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books and phobia
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Halle

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Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2021
Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep
Parry, H. G.

Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep


gut

Hach was hatte ich mich auf dieses Buch gefreut. Auch wenn ich den Ansatz, mit dem Herauslesen von literarischen Figuren, schon mehr in Büchern fand, war ich gespannt ob die Autorin vielleicht trotzdem etwas völlig Neues schuf.

Und ja, das schaffte sie. Dies begann schon damit das man gleich auf der ersten Seite mitten ins Abenteuer geworfen wurde. Zu meiner Überraschung aber nicht aus der Sicht von Charley Sutherland, sondern aus der seines Bruders Rob. Ein anfänglicher Clou, dachte ich, um auch andere Charaktere besser in die Geschichte zu integrieren. Aber weit gefehlt, denn den Großteil des Buches erlebten wir mit Rob. Und das war stellenweise wirklich eine äußerst zähe Geduldsprobe. Denn Rob liebt seinen Bruder, nörgelt aber stets an ihm herum. Wenn man dies ein paar Mal im Buch erfahren hätte ok, aber dieser Konflikt war omnipräsent und zog sich manchmal enorm in die Länge.

Diese Gefühlsduselei sorgte schließlich auch dafür das ich nur langsam im Buch voran kam, da interessante und spannende Szenen, immer wieder mit den gleichen Diskussionen endeten. Leider traf dies ebenso auf seine Freundin Lydia zu, welche ich stellenweise verstand, aber des Öfteren auch einfach nur nervig fand. Sie wirkte oftmals wir das 5. Rad am Wagen und machte es mir dadurch nicht unbedingt leicht, sie mit in die Geschichte zu integrieren.

Rob konnte mich somit als Charakter nicht wirklich packen. Da war ich regelrecht froh, das es eben auch noch andere Charaktere, wie die literarischen Figuren. Hier blühte ich deutlich mehr auf, auch wenn ich leider eine Vielzahl der Figuren nicht kannte. Dies lag aber auch allein daran, das ich von Charles Dickens noch kein einziges Buch bisher gelesen habe. Sollte man es vorher tun? Entweder das oder sich vorher wenigstens ein wenig über ihn und seine Bücher informieren. Ich klammerte mich daher an bekannte Figuren und war hier begeistert, wie gut durchdacht sie in das Buch integriert wurden. Der fesselndste Aspekt war für mich der, das die herausgelesenen Persönlichkeiten, die Eigenschaften hatten, mit welchen der Herausleser, sie gerne gesehen hätte. Oder kurz gesagt: es waren eigene Interpretationen. Dadurch wurde dieser Teil des Buches mächtig spannend, zumal man und wieder auch etwas aus der Sicht der Kinderbuchheldin Millie Radcliffe-Dix erleben durfte.

Natürlich stand die Frage im Raum, wie die Familie mit der Gabe ihres Sohnes umging ebenfalls ganz vorne. Tja, über Rob sagte ich bereits genug, doch was war mit den Eltern? Diese waren erstaunlicherweise sehr viel umgänglicher. Sie versuchten ihrem Sohn die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen und halfen ihm dabei seine hervorgelesenen Figuren wieder wegzulesen.

Mit über 600 Seiten hätte ich trotzdem etwas mehr erwartet, zumal nachdem interessanten Einstieg, eigentlich alles unglaublich in die Länge gezogen wurde und erst auf den letzten 100 Seiten ordentlich Schwung in die Handlung kam. Das fand ich mächtig schade, da man viele Elemente viel eher hätte einbauen können. So hinterließ das Buch bei mir zwar den Wunsch mal ein Buch von Dickens zu lesen, aber gerade Rob Sutherland ganz schnell wieder zu vergessen.

Fazit:

„Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep“ war für mich leider wirklich nur sehr schwer greifbar. Zum einen liebte ich die Ideen im Buch, konnte aber mit der langgezogenen Handlung samt der stets gleichen Diskussionen überhaupt nicht angefangen. Auch mit dem Hauptcharakter wurde ich nicht warm, was vor allem daran lag, das er es war, der die stets gleichen Diskussionen führte. Dafür schätzte ich die literarischen Figuren, auch wenn sie es nicht schafften, dieses Buch in ein Highlight zu verwandeln.

Bewertung vom 28.07.2021
Die Welt der 1000 Abenteuer - Das große Duell: Ein Fantasy-Spielbuch
Schumacher, Jens

Die Welt der 1000 Abenteuer - Das große Duell: Ein Fantasy-Spielbuch


sehr gut

Nach einer Vielzahl an Escape-Books, wollte ich mich nun endlich auch einmal an einem Spielbuch versuchen, in welchen es viele Möglichkeiten gäbe, das Ende zu erreichen. Ich war mächtig gespannt.

Bevor ich mit dem eigentlichen Buch startete, kopierte ich mir die Seiten für die Charaktere. Dies lag nicht nur daran, das ich ungern in Bücher schreibe, sondern an dem Aspekt, das man mit jeden der 3 Charaktere mehrere Abenteuer durchlaufen konnte. Da wäre die Seite im Buch schnell hin gewesen. Bei den Seiten für die Runen und die Kampftabelle griff ich dagegen auf die Downloads des Verlages zurück. Fertig ausgestattet mit 3 Charakter-Zetteln, einem Runen-Blatt und einer Kampftabelle konnte es dann schließlich losgehen.

Worüber ich mich schließlich sehr freute, war die herrlich leichte Anleitung zum Spielen des Buches. Schnell war klar, was man tun musste, weswegen ich dann auch recht flott, mit dem Troll Krôsh, mein Abenteuer begann.

Insgesamt spielte ich mit jedem Charakter 3 Runden um einen Einblick in die verschiedenen Fähigkeiten und Möglichkeiten zu erhaschen. Das machte wirklich sehr viel Spaß, auch wenn mich mein Glück bei den Runen und Kämpfen gerne mal im Stich ließ. Um so glücklicher war ich dann aber, wenn ein Kampf, dann doch mit einem Sieg ausging.

Das größte Problem war jedoch das Labyrinth selbst. Da man mit 3 Charakteren durch ein Labyrinth ging, kam man eben auch an Stellen vorbei, bei denen man vielleicht durch eine vorherige Runde wusste, wie man unbeschadet an ihr vorbeikommen kommen könnte. Klar, man wollte möglichst viel vom Labyrinth sehen, aber man hatte ja trotzdem das Ziel im Kopf. So kam es das ich mit meinem 3. Charakter deutlich leichter durch das Labyrinth fand. Allerdings muss ich dazu anmerken, das ich den Ausgang des Labyrinths bis jetzt nicht erreicht habe.

Bewertung vom 26.07.2021
Furchtlose Frauen, die nach den Sternen greifen
Ignotofsky, Rachel

Furchtlose Frauen, die nach den Sternen greifen


ausgezeichnet

Als ich dieses Buch entdeckte, stellte ich mir sofort eine Frage.

„Welche Wissenschaftlerinnen kennst du?“

Die Antwort schockte mich regelrecht, denn namentlich kannte ich nur Marie Curie. Ich wusste zwar noch das wir die Computersprache einer Dame zu verdanken hatten, aber das wars. Schon irgendwie traurig. Um so gespannter stürzte ich mich da natürlich in dieses Buch.

Hier erfreute mich als erstes, dass man die Optik des Covers auch in das Buch genommen hatte. Das hieß, man hatte einen grauen Untergrund, aber auch Damen in einer Vielzahl an Farben. Ich liebte diese Aufmachung einfach so sehr, da man sich hier so unglaublich viel Mühe gab. Angefangen bei den Darstellungen der Frauen, bis hin zu den liebevollen Details um so herum, wirkte einfach alles passend und optisch toll in Szene gesetzt.

Jede Wissenschaftlerin bekam eine Doppelseite, auf welcher links ein illustriertes Abbild von ihr zu finden war und ein paar ihrer bemerkenswertesten Errungenschaften. Rechts fand man schließlich eine kurze Zusammenfassung ihres Lebens, welche von interessanten Erlebnissen aus ihrem Leben und der damaligen Zeit umgeben war. Dies war unglaublich spannend, aber auch sehr emotional, da man hier nun erfuhr, welche Steine den Damen in den Weg gelegt wurden oder wie man eiskalt ihre Erfindung klaute. Besonders traurig machte mich der Umgang mit dunkelhäutigen Damen, da diese erste viel später Zutritt zu Schulen und Universitäten erhielten.

Dazu kamen Zeitachsen, Statistiken und eine Seite mit weiteren beeindruckenden Wissenschaftlerinnen, welche bei mir ein „WOW“ nachdem nächsten hervorlockten. Falls man übrigens mit den Begriffen einer Wissenschaft nicht ganz soviel anfangen konnte, fand man hinten ein Glossar, welches einiges erklärte.

Ich möchte an diese Damen nachträglich einen Dank ausrichten, denn ohne ihren Einsatz und ihr Durchhaltevermögen wären wir wohl nicht da wo wir heute sind. Danke!

Fazit:

Bei diesem Buch fällt mir zuerst das Wort „bemerkenswert“ ein. Sowohl optisch auch inhaltlich packte es mich und zeigte mir bemerkenswerte Frauen, ihre Geschichten und ihre Errungenschaften für die Menschheit. Dazu zeigte es, das auch ein paar Männer sich der Norm entgegenstellten und Frauen dabei halfen den Weg zu gehen, den sie verdient haben. Hier zeigte sich einfach das Mut, Geduld und auch ein wenig Liebe, manchmal viel bewirken können.

Bewertung vom 23.07.2021
Augen der Finsternis / Metro 2033 Comic Bd.3
Glukhovsky, Dmitry;Nuyten, Peter

Augen der Finsternis / Metro 2033 Comic Bd.3


ausgezeichnet

Mit dem 3. Band der „Metro 2033“-Comic-Reihe ging es für mich endlich an den Ort, auf den ich schon die ganze Zeit gewartet hatte, nämlich die Außenwelt, samt dem Ausflug in die Bibliothek. Als Leserin des Buches liebte ich diesen Abschnitt einfach und freute mich nun, ihn in Bildern erleben zu dürfen.

Vorweg natürlich gleich der Hinweis, das die Bände der Reihe nach gelesen werden müssen, da man ansonsten als Nichtleser des Buches etwas irritiert sein dürfte. Als Gesamtwerk, ist die Reihe bis jetzt aber auch sehr gut, ohne Buch lesbar. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man danach schon große Lust verspürt in diese dunkle Dystopie einzutauchen. Empfehlen kann ich es auf jeden Fall.

Doch zurück zu diesem Band auf welchen ich mich wie bereits gesagt mächtig gefreut hatte. Doch wurde meine Vorfreude belohnt? Oh ja! Dies lag besonderes daran, das dieser Abschnitt zeigte, welche Kreaturen sich dank der Strahlung entwickeln konnten bzw. wie einige von ihnen mutierten. Wer also schon sehnsüchtig darauf wartete, endlich viele Monster sehen zu dürfen, dem wurde hier sein Wunsch erfüllt.

Aber auch die allgemeine Zusammenfassung des Buches gelang diesmal wieder sehr gut. Man beschränkte sich hier wirklich auf den Hauptaspekt der Geschichte, ohne die vielen Kleinigkeiten. Für mich war dies eine wundervolle Aufstockung der Erinnerungen, während Neuentdecker der Welt, eben wirklich nur das Wichtigste präsentiert bekamen.

Der Knackpunkt dürfte hier für viele der Zeichenstil von Peter Nuyten sein. Ich persönlich schätze ihn, da er die Welt von Metro wirklich genauso düster und trist zeigt, wie sie eben auch im Buch beschrieben wird. Hier passen die Sepia-Töne und der sehr strichlastige Artstyle einfach sehr gut, auch wenn dieser viele eher an Western-Comics erinnern könnte. Um so mehr schätze ich es, das der Zeichner, der übrigens auch wirklich Western zeichnet, dafür neu erfunden hat. Gerade diesmal zeigte sich an den Zeichnungen der mutierten Kreaturen, das es eben doch sehr gut passt.

Bewertung vom 22.07.2021
Joker/Harley: Psychogramm des Grauens
Garcia, Kami;Kurz, Edward;Badower, Jason

Joker/Harley: Psychogramm des Grauens


sehr gut

Schon der erste Band von „Joker/Harley – Psychogram des Grauens“, war optisch und inhaltlich eine echte Wucht. Da war es nur klar, das auch der Nachfolger hermusste. Immerhin erzählte man hier nicht die alt bekannte Geschichte vom Clown-Prinz des Verbrechens und seinem Kennenlernen mit der Psychiaterin Harleen Quinzel, sondern man ging völlig neue Wege. Diese sind zwar deutlich düsterer und brutaler, aber eben auch was anderes.

Was mir zuerst auffiel, war natürlich die Optik. Wo man im Vorgänger noch auf viele fotorealistische Illustrationen setzte, dominierte hier der schwarz-weiß-Look. Doch auch mit Farbe wurde nicht gegeizt, allerdings nur in Rückblenden oder sehr erschütternden Momenten. Was jedoch immer Farbe bekam, war das Make-up des Jokers. Ich empfand dies als deutlich angenehmer, zumal die Illustrationen dadurch weniger gestellt wirkten. Gleichzeitig empfand ich es aber auch als Bruch. Ich schätze es sehr das man hier gleich mehrere Künstler miteinander verband, die auch noch gut zueinander passen, aber finde es schade, dass man keinen gleichbleibenden Stil beibehielt.

Die Story konnte noch einmal mächtig zulegen und schickte einen unter anderen in die Vergangenheit des Jokers. So wurde eine Verbindung zur Gegenwart hergestellt. Tja und hier lebt er sich auf eine sehr verstörende Art und Weise aus, in dem er seine Opfer sehr auffällig präsentiert. Wer den Joker sonst eher als manipulativen Clown, mit dem Hang allen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, kennt, der dürfte hier eine neue völlig Version von ihm kennenlernen. Dasselbe gilt dabei auch für Harleen Quinzel, welche auch in diesem Band als Profilerin arbeitete.

Was mir allerdings ein wenig Kopfschmerzen bereitete war die Mitte des Bandes. Hier durfte man einen Blick in die Akte über das psychologische Profil des Mörders blicken. An sich fand ich die Idee echt gut, denn man bekam interessante Einblicke in die Fälle und konnte sich ein Bild von ihnen machen. Allerdings störten mich die vereinzelten bunten Bilder, da sie einfach nicht so recht ins Gesamtbild passten. Ich persönlich wusste nicht viel mit ihnen anzufangen und empfand sie gerade in der Akte eher unpassend. Aus meiner Sicht hätten sie in der Covergalerie am Ende, besser gepasst.

Bewertung vom 20.07.2021
Der Fall des rätselhaften Reifrocks / Enola Holmes Bd.5
Springer, Nancy

Der Fall des rätselhaften Reifrocks / Enola Holmes Bd.5


sehr gut

Nachdem ich die Vorgänger alle gelesen hatte, wollte ich natürlich auch den nächsten Fall der jungen Enola Holmes nicht verpassen. Ich war sehr gespannt, da die Kurzbeschreibung schon ein paar interessante Sachen verriet.

Noch immer lebt Enola versteckt in London und schafft es mithilfe ihrer Verkleidungen ihren Brüdern aus dem Weg zu gehen. Allerdings hielt es niemand davon ab, in das Haus ihrer Vermieterin einzubrechen und diese dann auch noch zu entführen. Somit gab es diesmal wieder einen sehr emotionalen Fall für Elona, welcher aber diesmal doch sehr in ihr Privatleben griff.

Doch dies hielt die junge Detektivin nicht davon ab, ihr Bestes zugeben. Und dafür musste eben auch ein Blick in die Vergangenheit von Enolas Vermieterin geworfen werden, welche so einiges erlebt hatte. Ich fand dies unglaublich interessant, da hier auch Themen wie Krieg angesprochen worden und wie Frauen diesen teils miterleben mussten.

Genau dies verbinde ich mittlerweile mit Enola Holmes. Trotzdem muss ich sagen, dass der Band ein klein wenig an Spannung vermissen ließ und es gerade zum Ende zu sehr verwirrenden Stellen kommen konnte. Dafür überraschte mich aber wieder der Einfallsreichtum der Autorin, welche Enola eine bemerkenswerte Kombinationsgabe verlieh und einen Charakter, den man einfach mögen muss. Dank diesem erlebte ich wieder ein tolles Abenteuer, das mich sprachlich und inhaltlich mehr als glücklich machte und das mich jetzt schon auf den nächsten Band freuen lässt.

Auch wenn der 5.Band von Enolas Kriminalfällen ein paar Schwächen aufwies, hatte ich wieder eine spannende, aber auch unterhaltsame Lesezeit. Dies lag vor allem an Enola selbst, aber auch den interessanten Themen die angesprochen wurden. Da bleibt nur zu hoffen, das die Autorin noch ein paar Geschichten in petto hat, denn ich möchte Enola auf jeden Fall noch eine ganze Weile weiter durch ihre Fälle begleiten.

Bewertung vom 18.07.2021
MARVEL Mythen und Legenden
Hill, James

MARVEL Mythen und Legenden


sehr gut

Wenn es um die Ursprünge des Marvel Universums geht, ist mein Wissen noch sehr lückenhaft. Kein Wunder, immerhin umfasst das Universe mittlerweile unglaublich viele Charaktere, Welten und Geschichten. Doch wie fing alles an? Eine gute Frage, deren Antwort ich mir von diesem Buch erhoffte.

Seit ich Comics lese, stolperte ich bisher nur sehr selten über die Entstehung des Marvel Universe. Und ich kann jetzt auch gut verstehen warum, denn die ganze Sache war ganz schön komplex. Beim ersten Lesen hatte ich persönlich Unmengen an Fragezeichen über den Kopf, weil ich erstmal nicht in die Materie fand. Dies bezog sich besonders auf die Celestials und die Deviants. Erst im Verlauf des Buches bekam ich diese Arten richtig zu greifen.

Anders erging es mir da bei den Geschichten zu den ersten Helden. Hier blühte ich regelrecht auf, da ich so unglaublich interessante Dinge erfuhr. Der ein oder andere dürfte sich von hier von einigen Verbindungen gespoilert fühlen, aber für mich war es sensationell. Es machte einfach Spaß mal etwas tiefer in die ganzen Geschehnisse zu tauchen, da ich so auch Zugang zu bisher eher weniger beachteten Figuren oder Stämmen fand. Trotzdem hieß es hier gut aufpassen, denn hier wurde nicht mit Wissen gegeizt. Ich werde das Buch daher noch öfter zur Hand nehmen müssen, um ein paar Dinge endgültig im Gedächtnis behalten zu können.

Dies traf auch auf das Bildmaterial zu, welche aus bestehenden Comics entnommen wurde. Auch hier geizte man nicht mit Material, da es keine Doppelseite gab, welche nicht wenigstens ein Bild aufwies. Dadurch bekam das Ganze nicht nur noch mehr Flair, sondern zeigte gleichzeitig auf, wie sich der Zeichenstil über die Jahre verändert hatte. Ich fand das richtig toll, zumal es gerade Comic-Einsteiger verblüffen dürfte.

Wenn dieser Band mit etwas Glänzen konnte, dann mit ganz viel Marvel-Wissen und einer enormen Menge an Bildmaterial. Allerdings hatte ich hier und da dann doch Probleme dem Ganzen zu folgen, zumal vieles für mich wirklich neu war. Fans und Kenner der Marvel-Entstehungsgeschichte dürften es hier leichter haben. Trotzdem erschuf James Hill ein umfassendes Werk, das ich bestimmt noch öfter in die Hand nehmen werde.

Bewertung vom 16.07.2021
Soon
Cadene, Thomas;Adam, Benjamin

Soon


ausgezeichnet

Im Jahr 2151 ist vieles anders. Nicht nur das sich die Welt in Zonen aufteilte, nachdem sie Kriege und Krankheiten aussetzt waren, oder man sich über die Menschen ärgert, welche in unserer Gegenwart mit Plastik und Erdöl um sich warfen, man will zudem noch einmal den Versuch starten das Weltall zu erforschen. Das Problem ist nur das die Besatzung, auf eine Reise ohne Wiederkehr geht und dabei ihre Liebsten zurücklassen muss. So z.B. auch Juri.

Juri ist der Sohn der Astronautin Simone, welche schon bald eine Lichtjahre andauernde Reise beginnt. Frustriert und traurig von dieser Aussage entschließt er sich zur Flucht und nahm mich dabei mit. Doch auch Simone kann nicht ruhig bleiben und lässt ihren Sohn suchen, um sich wenigstens gebührend bei ihm zu verabschieden. Dabei entstand eine packende Reise durch die Zonen der Welt und einen interessanten Einblick in die Zukunft.

Somit hatte man in dieser Graphic Novel gleich 2 Geschichten, welche sich aber herrlich zusammenfügten. Einmal die Geschichte der Erde und ihrer Vergangenheit, sowie Juri und Simone´s emotionale Auseinandersetzung, welche uns aber gleich die Zukunft zeigte. Ich liebte diese Mischung einfach, da man hier emotional wirklich gepackt wurde, aber gleichzeitig auch eine Menge zum Nachdenken bekam.

Optisch war das Ganze zudem auch noch ein Highlight. Jede Zone war in eine eigene Farbe getaucht, so das man sofort erkannte, das man sich woanders befand. Die Abschnitte über unsere Geschichte waren dagegen auf einem komplett dunkelblauen Untergrund, bei dem weiß und ein sehr helles Grün als Farbgeber agierten. Hier war ich baff, was man nicht alles aus 3 Farben herausholen kann, da damit sowohl geschrieben, als auch Personen gezeichnet wurden. Wer also wirklich einen Comic fürs Herz, den Kopf und die Augen möchte ist hier wirklich vollkommen richtig.

„SOON“ war inhaltlich und optisch wirklich ein echter Leckerbissen. Die Graphic Novel regt mit seinen eigentlich 2 Geschichten zum Nachdenken an, lässt einen aber auch emotional einfach nicht kalt. Eine echte Leseempfehlung meinerseits.

Bewertung vom 14.07.2021
Ein Espresso für den Commissario / Marco Pellegrini Bd.1
Minardi, Dino

Ein Espresso für den Commissario / Marco Pellegrini Bd.1


sehr gut

Wie wäre es mit einem Ausflug nach Italien? Vielleicht nach Como? Aber nicht zum ausspannend, sondern um mit Commissario Pellegrini seinen ersten lesbaren Fall zu erleben. In der kleinen Stadt gab es nämlich einen Mord!

Dabei machte mir der Einstieg in die Geschichte schon sehr viel Spaß. Nicht nur das der Commissario eine durch und durch sympathische Figur war, er hatte auch noch ein Team, welches eben doch mal etwas anders war. Unter 2 Kollegen gab es nämlich einen Kampf um den Rang, welcher sehr heftige Auseinandersetzungen mit sich brachte. Eigentlich eine lustige Sache, machte dies aber auch Probleme, da sie die Streitereien eben auch in den aktuellen Fall einfließen ließen. Da konnte ich als Leserin den Ärger von Pellegrini richtig mitfühlen.

Immerhin wollte er einen Fall lösen, der je weiter er suchte, immer größere Welle schlug. Wie die Kurzbeschreibung verriet wurde ein junger Mann ermordet, welcher überraschend viel Geld hatte, obwohl er keiner Arbeit nachging. Was war da also passiert? Auf jeden Fall eine große Sache, welche neben viel Spannung auch richtig interessante Themen ansprach. Dazu kam, das wir natürlich auch mehr über Pellegrini und seine Familie kennenlernen durften, was ebenfalls für die ein oder andere Überraschung sorgte.

Was für mich übrigens ebenfalls sehr angenehm empfand, waren die kleinen Wechsel ins italienische. Hier ein caffé, da schnell zum telefonino gegriffen oder hier und da ein salve oder pronto, waren immer mal zu finden und brachten richtig Flair ins Buch. Aber auch darüber hinaus, genoss ich den Schreibstil sehr. Gerade wenn es um die Landschaften und Begebenheiten ging, kam bei mir wirklich Urlaubsflair auf. Allerdings hätte ich mir für die Geschichte selbst, einen etwas weniger verzweigten Verlauf gewünscht. Hier und da und wurde es dann doch etwas zu chaotisch.

Mein erster Fall mit Commissario Pellegrini war ein spannender, aber auch herrlich leichter Krimi-Auftakt, der Lust auf mehr macht. Besonders da es interessante Charaktere, eine wunderschön umschriebene Landschaft und die Behandlung aktueller Themen gab, welche dafür sorgten das ich mich hier wirklich fallen lassen konnte. Nur eine klarere Linie in der Handlung wäre mir wünschenswert gewesen, da ich hin und wieder doch etwas verwirrt war.