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Benutzername: 
Ina's Little Bakery
Wohnort: 
Celle

Bewertungen

Insgesamt 273 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2013
Zurück nach Hollyhill / Hollyhill Bd.1
Pilz, Alexandra

Zurück nach Hollyhill / Hollyhill Bd.1


weniger gut

Emily macht sich auf die Reise nach England, nachdem sie von ihrer Oma einen Brief, sowie ein mysteriöses Armband ihrer längst verstorbenen Mutter erhält. Doch der Ort "Hollyhill" von dem die Mutter schrieb, ist auf keiner Karte zu finden. Auch der Busfahrer den Emily, in England angekommen, befragt, hat noch nie von einem Dorf mit diesem Namen gehört. Emily beschließt, irgendwo im Dartmoor mit ihrer Suche zu beginnen und läuft dabei dem gutaussehenden Matt in die Arme, der sie widerstrebend nach Hollyhill bringt.
Doch Hollyhill ist kein normales Dorf und Emily lässt das Gefühl nicht los, das mit diesem Dorf irgendetwas ganz und gar nicht stimmt.....

Meinung:

Nachdem ich wochenlang immer wieder etwas über "Hollyhill" gelesen oder gehört und mich das Cover schon beinahe hypnotisiert hatte, weil es so einzigartig schön ist, wollte ich es nun selbst lesen und sehen was es mit diesem Buch auf sich hat, das es niemand mehr hergeben will, der einmal in seinen Besitz gelangt ist. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und wurden, leider, sehr enttäuscht.

Der Schreibstil war zwar recht angenehm zu lesen, aber die Geschichte zog sich beinahe quälend langsam, ohne großartige Vorkommnisse, in die Länge, was den Lesefluß ein ums andere Mal zum stocken brachte. Alexandra Pilz erzählt in der dritten Person und gewährt immer wieder Einblicke in Emilys kuriose Träume.

Kurios ist auch das richtige Wort um die Stimmung einzufangen, die dieses Buch vermittelt. Man wird im ersten Drittel aus der ein oder anderen Handlung nicht wirklich schlau, es finden "Gespräche" und Ereignisse statt, auf die gar nicht weiter eingegangen wird. Nach dem ersten Drittel erwartet den Leser ein unvorhergesehener Cut und die Geschichte geht an anderer Stelle weiter, was für Verwirrung sorgt, die zum Glück nach einiger Zeit durch Erklärungen aufgelöst wird.
Ab etwa der Hälfte des Buches sieht man einiges etwas klarer und die Geschichte nimmt minimal an Spannung zu, die sich allerdings erst kurz vor Schluß etwas mehr entfaltet.

Die Protagonisten wirken auf mich leider sehr blass. Emily ist zwar eine recht sympathische Protagonistin, doch sie wirkt auf mich schon beinahe unnatürlich reif und nicht wie eine gerade 18-jährige. Mit Matt, stets mürrisch und irgendwie gelangweilt, wurde ich auch bis zum Ende nicht wirklich warm. Zwar ist immer wieder mal von dem ein oder anderen Charakterzug eines Protagonisten die Rede, erlebt habe ich diese aber eher selten.

Und auch sonst muss ich leider sagen, das mich das Buch nicht wirklich überzeugen konnte.
Der Plot ist zwar recht interessant und die Kombination aus Zeitreise, Krimi und einem Hauch von Liebe fand ich ehrlich gut, aber die Umsetzung ist fad und sicher noch ausbaufähig.

Die ganze Geschichte zieht sich schrecklich in die Länge und ich hatte nie das Gefühl das es vorwärts geht. Im Nachhinein muss ich sagen, das ich den Hype um dieses Buch leider so gar nicht nachvollziehen kann, weshalb mein Fazit auch folgendermaßen ausfällt: Viel Lärm um nichts !

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2013
Sie kommen!
Roux, Madeleine

Sie kommen!


ausgezeichnet

2009:
Amerika wird von einer Zombiewelle überrannt, niemand weiß, was genau passiert ist und auch nicht wie es passiert ist.
Buchhändlerin Allison Hewitt sitzt mit ihrem Chef, zwei Kollen und zwei Stammkunden in der Buchhandlung fest, als es passiert.
Die Gruppe verbarrikadiert sich, doch als nach wenigen Tagen die Vorräte zur Neige gehen, müssen sie den vermeintlich sicheren Ort verlassen und sich ins Chaos stürzen.
Die Welt ist nicht mehr das was sie kannten, überall lauern Zombies oder streitsüchtige Randgruppierungen. Nur wer bereit ist zu kämpfen und über seine Grenzen hinauszuwachsen, wird überleben.

Meinung:

Als bekennender "The Walking Dead"- und somit auch Zombie- und Apokalypsen-Fan, ist dieses Buch direkt auf die Wunschliste gewandert, als ich es das erste Mal gesehen habe. Sowohl Klappentext als auch Cover haben meine Neugier nur noch mehr angetrieben. Das war irgendwann letztes Jahr im Herbst. Umso größer war also meine Freude als ich es endlich in den Händen halten konnte.

Und ich wurde nicht enttäuscht, obwohl ich die Geschichte vom Inhalt her vielleicht ein wenig anders erwartet hätte.

Das Interessante an diesem Buch sind nicht nur die gerade sehr aktuellen Themen "Zombies" und "Endzeit", die hier sehr spannend, blutig, etwas eklig, aber vor allem sehr anschaulich ausgearbeitet wurden, sondern ganz klar die Erzählform:

Ich-Erzählerin Allison findet irgendwo im Hinterkämmerchen der Buchhandlung ein Laptop, das trotz der draußen tobenden Apokalypse, Netz findet. Um sich die Alltags-Probleme und Ereignisse der Gruppe von der Seele zu schreiben, beginnt Allison zu bloggen und ist überrascht, als die ersten Kommentare eingehen. Sie bleibt dran und schreibt alles nieder, womit sie anderen Überlebenden Hoffnung und Mut schenkt. Als Allison auf einen ihrer Beiträge Antwort von ihrer Mutter erhält, lässt sie der Gedanke nicht los, diese irgendwie zu finden. Die Mutter will sich auf den Weg in die Buchhandlung machen, kommt dort jedoch nicht an und die Gruppe um Allison muss dringend aus der Buchhandlung raus und sich einen neuen sichereren Ort suchen.

Bei diesem Buch macht's ganz klar die Mischung: Eine Kombination aus "The Walking Dead", "28 Days later" und Justin Cronin's "Der Übergang".

Auch wenn die Zombiewelle der Auslöser für Allisons unglaubliche Reise ist, steht sie doch nicht im Vordergrund. Das Wesentliche sind hier die Dinge die Zwischenmenschlich passieren. Es gibt immer wieder Unstimmigkeiten in der Gruppe, man reibt sich gegenseitig auf, gibt sich aber auch Halt. Man muss Verluste hinnehmen und trotzdem weitermachen. Es gibt Begegnungen mit einer Sekte und eine komplizierte Liebe, die jedoch im Hintergrund bleibt und keineswegs verkitscht wird.
Und natürlich ist da immer der Wille zu Überleben und seine Angehörigen wiederzufinden.

Die Stimmung ist düster, drückend und nimmt den Leser total gefangen, ich war beim Lesen wie erstarrt und konnte mich kaum lösen, was bedeutet das ich in Rekordgeschwindigkeit am Ende ankam.
Einziger Minuspunkt: Es wäre schön gewesen, wenn die Autorin die Geschichte ein Stück weiter in die Zukunft befördert hätte, denn wie wir alle wissen, brachte das Jahr 2009 keine Zombie-Apokalypse mit sich. Man könnte jetzt sagen, das dieses Argument kleinlich ist, aber mich hat das einfach ein bisschen genervt und deshalb musste und wollte ich es hier einfach erwähnen.

Fazit:

"Sie kommen!" ist ein absolut genialer Zombieroman, dessen Autorin ich auf jeden Fall im Auge behalten werde.
Für alle "The Walking Dead" - Fans ein Muss und ein vor allem ein nettes Schmankerl um sich die Wartezeit auf Staffel 4 zu verkürzen ;)

8 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.07.2013
Schatten der Vergangenheit / Timeless Bd.2
Monir, Alexandra

Schatten der Vergangenheit / Timeless Bd.2


sehr gut

Als Michele Philip an ihrer Highschool begegnet staunt sie nicht schlecht. Doch die Freude ist von kurzer Dauer, denn ihre große Liebe scheint zwar einen Weg in ihre Gegenwart gefunden zu haben, sich aber an nichts erinnern zu können, schon gar nicht an Michele. Um der Sache auf den Grund zu gehen, reist Michele in die Vergangenheit und entdeckt eine kaltherzige Urahnin, die ihr nach dem Leben trachtet und die für so manch eine vergangene Familientragödie verantwortlich ist....

Meinung:

"Timeless - Schatten der Vergangenheit" ist der zweite Band der Timeless-Reihe von Alexandra Monir.

Wo bei "Timeless" die Liebesgeschichte zwischen Philip und Michele im Vordergrund steht, bilden hier unter anderem die Aufzeichnungen von Henry Irving, Micheles Vater, über eine geheime Zeitreisegesellschaft, sowie Micheles kaltherzige Urahnin Rebecca, die einen Weg in die Gegenwart findet und sowohl Michele als auch Philip nach dem Leben trachtet und schon in der Vergangenheit immer wieder für Zerwürfnisse sorgte, den Mittelpunkt.

Das hat mich sehr überrascht und wenn ich ehrlich bin, dann hätte es für meinen Geschmack durchaus mehr Szenen der Zweisamkeit geben dürfen, aber durch die unerwarteten neu eingebrachten Probleme und Ereignisse hat die Geschichte eine ganz neue Seite bekommen, die mir unglaublich gut gefallen hat, auch wenn ich mich beispielsweise mit der Zeitreisegesellschaft und deren Regeln erst ein wenig anfreunden musste und ich nicht fassen konnte, das Philip in der Gegenwart nicht wusste woher er kommt und wer er ist und vor allem was ihn mit Michele verbindet.

Die Protagonisten sind mit viel Liebe gezeichnet, großartig ausgearbeitet, sie sind gewachsen, wirken reifer und es ist eine Freude sie wieder zu treffen.
Auch die detaillierten Beschreibungen der Kulissen und Zeitsprünge sind der Autorin gelungen, so das ich mir die Szenerien bildlich vorstellen konnte und zu dem Schluß komme, das das New York von 1910 durchaus eine Zeitreise wert wäre ;)

Ein weiterer großer Punkt der mich restlos begeistert hat, war die Idee ein Hotel der Zeitreisegesellschaft zu erschaffen, in dem jedes Zimmer ein anderes Jahr symbolisiert, in dem sich der Zeitreisende eine Weile aufhalten kann, bevor er dann tatsächlich in dieses Jahr reist. Total einfallsreich und genial umgesetzt.

Die Autorin schreibt in leichtem und dennoch sehr fesselnden Ton, spannend und teilweise recht düster, so das man gefangen durch die Seiten fliegt und sich wünscht, die Geschichte würde nicht so schnell enden.
Der 2. Band knüpft direkt an den ersten an und auf lästige Wiederholungen wurde verzichtet.

Fazit:

Obwohl "Timeless - Schatten der Vergangenheit" mehr Spannung als Liebe bietet, konnte das Buch mit dem ersten Band locker mithalten und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und gut unterhalten.

Bewertung vom 09.06.2013
Julie weiß, wo die Liebe wohnt
Legardinier, Gilles

Julie weiß, wo die Liebe wohnt


ausgezeichnet

Seit "Die fabelhafte Welt der Amelie", "Zusammen ist man weniger allein", "Die Mechanik des Herzens" bin ich ein heimlicher Fan französischer Romane. Nun ja, jetzt hab ich mich wohl verraten, denn bisher wusste das eigentlich kaum jemand. Warum ist das so ? Es ist dieses gewisse Etwas mit dem mich französische Autoren verzaubern. Man kann das nicht erklären, wer aber jemals einen Roman beispielsweise von Anna Gavalda gelesen hat, der wird wissen, was ich meine. Sie besitzen eine Gabe, dem Leser mit einfachen Dingen eine so bezaubernde und filigran geschilderte Welt zu offenbaren. Obwohl die meisten Geschichten die ich bisher gelesen oder gesehen habe, im Hier und Jetzt spielen, taucht man ab in etwas Fantastisches.

Auch Gilles Legardinier besitzt diese Gabe.
Bereits nach wenigen Seiten war ich so gefangen und verzückt von der Geschichte, das ich das Buch kaum noch weglegen mochte. Sein Schreibstil liest sich wunderbar flüssig, ist sehr schnörkellos und modern.
Seine Schilderungen von Julies Umfeld, und dabei ist es egal ob er die Gegend oder die Bewohner beschreibt, sind detailliert ohne jemals lästig oder langweilig zu wirken.

Julie ist das Chaos in Person, sie ist so eine wunderbare, vor Leben sprühende tolle Protagonistin, die ich mir sofort als meine beste Freundin gewünscht hätte. Obwohl sie zu teilweise wahnwitzigen Handlungen neigt, besitzt sie einen feinen Spürsinn in Bezug auf ihre Freunde und Mitbewohner. Sie weiß ganz genau, was sie von den einzelnen Personen zu erwarten hat, nur Ric, den kann sie nicht durchschauen. Als er in ihr Leben tritt steht bei Julie wirklich alles Kopf, denn ganz unbewusst verändert sie durch seinen Einzug ins Haus ihr komplettes Leben.
Sie ist warmherzig, hilfsbereit, hat verrückte Ideen und scheut nicht davor zurück diese auch in die Tat umzusetzen. Für ihre Freunde würde sie alles tun, was sie auch im Lauf der Geschichte immer wieder ausreichend beweist. Kurzum: Julie ist großartig !!!

Jeder Charakter den Gilles Legardinier erschafft hat so seine Eigenheiten über die man im Verlauf der Geschichte viel erfährt.
Da ist beispielsweise die resolut wirkende Bäckereibesitzerin Madame Bergerot, mit ihrem weichen Kern oder aber die zunächst eher unscheinbar wirkende Madame Roudan, die Julie ein Rätsel aufgibt, dessen Lösung so unerwartet und verblüffend einfach ist.
Einzig Ric ist und bleibt bis zum Ende undurchschaubar. Manchmal hatte ich das Gefühl, das Gilles Legardinier ihn nur in Julies Nähe hat ziehen lassen, damit sie aus Liebe zu ihm, unbewusst ihr Leben verändert. Nun ja, wie auch immer, es ist ihm geglückt.

Die Handlung ist sicher nichts allzu Spektakuläres, denn eigentlich dreht sich alles um Julies Alltag, der übrigens in der Ich-Perspektive geschildert wird. Dabei wird es jedoch niemals langweilig, denn Julie hat einfach immer neue, geniale wie verrückte Ideen, die den Leser dazu bringen, Seite um Seite zu verschlingen.
Und wie oben schon erwähnt: Die Magie des Autors machts :)

Noch kurz zum Cover: Muss ich dazu eigentlich überhaupt etwas schreiben ? Seht es euch an, ist es nicht einfach wunderhübsch ? Es ruft doch förmlich: Lies mich !!! Ich liebe es.

Fazit:

Dieses Buch ist mehr als ein französischer Liebesroman. Es ist ein wundervolles, warmherzig erzähltes, emotionales und verrücktes Märchen über die Freundschaft, über den Zusammenhalt und ja klar, auch über die Liebe.

Bewertung vom 02.06.2013
River Girl
Luhn, Usch

River Girl


sehr gut

Liora Nova, kurz Lio genannt, ist nicht nur nach einem Asteroiden benannt, sie fühlt sich auch gerade wie nicht von dieser Welt. Daran ist zum großen Teil Jasper Schuld, der Chef der Schülerzeitung, der ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will, doch auch die Probleme mit ihrer Mutter, die momentan wenig Zeit für ihre Tochter hat, beschäftigen die 14-Jährige.
Wie gut, das genau in dieser schwierigen Zeit, Lio's Vater, überraschend, mit seinem Hausboot im Harburger Hafen festmacht. Um dem alltäglichen Streit mit ihrer Mutter zu entfliehen und Jasper mit einer coolen Story für die Re@ality zu imponieren, beschließt Lio kurzerhand für eine Weile zu ihrem Vater aufs Boot zu ziehen.
Doch auch das Leben auf dem Boot bietet ungeahnte Turubulenzen....


Meinung:

Usch Luhn sorgt mit ihrem amüsanten, flotten Schreibstil für einen sehr angenehmen Lesefluß, der wiederum dafür sorgt, das man ratzfatz durch die Geschichte durch ist.
Sie setzt sich mit alltäglichen "Teenager-Problemen", wie in etwa dem ersten Verliebtsein, dem Leben als Scheidungskind, den schwankenden Hormonen oder dem Bedürfnis dazu zu gehören, auseinander und geht hier gut und ohne große Ausschweifungen auf die Themen ein.

Mir gefällt, das Lio, obwohl die Eltern getrennt sind und sie ihren Vater ja doch recht selten sieht, ein gesundes Verhältnis zu beiden Elternteilen hat. Beide sind immer für sie da und sie weiß das sie sich ihnen mit ihren Problemen anvertrauen könnte.
Was mir außerdem sehr sehr gut gefallen hat, waren die holländischen Phrasen, die die Autorin durch Patty und Niclas immer wieder einfließen lässt. Auch wenn ich bei manch einem Wort, auch wenn es doch sehr einfach zu verstehen gewesen wäre, erst überlegen musste.

Mit Lio zeichnet die Autorin einen typischen Teenager, mit jeder Menge Stimmungsschwankungen, die die Pubertät ja leider oft so mit sich bringt. Manchmal geht mir Lio durch ihr Rumgezicke ein kleines bisschen auf die Nerven. Auch ihre Freundin Mimi bekommt diese Launen oft zu spüren und es wundert mich, das sie nicht mal auf den Tisch haut, aber die beiden wissen wohl was sie aneinander haben und so halten die Freundinnen zusammen und stehen sich in allen Lebenslagen mit Rat und Tat zur Seite.
Anders ist da Niclas, denn der sagt Lio ganz klar auf den Kopf zu, das ihr Rumgezicke nervt und das hat eine erstaunliche Wirkung wie ich finde, denn fortan kommt sie mir nicht mehr ganz so nervig vor. Gut so, denn eigentlich mag ich sie ganz gerne.

Obwohl in der Geschichte nichts wirklich Spektakuläres passiert, mir einige Dinge zu einfach gelöst wurden und am Ende doch so manches offen blieb, finde ich die Geschichte sehr gelungen und für die Zielgruppe auf jeden Fall empfehlenswert !

Fazit:
Ein sehr süßer, amüsanter, lockerer Lesegenuß über die erste Liebe und die alltäglichen Probleme eines Teenagers.

Bewertung vom 27.05.2013
Rush of Love - Verführt / Rosemary Beach Bd.1
Glines, Abbi

Rush of Love - Verführt / Rosemary Beach Bd.1


sehr gut

Nach dem Tod ihrer Mutter ist der 19-jährigen Blaire nichts geblieben. Um die letzten Arztrechnungen bezahlen zu können, muss sie ihr Heim in Alabama verkaufen und schweren Herzens zu ihrem Vater, zu dem sie seit 5 Jahren keinen Kontakt mehr hat, und dessen neuer reicher Familie ziehen.
Doch statt auf ihren Vater, trifft Blaire bei ihrer Ankunft auf ihren neuen schwerreichen"Stiefbruder" Rush, Sohn eines berühmten Rockstars, der ihr von vornherein zu verstehen gibt, das er sie unter keinen Umständen in seinem Haus haben will und sie nur deshalb duldet, weil sie die Tochter ihres Vaters ist und sie einen Unterschlupf braucht, bis sie genug Geld für eine eigene Wohnung zusammen hat. Er gibt ihr einen Monat !
Fortan versucht sie Rush aus dem Weg zu gehen, doch umso mehr sie sich anstrengt, desto näher kommen sich die beiden und aus anfänglicher Abneigung wird ganz schnell Begierde....

Sprachlich gesehen kommt die Geschichte etwas holzig und plump daher. Es gibt viele Wortwiederholungen, Sätze erscheinen hin und wieder verdreht und die Dialoge sind teilweise sehr sehr platt. Nichtsdestotrotz bietet die Geschichte um Blaire und Rush einen entspannten Lesefluss, gute Unterhaltung und auch durchaus den ein oder anderen spannenden Moment.

Der Plot ist wahrlich nix Neues, erfüllt jede Menge Klischees, dennoch ist es der Autorin gelungen mich zu fesseln, so das ich das leider recht dünne Buch auch wirklich erst dann zur Seite legen konnte, als ich es ausgelesen hatte.

Blaire ging mir mit ihrer Art manchmal etwas auf die Nerven. Jedes Mal, wenn ihr Rush einen bösen Blick zuwirft, ist sie gleich der festen Überzeugung das er sie jeden Augenblick vor die Türe setzen wird. Ich werde aus ihrem Verhalten nicht immer schlau, in manchen Momenten wirkt sie sehr naiv, unsicher oder aber fast zu reif für ihr Alter, was natürlich viel mit ihrer Geschichte zu tun hat. Durch die Pflege ihrer Mutter hat sie drei Jahre ihrer Jugend eingebüßt, in der sie hätte feiern gehen, Freundschaften schließen und das Leben hätte genießen sollen.

Rush dagegen ist der typische Playboy, reich, schön, bekannt und an jedem Finger mindestens zwei Mädels. Doch er hat auch eine "weiche" Seite, die durch das Zusammensein mit Blaire immer mehr zum Vorschein kommt.
Die Nebencharaktere wirken etwas flach und spielen, bis auf Rushs Schwester Nan, keine allzu große Rolle, was sich hoffentlich mit Band 2 ändert.

Fazit:
Auch wenn "Rush of Love: Verführt" nichts wirklich Neues bietet, jede Menge Klischees erfüllt und durch platte Dialoge glänzt, konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte recht gut unterhalten und hat mir ein paar schöne Lesestunden beschert.

6 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.05.2013
Über ein Mädchen
Horniman, Joanne

Über ein Mädchen


sehr gut

"Über ein Mädchen" ist die Geschichte der 19-jährigen Anna, die sich in ihrer Familie mehr denn je als Fremdkörper fühlt. Der Vater trennt sich von der Mutter, die Schwester ist etwas zurückgeblieben in ihrer Entwicklung und ihr Bruder interessiert sich nur für seine Musik. Anna fühlt sich einsam und hält sich für nicht liebenswert, was sie in eine tiefe Depression stürzt.
Als sich die Chance bietet an einem neuen Ort ein neues Leben zu beginnen, schlägt Anna zu. Sie zieht vom Süden Australiens in den Norden und schon kurz nach ihrer Ankunft trifft sie bei einem Konzert auf Flynn, die kleine liebenswerte Angewohnheiten hat und für ihre Musik lebt. Anna ist sofort fasziniert von dieser wunderschönen jungen Frau und wie es der Zufall so will treffen sich die beiden immer wieder. Erst in der Buchhandlung in der Anna arbeitet und schließlich auf der Straße. Zwischen den beiden jungen Frauen entspinnt sich eine Freundschaft, aus der schon bald Liebe wird...

Ich liebe dieses zarte, wunderschöne, perfekt zur Geschichte passende Cover, "very british" ! Sehr überrascht war ich beim Abnehmen des Schutzumschlages, denn hier hat sich der Verlag etwas ganz Besonderes einfallen lassen, das ich hier nicht verraten möchte :)

Joanne Horniman versteht es, mich mit ihrem blumigen und leicht poetischen Schreibstil, den ich als sehr angenehm lesbar empfand, gut zu unterhalten.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert. In Teil trifft der Leser auf, eine eher oberflächlich gezeichnete Anna, die ihrerseits auf Flynn trifft. Man verfolgt das erste Aufeinandertreffen, das Kennenlernen und das vorsichtige Annähern.
In Teil Zwei schickt uns die Autorin zurück in Annas Zeit vor Flynn. Dieser Teil hat mir persönlich am besten gefallen, da man Anna etwas näher kennen lernt. Man erfährt etwas über ihre Familiensituation, über ihre Gedanken, darüber wie sie sich selbst sieht. Sie fühlt sich als Fremdkörper in ihrer Umgebung, sieht sich als "nicht liebenswert" und empfindet sich selbst als "nicht gut genug", was sie wiederum in eine tiefe Depression stürzt.
Mit ihrem Umzug an die Nordküste kommen wir dann schließlich in Teil 3 an. Dort geht es zurück ins Hier und Jetzt. Die Beziehung zwischen Anna und Flynn vertieft sich. Es geht um Geheimnisse, Unschlüssigkeit, darum sich selbst zu finden und letztlich auch um die Kunst des Loslassens.

Die Geschichte hat mir an und für sich recht gut gefallen, da sie sich in der Realität bewegt, sehr sensibel beschrieben ist und alltägliche, moderne Themen aufgreift.

Es gab jedoch auch einige Schwachstellen. So fand ich die beiden Protagonisten, auch wenn man doch einiges über sie erfährt, etwas farblos. Zu Anna bekomme ich eigentlich erst durch den zweiten Teil des Buches einen vagen Bezug. Flynn dagegen bleibt mir bis zum Ende fern. Dieses Hin und Her und sich "Nicht-entscheiden-können" ging mir irgendwie auf die Nerven. Einerseits ist dieses Verhalten nachvollziehbar, denn für Flynn ist diese Art der Beziehung neu, aber durch dieses permanente Kommen und Gehen ist immer wieder Anna diejenige die verletzt wird und zweifelnd zurückbleibt, was sie letzten Endes dazu bringt, für sich selbst, die richtige Entscheidung zu treffen.

Fazit:

Die Autorin erzählt hier mit einfühlsamer Schönheit eine Geschichte über eine junge Frau, auf der Suche nach sich selbst und ihren Platz in der Welt, eine Geschichte über die erste große Liebe und den Mut den es braucht um "anders" zu sein. Trotz kleiner Schwächen konnte mich "Über ein Mädchen" voll überzeugen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2013
Purpurdämmern
Gunschera, Andrea

Purpurdämmern


gut

Da ich das Buch nicht als Hardcover, sondern als E-Book gelesen habe, kann ich zur Coverstruktur, die viele andere Leser loben, leider nichts sagen. Optisch ist das Cover in jedem Fall ein absoluter Blickfang. Die Farben sind harmonisch aufeinander abgestimmt und man kann die Verbindung zur Geschichte sowohl im Motiv als auch in der Farbgebung deutlich erkennen. Dies und die doch sehr ansprechende Kurzbeschreibung haben dafür gesorgt das das Buch auf meiner Wunschliste gelandet ist.

Allerdings muss ich im Nachhinein sagen, das ich wohl etwas Anderes erwartet hatte.
Durch die direkt zu Beginn schon wechselnden Perspektiven der drei Protagonisten Ken, Santino und Marielle kam ich nur sehr schwer überhaupt in die Geschichte rein. Richtig angekommen bin ich bis zum Ende leider gar nicht.

Ken, der sich bereits als kleiner Junge immer wieder in ein stillgelegtes Straßenbahndepot flüchtet um dem gewalttätigen Vater und der resignierenden Mutter zu entgehen, staunt nicht schlecht als ihm dort eines Tages ein Mädchen mit einer "lilanen" Katze begegnet. Doch noch ehe er richtig reagieren kann, ist das Mädchen verschwunden und nur eine Acelei-Blüte bleibt zurück. Jahre später begegnen sich die beiden erneut und Ken schlittert in das Abenteuer seines Lebens....

Die dicht gewebte Handlung erfordert höchste Konzentration, die ich leider nicht immer aufbringen konnte, und sorgt so stellenweise für einen recht zähen Lesefluss. Immer wieder musste ich an der ein oder anderen Stelle zurückblättern um noch einmal nachzulesen.

Die Idee mit der Parallelwelt hat mir zwar recht gut gefallen, doch die Vielzahl der verschiedenen Wesen und deren Beziehungen zueinander empfand ich als verwirrend und anstrengend. Irgendwie fühlte ich mich von all den Eindrücken, die die Autorin hier versucht hat, dem Leser zu vermitteln, regelrecht erschlagen.

Die magische Vielfalt, die mich wirklich fasziniert hat, konnte leider nicht über die fehlende Spannung hinweg täuschen und auch zu den Protagonisten hatte ich nicht wirklich eine Verbindung. Während mir Ken, der in seinem Leben ja schon einiges durchmachen musste und dann auch noch mit der Parallelwelt und seinen magischen Fähigkeiten überrumpelt wird, recht sympathisch war, war ich von Marielle's naivem Verhalten oft einfach nur genervt. Immer wieder führt sie durch ihr unüberlegtes Handeln unnötige Probleme herbei. Santino war, wenn ich ehrlich bin, die Figur, die mich am meisten für sich eingenommen hat. Mit seinem unerschütterlichen Kampfgeist und seinem feinen Sinn für Humor hellt er die ein oder andere Situation etwas auf.

Erst gegen Mitte bis Ende des Buches kommt so etwas wie Spannung auf, die mit unerwarteten Situationen und Wendungen punktet und mich bis zum, in sich geschlossenen, Ende gut unterhält, mich aber auch mit einigen Fragen zurücklässt.

Bewertung vom 20.05.2013
Verflucht
Schwab, Victoria

Verflucht


sehr gut

Das kleine Dorf Near am Rande des Moores ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Fremde sind hier nicht gern gesehen und so ist es auch nicht besonders verwunderlich, das man mit Misstrauen auf den unbekannten jungen Mann reagiert, den man des nachts gesichtet haben will. Als dann plötzlich die Kinder verschwinden, reagieren die Bewohner ungehalten und sehen in dem Fremden den Täter. Doch die 16-jährige Lexi glaubt nicht an solch einen Zufall. Sie macht sich, gegen den Willen ihres Onkels und der Dorfältesten, auf die Suche nach des Rätsels Lösung und kommt dabei eines schon lange verdrängten Geheimnisses auf die Spur....

Schon beim ersten Blick war mir klar das ich das Buch lesen muss und auch wenn ich nach Lesen des vielversprechenden Klappentextes mit einer etwas anderen Geschichte gerechnet habe, muss ich sagen, das mich Victoria Schwab mit ihrem Debütroman regelrecht verzaubert hat.

Die Autorin schafft eine sehr detailreiche, gut vorstellbare Kulisse und erzeugt gleich zu Beginn einen nie abreißenden soliden Spannungsbogen, der sich, begleitet von einer stets düsteren, mystischen und beklemmenden Atmosphäre,durch die Geschichte zieht und mich komplett gefesselt hat.
Immer wieder streut sie kleine Schreckmomente ein, die mich beim Lesen hinterrücks überfallen und dafür sorgen, das sich die Härchen an meinen Armen aufstellen.
Es gab einige Szenen die mich gefühlsmäßig an Filme wie The Village oder Sleepy Hollow erinnerten.

Nicht ganz klar ist mir, in welcher Zeit die Geschichte nun eigentlich spielt. Ist Near ein hinterwäldlerisches Dorf im Hier und Jetzt, abgeschottet von der Außenwelt ( wie bei "The Village" ) oder befinden wir uns irgendwo zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert, als man die Hexen verfolgt, verbannt oder verbrannt hat ? Es gibt für beide Möglichkeiten einiges an Für und Wider, deshalb habe ich es im weiteren Verlauf einfach aufgegeben mir die Frage über die "Zeit" zu stellen und die Geschichte so hingenommen, wie Victoria Schwab sie mir erzählt hat.

Ich-Erzählerin Lexi ist eine sympathische Protagonistin, zu der man schnell einen guten Draht herstellen kann. Sie ist mutig, hat einen starken Willen und sie sieht immer das "Grau" zwischen all den Schwarz- und Weiß-Denkern von Near, die in ihrer Meinung so schrecklich eingefahren sind und sich gegen alles Neue vehement zu wehren wissen.
Als die Kinder so plötzlich verschwinden und man den Fremden dafür verantwortlich macht, beschleichen Lexi Zweifel und sie begibt sich, gegen den Willen ihres Onkels, selbst auf die Suche nach den Kindern, bei der sie, wenn auch eher mehr schlecht als recht, von den beiden "Hexen"-Schwestern Magda und Dreska unterstützt wird, die am Rande des Moores und somit ein Stück außerhalb des Dorfes leben. Ich mag die beiden, von den Dorfbewohnern geduldeten, steinalten schrulligen Damen, die in Rätseln sprechen, Verse rezitieren und die dem fremden jungen Mann, Cole, genug vertrauen um ihm Obdach zu gewähren. Dieser wirkt geisterhaft und sehr in sich gekehrt, versucht aber trotz seiner zurückhaltenden Art sich Lexi gegenüber zu öffnen.

Die zarte Liebesgeschichte die sich zwischen den beiden entspinnt war irgendwie abzusehen. Gut finde ich hierbei, das sie nicht allzu sehr in den Vordergrund tritt, sondern sich, bis auf die ein oder andere Szene, sehr dezent am Rand der Geschichte bewegt. Im Mittelpunkt steht hier die Sage um die Hexe von Near, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht.

Das Ende ist in sich stimmig, hat mich aber im Gegensatz zum Rest der Geschichte nicht wirklich überzeugt, da sich alles viel zu schnell und ohne weitere Erläuterungen aufgeklärt hat. Da es sich hier um einen Einzelband handelt hätte ich mir einen kurzen Epilog gewünscht, mit dem man die vielleicht noch offenen Fragen hätte ausräumen und den Leser zufrieden zurücklassen können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.