincock und Mark Frary beleuchten die faszinierende Geschichte der geheimen Übermittlung von Nachrichten und die Versuche, sie zu knacken. In sieben umfangreichen und reich illustrierten Kapiteln zeigen sie an zahlreichen Beispielen, welche Verschlüsselungssysteme es im Laufe der Jahrhunderte gab – von den ersten Geheimschriften, über verschiedene Chiffren und Codes bis zur digitalen Verschlüsselung als Schutz gegen Cyberkriminelle.

Fast noch spannender ist die Geschichte der Codeknacker, die mit Hartnäckigkeit und wissenschaftlichen Überlegungen häufig zum Ziel kamen. Auf den knapp 200 Seiten wer-den einige historische Persönlichkeiten dieser Entwicklung vorgestellt – von dem italienischen Mathematiker Girolamo Cardano (1501-1576) über den britischen Logiker Alan Turing (1912-1954) bis hin zu dem amerikanischen Whistleblower Edward Snowden. Dabei ist die Geschichte der geheimen Kommunikationstechniken immer auch eine Geschichte der Spionage gewesen. Abschließend wägen die Autoren auch die nationalen Sicherheitsinteressen gegen die gesetzlich verankerten Rechte auf Privatsphäre des Einzelnen ab. Fazit: Eine spannende Lektüre, die Einblick in ein faszinierendes Thema gewährt.

Karten, die die Welt veränderten

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Karten waren stets Versuche, die Welt zu verstehen, sich ein möglichst wahrheitsgetreues Bild zu machen. Die ersten Versuche wurden auf Stein und Ton geritzt. Später waren es die Keilschrift Mesopotamiens oder Bildzeichen der ägyptischen Hieroglyphenschrift, die den Geschäftsverkehr dienten. Handel und Reisen gehörten lange zu den wichtigsten Triebfedern für die Kartierung Die Renaissance war dann ein goldenes Zeitalter der Atlanten und Globen. Ab dem 17. Jahrhundert kam es schließlich zu ersten wissenschaftlichen Landesvermessungen. Ab dem 1960er Jahren halfen Computer bei der Kartenherstellung, bis hin zur heutigen Digitalisierung.

Die Neuerscheinung dokumentiert die Entwicklung der Karten von der Frühgeschichte bis heute in zehn umfangreichen und reich illustrierten Kapiteln. Dabei stehen nicht nur geographische Veränderungen im Mittelpunkt sondern auch politische und gesellschaftliche Veränderungen, die das Weltbild verändert haben. Die knapp 300 Seiten sind mit ihrer üppigen Bebilderung eine spannende Reise durch die Geschichte der Kartographie (von Weltkarten bis zu Stadtplänen, von fiktiven Karten (z.B. „Schatzinsel“ nach R.L. Stevenson) bis zu modernen Klimakarten. Sehr ausführlich sind auch die Erläuterungen zur historischen und technischen Entwicklung der Kartographie und zu den einzelnen Karten. Ein Bild-Text-Band, der zu diesem Thema keine Wünsche offen lässt.

Hier und dort & dort und hier

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Der amerikanische Dichter Ron Padgett (Jg. 1942) wird zur New York School of Poetry gezählt; sie wurde stark vom Surrealismus und der Moderne geprägt. Zu der legendären Szene gehörten Dichter wie Frank O'Hara oder Künstler wie Jackson Pollock. Auch der junge Padgett fand hier Anschluss.

Nach dem Abschluss seines Literaturstudiums an der Columbia University New York bereiste er zunächst mehrfach einige europäische Länder, aber auch China. Die vorliegende Neuerscheinung dokumentiert in Prosatexten und Gedichten seine zahlreichen Reisen durch Westeuropa – Frankreich, London, Deutschland, Holland, Helsinki & Dänemark und Venedig (mit einem Abstecher nach Lissabon). Angezogen von Surrealismus suchte er in Paris Apollinaires Grab und eine Ausstellung zum 100. Geburtstag des französischen Lyrikers Pierre Reverdy auf. (Reverdy übersetzte er später.)

Die Berichte aus London sind Tagebucheintragungen und Schnappschüsse. In Deutschland (Köln) trifft er nach bereits umfangreicher Korrespondenz den Schriftsteller Rolf Dieter Brinkmann. Die Erlebnisse und Erfahrungen in Belgien, Holland, Skandinavien und Venedig hält er ebenfalls in einem „kleinen Tagebuch“ fest. Als Reisechronist richtet sich sein Blick auf alles, was ihm begegnet. Nach dem Gedichtband „Die schönsten Streichhölzer der Welt“ (ebenfalls Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung) eine willkommene Gelegenheit, den amerikanischen Dichter von einer anderen Seite kennenzulernen.

Boris Herrmann und das Rennen um die Welt

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Das Ocean Race ist eine Segel-Regatta um die ganze Welt - die wichtigste Mannschaftsregatta des internationalen Segelsports. The 14. Ocean Race startete am 15. Januar 2023 in Alicante, über sieben Etappen ging es bis zum Zielhafen Genua am 1. Juli. Neben den drei Booten mit deutscher Beteiligung kämpften Charlie Enrights US-Team 11th Hour Racing und Paul Meilhats französische "Biotherm"-Crew in der Imoca-Flotte um Sieg und Podiumsplätze.

Mit dabei der deutsche Segler Boris Herrmann mit seiner Crew, der auf der Schlussetappe von Den Haag nach Genua siegte und mit Platz drei im Gesamtklassement das Ocean Race 2023 beendete. Im Delius Klasing Verlag ist der reich illustrierte Bericht zu dem spannenden Segelabenteuer erschienen. In einem halben Jahr ging es immerhin knapp 60.000 Kilometer rund um den Globus.

Nach einer Kurzcharakteristik aller Etappen um die Erde werden die Mitglieder von Herrmanns „Malizia“-Teams und die vielen Helfer im Hintergrund vorgestellt. Fünf Menschen waren an Bord, auf engstem Raum, Tag und Nacht und das wochenlang. Natürlich gibt es auch Informationen und technische Daten zur „Malizia – Seaexplorer“, der schnellsten Hochseeyacht aller Zeiten. Anschließend werden alle Etappen des Rennens mit ihren Erfolgen, Leiden, Mastbrüchen, Crashs und Rekorden ausführlich beleuchtet. Neben den detaillierten Beschreibungen sind es immer wieder die atemberaubenden Farbfotos, die einen lebhaften Eindruck von dem „Rennen um die Welt“ vermitteln. Dazu gibt es zahlreiche Insider-Interviews.

Im Anhang „Zahlen & Fakten“ sind dann alle Ergebnisse, alle Zeiten und alle Distanzen von „The Ocean Race 2022/23“ zusammengefasst.

Reclams Weihnachtsbuch

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Weihnachten ist die schönste Zeit des Jahres, eingeläutet durch die Adventszeit. Hier stehen Vorfreude und Wünsche im Mittelpunkt. Weihnachten ist aber auch eine Zeit der Geschichten, Lieder und Gedichte. Einige der schönsten Texte zur stillen Zeit versammelt Reclams Weihnachtsbuch.

Es beginnt mit dem Weihnachtsevangelium, gefolgt von besinnlichen Gedichten und Geschichten von Rainer Maria Rilke, Hilde Domin, Hans Christian Andersen, Joseph von Eichendorff oder Selma Lagerlöf. Aber auch Weihnachtsmann, Bratäpfel, Plätzchenduft, Nußknacker, Kerzenschein oder die Weihnachtsmaus kommen nicht zu kurz.

Das Weihnachtsbuch bietet eine besinnliche und vielseitige Lektüre für Groß und Klein, die die Wartezeit bis zum Heiligabend verkürzt. Außerdem ein ideales Mitbringsel in der Adventszeit.

Reclams Winterbuch

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Obwohl der Winter ja eigentlich eine kalte und mitunter ungemütliche Jahreszeit ist, hat er doch stets SchriftstellerInnen angeregt. Das Reclam-Winterbuch versammelt solche Geschichten und Gedichte von Schnee, Eisblumen und Sonne, von Erlebnissen in der Natur und zu Hause am kuschelwarmen Kamin, von Bratäpfeln, Eierpunsch und Martinsgans, von Schneetreiben und Winterspaß.

Mit dabei sind hochkarätige AutorInnen wie Johann Wolfgang Goethe, Hans Christian Andersen, Theodor Fontane, Oscar Wilde, Annette von Droste-Hülshoff, Joachim Ringelnatz, Heinz Ehrhardt und andere. Da stellt Christian Morgenstern fest, dass „die Enten Schlittschuh laufen“, Wolfgang Bochert jammert über den „vielen, vielen Schnee“ oder Alexander von Ungern-Sternberg fordert am Ende „einen vereinigten Landtag aller Jahreszeiten“.

Fazit: Eine liebevolle Auswahl mit bekannten und weniger bekannten Texten. Der Winter kann kommen.

Jahreszeitengedichte. Vier Bände mit Banderole: Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Wintergedichte

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Frühling, Sommer, Herbst und Winter … alle vier Jahreszeiten haben zu allen Zeiten DichterInnen zu lyrischen Gedanken angeregt. Die Reclam-Edition „Jahreszeitengedichte“ mit ihren vier Bändchen bringt eine kompakte und gelungene Auswahl an Gedichten für jede Jahreszeit.

Den Auftakt im Frühlingsband macht Eugen Gomringers Gedicht „es – immer wieder gelingt es“. Der Abschluss der Edition ist Hugo von Hofmannsthal mit „Verheißung“ vorbehalten. „Wie sich das Galgenkind die Monatsnamen merkt“ (Jaguar / Zebra / Nerz / Mandrill …) von Christian Morgenstern ist in jedem Band vertreten.

Die Palette der ausschließlich deutschsprachigen LyrikerInnen reicht von Bertolt Brecht bis zu Ingeborg Bachmann, von Theodor Storm bis zu Ulla Hahn. Jedes Bändchen präsentiert rund fünfzig Gedichte, die thematisch etwas unterteilt sind. Alle Gedichte vermitteln eine jahreszeitliche Stimmung. Fazit: Eine sehr gelungene Auswahl deutscher Lyrik.

Reclams klassischer Adventskalender

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„Reclams klassischer Adventskalender“ ist ein literarischer Adventskalender im Westentaschenformat. Jeden Adventstag bringt er ein Gedicht, eine Geschichte oder einen Auszug aus einem größeren Prosawerk – natürlich alle mit einem weihnachtlichen Hintergrund.

Den Auftakt am 1. Dezember macht der Liedtext „Nun komm, der Heiden Heiland“ von Martin Luther aus dem Jahre 1524. Es folgt Rainer Maria Rilkes Erzählung „Das Christkind“, die er bereits mit 18 Jahren verfasste. Andere AutorInnen sind Theodor Fontane, Hermann Hesse, Annette von Droste-Hülshoff, Ludwig Thoma oder Wolfgang Borchert. Am Heiligabend schließlich aus Auszug aus dem Roman „Die Buddenbrooks“, wo Thomas Mann ausführlich über die Feier in der Lübecker Kaufmannsfamilie berichtet.

Zu allen Texten gibt der Herausgeber Karl-Heinz Göttert kurze Hintergrundinformation. Ein ideales Mitbringsel für Literaturfreunde in der Adventszeit.

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