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Benutzername: 
utaechl
Wohnort: 
Bremen
Über mich: 
http://taechl.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 264 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2014
It's Gintime
Jonas, Melanie;Jürgen Kaffer;Schulze Lohoff, Margitta

It's Gintime


ausgezeichnet

Inhalt:
Das Buch ist kein trockenes Sachbuch, hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und vermittelt eher das Lebensgefühl, das zum Gin gehört. Neben verschiedenen Cocktailrezepten passend zu den einzelnen Gin-Sorten gibt es Grundwissen, stimmungsvolle Bilder und interessante Fakten über das Getränk, das in keiner Bar fehlen darf.


Stil:
Stimmungsvolle Bilder, in denen der Gin eine Hauptrolle spielt, leiten die einzelnen Abschnitte ein. Danach folgen Geschichten, die in Verbindung mit dem Gin stehen und dabei weitere Informationen vermitteln. Am Rand gibt es Kompaktwissen sowie Bilder und Infos über einzelne Ginsorten. Rezepte dürfen nicht fehlen, genau wie Restaurants und Bars, die inspirierend zum Buch beigetragen haben.

Fazit:
Ein Buch, das sich ideal dazu eignet, verschenkt zu werden, Es ist sowohl etwas für Gin-Liebhaber, als auch für Einsteiger. Man kann es auf Partys herumreichen und die kurzen Texte laden zum Eintauchen ins Thema ein. Im Gegensatz zum Getränk ist das Buch überhaupt nicht trocken, sondern modern, stimmungsvoll und informativ. Hat man es durchgelesen, so weiß man schon viel über Gin und wem es nicht reicht, der kann ja weiter recherchieren. Es macht Lust, sich mehr mit dem Thema zu beschäftigen, die Drinks und Cocktails auszuprobieren und tatsächlich herauszufinden, dass Gin-Tonic nicht gleich Gin-Tonic ist.
Ich habe sehr viel Neues erfahren und wenn der Geschmack nicht wäre, würde ich wohl öfter zum Gin greifen, bisher fristet er bei mir eher als alkoholische Grundzutat in Cocktail sein Dasein. Das lag wahrscheinlich an der verwendeten Marke, die ich nun definitiv wechseln werde. Es gibt viel zu entdecken und so langsam verstehe ich, warum nicht nur Queen Mum gerne zu einem Gläschen gegriffen hat.
Das Buch kann man auf egal welcher Seite aufschlagen und einfach loslesen, es eignet sich für den kurzen Abstecher oder die längere Auseinandersetzung. Die Mischung aus vermitteltem Lebensstil, Fakten und unterhaltsamen Geschichten passt perfekt und bis auf ein alphabetisches Verzeichnis der Ginsorten und Rezepte fehlt mir nichts.

Bewertung vom 09.08.2013
Mordsmöwen
Beerwald, Sina

Mordsmöwen


ausgezeichnet

Inhalt:

Ahoi ist der Späher einer kriminellen Möwenbande, die sich auf die Crêpes von Budenbesitzer Knut spezialisiert hat. Damit sind sie auch bisher ganz gut durchs Möwenleben gekommen, bis eines Tages Knut verschwunden und somit ihre Futterquelle versiegt ist. Sie beginnen zu ermitteln und geraten dabei in die komischsten, überraschendsten Situationen, die nicht nur ihren Gruppenzusammenhalt arg in Gefahr bringen, sondern Ahoi an den Rand des Möwenmöglichen treiben.

Setting und Stil:

Die Möwen reisen kreuz und quer über die Insel und die beschriebenen Orte sind ohne Probleme beim nächsten Sylt-Besuch aufzusuchen. Es ist als ob man selbst die Insel erkundet und man entdeckt viele Namen wieder, die man schon einmal gehört hat. Die Sprache Ahois und seiner Kollegen ist sehr schön ans Möwische angepasst. Sina Beerwald gelingt es gut, uns Leser die Welt aus Sicht der Möwen sehen und uns miterleben zu lassen, was in so einem Möwengehirn vorgehen könnte. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als nach Lesen des Krimis das Gekrächze einer Möwe mit anderen Ohren zu hören. Die Geschichte wird sehr flüssig erzählt, so dass man sich zwingen muss das Buch zur Seite zu legen und nicht noch ein paar Seiten mit der Möwenbande zu verbringen.

Charaktere:

Ein Tier-Krimi lebt natürlich von seinen tierischen Charakteren und diesmal hat sich eine wirklich illustre "Gurkentruppe" versammelt. Jeder Vogel hat seinen eigenen Charakter und sie sind wirklich würdige Hauptdarsteller. Getragen wird die Story durch Ahoi und all seine kleinen und großen Probleme, die ihm in den Weg geworfen werden. Die menschlichen Charaktere sind ebenfalls sehr lebensecht und stellen den Möwen ziemliche Herausforderungen. Ahoi ist perfekt als Hauptidentifikationsmöwe geeignet und es wird kaum einen geben, der ihn nicht ins Herz schließt.

Geschichte:

Ein ganz schön kniffliger Fall, der sich da den Möwen präsentiert. Ist es Mord, Entführung oder doch nur das versuchten Untertauchen Knuts. Es erfordert einiges an Ermittlungsarbeit, bis sich der Nebel lichtet und sich herauskristallisiert, welche Rolle die menschlichen Protagonisten spielen. Sehr schön zum miträtseln und sich überraschen lassen. Eine gleich große Rolle spielt die Entwicklung des tierischen Ermittlerteams und so ergibt sich eine gelungene Mischung aus tierischer und kriminalistischer Entwicklung, die zu einem perfekten Ende führt.

Fazit:

Mordsmöwen ist der ideale Sommerkrimi. Zum Schmunzeln, Mitleiden und sich wundern, was auf einer Insel alles passieren kann. Außerdem lernt man Sylt sehr gut kennen, bekommt Einblick ins Möwenleben und wird ihnen in Zukunft sicher eher verzeihen, wenn sie mal wieder einen Crêpes entführen sollten. Zugreifen ist als unbedingt empfohlen, besser kann man sich Urlaubstimmung nicht nach Hause holen

Bewertung vom 09.08.2013
Seelengier
Montua, Susanna

Seelengier


sehr gut

Inhalt:
Jeff wurde durch einen Zwischenfall in seiner Kindheit zum Seelenjäger. Im Auftrag seines Bosses befreit er die Seelen von ihren meist kriminellen Besitzern und beendet somit gleichzeitig das Leben selbiger. Doch eines Tages erhält er den Auftrag Maria zu entseelen, eine junge Frau, bei der er keine Schuld erkennen kann. Er scheint zum ersten Mal nicht mit einem Auftrag seines Chefs einverstanden zu sein, ein Aufbegehren, dass dieser nicht sehr gerne sieht.

Setting und Stil:
Sich im Los Angeles unserer Zeit zurechtzufinden, fällt dank Susanna Montuas schön detailreichen Schreibstils sehr leicht. Die hinzugefügten Fantasyelemente sind sehr sparsam gesetzt und beziehen sich nur auf den Seelenjäger und seine Vorgesetzten, die sich aber perfekt in ihre Umwelt einfügen. Es ist somit eine realistische Mischung, die man der Autorin ohne Probleme abnimmt.

Charaktere:
Jeff, der Seelenjäger mit Herz trifft auf Susan, die Fitnesstrainerin mit Seelenproblem. Die Liebesgeschichte, bzw. die sich anbahnenden Gefühle füreinander nehmen einen ziemlich großen Platz in der Geschichte ein. Hinzu kommt noch Maria, bzw. ihre Seele und auf Seite der "Bösen" Miss Woods und der Boss.
Jeff eignet sich gut als Identifikationsperson, genau wie Susan, zwei angenehme Charaktere, deren Verhalten größtenteils nachvollziehbar ist und mit denen man gerne die Geschichte erlebt. Maria hat mich persönlich etwas genervt und ich konnte nicht wirklich mit ihr mitfühlen. Dafür gefiel mir die coole Miss Woods bis zu einem bestimmten Punkt sehr gut.
Es ist also eine illustre Truppe, die da aufeinander trifft und von einem Problem aufs Nächste trifft.

Geschichte:
Die Geschichte ist eine runde Sache. Alles klärt sich zum Schluss schön logisch auf und es könnte sogar noch weiter gehen. Überraschungen gibt es genug, interessante Begegnungen sind garantiert und es bringt Spaß, sich in die Handlung des Buches entführen zu lassen. Die Szene in der Besenkammer hätte nicht sein müssen, ein paar andere Dinge hätten für mich noch logischer erklärt werden können und die große Liebesgeschichte erinnert eher an Dinge, die in Urban Romance Romanen passieren.
Wenn man sich trotz dieser kleinen Schwächen auf die Geschichte einlässt, wird man seinen garantierten Spaß haben und einen guten Einblick in die Welt der Seelenjäger und dem Seelenkonzept an sich erhalten.

Fazit:
Ein vielversprechendes Fantasy-Debut, das hoffentlich noch einige Nachfolger bekommen wird. Ein paar oben erläuterte Schwächen führen bei mir zum Punktabzug. Trotzdem hat es mir viel Spaß gemacht, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen, mit den Charakteren zu leiden und zu lieben und schließlich zu erfahren, wer hinter dem Ganzen steckt. Empfehlenswert für Fans der Urban Fantasy und Urban Romance, die dank einiger Szenen allerdings nicht zu jung sein sollten.