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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
claudi
Wohnort: 
Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1105 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2021
Verlorene Engel / Max Heller Bd.6
Goldammer, Frank

Verlorene Engel / Max Heller Bd.6


ausgezeichnet

"Vergewaltigung ist eines der schrecklichsten Verbrechen der Welt. Und es passiert alle paar Minuten." (Kurt Cobain)
Eine Serie von Vergewaltigungen erschüttert 1956 die Stadt Dresden. Max Heller und sein Team kommen dem Täter nicht auf die Schliche, vor allem weil er immer an anderen Stellen in der Stadt seine Opfer findet. Ist es Zufall oder beobachtet der Täter seine Opfer zuvor? Außerdem werden zwei russischen Soldaten vermisste nach ihrer Flucht. Ob sie was mit den Vergewaltigungen zu tun haben? Die Bevölkerung ist zusehends beunruhigt, besonders als man eine tote Frau in der Elbe findet. Als letzter Ausweg wollen sie mit einer Freiwilligen dem Täter eine Falle stellen, auch wenn Max weniger begeistert ist. Doch der Plan geht auf und sie fassen einen entstellten Verdächtigen, der jedoch den Mord nicht zugibt. Max größte Sorgen sind, als Anni nach einem Streit verschwindet. Ist sie einfach nur abgehauen oder gar in der Gewalt des Täters?

Meine Meinung:
In dem vorletzten Band dieser Reihe spürt ich zusehends die Veränderung von Staat und Menschen in der DDR. Immer mehr Bürger flüchten aus der DDR in den Westen, um dort ein besseres Leben zu finden. Max und Karin dagegen haben ihre Fluchtpläne wegen Erika und ihrem Enkelkind Sylvia aufgegeben. Doch die Beziehung zu Sohn Klaus ist weiter angespannt. Zwar ist Max nach einer Operation am Fuß endlich schmerzfrei, jedoch spürt man hier, dass er inzwischen im gesetzten Alter und kurz vor der Pension ist. Doch nach wie vor opfert sich Max ganz für seinen Beruf als Ermittler auf. Nächtliche Observationen stecken er und Kollege Oldenbusch zwar nicht mehr so einfach weg wie früher. Allerdings ist es gerade jetzt umso wichtiger, da ein Verbrecher in der Nacht Frauen auflauert und sie vergewaltigt. Die Suche nach zwei russischen Soldaten gestaltet sich ebenfalls als schwierig. Als ob das nicht reicht, kommen noch die Sorgen und Probleme mit der 13-jährigen Pflegetochter Anni dazu. Wieder einmal lässt Frank Goldammer den Leser sehr lebendig am Alltag und den Sorgen im DDR-Staat teilhaben. Ob es das Abhören von Bürgern ist, die Maßregelung von Vorgesetzten und Parteigenossen des MfS. Zwar hat der parteilose Max bisher durch Klaus und Niesbach immer noch etwas Rückendeckung erhalten, doch die bröckelt zusehends. Niesbach ist inzwischen pensioniert und Klaus bekommt immer mehr Druck von oben. Natürlich sind dabei die Westpakete von Erwin der Partei ebenfalls ein Dorn im Auge. Ob ihre damalige Entscheidung wirklich eine gute Wahl war? Vor allem Karin kommt immer mehr ins Grübeln. Dass einfache russische Soldaten aus der Armee türmen, weil sie hungern oder einfach nur noch nach Hause möchten, kann ich gut nachvollziehen. Kein Wunder, wenn der Staat seine eigenen Leute so schlecht behandelt. Umso tragischer, wen diesen jungen Männern die Todesstrafe droht. Mich hat dieser Krimi wieder sehr gut unterhalten und total überzeugt. Nicht nur, weil es um Vergewaltigung, Deserteure und Politik geht, sondern auch um die vielen kleinen Probleme rund um die Familie Heller. Etwas gewundert hat mich, dass man in der DDR zwar prinzipiell Frauenarbeit begrüßt, jedoch bei der Polizei und Kripo damit sehr zaghaft ist. Schade, dass diese Reihe mit demnächst zu Ende geht. Von mir gibt es erneut eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2021
Immer im Rampenlicht
Hock, Bernd R.

Immer im Rampenlicht


ausgezeichnet

"Ich will versuchen mich so anzunehmen, wie ich bin, weil Gott mich angenommen hat." (Buchauszug)
Das Cover zeigt schon gleich Bernd R. Hocks Beeinträchtigung, mit der er leben muss. Er wird 1968 mit einer körperlichen Behinderung geboren. Zu dieser Zeit gab es noch nicht so genaue Untersuchungsmöglichkeiten während der Schwangerschaft. Aber wer weiß, vielleicht würde sonst Bernd gar nicht leben. Doch so erfreut er sich an seinem Leben, das zwar etwas eingeschränkt, doch ansonsten absolut lebenswert wert ist. Schon seine Geburt beschreibt er hier recht humorvoll, obwohl es für seine Eltern damals sicher ein großer Schock war. Für ihn steht allerdings fest: "Genau so muss es gewesen sein damals, als Gott wollte, dass ich lebe!". Bernd ist ein Kämpfer, selbst wenn er viel Hänselei in der Schule und einige Rückschläge im Leben mitmachen musste. Es gab öfters Stellen, wo ich herzhaft lachen oder schmunzeln muss. Dennoch erzählt er genauso ehrliche und tiefgründige Erlebnisse aus seinem Leben, die mir durchaus zu Herzen gehen. Ob es das Kennenlernen seiner Frau Kerstin ist, mit der er dann eine Familie gründet. Die ersten Auftritte im Rampenlicht als Bühnenmensch. Seinen Glaubensweg und über seine Einschränkungen im Alltag. Aber niemals spüre ich dabei, dass Bernd diese Probleme als schwierig ansieht. Im Gegenteil, gerade durch seine lebensbejahende Einstellung nimmt er vieles mit Humor oder schafft es irgendwie. Er spürt schon recht früh seine Liebe zu Schauspielern und dem Rampenlicht. Allerdings nimmt er mit der Zeit war, dass Traurigkeit im Hause Hock gerne unter den Teppich gekehrt wurde. Es gab sie einfach nicht und sehr schnell musste man wieder funktionieren. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er in seinem Leben durchaus auch unter Depressionen litt. Dass er sogar Heilungspredigern nachreist, die mit ihren Gebeten nichts an Bernds körperlichen Einschränkungen ändern konnten, kann ich gut verstehen. Gott ist eben für Vielfalt in unserer Welt und da gehören eben genauso kranke und behinderte Menschen dazu. Mit "Jetzt erst recht!", läutet Bernd seine zweite Lebenshälfte ein und möchte noch viel erleben.

Fazit:
Der flüssige, unterhaltsame Schreibstil hat mich in dieser Biografie sofort angesprochen. Man spürt, dass Bernd ein durch und durch positiver Mensch ist, was sicher an seiner positiven Einstellung und seinem Glauben liegt. Ausgeschmückt wird das Ganze noch mit schönen Bildern in der Buchmitte. Von mir gibt es für diese eindrucksvolle Biografie 5 von 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2021
Mord im Mineralbad
Mona Frick

Mord im Mineralbad


ausgezeichnet

"Jetzt hab i so lang hier gelebt und noch nie was von dene Stadtführunge mitbekomme, umso mehr freu i mi drauf!" (Buchauszug)
Inzwischen ist ein Jahr vergangen, das Oberkommissar Jürgen Schäfer seine Maria geheiratet haben. Dies nimmt seinen Freund Horst Bromstetter zum Anlass, zusammen mit Schäfers Ex-Kollegen Florian Henning eine Überraschung zu planen. Eine kulinarische Stadtführung durch Bad Cannstatt mit anschließen Krimispiel im Mineralbad, bei dem Schäfer zum Spaß ermitteln darf, soll es sein. Niemals hätten sie geahnt, dass aus Spaß toter Ernst und dem Darsteller ein echter Toter wird.

Meine Meinung:
Das Cover mit der putzigen Taucherente symbolisiert dabei den Plot der Geschichte. Wie schon in den letzten Folgen dieser Krimi Reihe gehört die Ente schon als Kultstatus dazu. In der letzten Folge hat sich Oberkommissar Jürgen Schäfer, seines Zeichens bekennender Schwabe zur Ruhe gesetzt und seine Maria geheiratet. Dass er in Band 8 erneut seinen kommissarischen Spürsinn unter Beweis stellen kann, hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Umso mehr freut es mich, dass die Stuttgarter Kurzkrimis fortsetzt werden. Wie konnte es auch anders sein, wenn Horst Bromstetter mit von der Partie ist, es nicht wieder eine Leiche gibt. Den dieser ist ja förmlich der Garant dafür, dass es einen Toten gibt, wenn er und Schäfer aufeinandertreffen. So wird aus der anfänglich kulinarischen Stadtführung mit Kriminalspiel dann doch noch ein wirklicher Mordfall. Natürlich freut sich Florian über die Hilfe und den Spürsinn von Ex-Kommissar und Rentner Schäfer. Der allerdings scheint inzwischen die stoische Gelassenheit eines Pensionärs bekommen zu haben, dem zudem ein Fußballspiel des VfB Stuttgarts wichtiger ist als der Mordfall. Wie habe ich mich gefreut, als die Autorin kürzlich ankündigte, dass sie einen weiteren Kurzkrimi veröffentlicht. Sind diese für mich doch schon immer ein individuelles Lesevergnügen gewesen, das mit viel schwäbischem Dialekt, Herz und Spaß aufwartet. Wieder einmal überrascht mich die Autorin dabei mit der kulinarischen Stadtführung Cannstatts und dem Krimispiel, das so sogar wirklich angeboten wird. Noch mehr freut es mich, dass es dabei zu einem Aufeinandertreffen der drei Ehepaare Schäfer, Bromstetter, Henning kommt. Insbesondere die lockere Art und Schäfers schwäbischer Gelassenheit, die er inzwischen an den Tag legt, haben mich wieder überzeugt. Schade nur, dass der Krimi immer wieder so schnell zu Ende ist. Chapeau, diesmal habe selbst ich bis zum Schluss nicht geahnt, wer der Täter ist. Die Kurzkrimis kann man zwar eigenständig lesen, allerdings ist es zum besseren Verständnis von Vorteil, wenn man die gesamte Reihe kennt. Den schwäbischen Dialekt ist dabei so, dass er selbst von Nichtschwaben verstanden wird. Erstaunlicherweise vermittelt die Autorin dem Leser dabei immer noch die Besonderheiten Stuttgarts. Ich bin jedes Mal wieder erstaunt, was sie alles in ihren Kurzkrimi packt, deshalb erneut 5 von 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 06.11.2021
Tod auf dem Neckar
Mona Frick

Tod auf dem Neckar


ausgezeichnet

"Eine Ente, oje, ned, dass des noch Unglück bringt", erwidert Schäfer kritisch. Wenn eine Ente auftauchte, gab es jedes Mal einen Toten. (Buchauszug)
Und Schäfer sollte recht behalten, den die Ente von Florian wird ein Unglück bringen. Ausgerechnet an seinem schönsten Tag, an dem er mit seiner Marerl (Maria) und seinen Freunden seine romantische Hochzeit feiern wollte. Für diesen besonderen Tag hat sich Schäfer extra den Neckar-Käpt'n ausgesucht, damit sie auf Stuttgarts bekanntem Fluss ihr großes Fest feiern. Auch für das nötige Catering mit Maultaschen ist gesorgt. Doch wie soll es anders sein, wieder mal ist es Horst Bromstetter, der einen Toten in der Schiffsküche findet! Und trotzdem Kommissar Schäfer sich schon von der Polizei verabschiedet hat, lässt er es sich nicht nehmen, in diesem Fall zu ermitteln. Es wird doch hoffentlich niemand von seinen Gästen gewesen sein?

Meine Meinung:
Der siebte schwäbische Kurzkrimi wartet wieder mit einer Ente auf dem Cover auf. Dies ist das Erkennungsmerkmal schlechthin für einige Folgen von Mona Fricks Krimireihe um den schwäbischen Kommissar Schäfer. Und wie es sich für Stuttgart gehört, hat sie sich als Setting diesmal das Neckar-Personenschiff Neckar-Käpt’ n ausgesucht. Endlich ist ihr großer Tag für Jürgen Schäfer und Maria Straubinger aus dem Tegernsee gekommen, sie heiraten. Gleichzeitig will Schäfer mit 67 Jahren seinen Job als Ermittler an den Nagel hängen. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blicke ich dem vorerst letzten Kurzkrimi aus Stuttgart entgegen. Mir wird der schwäbische Kommissar, der sich besonders durch seinen grandiosen Dialekt hervorhebt, sehr fehlen. Die Kurzkrimis gefallen mir nicht nur, weil sie aus meiner Heimat sind, sondern weil die Autorin sich nicht vor dem hiesigen Dialekt scheut. Das mit Maria noch der bayrische Dialekt hinzukam, war so sicher keine Herausforderung für sie gewesen. Ich finde ja zu einem Regionalkrimi gehört einfach der Dialekt der Region dazu. Wie schon in anderen Bänden findet erneut Schäfers Freund Horst Bromstetter wieder die den Toten, er scheint wirklich eine Nase dafür zu haben. Doch wer ist der Tote und vor allem war es Mord oder doch nur ein Unfall? Mit schwäbischer Ruhe und Gelassenheit scheinen Jürgen Schäfer und sein junger Kollege Florian Henning wieder mal der Lösung auf der Spur zu sein. Zwar sind diese Krimis sehr kurz und unblutig, doch an Unterhaltung mangelt es trotzdem nicht. Und dass die Autorin sogar eigens auf dem Neckarschiff recherchiert hat, spürt man sehr gut. Ich hoffe, dass diese unterhaltsamen Krimis mit Florian und den entzückenden Entchen weitergehen, nur sollte er dann etwas schwäbisch lernen. Von mir gibt es erneut 5 von 5 Sterne, weil ich mich wieder bestens unterhalten und geschmunzelt habe.

Bewertung vom 06.11.2021
Aufstiegskampf
Mona Frick

Aufstiegskampf


ausgezeichnet

"Die sehet' aus, als müsstet se zur Schlachtbank“. „Isch ja au koi Wunder, dass die so kucket. Seit mehr als zehn Jahre' habet se hier ned gewonne'und heut müsset se drei Punkte hole" (Auszüge aus dem Buch)
14. Mai 2016: Oberkommissar Jürgen Schäfer Vereinsmitglied des VfB Stuttgart, seit seiner Kindheit, fiebert dem 34. Spieltag entgegen. Ausgerüstet mit Schal und Trikot des Vereins, muss er mitansehen, wie sein Fußballclub absteigt in die 2. Liga. Schäfer kann es kaum fassen, das sein geliebter Verein so schlecht ist, nur gut das dies sein Vater nicht mehr miterleben muss, auch wenn er noch immer seine Dauerkarte hat. Ein Jahr später steht der Verein kurz vor dem Aufstieg in die 1. Liga und das Spiel gegen Würzburg wird alles entscheiden. Doch da kommt eine Meldung von der Polizei Mettingen, das es eine Wette mit einer hohen Summe auf den Nicht-Aufstieg des VfB Stuttgart eingezahlt wurde und ein Drohbrief geht beim Verein ein. Kommissar Schäfer übernimmt die Ermittlungen und entdeckt auch schnell einen alten Bekannten wieder, der diese Wette eingezahlt hat. Doch woher hat er das viele Geld, steckt womöglich noch mehr dahinter? Beim Aufstiegsspiel kommt er dann mit Freund Horst Bromstetter hinter das ganze Ausmaß.

Meine Meinung:
Mona Fricks Krimi mit Oberkommissar Schäfer sind schon wahre Kultklassiker geworden, vor allem seit die Buchcover so wunderschöne Enten zieren. Mit dieser Geschichte bringt sie dem Leser noch einmal das legendäre Ab- und Aufstiegsspiel des schwäbischen Fußballvereins VfB Stuttgart in Erinnerung. Natürlich sind einige Details umgeschrieben worden, doch als wahrer Fan erkennt man alles wieder. Leider musste die Autorin auch aus rechtlichen Gründen das Emblem an der Ente auf dem Cover entfernen, trotzdem ist es immer noch aussagekräftig und schön. Der Schreibstil ist wie eh und je sehr gut und auch ohne Mord war es eine interessante Geschichte die rund um Fußball, Wetten und Erpressung geht. Zum Glück hat ja Oberkommissar Schäfer seinen Freund Horst Bromstetter, der immer zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird, halt ein wahrer Freund. Der Kurzkrimi, mit vielen regionalen Bezügen und teils schwäbischem Dialekt bekommt von mir wieder mal 5 von 5 Sterne. Weiter so Mona Frick ich möchte noch viele Krimis von Schäfer und Cover mit schönen Enten.

Bewertung vom 06.11.2021
Letztes Heimspiel, Schäfers Ermittlungen Band 2
Mona Frick

Letztes Heimspiel, Schäfers Ermittlungen Band 2


ausgezeichnet

Manne Fuchs der inzwischen wegen Mordes inhaftiert wurde nimmt sich mit Zyankali das Leben, nach dem er erfahren hat das seine Mutter im Heim gestorben ist. Florian Henning kam gerade zur richtigen Zeit nach Hause um zu verhindern das seine Verlobte an vergifteten Cantuccinis stirbt. Und Thorsten Schulz wird nach wie vor erpresst, aber er findet heraus wer der Erpresser ist, nämlich ein alter Bekannter Uwe Hellmann. Außerdem findet Schäfer heraus das Fuchs der Sohn von Thorsten Schulz war, den er hatte damals die schwangere Verlobte verlassen. So scheint wohl späte Rache das Motiv gewesen zu sein. Aber auch Bromstetter ist wieder mal in Stuttgart, nur gut das er dieses Mal keine Leiche gefunden hat. Jedoch auf dem Stuttgarter Volksfest laufen Schäfer,Henning mal wieder Bromstetter über den Weg, den dort wollen sie nach getaner Arbeit erst mal sich ein Bier genehmigen.

Meine Meinung:
In zwei Abschnitte aufgeteilt. Wie schon der erste Teil knüpft dieser nahtlos an den Teil zwei an, man muss im Grunde den 2 Teil lesen, um mit dieser Geschichte abzuschließen. Ein schnelles,kurzes und knackiges Krimivergnügen das man mal so nach Feierabend sich gönnen kann. Schade nur das er so schnell zu Ende war, ich könnte mir auch einen etwas längeren Krimi mit den Ermittlern vorstellen. Nach wie vor mein Favorit Oberkommissar Schäfer der einfach zu köstlich ist in seiner Art.
Mona Frick hat mich nicht überrascht, den das sie hervorragend schreiben kann, hatte ich schon davor gewusst. Von mir 5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 27.10.2021
TRUE CRIME DEUTSCHLAND 3 (MP3-Download)
Langenscheid, Adrian; Rickert, Benjamin

TRUE CRIME DEUTSCHLAND 3 (MP3-Download)


ausgezeichnet

"Mag auch das Böse sich noch so sehr vervielfachen, niemals vermag es das Gute ganz aufzuheben." (Thomas von Aquin)
2019 erfolgte das Erstlingswerk True Crime Deutschland von inzwischen Deutschlands bekanntesten True Crime Autor Adrian Langenscheid. Letztes Jahr erschien dann mit Band 2 der Folgeband und nun kommt Band 3 mit weiteren 10 realen Kriminalfällen aus Deutschland. Wobei einer der Fälle in zwei Teile untergliedert ist. Einige der Kriminalfälle aus dem Buch werden sicher manchen aus den Nachrichten bekannt sein, wie diese, die ich hier kurz anreiße:
In "Bunker im Wald" geht es um den Pädosexuellen Serienmörder Jürgen Bartsch, der in den 60-er Jahren mehrere Kinder getötet hat. Ich bin fassungslos über das, was er diesen Kindern angetan hat.
"Endstation" befasst sich mit einem Krankenpfleger der voraussichtlich während seiner Berufszeit mehr als hundert Patienten getötet hat. Bei vielen Patienten konnte man leider nicht mehr nachweisen, da diese inzwischen eingeäschert waren. Unfassbar für mich selbst als Krankenschwester, wie ein Mensch so eine Tat begehen und sich dann noch morgens im Spiegel betrachten kann? "Die herrenlose Hand" beschreibt das traurigste Kapitel Münchens, nämlich das Attentat vom Oktoberfest 1980, bei dem es 13 Tote und über 200 Verletzte gab, darunter auch viele Kinder. Was bewegt einen jungen Mann so ein Attentat zu begehen, das erfahre ich ein teilweise aus dieser Geschichte. Doch leider sind auch Jahre später immer noch viele Fragen offen zu diesem erschütternden Ereignis. In "Linie 53" geht es um die Geiselnahme von Gladbeck von 1988. Die Geschichte eines Bankraubs, der dann eskaliert, wird hier sehr ausführlich geschildert. Ich hatte manchmal den Eindruck, als wenn ich mitten im Geschehen dabei wäre. Erschüttert hat mich natürlich ebenfalls die Geschichte "Menschenwürde", bei dem es um eine Kindesentführung geht und die Frage, wie weit darf ein Polizist gehen, um einen Täter zu Geständnis zu zwingen. Mich konnten alle diese Fälle erneut in den Bann ziehen und ich bin jedes Mal entsetzt, was für brutale Verbrechen es in unserem Land gab und noch heute gibt. Wieder ist es mit diesem Buch gelungen, eine aufschlussreiche Sammlung an realen Fällen zusammenzustellen.

Fazit:
Dieses Buch ist ein absolutes Muss für alle Fans von Kriminalgeschichten. Allerdings braucht man mitunter ein gutes Nervenkostüm, damit man diese brutalen Verbrechen Lesen kann. Ich jedenfalls möchte dieses Buch empfehlen und gebe, trotzdem ich die zweiteilige Geschichte fast etwas zu ausführlich empfand, wieder 5 von 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2021
True Crime Deutschland 2 (MP3-Download)
Langenscheid, Adrian; Rickert, Benjamin; Horst, Harmke

True Crime Deutschland 2 (MP3-Download)


ausgezeichnet

"Aus Habsucht entstehen alle Verbrechen und Übertaten." (Cicero)
Deutschlands bekannter und bester True Crime-Bestsellerautor Adrian Langenscheid bringt hier nach seinem Erstlingswerk 2019 den zweiten Band über wahre Verbrechen in Deutschland. Es ist inzwischen sein siebtes Buch über Kriminalfälle aus der ganzen Welt. In 10 atemberaubenden Kapiteln lässt er zusammen mit dem Thrillerautor Benjamin Rickert den Leser an diesen Kriminalfällen teilnehmen. Ihre Informationen erhalten sie vorwiegend aus Gerichtsverhandlungen, Akten, psychologischen Gutachten, Verhören und Ermittlungsprotokollen. Zwar war diesmal der eine oder andere Fall bekannt für mich jedoch so detailliert, wie sie hier ausgearbeitet wurden, waren sie wieder ein wahres Leseerlebnis. Erneut zeigt sich, wie viel Arbeit sich der Autor mit den jeweiligen Geschichten gemacht hat. Dazu wurde das Ganze noch verziert mit passenden Zitaten, die der Autor vor jedes der zehn Kapitel setzt. Interessant sind für mich vor allem die vielen Informationen rund um den Fall der Unternehmerfamilie Oetker, die in "Ein Anruf zu Hause" ausführlichst behandelt wird. Zwar kenne ich dieses Verbrechen aus dem Jahr 1987, doch sehr viele Informationen waren absolut neu für mich. Ebenso bekannt müsste einigen der Kriminalfall um den Kaufhauserpresser Dagobert sein, in das bei "Ein Katz-und-Maus-Spiel" näher eingegangen wird. Ebenfalls dürfte mehreren die Geschichte "Kleider machen Leute" bekannt sein, den die wurde 1956 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle als Hauptmann von Köpenick verfilmt. Schockiert hat mich besonders "Bauer sucht Frau", bei dem ein Ehepaar Frauen misshandelt, missbraucht und tötet. Reichlich bekannt wird auch die Geschichte "Sattelzug" sein, die mich damals geschockt hat, als in den Nachrichten berichtet wurde. Hier handelt es sich nämlich um den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt 2016 in Berlin, bei dem elf Menschen sterben und viele schwer verletzt wurden. Wie es zu dem Verbrechen kam und wer der Täter war, das ist wirklich interessant für mich gewesen. Besonders erschütternd dabei fand ich den Tod des LKW-Fahrers, der eine Frau und Kind hinterlässt. Diese und weitere mehr finden sich im neuen True Crime Buch. Gerade seine real dargestellte Schreibweise weckt in mir immer wieder Emotionen, besonders wenn ich lese, wie die Opfer massiv leiden mussten. Dass es immer wieder zu solchen brutalen Verbrechen kommt und dies selbst in Deutschland schockiert mich doch sehr.

Fazit:
Ein Buch, das keiner verpassen sollte, der mehr über wahre, echte Verbrechen in Deutschland erfahren und sich näher damit befassen möchte. Deshalb gibt es von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.10.2021
Barbara stirbt nicht
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


sehr gut

"Seine nächste Idee war, Karin anzurufen und zu fragen, wie man Kaffee kocht. Als Frau musste sie sowas wissen." (Buchauszug)
Rentner Walter Schmidt ist ein Mann der Traditionen und alter Schule. Was den Haushalt und die Küche anbelangt, hat er sich noch nie die Hände schmutzig gemacht. Nicht einmal Kaffee kochen kann er, den dies hat bisher alles immer Ehefrau Barbara gemacht. Um so erstaunter ist er, als er eines Morgens nicht mit Kaffeeduft geweckt wird. Barbara findet er stattdessen auf dem Boden des Badezimmers wieder. Leicht verletzt weigert sie sich, vehement zum Arzt zu gehen. Stattdessen liegt sie fast nur noch im Bett und schläft. Zwar ist die Gefriertruhe voll, doch Schmidt weiß nicht mal mit dem, was anzufangen. Erst mithilfe des Fernsehkochs Medinski, dem Internet und Freunden, beginnt in Walter eine Umkehr.

Meine Meinung:
Das Lied "Mein Gott Walter" oder das Ekel Alfred aus "Ein Herz und eine Seele" kommt mir bei Schmidts Art sofort in den Sinn. Er ist ein Mann, der wirklich hilflos ist ohne seine Frau. Man merkt sofort, dass Barbara ihren Mann ein Leben lang verwöhnt und bemuttert hat. Kein Wunder also, das er nichts zustande bringt, als Barbara nun krank im Bett liegt. Wie sehr es um Barbara steht, das erfährt man nur so nebenbei, das Hauptaugenmerk gehört hier eigentlich wirklich nur Walter oder Herrn Schmidt, wie er in der Geschichte genannt wird. Der humorvolle, zynische Schreibstil der Autorin bringt einem Walters Charaktere und Eigenart wahrlich zum Schmunzeln. Als ehemaliger Flüchtling ist er mit den Eltern nach Deutschland gekommen und hat dann trotzdem Abraten der Mutter, die Russin Barbara geheiratet. Die jedoch scheint, wie es früher normal war, mit dem Haushalt und den Kindern voll aufzugehen. Kein Wunder also, das Walter nach all den Jahren keine Ahnung hat, wie man einen Kaffee aufbrüht, geschweige eine Maschine bedient. Umso mehr erstaunt es mich, wie Walter sich im Laufe des Buches entwickelt. Den eines muss man ihm lassen, ehrgeizig ist der Mann. Was er möchte, packt er an und schafft es dann irgendwann auch. Allerdings wird alles von ihm akribisch notiert und aufgeschrieben und wehe, er bekommt von seinen Freunden und Helfern keine genauen Angaben. Allerdings hat mich Walters grimmige, boshaft Art seinen Mitmenschen und Kindern gegenüber schon ein wenig verärgert. Da wundert es mich schon, dass die meisten ihm recht freundlich begegnen. Vielleicht liegt es daran, weil viele Barbara kennen und mehr über ihren Zustand wissen? Ich frage mich nur, wie er so in der früheren Berufswelt zurechtkam. Sonderbar finde ich außerdem Barbaras Zustand, in den uns die Autorin eigentlich nie richtig einweiht. Die zusätzliche Überraschung am Schluss hätte ich jetzt nicht gebraucht und das offene Ende hat mich dann doch etwas enttäuscht. Trotzdem bekommt das Buch von mir 4 von 5 Sternen, da es mich gut unterhalten hat.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.