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hapedah

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Insgesamt 686 Bewertungen
Bewertung vom 17.05.2022
Die magischen Buchhändler von London Bd.1
Nix, Garth

Die magischen Buchhändler von London Bd.1


sehr gut

London 1983: Die achtzehnjährige Susan, die bisher mit ihrer etwas verträumten Mutter in einem Häuschen auf dem Land gelebt hat, will endlich ihren unbekannten Vater finden. Zuerst besucht sie "Onkel" Frank Thringley, der Susan jedes Jahr Weihnachtsgeschenke geschickt hat, doch ehe sie Antworten bekommen kann, wird der von dem verschroben wirkenden Merlin mit einer Hutnadel gestochen und zerfällt zu Staub. Auf der Flucht vor weiteren ungeheuerlichen Geschöpfen erzählt Merlin, dass er Buchhändler ist und zwar ein Linkshänder, zu deren Aufgaben es gehört, die Ordnung unter den magischen Wesen zu erhalten. Schon bald stellen Susan und Merlin fest, das ihre Vergangenheit mehr miteinander verknüpft ist. als beide ahnten.

"Die magischen Buchhändler von London" von Garth Nix ist eine spannende Fantasy-Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen hat. Für mich war es das erste Buch des Autors und die fantasievolle Gestaltung der magischen Wesen hat mir viel Freude bereitet, so dass ich nun Lust bekommen habe, weitere seiner Bücher zu entdecken. Susan, Merlin und dessen Schwester Vivien sind mir trotz - oder vielleicht auch gerade wegen - ihrer diversen Eigenheiten schnell ans Herz gewachsen, auch die anderen Figuren fand ich umfassend und detailliert beschrieben, so dass ich zu jedem das passende Bild vor meinem geistigen Auge hatte. Ein weiteres Highlight war für mich Hintergrund der Buchläden und die Tatsache, dass bei vielen der Personen immer wieder die Liebe zu Büchern thematisiert wurde.

Den Schreibstil kann ich nur als rasant bezeichnen, wie es für die Protagonisten beinahe während der gesamten Handlung Schlag auf Schlag ging, so temporeich wurde auch der Leser durch den Roman geführt. Dadurch habe ich die Spannung konstant auf einem hohen Niveau empfunden und das Leseerlebnis war für meinen Geschmack viel zu schnell an seinem Ende angekommen. Dabei wurde die Auflösung in einigen offenen Fragen, die anfangs ziemlich großen Raum in der Motivation der Figuren eingenommen hatten, meiner Meinung nach recht knapp abgehandelt, ein Nebenstrang, für den ich mir noch Antworten erhofft hatte, blieb völlig auf der Strecke. Möglicherweise bieten diese Punkte ja genügend Potential für eine Fortsetzung. Dennoch habe ich mich von der fantastischen Geschichte ganz wundervoll unterhalten gefühlt und spreche dafür gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Rasant und fantasievoll erzählt Garth Nix seine Geschichte, dabei glänzt er mit einer Vielzahl magischer Geschöpfe und dem äußerst spannenden Handlungsverlauf. Für mich hat der Roman ein wunderbares Leseerlebnis dargestellt, so dass ich ihn gern weiter empfehle.

Bewertung vom 13.05.2022
Rivalinnen / A River of Royal Blood Bd.1 (eBook, ePUB)
Joy, Amanda

Rivalinnen / A River of Royal Blood Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Obwohl Eva sich vor ihrer grausamen Blut- und Knochenmagie fürchtet, rückt ihr siebzehnter Namenstag immer näher, der Zeitpunkt an dem sie sich mit Ihrer Schwester auf Leben und Tod bekämpfen muss. Denn ihre Vorfahrin Reina hatte vor vielen Jahren die Tradition erschaffen, dass nur die überlebende Prinzessin ihrer Mutter auf den Thron folgen darf. Doch wie soll Eva ihre ältere Schwester töten können, wo Isa doch früher ihre Vertraute und beste Freundin war? Und wird es ihr gelingen, die beängstigende Magie rechtzeitig zu entfesseln?

"A River of Royal Blood – Rivalinnen" von Amanda Joy ist eine fantastische Geschichte, die mich schnell in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Es handelt sich um das Debüt der Autorin, bei dem mich besonders der äußerst fantasievolle und farbenprächtige Weltenaufbau überzeugen konnte. Eva ist eine Protagonistin, die mir schnell sympathisch war, da die Handlung aus ihrem Blickwinkel erzählt wird, konnte ich ihre Emotionen jederzeit mit erleben und mich dabei gut in sie hinein versetzen. Auch die Figuren in ihrem Umfeld waren meiner Meinung nach umfassend und lebensecht beschrieben, so dass ich zu Jedem ein Bild vor meinem geistigen Auge hatte.

Den Schreibstil habe ich als fesselnd empfunden, egal ob die Autorin gerade eine Kampfszene oder die geschichtlichen Hintergründe der verschiedenen Völker geschildert hat, ich war zu jedem Zeitpunkt gleichermaßen fasziniert und begeistert. Auch das Finale war für meinen Geschmack passend gestaltet, es zog sich nicht ewig in die Länge, ich fand es aber auch nicht zu knapp abgefasst. Für mich blieb dabei genügend Neugierde übrig, um die Vorfreude auf den Fortsetzungsband zu erhalten. Insgesamt hatte ich mit diesem jugendlichen Fantasy-Roman ein wunderbares Leseerlebnis, das ich mit Freude weiter empfehle.

Fazit: Amanda Joy hat mich mit ihrem Debütroman auf ganzer Linie überzeugt, der fantastische Weltenentwurf hat mich fasziniert und die Spannung habe ich auf einem angenehmen Level empfunden. Deshalb spreche ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 12.05.2022
Seelenband / Midnight Chronicles Bd.4 (eBook, ePUB)
Iosivoni, Bianca; Kneidl, Laura

Seelenband / Midnight Chronicles Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Am Tag des Blutbades hat Ella sowohl ihren Vater verloren als auch ihren Kampfpartner Owen, der sein Leben opferte um ihres zu retten. Sterbend hatte Owen Ella seine Liebe gestanden, um den Erinnerungen zu entfliehen, reist sie nach Prag und hilft dem dortigen Quartier bei der Bekämpfung der zahllosen Geister, die die Stadt bevölkern. Bis plötzlich Wayne auftaucht, mit dem Ella monatelang eine heimliche Beziehung verbunden hat - auch er hat noch mit den Folgen des Blutbades zu kämpfen, Ellas Schuldgefühle verhindern allerdings, dass sie sich wieder näher kommen. Doch außer ihr ist Wayne der einzige Soulhunter in der Stadt und Ella benötigt dringend seine Hilfe...

"Midnight Chronicles - Seelenband" von Bianca Iosivoni und Laura Kneidl ist der vierte Band der Reihe, der es zunächst etwas ruhiger angehen lässt, als die ersten drei Teile. Ella und Wayne kannte ich als Nebenfiguren aus den Vorgängerbüchern, hier habe ich sie noch besser kennen gelernt und sie waren mir beide sympathisch. Da Ella bereits im dritten Band gemeinsam mit Roxy und Shaw nach Prag gereist ist, werden am Anfang Ihrer Geschichte die Ereignisse wiederholt, die ich schon einmal gelesen hatte, was den Einstieg nicht ganz so spannend gestaltet hat, wie ich es erwartet hätte.

Auch Ellas Arbeit als Soulhunter brachte weniger Kampfgeschehen mit sich, als ich es bei den anderen Huntern erlebt habe, so dass sich der erste Buchabschnitt ungewohnt ruhig gestaltet hat - für mich kein all zu großes Manko. Später, nachdem Wayne auf der Bildfläche erschienen ist und Ella unterstützt, nahm das Handlungstempo deutlich an Fahrt auf und ich habe den Großteil der Geschichte genau so genossen, wie die anderen Teile der Reihe. Den Schreibstil mag ich nach wie vor sehr, für mich fühlt sich die Welt der Hunter inzwischen vertraut an, so dass ich jedes neue Buch wie eine Rückkehr zu Freunden empfinde. Die Ereignisse werden abwechselnd aus dem Blickwinkel beider Protagonisten geschildert und es hat mir Freude bereitet, die Entwicklung zwischen Ella und Wayne mit zu erleben. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, so dass ich auch für diese Fortsetzung gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Am Anfang wiederholen sich Ereignisse, die schon im dritten Band zu lesen waren, wodurch sich der Einstieg in die Geschichte für mich etwas schleppend gestaltet hat. Später hat mich die Handlung gefesselt und ich habe den Roman als genau so spannend empfunden, wie seine Vorgänger, so dass ich das Buch gern weiter empfehle.

Bewertung vom 09.05.2022
Die neun Leben der Rose Napolitano
Freitas, Donna

Die neun Leben der Rose Napolitano


ausgezeichnet

Rose Napolitano weiß genau, was sie will, beruflich erfolgreich hat sich sich von früher Jugend an für ein Leben ohne Kinder entschieden. Vor der Hochzeit war Luke mit diesem Lebensentwurf einverstanden, doch nach einigen gemeinsamen Jahren, hat er seine Meinung geändert und wünscht sich nun ein Baby, immer stärker fühlt Rose den Druck, den ihr Ehemann und seine Eltern auf sie ausüben. Doch soll sie ihre Zukunft - entgegen der eigenen Überzeugung - von Lukes Vorstellungen abhängig machen? Welche Auswirkungen wird eine Verweigerung auf ihre Beziehung haben? Kann und will Rose überhaupt eine gute Mutter sein, ohne selbst jemals einen Kinderwunsch verspürt zu haben?

In ihrem Roman ""Die neun Leben der Rose Napolitano" setzt sich Donna Freitas geschickt mit der Frage "Was wäre wenn...?" auseinander und lässt ihre Protagonistin Rose beginnend bei der immer gleichen Ausgangssituation neun verschiedene Wege beschreiten. Oft sind es nur Kleinigkeiten im Verhalten der Figuren, die dem Szenario eine andere Richtung geben und grundlegende Änderungen bewirken. Mich hat die Geschichte mit ihren verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten fasziniert und begeistert, ich habe das Leseerlebnis dadurch als sehr einzigartig und besonders empfunden. Rose ist eine intelligente, starke Frauenfigur, die mir schnell ans Herz gewachsen war und dennoch sieht sie sich durch gesellschaftlichen Druck und patriarchische Ansichten in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeengt.

Den Schreibstil habe ich als spannend empfunden, mit dem Wechsel zwischen mehreren verschiedenen Leben fordert die Autorin ihren Lesern volle Konzentration ab, dieses Buch sehe ich nicht geeignet, um in kleinen Häppchen oder nebenbei gelesen zu werden. Doch wer sich darauf einlässt und bereit ist, tief in die verschiedenen Varianten von Roses Leben einzutauchen, den erwartet ein unvergleichliches Lesevergnügen. Immer wieder habe ich mich gefragt, wie ich in der jeweiligen Situation an Roses Stelle gehandelt hätte - wobei mir natürlich klar ist, dass es immer einfacher ist, eine Entscheidung als Beobachter zu beurteilen, als sie selbst treffen und vor allem auch gegen geliebte Menschen verteidigen zu müssen. Ein kleiner Abschnitt kurz vor dem Schluss des Buches, der weit in die Vergangenheit zurück springt, hat mich zunächst überrascht, letzten Endes passte die Szene aber wie das Tüpfelchen auf dem i und hat den Ausklang der Geschichte meiner Meinung nach gut abgerundet. Für diesen äußerst spannenden und stellenweise auch sehr nachdenklichen Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Beinahe jeder hat sich schon einmal mit der Frage auseinander gesetzt, was wäre, wenn man eine bestimmte Entscheidung anders getroffen hätte. Donna Freitas lässt ihre Protagonistin neun verschiedene Lebenswege durchlaufen, heraus gekommen ist eine einzigartig faszinierende Geschichte, die mich bis zur letzten Seite gefesselt hat, so dass ich sie mit Begeisterung weiter empfehle.

Bewertung vom 05.05.2022
Take A Chance On Me. Adventskalender zum Verlieben (Take a Chance 1) (eBook, ePUB)
Heinzmann, Gina

Take A Chance On Me. Adventskalender zum Verlieben (Take a Chance 1) (eBook, ePUB)


gut

Kurz vor dem Winterball wird Alex von seiner Freundin verlassen, für seine beste Freundin Abby ist sofort klar, dass er damit der optimale Teilnehmer für ihr aktuelles Uniprojekt - ein Dating-Adventskalender - ist. Widerwillig lässt sich Alex zur Teilnahme überreden und ist sehr überrascht, als der angeblich unfehlbare Algorithmus des Programms ihm Cash als perfektes Match zuweist. Denn der ist nicht nur an der ganzen Uni als Badboy bekannt, Alex ist sich auch ganz sicher, ausschließlich hetero zu sein. Und dennoch verspürt er immer öfter ein Kribbeln, wenn er sich mit Cash trifft....

"Take A Chance On Me. Adventskalender zum Verlieben" von Gina Heinzmann ist eine nette Geschichte, die mit ihrer Unterteilung in 24 Kapiteln gut geeignet ist, als Adventskalender gelesen zu werden. Die Idee hat mir gut gefallen, sowohl der Hintergrund des Dating-Adventskalenders als auch die Entwicklung zwischen den beiden jungen Männern. Doch leider finde ich, dass die Autorin das Potential ihrer Geschichte nicht ausgeschöpft hat. Ich hatte das Gefühl, keiner der Figuren emotional wirklich nahe gekommen zu sein, selbst Alex, aus dessen Perspektive die Handlung erzählt wird, dessen Gedanken und Empfindungen durchaus thematisiert wurden, blieb für mich eine flache Papiergestalt.

Den Einstieg in das Buch habe ich als etwas zäh und in die Länge gezogen empfunden, als Cash und Alex dann nach gefühlt ewigem Vorgeplänkel tatsächlich aufeinander treffen, gibt sich das. Den Schreibstil habe ich durchaus gemocht, als ich einmal in der Handlung drin war, sind die Seiten nur so dahin geflogen. Inhaltlich war der Roman meiner Meinung nach jedoch nicht wirklich rund, stellenweise schien mir Alex so unfassbar minderbemittelt zu sein, dass es beim Lesen beinahe weh tat und in meinem Hinterkopf die Frage aufkommen ließ, wie lange man sich selbst tatsächlich erfolgreich in die Tasche lügen kann. Deshalb reicht es für mich nur zu einer mittelprächtigen Bewertung, die Grundidee ist durchaus nett und vielleicht lässt die Adventsstimmung über die eine oder andere Schwäche der Handlung hinweg sehen, doch zu einer Leseempfehlung kann ich mich nicht wirklich durchringen.

Fazit: Die Idee zur Geschichte ist super, auch den Schreibstil habe ich gemocht. Doch inhaltlich gab es einige (nicht ganz kleine) Schwächen, so dass ich das Leseerlebnis nicht wirklich als rund empfunden habe.

Bewertung vom 04.05.2022
Das dritte Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 3)
Steen, K.T.

Das dritte Gesetz der Gefühle (Romantasy-Trilogie, Band 3)


ausgezeichnet

Nachdem Severin Katalina von sich gestoßen hat, fügt er sich in die für ihn vorgesehene Rolle als Zirkelführer. Kata hingegen beschließt zu kämpfen, nachdem die Welt der Empathen ihre Liebe zerstört hat, schließt sie sich heimlich dem Aufstand an und geht nur zum Schein auf die Anweisungen der Ordnung ein. Severin ahnt nichts von ihrem doppelten Spiel, denn das Vertrauen, das einst zwischen ihnen geherrscht hat, ist längst zerstört - welche Position wird er beziehen, wenn der Aufstand sich gegen die Ordnung erhebt?

"Das dritte Gesetz der Gefühle" von K.T. Steen ist, wie schon am Titel erkennbar, der finale Band einer Romantasy-Trilogie, der mich eben so sehr fesseln und begeistern konnte, wie seine Vorgänger. Zum Verständnis sehe ich es als unabdingbar an, zunächst die beiden vorangegangenen Bände gelesen zu haben, denn die Geschichte wird fortlaufend erzählt - einem Neueinsteiger in die Reihe würden grundlegende Kenntnisse der Empathenwelt fehlen. Für mich hat sich das Leseerlebnis wie ein Treffen mit guten Freunden angefühlt, Katalina und Severin waren mir bereits im ersten Buch ans Herz gewachsen und es hat mir Freude gemacht, sie wieder durch die versteckte Welt der Empathen zu begleiten.

Den Schreibstil habe ich von Anfang an sehr gemocht, für mich war dieser Teil das spannendste Buch der Trilogie. Auch emotional war ich beinahe von der ersten Zeile an wieder an der Seite der Protagonisten, ich hatte den Eindruck, ihre Gefühle nicht nur als außenstehender Leser zu betrachten, sondern auch beinahe selbst zu spüren. Die Figuren, sowohl die Sympathieträger, als auch deren Gegenspieler, waren meiner Meinung nach umfassend und lebensecht dargestellt, besonders faszinierend fand ich, dass es Einige dabei gab, bei denen es recht lange gedauert hat, bis ich wirklich einschätzen konnte, auf welcher Seite sie gerade stehen. Insgesamt habe ich mich von der gesamten Trilogie ganz wunderbar unterhalten gefühlt, der finale Band stellt für mich tatsächlich den krönenden Abschluss dar, so dass ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Wer schon einmal mit Katalina und Severin in die Welt der Empathen eingetaucht war, wird sich in diesem Abschlussband sofort wieder zuhause fühlen. Wer die Trilogie noch nicht kennt, dem empfehle ich, die Bücher der Reihe nach zu entdecken, die Geschichte bietet ein einmalig fantasievolles, spannendes und dabei sehr emotionales Lesevergnügen.

Bewertung vom 28.04.2022
Café Meerblick
Below, Christin-Marie

Café Meerblick


sehr gut

Angenehmes Leseerlebnis mit Kuchenduft und Urlaubsfeeling

Vor einem Jahrverstarb ihre besten Freundin Sophie und Mona ist immer noch tief in ihrer Trauer gefangen. Am ersten Todestag ihrer Freundin erhält Mona eine Kiste, in der unter Anderem ein liebevoller Brief der Verstorbenen liegt. Wie Sophie es sich darin gewünscht hat, reist Mona spontan nach Norderney, wo die Freundinnen immer wieder herrliche Urlaubstage verbracht hatten. Begleitet von Sophies Tagebuch lernt Mona eine neue Freundin kennen, die ihr den Anstoß gibt, ihr Leben grundlegend zu verändern und einen Traum zu verwirklichen, den sie einst gemeinschaftlich mit Sophie umsetzen wollte.

"Café Meerblick" von Christin-Marie Below ist eine Geschichte, die trotz des traurigen Hintergrunds angenehm zu lesen ist und einen Hauch von Wohlfühlatmosphäre mitbringt. Mona, ihre neue Freundin Caro und auch Sophies jüngere Schwester Franzi sind sympathische Figuren, die ich gern bei ihren Streifzügen auf der wunderbaren Nordseeinsel begleitet habe. Norderney bildet ein ausgesprochen einladendes Setting, wodurch das Leseerlebnis für mich eine Menge Urlaubsfeeling ausgestrahlt hat - ich habe direkt Lust bekommen, selbst spontan an die See zu reisen. Durch Monas Liebe zum Backen hatte ich beim Lesen immer das Gefühl von Kuchenduft um die Nase, deshalb hat es mir sehr gefallen, am Buchende die Rezepte für die beiden Lieblingskuchen der Protagonistin zu finden.

Den gefälligen Schreibstil der Autorin habe ich schon in "Pension Herzschmerz" gemocht und es hat mich sehr gefreut, zwei der Hauptfiguren aus diesem Buch hier kurz in einer Nebenrolle wieder zu treffen. Allerdings hatte ich den Eindruck, Mona und ihren Freundinnen emotional nicht ganz so nahe zu kommen, wie ich es gern gehabt hätte. Tatsächlich fand ich Sophie, deren Erinnerungen immer wieder in Form von Tagebuchausschnitten eingefügt waren, beinahe greifbarer als Mona selbst, die doch im Mittelpunkt der Handlung gestanden hat. Allerdings hatte ich trotz der kleinen Kritik insgesamt ein bezauberndes Leseerlebnis, das ich gern an Freunde romantischer Literatur weiter empfehle.

Fazit: Die Geschichte ist angenehm zu lesen und macht Lust auf Urlaub an der Nordsee. Trotz des traurigen Einstiegs habe ich Wohlfühlatmosphäre empfunden und spreche dafür gern eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 25.04.2022
Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2 (eBook, ePUB)
Hearne, Kevin

Papier & Blut / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Solide Fortsetzung der humorvollen Fantasyreihe

Der Siegelagent Al MacBharais erhält einen Anruf von der Schülerin einer Kollegin, die ihm aufgeregt erzählt, dass ihre Meisterin und kurz darauf eine weitere Siegelmagierin sowie deren Schülerin spurlos verschwunden sind. Zusammen mit dem Hobgoblin Buck Foi reist Al nach Australien und trifft dort nicht nur auf eine Vielzahl mörderischer Kreaturen, sondern auch auf den eisernen Druiden und seine Hunde, die den mystischen Ereignissen ebenfalls auf den Grund gehen wollen.

"Papier & Blut" von Kevin Hearne ist der zweite Band der "Chronik des Siegelmagiers" und obwohl Al und Buck hier ein in sich abgeschlossenes Abenteuer bestreiten, finde ich, man sollte zunächst den Vorgänger "Tinte & Siegel" gelesen haben. Denn dort werden nicht nur die Figuren deutlich ausführlicher vorgestellt, es gibt auch einen Handlungsstrang im Hintergrund, der sich durch die Bücher der Reihe fortsetzt. Der etwas kauzige Protagonist Al MacBharrais und sein vorwitziger Hobgoblin Buck waren mir schon im ersten Band ans Herz gewachsen und es hat mir Spaß gemacht, sie erneut begleiten zu können. Neben den bekannten Figuren schuf der Autor einige neue Wesen, die seine fantasievolle Erzählweise untermalen und Al immer wieder in neue, skurrile Situationen bringen.

Den Schreibstil habe ich sehr gemocht, Kevin Hearne schafft eine einzigartige Mischung aus Spannung und Wortwitz. Insgesamt kam die Geschichte meiner Meinung nach nicht ganz an das Vorgängerbuch heran, vielleicht lag es daran, dass ich den schrägen Humor bereits kannte und er sich für mich ein klein wenig abgenutzt hatte, dennoch hatte ich mit dem Roman unterhaltsame Lesestunden und mochte den E-Reader bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen. Deshalb spreche ich auch für den zweiten Teil der Siegelmagier-Reihe gern eine Leseempfehlung aus und bin sicher, dass ich auch den nächsten Band lesen werde, sobald er auf dem Markt erschienen ist.

Fazit: Nicht ganz so perfekt wie der Vorgänger, dennoch unterhält auch dieses Buch mit Ideenreichtum, Wortwitz und skurrilen Humor, so dass ich es gern weiter empfehle.

Bewertung vom 21.04.2022
Crush / Die Katmere Academy Chroniken Bd.2
Wolff, Tracy

Crush / Die Katmere Academy Chroniken Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem Grace wieder zu sich gekommen ist, stellt sie fest, dass ihr die Erinnerungen an die Monate, die sie in Stein eingeschlossen verbracht hat, fehlen. Zunächst ist sie glücklich, wieder bei Jaxon zu sein, doch irgendetwas in ihr sträubt sich gegen die Nähe zu ihm - hat das etwas mit dem Gargoyle in ihrem Inneren zu tun? Über welche Fähigkeiten Grace nun verfügt, muss sie erst noch herausfinden, denn seit 1000 Jahren hat es keine Gargoyles mehr gegeben, sie ist die Einzige ihrer Art.

"Crush" von Tracy Wolff ist der zweite Band einer Jugendfantasy-Reihe und wie schon der Vorgänger, hat mich die Geschichte von der ersten Seite an gefesselt und begeistert. Grace, Jaxon und den Großteil der Figuren in ihrem Umfeld kannte ich schon aus dem ersten Buch, doch auch die Neuankömmlinge fand ich umfassend und lebensecht beschrieben. Wie ich es mir unter Jugendlichen vorstelle (und magiebegabte Jugendliche bilden da keine Ausnahme) war der Umgang miteinander oftmals durch witzige, schlagfertige Dialoge geprägt. Grace, aus deren Sicht die Ereignisse geschildert werden, war mir bereits im ersten Band ans Herz gewachsen und auch in diesem Buch hat es mir Spaß gemacht, sie zu begleiten.

Zum Verständnis empfehle ich, zunächst den Vorgängerband zu lesen, denn die Handlung wird fortlaufend erzählt, ohne Vorkenntnisse stelle ich mir das Leseerlebnis nur halb so schön vor. Den Schreibstil mochte ich schon bei "Crave" und auch in der Fortsetzung hat mir die humorvolle Erzählweise sehr gefallen, trotz einiger Monate, die zwischen den Bänden vergangen sind, war ich beinahe von der ersten Zeile an wieder voll in der Handlung involviert. Dass dabei erneut das eine oder andere Klischee bemüht wurde, hat dem Lesevergnügen meiner Meinung nach keinerlei Abbruch getan, dieses Buch brachte eine Atmosphäre mit, in der ich mich trotz aller Geheimnisse und Gefahren rundum wohl gefühlt habe.

Die Autorin spielt gekonnt mit ihren Lesern, es ist zeitig spürbar, zu welcher Figur die Sympathien gelenkt werden sollen - und ich bin ihr dabei brav gefolgt. Einige Entwicklungen waren für mich bereits lange vor dem Ende zu ahnen, dennoch hat mich die Spannung in jeder einzelnen Leseminute fest gehalten. Insgesamt habe ich mich von dem Roman wunderbar unterhalten gefühlt, die 768 Seiten haben sich schnell weg gelesen und ein kleiner Cliffhanger macht Lust auf den Folgeband. Wie schon im ersten Teil gab es auch hier am Schluss einige Zusatzkapitel, in denen ein Teil des Geschehens noch einmal aus dem Blickwinkel einer anderen Figur betrachtet wird, was für mich ein kleines Extra-Highlight darstellt. Für diesen eindrucksvollen Fortsetzungsroman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Wie schon "Crave" hat mich auch "Crush" gefesselt und begeistert, ich habe jede einzelne Seite genossen und empfehle die fantasievolle Fortsetzung gern weiter.