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Baerbel82

Bewertungen

Insgesamt 910 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2022
City on Fire Bd.1 (eBook, ePUB)
Winslow, Don

City on Fire Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Murphys gegen Morettis

Goshen Beach, Rhode Island, August 1986: Wir lernen Danny, Pat und ihre Gang kennen. Sie sind Kleinkriminelle und machen ihr Geld mit Raub, Schmuggel und Schutzgelderpressung. Danny ist mit Pats Schwester Terri verheiratet.
Der Auftakt zu Don Winslows neuer Trilogie ist ein großes Drama, ein Werk, in der Tradition von Mario Puzos „Der Pate“. Zwei Banden, die eine irisch, die andere italienisch, kontrollieren in Providence, Rhode Island, gemeinsam das organisierte Verbrechen - bis die Liebe zu einer Frau mörderische Entwicklungen auslöst.
Ich habe fast alles von Don Winslow gelesen. Aber dieses Buch gehört meiner Meinung nach nicht zu seinen besten. Über weite Strecken empfand ich es als langatmig und langweilig. Die Schilderung von nackter Gewalt reicht eben nicht, um Spannung zu erzeugen.
Zudem unsympathische Protagonisten. Denn auch Danny, unser Held, und seine Familie sind kriminell. Last but not least endet Band 1 mit einem fiesen Cliffhanger, der wohl Lust auf den nächsten Band machen soll.

Fazit: Großes Drama über den Krieg zweier Gangsterfamilien. Gut, für mich aber nicht das beste Buch des Autors.

Bewertung vom 14.06.2022
Als das Böse kam (eBook, ePUB)
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam (eBook, ePUB)


schlecht

Es war einmal...

…ein Mädchen, das war 16 Jahre alt und hieß Juno. Juno lebte in völliger Isolation tief in den Wäldern einer kleinen Insel in einer Blockhütte, zusammen mit Mutter, Vater und ihrem kleinen Bruder Boy.
Juno und Boy verbringen die Zeit mit Fischfang, Kuchenbacken und sonntäglichen Gesellschaftsspielen. Und in ständiger Angst. Denn schon auf der anderen Uferseite lauert das Böse. Wenn Besuch kommt müssen sie sich verstecken. Bei Alarm versammeln sich alle in einem unterirdischen Schutzraum. Kein Wunder, dass die Kinder an Flucht denken.
„Als das Böse kam“ von Ivar Leon Menger liest sich eher wie ein Märchen, nicht wie ein packender Thriller. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Juno. Sie kommt ziemlich naiv und kindlich rüber.
An Begriffe wie Nordland, Südland, Fremdlinge und Wächter muss man sich erst einmal gewöhnen. Auch die Story vermochte mich nicht zu überzeugen. Zudem ist der Schreibstil einfach.
Schade, denn die Inhaltsangabe ließ auf einen spannenden Thriller hoffen. Aber mit diesem Buch konnte ich leider überhaupt nichts anfangen. Deshalb habe ich nach Kapitel 9 entnervt aufgegeben und abgebrochen.

Fazit: Abgebrochen. Leider war es so gar nicht meins.

Bewertung vom 09.06.2022
Forsberg und der Tote von Asperö / Frederik Forsberg Bd.2 (eBook, ePUB)
Tomasson, Ben

Forsberg und der Tote von Asperö / Frederik Forsberg Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Vergangenheit holt einen immer ein

„Forsberg und der Tote von Asperö“ von Ben Tomasson ist der zweite Fall für den schwedischen Kommissar Frederik Forsberg aus Göteborg. So gut der Vorgänger „Forsberg und das verschwundene Mädchen“ auch war, der neue Krimi ist noch besser, spannender. Worum geht es?
Jessica hat für ihren Mann Julius und ein befreundetes Ehepaar, Daniela und Kai, sowie zwei weitere Personen, Pia und Steffen, einen Urlaub auf der kleinen, idyllischen Insel Asperö im Schärengarten Göteborgs organisiert. Gruppendynamik pur! Doch dann wird Julius ermordet aufgefunden. Er wurde brutal mit 18 Messerstichen getötet. Heftige Emotionen!
Forsberg und seine Kollegin Anna Jordt übernehmen die Ermittlungen vor Ort...
Ben (Kryst) Tomasson hat einen wirklich packenden Schweden-Krimi geschrieben, der für Gänsehaut sorgt. Neben dem Setting lebt der Krimi vor allem von der gelungenen Figurenzeichnung des Kommissars. Forsberg ist ein Mann mit viel Empathie, nicht nur für sein Team. Polizisten scheinbar von der Resterampe, die nichts zu verlieren haben, weil sie schon alles verloren haben.
Der Autor entführt den Leser in tiefe menschliche Abgründe. Besonders die Erzählung aus der 3. Person gibt Rätsel auf. Es geht um Mobbing, häusliche Gewalt, Streit ums Geld, aber auch um Selbstjustiz. Wie so oft liegt das Motiv in der Vergangenheit. Eine Geschichte, voller Emotionen und Spannung - und nicht vorhersehbar. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung.

Fazit: Fall Nr. 2 für Forsberg und sein Team. Noch besser, spannender als der Vorgänger.

Bewertung vom 06.06.2022
Nur du und ich (eBook, ePUB)
Rensburg, Laure Van

Nur du und ich (eBook, ePUB)


sehr gut

Wer wird überleben?

„Nur du und ich“ von Laure van Rensburg habe ich mit großer Freude gelesen. Die Geschichte von Ellie, einer Collegestudentin, und Steven, einem Literaturprofessor. Der Einstieg hat mir gut gefallen. Das Ende wird quasi vorweggenommen. Wie konnte es dazu kommen?
Steven ist älter, viel älter als Ellie. Gemeinsam fahren sie in ihren ersten Kurzurlaub: drei Tage in einer abgelegenen Hütte im Wald, umgeben von Schnee und ohne Handyempfang. Ein romantisches Wochenende zu zweit?
Bald ist klar, dass beide ein dunkles Geheimnis hüten und, dass einer von ihnen das Wochenende nicht überleben wird. Denn nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll.
Laure van Rensburg erzählt die Geschichte einer toxischen Beziehung, abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonisten. Während ein dritter namenloser Erzähler Fragmente beisteuert, deren Zusammenhänge sich erst allmählich erschließen.
Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil. Danach eine überraschende Wendung. Der Leser wird auf eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt. Als dann im späteren Verlauf alles klar zu sein scheint, nimmt die Handlung ein unerwartetes Ende.
„Nur du und ich“ ist spannend und unterhaltsam. Es geht um Besitz und Demütigung - und um Rache. Kaum zu glauben, dass es sich um einen Debütroman handelt.

Fazit: Ein fesselnder Thriller über ein wichtiges Thema.

Bewertung vom 06.06.2022
Das Letzte, was du hörst (eBook, ePUB)
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nichts für schwache Nerven

„Das Letzte, was du hörst“, der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat mich begeistert! Der Autor geht gleich in medias res: Damals: Ein Mann, der seine Frau schlägt, ein Junge, der sich unter dem Bett verkriecht. Heftig!
Danach lernen wir die Journalistin Roya kennen. Sie hat einen Autounfall, weil sie Martina retten will. Doch jede Hilfe kommt zu spät. Und dann ist da noch Sarah. Sie ist süchtig nach dem Podcast «Hörgefühlt» von Marc Maria Hagen.
Wo ist die Verbindung? Kann Kommissarin Carola Barreis Licht ins Dunkel bringen?
Einerseits handelt es sich um einen typischen Winkelmann: Es geht um Gefahren, die im Internet, in den sozialen Netzwerken lauern im Allgemeinen - und im Speziellen um Podcaster und Influencer, die den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Andererseits erzählt der Autor uns eine Geschichte, die häusliche Gewalt thematisiert.
Carolas Suche nach den Motiven und Hintergründen der vermeintlichen Morde und Selbstmorde entwickelt sich zu einer atemraubenden Tour de Force, die nicht nur ihr Leben aus der Bahn wirft. Und, wenn man denkt, die Geschichte ist zu Ende, dann geht sie erst richtig los.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Carola ist mir sofort ans Herz gewachsen. Sie ist eine toughe Frau. Paul Müller, ihr Freund und Rechtsmediziner, kommt ebenfalls sympathisch rüber. Beide haben einen trockenen, manchmal schwarzen Humor.

Fazit: Der Thriller ist die perfekte Lektüre für ein langes Wochenende.

Bewertung vom 06.06.2022
Todeslied / Kira Lund Bd.2 (eBook, ePUB)
Neumann, H. Dieter

Todeslied / Kira Lund Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein gut gehütetes Geheimnis

„Todeslied“ von H. Dieter Neumann ist der zweite Band einer Krimireihe mit der jungen Videojournalistin Kira Lund, die im deutsch-dänischen Grenzland zwischen den Meeren verortet ist. Worum geht es?
Bei der Generalprobe für den Auftritt eines bekannten norddeutschen Kammerchors in Dänemark wird die Sopranistin Susanna von Hohenmarschen vermisst und bleibt verschwunden. Zwei Wochen später entdecken Urlauber ihre Leiche.
Sowohl der Gatte, als auch die Tote haben etwas zu verbergen. Helene Christ von der Flensburger Mordkommission ermittelt. Aber auch Kira zieht eigene Erkundigungen ein. Bald steht fest, dass das Motiv in der Vergangenheit zu suchen ist.
H. Dieter Neumann hat seinen neuen Krimi mit viel Küstenflair in Szene gesetzt. Über das Wiedersehen mit Kira, Helene und Hund Ditch habe ich mich gefreut. Denn sie sind mir inzwischen ans Herz gewachsen.
Der Fall plätschert eine Weile vor sich hin. Erst ganz am Ende nimmt die Geschichte Fahrt auf und mündet in einen spannenden Showdown. Nichtsdestotrotz werde ich die Fortsetzung lesen, so es denn eine geben wird.

Fazit: Fall Nr. 2 für Kira und Helene. Gut, aber nicht so gut wie der Vorgänger.

Bewertung vom 24.05.2022
Der Rätselmann
Haller, Elias

Der Rätselmann


ausgezeichnet

Rätsel über Rätsel für Arne Stiller

„Der Rätselmann“ von Elias Haller, der vierte Fall für den Dresdner Krypotologen Arne Stiller, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn das Buch ist nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch herausfordernd und anspruchsvoll. Wie immer geht es blutig zur Sache.
Dresden, im Winter 1947. Eine Familie wird vom »Rätselmann« mit dem Tod bedroht.
Dresden in der Gegenwart. Ein pensionierter Polizeipräsident wird brutal ermordet und zur Schau gestellt. Am Körper des Toten wird eine Postkarte mit einem chiffrierten Text entdeckt. Ist der Rätselmann zurückgekehrt? Arne Stiller gibt alles, kann jedoch weitere Morde nicht verhindern...
„Der Rätselmann“ ist nichts, was man mal so eben nebenbei lesen kann. Viele Rätsel gilt es zu lösen, Codes zu knacken und Morsezeichen zu entschlüsseln. Im Mittelpunkt steht hierbei eine Enigma, eine Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg.
Zahlreiche Rückblicke in die Vergangenheit sorgen für neue Erkenntnisse beim Leser und erhöhen so die Spannung. Bei den am Kapitelende verwendeten Cliffhangern ist stets unklar, ob sich die Situation verschärft oder entspannt.
Über das Wiedersehen mit Arne, Inge und Martina habe ich mich sehr gefreut. Die Figuren sind authentisch und doch auf ihre Art anders. Mit diesem Ermittlerteam wird es nie langweilig. Daher sieht man voller Vorfreude dem nächsten Fall entgegen.
Viele falsche Fährten und akribische Polizeiarbeit, das ist genau mein Fall. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Das Ende überrascht. Last but not least das Dresden-Flair macht das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Fazit: Fall Nr. 4 für Arne Stiller. Informativ und packend!

Bewertung vom 13.05.2022
Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2 (eBook, ePUB)
Meyer, Chris

Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

What a Wonderful World

„Der-Zoom-Killer“ von Chris Meyer ist nach „Der Blutkünstler“ der zweite Fall für den Kölner Profiler Tom Bachmann vom LKA Bonn. Worum geht es?
Ein schwarz gekleideter Mann hat sich in eine Videokonferenz gehackt, Porno-Produzent Bode vor laufender Kamera mit einem Messer traktiert und ihm schließlich die Kehle durchtrennt. Wo liegt das Motiv? Handelt es sich um einen Rachefeldzug?
Chris Meyer hat seinen neuen Thriller packend in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Auch der Ekelfaktor ist wieder sehr hoch, als weitere Opfer höchst unappetitlich zugerichtet werden.
Zudem ist Toms ehemals bester Freund Aaron wieder mit von der Partie und mordet sich in einen wahren Blutrausch. Wenn eine Geschichte spannend ist, braucht der Leser keine effektheischenden Anspielungen, wie Nekrophilie und Kannibalismus, um am Ball zu bleiben.
Immer mal wieder sind Rückblicke in das Jahr 1991 eingestreut. Man erfährt mehr Details aus Toms Vergangenheit. Das Ende überrascht.
Alles in allem hat mir „Der-Zoom-Killer“ besser gefallen als der Vorgänger. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung.

Fazit: Besser als der Vorgänger. Definitiv nichts für Zartbesaitete!

Bewertung vom 12.05.2022
Schmelzpunkt
Harlander, Wolf

Schmelzpunkt


ausgezeichnet

Wenn das Eis schmilzt

„Schmelzpunkt“ ist für mich das bisher beste Buch von Wolf Harlander. Schauplätze sind Spitzbergen, Island und vor allem Grönland. Worum geht es?
In der Arktis ist es viel wärmer als in Berlin. Als der junge Inuk Nanoq Egede zahllose tote Tiere im Eis findet, ist er fassungslos. Die deutsche Wissenschaftlerin Dr. Hanna Jordan bestätigt: Diese Tiere sind nicht auf natürliche Weise gestorben.
Auch Nelson Carius und Diana Winkels vom BND reisen in die Arktis und geraten dort ins Visier von Auftragskillern. Durch den Klimawandel und das schmelzende Eis ist der Arktische Ozean ins Interesse der Rohstoffsucher gerückt. Schon bald überschlagen sich die Ereignisse...
„Schmelzpunkt“ ist spannend und unterhaltsam. Die Handlung erleben wird aus verschiedenen Perspektiven. Im Mittelpunkt stehen zwei „Paare“: Nanoq und Hanna sowie Nelson und Diana, die auch in „Systemfehler“ dabei waren. Wobei Nelson weiterhin den rätselhaften Tod seiner Eltern recherchiert.
Die Arktis als Schauplatz, das ist doch mal etwas Anderes. Natur pur, Kultur und Küche der Inuit, aber auch deren Probleme. Wolf Harlander schreibt äußerst authentisch und schafft es, eine spannende Handlung mit einer epischen Beschreibung der Landschaft zu verbinden. Man hört förmlich das Eis knacken.

Fazit: Spannung gepaart mit Lokalkolorit machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.