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Wuestentraum

Bewertungen

Insgesamt 415 Bewertungen
Bewertung vom 23.10.2015
Schneesturm
Melle, Henning von;Joswig, Volkmar

Schneesturm


ausgezeichnet

Nachdem August von Gehlen tot in seinem Haus tot aufgefunden wird, und sich schnell herausstellt, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist, arbeitet die Polizei sofort auf Hochtouren. Die Hannover-Polizei schaltet sich mit ein, da die Reederei beschuldigt wird, Drogen zu transportieren. Dazu gibt es Rodriguez den Kolumbianer-Drogenboss sowie Afrim, den albanischen Drogenboss, mittendrin die beiden Brüder Thilo und Alexander von Gehlen, sowie Christian Doll, der eigentlich nur der Pressesprecher der Reederei sein soll, dazu Natascha, die junge Ehefrau des getöteten August von Gehlen, die die Russen-Mafia ins Spiel bringt und die langjährige Haushälterin Maike Krahl, die angeblich seit Ewigkeiten in den Reederboss August von Gehlen verliebt gewesen sein soll.

Dieser Krimi beginnt sofort heftig und so zieht es sich eigentlich durch das ganze Buch hindurch. Bandenkrieg zwischen einem Drogenkartell aus Kolumbien sowie Albanern, die Russen-Mafia kommt auch mit ins Spiel, immer neue dramatische furchtbare Ereignisse passieren, Drehungen und Wendungen, mit denen man partout nicht gerechnet hat und Spannung bis zum bitteren Ende. Eigentlich hätte dieser Krimi auch leicht als Thriller durchgehen können.

Mir hat "Schneesturm" super gefallen, die Geschichte ist super durchdacht und recherchiert, die Spannung sowie die immer neuen, überraschenden Ereignisse ziehen sich bis zum Schluss durch diesen Krimi. Es bleiben keine Fragen offen und ich wurde immer wieder total überrascht, weil Dinge passierten, mit denen ich nie gerechnet hätte.

Jedem Krimi- und Thrillerfan wärmstens zu empfehlen

Bewertung vom 18.10.2015
Tote Hippe an der Strippe
Minck, Lotte

Tote Hippe an der Strippe


ausgezeichnet

Loretta und Doris' Chef Dennis wird erpresst. Er wird zusammengeschlagen und seine geliebten Seidenhühnchen werden ermordet. Seine Scheune wird angezündet und ihm wird noch angedroht, dass als nächstes seine neue Freundin Sandra dran glauben muss. Er soll zwei neue Telefonistinnen, Belinda und Jeanette auch genannt Porno-Gnom und Domina-Hippe bei sich arbeiten lassen. Diese beiden Damen wollen aber nicht ihren Job in der Sexhotline machen, sondern neue Kunden für ein neues gewisses Etablissement ihres Chefs aquirieren. Dennis sind die Hände gebunden. Schließlich erzählt er seinen Freunden davon und bittet Erich und Loretta um Hilfe. Er ist schon völlig verzweifelt. Die Kriminellen wollen, dass er ihnen sein Callcenter überschreibt, sonst passieren noch weitere schlimme Dinge...

Lotte Minck hat mit diesem neuen Fall mit Loretta und ihrer Gang wieder eine tolle Ruhrpott-Krimödie erstellt. Diese Mischung aus Humor und Spannung ist einfach einmalig und ich fliege jedes Mal nur so über die Seiten und verschlinge die kriminalistischen und ermittlungstechnischen Fähigkeiten von Loretta & Co sowie den Ruhrpott-Schnack mit dem eigenen Humor der Truppe, wie sie wieder einen turbulenten und heiklen Fall lösen. Jedem Krimiliebhaber, der gerne eine größere Prise Humor in seinem Krimi begrüßt, empfehle ich die Fälle von Loretta Luchs.

Lotte Minck bekommt es bei jedem neuen Fall von Loretta immer wieder außergewöhnlich hin, dass jedes Mal wieder neue Seiten und lustige Sprüche der Clique sowie neue interessante und spannende Fälle herauskommen, die einen das Buch nicht mehr zu Seite legen lassen. Einfach klasse.

Bewertung vom 26.09.2015
Tödliche Besessenheit / Lukas Baccus und Theo Borg Bd.1
Schwab, Elke

Tödliche Besessenheit / Lukas Baccus und Theo Borg Bd.1


ausgezeichnet

Lukas Baccus und Theo Borg sind seit Jahren Kollegen und Freunde. Doch dieser Fall wird zu einer Prüfung ihrer Freundschaft. Die junge Frau, die aus einem Hochhausfenster gesprungen sein soll, ist erst der Anfang einer Reihe von Toten und Morden, die noch folgen sollen. Ein geheimnisvoller Fremder, der die Menschen aus dem Umfeld von Juliane und Udo Pfeiffer umbringt, hat mittelalterliche Foltermethoden und seine Methoden werden immer grausamer und bestialischer. Als auch Udo Pfeiffer ermordet wird, steht für Theo Borg fest, dass seine Ehefrau Juliane etwas mit dem Tod ihres Ehemannes zu tun hat. Während der Ermittlungen verliebt Lukas Baccus sich jedoch Hals über Kopf in Juliane. Seine Ehefrau Marianne ist davon natürlich nicht begeistert. Und wieder stirbt ein Mensch. Diesmal ein Polizeibeamter.

Elke Schwab hat mit "Tödliche Besessenheit" einen spannenden und fesselnden Krimi erschaffen, der alles beinhaltet, was für mich ein guter Krimi benötigt. Spannung, welche sich toll durch das ganze Buch zieht, immer neue wechselnde Begebenheiten, Mitraten bis zum Schluss und ein überraschendes, toll inszeniertes Ende, welches keine Fragen offen lässt. Die beiden Hauptprotagonisten waren mir beide sehr sympathisch, obwohl man manchmal das Verhalten von Lukas nicht so recht nachvollziehen wollte. Auch die anderen Charaktere wurden toll und realistisch dargestellt.

Mich hat dieser Krimi begeistert und mir tolle Lesestunden bereitet. Toll fand ich nicht nur die kriminalistische Handlung, sondern auch die privaten Ereignisse bei den beiden Ermittlern Borg und Baccus, die einen ins Staunen versetzten.

Einfach toll und jedem Krimileser auf jeden Fall zu empfehlen.

Bewertung vom 22.09.2015
Auentod / Kommissar Voss Bd.2
Leo, Maxim

Auentod / Kommissar Voss Bd.2


ausgezeichnet

Kommissar Daniel Voss reist mit seiner Freundin Maja zu einer Hochzeit in Polen. Doch plötzlich ist Maja verschwunden und es heißt, sie wurde entführt. Er hadert zuerst mit der polnischen Kommissarin und merkt bei ihren Fragen, wie wenig er eigentlich von Maja weiß.
Dann wird ein toter Softwareentwickler gefunden. Voss findet bei seiner Suche nach Maja immer mehr über sie heraus, was er nicht für möglich gehalten hätte. Und auch bei den Ermittlungen zum Tod des Softwareentwicklers treten plötzlich Parallelen zu Maja auf.

Kommissar Daniel Voss wird als eigenwilliger, zurückhaltender aber freundlicher Mensch mit seinen eigenen Ermittlungsmethoden dargestellt. Er war mir auf Anhieb sympathisch. Man fühlt mit ihm mit und kann sich gut in ihn hineinversetzen.

Die Ort- und Landschaften werden so ausführlich und bildhaft beschrieben, hinzukommen sogar noch geschichtliche Informationen über die Gegend im deutsch-polnischen Grenzgebiet, was ich als sehr bereichernd und interessant empfand.

Den Vorgängerband „Waidmannstod“ hatte ich nicht gelesen, was aber keinen Nachteil ausmachte. Ich kam Dank des tollen, klaren und flüssigen Schreibstils des Autors schnell in die Geschichte hinein und konnte mir einen guten Überblick über die Personen machen.
Maxim Leo hat mit „Autentod“ einen spannenden und fesselnden Krimi erstellt, bei dem auch Humor nicht fehlt. Spannung war über die ganze Zeit vorhanden, man konnte zwischendurch schmunzeln und durch die bildhafte und ausführliche Darstellung mit geschichtlichen Hintergründen der Ort- und Landschaften war man mittendrin im Geschehen und direkt vor Ort.
In diesem Krimi ist alles eingebunden, was ein guter Krimi für mich haben sollte. Spannung, Humor, private Details des Ermittlers und bis zum Schluss mitfiebern, wer der Täter ist. Einfach klasse. Auf jeden Fall weiterzuempfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2015
Wo Licht ist
Moss, Sarah

Wo Licht ist


ausgezeichnet

Elisabeth ist von ihrer Mutter lieblos und streng gläubig erzogen worden. Sie arbeitet in einem Frauenhaus und setzt sich sehr für die Armen und misshandelten Frauen dort ein.
Schonungslos wird Elisabeth’s Umgang mit ihren beiden Töchtern Ally und May dargestellt. Als religiöse Frau rechtfertigt Elisabeth die seelischen und körperlichen Misshandlungen, vor allem ihrer älteren Tochter Ally. Lieblosigkeit, Strenge, Bestrafungen, diese Dinge erfährt Ally schon in früher Kindheit und Jugend. Sie strebt nach der Liebe und Anerkennung der Mutter. Doch dann möchte sie auch auf eigenen Wunsch hin Medizin studieren, was damals für eine Frau natürlich noch undenkbar schien. Und so verlässt sie die häusliche Umgebung und die lieblose Mutter, in der Hoffnung, nun ihre Liebe und Anerkennung zu erhalten.
Sarah Moss beschreibt mitfühlend und einfühlsam die Geschichte von Ally, die es unter ihrer lieblosen Mutter Elisabeth sehr schwer im Leben hat. Eindrucksvoll wird dies um die Zeit des 19. Jahrhunderts erzählt, mit den Moralvorstellungen, Bestrafungen und Erziehungsmethoden, aber auch der medizinische Stand von damals wird wunderbar beschrieben und überzeugt realistisch aus dieser Epoche.
Mich hat zum einen der wunderbare klare und flüssige Schreibstil sowie die Charaktere dieser eindrucksvoll erzählten Geschichte von Kapitel zu Kapitel immer mehr in seinen Bann gezogen. Am Ende des Buches war ich einfach nur begeistert und berührt.
Informativ, fesselnd und mitfühlend, ein toller Roman, den ich auf jeden Fall weiterempfehlen möchte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.09.2015
Baba Dunjas letzte Liebe
Bronsky, Alina

Baba Dunjas letzte Liebe


ausgezeichnet

Alina Bronsky lässt in ihrem neuen Roman eine untergegangene Welt wieder auferstehen. Komisch, klug und herzzerreißend erzählt sie die Geschichte eines Dorfes, das es nicht mehr geben soll – und einer außergewöhnlichen Frau, die im hohen Alter ihr selbstbestimmtes Paradies findet. Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Wo der Rest der Welt nach dem Reaktorunglück die tickenden Geigerzähler und die strahlenden Waldfrüchte fürchtet, baut sich die ehemalige Krankenschwester mit Gleichgesinnten ein neues Leben im Niemandsland auf. Wasser gibt es aus dem Brunnen, Elektrizität an guten Tagen und Gemüse aus dem eigenen Garten. Die Vögel rufen so laut wie nirgends sonst, die Spinnen weben verrückte Netze, und manchmal kommt ein Toter auf einen Plausch vorbei. Während der sterbenskranke Petrov in der Hängematte Liebesgedichte liest und die Melkerin Marja mit dem fast hundertjährigen Sidorow anbandelt, schreibt Baba Dunja Briefe an ihre Tochter Irina, die Chirurgin bei der deutschen Bundeswehr ist. Doch dann kommt ein Fremder ins Dorf – und die Gemeinschaft steht erneut vor der Auflösung.

Baba Dunja ist einfach eine tolle Frau. Sie ist die erste, die ins Dorf zurückkehrt. Ihr folgen einige andere ältere Menschen, die zurück in ihre Häuser wollen. Ihre Freiheit wiederhaben wollen. Sie pflanzen Gemüse in ihren Gärten, essen ihre Tomaten und Gurken und wollen gar nicht darüber nachdenken, dass alles verstrahlt sein könnte. Baba Dunja ist über 80 Jahre alt und wird als die Bürgermeisterin im Dorf angesehen.
Sie sieht ihre erwachsene Tochter Irina alle 2-3 Jahre, ihre Enkelin Laura, die 18 Jahre alt ist, hat sie noch nie gesehen. Eines Tages kommt ein Brief von Laura, auf English, den Baba Dunja nicht lesen kann, diesen Brief aber wie einen Schatz behütet. Sie fängt sogar an, Englisch zu lernen, um endlich den Brief von Laura lesen zu können.

Da sich keine fremden Menschen ins Dorf trauen, aus Angst verstrahlt zu werden, lebt die kleine Gemeinschaft sehr abgeschieden. Aber alle scheinen sich wohl zu fühlen.

Die Idylle des Dorfes wird eines Tages gestört, als ein Fremder mit seiner kleinen Tochter auftaucht.

Baba Dunja ist einfach wunderbar, sie sieht in Jedem nur das positive, macht niemandem Vorwürfe, und stellt sich selbst und ihre Bedürfnisse in den Hintergrund.

In dem Buch finden sich viele schöne Zitate, die mich berührt haben, z.B.:
"Das ist es, was diesem Mädchen immer gefehlt hat. Sie hatte nie ein Zuhause, weil ich ihrer Mutter nicht beigebracht habe, sich im Leben wohlzufühlen. Ich habe es selbst zu spät gelernt".

Alina Bronsky schreibt poetisch, mit schönen Zitaten und mit unterschwelligem Humor diese wunderbare Geschichte um eine tolle, starke Frau. Der fließende Schreibstil ermöglicht einem das schnelle Eintauchen in diesen tollen Roman.

Für mich ein wunderschönes Buch, welches man gelesen haben sollte.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.09.2015
Schöne Seelen
Tingler, Philipp

Schöne Seelen


weniger gut

Aufgrund dieses Klappentextes habe ich mich auf eine interessante und humorvolle Geschichte gefreut. Doch leider wurde ich herb enttäuscht. Der Anfang dieses Buches war ganz amüsant, die Sterbeszene einer alten Diva aus den „besseren Kreisen“. Doch dann wurde es für mich immer schwieriger, weiterzulesen. Die Sätze wurden immer komplizierter und länger, mit englischen Phrasen unterlegt, es war einfach nicht mehr zu verstehen, was man da eigentlich gerade gelesen hatte. Einige Passagen waren amüsant, doch trösteten sie nicht über den Rest des Buches hinweg. Es wurde viel zu viel Unwichtiges und Unsinniges geschrieben, „viel gesprochen und nichts gesagt“, das wäre für mich die richtige Beschreibung.
Auch die Therapie, die Oskar für seinen Freund Viktor macht, konnte mich nicht mehr positiv stimmen oder begeistern.

Ich habe noch nie ein Buch mit nur einem oder zwei Sternen bewertet, da es mir für den Autor, der natürlich viel Arbeit, Zeit und Liebe in sein Buch steckt, ebenso für den Verlag leid tut, keine gute Bewertung zu erhalten.
Aber dieses Buch konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen oder erreichen. Ein wirklich schwieriger Schreibstil mit unendlich langen, verzwickten, komplizierten Sätzen, eine Geschichte mit zu vielen Abzweigungen, übertriebener Sarkasmus, der „alle“ oberen Zehntausend lächerlich machte und ein Zuviel der Worte, die mich erschlugen und mir trotzdem nichts sagten.

Bewertung vom 16.09.2015
Vor hundert Jahren und einem Sommer
Ernst, Jürgen-Thomas

Vor hundert Jahren und einem Sommer


ausgezeichnet

Annemie wächst bei sehr lieben Pflegeeltern auf, worunter auch Jonathan ist. Sie hat es nicht einfach in ihrem Leben. Sie trifft Jonathan Jahre später wieder und die beiden wohnen in dem Haus ihres bereits verstorbenen Pflegevaters. Dann taucht ein Fabrikant auf, der für jede Kirsche, die vor dem 15. März geerntet wird, viel Geld bezahlen will. Annemie und Jonathan kommen auf die Idee, ein Glashaus zu errichten, indem sie auch im Winter Kirschen ziehen können. Doch dann kommt der Krieg und Annemie hat wieder keine leichte Zeit mit ihrer kleinen Tochter vor sich.

Jürgen-Thomas Ernst hat in diesem Roman eine wunderschöne Liebesgeschichte gleichzeitig als historischen Roman verbunden. Der Schreibstil ist poetisch und flüssig, so dass man dieses Buch in die Hand nimmt und nicht wieder weglegen mag, weil man sofort in die schöne Geschichte eintauchen kann. Realistisch hat der Autor die damalige Zeit sowie die Moralvorstellungen der Menschen dargestellt, die Liebesgeschichte dazu wirkt authentisch und kein bisschen kitschig. Wechselnde Perspektiven geben einen tollen Einblick von den verschiedenen Personen und Begebenheiten, so dass man sich einen guten Überblick machen kann. Die Natur, die Veränderung der Jahreszeiten, die Land- und Ortschaften werden bildhaft und ausführlich beschrieben, so dass man sich alles realistisch toll vorstellen kann.
Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen, er hat mich mitgenommen auf eine wunderschöne und auch harte Reise, hat mir frühere Zeiten und deren Schwierigkeiten aufgezeigt, aber auch eine tolle Frau, die trotz harter Zeiten nicht mit ihrem Schicksal gehadert hat und immer versucht hat, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Ein tolles Buch, welches mir schöne Lesestunden bereitet hat und mich hat Träumen lassen.