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Benutzername: 
marakkaram
Wohnort: 
Lingen

Bewertungen

Insgesamt 564 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2019
Fräulein Apfels Geheimnis / Das Hotel der verzauberten Träume Bd.1
Mayer, Gina

Fräulein Apfels Geheimnis / Das Hotel der verzauberten Träume Bd.1


sehr gut

>>Eigentlich war nicht zu erwarten, dass es da draußen irgendwas zu sehen gäbe. Wir waren schließlich mitten auf dem Land und nicht in Berlin, wo die Leute auch nachts auf den Straßen herumspazierten. Aber irgendetwas trieb mich zum Fenster und als ich rausschaute, stockte mir der Atem.>>

Da haben sich Joelle und ihr Bruder Lancelot schon so auf einen richtig coolen Urlaub im Beach Holiday Superior Hotel an der Nordsee gefreut und dann gibt Mama den Ort falsch ins Navi und die komplette Familie landet in einem kleinen Dörfchen an der Ostsee. Direkt vor dem urigen Rose-Linde Apfels Traum Hotel und man beschließt kurzerhand eine Nacht zu bleiben.
Doch Joelle schwant sofort, irgendetwas stimmt hier nicht. Wieso hat sie den in der Halle stehenden ausgestopften Adler mitten in der Nacht sehr lebendig vor ihrem Fenster gesehen? Und was für eine Kette hat Fräulein Apfel ihm umgehängt? Joelle beschließt dem Geheimnis zusammen mit Lancelot auf den Grund zu gehen....

~ * ~ * ~ *

"Das Hotel der verzauberten Träume" ist eine spannende, kurzweilige und magische Geschichte für Kinder ab 8 und hat auch mich als Erwachsene noch verzaubert.

Mit 136 Seiten und einer schlichten, leicht lesbaren Schrift, eignet es sich prima für die ersten eigenen Leseabenteuer, kann aber auch genauso gut noch vorgelesen werden.

Was mich sofort angesprochen hat, sind die niedlichen Bilder, die die Geschichte begleiten und das auch Tiere, wie der Dackel Dornröschen und die Gans Agathe, eine schöne Nebenrolle haben. Aber es bleibt bei einer Nebenrolle, sie gehören nicht zur Gruppe der kleinen Abenteurer.

Das eigentliche Geheimnis ist spannend, kindgerecht aufregend und die Auflösung angenehm einfach gestaltet. Alles in allem ein tolles Abenteuer.

Allerdings hat mir nicht gefallen, wie Joelle sich oftmals über Verbote hinwegsetzt, denn dies geschieht nicht mit einem schlechten Gewissen oder Augenzwinkern und es folgt auch kein charmantes Donnerwetter, wenn sie erwischt wird. Es wird einfach darüber hinweggegangen. Das kenne ich anders und hätte mir auch hier eine andere Lösung gewünscht.

Fazit: Eine magische Geschichte für kleine Abenteurer und wer will kann sich gleich mit Joelle ins Nächste stürzen.

Bewertung vom 31.01.2019
Die verborgenen Schwestern
Johanning, Marion

Die verborgenen Schwestern


gut

"Meine Mutter war Heilerin. Ich habe alles von ihr gelernt." Hadewigis hob ihre dünnen Brauen. Ihr Blick glitt an Maria vorbei zu Bela. " Du schickst mir ein hergelaufenes Weib, das behauptet, heilen zu können? Gibt es in Köln so wenig Mägde, dass du mir eine Fremde vom Markt anschleppst?"

Ich bin hin- und hergerissen. Dies war mein erster Roman von Marion Johanning und er hat mir im großen und ganzen gut gefallen. Aber vielleicht hätte ich doch zuerst "Der fremde Reiter" lesen müssen, um meine Kritikpunkte besser einschätzen zu können. So sind es gute 3 Sterne mit Tendenz nach oben.

"Die verborgenen Schwestern" ist wie gesagt der zweite Teil, der allerdings unabhängig gelesen werden kann.

Köln, 1206: Es ist die Zeit der politischen Unruhen, der Angriffe des Stauferkönigs Philipp auf den noch in Köln herrschenden Welfenkönig Otto.
Nach dem Tod ihrer Ziehmutter reist Maria in die Stadt um sich einer geheimen Schwesternschaft anzuschliessen, der auch Relindis einst angehörte. Doch das Kloster ist niedergebrannt, die geheime Schwesternschaft scheint aufgelöst und die letzten verbliebenen Schwestern weigern sich sie aufzunehmen. Trotzdem entschließt sich Maria in Köln zu bleiben. Sie findet Arbeit als Magd und hat so wenigstens ein Dach über dem Kopf - aber im Herzen ist und bleibt sie Heilerin. Und als sie Kräuter ausserhalb der Stadtmauern sammelt, trifft sie auf zwei Männer, die fortan in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen werden....

Die Geschichte von und um Maria ist eigentlich recht kurzweilig, der historische Hintergrund sehr gut recherchiert und mit der Handlung verwoben. Trotzdem habe ich ungewöhnlich lange für den Roman gebraucht.

Ich konnte mit Maria nicht warm werden. Für eine, zu der Zeit ungewöhnliche Frau, die weiss was sie will und mit beiden Beinen im Leben steht, agiert sie oftmals so ungeheuer naiv, fast schon kindlich, dass es für mich einfach nicht zusammengepasste. Sie hinterfragt nichts und niemanden, vertraut blind, nutzt aber auf der anderen Seite ihr nahestehende Menschen auch bewusst aus und geht oftmals den einfachsten Weg der Lüge. Ehrlich gesagt, hat sie das ganze Buch hindurch keine Sympathiepunkte bei mir sammeln können.
Die Charaktere blieben ohnehin ziemlich blass. Vielleicht auch, weil so viele Themen und Handlungen in Marias Leben reingepackt wurden, das sich niemand richtig entfalten konnte und auch bei Maria kam einiges einfach zu kurz; Magd, Heilerin, politische Wirren, Geliebte, die Suche nach der Schwesternschaft etc. Das war ein bisschen schade, denn grade bei dem Titel habe ich die Schwesternschaft mehr im Fokus erwartet.

Dem gegenüber steht allerdings der angenehme, leicht lesbare Schreibstil von Marion Johanning. Sehr bildhaft und detailliert vermittelt er gekonnt einen Einblick in das Leben der damaligen Zeit.

Fazit: Ein solider, gut recherchierter historischer Roman, bei dem mir persönlich die Protagonistin nicht ganz so zugesagt hat.
Aber er hat mich neugierig auf die Autorin gemacht und es war bestimmt nicht mein letzter Roman von Marion Johanning.

Bewertung vom 25.01.2019
Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1
Doyle, Catherine

Das Geheimnis von Arranmore / Sturmwächter Bd.1


gut

(1)

>> "Großartig! Außerordentlich! Hast du das gesehen, Fionn? Ist das nicht toll?" Sein Großvater jubelte, als sähe er einen Film anstatt schlotternd bis zu den Knien in einer Pfütze zu sitzen. >>

Die Geschichte um den Sturmwächter entwickelte sich anders als erwartet, was ja nicht unbedingt schlecht ist, denn ich lasse mich ganz gern mal überraschen. Aber das ist Catherine Doyle nur bedingt gelungen und ihre Magie konnte mich nicht so richtig fesseln.

Die Geschichte handelt von dem 11-jährigen Fionn, der den Sommer mit seiner Schwester Tara auf der Insel Arranmore bei seinem unbekannten Opa verbringt. Dort erfährt er zum ersten Mal von der Magie des Sturmwächters und das die Sage von der bösen Zauberin nicht nur eine Legende ist.

Der Anfang hat mich absolut gefesselt; die düstere Atmosphäre der Insel ist zum Greifen, man spürt den Wind, den Regen, die Krähen und die Unsicherheit Fionns. Leider hat sich diese Stimmung sehr rasch verloren. Gerade bei den Beobachtungen der Vergangenheit habe ich eine tolle, spannende Atmosphäre vollständig vermisst. Sehr schade.

Auch etwas mehr über die Vergangenheit des Großvaters wäre interessant gewesen - insbesondere was das Wesen des Sturmwächters betrifft. So bleibt er ziemlich blass und recht oberflächlich, wie leider die meisten Charaktere.
Da allerdings unklar bleibt, wie viele Bände diese Abenteuergeschichte überhaupt hat, kann ich mir auch gut vorstellen, dass sich das in den folgenden Teilen weiter aufbaut. Der erste Teil ist zwar in sich irgendwie abgeschlossen, aber es ist definitiv erst der Auftakt zur richtigen Geschichte.

Die Aufmachung des Buches ist toll - ein absoluter Eyecatcher mit altersgerecht großer Schrift und dicken Seiten. Und auch der Schreibstil ist kindgerecht, einfach und flüssig zu lesen.

Fazit: Es gibt in der Geschichte viele Punkte und Ansätze, die mir sehr gut gefallen haben, aber im Gesamtpaket hat mir dann doch was gefehlt. Vor allem die Familiengeschichte, d.h. die Geschichte zwischen den Abenteuern ist recht schwach und nur Fionn ist als Charakter schön ausgebaut.

Der Beginn einer Abenteuergeschichte mit Magie, Zauberern und Wächtern, der mich noch nicht so ganz überzeugen konnte. Leseempfehlung für Jungen und Mädchen ab 8.

Bewertung vom 24.01.2019
Je dunkler das Grab / Gärtnerin Mags Blake Bd.2
Fox, Mary Ann

Je dunkler das Grab / Gärtnerin Mags Blake Bd.2


ausgezeichnet

>> Der hintere Teil des Gartens war nicht weniger bezaubernd als die offen zum Meer hin gelegenen Terrassen. An den aus grob gebrochenen Stein gebauten Mauern wuchsen wilder Wein, einige Rosen und viele exotische Rankpflanzen, die Mags nicht so einfach benennen konnte. >>

Exakt 1 Jahr mussten wir auf den 2. Band der Krimi-Reihe rund um die sympathische Gärtnerin Mags warten. Viel zu lange - aber es hat sich gelohnt. "Je dunkler das Grab" ist genau das Richtige für einen kuscheligen, frostigen Wintertag!

Auch diesmal ist das Setting traumhaft. Mary Ann Fox entführt uns auf die kleine Insel St. Michaels Mount, wo schon ein alter Bekannter wartet. Sam Hawthorne, der Historiker arbeitet dort an einer Festschrift und hat Mags eingeladen um ihm beim Kapitel "Gärten der Insel" zu helfen. Doch als Sam sie durch die Umgebung führt, machen sie eine grausige Entdeckung. In der alten Kapelle liegt eine Leiche. Wer ist der Unbekannte und was hatte Timothy der Sohn ihres Auftraggebers kurz zuvor dort zu suchen?

Ging es im ersten Band mehr darum Mags vorzustellen und in den herrlichen Gärten Cornwalls zu schwelgen, wird hier schon mehr Augenmerk auf den Krimi-Part gelegt und trotzdem kommt die herrliche Landschaft, das Gärtnern und auch Mags Geschichte nicht zu kurz.

Der Roman lebt von seiner tollen Wohlfühlatmosphäre, mit unblutigem Krimiplot und den sympathischen, liebenswerten und authentischen Personen. Mary Ann Fox hat ein Händchen für Charaktere. Auch die Nebenprotagonisten sind wieder toll besetzt und haben einen Background. Ich frage mich grade, wie man das alles so ganz nebenbei auf 236 Seiten unterbringen konnte - denn auch der Krimipart ist entspannt spannend und kommt mit so einigen Twists um die Ecke. Das Schöne daran, nicht mit Gewalt gewollt, sondern passend und unerwartet.

Was soll ich sagen, ich liebe diese Reihe, die lebendigen und bildhaft beschriebene Landschaft, die Charaktere und die Geschichten. Jeder Band ist in sich zwar abgeschlossen und man hat die nötigen Informationen, auch wenn man den ersten Teil nicht kennt, aber für den kompletten Genuss empfehle ich erst "Je tiefer man gräbt" zu lesen. Zumal man hier dann auch auf alte Bekannte trifft, wie Sam oder die Polizistin Mary oder die alte Dohle.

Fazit: Ein Wohlfühlkrimi, wie er schöner nicht sein könnte. Für alle, die nicht immer Psychospielchen, Blut, Gewalt und Folter brauchen, sondern Spannung auch mal entspannt nehmen können.
Ich freue mich schon auf den 3. Teil, der für Juli angekündigt ist.

Bewertung vom 15.01.2019
HUMBOLDT to go
Humboldt, Alexander von

HUMBOLDT to go


sehr gut

"Hier, inmitten des neuen Kontinents, gewöhnt man sich beinahe daran, den Menschen als etwas zu betrachten, das nicht notwendig zur Naturordnung gehört." (Reisetagebücher)

Humboldt-Zitate im handlichen Kleinformat.

Ein Blickfang sind sie ja schon, die kleinen bunten Büchlein aus dem Eulenspiegel-Verlag in ganz leichte Lederoptik. Aber halten sie auch, was sie versprechen? Der Humboldt auf jeden Fall.

Unterteilt in vier Themenbereiche
= Es ist ein Treiben in mir -> Selbstauskünfte
= Ich hoffe, etwas Großes zu vollenden -> Expedition in die neue Welt
= Wissen und Erkennen sind die Freude und die Berechtigung der Menschheit -> Natur und Mensch
= Meine Hoffnungen sind schwach -> Deutsche und Europäische Zustände
kann der Leser in einer reichhaltigen Zitatensammlung Humboldts stöbern, jeweils versehen mit Quelle und Zeitangabe. Dabei gibt es recht kurze prägnante Sätze, aber der Großteil besteht schon aus ein zwei Sätzen mehr (jedoch nicht weniger prägnant). Insbesondere Humboldts Sicht auf die ehemals "neue Welt" bzgl. Sklaverei und Ausbeutung der Ureinwohner beeindruckt mich in immer wieder.

Beate Hellbach hat aus der Fülle eine gelungene Sammlung zusammengestellt. Doch um das Erscheinungsbild aufzulockern, werden jeweils Satzteile oder Wörter hervorgehoben. Die Optik punktet damit auf jeden Fall, mich hat es beim Lesen aber manchmal leicht gestört, da es automatisch eine Betonung vorgibt.

Fazit: Ein tolles Büchlein für jeden Humboldt-Fan. Als Einsteigerbuch würde ich es allerdings nicht empfehlen, da es keine Kurzbio oder Einleitung gibt und man mit seinem Leben und Werk schon ein wenig vertraut sein sollte, um in den vollen Genuss zu kommen.

Bewertung vom 14.01.2019
Stella
Würger, Takis

Stella


ausgezeichnet

"Weiße Lüge, Fritz." Er zwinkerte. "Ja? Nur eine weiße Lüge." (S. 132)

Takis Würger polarisiert, das ist keine Frage.
Schon sein Erstling "Der Club" war anders, sperrig und mit Protagonisten, die nicht auf den ersten Blick Sympathieträger sind. Mich hat sein Debut begeistert und ich habe "Stella" mit Spannung erwartet.

"In diesem Land sind nur noch die schönen Geschichten Gerüchte. Die hässlichen sind alle wahr." (S. 162)

Wie bereits in "Der Club" nimmt sich Takis Würger die Zeit seinen Protagonisten einzuführen. Auch hier erfährt man viel über Friedrichs Kindheit und Jugend in der Schweiz. Behütet, aber dennoch in einem nicht ganz unproblematischen Elternhaus aufgewachsen, wird für den Leser seine spätere Persönlichkeit nachvollziehbar: sensibel, zurückhaltend, naiv, ja fast schon ein wenig weltfremd, der bei Überforderung leidend und wie gelähmt, als Zuschauer durch sein Leben treibt.
Ja, eigentlich ist es Friedrichs Geschichte, die wir lesen. Sein Aufbruch ins Berlin 1942, weil er mit eigenen Augen sehen möchte, ob wirklich Menschen in Möbelwagen abtransportiert werden, seine Liebe zu Kristin, einer Jüdin die andere Juden verrät....

Obwohl sich "Stella" auf die reale Person Stella Goldschlag bezieht, ist es nicht die Lebensgeschichte der Stella Goldschlag, sondern zum größten Teil ein fiktiver Roman, der ihre Geschichte als Grundlage nimmt. Fakt jedoch sind die immer wieder kursiv eingestreuten Auszüge aus den Gerichtsakten eines sowjetischen Militärtribunals.

"Stella" ist weder ein klassischer Liebesroman noch eine Biographie und ich kann die Kritik, die Forderung nach mehr, vor allem mehr Tiefe (quasi ein Psychogramm der Stella Goldschlag) nicht wirklich nachvollziehen. Denn ganz ehrlich, das erwarte ich nicht von einem Takis Würger.
Takis Würger ist ein Mann der Zwischentöne, der prägnanten, ausdrucksstarken Sätze mit einer sprachlichen Wucht, die einen manchmal fast erschlägt. Er gibt Anstöße, bohrt angstfrei und gnadenlos mit dem Finger in der Wunde und lässt seine Leser mit offener Haut zurück.
Ich habe nicht nur beim Lied des "Sturmsoldaten" heftig geschluckt.

Fazit: Stella ist kein Roman, den man mal eben so liest. Ich musste ihn öfter mal weglegen um das Gelesene sacken und wirken zu lassen. Eine Geschichte, die noch lange nachhallen wird und ein würdiger Nachfolger seines Debuts. Ich bin ein großer Fan von Takis Würger.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.01.2019
Die Schneeschwester
Lunde, Maja

Die Schneeschwester


ausgezeichnet

"Herzlich willkommen in der Villa Mistel", sagte Hedvig, "dem besten Ort, den ich in der großen weiten Welt kenne."

Ich weiß gar nicht, was mich an diesem Buch mehr begeistert hat, die Geschichte oder die Bilder, die mich so manches Mal einfach dermaßen umgehauen haben, dass ich mich dabei ertappt habe, wie ich Gesichter berühre.... Aber eins ist sicher, das Zusammenspiel von beidem macht "Die Schneeschwester" zu etwas ganz besonderem, einem zauberhaften Juwel.

In Maja Lundes Geschichte geht es um Trauer und Verlust, Liebe und Freundschaft, Akzeptanz und gemeinsam nach vorne schauen. Und das hat die Autorin wunderschön, kindgerecht und behutsam umgesetzt und auch hier unterstützen die Bilder die Emotionen und gehen Hand in Hand. Denn die einzigartigen, liebenswerten Charaktere spiegeln sich in den Zeichnungen wider, so dass man die quirlige Hedwig mit ihrer Zahnlücke vor sich sieht, die Traurigkeit von Henrik mit den Händen greifen kann, ja selbst das "perlende" Lachen der zwei Jungs in den Ohren klingt. Einfach bezaubernd.

"Die Schneeschwester" ist für Kinder ab 10 (bis 99) Jahren gedacht und eignet sich mit seiner relativ großen Schrift und vielen großflächigen Zeichnungen hervorragend zum gemeinsamen Lesen. Was aufgrund des doch recht ernsten Themas für sensible Jüngere vielleicht sinnvoll ist, aber auch als Erwachsener kann man so einiges zur Trauerbewältigung mit Kindern aus der Geschichte mitnehmen.

Bewertung vom 03.01.2019
Truly yours / Heartbeat Bd.3
Chapel, Julie

Truly yours / Heartbeat Bd.3


ausgezeichnet

~ Mehr ist er für sie nicht. Mehr kann er gar nicht für sie sein. Weil sie ihn nicht erlebt hat, wie ich ihn erlebt habe. Einsam, zornig, verträumt, arrogant, bedauernd. ~

"Truly Yours" ist der 3. (unabhängige) Teil der neuen Heartbeat-Reihe aus dem Oetinger Verlag und hat mich sofort gecatched.

Die Liebesgeschichte zwischen Harley und Sam ist nicht nur erfrischend anders, sondern wirkt echt und so herrlich klischeefrei.
Was mir besonders gefallen hat, war tatsächlich auch der Eishockey-aspekt. Gedacht hatte ich: Naja, ist auf jeden Fall mal etwas anderes als Footballspieler, aber ob mich das als Sport interessiert?.. Und war dann ganz überrascht, wie sehr ich jedesmal an den Seiten geklebt und mit Spannung das Spiel verfolgt habe. Das war schon großes Kopfkino.

Aber nicht nur das. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll, emotional ohne kitschig zu sein und sexy ohne in die Erotikschiene abzudriften. Wie gesagt, Bad Boy erfrischend anders.
In "Truly Yours" geht es um Liebe, Vertrauen, Freundschaft, Intrigen und sich selbst treu zu bleiben. Mit Harley und Sam hat Julie Chapel zwei sehr starke, authentische und absolut sympathische Charaktere geschaffen, deren (Liebes-) Geschichte überzeugt. Und auch die Nebencharaktere sind mit viel Herzblut ausgearbeitet und begeistern, so dass ich gern noch mehr von ihnen gelesen hätte. Und ja, ich brauchte etwas länger, um zu begreifen, warum Harley Harley heißt ,)

Fazit: Harleys und Sams Geschichte hat mich berührt und Julie Chapel hat die Latte für alle nachfolgenden Bände ziemlich hoch gelegt. Für mich war es mein erster Teil der Reihe und der hat definitiv Lust auf mehr gemacht.