Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ele
Wohnort: 
xxxxx

Bewertungen

Insgesamt 428 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2020
Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


sehr gut

Die Hornisse, Thriller von Marc Raabe, 544 Seiten erschienen im Ullstein Verlag.
Tom Babylon ermittelt in seinem 3. Und wohl persönlichsten Fall.
Der Rockstar Brad Galloway wird nach einem großen Konzert, ausgerechnet im Gästehaus der Polizei, ermordet aufgefunden. Verstümmelt und ausgeblutet. Tom Babylon ermittelt zusammen mit Sita Johanns und muss schon bald feststellen, dass seine Nachforschungen in sein ganz persönliches Umfeld hineinspielen. Wer war die mysteriöse Frau, die Galloway auf der Bühne den geheimnisvollen Umschlag überreicht? Die Ermittlungen führen 30 Jahre zurück. Verliert Babylon alle die er liebt?
71 pralle und spannende Kapitel verteilen sich auf 544 Seiten, die einzelnen Abschnitte sind mit Datum, Ort und Uhrzeit überschrieben. Da es sich um eine Erzählung in zwei Zeitebenen handelt, hat es der Leser dadurch leicht sich zeitlich zurechtzufinden. Raabe hat den auktorialen Erzählstil gewählt, deshalb ist auch der Überblick jederzeit gewahrt. Gedanken, Liedtexte, fremdsprachliche Phrasen und Gedanken sind kursiv hervorgehoben.
Schon nach dem ersten Kapitel hat sich bei mir Lesefluss eingestellt. Von da an war es sehr schwer das Buch aus der Hand zu legen. Der Thriller beginnt aufregend und die Spannungskurve steigt steil an, verschiedene Plottwists haben die Lektüre nur so dahinfliegen lassen, am Ende hat mich ein Cliffhanger sehr überrascht, was auf eine Fortsetzung hindeutet. Schlagfertige Dialoge, bildhafte Schilderungen, schonungslose Handlungen und aktionreiche Taten machen das Buch zu einem Pageturner. Hier wechseln sich die beiden Zeitstränge immer wieder ab, zum einen die aufregenden Geschehnisse in der Gegenwart und zum anderen die Rückblicke in die Kindheit von Tom, dadurch erklärt sich vieles, was aus den vergangenen Teilen unklar war. Tom Babylons persönlichster Fall, denn es betrifft diesmal seine Familie, treiben Tom an seine Grenzen und weit darüber. Die Akteure sind gut charakterisiert, ihre Handlungen sind nachvollziehbar. Meine Lieblingsfiguren Sita Johanns und Bene, die Beide felsenfest zu Tom stehen. Da mich beim ersten Fall, die Undurchschaubarkeit am Ende und die unklaren Abläufe irritiert haben, war ich sehr zufrieden, dass in diesem Band für mich zur Handlung keine Fragen offen blieben. Natürlich bleibt Babylon für mich noch mysteriös, die Vorgeschichte, was sein Vater darin für eine Rolle spielt und was mit seiner Schwester geschehen ist, interessiert mich, nach wie vor. Die Auftritte von Viola, Toms verschollener Schwester, die Szenen in denen sie „erscheint“, er mit ihr kommuniziert, finde ich unglaubhaft und störend. Obwohl Tom in diesem Band nicht so gut wegkommt, das ist vor allem seinen konfusen und kopflosen Aktionen zuzuschreiben, fand ich diesen Band als bisher besten der Reihe. Besonders elegant fand ich das edle Cover. Durch die fehlende Zahl, ich hätte mit einer 21 gerechnet, ist von außen nicht klar erkennbar, dass es sich um den dritten Teil der Serie handelt. Ich kann diesen 3. Teil allen Thrillerfans empfehlen, es wäre auf alle Fälle von Vorteil die Vorgängerbände zu kennen. Von mir, verdient 4 Sterne.

Bewertung vom 11.12.2020
Das letzte Licht des Tages
Harmel, Kristin

Das letzte Licht des Tages


sehr gut

Das letzte Licht des Tages, Historischer Roman von Kristin Harmel, 384 Seiten, erschienen im Droemer Knaur Verlag.
Die dramatische Résistance-Geschichte einer französischen Familie in der Champagne zu Zeiten des zweiten Weltkriegs.
Frankreich 1940, als Inés herausfindet, dass ihr Ehemann auf dem Weingut der Familie Flüchtlinge und Waffen für die Résistance versteckt, ist auch sie gezwungen, eine Seite zu wählen. Inés schließt sich dem Widerstand an – und begeht einen schrecklichen Fehler, der das Leben aller auf dem Weingut für immer verändert.
2019 Die junge Amerikanerin Liv, begleitet ihre Großmutter nach Frankreich zum Weingut Chauveau. Zusammen mit dem jungen Rechtsanwalt Julien entdeckt sie ihre eigene Familiengeschichte. Zurück in die dunkelste Zeit des 2. Weltkriegs, zu einer Geschichte von Liebe und Verrat – und der Hoffnung auf Vergebung.
Das Buch besteht aus 34 Kapiteln, spielt in zwei Zeitebenen und auch in verschiedenen Erzählsträngen. Zum einen die spannenden Ereignisse während des zweiten Weltkriegs und zum anderen die Geschichte von Liv, ihrer Großmutter Edith und Julien. Die Autorin hat sich des personalen Erzählstils, jeweils aus der Sicht der Protagonistin der Zeitabschnitte, bedient. Somit ist der Leser ganz nah dran am Geschehen. Die Kapitel sind mit dem Namen der Protagonistin und der Jahreszahl überschrieben, der Überblick ist somit gewährleistet. Gedanken, Briefe und französische Phrasen sind kursiv und dadurch deutlich dargestellt. Besonders schmückend sind die Abbildungen von Weinreben am Kapitelanfang in den Ecken der Buchseiten.
Mir hat dieses Buch ganz besonders gut gefallen, schnell war ich in dieser packenden Geschichte drin, der Großteil der Erzählung schildert die Vorkommnisse in der Vergangenheit. Diese waren an Spannung und Emotionalität kaum zu überbieten. Ich habe mit den Charakteren mitgeliebt und mitgelitten. Der Plot ist nachvollziehbar, durchaus könnte es so gewesen sein. Nur am Ende war es für mich des Guten einfach ein wenig zu viel. Über die Figur Inés mag es verschiedene Meinungen geben, naiv und leichtsinnig ist richtig, auf alle Fälle hat sie ihre Fehler Zeit ihres langen Lebens, wieder gutgemacht. Mich hat nur ihre Unentschlossenheit ihrer Enkelin die ganze Wahrheit zu offenbaren etwas genervt. Das war ein wahrer Eiertanz durchs gesamte Buch. Letztendlich jedoch fand ich diese Figur trotzdem interessant und sie war auch deutlich mein Lieblingscharakter. Die anderen beteiligten Personen waren durchweg sympathisch, ausgenommen natürlich Hauptmann Richter und Antóine Picard. Nebenbei habe ich noch einiges über die Champagnerherstellung und die Stadt Reims gelernt.
Insgesamt ein Buch welches ich gerne empfehlen möchte, geeignet für Leser die etwas über die Résistance in Frankereich, über die Champagne und deren Bewohner erfahren wollen. Natürlich ist auch eine bittersüße Liebesgeschichte dabei, sodass auch die Romantiker auf ihre Kosten kommen. Von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 03.12.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph / Sophia Bd.3


ausgezeichnet

Die Farben der Schönheit – Sophias Triumph, Roman von Corina Bomann, 521 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
Der 3. Und Abschlussband der „Die Farben der Schönheit“ – Trilogie, Sophia will den Puderkrieg hinter sich lassen, gelingt ihr ein neuer Anfang?
New York in den 30er Jahren, Sophia steht erneut vor einem Scheideweg in ihrem Leben. Sie hilft ihrer Freundin Henny wieder gesund zu werden. Deshalb und um ihr Studium wiederaufzunehmen kehrt sie zu Helena Rubinstein zurück. Sie findet ihr privates Glück bei Darren. Doch diesmal droht der beginnende 2. Weltkrieg ihr Glück erneut zu zerstören.
Das Buch ist im Ich-Stil aus der Sicht der Protagonistin verfasst, deshalb ist der Lesende auch ganz nahe am Geschehen. 55 pralle Kapitel, die die Bestseller-Autorin in ihrer bildhaften und flüssigen Schreibweise verfasst hat, haben mich durch das Buch fliegen lassen. Da das Geschehen unmittelbar an das Ende des 2. Bandes anschließt stellte sich sofort Lesefluss ein. Briefe, fremdsprachliche Phrasen sind kursiv gedruckt und haben sich somit deutlich von der Erzählung ab. Als besondere Dreingabe ist in der vorderen Umschlagklappe ein Rezept für ein Cremedeodorant abgedruckt.
Bildmalerisch, emotional und sehr flüssig erzählt die Autorin das weitere Leben der Protagonistin. Leider konnte Sophia sich im dritten Teil nicht weiterentwickeln, wieder lässt sie sich von Helena Rubinstein vor deren Karren spannen und begibt sich durch das von ihr finanzierte Studium wieder in Abhängigkeit der Kosmetikkönigin und zwischen die Fronten des „Puderkriegs“. Sie muss erkennen, dass die beiden Damen sich im Umgang mit ihren Angestellten wirklich nichts schenken. Darren erkennt dies schon viel eher und stellt Sophia vor eine Entscheidung. Gut gefallen haben mir die Szenen mit ihrer Freundin Henny, wie die es schafft sich in der neuen Welt ein neues Leben aufzubauen hat mich beeindruckt.
Das bewegende Schicksal Sophias ist im Abschlussband eher im privaten Umfeld zu finden. Das Ende jedoch konnte mich wirklich überraschen und war von mir in keinster Weise vorauszusehen. Insgesamt ist es eine tolle Reihe der Autorin, es machte mir viel Freude das Leben und das Erleben von Sophia und ihren Angehörigen zwischen Lippenstift und Puder und zwischen Naziregime und zweitem Weltkrieg mitzuverfolgen. Eine rundherum gelungene Trilogie. Alle Charaktere außer Helen Rubinstein waren mir sympathisch und handelten nachvollziehbar, der Plot war zu jeder Zeit glaubhaft. Die Schilderungen der Weltausstellung in New York und auch der Zustand nach dem zweiten Weltkrieg in Berlin sind hervorragend gelungen und vor meinem inneren Auge wie ein Film abgelaufen. Der letzte Band kann m. M. nach nicht als Einzelband gelesen werden. Meine Empfehlung die Trilogie hintereinander wegzulesen. Auch der letzte Band bekommt von mir 5 Lesesterne.

Bewertung vom 27.11.2020
Teatime mit Lilibet (eBook, ePUB)
Holden, Wendy

Teatime mit Lilibet (eBook, ePUB)


sehr gut

Teatime mit Lilibet, Historischer Roman von Wendy Holden, EBook 477 Seiten, erschienen im List-Verlag.
Die Geschichte von Marion Crawford, der Gouvernante von Königin Elisabeth II.
Marion Crawford ist Lehrerin, ihr Ziel ist die Armen in den Slums zu unterrichten, doch das Schicksal spielt anders und sie wird Gouvernante bei den beiden Schwestern von York, Elisabeth genannt Lilibet und Margaret. Nach dem Abdanken seines Bruders Edward VIII., wird der Herzog von York der Vater der beiden, unversehens König Georg der VI. und Marion Crawford ist die Erzieherin der zukünftigen Königin von England.
Das Buch gliedert sich in vier Teile jeder Teil ist mit Ort und Datum überschrieben, die aus insgesamt 64 Kapiteln bestehen. Das Buch ist im personalen Stil aus der Sicht der Protagonistin geschrieben, dadurch werden ihre Gefühle und Gedanken dem Leser sehr deutlich gemacht. Äußerst bildhaft und flüssig geschrieben. Der Plot, z.B. die Einrichtung der diversen Schlösser sind hervorragend beschrieben, die Figuren allesamt gut beschrieben und hervorragend charakterisiert Ein Beispiel dafür, Margaret die kleinere Schwester von Lilibet war mir sehr unsympathisch, eine Rebellin, Intrigantin und boshaft. Lilibet dagegen von edelstem Gemüt und sehr klug. Bertie/Georg VI unsicher und schüchtern doch herzensgut. Auch Wallis Simpson ist eine schillernde Figur im Roman. Jede der dargestellten Figuren hat im Buch praktisch eine eigene Geschichte abbekommen. Holden hat in ihrem Buch bemerkenswert gute Recherchearbeit geleistet. Ein gutes Beispiel, die Beschreibungen der Brautkleider, deren Bilder ich mir im Netz angesehen habe.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten, eine aufregende Zeit wird hier beschrieben. Ein dramatischer erschütternder und bewegender Teil der Geschichte Großbritanniens. Und Marion Crawford immer mitten drin, im Zentrum der königlichen Familie, den kleinen Prinzessinnen oft näher als die eigene Mutter. Die besten Jahre ihres Lebens hat sie geopfert und auf privates Glück und eigene Kinder verzichtet um dann ohne einen Funken von Dankbarkeit aufs Abstellgleis geschoben zu werden. Ich kann gut verstehen, dass Crawford aus Enttäuschung und vielleicht auch um diese besondere Zeit noch einmal aufleben zu lassen, dieses unsägliche Buch „The little Princesses“ geschrieben hat. Letztendlich haben ihr die Royals das niemals verziehen, auf ihrer Beerdigung war kein Mitglied des britischen Königshauses anwesend. Doch ich könnte mir gut vorstellen, dass dies auch ohne ihr Buch geschehen wäre. Mir hat diese Frau im letzten Kapitel des Buches einfach nur leidgetan, denn ihr ist zum Großteil zuzuschreiben, was für eine charakterstarke Frau und Regentin aus Elizabeth II, geworden ist. Wieviel im Buch dem wirklichen Geschehen zuzuordnen ist und was Fiktion ist weiß ich nicht, ich war nur überrascht, dass Lilibet hier als fröhlich und warmherzig beschrieben wird, ich finde Elizabeth II nur kühl und streng.
Bei einer Schottlandreise konnte ich Glamis Castle besichtigen, das Schloss in dem Königin Elizabeth, die spätere Queen Mum geboren wurde, bei der Führung fand ich den Tearoom besonders gemütlich und noch mit den Originalmöbeln ausgestattet, so konnte ich mir sehr gut vorstellen, wie das Ambiente bei einer „Teatime mit Lilibet“ aussah, wenn die Prinzessinnen bei ihren Großeltern mütterlicherseits zu Besuch waren, was mich letztendlich auch zur Lektüre dieses Buches inspiriert hat.
Eine Empfehlung für Leser die sich gerne mit der jüngeren Geschichte des englischen Königshauses beschäftigen. Oder denen, die das Leben der Royals aufregend und spannend finden. Von mir 4 von 5 möglichen Sternen.

Bewertung vom 19.11.2020
White Christmas - Das Lied der weißen Weihnacht
Marly, Michelle

White Christmas - Das Lied der weißen Weihnacht


sehr gut

White Christmas – Das Lied der weißen Weihnacht. Historischer Roman von Michelle Marly, EBook, Printausgabe 272 Seiten, erschienen bei Ruetten und Loening.
Die Entstehung des berühmtesten Weihnachtsliedes der Welt.
Izzy Baline ist der Sohn russisch-jüdischer Einwanderer der als Zeitungsjunge ein paar Cent dazuverdient, als singender Kellner beginnt und wenige Jahre später der erfolgreiche und berühmte Broadway-Komponist Irving Berlin sein wird. Als er Ellin Mackay die luxusverwöhnte Tochter eines schwerreichen und dazu irisch-katholischen Geschäftsmannes kennen lernt, beginnt eine unvergleichliche Liebesgeschichte. Gegen alle Hürden, die die beiden auferlegt bekommen, heiraten sie und führen eine lange und unendlich glückliche Ehe. Wie es zur Entstehung des erfolgreichen Weihnachtslieds kommt, wird in dieser Geschichte mit biografischen Zügen, sehr unterhaltsam erzählt.
37 überschaubare Kapitel umfasst das Werk, jedes Kapitel ist mit einer Überschrift versehen, hier hat die Autorin jeweils einen zum Inhalt passenden Song von Irving Berlin gewählt. Bei einigen der Songs wusste ich überhaupt nicht, dass sie von Berlin stammen. Liedtexte sind kursiv gedruckt und sind dadurch deutlich vom Text abgehoben. Die Autorin schreibt sehr bildmalerisch und flüssig, schnell ist das Buch gelesen. Als Erzählstil hat Marly die auktoriale Erzählweise gewählt, abwechselnd aus der Sicht von Ellin Mackay und Irving Berlin. Dies garantiert dem Leser einen allumfassenden Überblick über die Geschehnisse im Buch.
Zuallererst handelt es sich hier m. E. um eine Liebesgeschichte. Beide Protagonisten waren mir sehr sympathisch. Berlin wird als typischer Vertreter des amerikanischen Traums beschrieben. Sein Werdegang vom Zeitungsjungen, singender Kellner bis zum erfolgreichen Jazz-Komponisten wird nachvollziehbar geschildert, er hat niemals Noten lesen gelernt, Klavierspielen hat er sich selbst beigebracht und das konnte er nur auf den schwarzen Tasten. Auch Ellin ist eine Sympathieträgerin in diesem Roman, trotz ihres überaus reichen und luxurösen Elternhauses ist sie eine natürliche, aufrichtige und bescheidene Frau. Der Kampf gegen alle Widrigkeiten, die den beiden aus religiösen, und gesellschaftlichen Gründen von Seiten Ellins Familie in den Weg gelegt werden, hat mich überzeugt. Mich hat die Schilderung dieser großen und wunderschönen Liebe gefallen, die Schicksalsschläge die das Leben so mit sich bringt eingeschlossen. Das ist auch der Grund, warum Irvings berühmtester Song entstanden ist, 1937 muss Berlin, aus geschäftlichen Gründen in Kalifornien und von seiner Familie an der Ostküste getrennt, die Weihnachtstage verbringen. Seiner Sehnsucht nach Kälte, Schnee zum Weihnachtsfest und seinen Lieben, gibt er somit Ausdruck und komponiert den Welthit, der von vielen Stars, in vielen Sprachen, millionenfach vertont wurde.
Mir hat die Weihnachtsstimmung im Roman etwas gefehlt, trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Der schwere Schicksalsschlag am Ende der Erzählung hat mich zu Tränen gerührt. Die Stimmung aus welcher heraus der jüdische Komponist ein Weihnachtslied komponierte, ist unbedingt nachvollziehbar. Eine fiktive Geschichte, aber so glaubhaft, dass es durchaus so gewesen sein könnte.
Besonders gut fand ich die Informationen aus dem Nachwort, über Irving seinen Kompositionen, über das weitere Leben der beiden Protagonisten und anderer buchrelevanter Charaktere. Auch über das Lied „White Christmas“ kann hier der Leser noch wichtige Details erfahren. Insgesamt ein Buch das ich gerne empfehlen will, nicht nur in der Weihnachtszeit. Deshalb von mir 4 Sterne.

Bewertung vom 17.11.2020
Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1
Kodiak, Frank

Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1


ausgezeichnet

Amissa. Die Verlorenen. Thriller von Frank Kodiak, 400 Seiten, erschienen bei Droemer Knaur
Auftaktband der Thriller-Reihe, um die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius
In einer regnerischen Nacht werden die Privatdetektive Jan und Rica Kantzius Zeugen eines grauenvollen Unfalls. Ein panisches Mädchen rennt direkt vor ein Auto und stirbt in den Armen von Jan. Die Privatdetektive beginnen zu ermitteln und finden heraus, dass es weitere Teenager kurz nach einem Umzug der Familie verschwunden sind. Eine Spur führt zu Amissa, einer Hilfsorganisation, die weltweit nach vermissten Personen sucht, auch Rica ist dort beschäftigt.
Andreas Winkelmann schreibt als Frank Kodiak.
Das Buch ist in 7 dicht gepackte Kapitel aufgeteilt, die spannend enden was dazu führt immer weiter zu lesen, es war mir kaum möglich das Buch aus der Hand zu legen schon nach dem ersten aufregenden Kapitel ist der Leser mittendrin im aufregenden Geschehen. Nervenzermürbend und spannend geschrieben im auktorialen Erzählstil, mit mehreren Erzählsträngen, das erleichtert, bei der Lektüre, den Überblick über die Geschichte zu erhalten und jederzeit die Zusammenhänge von allen Seiten zu beobachten. Aufregend und dicht gepackt, in typischer Winkelmann/Kodiak-Weise verfasst. Deshalb habe ich das Buch auch in 2 Tagen gelesen, ich hatte keine Chance es einfach liegen zu lassen. Schlagfertige Dialoge machen die Geschichte lebendig. Plottwists und ein überraschendes Ende haben mich absolut verblüfft. Besondere Spannung erzeugte die Frage welche Mädchen am Ende gerettet werden. Die Handlung ist zu jeder Zeit glaubwürdig, die Charaktere agieren nachvollziehbar und authentisch. Weniger geeignet für zartbesaitete Leser.
Mit dem neuen Ermittlerduo, dem Ehepaar Kantzius ist dem Autor ein ganz großer Wurf gelungen. Jan, ist ein ehemaliger Polizist, er verfügt über einen ausgeprägten Jagdinstinkt, diese Szenen in denen er im Alleingang wie eine grausame Kampfmaschine abrechnet, hat mich unheimlich gefesselt, auch wegen seiner brutalen Verhörmethoden, wobei er auch gerne übers Ziel hinausschießt. Mit seiner Polizeimarke hat er anscheinend auch sein Gewissen abgelegt, es fällt ihm sehr schwer, sich an Recht und Gesetz zu halten. Als Gegenstück dazu Rica, auch sie ist vom Leben gezeichnet, ihre Erlebnisse zum Thema Frauenhandel und Zwangsprostitution werden auch im Buch immer wieder angesprochen, sie ist Informatikerin und hat ein Faible für die digitale Welt, somit ergeben die beiden ein grandioses Team, ihre Ermittlerquote liegt sehr hoch, gut gefallen hat mir auch der liebevolle Umgang des Paares. Ich hoffe, dass sich die gesamte aufregende Vorgeschichte der Beiden, die immer wieder angedeutet wird, in den folgenden Bänden der Reihe noch aufklärt
Dieser harte Thriller um vermisste Teenager und die dubiosen Machenschaften einer weltweit tätigen Hilfsorganisation ist der Auftakt einer 3teiligen Reihe, die ich gerne weiterverfolgen werde, dazu trägt auch der Cliffhanger bei, der sich am Ende auftut. Zwischen den Zeilen klingt auch eine Warnung über den sorglosen Umgang Jugendlicher, mit den digitalen Medien durch. Eine absolute Leseempfehlung für Fans von rasanten und harten Thrillern. Verdiente 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 09.11.2020
Caligula
Turney, Simon

Caligula


ausgezeichnet

Caligula, historischer Roman von Simon Turney, EBook 505 Seiten, erschienen im Ullstein Taschenbuch-Verlag.
Rom, 37 nach Christus. Als Kaiser Tiberius stirbt und er Caligula für die kaiserliche Erbfolge bestimmt, ahnt er nicht, dass er damit den berüchtigtsten Tyrannen erschafft, den das Reich je sehen wird: Caligula.
Caligula, wird zum Inbegriff eines wahnsinnigen Gewaltherrschers.
Doch war Caligula tatsächlich das Monster, als das er in die Geschichte einging? Livilla, seine jüngste Schwester, kennt ihn von einer ganz anderen Seite. In diesem Roman erzählt sie davon, wie ihr kluger nachdenklicher Bruder zum mächtigsten Mann seiner Zeit wurde. Und wie Intrigen, Mord und Verrat ihn und das römische Reich für immer veränderten.
Das Buch besteht aus 4 Teilen - aufgeteilt in 29 Kapitel, beides ist mit auf den Inhalt weisende Überschriften betitelt. Geschrieben im Ich-Stil aus Sicht der Schwester des Kaisers Iulia Livilla, die Caligula wohl am besten kannte. Die Gefühle und Stimmungen kommen auf diese Weise besonders gut zur Geltung. Am Anfang steht die Dramatis Personae. Sehr ausführlich und mit den dazugehörigen Jahreszahlen versehen, fand ich es besonders hilfreich, leider aber am Reader etwas kompliziert zu handhaben. Extrem interessant das am Ende platzierte Glossar in dem römische Orte und Begriffe erklärt werden und zusätzlich das Historische Nachwort.
Zuallererst kann ich dem Autor nur eine sorgfältige und genaue Recherche bestätigen. Im historischen Nachwort äußert er sich, dass er sich so nah wie möglich an den geschichtlichen Fakten orientiert hat und nur etwas hinzugedichtet hat, wenn es keine schriftlichen Aufzeichnungen gab. (Quellen beigefügt).
Mir hat die Lektüre viel Freude gemacht und interessante Informationen vermittelt. Die Geschichte des antiken Roms hat mich immer fasziniert, über Caligula habe ich mich schon in diversen Büchern informiert, doch in diesem Werk ist mir der Imperator anfangs sehr sympathisch und die Gründe für seine Veränderung werden plausibel und nachvollziehbar erklärt.
„ Er war ein komplexer und schwieriger Charakter, der mit den einflussreichsten und gefährlichsten Menschen des Reichs in Konflikt geriet. Es ist kaum vorstellbar, dass er tatsächlich jenes Ungeheuer war, zu dem die Nachwelt ihn stilisiert hat. Das einfache Volk Roms pries ihn den goldenen Prinzen und die Armee stand hinter ihm.“ (Autor)
Insgesamt habe ich festgestellt, dass selbst die gottgleichen Imperatoren in der Antike trotz all ihrem Reichtum und Ansehen, kein beneidenswertes Leben geführt haben. Mussten sie doch ständig Intrigen und Mordanschläge fürchten.
Der bildmalerische und flüssige Schreibstil hat mich fasziniert, stellenweise konnte ich den Reader nicht zur Seite legen, die letzten 200 Seiten habe ich in einem Stück und die halbe Nacht weggelesen. Ich habe mich des Öfteren wie auf einem Spaziergang durch das antike Rom gefühlt. Einziger Kritikpunkt, die Albträume der Livilla sind zu oft und immer mit den gleichen Worten beschrieben, irgendwann habe ich diese kursiv gedruckten Zeilen nur noch quergelesen. Eine besondere Empfehlung für Leser die sich für die antike römische Kaiserzeit und das alte Rom interessieren.
Von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 01.11.2020
Der Lehrmeister / Die Geschichte des Johann Georg Faustus Bd.2 (eBook, ePUB)
Pötzsch, Oliver

Der Lehrmeister / Die Geschichte des Johann Georg Faustus Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Der Lehrmeister, Historischer Roman von Oliver Pötzsch, E-Book 800 Seiten, erschienen im List Verlag.
Der 2. Band der Faustus - Dilogie.
Sechs Jahre sind vergangen, seit der berühmte Magier Johann Georg Faustus , seine Tochter Greta und der Gehilfe Karl von Nürnberg geflohen sind. Sein Ruhm ist immer weiter gewachsen. Selbst der Papst lässt nach ihm suchen. Auch sein alter Erzfeind Tonio ist noch nicht besiegt. Eine seltsame Lähmung befällt Faust und auf der Suche nach Heilung durchstreift er Europa. Doch Faust ahnt, dass das Böse noch immer seine Hand nach ihm ausstreckt und dass er sich letztendlich stellen muss.
Eine Tragödie in 5 Akten, die in 29 längere Kapitel aufgeteilt ist, welche sich in überschaubare Leseabschnitte gliedern. Einzelne Kapitel sind mit Datum und genauer Ortsangabe überschrieben. Als Anhang gibt es wie so oft in Pötzschs Büchern einen Reiseführer auf Fausts Spuren, wie schon im Spielmann verbergen sich auch im Lehrmeister zahlreiche Goethe-Zitate, diese sind mit Seitenzahlen am Ende des Buches unter dem Begriff „Faust für Besserwisser“ aufgeführt.
Das Werk ist in flüssiger und bildmalerischer Weise geschrieben, jeder Satz und jede Szene liefen wie ein Film in meinem Kopf ab, die Handlungen der Charaktere und der Plot sind nachvollziehbar und logisch erzählt. Den zweiten Band der Dilogie fand ich stellenweise absolut gruselig und so detailgenau erzählt, dass mir des Öfteren eiskalte Schauer den Rücken hinuntergelaufen sind. Besonders zu denken gegeben haben mir die Anmerkungen im Nachwort. Der Autor bemerkt, dass schon Goethes Faust 2 ein Flop war und so ähnlich ist es mir auch im vorliegenden Band ergangen, die Reisen der Gefährten auf der Flucht vor Lahnstein, auf der Suche nach Leonardo da Vinci und am Ende auf der Reise nach Rom hatten für mich schier unerträgliche und unnötige Längen, da hätte ich am liebsten quergelesen. Wo mir im ersten Teil die Reisen noch aufregend und unterhaltsam vorgekommen sind, haben sie mich hier nur noch gelangweilt und zogen sich dahin. Dazu zitiere ich hier den Autor:“ Es wimmelt nur so von mythologischen Gestalten und Anspielungen gleichzeitig ist es eigentlich unmöglich, die Handlung halbwegs vernünftig zusammenzufassen. Amerikanische Filmproduzenten würden sagen:“Where the f… ist the plot?“ Dies ist die Meinung Plötzschs über Goethes Faust 2 und auch mir ging es so beim Lehrmeister. Der eigentliche Held im vorliegenden Band war für mich das Universalgenie Leonardo da Vinci, dieser Abschnitt hat mir im Buch am besten gefallen, auch die beschriebene Wirkung des Igró Pir des griechischen Feuers war höchst interessant, solche Stellen bestätigen, eine akribische Recherchearbeit des Verfassers.
Vom ersten Teil „Der Spielmann“ war ich absolut begeistert. Leider hat mir die Zähigkeit und Langatmigkeit beim „Lehrmeister“ die Lesefreude geschmälert. Immer wieder habe ich das Lesegerät für einige Zeit getrost zur Seite gelegt, ohne Angst etwas zu versäumen. Trotzdem möchte ich den zweiten Band der Dilogie empfehlen um die Geschichte zu vervollständigen. Von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 22.10.2020
Die Seele des Bösen - Unter Verdacht / Sadie Scott Bd.11 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Unter Verdacht / Sadie Scott Bd.11 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Seele des Bösen – Unter Verdacht, Profilerthriller von Dania Dicken, EBook 259 Seiten
Der 11. Teil der Sadie Scott – Reihe
Eine Edelprostituierte wird in einem Hotelzimmer ermordet aufgefunden. Deshalb wendet sich LAPD-Detective Nathan Morris erneut an Sadie und bittet um ihre Hilfe, widersprüchliche Indizien am Tatort bringen Sadie bald auf die Idee, dass hier ein zweiter Täter involviert sein könnte. Bei ihren Ermittlungen stoßen die beiden auf Verdächtige in der sogenannten „besseren Gesellschaft“ und sie ahnen nicht, welche ungeahnten Folgen die Lösung des Falles für sie bereithält
Der neue Band setzt kurz nach der Entführung und Bedrohung Matts durch eine Stalkerin ein. Matt hat sich durch die Geschehnisse verändert und das bemerkt nicht nur seine Frau.
Auch dieser 11. Fall hat mich wieder einmal hervorragend unterhalten, ein Lesegenuss. Sehr spannend erzählt, da habe ich gerne mitgerätselt, wie sich der Mord an der Prostituierten wohl abgespielt hat. Wieder einmal schafft es die Autorin, mich mit ihrem Buch zu fesseln. Den Reader überhaupt aus der Hand zu legen war mir schier unmöglich. Besonders mitreißend in Band 11, die Konsequenzen die sich aus Sadies Ermittlungen für ihren Ehe ergeben. Nicht nur nervenaufreibende Spannung, sondern auch emotionale Verwicklungen, haben mich diesmal in ihren Bann gezogen. Grundsätzliche Fragen zu Recht und Unrecht, Vertuschung und Vereitelung einer Straftat, haben mich immer wieder innehalten und über das Gelesene nachdenken lassen, wie die Autorin bemerkt dieser Fall ist nicht schwarz oder weiß, sondern dunkelgrau. Genauso habe ich es auch empfunden. Sehr zu Herzen ging mir die familiäre Situation der Whitmans, die Gefühle der Ehefrau, wenn ihr Gatte einer Straftat beschuldigt wird. Die Profilerarbeit im Prostituiertenfall ist hervorragend geschildert, Sadie hat wieder einmal das perfekt gemacht, was sie am besten kann, dem Täter ein Geständnis abringen. Diese Frau erstaunt mich immer wieder, deshalb ist sie auch in diesem Buch meine Lieblingsfigur. Diese grandiosen „Verhöre“ in den Büchern genieße ich geradezu. Schön zu lesen wie sehr Sadie ihrem Mann vertraut und wie sehr sie ihn liebt und auch die guten Freunde lassen die beiden nicht hängen. Wobei ich vermute, dass diese Geschichte das Paar noch länger belasten wird. Das macht die Figuren lebensecht und die Geschichte authentisch, es ist oft gefährlich, manchmal kriselt’s und es wird geliebt – eben wie im richtigen Leben.
Deshalb ist es auch von Vorteil, die Bücher in der angegebenen Reihenfolge zu lesen. Es wäre schade auch nur einen Teil zu verpassen. Mein Urteil, eine unbedingte Leseempfehlung und begeisterte 5 Sterne.

Bewertung vom 02.10.2020
Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11 (eBook, ePUB)
Klüpfel, Volker; Kobr, Michael

Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Funkenmord, Kriminalroman von Volker Klüpfel und Michael Kobr, 496 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
Kluftingers elfter Fall ist die unmittelbare Fortsetzung von Bd. 10 „Kluftinger“, ein Cold Case der endlich zum Abschluss kommt.
Seinen ersten Fall hat er als junger Dorfpolizist erfolgreich abgeschlossen, was ihm letztendlich auch den Weg zur Kriminalpolizei geebnet hat. Stolz darauf ist Kluftinger jedoch nicht. Er ist sich mittlerweile sicher, dass der Verurteilte, der für diese Tat jahrelang hinter Gittern gesessen hat, unschuldig ist. Mit dieser Meinung steht er jedoch ziemlich alleine da. Eine neue Mitarbeiterin steht ihm bei diesem Cold Case zur Seite. Seine Frau ist gesundheitlich angeschlagen und die Taufe seines Enkelkinds steht bevor. Kluftinger muss beides machen – Hausmann spielen und einen Mörder finden.
46 Kapitel in angenehmer Leselänge und ausreichend großer Schrift. Der Roman baut auf dem Inhalt des zehnten Bandes "Kluftinger" auf und es ist sehr empfehlenswert, diesen zuerst zu lesen, um der Handlung vollständig folgen zu können. Dialoge im Allgäuer Dialekt erzeugen Lokalkolorit. Emails, Briefe, englische Phrasen sind kursiv gedruckt und somit deutlich hervorgehoben. Der bildhafte, humorvolle und flüssige Erzählstil zeichnet die Autoren wieder einmal aus. Z. B. in solchen Sätzen wie auf S. 378: Seine Frau sah ihn an wie ein dickes Kind, das seinen Eltern eröffnet, es wolle Primaballerina werden.
Diesen elften Teil der Kluftinger- Serie habe ich als ganz besonders gelungen empfunden. Ein wahnsinnig spannender Fall, der sich erst auf den letzten Seiten klärt, ich habe tatsächlich bis zum Schluss mitermitteln können. Die Spannung bleibt gleichbleibend hoch.
Humor wie er mir gefällt, ohne peinlich oder klamaukig zu wirken. Des Öfteren musste ich laut lachen, herrlich lustige Szenen mit Situationskomik haben mich begeistert, gerne habe ich gelesen, wie Kluftinger die Wäsche, erledigt, an einem Thermomix-Abend teilnimmt und auch die Scharmützel mit seinem Lieblingsfeind – Dr. Langhammer (Kurpfuscher), zum Tränen lachen komisch. Das Buch beinhaltet auch wunderbar subtilen Humor, als Kluftinger in seinem Amt als stellvertretender Leiter des Kommissariats, einem Text für die Weihnachtsausgabe des Mitarbeitermagazins verfasst, in Anbetracht genderneutral zu sein und korrekt in gesellschaftspolitischer Hinsicht, das war ein wahres Meisterstück des Autorenduos. Ich finde die Kluftinger Krimis das Beste was in diesem Genre zu lesen ist, denn es geschieht eine Entwicklung in diesen Romanen, auch Kluftinger entwickelt sich weiter, er ist weniger brummig und stellt sich gesellschaftlichen Herausforderungen, ein hervorragender Ermittler mit „Bauchgefühl“ ist er sowieso. Die neue Kollegin im Kommissariat, ist flapsig unkompliziert und gut in ihrem Job, sie hat sich im Kollegenteam integriert und ich freu mich auf weitere Fälle mit ihr. Aus dem, wegen Strobls Tod geschrumpften Kollegium, ist ein schlagstarkes Ermittlerteam geworden, sie arbeiten professionell und unbedingt nachvollziehbar. Unsympathische Figuren gab es für mich nicht, sogar die Bösen sind glaubhaft charakterisiert. Meine Lieblingsfigur bei Funkenmord diesmal, der Klufti höchstselbst. Ein guter Ermittler ohne Alkohol- oder Eheproblemen und einfach ein Original.
Meine Lieblingsszene, Kluftinger kommentiert für den „Gegenschwieger“ in Japan, das Taufgespräch mit dem Pfarrer.
Kluftinger wird immer besser, ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall. Eine unbedingte Leseempfehlung für Klufti-Fans. Eigentlich ist es möglich die Serie auch einzeln zu lesen, doch hier sollte vorher unbedingt Bd.10 „Kluftinger“ gelesen werden. Natürlich alle 5 Sterne. Priml.