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Das_Leseding
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Bewertungen

Insgesamt 599 Bewertungen
Bewertung vom 04.01.2021
Lady ohne Furcht und Tadel (eBook, ePUB)
Mcabbey, Lisa

Lady ohne Furcht und Tadel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Inhalt:
Samantha Fairfax flüchtet vor ihrer habgierigen Verwandschaft und vor ihrem baldigen Ehemann. Nichts und niemand kann sie zwingen dieses Scheusal zu ehelichen. Als junger Bursche verkleidet, tritt sie die Reise via Kutsche von London nach Edinburgh an und möchte in Schottland zu ihrer Tante ziehen…

Schreibstil:
Bis jetzt konnte mich Lisa McAbbey mit jedem ihrer Werke überzeugen. Auch mit ihrer Neuauflage („Die Reise nach Edinburgh„) trifft sie wieder den Nagel auf den Kopf. Kecke Dialoge, amüsante Abenteuer und eine heiße Liebschaft sind nur ein kleiner Teil der spannenden Reise. Die Beschreibungen der Landschaft und die Eigenschaften der Charaktere wirken so lebendig, als würde man in der Kutsche mitfahren. So hat eine Geschichte zu sein. Der Ausdruck ist frisch und passend.

Charaktere:
Sam ist lebenslustig, intelligent und weiß was sie will oder auch nicht will. Das macht sie zu einer starken aber auch unfreiwillig witzigen Figur, denn sie lässt kaum ein Fettnäpfchen aus.

Mister Rüpel ist ein echter Kerl und macht seinem Namen alle Ehre. Aber auch hier zeigt sich: Harte Schale, weicher Kern und urteile nicht, du kennst die Geschichte / das Päckchen nicht, welches die Person zu tragen hat.

Die anderen Charaktere sind auf ihre Art sympathisch bis unsympathisch. Alle haben ihre Macken, welche aber zu ihnen passen. Die Figuren leben einfach und das ist es, was eine gute Geschichte ausmacht.

Cover:
Das Cover passt zur Geschichte.

Fazit:
Eine lesenswerte, romantische Liebesgeschichte mit vielen kleinen und großen Abenteuern. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung an alle Fans von historischen Romanen, denn die Geschichte spielt zu Zeiten von König Georg II und dem Jakobitenaufstand.

Bewertung vom 04.01.2021
Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre   Erotischer SM-Roman
Kerry, Katy

Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre Erotischer SM-Roman


sehr gut

Inhalt:
Elena ist Staatsanwältin. Sie ist gut, sogar sehr gut und sie geht mit aller härte gegen Verbrechen im BDSM Bereich vor. Denn in London ist es verboten einem anderen Menschen Schmerzen zuzufügen – auch wenn die andere Partei es möchte. Als Elena dann Jeremy kennen lernt, zerbricht ihre heile Welt, denn ihr Liebhaber steht auf DS-Beziehungen und möchte von Elena dominiert werden und mit ihr die Welt der SM erkunden…

Schreibstil:
Katy Kerry holt den Leser ganz soft ab. Sie erklärt sehr detailiert was ihre Protagonisten fühlen, wie sie leben und was sie tragen (Klamottenbeschreibungen mit Markennamennennung und das auch noch in kursiv geschrieben). Hier muss ich ehrlich sagen, dass mir diese vielen Details und genauen Beschreibungen einfach zu viel war. Hier hätte ich mir eher kürze gewünscht. Was bei 600 Seiten Buch auch möglich gewesen wäre. Die Geschichte startet auch sonst sehr weich, es erinnert an eine absolute Liebesgeschichte, was der Klappentext nicht vermuten lässt. Aber genau hier liegt wohl die Würze der Geschichte – das Aufzeigen der Vanillabeziehung – des normalen und dann folgt nach einem Drittel der Geschichte die Einführung in die BDSM-Welt. Die Zerrissenheit von Elena wird deutlich und die Frage „Wie wird sie weiter verfahren?!“ Zum Ende hin gibt es natürlich noch den großen Showdown, welcher recht spannend gestaltet ist.

Die Ausdrucksweise ist angemessen / gesittet ebenso die Praktiken. Hier geht es mit Stil zur Sache und das Niveau der Charaktere wird auch beim Sex gehalten.

Charaktere:
Die Figuren wirken trotz der ganzen Beschriebungen unnahbar, aber ggf liegt es genau daran. Sie sind nicht wirklich greifbar, weil das Kopfkino nicht anspringt? Trotzdem leben sie auf eine Art und ihre Handlungen wirken realistisch.

Cover:
Das Cover ist genial und passt zur Geschichte.

Fazit:
Der Klappentext verspricht einen SM Roman, welchen man aber erst ab Seite 150 bekommt, dies könnte für Verwirrung sorgen, danach geht es aber spannend weiter und die Geschichte nimmt fahrt auf. Mich hat „Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre“ gut unterhalten und ich vergebe 4 Sterne. Einen Stern ziehe ich aufgrund der vielen Details ab. eine Leseempfehlung spreche ich an alle Leser der erotischen Literatur aus, hier ist für viele etwas dabei.

Bewertung vom 04.01.2021
Der Vampir in meinem Bett / Argeneau Bd.16
Sands, Lynsay

Der Vampir in meinem Bett / Argeneau Bd.16


ausgezeichnet

Inhalt:
Carolyn macht mit ihrer alten Studienfreundin Bethany Urlaub in einem Luxusresort. Dort arbeitet ihre gemeinsame Freundin Genie und zu dritt wollten sie ein paar schöne Tage verbringen. Doch alles kommt anders. Genie muss viel arbeiten und Bethany wird krank. So bleibt Carolyn nichts anderes übrig als ihre freie Zeit mit dem gutaussehenden Musiker Christian Notte zu verbringen. Das schlimme daran, mit ihren 42 Jahren hält sich Carolyn zu alt für den charmanten Unsterblichen ….

Schreibstil:
Wie immer schreibt Lynsay Sands mit viel Witz und Erotik. Einziges Manko, die Geschichte verläuft zu konstruiert und ist damit nicht immer logisch nachvollziehbar. So ist das Kennenlernen von Carolyn und Christian viel zu einfach. Die Entwicklung der Liebe ist zwar über das ganze Buch hinweg am entstehen, aber die erste Sequenz des zusammenkommens ist absolut nicht nachzuvollziehen. Gleiches auch am Ende, als der Komplott gegen Carolyn gelüftet wird, wirft Rätsel und Ungereimtheiten auf. Dennoch ist die Geschichte schnell und schön zu lesen und wer über ein paar kleine logische Fehlgriffe hinwegsehen kann, hat auch Freude an diesem Buch. Der Ausdruck und die Handlung sind gewohnt im Argeneau-Stil.

Charaktere:
Bereits bei Band 9 – Vampire sind die beste Medizin habe ich mir ein Solo von Christian Notte gewünscht und es im 16. Band endlich bekommen. Dem armen Christian stand auch wirklich eine tolle Lebensgefährtin zu! Christian ist ein sehr sympathischer Kerl, welcher sich über die Zeit treu geblieben ist. Nett, zuvorkommend und witzig kann er sich gegen seine Eltern durchsetzen.

Marguerite ist ja meine absolute lieblings-Argeneau und macht sich in diesem Band noch mehr Freunde. Sie befindet sich mit ihrem Lebensgefährten Julius in den Flitterwochen und ermöglicht so ihrem Sohn Julius die Chance auf seine Lebensgefährtin. Die „alte“ Kupplerin geht sehr in ihrem Leben auf und bleibt eine wundervolle Frau und Mutter.

Julius ist ein Urgestein und hat sich ebenfalls nicht verändert. Seine Art mit Konflikten umzugehen ist einfach genial witzig und es macht absolut Spaß ihn in mitten seiner Familie zu erleben. Die Reibereien mit Christian gehören da schon fast zum guten Ton.

Carolyn ist eine sympathische Lebensgefährtin für Christian. Sie haben es verdient sich gegenseitig zu haben. Ihre Ängstlichkeit zurückgestoßen zu werden ist greifbar und wurde hervorragend dargestellt.

Bethany und Genie sind zwei Freundinnen, welche man nicht wirklich braucht. Die eine dumm wie ein Meter Feldweg, die andere viel zu wenig für eine Freundin da. Beide wirkten unsympathisch und egoistisch, was wahrscheinlich durch das selbstlose Verhalten der Unsterblichen noch drastischer erschien.

Cover:
Das Cover passt zu den anderen Büchern und sehr gut zur Geschichte.

Fazit:
Eine schöne Geschichte über die Liebe, Geld, Hass und Eifersucht. Einzig das schnelle „zusammenkommen“ der Charaktere und das eigenartige Ende haben mich irritiert, sonst passte einfach alles. Daher gibt es nur 4 Sterne für diesen Band und eine Leseempfehlung für alle Fans der Reihe.

Bewertung vom 04.01.2021
Unterleuten
Zeh, Juli

Unterleuten


ausgezeichnet

Zitate:
S. 22 […] Ein Mensch konnte niemals genug Land besitzen – so viel hatte sie ihre neue Existenz im provinziellen Paralleluniversum bereits gelehrt. […]
S. 58 […] Sie glauben gar nicht, wie viele Pferdebesitzer keine Ahnung haben, wie man mit diesen Tieren umgeht. Das ist so, als würde jemand, der Kupplung und Bremse nicht unterscheiden kann, einen Formel-1-Wagen kaufen. […]
S. 84 […] Schon immer hatte [er] die Auffassung vertreten, dass er lieber zehn Männer zu Feinden hätte, als eine einzige Frau. […]
S. 160 […] In Wahrheit war jeder froh, wenn er nichts entscheiden und folglich auch nichts verstehen musste. Auf diese Weise ersparte man sich das anstrengende Nachdenken über komplizierte Sachverhalte und behielt trotzdem das Recht, sich nach Herzenslust zu beschweren. […]
S. 481 […] Bäume konnten weder weglaufen noch kämpfen. Sie waren dazu verurteilt, zu wachsen und zu sterben, wie es dem Menschen gefiel. […] Der Holzernte wohnte etwas Unfaires inne. Er tötete Wesen, die älter waren als er selbst [und] [n]ichts von dem, was er heute in seinen Wäldern pflanzte, würde er aufwachsen sehen.
S. 568 […] Sie dachte immer nur bis zum nächsten Vorwurf. So überzeugt war sie von der Existenz eines Optimalzustands, dass sie überall nur Defizite sah, sogar dann, wenn sie gewann. […]
S. 630 […] Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat.[…]

Inhalt:
Unterleuten ist ein kleines Dorf in Brandenburg. Hier wird noch alles unter den Leuten selbst geregelt. Blöd nur, dass sich nun auch zugezogene als Einheimisch fühlen und das Dorfleben damit ganz schön aufmischen …

Meine Meinung:
Juli Zeh hatte mich bereits mit der ersten Seite in ihren Bann gezogen. Unterleuten ist ein typischen brandenburgisches Dorf (eine Kneipe, eine Kirche und viele kleine Häuser) mit seinen schrulligen Einwohnern. Die Charaktere im Buch sind so natürlich und scheinen vom Dorf direkt ins Buch gewandert zu sein. Auch wenn es hier viele Personen gibt, denen immer ein Kapitel gewidmet ist (um die Sicht desjenigen darzustellen) ist es sehr leicht den Überblick zu behalten. Die Ausdrucksweise ist gut, so wählt Juli Zeh immer die passenden Worte und hat dabei einen guten Stil.

Besonders beeindruckt hat mich die Aktualität des Buches. 2016 geschrieben, mit der Handlung von 2010 und dennoch als wäre es gerade erst passiert. Der Mauerfall und die Probleme sind so weitreichend und lebendig geschildert, dass sie auch über 25 Jahre später noch eine Brisanz haben – auf eine Art sehr erschreckend. Die Geschichte in Unterleuten schildert eindrucksvoll, dass […] jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat.[…] Zitat S. 630.

Fazit:
Erschreckend, traurig, witzig, dörflich. So könnte „Unterleuten“ zusammengefasst werden. Mit einer Prise Arroganz und Gewalt abgerundet und nachdenklich im Abgang. Daher ist es nicht leicht eine Leseempfehlung auszusprechen. Ich empfehle dennoch allen Dörflern sowie allen potentiellen Dörflern (die Landflucht beginnt und es stehen immer mehr Häuser zum Verkauf), dieses Buch zu lesen. Schon allein um ggf. Fehler zu vermeiden. Man weiß ja nie mit wem der Nachbar und so weiter

Bewertung vom 04.01.2021
Rendezvous mit einem Vampir / Argeneau Bd.15
Sands, Lynsay

Rendezvous mit einem Vampir / Argeneau Bd.15


weniger gut

Inhalt:
Harper trauert um seine verstorbene Lebensgefährtin. Als Marguerite nun ihre Nichte Drina zu Harper schickt, löst sich die dunkle Wolke über ihm langsam auf …

Schreibstil:
Was ist denn hier passiert? Normalerweise finde ich bei Lynsay Sands sehr wenige Kritikpunkte, aber bei diesem Buch lief wohl einiges schief. Einige Namen wurden während der Geschichte falsch geschrieben, so wurde aus dem Polizeichef „Teddy“ ab und an ein „Terry“ und aus der Stadt „Windsor“ ein „Winston“. Auch die Ausdrucksweise ließ zu wünschen übrig. So eskalierte Drina – für mich ohne nachvollziehbaren Grund – und betitelte einen Kollegen als billigen Hurensohn und dies mehrmals in einem Absatz. Dann handelt dieses Buch ausschließlich von Sex. Ich lese gerne erotische Bücher, aber von der Argeneau-Reihe habe ich so einen heftigen Porno nicht erwartet. Drina und Harper treiben es wirklich wie die Karnickel – ist ok, liest sich ja nett. ABER: die 15-jährige Stepfanie ist fast immer anwesend. Die kleine wurde frisch gewandelt, kämpft mit der neuen Situation eine Edentate zu sein und muss dann auch noch die Lüsternheit der anderen ertragen und geht dann so super cool damit um, dass alle um sie herum wie die irren Sex miteinander haben? Das finde ich moralisch echt verwerflich!

Charaktere:
Ich mochte weder Drina noch Harper. Zu beginn war Drina mir irgendwie sympathisch, weil ich ihre Art der starken Persönlichkeit mochte. Später versuchte sie grundsätzlich alles mit Sex zu lösen, was einfach nur dämlich war. Harper hingegen machte von Anfang an den Eindruck eines verweichlichten Mannsbildes, der – typisch triebgesteuert – auf alle Reize von Drina ansprang.

Sympathisch blieben die anderen Argeneaus sowie der dunkle Russe.

Cover:
Das Cover passt zur Geschichte sowie zu den anderen Büchern der Reihe.

Fazit:
Ein schlechtes Buch der Reihe, welches – so glaube ich – auch ausgelassen werden kann. Viel neues erfährt der Leser nicht. Daher gibt es nur 2 Sterne und eine Leseempfehlung nur an Fans der Reihe.

Bewertung vom 09.03.2020
Es beginnt / Beastmode Bd.1
Wekwerth, Rainer

Es beginnt / Beastmode Bd.1


schlecht

Inhalt:
5 Jugendliche, so unterschiedlich wie Tag und Nacht, kommen an einem geheimen Ort zusammen und sollen die Welt retten ...

Schreibstil:
Es zieht sich einfach alles ungemein. Selbst der Einstieg war lahm und wenn etwas spannendes hätte kommen können, stand leider nur "das kommt später" - so kann man als Autor auch Seiten füllen - Zur Auflösung: nein es wurde NICHT später erklärt! Achso, es kommt ja noch ein Buch ggf dann da. Der Cliffhanger am Ende lässt aber auch da keine großen Dinge erahnen. Der Ausdruck ist für ein Jugendbuch passend, aber nicht originell.

Charaktere:
Alle (!) sind konstruiert, sie sind unsympathisch, langweilig und machen einfach. Sorry, aber wenn jemand die Welt retten soll, dann hinterfragt man doch einiges. Die Erwachsenen im Buch sind genauso geistlos. Auch hier wird nur ausgeführt, warum und wieso ist unklar.

Cover:
Das Cover ist sehr schön gestaltet und auch die Haptik ist angenehm.

Fazit:
Keine Leseempfehlung aufgrund der unsympathischen Charaktere und der sich ziehenden Geschichte, daher auch nur einen Stern.

Bewertung vom 13.11.2019
Lass zu, was dich groß macht
Lindenau, Ilona

Lass zu, was dich groß macht


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Es ist sehr schwer dieses Buch zu beschreiben. Ich habe es schon weiterempfohlen, als ich noch beim Lesen war und konnte nur sagen „kauf das, das ist der Wahnsinn!“. Nun habe ich es schon seit über einer Woche ausgelesen und bin immer noch nicht schlauer, wie ich das Werk in Worte packe.

Der Einstieg ins Buch ist sehr leicht, es geht um die „inneren Saboteure“. Wie uns unser „Selftalk“ dazu bringt an uns und allem zu zweifeln. „Du bist nicht gut genug“, „du schaffst das nicht“ etc. das hat bestimmt jeder schon gehört bzw. gedacht.
Jede andere Technik (sei es von Motivationstrainern, Affirmationskarten etc) würde uns nun suggerieren, einfach zu sagen „ich bin gut und glücklich“. Dies wirkt wie abgedroschene Phrasen und genau dies ist es auch. Unser Unterbewusstsein erkennt, dass wir ihm etwas vorgaukeln. Denn wenn wir die positiven Affirmationen glauben würden, dann wäre der Selftalk der inneren Saboteure doch schon vorbei. Unser Unterbewusstsein ist also so clever unsere eigene Wahrheit zu erkennen und diese wiederzugeben. Ein Teufelskreis!

Die Autorin beschreibt genau dieses Szenario auf S. 66 […] Wie ich damals zum Beispiel an meinem Schlafzimmer-Spiegel einen Zettel mit der Botschaft befestigte:“Ich bin glücklich“ oder „Bewertungen sind mir egal“. Obwohl das möglich sein könnte, erkannte mein Unterbewusstsein:“Total gelogen!“. […] Und genau hier setzt Ilona Lindenau an. Sie erklärt die Funktion des Unterbewusstseins und zeigt Strategien wie man die inneren Saboteure zum Schweigen bringt und stattdessen seine eigenen Stärken hervorholt.

Das Thema des Selftalk war für mich neu. Denn die „Power-of-Words-Methode“ ist einfach einzigartig. Sie lässt den Selftalk im Hirn zu, prüft diesen auf Wahrheitsgehalt und entwickelt dann Strategien, um den Selftalk in anderer / positiver Form zuzulassen. So können Denkmuster aufgebrochen und nachhaltig verändert werden.
Sich mit dem inneren Kritiker zu befassen ist ein spannender und konstruktiver Prozess, der umgehend positive Wirkung zeigt.

Fazit:
Ein must read für jeden! Egal ob die inneren Saboteure gerade aktiv sind oder nicht, allein schon um zu verstehen wie das Unterbewusstsein wirkt, wirkt Wunder. Daher gibt es volle 5 Sterne!

Bewertung vom 05.11.2019
Neun Fremde
Moriarty, Liane

Neun Fremde


gut

Inhalt:
Ein Wellness-Resort bietet etwas völlig neues: Eine Neugeburt des Körpers und der Seele nach einer 10-tägigen Reinigung. Kling abstrus, das ist es auch, denn die Therapeuten kennen und nutzen neue Wege, um ihre Gäste neu zu sortieren …

Schreibstil:
Jeder Charakter bekommt seine eigene Erzähllinie, so bekommt der Leser immer die Gedanken und Gefühle des einen Protagonisten ausführlich mit. Dadurch laufen allerdings viele Handlungsstränge nebenher und gerade der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die Handlung bekommt durch die ganzen persönlichen Gedanken aber auch längen, denn der eine Charakter denkt und fühlt und im nächsten Kapitel gibt ein anderer seine Gedanken zum gleichen Thema preis und die Situation wiederholt sich. Das ist teilweise echt anstrengend aber auch interessant, weil gerade die innere und äußere Wirkung stark abweichen kann. Der Spagat zwischen den beiden (Gedanken und Realität) ist gut dargestellt, aber etwas weniger wäre schön gewesen. Im Allgemeinen hätte das Buch auch in allem weniger haben können. weniger Drama, weniger abgedreht und weniger Klischee.

Charaktere:
Alle Klischees sind abgedeckt. Es gibt keine plötzlichen Wendungen, sie entwickeln sich nicht, sind eher stoisch und wirken teils stark konstruiert.

Cover:
Das Cover ist genial! Diese Abgeschiedenheit wirkt erdrückend und wohltuend zugleich. Das birgt Spannung.

Fazit:
Starker Einstieg mit abgedrehtem Ende, hier war es eindeutig zu viel des guten. Die Geschichte hat gute Ansätze mit Burnout, Trauerbewältigung und Verlust (auch beruflich) umzugehen, aber im wesentlichen ist es zu abgedreht. Ich vergebe 3 Sterne für eine nette Unterhaltung mit guten Ansätzen.

Bewertung vom 05.06.2019
ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
Redondo, Dolores

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL


sehr gut

Inhalt:
Eine Liebe zwischen zwei Männern, die ein schlimmes Ende findet. Alvaro stirbt bei einem Autounfall in Galicien, dabei sollte er doch in Barcelona sein. Sein Mann Manuel versteht die Welt nicht mehr, hat Alvaro ein Doppelleben geführt? 

Schreibstil:
Berührend und ergreifend schreibt Dolores Redondo über den Verlust, die Liebe und dunkle Familiengeheimnisse. Mich hat die Handlung von der ersten Seite an gepackt. Zwischendrin verstrickt sich die Autorin allerdings in Details und das zieht die Handlung etwas in die Länge, hier wäre weniger mehr gewesen. Das Ende ist wieder sehr schön und die Auflösung perfekt!

Charaktere:
Sie leben, sie entwickeln sich und sie haben Marotten, also genau so wie wir alle. Das macht sie natürlich mehr oder weniger sympathisch. Schön ist, dass sie wirklich so existieren könnten. 

Cover:
Das Cover ist sehr schön, wirkt allerdings sehr traurig - was die Geschichte auch stellenweise ist.

Fazit:
Teilweise ein bisschen lang, aber im großen und ganzen sehr bezaubernd, traurig und lebendig. Wer Geschichten von Familiengeheimnissen und fernen Ländern mag, wird mit diesem Buch sehr glücklich. Von mir gibt es 4 Sterne für ein angenehmes Lesevergnügen.