Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1113 Bewertungen
Bewertung vom 24.12.2021
Brennen soll Amerika (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Brennen soll Amerika (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Man darf nicht vergessen, dass Situationen der Unterdrückung und Marginalisierung oft die Quelle von Gewaltausbrüchen und Terrorismus sind." (Papst Johannes Paul II)
Eine Autobombe tötet die Journalistin Rasha Hamilton an der Union State, ein weiterer Anschlag trifft den Beamten Don Mitchell vor dem CIA-Gebäude. Diese Anschläge erwecken selbst die Aufmerksamkeit von Libby und Julie, die gerade ihr Profil über Vincent Bailey ausarbeiten. Doch die beiden sind sich sicher, dies war nur der Auftakt zu etwas Größerem. Allerdings möchte keiner der Zuständigen so richtig dran glauben, sie vermuten eher gezielte Anschläge. Doch dann erschüttert ein weiterer Anschlag die Hauptstadt der USA und die beiden müssen miterleben, dass ihre Vermutung richtig war und die Täter erst am Anfang eines Massakers stehen.

Meine Meinung:
Das angedeutete Weiße Haus in Flammen auf dem Cover zeigt die grausame Realität, die hier inhaltlich beschrieben wird. Spätestens nach 9/11 sind wir nun gewiss, dass auch die USA nicht unangreifbar ist. Terrorismus ist eine Sache, die längst in jeder Gesellschaft und Land zu finden ist. Die Mehrheit der Terroristen sind Unterdrückte, Menschen, die für ihren Glauben töten oder die sich nicht verstanden fühlen und deshalb ausgegrenzt werden. Im Grunde produzieren wir alle unsere ganz eigenen Terroristen, wenn wir nicht aufpassen. Glaubenskriege gab es ja schon immer, doch die haben mit den fanatischen Muslimen und der IS Bewegung eine ganz neue Dimension erreicht. Dies müssen inzwischen auch die Mitarbeiter der MPDC und des FBI feststellen. Dania Dicken beschreibt hier ein Szenario, das ich mir durchaus so vorstellen kann. Mit Raffinesse und Cleverness wurden Pläne geschmiedet und ausgeübt, sodass plötzlich einige Ermittler mitten im Inferno stecken. Zwar haben Libby und Julie eine Vorahnung, doch niemand erwartet wirklich einen solchen Albtraum. Nicht nur, dass die Autorin die Szenen und Abläufe überaus realitätsnah beschreibt und ich das Gefühl habe, mitten im Inferno zu sein. Sie lässt mich außerdem miterleben, welche Terroranschläge wir in den letzten Jahren schon alle hatten. In diesem Band lässt sie sich erneut nicht von Gesetzen stoppen. Den sie weiß, was sie tut, selbst wenn es manchem Oberen nicht gefallen wird. Dazu kommen mit Owens Bruder Byron wieder jede Menge Probleme auf sie zu. Nur gut, dass Libby einen Draht zu ihm hat und er ihr vertraut. Überdies kommen auch auf Julie und Kyle schwierige Zeiten zu, was Libby ebenfalls Sorgen macht. Wieder einmal hat die Autorin mit der passenden Mischung aus Privatleben, Ermittlungen und Action einen unterhaltsamen, spannenden und informativen Fall geschrieben. Den guten Recherchen und ihrem nötigen Talent haben wir es zu verdanken, dass dieser Band realistischer den je ist. Selbst wenn ich nicht hoffen, dass es irgendwann zu einem solchen Szenario kommen wird. Wer mehr von Libby und Ehemann Owen erfahren möchte, der sollte unbedingt die komplette Reihe lesen, ihr werdet es nicht bereuen. Von mir gibt es deshalb erneut eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

8 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.12.2021
Was die Hoffnung verspricht / Die Dorfschullehrerin Bd.1
Völler, Eva

Was die Hoffnung verspricht / Die Dorfschullehrerin Bd.1


ausgezeichnet

"SBZ. Sowjetisch besetzte Zone. Es war eine amtliche Bezeichnung, doch zugleich spiegelte es auch wider, wer sie war – ein Flüchtling, eine Davongekommene." (Buchauszug)
Helene Werner beginnt 1961 als Lehrerin in einem streng katholischen Kirchdorf in der Rhön und nahe an der Grenze zur DDR. Ursprünglich kommt sie aus Berlin, wo sie zuvor im Osten der Stadt unterrichtet hat. Doch nun möchte sie im Westen ein neues Leben beginnen. In ihre Vergangenheit lässt sie vorerst niemanden blicken, zu sehr dominieren noch ihre Ängste. Ihr Kollegen dagegen sind skeptisch, ob die neuen Unterrichtsmethoden gut ankommen. Allerdings kann sie die Kinder in der Schule schnell für sich gewinnen. Zudem versucht sie, den althergebrachten, strengen Erziehungsstil der Lehrer zu verändern, was nicht gerade einfach ist. Einen guten Vertrauten und mehr findet sie in Landarzt Tobias Krüger und mit Hebamme Isabella bekommt sie eine gute Freundin. Helenas Geheimnis, weshalb sie ausgerechnet nach Kirchdorf gekommen ist, führt sie immer wieder zu Wanderungen an die grenznahe Natur.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch beginnt Eva Völler eine neue historische Saga. Diesmal geht es zurück zu den Jahren kurz vor dem Mauerbau in eine Grenzregion der Rhön. Für Dörfer und Bewohner, die durch die Grenze abgeschnitten sind, ist es keine einfache Zeit. Plötzlich werden Familien und gute Freunde voneinander getrennt, nur weil die einen im Westen und die anderen im Osten leben. Doch was keiner ahnt, ist, dass sich die Lage am 13. August 1961 mit dem Bau der Mauer weiter zuspitzt. Die junge Helene begleite ich bei ihrem Neuanfang in einer kleinen Dorfschule, bei der es vorne und hinten an Lehrern mangelt. Oft werden mehrere Klassen zusammengesteckt, sodass ein Lehrer nicht selten über 60 Kinder zu unterrichten hat. Die hier gut aussehende Lehrerin war mir mitunter allerdings etwas zu übertrieben dargestellt. Nicht nur ihre Unterrichtsmethoden empfand ich zu modern, sondern dazu noch ihr extremes Engagement. Es gibt sicherlich kaum Lehrer, die so viel Zeit opfern, um sich dem Einzelnen zu widmen und sogar noch nach einer Lehrstelle suchen. Ich selbst bin in dieser Zeit aufgewachsen und habe so ein Engagement nicht erlebt und kann es mir bei so vielen Kindern kaum vorstellen. Dagegen sind die Kollegen von Helene deutlich stimmiger dargestellt. Aber wahrscheinlich muss sie sich als Hauptprotagonistin irgendwie hervorheben. Doch in diesem Buch geht es um weitaus mehr als nur um das Leben einer Dorflehrerin. Es lüftet überdies Helenes Vergangenheit und ihr Geheimnis. So weit verrate ich, dass es dabei um Ost und West geht. Dieser besondere historische Part ist berührend, emotional und überaus spannend dargestellt, sodass mich der Nebenstrang fast noch mehr berührt hat. Was sicher daran liegt, dass mich die Begebenheiten in der DDR schon immer neugierig macht. Dazu sorgt der ständige Szenenwechsel für zusätzliche Spannung. Ich hätte nicht vermutet, dass mich hier so eine Nebenhandlung erwartet. Dabei finde ich insbesondere die Charaktere sehr gut ausgearbeitet und dargestellt. Nur allein mit der Darstellung einer Dorflehrerin wäre der Plot sicherlich nicht so interessant gewesen. Von daher Chapeau an die Autorin wieder einmal alles richtig gemacht. Schade ist nur die Übertreibung bei Lehrerin Helene und dass mir in der Handlung die Überraschung einer Fortsetzung genommen wird. Von mir gibt es deshalb einen kleinen Abzug und nur 4 1/2 von 5 Sterne für das Buch.

20 von 23 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2021
Der Tränenjäger: Thriller (eBook, ePUB)
Karlden, Chris

Der Tränenjäger: Thriller (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Ein grausamer Mensch weidet sich an Tränen, er wird nicht durch sie gebrochen." (Publilius Syrus)
Grausame Morde versetzen Berlin in Angst und Schrecken. Die Ermittler Adrian Speer und Robert Bogner werden zu einer grausam zugerichteten Leiche gerufen. Der jungen Frau wurden beide Beine abgetrennt und sie wurde erdrosselt. Zwar sind die beiden Ermittler froh, dass sie nun keine ungelösten Fälle mehr bearbeiten müssen, doch mit so einer grausamen Tat hatten sie nicht gerechnet. Als weiteren Hinweis finden sie in der Wohnung des Opfers eine rote Rose. Beide sind sich sicher, das war nicht der erste Mord des Täters. Die Spuren führen in die Vergangenheit des Täters. Die Zeit wird knapp, den der Täter tötet eine Frau nach dem anderen. Einem der Ermittler kommt er dabei ganz nah und es entscheiden nur Sekunden über Leben oder Tod.

Meine Meinung:
Das eindrucksvolle Cover mit dem tränenden Auge stellt gut dar, was dem Täter wichtig ist. In Band vier um die Ermittler Adrian Speer und Robert Bogner geht es um einen krankhaften, sadistischen Mörder, der geprägt wird durch eine gewaltvolle Kindheit. Der Schreibstil ist dabei wieder äußerst spannend in drei verschiedene Handlungsstränge eingeteilt. Während wir im einen die Ermittlungen verfolgen, erleben wir in den anderen beiden den Täter in der Gegenwart und in seiner so schwierigen Vergangenheit. Natürlich ist das keine Ausrede, dass jeder, der eine schwere Kindheit hat, zum Täter wird, jedoch hier ist es wirklich der Fall. Ich bin teilweise fassungslos, wie grausam der Vater seinen eigenen Sohn hier behandelt. Doch die ganze Tragweite dieser Familie erfahre ich allerdings als Leser erst so nach und nach. Weiterhin spannend wird es, als er einen der Ermittler beobachtet und jemand aus dieser Familie entführt. Nun zählt für Speer und Bogner jede Sekunde, um ihr Leben zu retten. Auch dieses Mal hat Chris Karlden wieder einen überaus interessanten Fall für sein Ermittlerteam, die ich schon aus den drei vorherigen Bänden kenne. Gemeinsam mit ihrer Kollegin und Computerexpertin Tina Jeschke haben sie es hier mit einem heftigen Fall zu tun, der sie deshalb fordert, weil der Täter so schnell und grausam mordet. Alle Opfer sind junge und ähnlich aussehende Frauen, denen er jeweils ein oder Körperteile abtrennt. Als Merkmal hinterlässt er jeweils eine rote Rose in der Wohnung der Opfer. Außerdem wichtig sind ihm die Tränen, die seine Opfer vor ihrem Tod vergießen, daher der Titel Tränenjäger. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass der Autor seine Taten nicht ganz so detailliert hier darstellt. Den der Fall geht einem schon deshalb an die Nieren, weil man mitbekommt, wie ein unschuldiges Kind zu einem brutalen Mörder heranwächst. Ich blicke dabei nicht nur in die Seele eines kleinen Kindes, sondern ebenso in die Psyche eines Erwachsenen, der zum Mörder wird. Zwar bange ich mit jedem seiner Opfer mit, doch um das Letzte noch mehr. Weiß ich doch, wie schlimm es für ihn wäre, wenn er sie verlieren würde. Man merkt, dass diese Reihe von Mal zu Mal besser wird. Darum freue ich mich auf weitere Bücher dieses Berliner Ermittlerteams. Deshalb gibt es von mir wieder 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von spannender Literatur.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2021
Ein Sohn der Stadt
Haruf, Kent

Ein Sohn der Stadt


ausgezeichnet

"Wenn man sich selbst am meisten liebt, bleibt kaum Zeit, andere Dinge zu lieben." (Dieter Gropp)
Der Footballstar Jack Burdette ist in der Kleinstadt Holt aufgewachsen und eines Tages verschwunden. Zurückgelassen hat er viel Frust und Hass, den er hat all die Menschen enttäuscht und betrogen, die ihn bisher geliebt und vertraut hatten. Ebenfalls hat er seine schwangere Frau mit den beiden Kindern im Stich gelassen. Acht Jahre später nun steht er plötzlich mit seinem roten Cadillac inmitten der Main Street. Seine Wiederkehr bringt nicht nur Unruhe und die erneute Wut in den Menschen auf, sondern er setzt erneut Prozesse in den Gang, welche die Bewohner Holts niemals vergessen werden.

Meine Meinung:
Für mich ist es das zweite Buch des Autors und seiner fiktiven Stadt Holt. Mir gefällt vor allem der Schreibstil von Kent Haruf, der selbst in der Kürze des Buches den Leser mitnimmt. Er beschreibt Vorgänge und spiegelt Begebenheiten wider, wie ich es bisher selten erlebt habe. Aus Sicht seines Freundes Pat Arbuckle, dem späteren Zeitungsredakteur, erfahre ich mehr über Jack. Ich tauche ein in ihre Kindheit und Schulzeit der beiden bis hin zur Gegenwart. Dabei spiegelt Holt für mich mehr oder minder eine Kleinstadtidylle wieder, wie ich es bisher nur von amerikanischen Filmen kenne. Jeder kennt jeden, man vertraut einander und alles scheint in bester Ordnung zu sein. Doch es täuscht den hinter den Häuserfassaden sehen wir die ganze Wahrheit. Besonders Jack ist einer, der schon als Kind Schwierigkeiten hat, sich einzufügen. Er fällt in der Schule auf, weiß sich allerdings dort mithilfe anderer durchzusetzen. Dabei hat es ihm besonders Pat angetan, mit dem er sich anfreundet. Trotz aller Schwierigkeiten wird er irgendwann von den Bewohnern ins Vertrauen gezogen und erhält einen guten Posten. Doch wie nicht anders zu erwarten bugsiert sich Jack in weitere Schwierigkeiten und ehe er zur Rechenschaft gezogen wird, haut er einfach auf nimmer Wiedersehen ab. Dass die Menschen dies natürlich nicht vergessen haben, kann ich gut verstehen, insbesondere den Hass auf ihn. Lange frage ich mich, warum ist Jack zurückgekehrt? Wegen seiner Heimatstadt oder ist es seine Familie, die er jahrelang drangsaliert und misshandelt hat? Nach und nach zeichnet der Autor ein ganz anderes Bild von Jack auf, als der eigentliche Titel es hier verspricht. Jack entpuppt sich für mich immer mehr zum Egoisten, Narzissten und Lebemensch, der auf Kosten anderer lebt. Nicht nur, dass er sein eigenes Leben zerstört, macht auch das Leben seiner Frau und Kinder kaputt und dies nur, weil er es kann und möchte. Traurig macht es mich, dass er es wieder einmal auf Kosten seines besten Freundes macht. Leider lässt mich das Ende etwas fraglos zurück, ich hätte mir einen harmonischeren Schluss gewünscht.Trotzdem hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten und überzeugt. Besonders da es wieder einmal zeigt, welche Macht Geld und Egoismus hat und was man alles dafür tut, um es zu besitzen oder auszuleben. Ich vermute, Menschen wie Jack gibt es sicher mehrere auf dieser Welt. Von mir bekommt das Buch 4 1/2 von 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2021
Gefangen - Grauen in St. Anna (eBook, ePUB)
Stranzl, Nicole

Gefangen - Grauen in St. Anna (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Das Böse geschieht von leichter Hand und unbemerkt, und erst viel später ist der Mensch entsetzt und verwundert über das, was er getan hat." (Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi)
In dem kleinen Grazer Pflegeheim St. Anna geht ein Mörder um. Zuerst tötet er im Nachtdienst recht brutal den Pfleger Stefan. Dieser ist als Frauenheld bekannt und von daher ist die Liste der Verdächtigen recht lang. Wenig später verängstigt ein Stalker, der Rosen hinterlässt, die Helferin Amalia. Amalia leidet außerdem an Vergesslichkeit, schlafwandelt und hat mit ihrem Ex-Freund Probleme. Von daher könnte er durchaus der Mörder sein. Doch dann wird erneut eine Pflegerin ermordet und die Ermittler sind bei ihrem ersten Fall weitgehend überfordert. Lediglich ein Insasse könnte ihnen helfen, den er kennt den Mörder. Dumm nur, das dieser unter ALS leidet und nicht sprechen kann. Bis sie einen Sprachcomputer beschaffen können, schlägt der Täter unvermittelt weiter zu.

Meine Meinung:
Dies ist das erste Buch der Autorin für mich, das mich anhand des Klappentextes neugierig gemacht hat. Der Schreibstil ist unterhaltsam, spannend, gut recherchiert, sodass ich es kaum mehr aus der Hand legen kann. Die Charaktere sind ebenfalls gut ausgearbeitet, sei es der verängstigte ALS Patient, der nicht artikulieren kann. Die jungen Ermittler, die noch unerfahren sind bei ihrem ersten Fall. Amalia mit ihrem gewalttätigen Ex-Freund Adrian und dem alkoholkranken Vater. Dennis, der von allen missverstanden und gemobbt wird. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin sich viel Mühe gemacht hat bei den Insassen des Pflegeheims. Dabei erfahre ich von einigen recht viel und erlebe sie mit ihren Eigenarten wie z. B. Demenz. Außerdem bekomme ich einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt eines ALS Patienten, der die Tat hautnah mitbekommt. Zwar weiß ich nicht, wie es in Österreich ist, doch in Deutschland kann ich mir nicht vorstellen, dass einem ALS Patienten ein Sprachcomputer verwehrt wird. Doch dies sind Dinge, über die ich gerne hinwegsehe, weil es von Land zu Land anders ist und ansonsten recht gut recherchiert wurde. Das Mitraten bei dieser Geschichte hat viel Spaß gemacht, da die Autorin hier mit vielen Wirrungen und Nebensträngen immer wieder falsche Fährten legt. Zudem lässt eine die Autorin in die Privatleben einzelner Charaktere blicken, was interessant ist und mitunter weiter verunsichert. Dabei bleibt fast niemand, der mir nicht im Laufe der Geschichte verdächtig vorkommt. Irgendwann habe ich dann jedoch eine Vermutung, die sich am Ende bestätigt. Bei den Ermittlern spüre ich ebenfalls, dass es ihr erster Fall ist und sie noch recht unsicher sind. Gut gewählt ist die Nacht, bei der die Morde geschehen, den es hat immer etwas Beängstigendes an sich. Lediglich der Showdown am Ende war vielleicht etwas zu spektakulär dargestellt. Ebenso fand ich das Motiv zwar stimmig, doch ich hätte gerne noch etwas mehr darüber erfahren. Allerdings ist dies schon jammern auf hohem Niveau, den ich fand ansonsten den Krimi sehr gut. Chapeau, das war ein gelungener Krimi, deshalb gibt es von mir 4 1/2 von 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2021
Das Schweigen brechen (eBook, ePUB)
Föllmi, Gisela

Das Schweigen brechen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Der Schutz von Kindern vor Missbrauch und Gewalt ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Kinder können sich nicht zur Wehr setzen und leiden meist ein Leben lang unter den Folgen sexuellen Missbrauchs." (Dr. Christine Bergmann)
Autorin Gisela Föllmi hat in diesem Buch ihre eigenen Lebenserfahrungen von Kindesmissbrauch und Misshandlungen aufgeschrieben. Wer allerdings Schwierigkeiten hat, über Gewalt bei Kindern zu lesen, der sollte lieber Abstand nehmen. Den sie beschönigt hier nichts, was man ihr als Kind wirklich angetan hat. Gisela ist gerade sieben Jahre alt, als sie das erste Mal durch ihren Stiefvater an dessen Arbeitskollegen angeboten wird. Diesem kann er momentan kein Gehalt zahlen und deshalb lässt er es zu, dass dieser Gisela sexuell berührt. Gisela, die ein gut erzogenes Kind ist, gehorcht dem Vater allerdings mit einem unguten Gefühl. Dass diesem Erlebnis viele weitere und noch schlimmere folgen werden, dazu noch mit anderen fremden Männern, ahnt sie da noch nicht. Allerdings am schwersten ist für Gisela, dass sie durch ihre Eltern nicht geschützt wird, im Gegenteil, sie vergehen sich ebenfalls an ihr. Als abhängiges Kind muss sie schweigen, sonst droht ihr Strafe in Form von Prügel oder Liebesentzug. Nach und nach nimmt dabei ihre Seele großen Schaden. Um das Ganze zu verkraften, steckt Gisela alles in den Schlimme-Dinge-Schrank. Dieser öffnet sich erst langsam, als sie 46 Jahre alt wird. Fortan erfährt Gisela, woher ihre ganzen Probleme in ihrem Leben kommen oder warum es ihr bei bestimmten Gerüchen, Begebenheiten oder Begegnungen oft nicht gut geht. Nun wird ihr nach und nach klar, warum sie sich mehrmals das Leben nehmen wollte, ihre Ehe zerbrach und sie keine Kinder bekam. Was Gisela erleben muss, ist so ungeheuerlich und unfassbar, dass es mir an manchen Stellen fast das Herz zerreißt. So kann ich dieses Buch nur lesen, weil ich immer wieder unterbrechen muss, um das Gelesene zu verdauen. Und trotzdem finde ich es wichtig, was die Autorin hier zu Papier gebracht hat. Es ist ein Zeugnis der kleinen Gisela, das sie hier niedergeschrieben hat. Den ihre Vergangenheit kann sie nur eintauchen, wenn sie die Finger auf die Tastatur legt. Dann schreibt ihr Innerstes nieder, was damals geschah. Dass sie beim Lesen danach oft selbst entsetzt ist, was sie da zu Papier gebracht hat, kann ich gut nachvollziehen. Wie viel Kraft es der Autorin abverlangt hat, dieses Buch zu schreiben, kann ich dabei nur erahnen. Die Traumen der Vergangenheit anzusprechen kostet wirklich viel Mut und Energie, doch sie tut es, um endlich ein besseres Leben führen zu können. Den ohne Offenbaren kann die Seele nicht heilen.

Fazit:
Ein Buch, das nicht nur der Autorin, sondern auch dem Leser alles abverlangt. Doch zu sehen, was aus der kleinen Gisela wird, hat mich neugierig gemacht. Es zeigt, wie grausam Eltern sein können. Schade nur, dass der Preis für dieses Buch viel zu hoch ist, so werden diese Erfahrungen nur von sehr wenigen gelesen werden. Trotzdem finde ich, dass es ein sehr wichtiges Buch ist, weil wir einen Einblick in die Seele eines verletzten Kindes blicken dürfen. Ein wirklich starkes Zeugnis von einer mutigen Frau erwartet den Leser.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2021
Auf den Schwingen des Blutes (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Auf den Schwingen des Blutes (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Wahrlich ist der Mensch der König aller Tiere, denn seine Grausamkeit übertrifft die ihrige." (Leonardo da Vinci)
Drei Monate nach Libbys Trauma bei ihrem letzten Fall nimmt sie ihren Dienst in Quantico wieder auf. Noch immer plagen sie die Folgen und Albträume, jedoch durch die Therapie hat es sich deutlich gebessert. Dazu gibt ihr Owen Halt und Julie Thornton, die neu in ihrem Team beim FBI ist, hilft ihr ebenfalls. Doch dann erschüttert Seattle ein brutaler Mord, weshalb man das FBI ruft. Es wurde die Leiche einer Frau gefunden, die teils gehäutet und lebendig zu Tode gefoltert wurde. Dem FBI Team ist schnell klar, das hier war erst der Anfang. Für Libby wird dieser Fall zur Bewährungsprobe, ob sie schon so weit ist, wieder ihren Dienst zu tun. Zudem wird er zur Belastungsprobe für ihre Ehe werden. Den Owen erhofft langsam wieder Normalität, was allerdings nicht so einfach ist. Besonders bedenklich ist das er ihr untersagt, sich in Seattle mit ihrem Ex-Freund Kieran zu treffen. Wird sich Libby daran halten?

Meine Meinung:
Der neuste Band der Libby-Whitman-Reihe wird für den Leser wieder zu einem blutigen und brutalen Fall. Es geht um eine Ritualtat, wie man es von den alten Wikingern her kennt. Bei dieser Hinrichtungsform wird das Opfer bei lebendigem Leib gefoltert. Ob es diese Folter wirklich gab, weiß man nicht sicher. Außerdem entfernt der Mörder nach dem Tod den Opfern noch ein Stück Haut. Für das FBI ist dieser Fall einer der brutalsten seit Langem, die selbst so einen erfahrenen Chef wie Nick Dormer an seine Grenzen bringt. Für Leser mit schwachen Nerven ist diese Folge wahrlich nichts. Schon alleine die Vorstellung, wie so eine Folter jemand über sich ergehen lassen muss, lässt mich erschaudern. Wie immer bin ich froh, dass die Autorin diese Prozedur hier nicht zu detailliert ausführt. Schon alleine meine Bilder im Kopf reichen mir. Zudem kommt ab dieser Folge mit Freundin Julie Thornton eine neue Agentin ins Team. Sofort spüre ich, dass es ab jetzt anders wird, den die zwei sind ein wahrlich eingefleischtes Team und harmonieren wirklich gut miteinander. Julie ist zwar bisher eher die Theoretikerin der beiden, die den Täter in ihre Seelen und Köpfe blicken kann. Libby dagegen ist mehr die toughe Praktikerin, die immer an der Front ist und ihren Kopf riskiert. Dadurch ergänzen sie sich zwar, können aber allerdings auch gegenseitig voneinander lernen. Dies kann man hier in diesem Band schon sehr gut feststellen. Die flüssigen, spannenden Kapitel fliegen beim Lesen nur so dahin und ich leide diesmal besonders mit Owen, der durch Libbys Einsatz sehr unter Verlustängsten leidet. Wie es scheint, hat der Serienmörder Bailey nicht nur Libbys Leben traumatisiert, sondern ebenso Owens. Die Waagschale zwischen Kriminalfall und Privatleben halten sich hier wieder einmal schön in Grenzen. Etwas Besonderes ist das Treffen mit Ex-Freund Kieran, der deutlich erwachsener und reifer geworden ist. Wieder zeigt uns die Autorin ihre gesamte Bandbreite der Psychologie und Traumatologie und lässt und in die Gedanken und Gefühle von Ermittlern und Täter blicken. Allerdings würde ich jedem Leser zum besseren Verständnis raten, diese Reihe von Beginn an zu lesen. Von mir gibt es dafür natürlich 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

8 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2021
Feind des Volkes / Max Heller Bd.7
Goldammer, Frank

Feind des Volkes / Max Heller Bd.7


ausgezeichnet

"Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer." (Lucius Annaeus Seneca)
Dresden 1961: Max Heller soll seine letzte Zeit bis zur Pension im Innendienst verrichten, da kommt es zu einem Doppelmord. Eines Tages erhält er dann ein Paket mit Beweismitteln zu einem alten Fall und anonyme Anrufe. Ist der Täter von damals wieder da oder spielt hier jemand ein Spiel mit ihm? Nicht nur das Max mit seinen Kollegen einen Mörder jagen muss, sieht er seine Familie ebenfalls in großer Gefahr, den der Täter weiß nun, wo er wohnt. Auch die politische Lage wird immer angespannter, sodass sich die Regierung zum Bau einer Mauer entschließt. Dieser wird heimlich in Berlin vorbereitet, sodass Karin, Annie und Max sich nun entscheiden müssen, bleiben oder gehen.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch beendet der Autor eine für mich bedeutungsvolle und interessante Krimireihe. Sie begann bei Band eins in der Bombennacht von Dresden und endet kurz vor dem Mauerbau. Durch die vielen Fluchtversuche der Bevölkerung stehen die Politiker immens unter Druck. So kommt es in den frühen Morgenstunden des 13. August 1961 dazu, dass man den östlichen Teil Berlins abriegelt. Doch Max und seine Familie merken davon nichts, zu sehr ist er mit einem Doppelmord beschäftigt. Dabei tritt er immer häufiger bei seinem neuen Vorgesetzten Appelt ins Fettnäpfchen, weshalb er ihn in den Innendienst beruft und er zusehends immer mehr unter Druck gerät. Einige Fehlentscheidungen und Ungereimtheiten lassen Max zweifeln, ob er nicht langsam zu alt für diesen Job ist. Jetzt muss er wohl doch für sich und seine Familie eine Entscheidung treffen. Die Beziehung zu Sohn Klaus ist inzwischen ganz unterbrochen, was sicher mit an seiner Parteizugehörigkeit liegt. Bei den Briefen von Erwin fällt ihnen auf, dass sie kontrolliert werden. Zwar hat Max dies schon länger vermutet, doch es lässt ihn grübeln, wie es weitergehen soll. Auch Tochter Anni bekommt die ersten Eindrücke davon, was es heißt, sich dem Staat nicht vollkommen zu beugen. Ihre Versuche zum Studium zugelassen zu werden, wird abgewiesen. Mit diesem letzten Band hat der Autor noch einmal viel Wirrungen und Rätsel ins Spiel gebracht, sodass ich bis zum Ende keine Ahnung vom Täter hatte. Vor allem ein großes Rätsel für mich ist, dass der Täter nur mit Max in Kontakt tritt. Erneut nimmt er mich mit in die Zerrissenheit von Max und Karin, ob sie bleiben oder in den Westen gehen sollen. Ich stelle mir das sehr schwer vor, wenn man sich zwischen seinen Kindern und Ost oder West entscheiden muss, den es ist ja ein Entschluss für immer. Vor allem für den heimatverbunden Max ist die Entscheidung, eventuell Dresden zu verlassen, nicht einfach. Zwar konnte mich das Ende mit diesem Täter nicht befriedigen, doch dafür hatte alles andere wieder Hand und Fuß. Darum gibt es von mir 4 1/2 von 5 Sterne dafür.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.11.2021
Verlorene Engel / Max Heller Bd.6
Goldammer, Frank

Verlorene Engel / Max Heller Bd.6


ausgezeichnet

"Vergewaltigung ist eines der schrecklichsten Verbrechen der Welt. Und es passiert alle paar Minuten." (Kurt Cobain)
Eine Serie von Vergewaltigungen erschüttert 1956 die Stadt Dresden. Max Heller und sein Team kommen dem Täter nicht auf die Schliche, vor allem weil er immer an anderen Stellen in der Stadt seine Opfer findet. Ist es Zufall oder beobachtet der Täter seine Opfer zuvor? Außerdem werden zwei russischen Soldaten vermisste nach ihrer Flucht. Ob sie was mit den Vergewaltigungen zu tun haben? Die Bevölkerung ist zusehends beunruhigt, besonders als man eine tote Frau in der Elbe findet. Als letzter Ausweg wollen sie mit einer Freiwilligen dem Täter eine Falle stellen, auch wenn Max weniger begeistert ist. Doch der Plan geht auf und sie fassen einen entstellten Verdächtigen, der jedoch den Mord nicht zugibt. Max größte Sorgen sind, als Anni nach einem Streit verschwindet. Ist sie einfach nur abgehauen oder gar in der Gewalt des Täters?

Meine Meinung:
In dem vorletzten Band dieser Reihe spürt ich zusehends die Veränderung von Staat und Menschen in der DDR. Immer mehr Bürger flüchten aus der DDR in den Westen, um dort ein besseres Leben zu finden. Max und Karin dagegen haben ihre Fluchtpläne wegen Erika und ihrem Enkelkind Sylvia aufgegeben. Doch die Beziehung zu Sohn Klaus ist weiter angespannt. Zwar ist Max nach einer Operation am Fuß endlich schmerzfrei, jedoch spürt man hier, dass er inzwischen im gesetzten Alter und kurz vor der Pension ist. Doch nach wie vor opfert sich Max ganz für seinen Beruf als Ermittler auf. Nächtliche Observationen stecken er und Kollege Oldenbusch zwar nicht mehr so einfach weg wie früher. Allerdings ist es gerade jetzt umso wichtiger, da ein Verbrecher in der Nacht Frauen auflauert und sie vergewaltigt. Die Suche nach zwei russischen Soldaten gestaltet sich ebenfalls als schwierig. Als ob das nicht reicht, kommen noch die Sorgen und Probleme mit der 13-jährigen Pflegetochter Anni dazu. Wieder einmal lässt Frank Goldammer den Leser sehr lebendig am Alltag und den Sorgen im DDR-Staat teilhaben. Ob es das Abhören von Bürgern ist, die Maßregelung von Vorgesetzten und Parteigenossen des MfS. Zwar hat der parteilose Max bisher durch Klaus und Niesbach immer noch etwas Rückendeckung erhalten, doch die bröckelt zusehends. Niesbach ist inzwischen pensioniert und Klaus bekommt immer mehr Druck von oben. Natürlich sind dabei die Westpakete von Erwin der Partei ebenfalls ein Dorn im Auge. Ob ihre damalige Entscheidung wirklich eine gute Wahl war? Vor allem Karin kommt immer mehr ins Grübeln. Dass einfache russische Soldaten aus der Armee türmen, weil sie hungern oder einfach nur noch nach Hause möchten, kann ich gut nachvollziehen. Kein Wunder, wenn der Staat seine eigenen Leute so schlecht behandelt. Umso tragischer, wen diesen jungen Männern die Todesstrafe droht. Mich hat dieser Krimi wieder sehr gut unterhalten und total überzeugt. Nicht nur, weil es um Vergewaltigung, Deserteure und Politik geht, sondern auch um die vielen kleinen Probleme rund um die Familie Heller. Etwas gewundert hat mich, dass man in der DDR zwar prinzipiell Frauenarbeit begrüßt, jedoch bei der Polizei und Kripo damit sehr zaghaft ist. Schade, dass diese Reihe mit demnächst zu Ende geht. Von mir gibt es erneut eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2021
Immer im Rampenlicht
Hock, Bernd R.

Immer im Rampenlicht


ausgezeichnet

"Ich will versuchen mich so anzunehmen, wie ich bin, weil Gott mich angenommen hat." (Buchauszug)
Das Cover zeigt schon gleich Bernd R. Hocks Beeinträchtigung, mit der er leben muss. Er wird 1968 mit einer körperlichen Behinderung geboren. Zu dieser Zeit gab es noch nicht so genaue Untersuchungsmöglichkeiten während der Schwangerschaft. Aber wer weiß, vielleicht würde sonst Bernd gar nicht leben. Doch so erfreut er sich an seinem Leben, das zwar etwas eingeschränkt, doch ansonsten absolut lebenswert wert ist. Schon seine Geburt beschreibt er hier recht humorvoll, obwohl es für seine Eltern damals sicher ein großer Schock war. Für ihn steht allerdings fest: "Genau so muss es gewesen sein damals, als Gott wollte, dass ich lebe!". Bernd ist ein Kämpfer, selbst wenn er viel Hänselei in der Schule und einige Rückschläge im Leben mitmachen musste. Es gab öfters Stellen, wo ich herzhaft lachen oder schmunzeln muss. Dennoch erzählt er genauso ehrliche und tiefgründige Erlebnisse aus seinem Leben, die mir durchaus zu Herzen gehen. Ob es das Kennenlernen seiner Frau Kerstin ist, mit der er dann eine Familie gründet. Die ersten Auftritte im Rampenlicht als Bühnenmensch. Seinen Glaubensweg und über seine Einschränkungen im Alltag. Aber niemals spüre ich dabei, dass Bernd diese Probleme als schwierig ansieht. Im Gegenteil, gerade durch seine lebensbejahende Einstellung nimmt er vieles mit Humor oder schafft es irgendwie. Er spürt schon recht früh seine Liebe zu Schauspielern und dem Rampenlicht. Allerdings nimmt er mit der Zeit war, dass Traurigkeit im Hause Hock gerne unter den Teppich gekehrt wurde. Es gab sie einfach nicht und sehr schnell musste man wieder funktionieren. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er in seinem Leben durchaus auch unter Depressionen litt. Dass er sogar Heilungspredigern nachreist, die mit ihren Gebeten nichts an Bernds körperlichen Einschränkungen ändern konnten, kann ich gut verstehen. Gott ist eben für Vielfalt in unserer Welt und da gehören eben genauso kranke und behinderte Menschen dazu. Mit "Jetzt erst recht!", läutet Bernd seine zweite Lebenshälfte ein und möchte noch viel erleben.

Fazit:
Der flüssige, unterhaltsame Schreibstil hat mich in dieser Biografie sofort angesprochen. Man spürt, dass Bernd ein durch und durch positiver Mensch ist, was sicher an seiner positiven Einstellung und seinem Glauben liegt. Ausgeschmückt wird das Ganze noch mit schönen Bildern in der Buchmitte. Von mir gibt es für diese eindrucksvolle Biografie 5 von 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.