Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Coesit

Bewertungen

Insgesamt 236 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2021
Instagrammatik
Schröder, Johannes

Instagrammatik


sehr gut

Instagrammatik ist das zweite Buch von Johannes Schröder, der als deutscher Comedian unter dem Namen Herr Schröder auftritt.
Herr Schröder kommt nach der "großen Pause" wieder an die Helene-Fischer-Gesamtschule (HFG) und wird dort, zusammen mit dem Kollegium, von der neuen Schulleiterin Anne Windkamp begrüßt. Ihr höchstes Ziel ist die Digitalisierung ihrer Schule, nicht zuletzt um die Auszeichnung der "goldenen Webcam" für die Schule mit der größten Innovationsbeteitschaft im digitalen Bereich zu erhalten. Auf einmal steht Herr Schröder vor ganz neuen Herausforderungen.

Johannes Schröder, seines Zeichens nicht nur Komiker, sondern tatsächlich auch Lehrer, zeigt hier vielleicht etwas überspitzt Einblicke in das Lehrereleben mit Frontal-, Wechsel- und Heimunterricht. Wie auf dem Cover schon zu sehen, ist das Klassenzimmer nun auch smart und nichts geht mehr ohne Smartphones und YouTube-Tutorials. Die gut 200 Seiten sind in 37 kurze Kapitel unterteilt, die sich gut lesen lassen. Hinzu kommt, dass einige Kapitel nur aus den Chatverläufen seiner Klasse bestehen, was dem ganzen auch etwas Pepp verleiht. Das ganze Buch ist durchwegs sehr komisch, wenn man davon absieht, dass Herr Schröder selbst ein sehr schräger Vogel ist und überall Wortwitze einbauen muss. Trotzdem finde ich die dargestellten Charaktere glaubhaft. Im Ganzen ist es eine gelungene Geschichte aus Lehrersicht, die mich aber doch sehr stark an die Filmreihe "Fack ju Göhte" erinnert. Zum einen, da der zu Anfang ungeliebte Lehrer Herr Schröder zuletzt den Respekt seiner Klasse gewinnt und zum anderen durch die Dialoge der Jugendlichen.

Fazit: Man darf hier mit keinem ernsthaften Roman über Digitalisierung an Schulen rechnen. Durch die Bank fand ich mich jedoch gut unterhalten, wenn auch etwas an Filme erinnert. Gut finde ich, dass hier auf humorvolle Weise auf die Probleme der plötzlichen Digitalisierung eingegangen wird, die tatsächlich so viele von uns betrifft. Die Geschichte mag etwas an den Haaren herbeigezogen wirken, hat aber viel Unterhaltungswert und bestimmt doch das ein oder andere Körnchen Wahrheit in sich. Wer für kurze Zeit unterhalten werden möchte, ist hier auf jeden Fall richtig. Ein Stern Abzug, da mir die Parallelen zu Filmen zu stark waren.

Bewertung vom 09.08.2021
Mutter werden. Mutter sein.

Mutter werden. Mutter sein.


ausgezeichnet

Barbara Rieger hat in ihrem Buch "Mutter werden. Mutter sein." 15 Aufsätze von Schriftstellerinnen gesammelt, die sich mit dem Thema Mutterwerden und Muttersein als Autorin auseinandersetzen.

Dieses gut 200 seitige Manifest enthält Berichte von Autorinnen, die ihre Erfahrungen ohne Beschönigungen darstellen. Angefangen vom Thema Kinderwunsch, über Geburt, Adoption und auch Leben und Arbeiten mit Kindern oder auch Teenagern, ist für jeden Lebensabschnitt ein Text vorhanden.

Durch die verschiedenen Schreibstile und Erfahrungsberichte - manche aus dem Leben gegriffen, andere eher abstrakt - ist für alle Geschmäcker etwas dabei. Oft regen die Texte zum Nachdenken an, da mir persönlich gar nicht bewusst war, wie stark Schriftstellerinnen in der Mutterrolle sich behaupten müssen. Allerdings gibt es auch genug Parallelen zu nicht-schreibenden Müttern. Eine sehr gelungene Sammlung, nicht nur für Mütter, oder solche, die es werden wollen.

Bewertung vom 26.07.2021
Die Überlebenden
Schulman, Alex

Die Überlebenden


sehr gut

Der Debütroman "Die Überlebenden" von Alex Schulman ist ein einfühlsamen Roman über drei Brüder, die sich nach dem Tod ihrer Mutter wieder treffen und feststellen, dass sie sich total auseinander gelebt haben. Aber wie konnte das passieren?

In der Nacht vor der Beerdigung ihrer Mutter finden die Brüder Nils, Benjamin und Pierre einen Abschiedsbrief, indem die Mutter möchte, dass ihre Asche am Sommerhaus verstreut wird. Die Brüder wollen ihren Wunsch erfüllen und müssen sich hierbei mit ihrer Vergangenheit und Kindheit auseinandersetzen, die von Entbehrungen, Vernachlässigung und Traumata durchzogen sind.

Durch den Erzählstil in zwei Zeitsträngen wird die Gegewart erzählt und gleichzeitig die Vergangenheit der Brüder näher beleuchtet. Der flüssige Schreibstil lässt den Leser in die Gedankenwelt Benjamins eintauchen. Hier durchlebt man nicht nur die Konkutrenz und den Neid der Brüder untereinander, sondern auch den entsprechenden Zusammenhalt. Auch erfährt man vom Alkoholproblem der Eltern mit der daraus folgenden Vernachlässigung der Jungen. Beängstigend hierbei ist, wie einfach sich der Roman liest, dabei aber eine so traurige Geschichte beinhaltet. Mich persönlich hat dieser Roman noch lange beschäftigt. Gerade in Bezug auf das augenscheinlich irrationale Verhalten der Mutter ihren Söhne gegenüber und was es bei ihnen auslöst, hat mich lange nachprüfen lassen.

Es ist auf jeden Fall ein sehr lesenswerter Roman, der sich leicht und flüssig liest, jedoch eine traurige und ernste Geschichte beinhaltet, die noch einige Zeit in einem nachhallt. Unbefriedigend finde ich allerdings das Ende. Hier fehlt mir einfach der konkrete Abschluss.

Bewertung vom 18.07.2021
Die Schlotterbeck-Chroniken
Wamsler, Mark

Die Schlotterbeck-Chroniken


ausgezeichnet

"Die Schlotterbeck Chroniken - Blutige Anfänger" von Mark Wamsler ist ein Abenteuerroman für Jugendliche.

Der Teenie-Vampir Julius lebt als Außenseiter in Immernacht. Nachdem er wieder einmal zum Schuldirektor muss, weil er unangenehm aufgefallen ist, stellt dieser ihn vor die Wahl: entweder die Umerziehungsanstalt Schockzahn oder er sucht sich bis zum Ende der Sommernachtferien genau drei Freunde. Julius wählt die Suche und befindet sich mit seinen neuen Freunden bald auf einem richtigen Abenteuer.

Mark Wamsler hat hier teils sehr eigenwillige, aber auch liebenswürdige und durchwegs glaubwürdige Charaktere erschaffen. Die Dialoge sind humorvoll und der Zielgruppe angepasst, wobei hier Mark Wamsler durch seinen Beruf als Lehrer natürlich an der Quelle sitzt. Auch die Parallelen von Immernacht zur Außenwelt sind gut durchdacht und witzig (z.B. GraveStation 4 oder Forkknight). Hinzu kommt seine Leidenschaft zum Schwertkampf, die er gut in die Story einbindet. Das Cover ist detailreich und enthält nicht nur die Hauptcharaktere.

Fazit: Die Schlotterbeck Chroniken ist ein gelungener Abenteuerroman für Jugendliche, die gerne etwas zum Schmunzeln haben. Die Story wirft gerade gegen Ende und im Epilog Fragen auf, die in einen Folgeroman geklärt werden könnten. Durch die ganze Story hindurch war ich gefesselt von der Geschichte und würde mich auch auf den Folgeband freuen. Klare Kaufempfehlung.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2021
Erste Stunde: Tierisch laut! / School of Talents Bd.1
Schellhammer, Silke

Erste Stunde: Tierisch laut! / School of Talents Bd.1


ausgezeichnet

Im Serienauftakt von "School of Talents - Erste Stunde: Tierisch laut!" von Silke Schellhammer geht es um die Viertklässlerin Alva. Diese kann fast alle Tiere hören - und das sehr laut - was dazu führt, dass sie Einzelgängerin ist und von ihren Mitschülern als Verrückte gemieden wird. Auch ihre Familie will ihr nicht glauben und schickt sie deshalb auf das Internat, das von ihrem merkwürdigen Onkel Thomas geleitet wird -der School of Talents. Dort angekommen stellt Alva schnell fest, dass sie nicht allein ist mit ihrem Talent und es noch viele andere mit wie sie gibt. Auch findet sie hier endlich Freunde, mit denen sie einige Rätsel zu lösen hat.

Band eins der Buchserie ist ein gelungener Auftakt. Bereits das bunte Cover lässt einen erahnen, um welche Talente es sich handelt. Der Schreibstil ist dem empfohlenen Lesealter von acht angemessen, ebenso wie die Schriftgröße und Kapitellänge. Durch die gut dargestellten Charaktere und die mit Humor gewürzten Dialoge und Szenen macht es Spaß das Buch zu lesen. Die schwarz-weißen Illustrationen von Simona M. Ceccarelli unterstreichen die gelesenen Textpassagen optisch sehr gut.

Fazit: Eine lustige Geschichte, die sich altersgerecht mit den Themen Anderssein, Ausgrenzung und Freundschaft auseinandersetzt. Außerdem lässt sie auch noch das ein Idee andere Rätsel für Folgebände offen. Auch von unserer achtjährigen gibt es hier ein klares Daumen hoch. Wir freuen uns auf die Folgebände.