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Benutzername: 
Petra Sch.
Wohnort: 
Gablitz

Bewertungen

Insgesamt 498 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2021
Morgen, Klufti, wird's was geben
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


sehr gut

eine humorige Weihnachtsgeschichte in 24 Katastrophen

Zwei Tage vor Heiligabend bei den Kluftingers: Erika stürzt von der Leiter und zieht sich eine Zerrung zu, für die der von Klufti verhasste Doktor Langhammer sie zur Schonung und Ruhe ins Spital einweist.
So muss Kluftinger nun alleine den Baum dekorieren, sich ums Essen und um den Schwiegervater seines Sohnes aus Japan kümmern, der sich kurzfristig angesagt hat, und den von Erika vorbereiteten Glühwein vom Frauenverein am Weihnachtsmarkt verkaufen.
Da der japanische Gast ein typisches Allgäuer Weihnachten erwartet, und Klufti ja nun alles alleine schupfen muss, nimmt die Katastrophe ihren Lauf...


Meine Meinung:
"Morgen, Klufti, wird's was geben" ist die Geschichte über Kommissar Kluftingers Weihnachtschaos, der sehr gut im Improvisieren und Finden von alternativen Lösungen ist. Heitere Unterhaltung, diesmal ganz ohne Kriminalfall.
Auch Joschi aus Japan lässt durch seine Verständigungsprobleme und vor allem seine falschen Erwartungen an ein typisches Allgäuer Weihnachten viel Spaß aufkommen.

Kluftingers Verhalten ist diesmal sehr oft sehr überzogen - was zwar typisch für Klufti ist, diesmal aber zu viel des Guten für mich war. Ansonsten hat man mit den kurzen Kapiteln in 24 Akten, äh Katastrophen (wodurch das Buch sich auch als Adventkalender-Lektüre lesen lässt), viel Spaß, denn es ist lustig, chaotisch, unterhaltsam und macht auch tatsächlich Vorfreude auf Weihnachten! Joschis Erwartungen wurden jedenfalls mehr als übertroffen! :D
Leider ist die Geschichte sehr kurz und das Büchlein sehr klein. Hätte man ausbauen können.


Fazit:
Humoriges Weihnachtschaos ganz nach Kluftinger-Manier in 24 Katastrophen; ganz ohne Kriminalfall. Humorig aber etwas zu überzogen.

Bewertung vom 03.11.2021
Die unhöfliche Tote / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.2
Bennett, S J

Die unhöfliche Tote / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.2


sehr gut

Die Queen ermittelt wieder!

Oktober 2016: Im Buckingham Palace wird die Leiche einer langjährigen Haushälterin gefunden. Wie wenn das Brexit-Referendum und Wahlen in den USA nicht schon genug Sorgen für Queen Elizabeth bereiten, entdeckt sie auch noch ein Bild wieder, das Mitte der 80er aus ihren Privaträumen verschwundenes ist.
Als sich herausstellt, dass ebenjene Haushälterin sowie weitere weibliche Hausangestellte Drohbriefe erhalten haben, lässt sie offiziell die Polizei ermitteln, stellt aber im Hintergrund mit Hilfe ihrer persönlichen Assistentin Rozie Oshodie geheime Nachforschungen an, die diese bald selbst in Gefahr bringen...


Meine Meinung:
"Die unhöfliche Tote" ist der zweite Teil um die ermittelnde Queen Elizabeth, die man wie im ersten Band einfach nur ins Herz schließen kann mit ihrer niedlichen Art. Besonders gefiel mir wieder die spezielle Form des Pluralis Majestatis, in der die Queen über sich selbst als "man" denkt.
Den Kriminalfall selbst fand ich diesmal fesselnder und interessanter als im ersten Band, überhaupt da es ja eigentlich zwei Fälle sind. Genau genommen sogar drei: der Mord an der Haushälterin; das in den 80ern verschwundene Bild; und eben die Drohbriefe.

Der Schreibstil ist wieder sehr 'royal', man erfährt viel über das offizielle und private Leben der Queen und ihre Gedanken.
Rozie sticht auch wieder heraus mit ihrer offenen, freundlichen, hilfsbereiten und intelligenten Art. Sie ist quasi die zweite Protagonistin in dieser Reihe, denn ohne sie könnte die Queen nicht (heimlich) ermitteln. Und dass sie Detektiv spielt, darf ja niemand erfahren.
Die Geschichte ist ein typischer whodunit-Krimi, wo aus der Liste der handelnden Personen der Täter ausgeforscht wird - leider waren mir die vielen Personen, v.a. die unzähligen Angestellten der Queen, die diesmal "zum Einsatz kamen", fast zu viel und ich brachte öfter etwas durcheinander und wusste teilweise nicht, welche der vielen Figuren nun noch wichtig werden könnten für die Auflösung des Falles und welche nur zur Ablenkung dienen.
Es gab verschiedene Vorschläge und Ideen für das Motiv, es wird sich oft im Kreis gedreht, immer konnte ich den Gedanken der Queen nicht ganz folgen. Auch wenn der Fall und die Zusammenhänge aller Stränge sehr komplex waren, fand ich die Auflösung authentisch, nachvollziehbar und die Geschichte hat mich gut unterhalten.


Fazit:
Humorvolle Fortsetzung der royalen Cosy-Crime-Reihe mit einer sympathischen Queen als heimlicher Ermittlerin.

Bewertung vom 29.10.2021
Die Geister der Pandora Pickwick
Wolff, Christina

Die Geister der Pandora Pickwick


ausgezeichnet

eine geniale Gruselgeschichte; nicht nur zu Halloween

Die 12jährige Fanny Jones darf ihre Ferien bei ihrer Tante Harriet in deren Antiquitätenladen "Pandora's Antiques" verbringen, in dessen Chaos sich Fanny total wohlfühlt. Pandora Pickwick war ihre Großmutter und die Gründerin des Antiquitätenladens.
Doch im Laden geschehen plötzlich merkwürdige Dinge, saubere Truhen stauben kurzerhand wieder ein, und in der Nacht hört sie Geräusche; ein Rumpeln und Poltern.
Doch Fannys Tante tut dies immer mit Ausflüchten ab - aber hier stimmt doch etwas nicht?
Und warum verschweigen ihr alle, wer Fannys tatsächliche Eltern sind?


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist ausdrucksstark und humorvoll; alle Personen (und Geister) sind detailreich gezeichnet, sodass man alles genau vor Augen hat und gleich mitten in der Geschichte ist. Man kann sich durch die lebendige Sprache gut in Fanny hineinversetzen.
Unterstützend dazu gibt es ganz tolle, sehr detailreiche schwarz-weiß Illustrationen, auf denen es sooo viel zu entdecken gibt!!

Auch die Arten der Geister finde ich spannend und einfallsreich - Poltergeister, Plagegeister, Luftgeister und von einem Verschwindegeist (Vanisher) hab ich noch nie gehört...
Auch das Zahlungsmittel in der Geisterwelt finde ich sehr fantasievoll: Gerüche!! Wie langweilig muss so ein Geisterleben ohne Farben, Geschmack und Gerüche sein :(
Eigentlich überzeugen alle Charaktere, sowohl die lebendigen als auch die bereits verstorbenen durch ihre Unterschiedlichkeit, Ecken und Kanten. Fanny ist natürlich total sympathisch, geradlinig, hilfsbereit und magisch begabt, Tante Harriet ist schusselig, Fannys Mutter konservativ und dann ist da noch der Antiquitätenhändler Mr. Pennyhold, der sich seltsam verhält.
Besonders die Geister im Antiquitätenladen schließt man in sein Herz, den herzenswarmen Alastair Blake, den hilfsbereiten Jim Stevenson und den schüchternen Mr. Tremble.
Die wichtigsten handelnden Personen sind zur besseren Orientierung im Buchdeckel abgebildet und man erkennt auch gleich, wer davon ein Geist ist ;)
Ach ja, die Wendung am Schluss hat mich total überrascht!

Die Geschichte regt auch zum Nachdenken an, dass man immer ehrlich seinen Liebsten gegenüber sein soll, denn Heimlichkeiten oder Lügen führen nie zu etwas Gutem.


Fazit:
Ein toller Mix aus Grusel, Spannung und Humor mit wunderschönen detailreichen Illustrationen. - Passt jetzt ganz toll zu Halloween, kann man aber auch perfekt zu JEDER Jahreszeit lesen! :D

Bewertung vom 26.10.2021
Verflixt und zugeschneit / Die Yetis sind los! Bd.1
Gemmel, Stefan

Verflixt und zugeschneit / Die Yetis sind los! Bd.1


ausgezeichnet

Rosa und Bibber erforschen die Welt

Die beiden Yeti-Freunde Rosa und Bibber machen sich auf den Weg um herauszufinden, ob es Menschen tatsächlich gibt.
Denn niemand glaubt Opa Yeti, der diese angeblich schon mal gesehen hat.
Auf ihrem Abenteuer werden sie von Polarfuchs Piko begleitet, der sehr ängstlich ist und immer ein Auge auf sie hat. Und sie eigentlich zur Rückkehr drängen will.
Werden sie tatsächlich Menschen sehen?


Meine Meinung:
Eine weitere besondere Geschichte aus der "Vorlesen!"-Reihe des Baumhaus-Verlags, die kindgerecht und einfach verständlich geschrieben ist.
Ganz am südlichsten Zipfel des Südpols leben die Yetis, die dort glücklich sind in den weißen Massen von Eis und Schnee.
Nur Yeti-Mädchen Rosa ist unglücklich, denn sie ist die einzige, deren Fell nicht weiß ist. Obwohl ihr Freund Bibber immer betont, dass sie genau so, wie sie ist, ganz toll ist! Und genauso ein Yeti wie alle anderen.
Doch Rosa möchte wissen, warum sie anders ist. Und ob es woanders noch andere Farben gibt außer weiß (und rosa). - Eventuell bei den Menschen, von denen Opa Yeti erzählt hat, dem die anderen Yetis aber nicht glauben? Denn alle Yetis sind doch gleich, und die Menschen sind nur ein Märchen.

Liebevoll erzählt die Geschichte von dem Mut und der Neugierde des Yeti-Mädchens, der Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Und dabei geht es über seine Grenzen hinaus und lernt gleichzeitig neue Freunde und neue Dinge kennen. Und dass es in anderen Kulturen ebenso Vorurteile und Ammenmärchen gibt.
Natürlich richten die drei in der Menschenwelt ein witziges Chaos an.
Auch der ängstliche Piko hatte eine wichtige Funktion, denn trotz aller Neugierde soll man auch immer vorsichtig und mit Bedacht vorgehen.

Untermalt wird die Geschichte von wundervollen färbigen Illustrationen, auf denen es viel zu entdecken gibt.
Am Ende des Buches gibt es noch coole Faken über Eis und Schnee, eine Anleitung zum Schneeflocken basteln sowie lustige Sticker mit den Motiven von Rosa, Bibber und Piko, die man im vorderen Buchdeckel einkleben kann, sobald man ein Kapitel gelesen hat.


Fazit:
Ein wunderbares, liebevoll illustriertes Kinderbuch mit wichtigen Botschaften über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Toleranz/Mobbing; sich selbst so akzeptieren, wie man ist und die Neugierde, Neues kennenzulernen, offen zu sein und seine Ängste zu überwinden.

Bewertung vom 21.10.2021
Reality Show
Freytag, Anne

Reality Show


sehr gut

aktuelles Thema, gute originelle Idee, verbesserungswürdige Umsetzung

3,5 Sterne

2028: An Heiligabend nimmt eine Gruppe junger Menschen zehn der reichsten, mächtigsten und einflussreichsten Personen Deutschlands samt deren Anhang als Geiseln. Und präsentiert diese Personen als das Übel der Demokratie im Fernsehen in der "Reality Show", nennt deren Vergehen und bittet die Zuschauer um Abstimmung über deren Strafe.


Meine Meinung:
Der Schreibstil von Anne Freytag ist wieder kurz und knackig, die Sätze kommen einem manchmal abgehakt vor, doch ich mag diesen Schreibstil sehr.
Allerdings hat der Klappentext ganz andere Erwartungen bei mir geweckt, denn ich ging davon aus, dass den geheimen einflussreichsten und mächtigsten Personen im Fernsehen öffentlich der Prozess gemacht wird.
Doch zuerst einmal gibt es eine Einführung in das Leben der zehn überheblichen Reichen und wie diese Heiligabend verbringen. Man fühlt sich somit diesen Personen doch nahe, denn man lernt ihre Gedanken kennen und wie sie den Heiligen Abend verbringen: so wie viele andere Menschen, nur eben luxuriöser. Aber mit den gleichen bzw. ähnlichen Problemen wie Normalsterbliche: Angst um die Familie, Angst den guten Ruf zu verlieren, Angst ums Einkommen.
Nach und nach lernt man auch die Drahtzieher der Show kennen, aber zuerst nur mit wenigen Andeutungen.
Die vielen Sprünge und kurzen Kapitel haben bei mir leider nicht die Spannung gesteigert, im Gegenteil, ich war dann schon etwas genervt, weil auch Vieles wiederholt wird, und erst nach einem Drittel beginnt die eigentliche Show, die live im Fernsehen auf allen Kanälen übertragen wird (wovon ich ja eigentlich dachte, dass es im ganzen Buch darum geht).
Auch die Vergehen selbst fand ich eher nicht so fatal und wunderte mich, warum genau diese Personen ausgewählt wurden. Auch bekam man nur die "Verhandlung" von zwei Personen zu lesen, wo ich mich dann doch fragte, warum alle zehn so ausführlich vorgestellt wurden.
Doch was der eigentliche Grund der Show war, hat mich sehr nachdenklich gemacht.

Anne Freytag hat hier ein politisch- und gesellschaftskritisch-aktuelles Thema aufs Parkett gebracht und eindrücklich beschrieben. Die Politik-Überdrüssigkeit der Bevölkerung, denn die Stimmen der "Kleinen" werden nicht gehört, die Ängste der "Durchschnittsbevölkerung" werden nicht ernst genommen, und es wird nur in die eigene Tasche gewirtschaftet - denn: es ist keine Demokratie, sondern nur eine Regierung der wenigen Reichen zu deren Gunsten.
Ich bin nicht überzeugt, dass Selbstjustiz die richtige Lösung ist und das (zwar originelle) Handeln der Gruppe verurteile, doch soll dieses Buch zum Nachdenken anregen und das ist der Autorin gelungen.


Fazit:
Originelle Idee, wichtige politische und gesellschaftskritische Themen, doch die Umsetzung hätte für meinen Geschmack anders sein sollen. Bzw. der Klappentext dem Inhalt angepasst, denn dieser weckt andere Erwartungen.

Bewertung vom 18.10.2021
Wenn die Stille schreit (MP3-Download)
Klementovic, Roman

Wenn die Stille schreit (MP3-Download)


ausgezeichnet

packender Kurzthriller mit überraschendem Ausgang

4,5 Sterne


Ein gewaltiger Schneesturm fegt über das Land. In der Nähe sind zwei Schwerverbrecher aus dem Gefängnis entflohen, und Tim erreicht spät abends im Dunkeln nach der Arbeit endlich sein abgelegenes Haus, wo seine schwangere Frau Natalie auf ihn wartet.
Doch Natalie ist nicht da - nirgends im Haus - nur Blut am Teppich, dann fällt auch noch der Strom aus, die Autoschlüssel sind verschwunden, und Tim macht sich auf die Suche nach ihr und erreicht bald das nahegelegene Haus seiner Nichte. Doch dort öffnen ihm zwei Fremde...


Roman Klementovic versteht es hervorragend, Spannung aufzubauen, zu halten, und eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen.
Man fühlt mit Tim, man fiebert mit ihm mit, und vor allem fühlt man die Kälte und den Sturm und die Angst um Natalie.

Der Autor hat es bestens geschafft, mich im Dunkeln tappen zu lassen, und sämtliche Schlussszenarien, die ich mir überlegt hatte, hat er über den Haufen geworfen. Diese Auflösung hat mich überrascht und berührt.

An den Sprecher musste ich mich anfangs erst gewöhnen, doch dann konnte er mich tief in seinen Bann ziehen! Kris Köhler hat die Geschichte hervorragend vertont.
Dauer: 1 Stunde 36 Minuten


Fazit:
Fesselnder Thriller, der kurz und knackig ist und der es mit wenigen Worten schafft, einen in den Bann zu ziehen, vor Spannung den Atem anzuhalten und dessen Ausgang überrascht.

Bewertung vom 17.10.2021
Phoebe & Layla
Krauser, Uwe

Phoebe & Layla


ausgezeichnet

die Abenteuer von zwei niedlichen bayrischen Hotelhunden

Es geht um das Leben der beiden Hotelhunde Phoebe und Layla, die mit ihren beiden Herrchen Uwe und Oliver in dem kleinen Dorf Bodenmais in Bayern wohnen, wo Uwe und Oliver ein Hotel betreiben.

Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Hund Phoebe erzählt, die mit ihrer "Schwester" Layla viel erlebt und in deren Leben es nie langweilig wird. Phoebe hat es echt drauf, und erzählt mitreißend, emotional und niedlich.
Gleich zu Beginn müssen die beiden Hunde vor einem Brand aus dem Hundehotel fliehen und landen in einem schrecklichen Tierheim in Tschechien, bis sie von ihren Herrchen nach Monaten endlich gefunden werden.
Doch zum Glück geht es humorvoll weiter, denn es kommt ein neues Hausmädchen ins Hotel, die Russin Svetlana, die einfach offen sagt, was sie denkt, und die man einfach ins Herz schließen muss, weil sie so herzlich ist!
Eine dreiste Hoteltesterin bringt Uwe und Oliver in Aufruhr, wo man auch als Leser mitfiebert.
Und dann gibt es noch diverse Familienangelegenheiten zu klären, was emotional und chaotisch-witzig sind; und viele gute Freunde, sowohl 2-beinig als auch 4-beinig.
Und Phoebes bester Freund, der Mops Hector, bekommt einen neuen Mitbewohner, den er absolut nicht leiden kann, was zu einer dramatischen Wendung führt.

Die Abenteuer selbst setzen sich aus tatsächlichen Begebenheiten mit fiktiven Geschichten zusammen, wobei man (leider) nicht weiß, was sich tatsächlich zugetragen hat, und was der Phantasie des Autors entsprungen ist.
Die vielen schwarz-weiß Fotos am Ende runden das Buch nochmal richtig gut ab.
Auch wenn es mittlerweile der dritte Teil um die beiden Hunde ist, kann man dieses Buch problemlos ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen. Diese kenne ich nämlich leider noch nicht, was ich aber bald nachholen werde! :)


Fazit:
Bewegende, humorvolle und herzenswarme Abenteuer von zwei bayrischen Hotelhunden, die ihre Herrchen ganz gut im Griff haben ;) Ich vergebe 4,5 Sterne.

Bewertung vom 13.10.2021
Weihnachten mit Juli / Juli Bd.2
Eimer, Petra

Weihnachten mit Juli / Juli Bd.2


ausgezeichnet

genial-witziger 2. Teil: chaotische Weihnachten mit Pferd Juli

Es ist das erste gemeinsame Weihnachten für die Tierischen Vier, die aus Paul, Max, Anna und Juli bestehen. Juli ist Pauls Pferd, das er anfangs unbedingt loshaben wollte, es dann aber doch in sein Herz geschlossen hat.
Paul macht sogar extra eine Liste, damit das Weihnachtsfest perfekt wird.
Doch dann zieht ein neuer Nachbar ein, der Juli nicht leiden kann und will, dass sie verschwindet. Doch Weihnachten ohne Juli geht gar nicht!!
Kann der Nachbar überzeugt werden, Juli zu mögen, und somit das Weihnachtsfest noch gerettet werden??


Meine Meinung:
Juli ist wieder göttlich!!! Ich finde es herrlich, wie dieses Pferd vermenschlicht wird, oder eher ver-hund-licht. Passt aber perfekt zum Comic-Format. Die Zeichnungen passen hervorragend dazu sind wieder total witzig.
Toll war anfangs die Zusammenfassung, damit Neueinsteiger die Protagonisten kennenlernen und erfahren, wie ein Pferd in Pauls Familie kam; und für Kenner des ersten Bandes ist es eine gute Auffrischung. Natürlich kann ich nur empfehlen, den ersten Teil auch gelesen zu haben - sonst versäumt man was! ;)
Die Geschichte ist übrigens aus Sicht von Paul in ich-Form geschrieben: also Paul erzählt aus seinem Leben.

Die Weihnachtsplanung ist schon schwierig genug; und dann zieht auch noch ein neuer Nachbar ein. Der Pferde nicht mag und pedantisch ist. Naja, wenigstens mag er Katzen, das ist wirklich schon mal besser, als er würde gar keine Tiere mögen. So kann er vielleicht doch noch Juli lieb haben. Mal sehen. Die Ideen der Kids sind wirklich einmalig, wie sie den Nachbarn von Juli überzeugen wollen.
Doch Juli ist wieder typisch Juli, und verursacht ein Chaos nach dem anderen...

Es geht natürlich alles gut aus und es gibt ein Happy-End in Form eines großen gemeinsamen, harmonischen Weihnachtsfestes, was einfach nur wunderschön ist und die Weihnachtsbotschaft sehr gut rüber bringt. Und dass man gemeinsam feiern kann, auch wenn man unterschiedliche Religionen hat. Denn es geht ums Beisammensein, Freude und Liebe.
Weiters sind im Buch auch wichtige Themen der Umgang mit Allergien, Tierliebe und Tierwohl, Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein.
Leider steht am Ende nichts zum artgerechten Umgang mit und der Haltung von Pferden; und dass zB der Verzehr von kandierten Äpfeln usw nur in der Geschichte vorkommt, aber in Wirklichkeit natürlich nichts für Pferde ist.
Da hätte ich etwas mehr Aufklärung gut gefunden, denn manche Kinder kommen vielleicht auf dumme Ideen...
Im Anhang gibt es noch ein Quiz und ein Suchbild, sowie Infos über Paul und Juli, die es auch in echt gibt.


Fazit:
Total witziger, unterhaltsamer, aber auch lehrreicher Weihnachts-Comic mit einer Protagonistin der etwas anderen Art: Juli, ein chaotisch-humoriges Pferd, das man einfach liebhaben muss.

Bewertung vom 10.10.2021
Die Todesbeigaben: Thriller (eBook, ePUB)
Summer, Drea

Die Todesbeigaben: Thriller (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

authentische spannende Handlung an einem Lost Place.

Döllersheim, ein nach dem Zweiten Weltkrieg verlassenes Dorf in Niederösterreich. In der dortigen Kirche wird die übel zugerichtete Leiche einer Frau gefunden, mit einer in ihrem Brustkorb hinterlassenen Botschaft vom Täter.
Abteilungsinspektorin Susanne Kriegler vom LKA Wien Süd und ihr Kollege Alexander Braun machen sich an die Ermittlungen, doch schon bald verschwindet ein weiteres mögliches Opfer.
Und bald schon gerät Susanne selbst ins Visier des auf Rache sinnenden Mörders und muss ihre Tochter retten...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist lebendig und mitreißend, und hat für mich so ein typisches Österreich-Flair, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte spielt über eine Woche; von Samstag Vormittag bis Samstag Vormittag. Schritt für Schritt verfolgt man die Ermittlungen, die mit Erfolgen und Rückschritten sehr authentisch dargestellt sind.
Auch gibt es immer wieder Einblicke in das Denken und Handeln des Täters; sowie Rückblicke in das schreckliche Leben eines Buben vor 35 Jahren, wo man erfährt, wie und warum der Täter zu dem wurde, was er ist, und somit kann man die Motivation für seine Rachetaten nachvollziehen.
Auch die handelnden Personen waren allesamt mit Ecken und Kanten sehr glaubwürdig dargestellt, man hat mit ihnen mitgefiebert und mitgelitten. Und die Journalistin Uta Schwenger hätte ich manchmal einfach nur schütteln können.
Nur dass die Polizisten vom Land leicht vertrottelt dargestellt wurden, war ein Klischee, das mir leider nicht so ganz gefallen hat.
Die Taten selbst (es gab mehrere Tote) waren sehr grausig, doch je mehr Rückblicke man gelesen hat, desto mehr Mitleid hatte man mit dem Mörder, auch wenn das seine Taten natürlich nicht entschuldigt. Jedoch - so ein Schicksal ist einfach nur furchtbar - was Menschen anderen Menschen antun, ist oftmals einfach unverständlich.
Die Handlung wird mit einem Ausblick 15 Jahre später zufriedenstellend abgerundet.

Besonders toll fand ich, dass der Handlungsort ein tatsächlicher Ort ist, der auch - genau so, wie in der Geschichte dargestellt - ein Lost Place ist. Nach der Lektüre habe ich zu Döllersheim recherchiert, weil mich das Schicksal dieses Ortes einfach fasziniert hat. Für die Story war es der perfekte Handlungsort.


Fazit:
Komplexer Regional-Thriller mit viel Spannung, fesselnden Figuren und viel Lokalkolorit, der mich komplett überzeugt hat!

Bewertung vom 03.10.2021
Stadt des Zorns
Meller, Marc

Stadt des Zorns


sehr gut

Spannende Fortsetzung: Escape Room in Köln

Neun Monate, nachdem sie den perfiden Escape Room von Janus überlebt hat, besucht die Studentin Hannah Preuss ihre Schwester Valerie in Köln.
Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass Janus sie dort schon erwartet hat, und nun muss sie wieder dessen Escape-Room-Spiel überleben.


Meine Meinung:
"Stadt des Zorns" ist der Nachfolgeband von "Raum der Angst", in dem es wieder um die Protagonistin Hannah Preuss sowie den Polizisten Bernd Kappler geht, der ihr während der schweren Zeit immer beratend zur Seite stand und auch nun nach ihrem Verschwinden gleich nach Köln kommt, um sie zu befreien.

Leider weckt der Klappentext falsche/andere Erwartungen - ich bin davon ausgegangen, dass entweder ein kompletter Teil von Köln samt Einwohnern zum Escape Room wird oder eben alles wie zu Beginn in den Kölner Abwasserkanälen stattfindet. Doch es sind wieder wie in "Raum der Angst" 8 Personen, die die Rätsel zu lösen haben: zuerst in den Abwasserkanälen, dann im Brückenkasten der Severinsbrücke und danach in einem Rohbau.
Anfangs gab es viele schöne Beschreibungen von Köln, und auch wenn ich die Stadt nicht kenne, hatte ich alles genau vor Augen.
Der Spannungsbogen wird wieder sehr hoch gehalten, man fiebert mit Hannah mit, als sie in die Kanalisation gesperrt wird und dort auf ihre Mitstreiter trifft, die alle wieder charakterlich total unterschiedlich sind.
Derweil versinkt Köln im Chaos, da eben diese Mitstreiter Umweltaktivisten sind und die Schienen der Straßenbahn mit Zement befüllt haben, sodass die Waggons stecken blieben und den Verkehr stauten.
Die sieben anderen Teilnehmer polarisieren, und jeder ist auf eine andere Art hilfreich für die Rätsel. Und natürlich überleben nicht alle das Escape-Spiel.

Leider kamen für mich die Rätsel diesmal insgesamt etwas zu kurz, auch wenn ich die Flucht durch die unterirdischen Tunnel wahnsinnig spannend fand und ebenso die Rätsel im Raum mit den Kampfhunden. Der Autor hat auch wieder einige Überraschungen auf Lager.
Die Auflösung hat mich dann auch nicht so ganz zufrieden gestellt, ich konnte einige Erklärungen nicht ganz nachvollziehen und das Ende ging mir dann insgesamt viel zu schnell.
Wenn ich den Schluss richtig interpretiert habe, dann ist die Janus-Dilogie nun zu Ende. Ich lasse mich aber gern vom Autor überraschen :D


Fazit:
Wieder ein spannender Escape-Room Thriller, der aber nicht ganz an Teil 1 rankommt und dessen Klappentext leider falsche Erwartungen weckt.