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witchqueen
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Lüdinghausen

Bewertungen

Insgesamt 336 Bewertungen
Bewertung vom 28.03.2021
Vier Pfoten im Sommerwind / Lichterhaven Bd.5
Schier, Petra

Vier Pfoten im Sommerwind / Lichterhaven Bd.5


ausgezeichnet

Darum geht es:
Ella, die mit ihren beiden Freundinnen Caroline und Hannah, einen eigenen Careting-Service betreibt, ist am Boden zerstört. Ganz plötzlich ist ihre geliebte Oma Carlotta gestorben. Und Oma hat Ella etwas vererbt. Es ist 15 Monate alt, hat grau-weißes Fell und hört auf den Namen „Barnabas“ … Omas geliebter Bearded Collie. Doch so folgsam der Hund bei Oma Carlotta auch immer war, so wild und ungehorsam ist er bei Ella. Und weil Ella immer gleich von Null auf Hundert ist, wird das auch nicht besser. Wie es scheint, müssen Barnabas und Ella sich erst aneinander gewöhnen. Und das ist alles andere als einfach. Als Barnabas Ella eines Abends ausbüxt, trifft sie unverhofft auf Jörn Paulsen. Auch Jörn und Ella sind wie Feuer und Wasser. Das war schon immer so. Nun sollen ausgerechnet diese beiden zusammenarbeiten. Ella und ihre Freundinnen sind mit ihrem Catering-Service für das Stadtfest und Feuerwehrjubiläum engagiert. Und Jörn ist der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr. Das kann doch nur schief gehen, oder? Aber was ist das? Was sind das für seltsame Gefühle, die sich da sowohl in Ella als auch in Jörn regen? Die beiden fühlen sich irgendwie zueinander hingezogen. Aber das kann doch gar nicht sein. Hat Ella doch die eiserne Regel: „Nie mit einem Einheimischen“. Das ist Chaos vorprogrammiert.

Meine Meinung:
Eine wundervolle Geschichte über die Irrungen und Wirrungen der Liebe. Wir erleben eine Protagonistin mit eisernen Prinzipien, die nach und nach allesamt ins Wanken geraten. Wir erleben, was die Kraft der Liebe alles möglich macht, wenn man endlich den richtigen Partner findet. Ellas Welt gerät völlig aus den Fugen. Da ist zum einen der Tod ihrer geliebten Oma, der sie ziemlich mitnimmt. Zudem ist sie dadurch unfreiwillig auf den Hund gekommen. Auch daran muss sich Ella erst einmal gewöhnen und vor allem muss sie sich mit dem Hund zusammenraufen. Und dann ist da auch noch Jörn, der Ellas Gefühlswelt gehörig auf den Kopf stellt.

„Vier Pfoten im Sommerwind“ ist der inzwischen 5. Band, mit dem uns Petra Schier nach Lichterhaven an der Nordsee entführt. Man kann aber diese wirklich ganz zauberhafte Liebesgeschichte mit Hund durchaus auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse sind keine erforderlich.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 415 Seiten lange Buch ist in 22 Kapitel unterteilt. So kann man es sehr gut in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Ganz besonders gefallen hat mir – wie auch in den Vorgängerbänden – die Hundegedanken, die hier immer wieder (in Kursivschrift, und damit gut erkennbar) mit in die Geschichte einfließen. So erleben wir die Geschichte zum einen aus der Sicht der Protagonistin Ella und auf der anderen Seite aus der Sicht von Hund Barnabas. Einfach eine perfekte Mischung.

Mein Fazit:
Ein wundervolles und leichtes Buch, das uns mit seiner Liebesgeschichte mit Hund und seinem wundervollen Handlungsort Lichterhaven in Urlaubsstimmung versetzt. Ich würde es jederzeit weiterempfehlen. Einfach eine tolle Urlaubslektüre für Balkon oder Strandkorb. Ich vergebe hier verdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 22.03.2021
Erfolgreich tot
Jung, Margot

Erfolgreich tot


ausgezeichnet

Darum geht es:
Francesca Carlotti ist Fernsehköchin. Bei ihrem letzten Dreh im Jahr wird sie von Ralph Rudlowski für sein Motivationsseminar „angeheuert“. Ausgerechnet über Weihnachten. Eigentlich wollte Francesca direkt absagen. Doch als sie hört, dass es auf Sylt stattfindet sagt sie begeistert zu. Wohnt doch ihr neuer Freund Arne (ein Kreuzfahrtkapitän) auf der Insel. Das ist natürlich ein Anreiz, denn kurz nach Weihnachten hat er Urlaub. Doch wo soll Francesca für die Zeit wohnen. Noch dazu mit ihrem Sohn Cosimo? Ihr bleibt nur, in ein leerstehendes Ferienhaus zu ziehen, dass grade renoviert wird. Gesagt getan. Und schon bald findet sich Francesca auf einer Baustelle wieder. Das Seminar ist alles andere als einfach. Denn schon am ersten Tag (oder besser Abend) wird am Strand eine Leiche gefunden. Der Assistent von Ralph weilt nicht mehr unter den Lebenden. Doch wer hat einen Grund, ihn umzubringen? Ralph? Seine Ehefrau, die mit ihm ein Verhältnis hatte? Seine Freundin? Doch damit nicht genug. Francescas Ex-Ehemann taucht unverhofft in der Baustellen-Unterkunft auf. Samt seiner Neuen. Auch sie haben diese Unterkunft zugesagt bekommen. Wo soll Francesca nun bleiben? Bei Arne? Doch der hat Besuch von einer Frau mit Kind. Seiner Frau? Und zu allem Überfluss hat Cosimo auch noch ein Geheimnis. Turbulente Feiertage also.

Meine Meinung:
Wieder ein sehr gelungener kulinarischer Krimi von Margot Jung. „Erfolgreich tot“ ist der zweite Band um die Fernseh-Köchin Francesca Carlotti. Man kann dieses Buch aber problemlos auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus dem Vorgängerband sind nicht erforderlich. Man kommt sofort sehr gut in die Geschichte rein. Die Charaktere sind alle sehr gut beschrieben. Man hat direkt von jedem ein Bild im Kopf. Neben einem gut ausgearbeiteten und durchdachten Kriminalfall begegnen wir hier auch einer ganz gehörigen Portionen Humor, Sarkasmus und Situationskomik. Hier darf durchaus an der ein oder anderen Stelle auch herzhaft gelacht werden.

Das 261 Seiten lange Buch ist in 43 Kapitel unterteilt. So kann man es sehr gut in einem Rutsch, aber auch problemlos in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich angenehm lesen und man kommt schnell voran.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch für alle, die Krimis nicht unbedingt immer nur „bierernst“ brauchen, sondern dabei auch durchaus lachen können oder wollen.
Für mich eine 1-A-Krimödie, die ich jederzeit wiederlesen und weiterempfehlen würde. Für mich 5 Sterne.

Bewertung vom 19.03.2021
Goldberg und der unsichtbare Feind
Lang, Thomas

Goldberg und der unsichtbare Feind


gut

Darum geht es:
Minkin ist Privatermittler. Er bekommt von Goldberg den Auftrag nach Abbé Jean zu suchen. In einem Nachlass wurde er erwähnt im Zusammenhang mit einer Begebenheit aus dem zweiten Weltkrieg. Dort soll er Bier „verpanscht“ haben, was dazu geführt hat, dass die Wehrmacht den D-Day verloren hat. Also macht sich Minkin auf nach Belgien, denn dort soll der Abbé zurückgezogen in einem Kloster leben. Der Portiert seines Hotels hilft ihm bei seiner Suche. Und schon bald stecken die beiden mittendrin in einem Abenteuer um Bier, einen Streit um Quellen, Kiesabbau und allerhand mehr.

Meine Meinung:
„Goldberg und der unsichtbare Feind“ ist 4. Band der Bierkrimi-Reihe von Thomas Lang. Ich kannte die ersten drei Bände nicht und muss sagen, dass es definitiv besser ist, diese vorher gelesen zu haben. Mir ist der Einstieg in die Geschichte eher leicht gefallen. Allerdings habe ich mich mit den Charakteren zu Anfang sehr schwer getan. Mit der Zeit wurde es etwas besser. Allerdings komplett „warm geworden“ bin ich nicht mir ihnen. Wer der Auftraggeber Goldberg ist, hat sich mir überhaupt nicht erschlossen. Und auch der eigentliche Hauptdarstelle, Privatermittler Minkin, ist für eher eine „farblose Randfigur“ geblieben. Ich hatte viel mehr vom Portier und vom Abbé eine konkrete Vorstellung. Die beiden waren für mich auch mehr die Hauptpersonen in diesem Geschichte.

Auch sehr gewöhnungsbedürftig (ja im ersten Teil sogar recht nervig) fand ich, dass immer und immer wieder irgendwelche Liedtextzeilen eingeführt wurden. Auch wurden viele englische Begriffe verwendet oder in einem deutschen Gespräch wurden dann plötzlich englische Sätze eingeflochten. Ansonsten ist der Schreibstil in Ordnung.

Das 208 Seiten lange Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt. So kann man es gut in einem Rutsch, aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Die Geschichte an sich hat was. Eine Ermittler-Geschichte, rund ums Thema Bier, die ohne viel Blutvergießen daherkommt.
Aber: Ich würde sie definitiv nicht empfehlen, bevor man nicht die Vorgänger-Bände gelesen hat. Und ich würde sie definitiv auch nicht empfehlen für diejenigen Leser, die der englischen Sprache nicht mächtig sind.
Daher vergebe ich hier 3 Sterne.

Bewertung vom 13.03.2021
Nobbi, der Mutmachhase (Band 2)
Bollow, Maike;Allert, Judith

Nobbi, der Mutmachhase (Band 2)


ausgezeichnet

Nobbi – Der Mutmachhase ist zurück.

Auch der zweite Band „Nobbi – Der Mutmachhase – zusammen schaffen wir das!“ überzeugt zunächst durch sein wunderschönes und kindgerechtes Cover. Neben Nobbi, dem Mutmachhasen, finden sich die weiteren Tiere dieses Buches auf dem Cover wieder. Vogel Flatterpiep und Bibermädchen Lilli. Die Farben des Covers harmonieren toll miteinander und spiegeln die Farben der Tiere wieder. Da das Cover in schönen und neutralen Beige- und Brauntönen gehalten ist, dürfte sich jedes Kind (und nicht NUR Jungs oder NUR Mädchen) angesprochen fühlen.

In diesem Buch trifft Nobbi mit seinem Freund Flatterpiep auf das Bibermädchen Lilli. Die Kleine sitzt traurig am Fluss. Wollte sie doch ihren Biberbau um ein Spielzimmer erweitern. Ihr Bruder hat ihr aber gesagt, dafür sei sie viel zu klein. Nobbi macht ihr Mut. Und auch, wenn nicht alles sofort so klappt, wie sich Lilli das vorstellt oder wünscht … Nobbi spricht ihr immer wieder Mut zu und was einer alleine nicht schafft, schaffen sie zusammen. Das ist auch eine tolle und vor allem wichtige Botschaft, die dieses Buch vermittelt. Man ist nie zu klein etwas zu bewegen. Und wenn man etwas alleine nicht schafft, ist es keine Schande, sich Hilfe zu holen.

Auf jeder Doppelseite dieses Buches findet sich eine überschaubare Menge Text. Diese ist sehr dezent platziert. Den Großteil der Seite nimmt eine wunderschöne Illustration ein. Auch in diesem Buch sind die Illustrationen sehr kindgerecht gestaltet. Durchaus detailreich aber nicht überladen. Die Kinder können auch in diesem zweiten Band auf jeder Seite sehr viel entdecken, ohne überfordert zu werden.

Der Text ist übersichtlich gegliedert.
Es sind kurze und unkomplizierte Sätze, die höchstens ein Viertel einer Doppelseite einnehmen.
Es gibt keine – für Kleinkinder – unverständliche Wörter.
Besonders gut gefallen hat uns auch in diesem zweiten Band, dass auf „Schimpfwörter und Kraftausdrücke“ komplett verzichtet wurde.
Sehr gut fanden wir auch hier, dass die Ängste und Probleme nicht als negativ hingestellt wurden. Es waren einfach Dinge, die passieren und die jedem passieren können. Also etwas ganz Gewöhnliches und nichts, weswegen man sich Sorgen machen oder gar traurig sein muss.
Zum Schluss bekommt Lilli für ihren Mut einen Heldenorden aus Nobbis Mutmachbeutel. Denn jedes Kind, dass seine Ängste überwindet, ist ein kleiner Held.

Mein Fazit:
Auch der zweite Band von „Nobbi – Der Mutmachhase“ ist ein wundervolles Vorlesebuch für Kinder, die mit Ängsten kämpfen, um ihnen zu zeigen, dass das etwas ganz normales ist und sie sich dafür nicht zu schämen brauchen.
Und eine ganz wichtige Botschaft: Jeder hat mal Angst. Das beste daran … man kann sie überwinden und man darf sich Hilfe holen.

Von mir gibt es hier 5 Sterne für diese zauberhafte Mutmachgeschichte für kleine Zuhörer ab 3 Jahren.

Bewertung vom 13.03.2021
Schach mit toter Dame
Minck, Lotte

Schach mit toter Dame


ausgezeichnet

Darum geht es:
Loretta Luchs wird von ihren Freundinnen Käthe und Cäcilie um Hilfe gebeten. In der Seniorenresidenz der beiden rüstigen Rentnerinnen ist ihr Mitbewohner Heribert verstorben. Die beiden Damen haben nun festgestellt, dass bei Heribert eine Uhr und ein Teppich fehlen. Beides war ziemlich kostbar. Nun vermuten Käthe und Cäcilie, dass Heribert eventuell keines natürlichen Todes gestorben ist. Loretta wird als Aushilfe in der Küche eingeschleust und soll sich umhören und -sehen. Bei ihrem Undercover-Einsatz trifft Loretta auf die übrigen, zum Teil sehr skurrilen, Mitbewohner von Käthe und Cäcilie. Da ist die Primaballerina, die öfter mal in Ohnmacht fällt, der Schlagersänger, der immer mal wieder in seiner Glitzerwelt lebt usw. Auch das Personal ist manchmal etwas seltsam. Da ist der muffelige, ehemalige Sterne-Koch, die Service-Kräfte Susi, die immer die abgelegte Designer-Kleidung einer Bewohnerin bekommt und Janina, die immer mürrisch und nicht gut auf Susi zu sprechen ist sowie der Sohn des Gärtners, der zu allem Lust hat, nur nicht zum Arbeiten. Wer konnte vom Wert der Sachen in Heriberts Wohnung wissen? Und wer hatte die Gelegenheit, die Sachen zu entwenden?
Nach einem geselligen Abend in der Seniorenresidenz wird die Service-Kraft Susi vermisst. Nach einigem Suchen finden (ausgerechnet) Loretta, Käthe und Cäcilie Susi auf einem der Schachfelder im Park. Erschlagen. Wer hatte einen Grund Susi umzubringen. Und welchen? Loretta beginnt mit Hilfe von Käthe und Cäcilie zu ermitteln. Sehr zum Leidwesen von Kommissarin Küpper, die immer erst ganz zum Schluss hinzugezogen wird. Werden sie den Mörder von Susi finden und überführen?

Meine Meinung:
„Schach mit toter Dame“ ist der inzwischen 13. Band um Loretta Luchs. Man kann dieses Buch aber auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Das Buch ist ein wundervoller Krimi, der ohne viel Blutvergießen und Brutalität aber nicht ohne Spannung und einer gehörigen Portion Humor daherkommt. Loretta wächst einem sehr schnell ans Herz – genau wie Käthe und Cäcilie. Man kommt sehr gut in die Geschichte hinein und wird sofort von diesem Buch gefangen genommen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich sehr angenehm lesen. Die 304 Seiten der Geschichte sind in insgesamt 30 Kapitel (inklusive Epilog) unterteilt. So lässt es sehr gut sowohl in einem Rutsch als auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Sehr gut gefallen hat mir, dass bei dieser Ruhrpott-Krimödie nicht nur Hochdeutsch gesprochen wird. Eine Person „ruhrpottelt“ extrem. So ist es für jeden super zu lesen und nicht zu extrem mit dem Ruhrpott-Slang. Das macht das Buch für mich so richtig lebendig und authentisch.

Mein Fazit:
Ich würde es jedem ans Herz legen und kann es nur empfehlen. Ein super Buch für alle Fans von Krimödien und solche, die es noch werden wollen. Meine absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen. Sehr gerne mehr davon.

Bewertung vom 09.03.2021
Der Club der toten Sticker
Kruse, Tatjana

Der Club der toten Sticker


ausgezeichnet

Darum geht es:
Siegfried Seifferheld ist ehemaliger Kriminalkommissar und im Augenblick Strohwitwer. Seine Marianne ist wegen einer Erbschaftsangelegenheit verreist. Zeit also, sich seinem Hobby, dem Sticken, zu widmen. Doch der Friede währt nicht lange. Erst bekommt er ungebetenen Besuch von Gunda Selund. Die will die Zeit, in der Marianne weg ist, nutzen, um Siegfried zu überreden doch seine Biografie von ihr schreiben zu lassen. Gunda ist Marianne ein Dorn im Auge. Doch kaum hat Gunda am Küchentisch Platz genommen, klingelt es auch schon wieder an Siegfrieds Tür. Diesmal steht sein weitläufiger Nachbar Knieblich vor der Tür. In der Hand eine Zeitung mit seiner Traueranzeige. Und schon steckt der ehemalige Kriminalkommissar mitten in seinem nächsten Fall im Unruhestand. Im Beerdigungsinstitut stellt sich heraus, dass Knieblich verwechselt wurde. Der Tote wurde nach einem Einbruch in Knieblichs Wohnung fälschlicher Weise für ihn gehalten. Kurz darauf ist Knieblich tatsächlich tot. Hingerichtet mit einer Zwille. In der Hand eine Autogrammkarte von Siegfried Seifferheld. Aber es bleibt nicht bei dem einen Toten. Plötzlich fallen sie in Schwäbisch Hall um wie die Fliegen. Und alles Männer, die sich dem Sticken verschrieben haben. Und bei jedem findet sich diese Autogrammkarte. Wer hat da nur etwas gegen die stickenden Männer? Oder hat da einer was gegen Siegfried? Wer und/oder was steckt dahinter? Siegfried beginnt zu ermitteln und gerät allzu schnell ins Visier der Polizei. Er ist plötzlich der Hauptverdächtige. Wird es Seifferheld gelingen, den Täter zu entlarven?

Meine Meinung:
„Der Club der toten Sticker“ ist der inzwischen 6. Band um den pensionierten Kriminalkommissar Siegfried Seifferheld. Für mich war es das erste Zusammentreffen mit ihm. Ich hatte keinerlei Probleme sofort in die Geschichte einzutauchen. Vorkenntnisse waren dafür nicht nötig. Man könnte es auch als Einzelband lesen. Mich hat die Geschichte sofort gefesselt.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig und sehr angenehm zu lesen. Man wird immer wieder zum Mitraten animiert. Und man wird immer wieder auf die falsche Fährte geführt. Ich habe bis zum Schluss nicht herausgebracht, wer der Täter war.

Das 284 Seiten lange Buch ist in insgesamt 32 Kapitel (inklusive Epilog) unterteilt. So kann man sowohl in einem Zug, als auch ganz entspannt in mehrere Abschnitte unterteilt lesen. Wenn es einem gelingt, das Buch aus der Hand zu legen. Mir ist das echt schwer gefallen.

Mein Fazit:
Ich bin restlos begeistert. Ein wundervoller Krimi, bei dem man nicht gleich auf Seite 3 weiß, wer der Übeltäter ist. Ein Krimi, wie er sein muss. Meine ganz klare Leseempfehlung für alle, die auf viel Blutvergießen und Brutalität, aber nicht auf Spannung, eine gehörige Portion Humor und ein überraschendes Ende verzichten können (oder wollen). Ich vergebe hier gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 07.03.2021
Nach dem Verstand einfach geradeaus
Buchwinkel, Anna

Nach dem Verstand einfach geradeaus


ausgezeichnet

Darum geht es:
Quentin Finkenwinkel ist ein unscheinbarer, ganz normaler, ja fast schon langweiliger Mensch. Er arbeitet beim Statistischen Bundesamt, lebt allein in einem biederen Einfamilienhaus in einer braven Wohnsiedlung. Sein Leben hat er völlig im Griff. Sorgt doch sein Verstand schon dafür, dass jeder Tag von vorne bis hinten durchgeplant ist. Und er weicht auch nicht von seiner Routine ab. Nie. Gibt ihm das doch die nötige Sicherheit, dass nichts Unvorhergesehenes geschieht. Doch am Tag vor Heiligabend passiert es. Quentin ist im Einkaufszentrum um Weihnachtsgeschenke zu shoppen. Und da verliert er den Verstand. Plötzlich weiß er nicht mehr, was er kaufen wollte. Statt einen vernünftigen Gedanken zu fassen, hat Quentin den Verstand verloren. Oder hat der Verstand schlicht und einfach die Nase voll gehabt und ist abgehauen? Vielleicht an den Traumstrand, den Quentin im Elektromarkt gesehen hat? Und wie um alles in der Welt bekommt er ihn zurück?
Es hilft alles nichts. Der Verstand ist weg. Quentin muss da nun alleine durch. Was zu der ein oder anderen ungewollt lustigen Situation führt. So hat Quentin die völlig falschen Weihnachtsgeschenke besorgt, was nicht bei jedem gut ankommt. Und weil das so ist, stoßen alle an Weihnachten noch auf ein gut gehütetes Familiengeheimnis. Nach Weihnachten soll Quentin wieder zur Arbeit gehen. Doch statt seiner Arbeit beschäftigt sich Quentin mit einzelnen Socken. Das sorgt bei seinem Chef für reichlich Unmut und beurlaubt Quentin bis er wieder bei Verstand ist. Aber der lässt sich noch immer nicht blicken. Und so bleibt Quentin nichts anderes übrig, als nach ihm zu suchen. Dabei lernt er jede Menge Menschen kennen, denen er in seinem normalen Leben nie begegnet wäre.
Und während Quentin (mit Unterstützung seiner neuen Freunde) weiter noch seinem Verstand sucht, entwickelt sich Quentins „einzelne Socke“-Theorie zu einer neuen Bewegung. Bleibt nur noch die Frage: Wird Quentin seinen Verstand wiederfinden? Und will das Verstand überhaupt?

Meine Meinung:
„Nach dem Verstand einfach geradeaus“ ist ein wundervolles Buch, dass mich immer wieder laut lachen ließ, aber auch zum Nachdenken anregte. Eine tolle Mischung aus Humor und einer ganz wichtigen Message: Jeder ist anders – jeder ist wertvoll!

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die 310 Seiten lange Geschichte ist in 36 Kapitel unterteilt. So kann man sowohl in einem Rutsch wie auch in mehrere Abschnitte unterteil lesen.

Mein Fazit:
Ein Buch, dass man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte. Meine ganz klare Leseempfehlung für diejenigen, die etwas Heiteres mit Tiefgang suchen. Von mir gibt es 5 einzelne Socken … ähm Sterne natürlich, denn dieses Buch ist anders – und deshalb wertvoll!

Bewertung vom 26.02.2021
Blutprotokoll (eBook, ePUB)
Fleischer, Nicki

Blutprotokoll (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:
Bei der Pharmorena, einem Forschungsbetrieb für Arzneimittel, wird eine Leiche gefunden. Es ist Dieter Kuschinski, ein Mitarbeiter, der dort tot liegt. Seine Hände sind feuerrot. Der Kollege, der ihn gefunden hat, vermutet irgendein Kontaktgift. Und so muss erst einmal abgeklärt werden, was da genau passiert ist, bevor Peter Groß vom LKA und seine Kollegen richtig mit der Arbeit loslegen können. Doch das ist gar nicht so einfach. Denn den Ermittlern werden immer wieder Steine in den Weg gelegt. Die Zeugen sagen entweder gar nicht aus, oder sie sagen belangloses Zeug aus, oder sie lügen ganz bewusst. Nicht die besten Voraussetzungen um schnell und erfolgreich den Mörder zu schnappen. Dann verschwinden nach und nach die Zeugen und werden entweder wenig später tot oder aber gar nicht wieder aufgefunden. Und zu allem Überfluss bekommt Peter Groß auch noch Drohbriefe.
Als Peter Groß und seiner Kollegin Karin Weidmann langsam aber sicher der Fall zu groß wird, bekommen sie von der Präsidentin einen zusätzlichen Beamten zugeteilt. Einen aus Eritrea stammenden soeben fertig gewordenen Polizeischüler, der irgendwie so gar nicht ins Team zu passen scheint. Egal, was passiert, er verzieht keine Mine und bringt Peter Groß mehr als einmal mit seinem Verhalten zur Weißglut. Was hat der wirklich vor? Ist der tatsächlich nur zu Peters und Karin Unterstützung dort? Oder hat die Präsidentin in dort „eingeschmuggelt“ um heimlich Peter und Karin zu überwachen? Oder spitzelt der Neue gar für die Pharmorena? An was genau forscht dieses Labor eigentlich und warum müssen dafür Menschen sterben? Werden Peter und Karin den Fall lösen können?

Meine Meinung:
„Blutprotokoll“ ist ein Thriller, der seines gleichen sucht. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen überzeugt er durch seinen eher ungewöhnlichen Schreibstil. Zugegeben, zunächst musste ich mich so ein wenig daran gewöhnen, denn die Ermittler vom LKA wälzen zunächst einmal jede Menge Protokolle. Zu Anfang springt man von einem Zeugenbefragungsprotokoll zum nächsten. Diese Protokolle sind allerdings immer klar voneinander abgetrennt und es ist jedes Mal ersichtlich, wann die Vernehmung von wem mit welchem Zeugen gemacht wurde. Das eigentliche Geschehen spielt sich im ersten Teil in Form von Protokoll-Lesen ab. Das allerdings tut der Spannung überhaupt keinen Abbruch. Im Gegenteil. Hat man sich erst einmal an diese ungewöhnliche Schreibweise gewöhnt, lässt es einem ein ums andere Mal die Haare zu Berge stehen. Man wird mit jedem Protokoll mehr in den Sumpf und die Machenschaften der Pharma-Industrie hineingezogen, die wirklich sehr detailliert beschrieben werden. Wieder und wieder wird man zum mitraten und mitverdächtigen animiert und am Ende hat man wirklich alles und jeden wenigstens einmal selbst unter Verdacht gehabt, hinter den Morden zu stecken.

Das Buch ist etwas über 600 Seiten lang und in 3 Hauptabschnitte unterteilt. So könnte man das Buch auch in Abschnitten lesen, wenn man es denn aus der Hand legen kann. Mir ist das nicht gelungen, denn dafür war es einfach viel zu spannend.

Der Schreibstil ist – wie schon gesagt – gewöhnungsbedüftig. Mir hat es sehr gut gefallen, weil es sich dadurch ganz eindeutig von dem „Einheitsbrei“ abhebt und den Leser hier mal auf eine ganz andere Weise fordert. Man muss es mögen.

Mein Fazit:
Hier ist Gänsehaut garantiert. Wer gerne in die Labore der Pharmaunternehmen und die menschlichen Abgründe hinter der Medikamentenforschung abtaucht wird hier haarsträubendes erleben. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der auf der Suche nach Spannung ist. Ein Thriller, der seines Gleichen sucht. Also: Lesen, Lesen, Lesen. Von mir gibt es 5 Sterne.

Bewertung vom 19.02.2021
Totentanz im Pulverschnee / Ein Fall für Arno Bussi Bd.3
Fischler, Joe

Totentanz im Pulverschnee / Ein Fall für Arno Bussi Bd.3


gut

Darum geht es:
Arno Bussi ist Inspektor beim österreichischen Bundeskriminalamt. Sein neuestes Hobby ist Triathlon. Doch statt sich auf seinen nächsten Wettbewerb vorzubereiten begleitet er, mehr oder weniger gezwungener Maßen, seine Mama nach Maria Schnee. Sie und ihr Freund haben doch schon Karten für das Eisfestival und eine Suite im Luxus-Hotel gebucht. Nur kann jetzt der Freund nicht und so muss der Arno eben Notnagel spielen.
Doch schon in der ersten Nacht beobachtet die Mama eine angebliche Entführung und fällt dem Arno damit ganz gehörig auf die Nerven. So sehr, dass der Arno tatsächlich nach Hinweisen sucht und die Eisprinzessin Rosa tatsächlich wie vom Erdboden verschluckt scheint. Am nächsten morgen wird eine Leiche gefunden. Hatte die Mama doch Recht mit der Entführung? Nun schaltet sich auch Majorin Katz vom LKA ein. Als dann auch noch ein Schneesturm Maria Schnee heimsucht und teilweise von der Außenwelt abschneidet, spitz sich die Lage zu. Plötzlich scheint jeder ein Geheimnis zu haben. Jeder hält mit irgendwelchen Informationen hinterm Berg und so gestalten sich die Ermittlungen doch eher schwierig. Wird der Mörder am Ende zur Strecke gebracht?

Meine Meinung:
Totentanz im Pulverschnee ist der dritte Band einer Krimi-Reihe um den Ermittler Arno Bussi. Für mich war es das erste Zusammentreffen mit ihm. Ich hatte aber keinerlei Probleme, in die Geschichte rein zu kommen. Man kann das Buch durchaus auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Der Schreibstil hat mir nur zum Teil zugesagt. So ist es mir irgendwann ganz gehörig auf die Nerven gegangen, dass es immer wieder hieß: „Der Arno“ nicht nur „Arno“ oder „die Mama“ statt einfach nur „Mama“. Oder so was wie: Die Mama sagte: „Jetzt freu dich halt ein bisserl“. Und der Arno freute sich halt ein bisserl. Das erinnert in Teilen sehr an eine andere Autorin.
Auch fand ich das ständige „berlinern“ von der Majorin Katz irgendwann sehr nervig. Zumal ich zum einen nicht ganz verstehe, was der berliner Dialekt in dem Maß in einem Regional-Krimi aus Tirol zu suchen hat und zum anderen der tiroler (oder österreichischer) Akzent so gut wie gar nicht beachtet wurde. Das hätte ich definitiv umgekehrt erwartet.

Der Anfang gestaltet sich eher schleppend. Spannung baut sich erst nach etwa einem Drittel auf. Der Schluss zieht sich dann wieder etwas in die Länge, weil keiner der Verdächtigen mal mit der Sprache herausrückt bzw. abhaut, wenn er befragt werden soll.

Das 320 Seiten lange Buch ist in 34 Kapitel (inklusive Prolog) unterteilt. So kann man es sowohl in einem Rutsch aber auch gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Mich hat es nicht unbedingt vom Hocker gerissen aber sicherlich trotzdem ein Buch das man lesen kann. Ich würde es aber nicht an die erste Stelle meiner Weiterempfehlungen stellen. Von mir gibt es hier 3 Sterne.

Bewertung vom 17.02.2021
Karpfhamer Katz
Werner, Ingrid

Karpfhamer Katz


sehr gut

Darum geht es:
Karin Schneider geht mit ihrer Freundin die Straße entlang, als plötzlich ein alter VW Käfer mit hoher Geschwindigkeit heranrast. Kurz vor ihnen fährt er auf den Gehweg und stoppt. Heraus springt die Reitmeier Rosi, schwenkt eine tote Katze in der Luft und brüllt lautstark um sich. Schuld am Tod der Katze soll der Zauner-Wirt haben. Karin gelingt es nur mit Mühe Rosi zu beruhigen, denn die steigert sich immer mehr hinein in ihren Hass auf den Zauner-Wirt und das beginnende Volksfest „Karpfhamer“. Sobald das Volksfest seine Pforten öffnet steht Rosi am Gartenzaun und schimpft, was das Zeug hält. Über jeden im Ort zieht sie her und/oder unterstellt ihm irgendwas. Doch nicht lange, denn in der Nacht des ersten Festtages wird sie am Kirchmünsterer Weiher aufgegriffen. Sie versucht in ihr Auto zu steigen, das mitten im Weiher steht. Schnell wird sich im Dorf erzählt, dass sich die Rosi umbringen wollte. Kurz darauf stirbt Rosi an einer Lungenentzündung, die sie sich in der Nacht im Weiher zugezogen hat. Karin glaubt nicht an den angeblichen Selbstmordversuch und beginnt zu ermitteln. Schnell glaubt sie den Täter zu kennen. Es kann nur der Neffe von Rosi sein. Alle Indizien deuten auf ihn. Doch die Polizei will ihr nicht glauben. Und so begibt sich Karin selbst weiter auf Spurensuche. Das passt natürlich nicht jedem in den Kram und Karin begibt sich selbst in höchste Gefahr.

Meine Meinung:
Zicke, Zacke, tot (oder auch Karpfhamer Katz) ist ein spannend geschriebener Regionalkrimi um das „Karpfhamer Volksfest“. Der Kriminalfall ist eingebettet in das Programm dieses Festes. Immer wieder gehen wir mit der „Ermittlerin“ Karin Schneider in verschiedene Festzelte oder sehen uns Teile (z.B. den Anstich, den Festzug, den Zehnerzug usw.) des traditionellen Festes an, die wirklich sehr gut beschrieben sind. Das macht das Buch sehr authentisch und lebendig. Man hat das Gefühl, man ist mittendrin statt nur dabei.

Leider ist der Fall nach allerspätestens der Hälfte des Buches doch sehr durchschaubar. Das tut aber der tollen Volksfest-Atmosphäre und dem spannenden Schreibstil keinerlei Abbruch. Man liest es gerne weiter.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. An der ein oder anderen Stelle wird auch mal im Dialekt geredet. Davon hätte es meiner Meinung nach ruhig mehr geben dürfen. Das hätte des noch besser gemacht.

Das 315 Seiten lange Buch ist in insgesamt 6 Kapitel (also für jeden Festtag eins) unterteilt. So kann man es gut in einem Rutsch aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Für Volksfest- und/der Regionalkrimifans ein tolles Buch mit Volksfestcharakter. Spannend geschrieben aber leider etwas zu durchschaubar. Ich würde es aber trotzdem weiterempfehlen und vergebe hier gerne 4 Sterne.