Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
jiskett

Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2016
Verführt / Calendar Girl Bd.1
Carlan, Audrey

Verführt / Calendar Girl Bd.1


sehr gut

Normalerweise mag ich keine Geschichten, bei denen verschiedene Partner ins Spiel gebracht werden, da ich gerne über die romantische Vorstellung von dem 'richtigen Partner' lese. Dennoch hat "Calendar Girl" mich neugierig gemacht; das Konzept von einem Klienten pro Monat, für ein Jahr, klang interessant, vor allem, als in der Inhaltsangabe schon klar gemacht wurde, dass sich die Protagonistin in 'Mister Januar' verlieben würde, da dies einige Konflikte versprach. Also habe ich beschlossen, dass erste Buch zu lesen - und es hat mir überraschend gut gefallen.

"Calendar Girl: Verführt" ist ziemlich leichte Kost, bei der man nicht besonders viel Realismus erwarten sollte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Escort-Job so toll ist, wie er hier dargestellt wird und auch, dass Mia nur ungeheuer attraktiven Sexgöttern begegnet, zu denen sie sich natürlich hingezogen fühlt, ist mehr als ein wenig unrealistisch. Deshalb fand ich es angenehm, dass der Monat März aus dem Schema ausgebrochen ist - der Mann war zwar auch sehr attraktiv, aber die Geschichte hat sich in eine überraschende Richtung entwickelt und das hat mir gut gefallen, da es eine schöne Abwechslung war.
Am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, da die Ich-Erzählerin ziemlich schnell zwischen den Themen hin und her wechselte, aber daran habe ich mich schnell gewöhnt und diese Erzählweise passt zu ihr und lässt sich dann auch problemlos lesen. Der Plot ist ebenfalls schnell zusammengefasst: Mia verbringt jeden Monat mit einem anderen Mann, um Geld zu verdienen. Sex ist dabei kein Muss, kann aber geschehen - und das tut er auch. Gerade im Januar und Februar nehmen die erotischen Szenen einen großen Raum der Geschichte ein. Diese Szenen sind dabei mit recht einfacher Sprache, aber trotzdem gut geschrieben. Dazu schafft die Autorin es auch, die emotionalen Bindungen, die entstehen, gut herauszuarbeiten und auch wenn ich nicht nachvollziehen kann, dass Mia in der Lage ist, ihre Gefühle einfach beiseitezuschieben und Sex mit weiteren Männern zu genießen, obwohl sie glaubt, den richtigen gefunden zu haben, scheint es für sie gut zu funktionieren und es wurde auch für mich verständlich geschildert, wieso sie diese Entscheidung trifft. Mir hat hier die Erklärung von 'Mister Februar' gefallen, der ihr sagt, sie würden für kurze Zeit eine spezielle Art Liebe miteinander teilen und dann weiterziehen. Ebenso hat mir gefallen, dass 'Mister Januar' auch in den Folgemonaten irgendwie präsent war und man spürt, dass er für Mia etwas besonderes war. Ich bin wirklich gespannt, wie es mit den beiden weitergehen wird, vor allem nach Ende des Jahres.

FAZIT
Eigentlich entspricht "Calendar Girl" gar nicht meinem Beuteschema, doch das Buch hat mir trotzdem gefallen - es ist bestimmt keine tiefgründige Literatur, aber ich wurde gut unterhalten und bin auch daran interessiert, wie es weiter gehen wird. Die erste Geschichte war, obwohl 'Mister Januar' bisher mein Favorit ist, noch ein bisschen schwach, aber schon Februar und März waren besser und ich würde keine der Geschichten schlechter als 3,5 Sterne bewerten. Die ersten drei Monate zusammen bekommen von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 26.09.2016
Bühlerhöhe
Glaser, Brigitte

Bühlerhöhe


sehr gut

An "Bühlerhöhe" war ich hauptsächlich interessiert, weil die Geschichte in meinem Umfeld spielt - die meisten Schauplätze der Erzählung sind mir selbst bekannt, sodass es faszinierend war zu sehen, was sich verändert hat und wie der Zweite Weltkrieg sich auf das Leben in den Jahren danach ausgewirkt hat. Der Autorin ist es dabei gelungen, alles sehr eindringlich zu beschreiben, sodass man sich das vom Krieg gebeutelte Deutschland gut vorstellen konnte. Angemerkt werden sollte, dass einige Charaktere gelegentlich im Dialekt sprechen, aber es sind meistens Kleinigkeiten wie "isch" statt "ist" und aus dem Kontext ist immer verständlich, worum es geht.

Die Geschichte spielt im Jahr 1952, zu dem Zeitpunkt, als das Wiedergutmachungsgesetzt diskutiert wurde. Dieses Gesetz war sehr umstritten, sowohl auf deutscher als auch auf israelischer Seite, und eigentlich alle Positionen werden in diesem Roman vertreten. Es gibt extreme Zionisten, die kein deutsches Blutgeld wollen und Deutsche, die Juden nach wie vor ablehnen, aber auch Demonstrationen gegen Antisemitismus und Menschen, die Reue zeigen. Die verschiedenen Positionen werden dabei authentisch dargestellt und diese Mischung schien mir sehr realistisch zu sein, gerade die mehr oder weniger unterschwellige Einstellung des Antisemitismus, der so kurz nach dem Krieg bei vielen noch präsent war.
Die Protagonisten sind Rosa Silbermann, die sehr stolz auf Israel ist und nicht verstehen kann, wieso nicht alle Juden dort leben wollen, und Sophie Reisacher, die weltgewandte Männer bevorzugt, dem Hotel entkommen möchte und gewisse Vorurteile hegt. Beide Charaktere (und auch die Nebenfiguren) sind gut ausgearbeitet und haben sowohl positive als auch negative Eigenschaften; mir selbst war Rosa sympathischer, aber auch sie hat sehr unangenehme Charakterzüge, während ich stellenweise durchaus Mitleid mit Sophie Reisacher empfunden habe. Die Autorin hat beide Frauen glaubhaft geschrieben und so, dass sie menschlich und echt wirken.

Die Geschichte um das geplante Attentat auf den Kanzler (das laut Anmerkung der Autorin in dieser Form nie stattgefunden hat) war sehr interessant und obwohl es kein Krimi ist, war es interessant zu überlegen, wer wohl hinter dem Plan stecken könnte. Die Auflösung war überzeugend und passend, aber für mich nicht überraschend, da ich diesen Verdacht schon vorher hatte. Dennoch gab es durchaus mehrere Kandidaten, die ihre verschiedenen Motive gehabt hätten, und auch ein paar gute falsche Fährten, sodass die Lektüre unterhaltsam und recht spannend war.

FAZIT:
"Bühlerhöhe" ist ein guter Roman, der historische Fakten gut mit einer erfundenen, aber spannenden und interessanten Geschichte um ein Attentat auf den Kanzler kombiniert. Die damalige Zeit ist gut und überzeugend dargestellt, sodass man auch einen kleinen Einblick in die Nachkriegszeit und die Debatte um das Wiedergutmachungsgesetz bekommt.

Bewertung vom 26.09.2016
Mopswinter / Holmes und Waterson Bd.2 (eBook, ePUB)
Richter, Martina

Mopswinter / Holmes und Waterson Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Auch "Mopswinter" hat mir gut gefallen. Der Fall war interessant und auch durchaus spannend, da bis zuletzt unklar war, wer der Täter ist und aus welchem Motiv die Morde begangen werden. Zudem gab es für die Ermittler einen gewissen Zeitdruck, da sie nicht wissen konnten, ob es weitere Opfer geben würde; dadurch ist die Geschichte gleich interessanter und es wird frustrierend, wenn Holmes sich verletzt und wichtige Informationen vergisst ;)

Holmes hat sich in diesem Band wieder als genialer Polizeimops herausgestellt, der eine unschätzbare Hilfe für die Polizei ist und sogar die skeptischen Mitglieder der Soko überzeugt. Er findet Spuren, die ihnen entgangen wären, tröstet nebenbei noch trauernde Frauen und schließlich ist es vor allem seine Spürnase, die den Fall aufklärt. Die Zusammenarbeit zwischen Holmes und Waterson war dabei wieder schön dargestellt und auch recht glaubwürdig (dafür, dass einer der Ermittler ein sehr intelligenter Hund ist).
Im Gegensatz zum ersten Band spielt Holmes' Familie hier keine besonders große Rolle, aber es gibt ein paar schöne Momente und im Ausgleich auch Szenen über die Opfer und die Ermittlungen, in denen Holmes nicht anwesend ist, was ganz interessant war.

Insgesamt ist auch "Mopswinter" wieder ein schöner, stellenweise unterhaltsamer Tierkrimi, der mir gut gefallen hat. Holmes ist einfach ein sehr sympathischer kleiner Ermittler, der sehr fähig ist und gut mit Waterson zusammenarbeitet.

Bewertung vom 26.09.2016
Mopshimmel / Holmes und Waterson Bd.1 (eBook, ePUB)
Richter, Martina

Mopshimmel / Holmes und Waterson Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Wissen Sie eigentlich, wie schlau er ist? Ich meine nicht schlau wie ein guter Hund, ich meine wirklich intelligent?"// S. 83

"Mopshimmel" ist der erste Teil der Reihe, aber mein zweiter Mopskrimi, da ich Band 3 schon kenne. Es war schön, über die Anfänge von Holmes' Karriere als Polizeimops zu lesen und mehr über ihn und seine Familie zu erfahren; da Holmes zu Beginn der Geschichte noch ein Welpe ist, lernt er sein Umfeld erst noch kennen und davon profitiert auch der Leser, da ihm so die Charaktere (menschlich und tierisch) vorgestellt werden. Dabei ist die Ich-Perspektive des Hundes meiner Meinung nach recht überzeugend und dabei doch verständlich geschrieben.

Die Fälle selbst sind nicht besonders spannend; im einen weiß Holmes schon von Anfang an, wer der Täter ist und es geht nur noch darum, diese Information an die Menschen weiterzugeben. Der zweite Fall ist undurchsichtiger, aber die Lösung war schließlich ein wenig ernüchternd und was die Enthüllung kurz vor Ende angeht, bin ich mir noch nicht sicher, wie ich sie bewerten soll. Dennoch hat der Krimi mir aber Spaß gemacht, da ich es mochte, wie Holmes und Waterson gemeinsam ermittelt haben. Zu schade, dass Hunde nicht wirklich sprechen können, sonst wären die Fälle schneller aufgeklärt gewesen, aber die beiden schaffen es ja dennoch, miteinander zu kommunizieren und die Arbeit zu erledigen.

"Mopshimmel" ist quasi eine Art Wohlfühl-Krimi; er lässt sich gut und leicht lesen, die Tiere sind liebenswert und auch die Menschen kann man problemlos ins Herz schließen, auch wenn sie in diesem Band etwas im Hintergrund standen. Obwohl es hier um Mord geht, ist die Geschichte oft unterhaltsam, vor allem, wenn Holmes versucht, Waterson und seinen Besitzern zu vermitteln, dass er etwas herausgefunden hat.
Das Buch hat mir gut gefallen und ich werde gleich mit Band 2 weitermachen.

Bewertung vom 26.09.2016
Mopsfluch / Holmes und Waterson Bd.3 (eBook, ePUB)
Richter, Martina

Mopsfluch / Holmes und Waterson Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

"Mopsfluch" war mein erster Mopskrimi, aber bestimmt nicht der letzte.

Ich mag Tierkrimis generell sehr gerne, da ich daran interessiert bin, wie die Protagonisten den Fall auf ihre ganz spezielle Art aufklären werden, mit oder ohne menschliche Hilfe. Da Tiere nicht wie die Menschen sprechen können, sind hier unterhaltsame Momente voller Missverständnisse gewiss und es ist immer schön zu sehen, welche Wege die Autoren finden, um diese Barriere zu umgehen.
In "Mopsfluch" geht es um Holmes, der sich bereits einen Namen als Spürnase gemacht hat und der mit Hilfe seines Freundes Waterson, einem Kommissar, verschiedene Fälle aufklärt. Die Interaktion der beiden hat mir gut gefallen; auch wenn die Verständigung vielleicht ein klein wenig zu gut geklappt hat, schienen die Arten der Kommunikation mir doch realistisch zu sein - beispielsweise erklärt Waterson dem Hund, dass er bellen soll, falls er die richtige Vermutung anstellt. Holmes hat sich hierbei als wirklich sehr intelligenter Mops herausgestellt, der für mich überzeugend und glaubwürdig geschrieben war, auch wenn er und die anderen Tiere ein wenig vermenschlicht wurden, um die Geschichte möglich zu machen. Sie behalten dennoch alle Eigenarten ihrer Arten bei und es war amüsant zu sehen, wie die Menschen auf die ungewöhnlich wirkenden Aktionen ihrer Haustiere reagierten.

Obwohl die Geschichte unterhaltsam ist, ist der Fall durchaus spannend. Er ist ziemlich verzwickt und wendungsreich, mit einer Auflösung, die mich überrascht, aber überzeugt hat. Holmes ist ganz klar der Star der Ermittlungen, aber auch seine menschlichen Gefährten und tierischen Freunde haben einen wichtigen Anteil an der Aufklärung des Verbrechens und die Mischung war in meinen Augen sehr gelungen - auch wenn ich mich nach dem Lesen des Buches frage, wieso nicht alle Polizisten mit einem Mops arbeiten, es scheint effektiv zu sein ;)

Insgesamt kann ich nur sagen, dass "Mopsfluch" mich gut unterhalten hat. Der Fall war interessant, die Geschichte ließ sich gut lesen und die Autorin hat es geschafft, die Balance zwischen leichteren, humorvollen Szenen und den Ermittlungen zu wahren. Die ersten beiden Teile der Reihe werde ich auf jeden Fall lesen.