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Monina83

Bewertungen

Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 03.11.2017
Unter Bestien / Countdown to Noah Bd.2
Bechert, Fanny

Unter Bestien / Countdown to Noah Bd.2


sehr gut

Meine Meinung:

Der erste Band von „Countdown to Noah“ hat mich total mitgerissen und ich konnte es kaum erwarten, zu erfahren, wie es mit Cassidy und ihren Freunden weitergehen würde.

Natürlich schließt die Fortsetzung nahtlos an Band 1 an und ich war sofort wieder in der Geschichte.

Das Buch beginnt jedoch sehr ungewöhnlich, so dass ich mir gar nicht sicher war, ob ich nicht etwas übersehen hatte, aber das ist nur ein geschickter Schachzug von Autorin Fanny Bechert, um ihre Leser in die Irre zu führen und einen Schockmoment herbeizuführen. Mir blieb jedenfalls kurz das Herz stehen und ich war wieder einmal total begeistert vom Schreibstil der Autorin, der so bildlich ist, dass man die Szenen richtig vor sich sieht und in diesem Fall einem wirklich Gänsehaut beschert.

In diesem Band gewinnt ja auch die Noah immer mehr die Oberhand und auch das setzt Fanny Bechert genial um, in dem man häufig die Gedanken der Noah lesen kann und den Kampf von Cassidy um ihre eigenen Willen hautnah miterlebt. Ich fand es richtig klasse, wie das in diesem Buch umgesetzt wurde. Endlich einmal eine Zombiegeschichte aus der anderen Perspektive. Es ist so genial einmal die Gedanken eines Zombies mitzuerleben und wie sich diese von den Menschen unterscheiden. Das ist wirklich mal etwas ganz anderes und deshalb richtig erfrischend. Ich liebe diese Idee und freute mich so, dass es davon in diesem Folgeband noch mehr gab.

Auch die Reise der kleinen Gemeinschaft bleibt durchweg spannend. Ständig lauern andere Gefahren an jeder Ecke und ich bangte so sehr um die Mission und hatte Angst, dass die vier es nicht rechtzeitig schaffen würden. Fanny Bechert hat mich also richtig mitgerissen und wieder einmal klebte ich an den Seiten. Es gibt spannende Wendungen, Gänsehautmomente, gefühlvolle Momente, die mir ein Kribbeln beschert haben, ich konnte schmunzeln, war geschockt und habe mich richtig in die Geschichte hineingesteigert.

Leider muss ich gestehen, dass mich das Ende dann sehr zwiegespalten zurückgelassen hat. Zum einen gab es diese eine Begebenheit, die in meinen Augen viel zu schnell und dann doch etwas zu emotionslos abgehandelt wurde. Ich hatte mir da ehrlich gesagt mehr erwartet und am Ende ging mir auch plötzlich alles zu schnell. Da kam der Tag X und ich dachte, jetzt kommt es … der große Knall, auf den alles hingearbeitet hat und es kommt auch ganz anders, als erwartet, aber mich hat diese Idee leider nicht befriedigt, vor allem deshalb nicht, weil in meinen Augen viele Fragen offen blieben und es mir zu „glatt“ ging. Doch ich bin grundsätzlich mehr der Typ für ungewöhnliche Enden und denke auch, dass es nicht immer ein Happy End geben muss. Vielleicht war ich deshalb etwas enttäuscht von dem Schluss, weil ich mir für diese außergewöhnliche Story auch ein außergewöhnliches Ende erwartet hatte.

Fazit:

Die Idee von „Countdown to Noah“ hat mich auch in der Fortsetzung wieder vollkommen begeistert, vor allem, da man noch mehr von der Gedankenwelt der Noahs mitbekommt und noch tiefer in die Geschichte eintaucht. Fanny Bechert hat einfach einen wundervoll bildhaften Schreibstil und riss mich auch mit den Geschehnissen richtig mit. Einzig das Ende hatte ich mir anders erwartet, da es mir für dieses außergewöhnliche Buch einfach auch ein außergewöhnliches Ende gewünscht hätte.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Bewertung vom 29.10.2017
Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung / Schicksalsbringer Bd.1
Hasse, Stefanie

Schicksalsbringer - Ich bin deine Bestimmung / Schicksalsbringer Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:

Wer hat sich noch nie gefragt, ob das Leben vorherbestimmt ist, ob die Dinge, die einem passieren Schicksal sind oder eher doch Zufall. Genau um dieses Thema dreht sich der neue Jugendroman von Stefanie Hasse und genau aus diesem Grund musste ich das Buch auch unbedingt lesen.
Im Prolog erlebt man, wie Kiera die Münze geschenkt bekommt. Danach macht man einen gewaltigen Zeitsprung und begleitet die Protagonistin bei ihrem Umzug. Ehrlich gesagt wusste ich nicht so recht, was ich von Kiera halten sollte. Einerseits hatte sie mein vollstes Mitleid für ihre Familiensituation, andererseits fand ich es doch etwas übertrieben, wie damit umgegangen wurde. Sie kam mir manchmal ziemlich naiv vor und obwohl es den Anschein hatte, als würde sie nur das Beste für alle anderen wollen, kaufte ich ihr das manchmal nicht so ganz ab.

Anfangs lernt man vor allem auch Kiera, ihre Freunde, ihre Band, ihre Familie und ihr Leben kennen. Dabei dreht sich viel um die Musik und den großen Auftritt, den sie und ihre Bandkollegen planen. Dann treten Phoenix und Hayden in Kieras Leben und sie wird zum ersten Mal so richtig mit der Liebe konfrontiert. Es ist toll, wenn man als Leser Zeit hat, sich erst einmal in der Geschichte zurechtzufinden und alle kennenzulernen, aber mir persönlich hat es etwas zu lange gedauert, bis endlich der Fantasy-Aspekt in der Geschichte auftauchte und die Story an Fahrt aufnahm. Ich habe richtig darauf gewartet und mich gefragt, wann es denn endlich richtig losgehen würde. Etwas versöhnt haben mich dabei die kursiv geschriebenen Gedanken, die manchmal am Ende eines Kapitels auftauchten und von denen man anfangs nicht wusste, wem sie gehören. Das verriet mir, dass die Geschichte auf jeden Fall noch spannend werden würde. Allerdings muss ich gestehen, dass mich das Ganze erst zum Schluss richtig mitgerissen hat. Natürlich braucht es etwas, bis alle Fäden zusammenlaufen, aber mir fehlte zwischendrin einfach die Spannung. Am Ende überschlagen sich zwar die Ereignisse und es gibt einen tollen Showdown mit einigen schönen Wendungen, so dass ich gerne weitergelesen hätte, aber bis dahin hat sich der Lesesog bei mir leider etwas in Grenzen gehalten.

Die Idee mit dem Schicksal und dem Zufall fand ich richtig klasse. Die Autorin spinnt darum eine tolle Geschichte und füllt sie zusätzlich mit Auszügen aus der Mythologie. So wird alles schön rund und man fragt sich beim Lesen zwangsläufig, woran man selbst glaubt. Ist unser Leben vorherbestimmt, haben wir das Schicksal selbst in der Hand oder sind die Dinge, die passieren doch eher Zufall? Es gefiel mir außerdem sehr gut, dass das Schicksal sowohl eine positive, als auch eine negative Seite haben kann. In manchen Zeiten fragt man sich einfach, ob man vom Pech geradezu verfolgt wird und dann geht einem alles wieder ganz leicht von der Hand. Schön, dass Stefanie Hasse auch das in ihre Geschichte eingebaut hat.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr angenehm und passt super zur Zielgruppe. Das Buch lässt sich also flüssig und entspannt lesen.

Die Liebesgeschichte ist natürlich ein typisches Klischee, wie man es momentan in vielen Jugendbüchern findet, aber das hat mich persönlich nicht wirklich gestört. Wenn man zu so einer Geschichte greift, weiß man ja eigentlich von Anfang an, worauf man sich einlässt und darf dann nicht meckern, wenn man genau das bekommt :)

Fazit:

Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht ganz der Zielgruppe entspreche, aber insgesamt habe ich der Protagonistin ihre Rolle nicht wirklich abgekauft und es dauerte mir einfach zu lange, bis so richtig Spannung aufkam. Doch die Idee der Geschichte ist wirklich super und am Schluss riss mich die Geschichte dann doch noch richtig mit, so dass ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung bin.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Bewertung vom 23.10.2017
Dämonenjagd für Anfänger / Banshee Livie Bd.1
Rademacher, Miriam

Dämonenjagd für Anfänger / Banshee Livie Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:

Der Klappentext klang so witzig und ich konnte mal etwas Humorvolles zwischen all den düsteren Dystopien gebrauchen, so dass ich mich wirklich auf „Banshee Livie“ gefreut habe.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der in der Vergangenheit spielt und dem Leser schon einmal einen kleinen Einblick in die weiteren Geschehnisse gibt, ohne jedoch zu viel zu verraten. Ich fand ihn toll, da er sofort etwas Spannung erzeugt und meine Erwartungen hochgeschraubt hat.

Danach springt man in Livies Leben. Anfangs ist sie nämlich noch sehr lebendig, was mich doch positiv überrascht hat. So kann man die Protagonistin erst einmal etwas kennenlernen und diese brachte auch den gewünschten Humor in die Geschichte, denn sie ist alles andere als eine typische Heldin. Im Gegenteil, sie ist eine junge Frau wie du und ich, mit der man sich super identifizieren kann und die eine herrlich bissige Art hat. Ich habe mich jedenfalls sofort in sie verliebt und freute mich sehr darauf, sie durch die Geschichte begleiten zu können.

Doch nicht nur die Protagonistin ist der Autorin Miriam Rademacher wirklich gut gelungen, sondern auch die Nebendarsteller. Die Familie Harrowmore ist nämlich voller skurriler und einzigartiger Charaktere. Diese verrückte Familie macht wirklich Spaß und die Autorin trumpft hier auch mit vielen originellen Ideen auf, wie man sich ums Leben bringen kann. So betrachtet man das Thema „Tod“ einmal mit anderen Augen und er verliert in diesem Buch definitiv seinen Schrecken.

Trotz all dem Humor gibt es auch eine sehr ernste Seite, die zwar in diesem ersten Teil nur kurz angerissen wurde, mich aber sehr angesprochen hat. Ich hoffe, Miriam Rademacher baut dieses Unterthema in den Folgebänden noch weiter aus. Da es aber mit den Protagonisten zu tun hat, bin ich da guter Hoffnung.

Durch den Prolog hatte ich nicht nur einiges an Humor, sondern auch an Spannung erwartet. Zwar gibt es einen Handlungsstrang, der diese Erwartungen wohl erfüllen soll, bei mir stellte sich der Nervenkitzel jedoch leider nicht ein. In meinen Augen hätte die Autorin hier mehr daraus machen können. Meine Nerven waren jedenfalls nicht besonders gespannt und für mich war die Auflösung viel zu einfach, als dass ich richtig mitfiebern hätte können.

Auch die Lovestory konnte mich nicht wirklich überzeugen. Sie ist natürlich sehr vorhersehbar, was mich jedoch nicht so sehr gestört hat. Es war eher der Umstand, dass ich sie nicht nachvollziehen konnte. Ich verstehe nicht, wie man sich in jemanden verlieben kann, den man weder sehen kann, noch von dem man wirklich etwas weiß. Einzig eine sexy Stimme und ein paar nette Gesten … das macht für mich noch keine Liebe aus. Aber da es sich hier ja um einen Fantasyroman und keine Liebesgeschichte handelt, kann man darüber auch getrost hinwegsehen.

Fazit:

Obwohl die aufgrund des Prologs entstandenen Erwartungen an Spannung leider nicht erfüllt wurden und mich auch die Lovestory nicht wirklich begeistert hat, war das Buch insgesamt gut gelungen. Die Idee ist toll, die Geschichte Dank Protagonistin voller Humor und die Charaktere wirklich originell und einzigartig. Mit Banshee Livie kann man auf jeden Fall jede Menge Spaß haben und ich freu mich schon auf weitere Bände mit Geschichten der bissigen Todesfee.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Bewertung vom 15.10.2017
Die Braut des blauen Raben
Heyd, Mariella

Die Braut des blauen Raben


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Bei Märchen kann ich ja nie widerstehen und „Die Braut des blauen Raben“ klang noch dazu so außergewöhnlich, dass ich richtig neugierig darauf war und es einfach lesen musste.

Obwohl ich den Klappentext kannte, war ich doch sehr überrascht, dass das Märchen im Jahr 1840 und dann in einem kleinen Dorf nahe Polen spielt. Die ungewöhnlichen Namen ließen mich anfangs etwas stolpern, doch als ich mich daran gewöhnt hatte, waren sie kein Problem mehr und ich muss sagen, ich fand es sogar gut, einmal nicht die üblichen amerikanischen Namen in einem Buch zu finden. Außerdem entstand durch die Zeit und den Handlungsort eine einzigartige Atmosphäre, welche wundervoll zum Inhalt des Buches passte.

Die Autorin Mariella Heyd schaffte es außerdem, mich richtig ins Buch hineinzuziehen. Mit ihren ausführlichen Beschreibungen, die jedoch so geschickt in die Geschichte hineingefügt wurden, dass sie nicht weiter störten, ließ sie geradezu einen Film in meinem Kopf entstehen. Ich sah den hohen Schnee, den Wald und seine wundervollen Wesen, die Raben und die anderen Figuren richtig vor mir, als wäre ich als Zuschauer mitten im Geschehen. Hach, das wäre wirklich ein schöner Märchenfilm.

Auch die Charaktere konnten mich durchaus überzeugen. Vor allem die Hellseherin Manteia hat es mir angetan. Sie ist eine außergewöhnliche Figur, die wirklich sehr viel Tiefgang besitzt und die mich immer wieder überrascht hat, da man sie nie ganz durchschauen kann. Doch auch Lobna und Dariusz haben sich in mein Herz geschlichen. Ich finde es immer besonders schön, wenn die Figuren nicht so oberflächlich bleiben, wenn sie nicht austauschbar, sondern einzigartig sind und damit richtig im Gedächtnis bleiben. Mariella Heyd hat das sowohl mit ihren Protagonisten, als auch mit den Nebencharakteren geschafft. Außerdem lässt sie ihren Figuren Zeit, um sich zu entwickeln, so dass sie nicht plötzlich eine totale Charakterveränderung durchmachen, sondern sich nach und nach verändern. Das fand ich richtig klasse.

Die Geschichte selbst ist durchweg spannend. Mit einigen überraschenden Enthüllungen gibt die Autorin ihrer Story immer wieder neue Richtungen, was mir wirklich sehr gut gefiel. Ich klebte richtig an den Seiten, weil ich einfach wissen musste, wie es mit Lobna, dem Junggesellen und allen anderen Dorfbewohnern weitergeht. So habe ich das Buch binnen kurzer Zeit durchgelesen.

Einzig das Ende hatte für mich einen kleinen Wermutstropfen. Zwar ist es schön rund und die letzte Wendung gefiel mir auch wieder sehr gut, aber die Lösung des Ganzen hatte ich mir etwas anders gewünscht und war mir nach dem langen „Hinarbeiten“ zu einfach und zu flach. Da hätte ich mir wirklich etwas anderes gewünscht. Trotz allem hat mir das Buch einige märchenhafte Lesestunden beschert.

Fazit:

Mariella Heyd hat mich mit diesem außergewöhnlichen Märchen wirklich überrascht. Die Atmosphäre ist einzigartig und die Charaktere bleiben einem im Gedächtnis und hinterlassen Spuren. Die Geschichte selbst ist durchweg spannend und besitzt einige tolle Wendungen. Einzig das Ende war mir nach dem langen Hinfiebern zu einfach und zu flach. Doch das ist nur ein kleiner Kritikpunkt für ein sonst rundum gelungenes Märchen.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Bewertung vom 15.10.2017
Wünscht mir Glück / Bin hexen Bd.1
Mars, Liane

Wünscht mir Glück / Bin hexen Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:

Ein Buch über Hexen ist für mich ja generell ein Muss, aber dieses hier klang einfach total ungewöhnlich und deswegen freute ich mich richtig darauf es zu lesen.

Gleich zu Beginn bekommt man einen tollen Einblick in die Hexenwelt und ich war richtig begeistert. Hier hat die Autorin Liane Mars wirklich etwas Außergewöhnliches geschaffen, denn die Magie wird von den Hexen nicht einfach so benutzt, nein, sie hat ein Eigenleben, einen eigenen Willen und macht den Hexen damit teilweise echt das Leben schwer. Hier hat die Autorin sich wirklich einiges einfallen lassen. Ich musste häufig über ihre originelle Ideen schmunzeln, da sie vor allem Anfangs mit viel Humor in ihre Welt einführt. Damit hatte sie mich richtig abgeholt und ich war total gespannt, was noch alles kommen würde.

Auch die Charaktere konnten mich voll und ganz überzeugen. Primadonna ist ebenso originell, wie ihr Name und die Welt, in der sie lebt. Ihre Haare wechseln ständig von selbst die Farbe, sie hasst die Magie, obwohl sie eine Hexe ist und auch sonst ist ihr Leben alles andere als gewöhnlich. Mit viel Biss kämpft sie sich jedoch durch und lässt sich dabei selbst von der Magie oder einem Hexenjäger nicht unterkriegen. Ich mochte Prim von Anfang an und freute mich darauf, sie durch diese Geschichte begleiten zu dürfen.

Liam ist jedoch auch ein spannender Protagonist. Er gilt hier natürlich als der Bad Boy, aber meiner Meinung nach entwickelt er sich etwas anders, als man es aus anderen Büchern gewöhnt ist. Und auch sein Hintergrund gefiel mir richtig gut, denn hier hat mich die Autorin ziemlich überrascht und in dieses sonst so humorvolle Buch doch auch eine ernste Seite eingebracht. Das führte dazu, dass ich Liams Handlungen zu 100 % nachvollziehen konnte. Endlich mal ein Charakter, der wirklich Gründe für sein Tun hat, wirklich sehr gelungen.

Die Geschichte selbst ist durchweg spannend. Nach einem netten Einstieg, durch den man die Hexenwelt etwas kennenlernt, aber bei dem sich auch gleich einige Ereignisse überschlagen, ist man sofort mitten im Geschehen und bekommt nicht einmal die Gelegenheit, sich zu langweilen. Im Gegenteil, es baut sich stetig Spannung auf und es gibt sogar einige unerwartete Wendungen, so dass ich an den Seiten klebte, da ich einfach wissen wollte, wie es für Prim, ihren Hexenzirkel und den Hexenjäger Liam ausgehen würde. Es entwickelte sich ein richtiger Lesesog bei mir, was durch den flüssigen Schreibstil noch verstärkt wurde.

Das Ende war mir dann leider etwas zu unspektakulär. Es ging plötzlich alles ganz schnell und meiner Meinung nach zu einfach und glatt. Mir hat der große Knall, der Aha-Effekt gefehlt, den ich durch die vielen originellen Ideen einfach erwartet hatte. Trotzdem gibt es ein schönes Ende, mit dem sicher viele Leser zufrieden sind.

Fazit:

Mit „Bin hexen – Wünscht mir Glück“ ist der Autorin Liane Mars wirklich ein außergewöhnliches und sehr originelles Buch gelungen. Mit viel Humor nimmt sie den Leser mit in die Hexenwelt, die so ganz anders ist, als man sie aus anderen Büchern kennt. Mich konnte sie jedenfalls richtig mit ihren Charakteren, der spannenden Story und der originellen Welt überzeugen. Einzig am Ende fehlte mir der Aha-Effekt, den ich durch all die außergewöhnlichen Ideen einfach erwartet hatte.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Bewertung vom 29.09.2017
Der Fluch der sechs Prinzessinnen. Band 01: Schwanenfeuer
Meißner, Regina

Der Fluch der sechs Prinzessinnen. Band 01: Schwanenfeuer


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Schon seit meiner Kindheit liebe ich Märchen und ich bin richtig glücklich, dass dieses Genre jetzt auch für Jugendliche und Erwachsene entdeckt wurde. Deshalb stehen Märchenadaptionen bei mir auch ganz weit oben, wenn es um neuen Lesestoff geht. Bei „Schwanenfeuer“ haben mich sowohl Klappentext, als auch Cover sofort in den Bann gezogen und ich musste es einfach lesen.

Etwas überrascht war ich, dass das erste Kapitel aus Aydens Sicht erzählt wird. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass die Geschichte aus Estelles Perspektive und vielleicht in Ich-Form geschrieben ist, doch umso mehr freute ich mich, dass die Kapitel abwechselnd erzählt werden. Dabei hat es mich auch nicht gestört, dass alles in der 3. Person geschrieben wurde, da man trotzdem die Gedanken und Gefühle der Protagonisten hautnah miterlebt.

Überhaupt gelingt es der Autorin Regina Meißner sehr gut, dem Leser die Gefühls- und Gedankenwelt ihrer Charaktere näherzubringen. Ich spürte Estelles Verzweiflung, Aydens positive Einstellung gab mir Mut, die Wut ihrer Schwestern sprang auch auf mich über und die Hoffnungslosigkeit riss mich fast selbst zu Boden. Bis jetzt dachte ich ja immer, dass die Gefühle besser transportiert werden würden, wenn das Buch in der Ich-Perspektive erzählt wird. Doch Regina Meißner konnte mich in „Schwanenfeuer“ wirklich für die Personale Erzählperspektive begeistern.

Ihr Schreibstil passt auch wunderbar zum Genre Märchen, so dass ich ganz in die Welt der Prinzessinnen, Hexen und Flüche eintauchen konnte. Trotz allem ist die Sprache flüssig und nicht ganz so schwer wie die Originalmärchen der Gebrüder Grimm. Es gibt keine altertümlichen Worte oder Begriffe, die man nicht versteht, was ich wiederrum toll fand. Es ist einfach eine moderne Version eines Märchens und lässt sich deswegen locker und leicht lesen.

Auch die typischen Elemente, die zu diesem Genre gehören findet man in „Schwanenfeuer“. Sei es die böse Stiefmutter, die Aufgaben, die es zu lösen gibt, sprechende Frösche oder den mutigen Helden. Ich liebe diese typischen Märchenmerkmale und konnte gar nicht genug davon bekommen. Die Autorin hält hier auch einiges für ihre Leser bereit, wobei ich gestehen muss, dass nicht alles für mich zur eigentlichen Geschichte gepasst hat. Manches Mal hatte ich einfach das Gefühl, der rote Faden wäre verloren gegangen. Trotzdem findet die Autorin immer wieder den Weg zurück und konnte mich wieder richtig mitreißen.

Das Ende hatte ich mir auch etwas anders gewünscht, was aber wohl eher daran liegt, dass es sich hier um den ersten Teil einer Tetralogie handelt und die Geschichte somit noch nicht wirklich abgeschlossen ist. Ich hatte mir natürlich ein richtiges Märchen-Happy-End gewünscht, auf das ich jedoch wahrscheinlich noch etwas warten muss. Oder vielleicht überrascht mich die Autorin am Ende ja nochmal so richtig ;)

Fazit:

Mit „Schwanenfeuer – Der Fluch der sechs Prinzessinnen“ ist der Autorin Regina Meißner ein richtig tolles Märchen gelungen. Sowohl der flüssig Schreibstil, als auch die personale Erzählperspektive konnten mich voll und ganz überzeugen. Auch die typischen Märchenelemente fand ich richtig klasse, hatte manchmal jedoch das Gefühl, dass der rote Faden zwischendrin etwas verloren ging. Das Ende konnte mich leider auch nicht ganz überzeugen, so dass ich einen halben Punkt Abzug gebe.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2017
Ein Zuhause für immer
Lewis, Gill

Ein Zuhause für immer


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Da ich selber mit Kindern mit Autismus gearbeitet habe, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.

Mit dem Buch wird man sofort in das Leben von Scarlet hineingeworfen und erlebt wie das Mädchen die gesamte Verantwortung in der Familie übernimmt. Anfangs weiß man lange nicht, wie alt das Mädchen ist und als ich erfuhr, dass sie erst 12 ist, war ich total erstaunt. Mir kam sie viel älter vor, fast schon erwachsen, wie sie für sich, ihren Bruder und ihre Mutter sorgt. Da liegt wirklich sehr viel Verantwortung auf dem kleinen Mädchen und ich hatte richtig Mitleid mit ihr, wobei sie das selber nicht so zu empfinden scheint. Für sie ist es normal, es ist ihr Leben und sie beschwert sich nicht einmal. Es ist erschreckend, wie diese Kinder einfach so die Rolle eines Erwachsenen übernehmen und überhaupt nicht mehr Kind sein dürfen. Leider gibt es das öfter, als uns bewusst ist und ich finde es großartig, dass die Autorin Gill Lewis dieses Thema aufgreift und so einfühlsam und authentisch darüber spricht. Mich hat Scarlets „Schicksal“ auf jeden Fall sehr berührt.

Auch Red ist ein wirklich interessanter Charakter und ich finde es sehr interessant, dass im gesamten Buch nicht ein einziges Mal der Begriff „Autismus“ vorkommt. Der Junge wird als besonders bezeichnet und man findet viele Verhaltensbeschreibung im Buch, doch es wird ihm kein Etikett aufgedrückt. Da ich selber mit Kindern und Jugendlichen in diesem Bereich gearbeitet habe, fand ich das richtig klasse. Denn es gibt nicht „das autistische Kind“. Jeder Mensch ist anders und so ist auch jeder mit Autismus anders. Reds Verhaltensweisen passen zwar in das Erscheinungsbild, wie man es überall lesen kann, aber trotzdem mochte ich es, dass er einfach so genommen wird, wie er ist. Zumindest von seiner Schwester.

Doch neben diesen beiden Themen arbeitet die Autorin noch mehr ernste Aspekte in ihre Geschichte ein: Da findet man Depressionen und Völkerwanderung, Heimat und Zugehörigkeit. Und das alles auf nur 200 Seiten. Natürlich wird dabei vieles nur angerissen, aber Gill Lewis erklärt das im Nachwort auch und ich finde, dass es sehr gut zur Geschichte passt, dass nicht alles bis ins kleineste Detail geklärt wird. Vieles soll auch einfach nur zum Nachdenken anregen und den Blick des Lesers auf diese Ereignisse schärfen. Gerade, wenn es um Kinder geht, die zu viel Verantwortung übernehmen, fällt das doch lange nicht auf, da diese es bis zur Perfektion beherrschen, ihre Situation zu verstecken.

Fazit:

Ich habe „Ein Zuhause für immer“ in einem Rutsch gelesen. Viele Aspekte werden zwar nur angerissen, aber das stört bei dieser Geschichte überhaupt nicht, denn sie soll den Leser einfach zum Nachdenken anregen und den Blick schärfen.

Gill Lewis ist es in meinen Augen wirklich sehr gut gelungen, die ernsten Themen aufzugreifen und in eine mitreißende Rahmenhandlung einzubetten. Ein Buch, das mich wirklich berührt hat.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 03.09.2017
Schatten und Licht / Riders Bd.1
Rossi, Veronica

Schatten und Licht / Riders Bd.1


gut

Meine Meinung:

Da ich die Aria und Perry – Trilogie geliebt und verschlungen habe, freute ich mich natürlich sehr auf neuen Lesestoff von Veronica Rossi und musste das Buch sofort haben.

Als ich zu lesen begann, war ich etwas verwirrt. Ich ging davon aus, dass man Gideon erst einmal kennenlernen, er dann den Unfall haben und ein Reiter werden würde. Doch der Protagonist ist bereits ein Reiter und befindet sich gerade in Gefangenschaft. Das hat mich erst einmal sehr verwirrt und ich wusste es nicht einzuordnen. Wieso ist er in Gefangenschaft und kämpft nicht gegen die Dämonen? Zum Glück löst die Autorin Veronica Rossi dieses „Geheimnis“ schnell auf und man erfährt, dass man anfangs mitten in der Geschichte steckt und Gideon dann erzählt, was alles passiert ist. So hat man zwei Erzählperspektiven. Im Hier und Jetzt schreibt Veronica Rossi im Präsens und Gideons Erlebnisse werden dann in der Vergangenheitsform erzählt. So etwas liebe ich in Büchern: Wenn man mitten in die Geschichte geworfen wird und dann mittels Rückblenden erfährt, wie es zu dieser Situation kommen konnte.

Zu Beginn fand ich es auch noch richtig spannend zu erfahren, was in all der Zeit passiert ist und wie Gideon gefesselt auf dem Stuhl gelandet ist. Man lernt die verschiedenen Charaktere auf beiden Seiten und ihre Aufgaben kennen. Doch irgendwann ist einfach die Luft raus und ich hatte das Gefühl, als würde einfach nichts passieren und die Geschichte auf der Stelle treten. Gideon und Daryn suchen zuerst die anderen Reiter und dann trainieren alle zusammen ihre Fähigkeiten. Dabei hat mir jedoch irgendwie einfach die Spannung gefehlt. Natürlich weiß man, dass die Dämonen nur auf eine Gelegenheit warten, um anzugreifen, aber das alleine macht leider noch nicht den Nervenkitzel aus. Und obwohl ich mich nicht direkt gelangweilt habe, riss es mich doch auch nicht ganz mit.

Dabei haben es mir auch die Protagonisten nicht besonders leicht gemacht. Außer Gideon scheint keiner eine Vergangenheit zu haben und auch sonst bleiben sie eher farblos. Zwar bekommt jede Figur eine eigene Rolle und die dazu passenden Eigenschaften, aber das wirkt eher aufgedrängt, als dass es die Charaktere lebendig machen würde. Manchmal musste ich zwar mit ihnen schmunzeln, aber richtig mitgefiebern konnte ich mit ihnen dann leider doch nicht. Die einzelnen Charaktere scheinen sich auch nicht so wirklich zu entwickeln, dafür passiert sehr viel in der Gruppendynamik der vier Reiter, was ich dann schon wieder sehr interessant fand.

Die Idee selbst gefiel mir auf jeden Fall sehr gut und im letzten Drittel gibt es auch einen tollen Showdown und ein paar nette Überraschungen, die dem Leser zeigen, dass Veronica Rossi es durchaus drauf hat, spannende Fantasy-Storys zu schreiben. Vielleicht muss man dieses Buch einfach als Auftakt sehen, bei dem alle Figuren in Stellung gebracht werden, um dann in den Folgebänden so richtig Fahrt aufzunehmen.

Fazit:

Die Idee von „Riders – Schatten und Licht“ gefiel mir richtig gut, aber leider dauert es sehr lange, bis die Story richtig an Fahrt aufnimmt und die Charaktere blieben mir leider ebenfalls zu blass, so dass ich nicht richtig mitfiebern konnte. Im letzten Drittel beweist die Autorin Veronica Rossi dann doch noch, dass sie es durchaus drauf hat, spannende Fantasy-Storys zu schreiben. Vielleicht ist dieses Buch auch einfach nur als Auftakt zu sehen, bei dem die Figuren erst einmal in Stellung gebracht werden, um dann in den Folgebänden zu überzeugen.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Punkte von 5.