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Gerlisch
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 408 Bewertungen
Bewertung vom 06.04.2022
Der Mann aus dem Schatten / Rekke & Vargas Bd.1
Lagercrantz, David

Der Mann aus dem Schatten / Rekke & Vargas Bd.1


weniger gut

Im Jahr 2003 wird in Stockholm der junge Syrer Jamal Kabir tot in einem Waldstück gefunden. Verdächtigt wird Giuseppe Costa, übereifriger Vater eines jungen Fußballspielers der während eines Spiels Streit mit Jamal hatte. Die junge Polizistin Micaela Vargas ist neu im Ermittlerteam und findet in dem problembehafteten Psychologen Hans Rekke einen brillanten Berater. Schnell stellen sich allerdings Ungereimtheiten bei den Ermittlungen heraus und die beiden stehen vor einem Fall ungeahnten Ausmaßes.
Viele unterschiedliche Charaktere haben in diesem ersten Teil der Trilogie ihren Auftritt, doch kann ich nicht richtig nachvollziehen, was sie zu diesem Fall beitragen sollen. Allein bei dem Psychologen Hans Rekke fand ich gut in Szene gesetzt. Er hat mit seinen manisch-depressiven Schüben zu kämpfen und in seinen klaren Momenten, trägt er geniale Denkansätze und Lösungswege zur Aufklärung des Falls bei. Für Micaela finde ich es schade, dass sie bisher so blass bleibt. Auch sie hat mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen und gerät dadurch beruflich immer wieder in einen Konflikt.
Was ich anfangs als interessanten und komplexen Thriller empfand, driftete dann leider schnell in eine zusammenhanglose und Verwirrung stiftemde Story mit langweilig und zäh geschriebenen Szenen ab.
Im Laufe der Handlungen kristallisiert sich mehr und mehr ein politisches Thema heraus. Es ist zwar sehr informativ, aber auch sehr bedrückend. Aufgrund des Klappentextes habe ich hier allerdings etwas anderes erwartet und war somit leider enttäuscht von dem Buch.

Bewertung vom 02.04.2022
Tell
Schmidt, Joachim B.

Tell


ausgezeichnet

Tell reloaded
Sicherlich kennt jeder den Apfelschuss von Wilhelm Tell. Das Drama von Friedrich von Schiller wurde hier neu von Joachim B. Schmidt spannend und einnehmend dargestellt. Ich kenne die Original-Version noch nicht und bin völlig unvoreingenommen in die Story gestartet.
Von dem Autor habe ich bereits "Kalman" gelesen und habe seinen außergewöhnlichen Schreibstil in diesem Roman wiedererkannt. Seine Art, öfter ein Kapitel mit einem humorvollen Satz zu beenden, begeistert mich immer wieder.
Wilhelm Tell wird hier als Eigenbrötler und schroffen Bergbauer dargestellt. Nachdem er und seine Familie von den Habsburger Soldaten drangsaliert wurden, gerät er in Streit mit dem Landvogt Gessler, in deren weiteren Verlauf Tell seinem Sohn mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf schießen muss.
Die ganze Story ist so intensiv geschrieben, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte. Die damaligen Zustände wurden ergreifend beschrieben und die teilweise brutalen Szenen ließen mich das ein oder andere Mal schlucken.
Kurze Kapitel aus Sicht von unterschiedlichen Charakteren sorgen für schnelle Perspektivwechsel und entfalten so einen hypnotischen Sog.
Ich gebe für diesen tollen Roman eine klare Leseempfehlung mit 4,5 Sterne.

Bewertung vom 28.03.2022
Flüssiges Gold / Commissario Luca Bd.1
Riva, Paolo

Flüssiges Gold / Commissario Luca Bd.1


sehr gut

Mord unter der Sonne der Toskana
Eigentlich wollte Commissario Luca keine actionreichen Kriminalfälle mehr bearbeiten und zog deshalb in seine kleine beschauliche Heimatstadt Montegiardino in die Toskana. Doch an einem Markttag wird eine Olivenbäuerin mitten auf der Piazza angeschossen. Gemeinsam mit der Vice-Questora Aurora Mair aus Florenz beginnt Luca mit den Ermittlungen. Hat die Mafia hier ihre Finger im Spiel?
Der Auftakt dieser Italien-Krimi-Reihe ist dem Autor sehr gut gelungen. Ein einnehmender Schreibstil zieht den Leser mit einem interessanten Kriminalfall rund ums Olivenöl vor einer malerischen Kulisse sofort in seinen Bann.
Mit Commissario Luca wurde hier ein liebenswerter Charakter geschaffen, ihm zur Seite steht die burschikose und energische Vice-Questora Aurora Mair. Bei ihr brauchte ich ein bisschen länger, ehe sich hier bei mir Sympathie aufgebaut hatte, aber im Laufe der interessanten Ermittlungen wurde ich auch mit ihr warm.
Die eingestreuten italienischen Worte, die herrlichen Beschreibungen der Handlungsorte und der Pastazubereitungen verbreiteten sehnsüchtiges Urlaubsflair. Die Story hat mir sehr gut gefallen und auch die ungeahnte Wendung zum Schluss war toll geschrieben. Jetzt bin ich auf eine Fortsetzung gespannt.

Bewertung vom 21.03.2022
Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1
Kliesch, Vincent

Im Auge des Zebras / Olivia Holzmann Bd.1


gut

Handlung leider vorhersehbar
Sieben Jungen werden in ganz Deutschland vom selben Täter zur gleichen zeit entführt. Die Eltern werden kurz darauf auf brutale Weise ermordet. Olivia Holzmann vom LKA Berlin sthet vor einem Rätsel. Dieser spektakuläre Fall bringt sie an ihre Grenzen und deshalb bittet sie ihren ehemaligen Kollegen Severin Bösherz um Hilfe.

Den Autor kenne ich bereits von der Auris-Serie und habe mich deshalb sehr auf diesen Thriller gefreut. Der Klappentext klang sehr vielversprechend und die Idee der Story ist auch interessant, jedoch fand ich die Handlung gleich zu Beginn sehr konstruiert und im weiteren Verlauf leider sehr vorhersehbar.

Die Spannung baute sich unbestreitbar am Anfang sehr gut auf, verlor sich allerdings im Laufe der Handlung, deshalb war ich auch kurz davor, das Buch abzubrechen.

Die Charaktere konnten mich nicht überzeugen, sie blieben mir zu blass. Bei Olivia hatte ich manchmal das Gefühl, sie könnte hellsehen und Severin Bösherz kam bei mir kalt und arrogant rüber.

Schade, bei diesem Thriller fehlte mir einfach das gewisse Etwas aber aufgrund des tollen Schreibstils würde ich dem nächsten Teil eine Chance geben.

Bewertung vom 20.03.2022
Eis. Kalt. Tot.
Nordby, Anne

Eis. Kalt. Tot.


sehr gut

Der Horrormetzger
Das Ermittlertrio Kirsten Vinther, Jesper Baek und die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen bekommen es in Kopenhagen mit einem brutalen Mörder zu tun, der seine Opfer bizarr zur Schau stellt. Schnell stellt sich heraus, dass er sich mit der Inszenierung nach den grönländischen Mythen und Sagen richtet.
Die Story ist spannend geschrieben und die Handlung hat mich gleich von Anfang an gefesselt. Sehr interessant fand ich die verarbeiteten Informationen zur grönländischen Geschichte.
Die Charaktere waren nicht so nach meinem Geschmack. Kirsten ist mir zu aufgedreht und hektisch, Jesper dagegen der beruhigende Gegenpol. Bei beiden wollte aber nicht so recht ein Bild vor meinen Augen entstehen. Der Charakter der Leiterin des Kommissariats blieb ein bisschen nebulös. Sie wurde meist nur mit "die Therkildsen" betitelt. So etwas mag ich nicht.
Die Inszenierung und zur Schaustellung der Leichen fand ich etwas unglaubwürdig und definitiv sehr detailliert und brutal beschrieben. Außerdem hätte die Autorin gern weniger Kraftausdrücke verwenden können.
Für mich hat es für diesen Thriller leider nur für 3,5 Sterne gereicht. Der Schreibstil von Anne Nordby gefällt mir aber sehr gut, sodass ich Ihre Thriller auf jeden Fall weiterverfolgen werde.

Bewertung vom 12.03.2022
Perfect Day
Hausmann, Romy

Perfect Day


sehr gut

Der Schleifenmörder
Seit Jahren werden kleine Mädchen entführt und ermordet. Der Weg zu den Leichen kennzeichnet der Täter mit roten Schleifen. Lange Jahre tappt die Polizei im Dunkeln, doch dann wird der international renommierte Philosophieprofessor und Anthropologe Walter Lesnik verdächtigt und festgenommen. Seine Tochter Ann glaubt nicht an seine Schuld und versucht auf eigene Faust die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Die Autorin schafft mit ihrem tiefgründigen Schreibstil eine beklemmende Atmosphäre und schickt den Leser auf eine Lesereise mit Überraschungen und einer Story die auch zum Nachdenken anregt.

Durch die Perspektivwechsel zwischen Ann und dem Psychopathen baute sich immer wieder subtile Spannung auf, leider kam es aber auch immer wieder zu einigen Längen.

Die Charaktere konnten mich irgendwie nicht überzeugen. Manche Handlungen von Ann kamen mir überzogen vor und einige Abläufe in der Geschichte haben mich etwas verwirrt.

3,5 Sterne für einen Thriller, den man lesen kann, aber auch nichts verpasst, wenn man es nicht tut. Schade, ich habe hier mehr erwartet.

Bewertung vom 08.03.2022
Die Begine und der Turm des Himmels
Stolzenburg, Silvia

Die Begine und der Turm des Himmels


sehr gut

War es wirklich der Zorn Gottes?
Beim Bau des Ulmer Münsters geschehen im Jahr 1413 seltsame Unfälle. Die Bewohner der Stadt befürchten, dass die Beginen Gottes Zorn über die Stadt gebracht haben. Der Spitalmeister nutzt diese Stimmung um mit Anschuldigungen nur so um sich zu werden. Die Begine Anna Ehinger will dem Ganzen auf den Grund gehen und begibt sich in große Gefahr.
Der Schreibstil ist fesselnd und spannend und ich konnte mich beim Lesen sehr gut ins Mittelalter versetzen lassen. Die Charaktere wurden von der Autorin schön in Szene gesetzt, sodass sie vor den Augen des Lesers lebendig wirken.
Für mich war dies das erste Buch aus der Serie um die Begine Anna und so fehlte mir ein bisschen die Vorgeschichte von Anna und Lazarus dem Siechenmeister, trotzdem kam ich gut in die Story rein. Besonders gut gefallen, haben mir die Beschreibungen und Erklärungen zu den Behandlungsmethoden der Siechenmeister und Wundärzten zur damaligen Zeit.
Das Ende und die Auflösung kamen mir ein bisschen schnell, da hätte ich gern noch ein bisschen mehr über die Beweggründe erfahren. Aber alles in Allem ein schöner historischer Krimi, der mich gut unterhalten hat.

Bewertung vom 05.03.2022
HOME - Haus der bösen Schatten
Sager, Riley

HOME - Haus der bösen Schatten


sehr gut

Das Geheimnis von Baneberry Hall
Die Innenarchitektin Maggie Holt kehrt nach dem Tod ihres Vaters zurück nach Baneberry Hall um das Haus der bösen Schatten zu renovieren und anschließend zu verkaufen. Vor einigen Jahren ist die Familie eines Nachts aus dem alten Haus geflohen, doch Maggie hat keinerlei Erinnerungen an die Vorkommnisse und ihre Eltern wollten nicht darüber sprechen. Was ist damals Schreckliches passiert.
Die Story ist aufgebaut in zwei Zeitebenen und Erzählperspektiven. Da ist zum einen die Geschichte in der Gegenwart erzählt von Maggie in der Ich-Form. Zum anderen werden die Rückblicke in die Vergangenheit aus Sicht von Ewan Maggies Vater erzählt und stellen Auszüge aus seinem veröffentlichten, sehr erfolgreichen Buch dar.
Die Darstellung der Charaktere wurde geschickt und authentisch umgesetzt und wurden so in meiner Vorstellung lebendig. Leider hat es ein wenig Zeit gebraucht um mich von der Story fesseln zu lassen. Als ich aber in den Handlungen angekommen war, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Der Schreibstil schafft hier eine düstere Stimmung und beklemmende Atmosphäre. Immer wieder machte ich Überlegungen zu dem Geheimnis, doch durch unerwartete Wendungen, war ich wieder ein ganzes Stück von des Rätsels Lösung entfernt.
Das Cover mit dem düsteren Haus ist überaus passend zu dieser spooky Story. Wer sich gern ein bisschen gruseln möchte, der ist mit diesem Buch gut beraten.

Bewertung vom 01.03.2022
Selber backen statt kaufen

Selber backen statt kaufen


sehr gut

Brot, Brötchen, Kekse und mehr
Dieses Rezeptbuch von smarticular macht Lust auf das Selberbacken von Brot und Brötchen. Schon beim Stöbern durch die Rezepte lief mir das Wasser im Mund zusammen und ich konnte mir gut den Duft von Selbstgebackenen vorstellen. Heutzutage ist ein Brot aus dem heimischen Backofen schon etwas Besonderes, denn in unserer schnelllebigen Zeit wird meist nur fix etwas im Discounter gekauft.
Besonders informativ fand ich die Einleitung mit Tipps zum Abwiegen, Informationen zu Hefe, Eiern und Mehl. Die Rezepte sind aufgeteilt in verschiedene Gebäckarten, einfach und verständlich geschrieben und auch ein ansprechendes Foto zu jedem Rezept. Zusätzliche Tipps zur Zubereitung oder Aufbewahrung sind eine tolle Ergänzung.
Viele Rezepte haben noch einen Hinweis auf eine Internetseite, wo nochmal alles nachgelesen werden kann und man noch weitere Informationen erhält.
Wer sich gerne gesünder ernähren möchte und gerne backt, findet in den 77 Rezepten bestimmt etwas Passendes.

Bewertung vom 27.02.2022
Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht / Jahn und Krammer ermitteln Bd.2
Schneider, Anna

Grenzfall - Ihr Schrei in der Nacht / Jahn und Krammer ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Fortsetzung der Grenzfall-Reihe
In der Jachenau verschwindet in einem Schneesturm eine junge Frau auf dem Weg zu ihrem Elternhaus. In Innsbruck werden zwei Studentinnen vermisst. Alexa Jahn ermittelt in Deutschland und Bernhard Krammer versucht in Österreich vorhandene Spuren zu deuten. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen?
Nach "Grenzfall-Der Tod in ihren Augen" ist dies der zweite Fall der Ermittler Alexa Jahn und Bernhard Krammer, die auch hier wieder grenzüberschreitend ermitteln. Anna Schneider schafft mit ihrem packenden Schreibstil einen spannenden Krimi vor der malerischen Kulisse des Karwendel Gebietes.
Die Charaktere werden sowohl bildlich als auch authentisch gut in Szene gesetzt, sodass sie vor meinen Augen lebendig wirken. Auch die Ermittlungsarbeit hat mir sehr gut gefallen. Puzzlestück für Puzzlestück setzt sich die Handlung zusammen und lädt zum Miträtseln und Kombiniere ein. Die eingestreuten Kapitel aus Sicht der Opfer, die über ihre Qualen berichten, sorgen zusätzlich für Nervenkitzel und dieses Wissen gibt dem Leser ein Vorsprung vor den Ermittlungen der Kommissare.
Das gewählte Thema der Tathintergründe rief bei mir Fassungslosigkeit hervor und schuf eine böse und beklemmende Atmosphäre.
Die Story war bis zum Schluss ein wahres Lesevergnügen. Ich vergebe hierfür 4,5 Sterne und freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn Alexa und Bernhard wieder gemeinsam ermitteln.