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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 626 Bewertungen
Bewertung vom 02.03.2019
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke
Thiele, Susanne

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihre Türklinke


sehr gut

Keine Angst vor Mikroben

Auf der Erde gibt es so viele Mikroben, dass ihr Gewicht, das aller Pflanzen und Tiere um ein Vielfaches überschreitet! Aber nur 0,1 Prozent der irdischen Mikroben sind pathogen – können also Krankheiten auslösen. Somit sollten wir aufhören, alles um uns herum zu sterilisieren, sondern wir sollten lernen, wie wir mit den – teilweise lebensnotwendigen – Mikroben leben können. Mikroben sind beispielsweise wunderbare Müllverwerter. Sie sind für die natürlichen Verwesungsprozesse zuständig. Aber auch Öl oder Plastik können manche Arten zersetzen.

Eingeteilt ist dieses Buch in mehrere Kapitel, die eins nach dem anderen die gesamte Wohnung unter die Lupe nehmen. Auch das Kinderzimmer und die Haustiere finden ihren Platz. Am Ende jedes Kapitels gibt es eine Auflistung mit Tipps für den Umgang mit Mikroben. Diese Tipps fassen auch gleich die wichtigsten Aussagen des Kapitels zusammen. Der Schreibstil von Susanne Thiele ist sehr angenehm. Er liest sich flüssig, informativ und gleichzeitig unterhaltsam. Eigentlich mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und sich gleich ins nächste Zimmer lesen. Die Abbildungen/Comiczeichnungen von Isabel Klett sind zuckersüß und entlocken einem immer wieder ein Schmunzeln.
Dieses Sachbuch ist auch wunderbar für Laien geeignet. Fachbegriffe werden selten genutzt und wenn, dann werden sie anschaulich erklärt. Dieses Buch vermittelt dem Leser auf sehr unterhaltende Art und Weise viel Informatives über Mikroben.
Zum Beispiel ist Mikrobe ist nicht gleich Mikrobe. Wir Menschen sind mit einem Weizenkorn näher verwandt, als so manch ein Bakterium mit einem anderen! Interessant ist, dass wir Menschen von einer Mikrobenwolke umgeben sind und so unsere Umwelt innerhalb von Minuten an uns angleichen. Denn innerhalb von einer Minute verteilt ein Mensch um die 37 Millionen Bakterien. Ebenso interessant ist die Tatsache, dass die weibliche Handtasche zehn mal mehr Bakterien aufweist als die Toilettenbrille. Sehr kurios ist die Entdeckung von DNA-Spuren eines Breitmaulnashorn auf einem Dollarschein.
Mir hat dieses Sachbuch gut gefallen. Es hat mich sehr unterhalten und ein bisschen was Neues habe ich auch dabei gelernt. Für Neulinge auf dem Gebiet der Mikroben ist dieses Buch sicherlich wunderbar! Mir haben ein paar Hinweise auf positive Wirkungen von Mikroben gefehlt. Häufig wurde doch eher auf die Pathogene hingewiesen. Deshalb vergebe ich gute vier von fünf Sternen.
Fazit: wir brauchen Mikroben und mit Hirn und ohne Faulheit bleiben wir auch recht sicher vor gesundheitsschädlichen Mikroben!

Bewertung vom 01.03.2019
Als die Tage ihr Licht verloren
Hayek, Stephanie von

Als die Tage ihr Licht verloren


gut

Interessantes Thema

Linda und Gitte sind lebensfrohe Schwestern, die sich nicht an Konventionen halten. Doch dann ist Lindas Mann im Krieg verschollen und sie fällt in ein tiefes Loch. Aus ihrer Melancholie kommt sie nicht mehr raus und so wird sie in eine Anstalt eingewiesen. Doch dort wird zu dieser Zeit schon „aufgeräumt“.

Ich wurde leider nicht richtig warm mit diesem Buch. Zum einen hatte ich Schwierigkeiten die einzelnen Charaktere auseinanderzuhalten und zum anderen sind sie mir recht unsympathisch. Es gibt die beiden Schwestern Linda und Gitte. Wechselt zwischen ihnen die Perspektive, brauchte ich meist recht lang bis ich merkte, wer denn nun spricht. Ihnen gegenüber steht ihre Freundin Lene, die wohl als einzige richtige charakteristische Züge hat. Auf Lindas und Gittes Seite stehen noch ihre Eltern und Großeltern, welche sich gegen das Nazi-Regime stellen. Diesen wiederum gegenüber stehen sämtliche Nazi-Anhänger, die leider recht ähnliche Namen haben, wodurch wieder für Verwirrung gesorgt ist.
Leider hat mir auch der Schreibstil nicht sonderlich zugesagt. Er wirkt ein bisschen poetisch, was mir nicht gefällt. Außerdem sind die Sätze manchmal etwas abgehackt oder gar unvollständig und man muss sich den Rest denken. Das verhinderte ein flüssiges Lesen, da man immer wieder zurückblättern und noch nachlesen musste. Das fand ich sehr schade. Richtige Emotionen sind bei mir leider nicht aufgekommen. Ein Mitfiebern blieb leider auch aus.
Die Handlung an sich fand ich gut und sie hat mir gefallen! Bis auf die Tatsache, dass ich mit den Charakteren teilweise nicht mitkam und ich mich erst orientieren musste. Das Ende war nicht nach meinem Geschmack, da ich keine offenen Enden mag. Aber Jedem das Seine.
Das Thema der Euthanasie hat mir gut gefallen, da ich über dieses Thema bisher keinen Roman gelesen habe. Da es für mich ein neues, interessantes Thema ist, hat dies meinen Eindruck über den Roman noch gerettet und ich vergebe drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 27.02.2019
Von A wie allein bis Z für zusammen
Johnson, Debra

Von A wie allein bis Z für zusammen


ausgezeichnet

Schöner Roman über das Verzeihen

Andrea Barnard muss sterben. Leider kann sie dies nicht im Kreise ihrer Töchter Rose und Popcorn tun. Zum einen möchte sie nicht, dass die beiden sie leiden sehen und zum anderen reden Rose und Poppy seit knapp 20 Jahren nicht mehr miteinander. Doch Andreas hofft, dass die beiden zumindest zu ihrer Beerdigung kommen, denn dort wartet eine Überraschung auf die beiden. Ein persönliches Abc von Andrea für Rose und Poppy. „Von A – Z: Das Abc des Lebens.“. durch dieses Abc sollen Rose und Poppy wieder zueinander finden und auch besser mit ihrer Trauer umgehen lernen.

Die Geschichte hat große Ähnlichkeiten mit dem Roman „Schwestern für einen Sommer“ von Cecilia Lyra. Was nicht weiter stört, da mir auch dieser Roman schon sehr gut gefallen hat. Die Themen Trauerbewältigung und Verzeihen wurden in diesem Roman gut verarbeitet. Die Charaktere von Rose und Popcorn „Poppy“ sind sehr gut ausgearbeitet. Es hat mir sehr gefallen, zu sehen, wie sie sich entwickeln und wie es in ihnen arbeitet. Die Aufgaben, die Andrea den beiden gestellt hat, waren durchdacht und eine wirklich schöne Art und Weise um Abschied zu nehmen und auch eine Möglichkeit für die beiden wieder aufeinander zuzugehen. Sie bekommen Aufgaben zum Nachdenken, sie müssen Reisen, aber zwischendurch bekommen sie auch einfach etwas zum Lachen. Debra Johnson ist es gelungen, die Gefühle, sowohl der Schwestern, als auch Andreas sehr gut rüberzubringen und authentisch wirken zulassen.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig, flott und angenehm zu lesen. Die Kapitel haben eine hervorragende Länge um sich zu sagen, „ach eins lese ich noch“ und plötzlich hat man nur noch wenige Seiten vor sich.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen und ich habe nichts an ihm auszusetzen, deshalb vergebe ich gerne volle fünf von fünf Sternen und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.02.2019
Eine neue Zeit / Café Engel Bd.1
Lamballe, Marie

Eine neue Zeit / Café Engel Bd.1


gut

Deutschland in der Nachkriegszeit

Wiesbaden, Frühjahr 1945. Hilde und ihre Mutter Else Koch bangen um ihr Leben. Ein Bombenregen geht über Wiesbaden nieder. Sie überleben. Aber hat auch ihr Café Engel die Bomben überstanden? Ja! Nun müssen die beiden Frauen es nur wieder zum Laufen bringen! Ob sie es schaffen aus dem Café Engel wieder ein florierendes Künstlercafé zu machen?

Der Schreibstil dieses Romans ist sehr einfach. Dennoch kam ich nur recht langsam voran. An was dies gelegen hat kann ich nicht festmachen. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Ein Kapitel umfasst meist gute zehn Seiten. So dass ein Erzählstrang voranschreiten kann, man allerdings doch nicht so richtig in die Person und ihre Sicht eintauchen kann. Zusätzlich kam hinzu, dass ich mich mit den Charakteren nicht identifizieren konnte und sie mir die gesamte Handlung hinweg (immerhin knapp 600 Seiten) fremd und fern bleiben. Zunächst waren mir wenigstens Hilde und Luisa sympathisch, doch ab der Mitte des Buches gingen mir alle fünf erzählenden Charaktere auf die Nerven. Neben Heinz, der immer noch in seiner Künstlerwelt festhängt, war dies vor allem Julia, sie scheint naiv und unbelehrbar, fast schon dumm. Aus welchen Gründen, kann ich hier nicht schreiben, da ich sonst spoilern würde. Hilde und Else sind sehr starke Frauen. Sie stehen definitiv ihren Mann. Im Prolog wird durch eine Aussage von Hilde schon klar, dass Else schon immer die Hosen anhatte. Dennoch repräsentieren die beiden die starken Frauen, die die Heimat am Leben gehalten haben, während die Männer an der Front waren. Natürlich hatten die beiden auch etwas Glück. Hätten sie nicht so gute Verbindungen zu den amerikanischen Soldaten, wäre die Versorgung sicherlich nicht so gut! Auch Luisa fand ich anfangs sehr beeindruckend. Auf der Flucht ist sie die Erwachsene und es gelingt ihr gut. Auch diese Erzählungen, die neu für mich waren, wirkten sehr authentisch.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Atmosphäre, vor allem am Anfang des Buches, denn sie kommt sehr gut rüber! Im Prolog hat man selbst das Gefühl im Café Engel zu sitzen und dem Trubel zu folgen. Auch während Heinz‘ Zeit in Gefangenschaft, erhält der Leser einen sehr authentischen Einblick in die Situation in den Lagern. So etwas habe ich bisher noch nicht gelesen, so war es noch einmal zusätzlich interessant.
Was mich sehr gestört hat: immer wieder kommen Probleme oder Streitigkeiten auf, dann gibt es einen Perspektivwechsel und sobald die Handlung wieder zurück ist, ist das Problem gelöst, es gibt keine Streitigkeiten mehr und so weiter. Das fand ich teilweise nicht nachvollziehbar und ich hatte das Gefühl mir fehlen Informationen. Irgendwie angefangen, aber nicht beendet. Schade. Denn Platz genug ist in der Geschichte ja, man müsste sich eben auf ein paar Sachverhalte fokussieren.
Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, habe ich mit einer Geschichte gerechnet, in der Hilde und Luisa sehr schnell auf einander treffen und nicht erst im letzten Drittel. Das fand ich sehr schade, denn so zog sich die Geschichte etwas. Auch wenn die bisherigen Schilderungen sehr interessant waren. Beispielsweise Luisas Flucht. Hätte aber auch kürzer sein können.

Gut gefällt mit, dass das Buch – obwohl es eine Trilogie wird – in sich geschlossen ist. Dieser Band endet 1945 und der nächste Band startet im Jahr 1951. Ich persönlich werde wohl mit diesem Band die Trilogie schon beenden, da mir die Charaktere einfach nicht zugesagt haben. Es gibt mittlerweile einige Trilogien, die in ähnlichen Zeiten spielen und mir besser gefallen.
Ich vergebe drei von fünf Sternen. Da mir die Geschichte an sich gefällt, nur die Charaktere nicht meins sind und mir ein bisschen der rote Faden und die Nachvollziehbarkeit fehlt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.02.2019
Totwasser
Hofelich, Julia

Totwasser


gut

Gute Story, nerviger Protagonist

Grace Riccardi soll ihren Ehemann, den berühmten Schauspieler, Nico Benten ermordet haben. Nun wird ihr der Prozess gemacht und Dr. Linn Geller ist ihre Anwältin. Doch Linn glaubt an Riccardis Unschuld auch wenn diese dabei bleibt, dass sie die Mörderin ist. Linn möchte die Wahrheit wissen und beginnt selbst zu ermitteln und dann ist sie nicht nur dabei, sondern mittendrin.

Dieser Kriminalroman ist das Debüt von Julia Hofelich, die selbst als Anwältin gearbeitet hat. Somit weiß sie, von was sie schreibt. Mich konnte dieser Kriminalroman dennoch nicht richtig überzeugen. Die Handlung ist interessant und auch teilweise spannend. Aber fesseln konnte sie mich nicht. Das lag vielleicht auch an den mir unsympathischen Charakteren. Linn Geller ist der Hauptcharakter und aus ihrer Sicht wird auch die Handlung erzählt. Früher war sie eine Staranwältin, doch durch einen Unfall hat sie alles verloren. Mittlerweile hat sie sich zusammen mit einem Partner eine kleine Kanzlei aufgebaut, aber unter den Folgen ihres Unfalls leidet sie noch heute. Aufgrund dessen wirkt sie sehr paranoid. Dieser Charakterzug hemmt sie auch in manch einer Situation. Für mich war es etwas überspitzt und nicht nachvollziehbar. Auch Linns Partner Götz war mir etwas suspekt. Den Schuldigen oder Unschuldigen (wie auch immer) in diesem Fall konnte ich leider auch nichts abgewinnen. Ein weiterer Minuspunkt ist für mich, dass ich einen Kriminalfall erwartet hatte, der in Stuttgart oder zumindest in Deutschland spielt. Allerdings waren wir doch die meiste Zeit in England unterwegs. Das fand ich sehr schade, denn das Zusammentreffen mit den Engländern hat mir nicht gefallen. Vor allem, dass nun die Dialoge gerne mal halb auf Englisch abliefen.
Gut gefallen hat mir, dass genug Platz für eigene Spekulationen bliebt und der Leser sich selbst Täter und Opfer suchen konnte. Nur um dann wieder überrascht zu werden. Das ist Julia Hofelich durchaus gelungen. Dennoch sehe ich noch Verbesserungspotential.

Leider kam ich nicht so richtig in diesen Kriminalroman rein, einerseits wegen der Charaktere und andererseits wegen dem Ausflug nach England – mir fehlte das Gefühl einen deutschen Krimi zu lesen. Deshalb vergebe ich nur drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 19.02.2019
Die Reise unserer Gene
Krause, Johannes

Die Reise unserer Gene


ausgezeichnet

Ein sehr spannendes und lehrreiches Sachbuch!

In diesem Buch geht es um die Herkunft des Menschen. Migration war schon immer ein großer Teil des Lebens. Ohne Migration wären wir heute nicht hier. Sogar die Balkanroute ist nichts Neues – auf ihr kamen schon unsere Vorfahren vor 8.000 Jahren nach Europa. Dieses Buch führt einen wieder vor Augen, dass wir alle gemeinsame Vorfahren haben und wir genetisch einzelne Völker und Nationen nicht eingrenzen können.
Johannes Krause und Thomas Trappe schildern wunderbar, wie der Homo sapiens sich von seinen Vorfahren abspaltet und Europa – ja die ganze Welt – besiedelte. Durch heute mögliche genetische Untersuchungen wurde hier so manch eine alte Hypothese über Bord geworfen. Die Archäogenetik ist ein recht neuer Wissenschaftszweig, der uns in der Zukunft noch viele neue Erkenntnisse bringen wird. Sehr interessant finde ich, dass aus alten (mehrere tausend Jahre) Knochen noch DNA isoliert werden kann, welche nun sequenziert wird. Sogar Krankheitserreger lassen sich aus diesen alten Knoch entnehmen und analysieren. Beispielweise konnte so die Entstehung und die Ausbreitung des Pesterregers nachvollzogen werden.
Der schnellen Forschung im Bereich der Sequenzierung sei Dank. Heute sind Verfahren möglich, die es vor ein paar Jahren noch nicht gab, beziehungsweise die Unsummen gekostet hätten. Heute liegt die Aufschlüsselung des menschlichen Genoms in der Preisklasse eines großen Blutbildes. Unser Glück, denn so ist die Forschung der Archäogenetik günstiger und es kann viel mehr gemacht werden.
Der Schreibstil dieses Buches hat mir sehr gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Auch für Laien ist dieses Sachbuch leicht verständlich, da Fachbegriffe und auch Methoden erklärt werden. Teilweise wird in Fußnoten auch noch etwas Hintergrundwissen aufgegriffen. Die ganze Migrationsgeschichte wird dem Leser mit vielen ausführlichen Erklärungen nähergebracht. Den wunderbaren Schreibstil kann ich auch wie folgt zusammenfassen: Wir haben es hier mit einem Sachbuch zu tun, allerdings war es so spannend, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte. Und gerne die Nacht durchgelesen hätte. Das ist mir bei einem Sachbuch auch noch nie passiert.
Das Buch ist in zehn Kapitel eingeteilt, welche chronologisch der Reise unserer Gene folgen. Das letzte Kapitel gibt einen kleinen Einblick in die Zukunft der Genetik. Der Text wird auch immer wieder durch einzelne Landkarten und Abbildungen unterbrochen und ergänzt.

Mir hat dieses Sachbuch, welches die Ergebnisse eines neuen Wissenschaftszweigs – Archäogenetik – mit tagesaktuellen Debatten verbindet, sehr gut gefallen. Ich habe einiges dazugelernt und kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen! Ich vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sternen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.02.2019
Unter dem Limonenhimmel
Matisek, Marie

Unter dem Limonenhimmel


gut

Sommerlicher Roman zur leichten Unterhaltung

Amalfi, Italien. Marco und Lisabetta sind nun endlich ein Paar – mit dreißig Jahren Verspätung. Doch genießen können sie das nicht, denn immer wieder holt sie die Vergangenheit ein und dann ist da auch noch die Zitronenfarm der Pantanellas, die nicht mehr so gut läuft, wie sie soll.

Es handelt sich bei diesem Roman um die Fortsetzung von „Sommer der Erinnerungen“ und „Ein Sommer wie Limoneneis". Es ist ein Roman über Italien, Zitronen, Familie und Freundschaft – aber auch der Klimawandel findet seinen Platz. Wer ein bisschen Urlaubsflair und leichte Unterhaltung möchte ist hier richtig. Der Roman liest sich leicht und zügig. Der Schreibstil gefällt mir gut. Die Italien-Atmosphäre ist beim Lesen sehr gut zu spüren! Allerdings fehlte es mir an einer guten Geschichte. Die Handlung dümpelt mehr vor sich hin und eigentlich passiert die erste Hälfte des Buches nichts Besonderes. Danach kommt ein bisschen Spannung auf, diese verfliegt dann aber auch wieder.
Leider konnten mich die Charaktere ebenfalls nicht sonderlich überzeugen. Sie blieben mir fern und ich konnte nichts mit ihnen anfangen. Eine Entwicklung gab es bei ihnen nicht beziehungsweise kaum.
Für einen Tag am Strand ist dieses Buch sicherlich eine gute Unterhaltung. Auch an einem Wintertag ist es gut geeignet, da man sich so von innen wärmen kann, indem das Buch den Leser mit an die Amalfiküste nimmt und den Duft von Zitronen verströmt.
Obwohl mir die Charaktere und auch die Geschichte als Ganzes nicht so richtig zusagten, empfinde ich den Schreibstil und die Atmosphäre als sehr gelungen, deshalb vergebe ich drei von fünf Sternen. 

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2019
Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese
Sabbag, Britta;Kelly, Maite

Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese


ausgezeichnet

Wunderschön illustriert, inhaltlich top

Dieses Kindersachbuch thematisiert den Lebensraum Wiese. Es enthält Einiges an Pflanzenkunde. Viele Tierarten werden ebenfalls besprochen. Auch über die nahen Verwandten der Hummel – die Bienen und Wespen – wird kurz gesprochen. Zwischendurch gibt es auch einen kurzen Exkurs zu einem Teich. Das Buch erzählt aus der Hummelperspektive, das heißt es wir von wir gesprochen und es sind die Hummeln gemeint. Die Zeichnungen sind wirklich sehr schön. Die kleine Hummel Bommel ist eigentlich ein kleines Kind mit wenigen Haaren auf dem Kopf, die in einem Hummelkostüm steckt. Dies soll den Kindern wohl die Hummel näherbringen, da sie ihnen selbst ähnelt. Teilweise werden auch echte Fotos mit Zeichnungen kombiniert. Zum Beispiel eine reale Blumenwiese mit der fiktiven Hummel Bommel. Das hat mir sehr gut gefallen.
Der Text des Buches ist häufig in Info-Kästen hervorgehoben, die durch imaginäre Klebestreifen auf das Hintergrundbild geklebt sind. Das sieht sehr schön aus und lässt das ganze offen und freundlichen wirken. Nicht so trocken, wie ein Erwachsenensachbuch.
Immer wieder gibt es Tipps, wie das Kind selbst die kleine große Welt der Wiese entdecken kann – den sogenannten Hummeltipp. Am Ende gibt es noch Hinweise, wie der Mensch den Hummeln das Leben erleichtern kann.
Empfohlen ist dieses Buch ab drei Jahren. Der Schreibstil ist einfach und ohne Vorkenntnisse sehr gut verständlich. Allerdings glaube ich nicht, dass dreijährige alles verstehen werden. Aber dennoch kann man dieses Buch mit einem dreijährigen beginnen. Ich würde die Altershöchstgrenze auf sechs bis sieben Jahre setzen, danach ist die Sprache doch zu einfach.
Da ich das Buch als eBook gelesen habe, kann ich leider nichts zur Beschaffenheit des gedruckten Buches sagen.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Die Zeichnungen sind zum Niederknien und inhaltlich habe ich nichts auszusetzen. Wissenschaftliche Fehler sind mir nicht aufgefallen und die besprochenen Themen sind sehr kindgerecht. Ich vergebe volle fünf von fünf Sternen und kann allen Eltern dieses wunderbare Buch nur wärmstens ans Herz legen.

Bewertung vom 13.02.2019
Schwarz wie Erde / Vanitas Bd.1
Poznanski, Ursula

Schwarz wie Erde / Vanitas Bd.1


sehr gut

Gegen Ende genial

Carolin Bauer arbeitet als Friedhofsgärtnerin am Wiener Zentralfriedhof. Doch eigentlich gibt es sie gar nicht. Sie ist eine andere Frau, doch diese Frau ist offiziell tot. Und dann bekommt sie eines Tages einen Auftragt für ein Gesteck. Und in verkrampft sich alles.

Dieser Thriller braucht einiges an Anlaufzeit. Der Leser wird mit vielen Puzzleteilen versorgt, die er nicht zuordnen und ergänzen kann. Immer wartet man bis sich etwas zusammenfügt. Aber darauf wartet man recht lang. Dennoch ist es die gesamte Zeit über sehr spannend. Und man denkt sich die kuriosesten Geschichten aus, nur um dann am Ende komplett überrascht zu werden und so auch endlich den Großteil des Puzzles zusammensetzen zu können. Vanitas – Schwarz wie Erde ist der Auftakt zu einer neuen Thriller Reihe von Ursula Poznanski. Ich sehe diesen Band als Einführungsband, in dem wir zunächst Carolin etwas kennen lernen und ihren ersten „Fall“ miterleben dürfen. Carolin bleibt dem Leser recht unbekannt und in gewisser Weise fremd. Über ihre Vergangenheit erfährt man nicht allzu viel und muss sich das selbst denken. Ich schätze mal, dass ihre Vergangenheit in den Folgebänden nach und nach aufgeklärt wird. Dennoch war mir Carolin sympathisch und ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen. Sie ist auf der Flucht, sie wurde als tot erklärt, dennoch ist sie sich sicher, dass die Gefahr nicht gebannt ist und die Karpins noch hinter ihr her sind. Diese Angst, und fast schon Paranoia, hat Ursula Poznanski sehr gut rübergebracht. Es wirkt sehr realistisch und nachvollziehbar.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen! Er ist sehr flüssig und angenehm zu lesen – man fliegt regelrecht über die Seiten. Die Handlungen sind sehr anschaulich beschrieben, zum Beispiel die einzelnen Mordszenen, von denen es so einige gibt. Diese werden meist als einzelne Kapitel eingefügt, aus welchen nicht herausgeht, um wen es sich handelt. Alle anderen Kapitel werden aus Carolins Sicht erzählt. Wodurch der Leser auf Carolins Wissensstand ist – vorausgesetzt sie teilt ihre Geistesblitze mit dem Leser, was leider nicht immer der Fall war. So musste man beim Lesen häufiger mal mit Carolin schimpfe, sie solle doch endlich ihre Gedanken laut aussprechen.
Sehr gefallen hat mir auch dieses durchgehende Mittel der Sprache der Blumen. Geheimbotschaften werden durch Blumensträuße übermittelt. Eine sehr schöne Idee.

Das Buch war, vor allem zum Ende hin, unglaublich spannend, so dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Am Ende waren die anfänglichen Startschwierigkeiten vergessen und nun kann ich gerne vier von fünf Sternen vergeben. Den fünften Stern muss ich abziehen, da es die ersten zwei Drittel zu viele offene Fragen gab, und statt Aufklärung nur neue Fragen dazu kamen.

Bewertung vom 09.02.2019
Liebes Kind
Hausmann, Romy

Liebes Kind


ausgezeichnet

Genialer Thriller

Lena ist seit fast vierzehn Jahren verschwunden. Ihre Eltern hoffen immer noch, dass sie wieder auftaucht. Dann wird eine Frau ins Krankenhaus eingeliefert. Sie scheint in einer Hütte im Wald gefangen gewesen zu sein. Ein kleines Mädchen ist bei ihr und verrät den Ärzten, dass die Frau Lena heißt.

Romy Hausmann ist ein wirklich grandioses Debüt gelungen. Dieser Thriller ist durchgehend spannend und man kann ihn nicht mehr aus der Hand legen. Noch dazu tappt der Leser Ewigkeiten im Dunkeln und kommt einfach nicht auf den Täter. Auch die Handlung wird erst nach und nach aufgedeckt und immer wieder kommt es zum Aha-Effekt – wieder ein Puzzleteil, das eingesetzt werden kann. Erzählt wird die Handlung aus drei unterschiedlichen Perspektiven: Die Frau aus dem Haus, Hannah ein kleines Mädchen und Matthias, der Vater des Entführungsopfers. Die Charaktere sind Romy Hausmann wunderbar gelungen. Ihre Gefühle kommen sehr gut rüber und sie wirken sehr authentisch. Das Entführungsopfer mit, auf der einen Seite, der Angst und der Scham und auf der anderen Seite wird hier die psychologische Veränderung durch den Psychoterror sehr gut sichtbar. Der Vater des Entführungsopfers verdeutlicht die Angst um die Tochter, die ewig anhaltende Hoffnung, sie doch noch lebend zu finden – das „Sich an jede kleine Möglichkeit klammern“. Und die kleine Hannah, für die eine Welt zusammenbricht und die nicht versteht, was denn so schlimm war. Sehr gefallen hat mir hier auch, dass sich der Schreibstil zu jeder Perspektive geändert hat. Hannah zum Beispiel kennzeichnet sich durch eine einfache, kindlichere Sprache.
Auch die Atmosphäre des Thrillers hat mir sehr gut gefallen. Es wirkte alles sehr anschaulich und es war in gewisser Weise wie Kino-im-Kopf. Man sitzt mit Lena und den Kindern in der Waldhütte, oder ist bei Matthias und Karin zuhause. Das hat mir richtig gut gefallen.
Viel mehr kann ich leider nicht sagen, da ich so spoilern würde. Bei diesem Thriller geht das sehr schnell und es wäre schade, denn so richtig spannend bleibt es nur, wenn man ahnungslos an dieses Buch heran geht!
Ich kann einfach nur sagen: so muss ein Thriller sein! Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer denn nun der Entführer ist. Am Ende wurde alles sehr logisch und nachvollziehbar aufgeklärt. Und somit gab es einen wunderbar stimmigen Abschluss. Endlich mal wieder ein richtig psychologischer Thriller! Sehr gerne vergebe ich volle fünf von fünf Sternen und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.