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CanYouSeeMe

Bewertungen

Insgesamt 282 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2018
Die Gesichter
Rachman, Tom

Die Gesichter


gut

Mit einer einzigen beiläufigen Bemerkung wischt Bear Bavinsky jede Hoffnung seines Lieblingssohnes Pinch beiseite, auch nur halb so viel Talent zu haben wie er. Desillusioniert zieht es Pinch raus in die Welt, in Kanada versucht er sich an einer Biografie über Bear, als Italienischlehrer in London hat er es fast geschafft zu vergessen, dass auch er einmal Großes vorhatte. Seine wahre Begabung findet er schließlich doch noch, und er schmiedet einen schier unmöglichen Plan, nicht nur sein eigenes Leuchten zu entfalten, sondern auch das Andenken seines Vaters zu retten.

Die Handlung zieht sich über das gesamte Leben von Pinch. Man lernt ihn als kleinen Jungen kennen und begleitet ihn, mit einigen zeitlichen Sprüngen, durch sein gesamtes Leben. Richtig fesseln konnte mich das Buch aber nicht. Die Erzählungen plätscherten teilweise so vor sich hin, scheinbar ohne jegliches Ziel. Mit Pinch selbst (und auch mit seinem Vater Bear) bin ich nicht so recht warm geworden.
Pinch als Protagonist war mir ein wenig zu farblos (im Gegensatz zu dem wirklich tollen Cover des Buches). Ich konnte seine Persönlichkeit nicht ganz greifen und so war es mir ab spätestens der Hälfte des Buches auch egal, wie es mit ihm weiter geht.
Dennoch habe ich das Buch zu Ende gelesen. Insgesamt hatte das Buch ein gewisses Etwas, das ich nicht gut in Worte fassen kann, das mich am Ball hat bleiben lassen.

Bewertung vom 31.07.2018
Familie und andere Trostpreise
McDonagh, Martine

Familie und andere Trostpreise


gut

‚Familie und andere Trostpreise‘ ist ein Roman der Autorin Martine McDonagh. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und locker, vornehmlich umgangssprachlich. Die Story erfahren wir aus Briefen, die Protagonist Sonny direkt an seine Mutter schreibt. Eine interessante Perspektive, die jedoch so ausschweifend erzählt, dass ich oft vergessen habe, dass sich die Erzählung eigentlich an die Mutter und nicht direkt an den Leser richtet.
Die Handlung plätschert eher vor sich hin, es gibt keine großartigen Wendungen oder unvorhergesehene Ereignisse. Ich fand die Story teilweise sehr zäh, was auch am Charakter von Sonny liegen kann. Dieser ist ein ehereigenwilliger Protagonist, der leider nur durch seine SOTD-Vorliebe und seine Neurosen definiert wird. Schade, denn hier gäbe es großes Potential für einen angenehmen und vielschichtigen Protagonisten. SOTD oder auch Shaun of the Dead ist ein Film, den ich persönlich nicht kenne. Daher konnte ich auch mit den zahlreichen Anspielungen auf Szenen nichts anfangen. Etwas weniger hätte hier auch gereicht.
Insgesamt ein solides Buch, das mich jedoch nicht vom Hocker reißen konnte. Story und Charaktere sind leider ein wenig zu oberflächlich geblieben für meinen Geschmack.

Bewertung vom 31.07.2018
Wo ist Norden
Handke, Barbara

Wo ist Norden


weniger gut

Das Buch ‚Wo ist Norden‘ der Autorin Barbara Handke konnte meinen Geschmack leider gar nicht treffen. Ich hatte arge Probleme, in die Story hineinzufinden und konnte mit keinem der Charaktere so richtig warm werden. Der Schreibstil liest sich an sich gut, war jedoch nicht in der Lage mein Kopfkino zum Leben zu erwecken. Der von mir erdachte historische Roman kam irgendwie nicht recht durch – langwierige Beschreibungen eines Hausumbaus konnten mich nicht packen.
Nach den ersten, für mich extrem zähen, 80 Seiten habe ich das Buch für eine Weile weggelegt. Seitdem kann ich mich nicht überwinden es erneut mit ihm zu probieren – es hängt immer noch der öde und langweilige Nachgeschmack des Buches in der Luft. Ich werde dem Roman definitiv nochmal eine Chance geben. Zur jetzigen Zeit kommen das Buch und ich jedoch nicht zusammen – es packt mich nicht und kann mir kein Interesse am beschriebenen Handlungsverlauf entlocken.

Bewertung vom 15.07.2018
Naturnahes Kochen - einfach, gut, gesund
Seitz, Erwin

Naturnahes Kochen - einfach, gut, gesund


sehr gut

Dieses Buch ist viel mehr als ein Kochbuch, das den momentanen Trend der saisonalen und regionalen Küche aufgreift. Es bietet eine sehr umfangreiche Warenkunde, die in meinen Augen viel interessanter und spannender ist als der Rezeptteil des Buches.
Die Rezepte sind simpel, teilweise aber mit eher gehobeneren Zutaten, die für meinen studentischen Geldbeutel wenig erschwinglich sind. Im gesamten bieten sie jedoch tolle Anregungen für leicht abgewandelte Eigenkreationen. Die Rezepte, die ich 1:1 nachgekocht habe, haben mir gut geschmeckt und waren nicht zu aufwändig in der Zubereitung. Die Schritte waren verständlich geschildert.
Das Buch wird für mich jedoch eher ein kleiner Faktenbegleiter werden, denn die Infos rund um die Zutaten sind sehr ausführlich und verständlich dargestellt.
Begleitet sind Rezepte und Warenkunde von sehr hochwertigen Bildern, die mir die Lust aufs Kochen nur verstärken konnten.

Bewertung vom 15.07.2018
Sehnsucht / Dream Maker Bd.1
Carlan, Audrey

Sehnsucht / Dream Maker Bd.1


sehr gut

Ich habe bereits die ‚Calendar-Girl‘ Reihe der Autorin gelesen und habe in diesem Buch eine ähnliche Handlung erwartet. Diese Erwartung wurde voll erfüllt. Meiner Meinung nach ist ‚Dream Maker‘ das gleiche Konzept, nur mit männlichen Protagonisten.
Meine Anforderungen an das Buch waren eher gering, ich habe eine seichte Story mit viel Erotik und eher direkten Beschreibungen erwartet – und genau das bekommen.
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, die erotischen Beschreibungen sind zum Teil eher derb und generell sehr direkt. Das muss man mögen.
Die Charaktere werden insgesamt eher oberflächlich beschrieben, tiefergehend wird man die Protagonisten wahrscheinlich erst in den Folgebänden kennen lernen. So meine Vermutung.
Insgesamt habe ich mit dem Buch das erhalten, was ich erwartet habe: eine schnelle und leichte Lektüre, die ich lesen kann ohne meinen Kopf groß anstrengen zu müssen. Wer eine tiefgehende Story sucht wird mit diesem Buch keine Freude haben.

Bewertung vom 21.05.2018
Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1
Kiernan, Olivia

Zu nah / Frankie Sheehan Bd.1


gut

‚Zu nah‘ ist das erste Buch, dass ich von der Autorin Olivia Kiernan gelesen habe. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist eingängig und passt gut zu den Charakteren.
Protagonistin Frankie Sheehan ist eine solide Hauptfigur. Lädierte Kommissar/innen scheinen in letzter Zeit arg in Mode gekommen zu sein. Ich habe schon lange keinen Thriller mehr gelesen, in dem der/die Protagonist/in keinen Knacks weg hatte. So auch in diesem Buch. Insgesamt konnte mich Frankie nicht großartig vom Hocker hauen, sie ist jedoch insgesamt facettenreich dargestellt. Sie ist mir durchaus sympathisch und ihre Art ist durchaus authentisch. Wahrscheinlich bin ich das Bild des angeknackten Protagonisten überdrüssig, so dass ich nur bedingt Begeisterung aufbringen konnte. Die Nebencharaktere sind insgesamt realistisch dargestellt, hier geht die Autorin jedoch nicht über das Mindestmaß an nötigen Informationen hinaus.
Die Handlung hatte für mich ihre Höhen und Tiefen. Einige Stellen habe ich als langatmig und wenig spannend erlebt, andere waren dann schon eher spannend. Den richtig großen „Thrill“ habe ich in diesem Buch jedoch nicht gefunden. Für mich waren ganze Handlungsstränge vorhersehbar und daher nur minder spannend. Insgesamt ist die Handlung jedoch um ein interessantes Thema aufgebaut, so dass ich gern am Ball geblieben bin und trotz Vorhersehbarkeit das Interesse nicht verloren habe.
Insgesamt konnte mich ‚Zu nach‘ nur mäßig überzeugen. Es ist ein solider Thriller, den ich sehr schnell durchgelesen habe und der mir einige nette Stunden beschert hat. Die ganz große Spannung ist hier jedoch nicht zu finden.

Bewertung vom 02.05.2018
Eine Liebe in Apulien
Grementieri, Sabrina

Eine Liebe in Apulien


sehr gut

Schon das Cover macht deutlich, dass es sich hier um einen seichten, sommerlichen Roman handelt. Dieser Prämisse hat das Buch dann auch entsprochen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und sehr bildreich. Die vielen detailreichen Beschreibungen machen das Lesen zunächst ein wenig schwerer, ich habe mich jedoch sehr schnell daran gewöhnt und großen Gefallen daran gefunden. Meinem Kopfkino wurde in diesem Buch ausreichend Grundlage gegeben.
Die Handlung konnte mich positiv überraschen. Ich war auf eine eher seichte und wenig anspruchsvolle Lektüre eingestellt. Die Handlung konnte mich dann jedoch sehr fesseln und durch unvorhersehbare Wendungen überraschen. Anderes hingegen war ziemlich vorhersehbar, insgesamt war es eine ausgewogene Mischung,
Geschildert wird die Geschichte aus einer auktorialen Sicht, so dass man als Leser einen guten Überblick über die Charaktere und deren Sichtweisen hat. Die Charaktere sind solide dargestellt.
Insgesamt hat ‚Eine Liebe in Apulien‘ meine Erwartungen erfüllt. Dieses Buch ist sicher keine anspruchsvolle Lektüre, für einen sonnigen Tag ist es jedoch genau das richtige. Die Geschichte plätschert vor sich hin ohne langweilig zu werden und versetzt den Leser in das sonnige Italien.

Bewertung vom 18.04.2018
Lass uns über Style reden
Michalsky, Michael

Lass uns über Style reden


gut

Der Klappentext des Buches kann vermuten lassen, dass es sich bei dem Buch von Michael Michalsky um eine Art Ratgeber handelt. Mein erster Eindruck hat mich zu der Annahme kommen lassen, dass sich hier vielleicht der ein oder andere Tipp für ein ‚stylisheres‘ Leben finden lassen.
Meine Annahme war nicht komplett falsch – dennoch hat das Buch mir nicht das geboten, was ich mir erwartet habe. Herr Michalsky sinniert in diesem Buch über seine Einstellung zum Thema ‚Style‘. Es gibt einige sehr angenehme Passagen. Für mich waren das die persönlichen Momente, in denen er von seinem Leben und Werdegang spricht. Beim Lesen merkt man, dass er viel recherchiert hat – er spricht Studien an, vergleicht Ergebnisse. Ich hätte mich gefreut an irgendeiner Stelle auch die Namen der Studien zu erfahren, um sich mit dem ein oder anderen interessanten Ergebnis näher beschäftigen zu können.
Insgesamt habe ich das Buch als ein großes „Ich finde, dass…“ empfunden. Was ja auch verständlich ist. Dennoch hatte ich zu oft den Eindruck, dass die persönlichen Ansichten des Autors als die einzig wahren glorifiziert wurden. Das hat viele Passagen arrogant und überheblich wirken lassen und mir ein wenig den Spaß an der Lektüre genommen.
‚Lass uns über Style reden‘ ist ein kurzweiliges und partiell interessantes Buch. Ich persönlich konnte daraus jedoch keinen Mehrwert ziehen und frage mich mit welcher Intention es denn genau auf den Markt gekommen ist – das wurde mir beim Lesen nämlich nicht klar.

Bewertung vom 04.04.2018
Das Leben ist ein Seidenkleid
Wekwerth, Tanja

Das Leben ist ein Seidenkleid


sehr gut

‚Das Leben ist ein Seidenkleid‘ ist das erste Buch, dass ich von der Autorin Tanja Wekwerth gelesen habe. Der Schreibstil ist sehr bildlich und kann die angesprochenen Emotionen sehr gut vermitteln. Ich konnte gut in die Handlung eintauchen und habe das Buch innerhalb weniger Stunden verschlungen. Insgesamt sind Charaktere und Handlung jedoch ziemlich von Klischees gefärbt. Das muss man mögen. Durch die vielen Klischees wird die Handlung auch durchaus vorhersehbar und konnte mich nur selten wirklich überraschen.
Maja ist eine sympathische Protagonistin, die auf den ersten Blick ziemlich perfekt wirkt. Aber auch sie ist nur menschlich, was im Laufe der Handlung gut dargestellt wird. Insgesamt sind alle Charaktere durchaus realistisch, wenn auch ein wenig überspitzt und in den Klischee-Eimer gefallen. Die Handlung ist durchaus ein wenig seicht, das Thema ‚Mode‘ ist vordergründig und bietet sogar ein wenig Stoff zum Nachdenken! Das hat mir gut gefallen.
Insgesamt ist dieses Buch ein ziemlich klischeehaftes, das jedoch gerade dadurch einen ziemlichen Wohlfühl-Charakter hat. Ein schönes Buch für zwischendurch, bei dem einem ein wenig wärmer ums Herz wird.

Bewertung vom 03.04.2018
Nackt über Berlin
Ranisch, Axel

Nackt über Berlin


sehr gut

‚Nackt über Berlin‘ erzählt eine durch und durch kuriose Geschichte im Herzen Berlins. Der Schreibstil liest sich angenehm flüssig und humorvoll.
Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven: der von Jannik und dem Rektor. Jannik ist ein eigenwilliger Protagonist, mit dem ich erst im Laufe des Buches warm geworden bin. Tai konnte mit hingegen gar nicht sympathisch werden und auch mit dem Rektor bin ich nicht ganz warm geworden. Die Charaktere sind insgesamt durchaus liebevoll und durchdacht gestaltet, für mich aber nur bedingt realistisch. Als Leser wird man gleich vollständig in die Handlung hinein geworfen und steht mitten im pubertären Leben von Jannik und Tai. Für mich weist die Handlung einige unnötige Längen auf, die den Lesefluss ein wenig gestört haben. Der Autor Axel Ranisch kann die Spannung dennoch geschickt aufbauen, so dass mir eher selten langweilig geworden ist. Hinter der Entführung und deren Folgen steht eine Moral, was schon relativ früh im Buch deutlich wird. Ich finde es schön, dass kontinuierlich auf diese hingearbeitet wird. Obwohl die Handlung ziemlich unrealistisch ist, konnte ich mir die Gegebenheiten gut vorstellen und mich gut in die Szenerie des Buches einfühlen.
Insgesamt ist ‚Nackt über Berlin‘ eine solide Coming-of-Age-Geschichte, die mit einem tollen Humor besticht.
Was die Covergestaltung angeht bin ich übrigens ziemlich ratlos – mit dem Inhalt hat sie nämlich rein gar nichts zu tun…