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Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 02.01.2017
Phase Null / Die Auserwählten Bd.5
Dashner, James

Phase Null / Die Auserwählten Bd.5


sehr gut

Da ich die Maze Runner-Reihe liebe, war ich schon wahnsinnig gespannt auf diesen letzten Band. „Phase Null“ ist ein Prequel und spielt zeitlich vor dem ersten Band der Maze-Runner Trilogie. Endlich werden die letzten Geheimnisse gelüftet und man erfährt alles über Thomas Leben, bevor er ohne Erinnerungen im Labyrinth abgesetzt wurde. Trotz des sehr ruhigen Erzähltempos konnte das Buch mich überzeugen, da endlich alle offenen Fragen beantwortet werden.

Thomas wächst in einer Welt auf, in der es kaum noch Hoffnung gibt. Nach der Sonneneruption brach ein Virus aus, der Menschen in den Wahnsinn fallen lässt und schließlich zum Tod führt. Thomas und ein paar weitere Jugendliche sind die letzte Chance für die Menschheit, denn sie sind immun gegen den Virus. Laut der Organisation ANGST sind diese Jugendlichen die Auserwählten, die die Welt retten sollen. Doch hinter verschlossenen Türen liegen furchtbare Geheimnisse verborgen. Ohne es zu wissen, werden die Jugendlichen auf ein Experiment vorbereitet, bei dem die Organisation ANGST vor nichts zurückschreckt, um ihre Ziele zu erreichen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils sehr leicht gefallen. Da in diesem Buch die Hintergründe zur Trilogie erklärt werden, ist das Erzähltempo in „Phase Null“ eher ruhig. Man lernt hauptsächlich das alltägliche Leben von Thomas bei der Organisation ANGST kennen. Der Leser begleitet Thomas über viele Jahre hinweg, in denen er von ANGST ausgebildet und gedrillt wird. Erst nach und nach kann man hinter die Kulissen schauen und entdeckt schließlich eine Intrige nach der nächsten. Je älter Thomas wird, umso mehr beginnt er ANGST zu hinterfragen. Mit Thomas hatte ich hauptsächlich Mitleid. Es ist wirklich furchtbar, was die Organisation mit den auserwählten Kindern und Jugendlichen anstellt. Ich konnte von Anfang an mit Thomas mitfühlen. Bei Teresa ist mir das nicht gelungen. Irgendwie kann ich immer noch nicht verstehen, warum sie sich völlig anders entwickelt als Thomas. Nach und nach kommen immer weitere bekannte Charaktere ins Spiel wie Newt, Minho und Chuck. Besonders interessant fand ich auch die Entwicklung von Ava Paige.

Die Geschichte ist insgesamt sehr ruhig mit einer düsteren und bedrückenden Atmosphäre. Obwohl sich das Buch zu keinem Zeitpunkt gezogen hat, hätte ich mir zwischenzeitlich ein wenig Spannung gewünscht, damit die ruhige Grundstimmung etwas aufgepeppt wird. Gut gefallen hat mir, dass endlich alle offenen Fragen beantwortet wurden und man so vieles besser nachvollziehen kann. Obwohl „Phase Null“ zeitlich vor der Trilogie spielt, sollte man - um Spoiler zu vermeiden - erst Band eins bis drei lesen.

Fazit: Das Prequel „Phase Null“ ist für Fans der Maze Runner-Reihe ein gelungener Abschluss, in dem viele Geheimnisse gelüftet werden. James Dashner beantwortet in diesem Buch alle offenen Fragen zur Trilogie und gibt einen tiefen Einblick in das Leben von Thomas bei der Organisation ANGST. Das Buch kommt ohne actionreiche Szenen aus und liefert Fans der Trilogie jede Menge Hintergrundwissen.

Bewertung vom 30.12.2016
Camp 21
Wekwerth, Rainer

Camp 21


ausgezeichnet

Das Buch „Camp 21 – Grenzenlos gefangen“ von Rainer Wekwerth war mir schon auf der Frankfurter Buchmesse in der Verlagsvorschau aufgefallen. Bisher kannte ich von diesem Autor nur „Blink of Time“ und war daher sehr gespannt auf das neue Jugendbuch. Ich habe „Camp 21“ innerhalb kürzester Zeit gelesen und bin begeistert. Gerade jüngere Leser werden viel Spaß beim Lesen haben.

Durch eine Verkettung von Ereignissen landen Mike und Kayla in dem berüchtigten Camp 21, das mit furchtbaren Methoden arbeiten soll. Auf den ersten Blick wirkt alles sehr harmonisch. Es wird viel gearbeitet, aber die Stimmung der anderen gefangenen Jugendlichen scheint gut zu sein. Das Camp setzt auf elektronische Armbänder, die die Flucht der Insassen verhindern sollen. Immer zwei Jugendliche werden über die Bänder miteinander verbunden. Mike und Kayla erhalten bei ihrer Ankunft diese Armbänder und können sich dadurch nur noch maximal 200 Meter voneinander entfernen. Überschreiten sie die Entfernung, drohen ihnen schlimme Schmerzen, die durch Impulse der Armbänder verursacht werden. Während Kayla versucht ihre Zeit abzusitzen und sich mit der Situation zu arrangieren, spürt Mike immer deutlicher, dass im Camp etwas nicht stimmt.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und einfachen Schreibstils sehr leicht gefallen. Man hat alles gut vor den Augen und das Buch liest sich sehr schnell. Kayla und Mike sind zwei wahnsinnig sympathische Protagonisten, mit denen sich gerade jugendliche Leser gut identifizieren können. Beide sind durch Lappalien im Camp gelandet und nicht, weil sie ständig Ärger machen. Obwohl beide zum eher ruhigeren, bedachten Typ gehören, haben Mike und Kayla etwas Kämpferisches an sich und stellen sich gegen einen übermächtigen Feind. Die Geschichte baut sich zu Beginn etwas langsam auf, ist aber trotzdem von der ersten bis zur letzen Seite spannend und gipfelt in einem rasanten Finale. Die Umsetzung der Story passt sowohl sprachlich als auch inhaltlich sehr gut zur Zielgruppe von ab 12 Jahren. Aus meiner Sicht ist Rainer Wekwerth mit „Camp 21“ ein spannendes Jugendbuch gelungen, das dank der Aufmachung des Covers auch perfekt als Geschenk für jüngere männliche Leser geeignet ist. Ich persönlich hätte gerne noch mehr Hintergrundinformationen bekommen. Wer steckte im Einzelnen hinter Camp 21 und welche Ziele wurden mit den Experimenten genau verfolgt? Daher würde ich als Erwachsene vier von fünf Sternen vergeben. Doch ich denke für die angegebene Zielgruppe ist das Buch perfekt gelungen und hat in Hinblick auf jüngere Leser volle fünf Sterne verdient.

Fazit: „Camp 21 – Grenzenlos gefangen“ ist ein spannendes Jugendbuch von Rainer Wekwerth ab 12 Jahren. Sowohl die Handlung, als auch die Umsetzung wurden perfekt auf die junge Zielgruppe abgestimmt. Durch die Kombination mit dem rasanten Finale bietet „Camp 21“ ein tolles Lesevergnügen für Jung und Alt.

Bewertung vom 14.12.2016
Herzkönig / Dark Wonderland Bd.3
Howard, A. G.

Herzkönig / Dark Wonderland Bd.3


ausgezeichnet

Bereits in den ersten zwei Bände der "Dark Wonderland-Trilogie" konnte die Autorin A.G. Howard mich mit ihrem Ideenreichtum und ihrem wunderbar verrückten, düsteren Wunderland begeistern. Mit "Herzkönig" ist ihr ein absolut würdiger Abschluss gelungen, der mit viel Spannung und skurrilen Fantasy-Elementen überzeugt.

Alyssa hat den letzten Kampf zwar überlebt, doch nun schweben Jeb und Morpheus in großer Gefahr. Die beiden sind gefangen an dem schrecklichen Ort IrgendwoAnders, der absolut unberechenbar ist. Um sie zu retten, muss sich Alyssa einem finalen Kampf mit Königin Rot stellen. Doch dazu benötigt Alyssa ihre Netherlingskräfte. Sie zu nutzen würde bedeuten, dass sich Alyssa ihrer dunklen Wunderlandseite hingeben muss, was ihre Liebe zu Jeb zerstören könnte. Doch hat sie als Königin von Wunderland überhaupt eine Chance auf ein Happy End mit Jeb, oder ist es ihr vorherbestimmt mit Morpheus an ihrer Seite über das Wunderland zu herrschen?

Da ich den zweiten Band vor kurzer Zeit gelesen habe, ist mir der Einstieg in den finalen Band sehr leicht gefallen. Man ist direkt wieder mitten im Geschehen und wird von den Ereignissen förmlich mitgerissen. Alyssa muss sich für eine Seite entscheiden, entweder für die Menschenwelt oder für das Wunderland. Ihr Körper ist für eine dauerhafte Doppelbelastung nicht geschaffen und ihr Herz zerreißt unter dem Druck, sich für einen Mann - ihren Herzkönig - entscheiden zu müssen. Von Tag zu Tag leidet Alyssa mehr unter der bevorstehenden Entscheidung und wird immer schwächer. Im Hintergrund wartet Königin Rot schon darauf, Alyssa ein für alle Mal zerstören zu können. Für ihr Vorhaben hat sie mächtige Verbündete gefunden, die Alyssa mehr als gefährlich werden können. Schon nach den ersten paar Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es geht Schlag auf Schlag und es passiert einfach immer etwas Neues. Der Handlungsverlauf ist so gut wie unvorhersehbar und überzeugt mit einem hohen Erzähltempo. Die ganze Geschichte ist herrlich verrückt und ergibt ein absolut würdiges Finale.

In diesem Band erleben wie die Kehrseite vom Wunderland. Vieles ist anders, als es auf den ersten Blick scheint und es gibt einige Misstände. Der Hauptteil der Story spielt an dem Ort IrgendwoAnders, an dem ehemalige Wunderlandbewohner gefangen gehalten werden. Dort ist es nicht möglich, Magie zu wirken. Die Folgen für jeden Versuch sind schrecklich, denn der Körper beginnt grausig zu mutieren. Während im Wunderland schon alle verrückt sind, sind die Gefangenen in IrgendwoAnders regelrecht im Wahn. Die Autorin überzeugt auch in diesem Band wieder mit ihrem Ideenreichtum und skurrilen Fantasy-Elementen. Doch im Gegensatz zu den vorhergegangenen Bänden geht es im Finale grausam und teilweise blutig zu. Die Atmosphäre ist düster und von Gefahr und Gewalt getränkt. Man fliegt nur so durch die Seiten und A.G. Howard gelingt es, die Spannung bis zur letzten Seite zu halten. Im Englischen gibt es einen vierten Band – „Untamed“. Ich liebe diese Reihe und hoffe wirklich sehr, dass auch diese Geschichte noch ins Deutsche übersetzt wird.

Fazit: Mit "Herzkönig" ist der Autorin A.G. Howard ein rasantes Finale der Dark Wonderland-Reihe gelungen, das mit viel Spannung und ideenreichen Fantasy-Elementen überzeugt. Für mich ist diese Reihe etwas ganz Besonderes, da sie sich von allen anderen Geschichten am Markt deutlich abhebt. Mal verrückt und skurril, mal düster und grausam nimmt das Wunderland den Leser mit all seinen Facetten gefangen und lässt ihn nicht mehr los.

Bewertung vom 07.12.2016
Jubilee und Flynn / These Broken Stars Bd.2
Kaufman, Amie;Spooner, Meagan

Jubilee und Flynn / These Broken Stars Bd.2


sehr gut

Nachdem ich den ersten Band regelrecht verschlungen hatte, war ich mehr als gespannt auf die Fortsetzung der Science Fiction-Reihe „These Broken Stars“. Die einzelnen Bücher sind in sich abgeschlossen und aus der Sicht von verschiedenen Protagonisten geschrieben. In diesem Band treffen wir auf Jubilee und Flynn, deren Geschichte vollkommen anders ist, als die von Lilac und Tarver im ersten Band.

Jubilee ist als Kommandantin auf dem Planeten Avon stationiert, der schon seit Generationen unter Krieg und Aufständen zu leiden hat. Ihre Aufgabe ist es, einen Krieg mit den Rebellen zu vermeiden, indem sie potenzielle Attentäter ausschaltet, bevor diese zur Bedrohung werden. Obwohl Jubilee in dem Ruf steht, absolut skrupellos und effizient zu handeln, gelingt es dem Rebellen Flynn sie zu entführen. Seine Tat geschieht aus reiner Verzweiflung, da Jubilee kurz davor ist ihn zu enttarnen und er spontan handeln muss. Doch der Hass der Rebellen auf das Militär ist riesig und so stellen sich viele Rebellen gegen Flynn und fordern, dass Jubilee getötet werden muss. Flynn hingegen sieht in Jubilee eine Chance, endlich mit dem Militär zu verhandeln und so den Frieden zu wahren. Von seiner Entscheidung hängt das Schicksal des ganzen Planeten ab, aber um seinen Weg zu gehen muss Flynn seine eigenen Leute verraten.

Bereits auf den ersten Seiten merkt man, dass der zweite Band nicht mit dem ersten vergleichbar ist. Währen der Reihen-Auftakt eher eine ruhigere Fantasy-Geschichte mit Science Fiction-Elementen ist, geht die Fortsetzung wesentlich mehr in Richtung Science Fiction und ist actionreicher. Im ersten Band stand die Entwicklung der Liebesgeschichte im Vordergrund, in der Fortsetzung die politischen Verhältnisse und der drohende Krieg auf Avon. Irgendwie war ich darauf nicht vorbereitet und musste mich erst mal in den neuen Stil einfinden. Die Charaktere haben mir auf Anhieb gut gefallen. Jubilee wirkt zwar auf den ersten Blick sehr hart, aber nach und nach kann man unter die raue Schale blicken. Besonders hilfreich sind dabei die Rückblenden, die vor den einzelnen Kapiteln stehen. Auch wenn sich das Puzzle erst nach und nach zusammensetzt, bekommt man dadurch einen immer besseren Eindruck von Jubilee und empfindet Mitleid und Sympathie mit ihr. Flynn war mir von Anfang an sympathisch. Er ist unglaublich mutig und vertritt ehrenvolle Ideale, für die er bereit ist alles zu opfern. Das Erzähltempo ist um einiges höher als im ersten Band, den ich in kürzester Zeit verschlungen hatte. Doch trotz der relativ vorangetriebenen Handlung bin ich im ersten Viertel des zweiten Bandes nur schleppend vorwärtsgekommen. Das lag zum einen daran, dass ich mit einer anderen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen bin, zum anderen aber auch daran, dass die Handlung zwar actionreich ist, aber gerade zu Beginn viel Raum einnimmt, um sich zu entfalten. Nach dem ersten Viertel bin ich dann in der Geschichte versunken und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Besonders das Ende hat es mir angetan. Endlich offenbart sich die Wahrheit um die „Stimmen“ und den geheimnisvollen Geist aus Jubilees Kindheit. Auch das Wiedersehen mit Lilac und Tarver hat mir gut gefallen und ich hoffe, dass ich die beiden im Finale ebenfalls eine Rolle spielen werden.

Fazit: Insgesamt ist „These Broken Stars - Jubilee und Flynn“ eine gelungene Fortsetzung. Zu Beginn braucht der Handlungsaufbau viel Raum, um sich zu entfalten. Danach sorgen viele actionreiche Szenen für eine spannende und interessante Handlung. Der zweite Band ist ein klein wenig schwächer als der Reihen-Auftakt, gibt dafür aber einen besseren Einblick in die politischen Verhältnisse. Das Puzzle setzt sich nach und nach zusammen und man kann eine große intergalaktische Verschwörung erahnen. Ich bin auf jeden Fall wahnsinnig gespannt auf die komplette Auflösung im Finale!

Bewertung vom 23.11.2016
Das Frostmädchen
Lasthaus, Stefanie

Das Frostmädchen


gut

Bereits das wunderschöne Cover von „Das Frostmädchen“ hatte mich magisch angezogen und auch der Klappentext hörte sich sehr vielversprechend an. Leider konnte mich die Umsetzung der Geschichte nicht überzeugen. Es kommt einfach keine Spannung auf und die Protagonisten drehen sich im Kreis. Man hat irgendwie das Gefühl, immer wieder das Gleiche zu lesen.

Die zwanzigjährige Neve versucht mit allen Mitteln ihre Beziehung zu ihrem Freund zu retten. Doch dann eskaliert ein Streit und Gideon schlägt sie ins Gesicht. Völlig verstört flieht Neve in den nahen Wald. Ohne Jacke und Schuhe irrt sie durch die eiskalte kanadische Winternacht, bis sie irgendwann zusammenbricht. Der junge Künstler Lauri findet sie schließlich und pflegt sie gesund. Im Laufe der Zeit fühlen sich die beiden immer mehr zueinander hingezogen. Doch Neve ist nicht mehr die, die sie mal war. Durch die Nacht im Wald wurde eine uralte Wintermagie entfesselt, die für alle gefährlich wird, die Neve liebt.


Der Einstieg in das Buch ist mir durch den ruhigen und angenehmen Schreibstil von Stefanie Lasthaus sehr leicht gefallen. Gerade am Anfang des Buches lässt die Autorin der Geschichte viel Raum, um sich zu entfalten. Das erste Viertel des Buches hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil passt super zu der märchenhaften Geschichte und das verschneite Setting hat seine ganz eigene Magie. Anfangs war ich noch sehr gespannt auf den weiteren Verlauf. Doch ab der Hälfte des Buches kam ich nur noch sehr zäh vorwärts. Die Story zieht sich unglaublich, da die Protagonisten sich ständig im Kreis drehen. Es passiert einfach nichts großartig Neues. Neve läuft in den Wald und Lauri folgt ihr, immer und immer wieder. Das ist im Groben der größte Teil der Handlung im ganzen Mittelteil. Ich war so gespannt darauf, was genau die Wintermagie ist und was sich im Reich der Winterherrin verbirgt. Doch anstatt einen Einblick in das magische Reich zu bekommen, liest man gefühlt immer wieder das Gleiche. Dazu kommen Erotikszenen, die überhaupt nicht in das Buch passen und einfach nur völlig deplatziert wirken. Auch die Charaktere konnten bei mir nicht wirklich viele Emotionen auslösen. Neve wirkt naiv und verhält sich lange Zeit einfach nur passiv, bis sie von der Wintermagie beherrscht wird. Lauri wirkt leider ebenso naiv und gutgläubig. Beide Protagonisten wirken blass und charakterlos. Die Grundidee des Buches ist wahnsinnig toll, nur wurde leider bei der Umsetzung eine Menge Potenzial verschenkt. Dabei erkennt man durchaus, dass die Autorin Talent zum Schreiben hat. Die Idee ist wirklich schön und der Schreibstil wirkt teilweise richtig märchenhaft und fesselnd. Nur der Plot und die Charaktere bieten noch einiges an Potenzial.

Fazit: „Das Frostmädchen“ von Stefanie Lasthaus punktet mit einer guten Grundidee. Leider konnte die Umsetzung mich nicht überzeugen. Die Charaktere wirken blass und es kam einfach keine Spannung auf. Die Handlung dreht sich immer wieder im Kreis und es wird insgesamt sehr viel Potenzial verschenkt. Von mir gibt es leider nur ganz knappe drei Sterne.

Bewertung vom 23.11.2016
Weltenriss
Grove, S. E.

Weltenriss


sehr gut

„Weltenriss – Die Karten der verlorenen Zeit“ überzeugt mit einer erfrischenden Idee, die gut umgesetzt wurde. Dadurch hebt sich das Buch deutlich von anderen Geschichten am Markt ab. Der Schreibstil ist jedoch sehr gewöhnungsbedürftig und wird sehr wahrscheinlich nicht jedermanns Sache sein.

Durch die „Große Disruption“ wurde die komplette Zeit auf der Erde durcheinandergebracht. Ganze Kontinente wurden in der Zeit verschoben und liegen nun in verschiedenen zeitlichen Epochen. Sophias Onkel Shadrack bereist und erforscht die neuen Länder und Zeitzonen regelmäßig. Er ist ein berühmter Kartograph, der verschiedenste Karten der neuen Welt anfertigt. Eines Tages wird er von einer mysteriösen Frau entführt, für die er die berüchtigte Carta Major finden soll. Der Legende nach ist in dieser Karte die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft verzeichnet. Um ihr Ziel zu erreichen und die Karte in ihren Besitz zu bringen, schreckt Shadracks Entführerin vor nichts zurück. Für Sophia steht von der ersten Sekunde an fest, dass sie ihren Onkel retten muss. Gemeinsam mit ihrem neuen Freund Theo macht sie sich auf die Suche nach Shadrack. Eine gefährliche und abenteuerliche Reise durch die Zeiten der neuen Welt beginnt.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den sehr detaillierten und verschachtelten Satzbau etwas schwerer gefallen als sonst. Manche Sätze sind wirklich sehr lang und erschweren den Lesefluss, wodurch man an diesem Buch länger liest, als an anderen Jugendbüchern mit vergleichbarer Seitenanzahl. Durch den Schreibstil hat man immer wieder den Eindruck, dass sich die Story zieht. Dabei liegt es nur daran, dass man selber beim Lesen nur langsam vorankommt. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an den Schreibstil und kann sich ganz auf die Story konzentrieren. Diese wurde wirklich sehr schön ausgearbeitet. Die Autorin S. E. Grove hat eine faszinierende Welt erschaffen. Alleine der Gedanke, dass die Kontinente unserer Welt in unterschiedlichen Zeitepochen liegen könnten, ist der absolute Wahnsinn. Besonders hervorzuheben ist auch der Ideenreichtum der Autorin. Alleine die verschiedenen Kartenarten sind wundervoll. An dieser Stelle kommt auch der ausschweifende Schreibstil gut zum Tragen. Man hat die Karten sofort vor den Augen und geht zusammen mit Sophie auf Entdeckungstour. Es gibt insgesamt sehr viele ideenreiche und schöne Elemente im Buch zu entdecken. Aufgrund der Komplexität der Zeitenverschiebung und der politischen Probleme würde ich die Zielgruppe auf ab 15 Jahre schätzen. Empfohlen wird das Buch ab 12 Jahren, aber ich denke für dieses Alter ist die Geschichte zu verstrickt und zu komplex.

Fazit: „Weltenriss – Die Karten der verlorenen Zeit“ von S. E. Grove ist ein ideenreicher Abenteuerroman, der mit einer originellen Grundidee überzeugt. Es gibt viele neue Elemente zu entdecken, die mir richtig gut gefallen haben. Nur der verschachtelte Schreibstil bremst die Handlung etwas aus und sollte im Hinblick auf die junge Zielgruppe im Folgeband etwas mehr auf den Punkt gebracht werden.

Bewertung vom 22.11.2016
Verwandte Seelen
Stevens, Nica

Verwandte Seelen


ausgezeichnet

Die Trilogie „Verwandte Seelen“ von Nica Stevens hat bei vielen Lesern richtige Begeisterungsstürme ausgelöst. Aus diesem Grund hatte ich hohe Erwartungen an die Reihe und war geichzeitig skeptisch, da ich mit Hype-Büchern immer vorsichtig bin. Doch schon nach kurzer Zeit hat mich die Geschichte um Samantha und Jake in ihren Bann gezogen und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Nica Stevens versteht es durch ihren bildgewaltigen Schreibstil einfach meisterlich, den Leser in der von ihr erschaffenen Welt versinken zu lassen. Doch nicht nur der Schreibstil konnte mich begeistern, sondern auch die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere. Sam und Jake sind zwei wunderbare Protagonisten, die man einfach ins Herz schließen muss. Jede Menge Spannung, Action und dramatische Wendungen sorgen für ein fantastisches Leseerlebnis. Die Bücher dieser Reihe kann man einfach nicht mehr aus der Hand legen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.11.2016
Feuer und Eis / Elesztrah Bd.1 (eBook, ePUB)
Bechert, Fanny

Feuer und Eis / Elesztrah Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Elesztrah" war mir schon häufiger durch die tollen Rezensionen aufgefallen. Da ich sehr selten die typischen High Fantasy-Geschichten rund um Elfen, Zwerge und Orks lese, war ich mir lange Zeit nicht sicher, ob ich mich an das Buch heranwagen sollte. Auf der Messe ist mir das Buch dank des Covers sofort ins Auge gefallen und nach ein paar Fragen zum Inhalt war ich dann doch neugierig. Ich bin ohne große Erwartungshaltung an das Buch herangegangen und wurde überrascht von einer komplexen Fantasygeschichte mit vielschichtigen Charakteren und einem spannenden Finale.

Die Elfe Lysanna hat schon einige Schicksalsschläge erlebt, doch am schlimmsten trifft sie das Verschwinden ihres Gefährten. Mitzum soll ein Gefangener des gefürchteten Flammenden Lords sein. Zusammen mit ihrem Clan, den Angelus Mortis, ersinnt Lysanna einen Plan. Denn sie will nur eines: Ihren Gefährten finden und am Flammenden Lord Rache nehmen. An ihrer Seite steht der Elf Aerthas, der erst vor Kurzem in ihrem Dorf aufgetaucht ist. Von Anfang an fühlen sich Lysanna und Aerthas miteinander verbunden. Beide tragen große Kräfte in sich, die sie jedoch nicht beherrschen können. Während der gemeinsamen Trainingsstunden kommen sich Aerthas und Lysanna immer näher. Aber das Schicksal geht seine eigene Wege, denn nach wie vor sinnt Lysanna auf Rache und der Kampf mit dem Flammenden Lord steht kurz bevor. Auch ihren Gefährten Mitzum hat ihr Herz längst nicht vergessen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und flüssigen Schreibstils von Fanny Bechert sehr leicht gefallen. Die Geschichte ist aus Erzählersicht geschrieben, wodurch man einen guten Einblick in viele Charaktere erhält. Diese sind alle sehr detailiert und facettenreich ausgearbeitet worden. Man merkt, wieviel Herzblut den den einzelnen Protagonisten steckt. Jeder hat seine Ecken und Kanten. Es gibt kein Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Gerade weil Lysanna, Aerthas und viele andere Charaktere nicht perfekt sind, haben sie mir besonders gut gefallen. Sie alle haben Schwächen oder eine dunkle Seite. Dadurch wirken sie authentisch und bleiben gut im Kopf. Am Anfang kann man viele Protagonisten nicht richtig einordnen. Erst nach und nach erfährt man kleine Details und kann ihr Handeln besser nachvollziehen und Sympathiepunkte verteilen.

Die Handlung wirkt sehr durchdacht und überzeugt mit vielen überraschenden Wendungen. Zwar landet man am Anfang direkt mitten im Geschehen und muss sich erst orientieren, aber die komplette Welt Elesztrah entfaltet sich mitsamt ihren Geheimnissen erst nach und nach. Das Buch bietet weit mehr als nur Elfen, Zwerge und Orks. Gerade die vielen Ideen und Fantasy-Elemente der Autorin konnten mich begeistern. Hinter allem steht die Frage, was Liebe wirklich ist. Wo beginnt sie und wo hört sie auf? Was ist Liebe, was ist Zuneigung? Damit spricht die Autorin ein Thema an, über das wir mit Sicherheit alle schon nachgedacht haben.

Während das Erzähltempo anfangs noch sehr ruhig ist, nimmt es stetig zu, bis es zum Ende hin regelrecht rasant wird. Das Finale gipfelt in einem spannenden Showdown, bei dem ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ganz am Ende wartet ein wirklich fieser Cliffhanger auf den Leser, der deutlich macht, dass das Happy End nicht von Dauer ist.

Fazit: Mit "Elesztrah" konnte mich die Autorin Fanny Bechert überraschen und begeistern. Hinter der High Fantasy-Geschichte verbirgt sich eine abenteuerliche Suche mit der tiefgehenden Frage, wo Liebe beginnt und wo sie endet. Von mir gibt es volle fünf Sterne!

Bewertung vom 15.11.2016
Die Schatten der Erinnerung / Verwandte Seelen Bd.3
Stevens, Nica

Die Schatten der Erinnerung / Verwandte Seelen Bd.3


ausgezeichnet

Bereits die ersten zwei Bände der „Verwandte Seelen-Trilogie“ konnten mich auf ganzer Linie überzeugen und ich war wahnsinnig gespannt auf das große Finale. Nica Stevens ist mit „Die Schatten der Erinnerung“ ein absolut würdiger Abschluss der Reihe gelungen. Jede Menge Spannung, Action und dramatische Wendungen sorgen dafür, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen kann.

Auf den ersten Blick scheint alles perfekt zu sein. Samantha ist schwanger und repräsentiert die Zukunft der Menschen und der Unsterblichen. Denn schon seit langer Zeit gab es keine unsterblichen Kinder mehr. Dass Jake in einem Menschen seinen Seelenpartner gefunden hat, könnte mehr als ein Einzelfall sein. Doch noch bevor ein Funken Hoffnung in den Menschen keimen kann, geschieht etwas Furchtbares. Esca ist noch am Leben und setzt alles daran, Sam in seine Gewalt zu bringen und Jakes Clan für immer zu vernichten. Sam verliert alles, was sie liebt. Während die Welt um sie herum in Scherben zerbricht, scheint auch Jake für immer verloren zu sein.

Wie gewohnt punktet die Autorin Nica Stevens wieder mit ihrem fantastischen Schreibstil. Locker und flüssig geschrieben fliegt man nur so durch die Seiten. In diesem Band passiert so unglaublich viel, womit man nicht gerechnet hat. Durch Nica Stevens wahnsinnig bildgewaltigen und detaillierten Schreibstil entstehen direkt Bilder im Kopf und man hat das Gefühl, selbst ein Teil der Geschichte zu sein und neben Sam durch den Ageless Forest zu laufen. Man kann einfach nicht anders, als völlig in der Geschichte zu versinken. Die Ereignisse überschlagen sich und dadurch bleibt das Buch von der ersten bis zur letzte Seite spannend. Am Ende sind sogar noch ein paar Tränen geflossen. Die Verwandte Seelen-Reihe ist wirklich wunderschön und absolut lesenswert. Das Ende wurde von Nica Stevens perfekt gewählt und entspricht meinen Erwartungen. Und bei den wundervollen Covern gehört die Reihe einfach in jedes Bücherregal.

Fazit: „Die Schatten der Erinnerung“ ist ein mitreißender und würdiger Abschlussband der „Verwandte Seelen-Trilogie“ von Nica Stevens. Jede Menge Spannung, Action und dramatische Wendungen sorgen für ein fantastisches Leseerlebnis. Die Bücher dieser Reihe kann man einfach nicht mehr aus der Hand legen. Von mir gibt es für alle drei Bände 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Wer Romantic Fantasy mag, wird die „Verwandte Seelen-Trilogie“ lieben.

Bewertung vom 13.11.2016
Nordlichtzauber / Witches of Norway Bd.1 (eBook, ePUB)
Jager, Jennifer Alice

Nordlichtzauber / Witches of Norway Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf das neue Label Dark Diamonds von Carlsen hatte ich mich schon sehr gefreut, da der Fokus auf New Adult Fantasy liegt. Mit „Witches of Norway“ durfte ich zum ersten Mal in das neue Verlagsprogramm reinschnuppern. Jennifer Alice Jager konnte mich mit ihrem Reihenauftakt rund um den Hexenzirkel der Andersons von der ersten Seite an begeistern.

Magisch und humorvoll geschrieben, kann man das Buch kaum noch aus der Hand legen. Elis ist eine eher unauffällige junge Frau, doch sie verbirgt ein Geheimnis. Sie ist eine Hexe – aber leider keine besonders gute. Ihre Kräfte lassen sich nicht von ihr beherrschen und dadurch bringt sie immer wieder andere Menschen in Gefahr. Nach einem Streit mit ihrem Freund David gehen ihre Kräfte völlig mit ihr durch und lassen ihr ganzes Haus erbeben. Elis braucht dringend Abstand von ihrem alten Leben und vor allem von David. Sie beschließt einen entfernten Familienzweig in Norwegen zu besuchen. Dort angekommen stellt Elis fest, dass die Andersons nicht nur sehr wohlhabend sind, sondern auch einem mächtigen Hexenzirkel angehören. Während ihre Tante Anna sich als gemeine Zicke entpuppt, versucht Tante Amalie so gut es geht zu helfen. Sie bringt Elis erste kleine Zauber bei und unterstützt sie, wo sie kann. Auf ihren Streifzügen durch das Haus stößt Elis schließlich auf Luc, der im Koma liegt. Von nun an besucht sie Luc regelmäßig, um ihm vorzulesen. Doch dann kommt es zu einem merkwürdigen Zwischenfall und Elis landet im Jahr 1905. Da sie nicht weiß, wie sie nach Hause gelangen soll, beginnt sie als Dienstmädchen zu arbeiten. Es dauert nicht lange, bis sie in Machtkämpfe und Intrigen verwickelt wird. Dann geschieht etwas, dass Elis alles andere vergessen lässt - sogar die Frage, wie sie in ihre Zeit zurückreisen kann.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil sehr leicht gefallen. Jennifer Alice Jager lässt fantastische Bilder von Norwegen in den Köpfen der Leser entstehen. Die Geschichte spielt zwar die meiste Zeit in dem Anwesen der Andersons, aber die Szenen, die die norwegische Landschaft beschreiben, sind der Autorin hervorragend gelungen. Sie verleihen dem Setting einen wunderschönen, magischen Touch. Die Geschichte startet mit einem super spannenden Prolog, der im ersten Band nicht aufgelöst wird. Auch die Charaktere wurden geschickt eingesetzt. Neben einer tollen Hauptprotagonistin herrscht an potenziellen Bösewichten kein Mangel. Die männlichen Protagonisten sind alle absolut undurchschaubar. Im ersten Band der Reihe kann man sie noch schwer einschätzen, was eine gewisse Spannung erzeugt. Besonders gut hat mir das Verflechten von Magie im Alltag gefallen. Jennifer Alice Jager ist es gelungen, die magischen Elemente völlig glaubhaft einzubauen. Man erfährt hauptsächlich, wie die Familie im ganz normalen Alltag Magie einsetzt. Dadurch kommt man direkt ins Träumen. Was könnte das Leben mit so ein paar Alltagszaubern nicht wunderbar sein. Der Prolog lässt aber darauf schließen, dass Elis ihre Magie sehr bald weiterentwickeln wird und wir in Band 2 auf so manchen Zauber gespannt sein dürfen. Am Ende des ersten Bandes wartet ein wirklich fieser Cliffhanger auf den Leser, der es unmöglich macht, den Folgenband nicht zu lesen. Die Geschichte endet einfach mittendrin und das, obwohl es gerade so spannend ist. Band 2 muss also ganz schnell her!

Fazit: Mit „Witches of Norway - Nordlichtzauber“ ist Jennifer Alice Jager ein fantastischer Reihenauftakt voller Magie und Spannung gelungen. Tolle Charaktere und ein wunderschönes Setting laden zum Versinken in der Geschichte ein. Die Hexe Elis hat mich oft zum Schmunzeln gebracht und ich freue mich schon darauf, sie in Band 2 wiederzutreffen.