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tassieteufel
Über mich: 
Absolute Leseratte, Vielleserin und bekennender Seriensüchtling! Ich lese seit ich lesen kann und das eigentlich mit gleichbleibender Begeisterung, es gibt nur wenige Gelegenheiten, wo ich kein Buch dabei hab. Ich lese gern englische Krimis, ab und an auch mal Thriller, einen historischen Roman oder etwas aus der Mysterieecke, aber meine All-Time-Favorits sind und bleiben historische Krimis. In letzter Zeit habe ich Hörspiele für mich entdeckt!

Bewertungen

Insgesamt 4894 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2021
Galgenfrist für einen Toten
Ferris, Gordon

Galgenfrist für einen Toten


ausgezeichnet

Douglas Brodie, vor dem Krieg Polizist in Glasgow, ist von seinen Kriegserlebnissen gezeichnet aus dem Krieg zurück gekehrt und versucht seine traumatischen Erfahrungen nun in London mit reichlich Alkohol und gelegentlichen Aufträgen als Reporter zu verdrängen. Ein Anruf seines Jugendfreundes Hugh Donovan reißt ihn aus seiner Lethargie. Hugh, ebenfalls ein Kriegsheld hat furchtbare Gesichtsverletzungen davon getragen und nun sitzt er im Gefängnis und wartet auf seine Hinrichtung. Ihm wird vorgeworfen einen kleinen Jungen mißbraucht und ermordet zu haben. Doch Hughs Pflichtverteidigerin Sam Campbell ist nicht von der Schuld ihres Mandanten überzeugt und versucht zusammen mit Brodie dessen Unschuld zu beweisen, doch viel Zeit bleibt nicht bis das Urteil vollstreckt wird.

Mit „Galgenfrist für einen Toten“ ist Autor Gordon Ferris ein düsterer und beklemmender Krimi gelungen, der in der Nachkriegszeit angesiedelt ist und ein dichtes und bedrückendes Bild von Glasgow 1946 vermittelt. Die Hauptfigur Douglas Brodie, ein desillusionierter Kriegsheimkehrer, der mit seinen Erlebnissen zu kämpfen hat, spiegelt wieder was wohl viele Männer zu dieser Zeit durchgemacht haben. Mit seinen Ecken und Kanten und wie er sein Leben bewältigt, wirkt er nicht nur sehr sympathisch sondern auch sehr glaubwürdig und menschlich. Aus seiner Lethargie wird er nun durch einen Anruf seines Jugendfreundes Hugh gerissen, der auf die Vollstreckung seines Urteils wartet. Hugh ist eine regelrecht tragische Figur. Einst entzweiten sich die Freunde wegen einem Mädchen, nun ist Hugh zwar ein hochdekorierter Kriegsheld, doch sein Gesicht zerstört und er selbst durch die starken Schmerzen vom Morphium abhängig und von seinem Umfeld wegen seiner Entstellung gemieden. Da ist er schon der klassische Verdächtige für die Polizei, die nicht nur korrupt ist, sondern auch bewußt Widersprüche ignoriert. Douglas Brodie und Hughs Pflichtverteidigerin Samantha Campbell, die es als Frau in diesem Beruf ebenfalls nicht leicht hat, rollen nun sämtliche Widersprüche auf und bringen schnell die Unterwelt, die Polizei und auch die Kirche gegen sich auf. An einer wirklichen Entlarvung des Täters scheint niemand Interesse zu haben und so gleicht Brodies Suche nach dem wahren Täter einem Kampf gegen Windmühlen. Da er nicht locker läßt um die Unschuld seines Freundes zu beweisen, wird er schnell Zielscheibe für
Sehr stimmungsvoll hat der Autor hier die historische Kulisse mit dem Mordfall und den agierenden Figuren verknüpft und zu einem atmosphärisch dichten Ganzen zusammengefügt, die Sprache ist dabei ab und an etwas modern geraten, vielleicht liegt das aber auch an der Übersetzung, aber damit kann man durchaus leben.
Beim letztendlichen Showdown hat der Autor für meinen Geschmack etwas übertrieben, ja es ist spannend und man will unbedingt wissen wie es ausgeht, aber das Ganze erinnert doch sehr an High Noon im wilden Westen.

FaziT: düster, stimmungsvoll und sehr beklemmend schildert der Autor sein Glasgow von 1946 und platziert dabei seine Charaktere als glaubwürdige und sympathische Figuren, die sehr authentisch wirken. Der Krimifall ist spannend konstruiert und steuert auf ein filmreifes Finale zu.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.05.2021
High Noon in London (MP3-Download)
Duschek, Markus

High Noon in London (MP3-Download)


sehr gut

Das Umland von London wird von einer Reihe von Banküberfällen erschüttert, die allesamt von als Wildwest Banditen verkleideten Räubern zu Pferd verübt werden. Die Banditen sprechen sich selbst mit den Namen der berühmten Dalton Bande an, was ihnen in der Presse zu wohlwollender Publicity verhilft. Dann kommt es bei einem Überfall zu einer verhängnisvollen Entführung und schon bald gibt es einen Toten.

Wieder einmal sind es Inspector Anthony Stafford, sein Partner Graves und sein Sohn Kenneth die hier ermitteln. Der Fall scheint Ende der 60ger Jahre angesiedelt zu sein, so genau erfährt man das nicht, Kenneth Stafford ist hier noch Junggeselle, in einigen anderen Folgen war er bereits verheiratet. Ich finde das immer etwas verwirrend, dass die Fälle in der Serie nicht chronologisch verlaufen, gerade da die Familie Stafford hier sehr häufig ermittelt, Kenneth’s zukünftige Tochter war z.B. in Folge 33 als Ermittlerin am Werk. Die Fälle sind zwar immer in sich abgeschlossen, aber trotzdem empfinde ich das Hin und Her Gehüpfe in der Familie Stafford etwas nervig.
Der Fall an sich ist aber ganz gut konstruiert. Als die Dalton Bande wieder einmal zuschlägt, kann es die junge Bankangestellte Bernadette gar nicht erwarten, als Geisel genommen zu werden und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Anthony Stafford und sein Partner nehmen die Ermittlungen in dem Mordfall auf und der junge Kenneth will sich natürlich auch seine Sporen verdienen.
Musik und Geräuschkulisse sind sehr stimmungsvoll und untermalen die Handlung sehr gut. Auch die Sprecher machen ihre Sache sehr gut und überzeugen in ihren Rollen.
Insgesamt eine abwechslungsreiche Serie und einem breiten Spektrum an Krimifällen und Ermittlern, man hätte hier nur zeitlich etwas besser koordinieren können, vor allem wenn es um die selben Ermittler geht.

FaziT: High Noon in London bietet eine originelle Story, die spannend in Szene gesetzt wurde und ein gelungenes Hörvergnügen bietet.

Bewertung vom 18.05.2021
Der Werwolf von Epprath (MP3-Download)
Arentzen, G.

Der Werwolf von Epprath (MP3-Download)


sehr gut

In der Nähe der mittelalterlichen Stadt Bedburg-Altkaster, an genau der Stelle, an der sich früher der kleine Ort Epprath befand, wurden auf grausame Art 2 junge Leute ermordet. Nach den Verletzungen zu urteilen, muß es sich dabei um ein Raubtier gehandelt haben. Nachdem auch noch nächtliches Wolfsgeheul zu hören war, verbreitet sich in Windeseile das Gerücht, der Werwolf von Epprath würde wieder umgehen. Nun soll Christoph Schwarz, Detektiv des Übersinnlichen den Fall aufklären.

Zunächst startet das Hörspiel mit der recht dramatischen Ermordung der beiden jungen Leute, hier wird also schon mal eine recht unheimliche Stimmung erzeugt. Dann wechselt das Geschehen zu Christoph Schwarz, der mit den Ermittlungen betraut wird. Hörspiel Fans werden den Detektiv noch aus der gleichnamigen Serie kennen, die aber bereits nach 5 Folgen eingestellt wurde, hier gibt es also eine Art Cross Over.
Christoph Schwarz und seine Partnerin und Freundin Carmen Aiello, beginnen nach der Eingangssequenz mit ihren Ermittlungen und kommen zunächst nicht wirklich voran. Erst der Erhalt eines mysteriösen Briefes mit dem Hinweis auf einen Dr. Keind und ein seltsames Projekt H2 bringen Fortschritte.
Die Handlung ist spannend aufgebaut und gut durchdacht, auch wenn sie natürlich den genretypischen Mustern folgt. Da ich die Serie Christoph Schwarz bereits kannte, war mir auch das Ermittlerteam bereits bekannt und die beiden Hauptfiguren hatten so für mich mehr Tiefgang, da ich ihre Vorgeschichte kannte und auch ab und zu mal ein Hinweis auf die früheren Fälle gegeben wird, womit ein Neuling ev. Probleme haben könnte. Der Spannungsbogen wird bis zum Ende durchgehalten und die Auflösung ist zwar nicht sonderlich überraschend, aber in sich stimmig!
Die Sprecher machen ihre Sache durchweg sehr gut. Sascha Rotermund und Marie Bierstedt als Christoph Schwarz und Carmen Aiello können in ihren Rollen überzeugen. Als Hauptkommissar Franke ist Andre Beyer zu hören und Günter Karl spricht den Dr. Keind, auch sie machen ihre Sache sehr gut.
Musik und Geräuschkulisse sind ebenfalls stimmig abgemischt und sorgen für eine dichte und auch etwas unheimliche Stimmung.

FaziT: Scheinbar hat Christoph Schwarz, der Detektiv des Übersinnlichen doch mehr Potenzial als die lediglich 5 Folgen seiner eigenen Serie! Insgesamt eine spannende und kurzweilige Folge, die zwar die genretypischen Klischees bedient, aber doch gute Unterhaltung bietet.

Bewertung vom 18.05.2021
Kieron (MP3-Download)
Lerf, Peter

Kieron (MP3-Download)


ausgezeichnet

Nach dem Anschlag der Verschwörer steht die Crew der Skyclad unter Arrest und soll binnen weniger Tage den Planeten verlassen. Doch jetzt ist der Schutzschleier von Kintaru instabil und droht innerhalb weniger Tage zu kollabieren, das würde den Feinden Kintarus den Sieg bescheren. Daher ersinnt Tarlin einen waghalsigen Plan. Die tapfersten Männer der Skyclad sollen auf eine Expedition zum Eismond Kieron geschickt werden, um den Mond durch eine gezielte Sprengung aus seiner Umlaufbahn zu bringen, damit würde das Gleichgewicht der Himmelskörper wieder hergestellt und der Schutzschleier weiterhin stabil bleiben. Doch kaum ist die Expedition gestartet, heftet sich ein feindliches Keilschiff an ihre Fersen.


Auch diesmal wird das Geschehen nahtlos weiter geführt, hier ist also Vorkenntnis der anderen Teile notwendig, sonst kann man mit dem Inhalt nicht wirklich viel anfangen!
Die Crew der Skyclad ist nach dem Anschlag in Ungnade gefallen und soll den Planeten Kintaru verlassen, was einem Todesurteil gleichkommt, da feindliche Keilschiffe hinter dem Schutzschleier warten. Doch Tarlin hat einen gefährlichen Plan ersonnen, den nur die Menschen ausführen können, da für sie die Strahlung auf Kieron ungefährlich ist.
Auch diese Folge ist sehr abwechslungsreich und spannend, denn natürlich läuft für die Männer der Skyclad das Abenteuer auf Kieron nicht so glatt ab wie gehofft. Neben dem Angriff eines Keilschiffes müssen die Männer auch bei ihrer Expedition auf dem Eismond so einige Widrigkeiten überwinden. Hier fiebert man mit und hat die Szenen bildhaft vor Augen! Das spannende Ende steuert wieder mal auf einen Cliffhanger am Ende zu, so dass man hier natürlich doppelt gespannt ist, wie es weiter geht.
Die Sprecher machen ihre Sache gewohnt hervorragend und auch die Sound- und Geräuschkulisse läßt nichts zu wünschen übrig. Sie sorgt für eine gelungene Atmosphäre, in die man so richtig eintauchen kann.

FaziT: Eine spannend in Szene gesetzt Folge, bei der man schon auf den nächsten Teil wartet.

Bewertung vom 12.05.2021
Tod an der Wien (eBook, ePUB)
Maly, Beate

Tod an der Wien (eBook, ePUB)


sehr gut

Anton Böck ist wenig begeistert, als seine Freundin Ernestine Kirsch im freudig erzählt, dass sie Karten für eine Operette im Theater an der Wien geschenkt bekommen hat, bei der auch noch die von ihr verehrte Sängerin Hermine Egger die Hauptrolle inne hat. Doch aus dem vergnüglichen Abend wird bitterer Erst, als man die Operettendiva am nächsten Tag tot auffindet. Während die Polizei an einen tragischen Unfall glaubt, ist Ernestine fest davon überzeugt, dass es sich um Mord handelt und beginnt zu ermitteln , auch Anton Böck wird wieder in die Ermittlungen verwickelt, genauso wenig begeistert, wie beim letzten Mal.

Wie schon im ersten Band der Serie sind Ernestine Kirsch und Anton Böck ein sehr gegensätzliches Ermittlerpaar. Während die agile und neugierige Ernestine ihre Nase überall reinstecken muß und kaum zu bremsen ist in ihrem Ermittlerdrang, ist der gutmütige Anton eher behäbig und interessiert sich mehr für Kochbücher und süße Mehlspeisen, die er mit großer Inbrunst vertilgt und Ernestines Ermittlungen eher unfreiwillig begleitet.
Sehr schön ist wieder die Atmosphäre von Wien um 1923 eingefangen. Die Menschen sind noch vom 1. Weltkrieg gezeichnet, fast jede Familie hat Verluste zu beklagen, Kriegsheimkehrer sind oft traumatisiert und schwer verletzt und das alltägliche Leben ist von Entbehrungen gezeichnet. In diese Kulisse bettet die Autorin den zweiten Fall für ihr Ermittlerduo, das diesmal sogar Hilfe von der Polizei in Person von Erich Felsberg, einem ehemaligen Schüler von Ernestine, erhält. Dieser hat zudem ein Auge auf Antons Tochter geworfen, die seit dem Krieg Witwe ist. So erfährt man auch deutlich mehr von den Charakteren als im ersten Band, als Anton und Ernestine im Grandhotel am Semmering eingeschneit waren. Diesmal verschlägt es das Duo nun in die Theaterwelt und auch hier gibt es interessante Einblicke in die Intrigen und Machenschaften hinter den Kulissen.
Der Krimifall ist sehr gelungen konstruiert und hat seine Motive in der Vergangenheit, denen Ernestine mit Neugier und viel Tatendrang auf die Spur kommt. Die Ermittlungsarbeit kann man hier gut nachvollziehen und die Auflösung des Falles am Ende ist schlüssig und läßt keine Fragen offen.

FaziT: auch der 2. Fall von Ernestine Kirsch und Anton Böck kann mit viel Lokalkolorit und interessanten Charakteren punkten. Der Krimifall ist stimmig und bietet einen gelungenen Spannungsbogen. Das ungleiche Ermittlerpaar hat noch reichlich Potenzial für weitere Fälle, so dass man hier gespannt sein darf.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.05.2021
Mord beim Diamantendinner / Ein Fall für Jackie Dupont Bd.2
Lambert, Eve

Mord beim Diamantendinner / Ein Fall für Jackie Dupont Bd.2


ausgezeichnet

Während einer Party im Buckingham Palace wurde eine wertvolle Krone gestohlen, die Privatdetektivin Jackie Dupont wiederbeschaffen soll. Der Kronprinz möchte das Ganze gern diskret geregelt wissen und stimmt zu, dass alle Beteiligten der Party übers Wochenende auf Land geladen werden, wo Jackie ihnen auf den Zahn fühlen kann. Doch schon am ersten Abend wird ein Verdächtiger vergiftet und bald gerät auch Jackie ins Visier des Mörders.

Wem der erste Teil der Reihe gefallen hat, der wird auch hier seine Freude haben, denn es geht in der selben Weise weiter. Das immer wieder betont wird wie schön, super intelligent und in allen Dingen herausragend Jackie ist, ist zwar mit der Zeit ein wenig anstrengend, aber Jackies flotte Sprüche sorgen auch wiederum für launige Unterhaltung und so habe ich mich beim Lesen nicht wirklich daran gestört, dass die Hauptfigur, doch recht aus ihrer Zeit gefallen wirkt, entweder man mag Jackie oder nicht. Bei mir ist ersteres der Fall und es macht einfach Spaß mit zu verfolgen, wie die unkonventionelle Amerikanerin die in steifen Konventionen verharrenden Briten schockiert.
Neben dem gelungenen Krimifall, der mit einer unerwarteten Auflösung am Ende punktet, liegt das Augenmerk in diesem 2. Fall auch auf dem Verhältnis von Christopfer St. Yves, dem Duke of Surrey, der Jackie immer noch für seine angeblich beim Untergang der Titanic ertrunkene Gattin Diana und Jackie Dupont. Schon seit dem ersten Band spielt die Autorin geschickt mit der Frage ist sie es oder ist sie es nicht? Jackie Dupont leugnet natürlich strikt, die tote Diana zu sein und auch in den Passagen die aus ihrer Sicht erzählt werden, gibt es keinen Hinweis darauf. Doch in vielen kleinen Details werden Andeutungen gemacht, die den Leser in dieser Frage hin und her schwanken lassen. Diese Problematik wird dann wohl erst im nächsten Band der Serie geklärt werden, bis dahin muß man sich gedulden.

Fazit: eine unterhaltsame und spannende Krimilektüre mit einer charmanten, exzentrischen Heldin, die man einfach lieben muß! Die Autorin läßt die goldenen Zwanziger vor den Augen des Lesers auferstehen und auch wenn die Charaktere teilweise recht überspitzt dargestellt werden, paßt hier doch alles perfekt zusammen. Hier freue ich mich besonders auf den nächsten Teil!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.05.2021
Das Echo dunkler Tage (eBook, ePUB)
Redondo, Dolores

Das Echo dunkler Tage (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Fund mehrerer Mädchenleichen im nordspanischen Baztán-Tal im kleinen Ort Elizondo läßt die Einheimischen munkeln, der Basajaun ein haariger Waldmensch der baskischen Mythologie wäre dafür verantwortlich. Inspektora Amaia Salazar von der Kriminalpolizei Pamplona wird von ihren Vorgesetzten zur Klärung des Falles nach Elizondo geschickt, stammt sie doch selbst aus dem Ort. Zwar wurden alle Mädchen erdrosselt, ihre Kleider auf eine bestimmte Weise aufgeschnitten und ihre Hände in Pose gelegt, doch wirkliche Hinweise auf den Täter finden die Ermittler nicht. Für Amaia Salazar sind die Ermittlungen doppelt schwierig, kommt bei ihr doch ein lange verdrängtes, dunkles Familiengeheimnis und die Konfrontation mit ihre Schwestern auf sie zu.

Das Baskenland mit seinen dichten Wäldern, Mythen und Legenden ist ein wirklich gelungener Hintergrund für den Krimifall, den die Autorin durchaus spannend konstruiert hat. Die Ermittlungen in dem Mordfall, der Polizeialltag und auch das Leben in dem abgelegenen Dorf, in das langsam auch die Moderne Einzug hält, hat die Autorin sehr gut geschildert und verknüpft das auch mit den privaten Problemen von Amaia Salazar. Auch die Mythen und Legenden der Gegend verleihen der Geschichte viel Lokalkolorit und geben ihr einen etwas exotischen Anstrich. So wie es in anderen Gegenden Legenden über Hexen, Riese und Zwerge oder Elfen und Feen gibt, so hat man im Baztán-Tal seine eigenen mythologischen Wesen. Mir persönlich war aber das Erscheinen einer Naturgöttin und des leibhaftigen Basajaun dann doch ein wenig zu viel des Guten!
Stimmig ist hingegen das dunkle Familiengeheimnis der Salazars, dass Amaia lange verdrängt hat und dass während der Ermittlungen nach und nach an die Oberfläche drängt und auch in einer Konfrontation mit ihren Schwestern führt. Letztendlich führt die Lösung der Mordfälle auch wieder zurück in Amaias Familie, wobei ich schon länger geahnt hatte, wer der Mörder war, so dass die Auflösung hier für mich nicht so überraschend war.

FaziT: ein sehr stimmungsvoller und atmosphärischer Krimi, der im urwüchsigen und von vielen Legenden geprägten nordspanischen Baskenland spielt und neben dem Krimifall auch noch ein dunkles Familiengeheimnis ans Licht bringt. Trotz kleiner Schwächen macht der erste Teil auf jeden Fall neugierig auf die anderen Bände der Trilogie.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.05.2021
Die drei Fragezeichen und der weinende Sarg / Die drei Fragezeichen - Hörbuch Bd.42 (1 Audio-CD)

Die drei Fragezeichen und der weinende Sarg / Die drei Fragezeichen - Hörbuch Bd.42 (1 Audio-CD)


gut

Michael Cross verbringt mit seinen Eltern den Urlaub in Rocky Beach, doch dort ist nicht wirklich viel los und der Junge langweilt sich bei den Museumsbesuchen mit seiner Mutter. In der Villa Markels, dem ehemaligen Wohnhaus eines kauzigen Millionärs, beobachtet Michael jedoch seltsame Dinge, er berichtet den drei Fragezeichen davon und die beschließen, der Museumsvilla einen Besuch abzustatten, dort geraten die vier Jungen in einen Einbruch.

Ein geheimnisvoller Sarg, ein verschollenes Testament und ein Messer schwingender Gärtner sind eigentlich gelungene Zutaten für einen Fall der drei Fragezeichen, leider gibt es hier reichlich Logikfehler, der beim Hören recht störend sind. Zum Beispiel erschließt sich nicht, warum in einem Museum in dem sehr wertvolle Gegenstände aufbewahrt werden, ständig nachts das Fenster aufsteht oder nie die Alarmanlage eingeschaltet ist. Trotzdem ist der Fall um den mysteriösen Sarg recht knifflig und die 4 Jungs leisten hier ordentliche Ermittlungsarbeit. Die unschönen Logikfehler hätte man leicht umgehen können und trotzdem einen interessanten Fall gehabt, so bleibt das Ganze leider nur Mittelmaß.
Musik und Geräuschkulisse sind aber sehr gelungen und untermalen die Folge sehr stimmungsvoll.
Neben den 3 Detektiven ist diesmal ein 4. Junge mit von der Partie, Michael Cross wird von Mathias Klimser gesprochen, er macht seine Sache sehr gut, allerdings erschließ sich mir nicht ganz, warum sein Name in der gesamten Folge deutsch ausgesprochen wird, während alle anderen Namen englisch ausgesprochen werden, das ist auch etwas störend. Grady Markels wird von Gerd Baltus gesprochen, der seine Rolle sehr gut ausfüllt, ebenso wie der etwas undurchsichtige Mr. Brackmann, den F.J. Steffens sehr gelungen verkörpert.

Fazit: eigentlich ein recht interessanter Fall, der auch solide ermittelt wird, allerdings wird das Hörvergnügen doch durch vermeidbare Logikfehler etwas getrübt.