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Benutzername: 
Lea

Bewertungen

Insgesamt 305 Bewertungen
Bewertung vom 24.06.2018
Wir sehen uns im Sommer
Hellberg, Åsa

Wir sehen uns im Sommer


sehr gut

„Wir sehen uns im Sommer“ ist wirklich wieder ein gelungenes Buch von Asa Hellberg, nur hat mir an der einen oder anderen Stelle doch etwas gefehlt, vor allem bei den Reisebeschreibungen. Deswegen kann ich leider nur vier Sterne geben, auch als absoluter Fan von der Autorin.
Es geht um Susanne, Maggan und Rebecka die vor ein paar Jahren ihre Freundin Sonja verloren haben. Nun schickt sie ihre Freundinnen per Testament auf eine Reise durch die Welt und Sonjas Vergangenheit. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Freundinnen erzählt, was alles sehr lebendig und vielschichtig macht. Wie immer versteht es Hellberg wundervoll das Leben der Generation von 50-Jährigen mit allen Höhen und Tiefen darzustellen.
Dieses Buch konzentriert sich sehr stark auf die Personen, was natürlich an sich keine schlechte Sache ist. Ich finde aber, dass dadurch doch die szenischen Beschreibungen zu kurz kommen. Die Geschichte entführt uns ja an so viele wunderbare Orte, von denen mir aber viel zu wenig erzählt wird. So wird in Australien wirklich nur erzählt, wie unsere Hauptpersonen die Asche verstreuen und schon sind sie wieder weg. Ich bin da auch irgendwann gar nicht mehr mit der zeitlichen Einordnung hinterher gekommen, waren die jetzt wirklich nur zwei Tage in Australien? Und dafür so ein langer Flug? Oder wurde der Rest einfach nur ausgespart?
Im Rest des Buches finde ich trotzdem alles sehr gut gelungen. Angefangen über den wie immer brillanten Schreibstil über die interessanten und sehr menschlichen Charaktere bis zu dem tollen Plot an sich, von einer toten Freundin um die Welt geschickt zu werden. Deswegen gebe ich sehr gerne vier Sterne hierfür. Noch ein bisschen mehr Reiseerzählung und ich wäre wieder absolut begeistert gewesen.

Bewertung vom 18.06.2018
Die Worte, die das Leben schreibt
Saunders, Adelia

Die Worte, die das Leben schreibt


gut

„Die Worte, die das Leben schreibt“ hat mir ganz gut gefallen, konnte mich aber nicht völlig überzeugen.

Es geht um Magdalena, Neil und Rick. Magdalena hat die besondere „Gabe“, dass sie die Geschichte von Leuten auf deren Haut lesen kann, vergleichbar mit Tattoos. Neil ist ein Student, auf deren Gesicht Magdalena ihren Namen entdeckt. Was hat das zu bedeuten? Neils Vater Rick ist auf der Suche nach Spuren seiner Mutter, die eine berühmte Schriftstellerin ist und ihn als Kind zurückgelassen hat. Jetzt wird die Geschichte dieser drei Personen auf ganz neue Weise verknüpft.

Das Buch lebt eindeutig von seiner guten Idee. Von Anfang an war ich fasziniert von dieser Vorstellung, dass auf der Haut der Menschen die Sachen, die denjenigen ausmachen, geschrieben sind. Vor allem hat mich begeistert, dass es auch hier ganz viel Formen gibt. Schade, dass Magdalena ihre „Gabe“ gar nicht so gerne nutzt (wenn auch aus verständlichen Gründen), ich hätte gerne noch mehr darüber gelesen.

Den Handlungsstrang von Magdalena habe ich am liebsten gelesen, weil sie diese Besonderheit hat. Aber es war auch interessant Neil und Rick näher kennenzulernen. Am besten war es, wenn sich die Stränge von den Protagonisten überkreuzt haben. Die Charaktere sind auf jeden Fall sehr verschieden und vielschichtig, sodass man viel zu entdecken hat. Das macht die Autorin auch gut, weil immer wieder Abschnitte aus der Vergangenheit eingestreut werden, die den Leser nach und nach die Figuren besser kennenlernen lassen.

Ich fand es eher anstrengend das Buch zu lesen, vielleicht liegt es daran, dass doch nur wenig passiert und viel mehr beschrieben oder die Vergangenheit erklärt wird. Am Schreibstil direkt habe ich eigentlich gar nichts auszusetzen, aber das etwas mühselige Lesen blieb.

Deswegen gebe ich dem Buch drei Sterne für ein gutes Buch, das vielleicht noch das ein oder andere Highlight hätte haben müssen, um mich wirklich zu überzeugen. Trotzdem kann ich nur noch einmal sagen, wie gut mir allein die Idee zu diesem Roman gefallen hat.

Bewertung vom 11.06.2018
Paula kommt
Lambert, Paula

Paula kommt


sehr gut

„Paula kommt“ kennen wohl die meisten aus dem Fernsehen. Jetzt hat sie auch ein Buch geschrieben, orientiert an den Fragen ihrer Zuschauer, die wohl vielen Menschen aus der Seele sprechen werden und die man sich eben vielleicht nicht traut laut zu stellen. Passenderweise trägt es den Untertitel „Das ehrlichste Sex-Buch der Welt“ und Ehrlichkeit habe ich in diesem Buch wirklich nicht vermisst.
Das Buch teilt sich in drei große Bereiche: 1. Die Basics – gut zu wissen; 2. Sextechniken – wie geht was?; 3. Normal? Normal! – Was ist schon normal?. Schade, dass es nicht noch ein ausführlicheres Inhaltsverzeichnis gibt, in denen man direkt alle Fragen auf einen Blick hat, sodass man sich wirklich genau das Kapitel raussuchen kann, was man lesen möchte. So muss man eben ein bisschen blättern.
Ich war sehr positiv vom Schreibstil überrascht, der wirklich lustig, leicht und locker ist. Man kann das Buch in einem Rutsch durchlesen. Natürlich ist es auch sehr informativ und interessant (bei manchen Sachen hätte ich mir tatsächlich gewünscht, sie schon früher gelesen zu haben, hätte es ein paar Mal einfacher gemacht). Einige Sachen weiß man oder sind einem bekannt, andere dagegen waren für mich neu. Man kann also definitiv aus diesem Buch noch etwas lernen. Dazu würzt Paula ihre Erklärungen mit eigenen und Geschichten aus ihrem Freundeskreis, die zumeist sehr lustig zu lesen sind. Sie erzählt auch viel von eigenen Fettnäpfchen und außerdem zwischendurch immer mal wieder interessante Szenen von ihrem Set zum Seriendreh.
Ich finde dieses Buch als Aufklärungsbuch für ältere Teenager gar nicht schlecht, weil in einem Buch viele verschiedene Bereiche der menschlichen Zusammenseins beleuchtet werden und einfach die wichtigsten Fragen auf informative und oft auch lustige Weise erklärt werden. Deswegen gebe ich für dieses Buch vier Sterne.

Bewertung vom 03.06.2018
Die Schönheit der Nacht
George, Nina

Die Schönheit der Nacht


ausgezeichnet

„Die Schönheit der Nacht“ kann man einfach nur als poetisch beschreiben. So ein schönes Buch voller Poesie und Wahrheit ohne etwas zu beschönigen, habe ich noch selten gelesen.
Es geht um Claire und Julie. Claire ist verheiratet und hat einen Sohn, doch sie befindet sich in einem Zustand innerer Zerrissenheit. Ähnlich geht es Julie, die mit Claires Sohn zusammenkommt. Auch sie kann sich nicht finden. Zwei völlig verschiedene Frauen in unterschiedlichen und doch so gleichen Situationen, die zusammen mit ihren Männern in Urlaub fahren und dort ganz besondere Dinge erfahren.
Das Besondere an diesem Buch ist auf jeden Fall der einzigartige Schreibstil. Nina George beschreibt Situationen auf so eine poetische Weise, dass es einem richtig ans Herz geht. Sie hat einen Blick auf die Dinge, die anderen verborgen bleiben und weiß ganz wundervoll davon zu erzählen.
Ich denke, mit Claire und Julie kann sich jede Frau auf die eine oder andere Weise identifizieren. Haben wir nicht alle Geheimnisse, die wir mit niemandem teilen wollen/können/dürfen? Darum geht es in diesem Buch. Und auch darum, wie solche Geheimnisse Frauen daran hindern wirklich frei zu sein und ihr Leben so zu leben, wie sie es wollen.
Der Roman ist sicher keine Anleitung dafür, wie man es schafft, sich selbst zu finden und sich frei zu fühlen. Aber er zeigt, wie es sein kann und dass es manchmal nur eine Person an einem gewissen Ort braucht, um eine ganz neue Entwicklung durchzumachen.
Dieses Buch ist so anders, als die meisten, die ich in letzter Zeit gelesen habe und darum hat es mich besonders gefangen genommen. Ich empfehle dieses Buch eher an weibliche Leserinnen, weil es für die Männer vielleicht schwer fällt, sich in die beiden Hauptfiguren reinzuversetzen. Interessant dürfte es trotzdem allemal sein!

Bewertung vom 31.05.2018
Fake
Rayburn, James

Fake


ausgezeichnet

„Fake“ hat mich wirklich überzeugt. Das Buch ist ein spannender Mix aus Geheimagentenarbeit, Geiselnahmen, Terror und Bestechungen, wechselt ständig zwischen verschiedenen Schauplätzen hin und her und vereint interessante Charaktere, die alle ihr eigenes Spiel spielen müssen. Dabei ist es spannend bis zum Schluss.
Da Fake wirklich viele verschiedene Handlungsstränge miteinander verknüpft, ist es fast schon schwierig, den Inhalt zusammenzufassen: Catherine Finch, eine IS-Geisel, kommt bei einem Bombenangriff ums Leben, was kein gutes Licht auf die amerikanische Regierung wirft und den Friedensprozess im Nahen Osten gefährdet. Deswegen wird CIA-Agent Pete Town damit beauftragt zu inszenieren, dass sie noch lebt. Dazu braucht er Finchs Ehemann Richard. Doch es gibt auch einige Leute, denen daran liegt, den Friedensprozess auf jeden Fall aufzuhalten, weswegen nach und nach allesamt ins Visier gerückt werden.
Am Anfang muss man sich erst einmal ein bisschen orientieren, weil in jedem Kapitel eine neue Hauptperson eingeführt wird. Aber das gelingt schnell gut und man folgt mit Spannung den Entwicklungen. Ich konnte gar nicht schnell genug fertig werden, so gespannt war ich, wie am Ende alles ausgeht. Das Buch wechselte auch im Fortlauf zwischen vielen verschiedenen Perspektiven hin und her, bei denen aber eigentlich immer direkt am Anfang gesagt wird, wer gerade erzählt, sodass auch das kein Grund zur Verwirrung ist. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen, die Kapitel sind allesamt recht kurz und so spannend, sodass man immer sagt, und noch ein Kapitel, und noch ein Kapitel,…
Ich fand das Buch wirklich toll und gebe gerne fünf Sterne. Es gab vielleicht keine richtigen Gänsehautmomente, aber die Spannung ist von Anfang bis Ende zu fassen und das Buch lässt keine Sekunde nach. Hinzu kommen die spannenden Einblicke in Agenten- und IS-Machenschaften, die staunen lassen und schockieren.

Bewertung vom 30.05.2018
Wir sind dann wohl die Angehörigen
Scheerer, Johann

Wir sind dann wohl die Angehörigen


sehr gut

„Wir sind dann wohl die Angehörigen“ besticht vor allem dadurch, dass es eine wahre Geschichte ist. Ich war damals noch etwas zu jung, um das ganze mitzukriegen, aber meine Mama wusste sofort über diese Entführung Bescheid und das hat das Buch auf einmal viel nahbarer gemacht.
1996 wurde Jan Philipp Reemtsma entführt und 33 Tage lang festgehalten. Jetzt hat sein Sohn Johann Scheerer ein Buch über diese Zeit geschrieben, über seine Einblicke und seine Gefühle, das ganze ergänzt durch Fakten, die er erst später erfahren hat. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Die Spannung kommt natürlich, für den, der zum ersten Mal von der Geschichte hört, ganz von alleine. Die ganze Zeit schwebt die Frage im Raum, ob der Vater überleben wird oder nicht. Die vielen gescheiterten Geldübergaben hören sich wie aus einem fiktiven Roman an, aber man weiß ja, dass das tatsächlich Wirklichkeit war.
Ich frage mich allerdings ein bisschen, wie ich das Buch empfunden hätte, hätte ich den Ausgang schon gewusst. Vielleicht wäre es mir dann an einigen Stellen doch zu ausführlich gewesen, obwohl der Einblick in das Leben eines Angehörigen während einer Entführung schon sehr interessant ist.
Was ich auch spannend fand ist, dass das Buch, auch wenn es von einem erwachsenen Mann geschrieben wurde, durch die Augen eines Kindes erzählt wird. Das hat Scheerer gut hinbekommen. Es muss (verständlicherweise) ein wirklich prägendes Ereignis gewesen sein, dass sich das alles bei ihm so eingebrannt hat.
Da mir das Buch wirklich gut gefallen hat und die Wahrheit sehr spannend erzählt wurde, gebe ich vier Sterne. Ich empfehle das Buch allen, die noch nicht von dieser Entführungsgeschichte gehört haben, weil es dann auf jeden Fall sehr spannend ist, und denen, die mehr Einblicke in das Leben von Angehörigen, die eine Lösegeldaufforderung kriegen, gewinnen wollen.

Bewertung vom 30.05.2018
#EGOLAND
Nast, Michael

#EGOLAND


gut

„Egoland“ von Michael Nast ist ein wirklich interessantes Buch, hinter dem vor allem viel Köpfchen steckt. Trotzdem zieht er sich über manche Strecken doch ein bisschen und spricht mich nicht immer völlig an, deswegen gebe ich gute drei Sterne.
Es geht um den Autor Andreas, der eines Tages Christoph kennenlernt und kurze Zeit später auch seine einstige Liebe Leonie wiedertrifft. Obwohl Christoph in einer Beziehung mit Julia ist, verbringt er eine Nacht mit Leonie. Dieser Erlebnisse und Entwicklungen bringen Andreas auf eine perfide Idee: Er will die drei nach seinen eigenen Regeln manipulieren und greift herb in ihre Leben ein. Da ist eine Katastrophe vorprogrammiert.
Neben dem Haupterzählstrang mit der Manipulation der Beziehungen handelt der Roman auch viel von dem Einfluss von Social Media in unserer heutigen Zeit. Nast betreibt hier regelrecht Gesellschaftskritik und trifft oft einen wahren Kern. Wie man zu dem Thema steht, soll jeder selbst entscheiden, aber ich finde, der Autor gibt in dem Buch doch einigen Stoff zum Nachdenken in Bezug auf den Medienkonsum.
Der Roman wechselt ständig zwischen den verschiedenen Perspektiven von Andreas, Christoph, Leonie und Julia hin und her, man findet sich aber als Leser gut zurecht. Die Charaktere sind sehr vielschichtig konstruiert und sehr lebensnah geschrieben, einfach ganz normale Menschen mit Höhe- und Tiefpunkten. Andreas sticht mit seinem perfiden Spiel jedoch etwas hervor.
Das Interessante an der Geschichte ist auf jeden Fall die Manipulation, die Andreas betreibt. Man fragt sich unwillkürlich, wie beeinflussbar man selbst durch so ein Spiel wäre und möchte natürlich auch wissen, wie alles ausgeht. Den Schreibstil fand ich gut, aber der Roman hat sich für mich streckenweise ein bisschen hingezogen, wo mir zu wenig passiert ist. Trotzdem fand ich das Buch sehr gut konstruiert und auf jeden Fall interessant.

Bewertung vom 21.05.2018
Ohne ein einziges Wort
Walsh, Rosie

Ohne ein einziges Wort


ausgezeichnet

Ich mag es immer, wenn Liebesgeschichten nicht dem 0815-Schema folgen, sondern etwas Besonderes sind – und das ist bei „Ohne ein einziges Wort“ auf jeden Fall so. Das Buch hat seinen ganz eigenen Charme und Zauber.
Sarah und Eddie verbringen eine wunderbare Woche miteinander, aber dann meldet er sich einfach nicht mehr bei ihr und bleibt unauffindbar. Sarah ist verzweifelt, weiß sie doch, dass die beiden mehr als nur eine Liebelei verbunden hatte. Aber was kann sie tun, außer ihm weiter Nachrichten zu schreiben? Vergessen kann sie ihn auf jeden Fall nicht.
Der Schreibstil ist wunderbar leicht, die Seiten fliegen nur so dahin. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil ich einfach nicht aufhören konnte. Man will die ganze Zeit wissen, was wirklich mit Eddie passiert ist. Die Autorin wählt einen sehr gemischten Aufbau, in dem wir nach und nach die Tage von Sarah und Eddie (in einer willkürlichen Reihenfolge) Revue passieren lassen können. Und im Gegenwartsstrang werden immer wieder geschickt Fetzen aus Sarahs Vergangenheit eingebaut, durch die man den Charakter besser kennenlernen kann.
Die beiden Hauptcharaktere hatte ich sofort von Beginn an lieb gewonnen. Sarah ist sehr nett, auch wenn ich nicht alle Handlungen von ihr nachvollziehen kann, aber man möchte so sehr, dass sie ihr Glück mit Eddie findet. Auch wenn Eddie geheimnisvoll bleibt, die Ausschnitte von der Woche mit Sarah lassen ihn sehr sympathisch erscheinen. Die Nebenfiguren sind auf ihre ganz eigene Weise speziell und geben der Geschichte noch ein bisschen Pfeffer mit (ganz besonders der kleine Rudi). So wird es nie langweilig dem Buch zu folgen.
Das Buch ist nicht nur auf seine Art romantisch, sondern auch sehr spannend geschrieben. Ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen und gebe fünf Sterne für diese wunderbare Geschichte.

8 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2018
Das Mädchen, das in der Metro las
Féret-Fleury, Christine

Das Mädchen, das in der Metro las


ausgezeichnet

„Das Mädchen, das in der Metro las“ hat mir wirklich gut gefallen, weil es auf so eine tolle Art und Weise von Büchern erzählt. Ich denke, alle die gerne lesen haben auch ein besonderes Verhältnis zu Büchern. Deswegen ist es besonders spannend, wenn eine Geschichte über Bücher in einem Buch verpackt wird.
In diesem Roman treffen wir auf Juliette, die jeden Morgen in der Metro sitzt und liest oder die Menschen um sich herum beobachtet. Eines Tages begegnet sie Soliman, der es sich zu Lebensaufgabe gemacht hat, die Geschichte von anderen Leuten mit einem einzigen richtigen Buch zu verändern. Auch wenn Juliette zunächst nicht viel mit ihm anfangen kann, lässt sie diese Idee nicht wieder los.
Ich würde diesen Roman am ehesten mit den Worten klein und liebevoll beschreiben. Es gibt kein großartiges Feuerwerk oder eine irre Spannung. Das Buch lebt von ganz leisen Tönen, die es zu etwas wirklich besonderem machen. Man folgt der Geschichte einfach wie gebannt, ist ganz versunken darin, weil sie eine ganz andere Atmosphäre kreiert als andere Bücher. Dies spiegelt sich auch in diesem wunderbaren Schreibstil wieder, der zugleich leicht aber auch ein bisschen anspruchsvoller ist.
Es ist sehr interessant die Hauptperson Juliette näher kennenzulernen, weil auch die Leser erst an ihren Schichten kratzen müssen, bevor ihre wahre Identität hindurchscheint. Außerdem macht sie im Roman auch einige Entwicklungen durch. Auch die anderen Charaktere sind gut und speziell gewählt, sehr unterschiedlich, deswegen wird das Lesen auch nicht langweilig.
Ich empfehle dieses Buch allen weiter, die mal wieder etwas ganz anderes und eher ruhiges lesen wollen und denen Bücher am Herzen liegen. Denn diese stehen absolut im Mittelpunkt und können so auf eine ganz neue Art und Weise gewürdigt werden.

Bewertung vom 21.05.2018
Revolution im Herzen
Beinert, Nadja;Beinert, Claudia

Revolution im Herzen


ausgezeichnet

Ich habe in letzter Zeit so einiges über Karl Marx gelesen, aber „Revolution im Herzen“ ist mit Abstand das spannendste Buch gewesen. Das liegt vor allem an der interessanten Perspektive. Auch wenn manches fiktiv ist und nicht historisch belegt ist (vieles aber schon), liest man stets mit Spannung, wie es für die Hauptfigur Lenchen und somit auch für Karl weitergeht.
Lenchen Demuth wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Schließlich ergreift sie dir Chance und geht nach Trier um dort als Hausmädchen zu arbeiten. Sie wird bei Jenny und ihrer Familie angestellt und lernt hier auch zum ersten Mal Karl Marx kennen. Jenny wird später die Frau von Marx, weswegen Lenchen bei Marx arbeitet.
Die Geschichte ist in mehrere Teile aufgeteilt, jeder neue Abschnitt beginnt mit einem Brief von Lenchen an Marx, sodass der Leser schon eine leise Vorahnung bekommt, was zwischen den beiden passiert. Lenchen ist ein toller Charakter und ich habe alles sehr gerne mit ihr und aus ihrer Sicht erlebt.
Das Buch ist ein faszinierender historischer Roman, den zu lesen es keine Minute langweilig wird. Immer wieder passiert etwas neues, die Zeit vergeht wie im Fluge. Dass man ja schon weiß, dass Lenchen und Karl sich verlieben werden, steigert die Spannung nur, weil man wissen will, wie und wann es passiert. Besonders gefallen haben mir die detailreichen Schilderungen der damaligen Zeit. Daran merkt man, dass der Roman trotz fiktiver Teile sehr gut recherchiert ist.Die Sprache des Romans passt sehr gut zu den damaligen Begebenheiten und man fühlt sich wohl mit dem Schreibstil.
Ich kann das Buch allen Fans von historischen Romanen, allen, die einen neuen Blick auf das Leben von Karl Marx (halb fiktiv, halb wirklich) wollen und allen die gerne gut recherchierte Bücher lesen nur herzlichst weiterempfehlen.