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Benutzername: 
redfox
Wohnort: 
Sachsen

Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 31.05.2009
Der norwegische Gast
Holt, Anne

Der norwegische Gast


sehr gut

Spannend und anders
Nach einem Zugunglück im Schneesturm sind knapp 200 Menschen in einem Berghotel eingeschlossen. Und dann geschieht ein Mord. Gut, dass die ehemalige Kriminalermittlerin Hanne Wilhelmsen unter den eingeschlossenen ist…
Dies ist ein neuer Kriminalfall aus der Hanne-Wilhelmsen-Reihe. Ich kannte diese Reihe und die Schriftstellerin Anne Holt vorher nicht. Trotzdem hatte ich keine Schwierigkeiten, in die Geschichte einzusteigen.
Scheinbar haben die Norweger eine völlig andere Mentalität, denn viele Dinge sind sehr ungewöhnlich. Die Akteure duzen sich zum Beispiel, auch wenn sie sich völlig unbekannt sind. Die Personen reagieren oft völlig anders, als man es erwarten würde und besonders die Hauptperson Hanne ist oft sehr zickig. Nach einer Schußverletzung sitzt sie im Rollstuhl und schottet sich total von der Umwelt ab. Wird sie angesprochen, antwortet sie anfangs nichtmal. Und wenn sie doch etwas sagt, sind es oft schnippische oder gar bödsartige Aussprüche. Sie hat sich in einen Käfig begeben, den sie selbst gebaut hat.
Trotz dieser oder gerade durch diese Eigenheiten ist die Geschichte sehr spannend und man kann das Buch oft nicht mehr aus der Hand legen. Dies ist ein klassischer Kriminalroman – ohne besonders blutige oder schockierende Szenen – eine Wohltat.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2009
Leichenblässe / David Hunter Bd.3
Beckett, Simon

Leichenblässe / David Hunter Bd.3


ausgezeichnet

David Hunter, nach der Messerattacke immer noch nicht wieder fit, macht Arbeitsurlaub in Tennessie, USA auf der „Body Farm“. Hier arbeitet er an der Seite seines alten Lehrers und erforscht die Verwesung von Leichen. Als er seinen Mentor zu einem Tatort begleitet, merkt er sofort, dass hier etwas nicht stimmen kann. Tatzeitpunkt und Zustand der Leiche wollen nicht so recht zusammen passen. Ein gefundener Fingerabdruck des vermeindlichen Mörders führt jedoch wieder nur zu einer Leiche, denn die Person, zu der der Fingerabdruck gehört, ist bereits vor Monaten bei einem Autounfall ums Leben gekommen – oder etwa nicht?
Simon Beckett besticht wieder mit seiner Art zu schreiben. Bereits nach wenigen Seiten ist man total gefesselt und kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die Hauptfigur Dr. Hunter wird diesmal in Frage gestellt: durch sich selbst, da er Selbstzweifel seit dem Angriff auf ihn hat und auch durch die im Fall ermittelnden Polizisten, da er sich in Amerika befindet, wo er nicht als Sachverständiger bekannt ist. Umso spannender ist der Fall und nimmt so manche unerwartete Wendung.
Ich kann den dritten Teil der Hunter-Reihe vorbehaltlos empfehlen. Hier stimmt alles: Sprachstiel, Hauptfiguren, Tempo der Geschichte und Auflösung. Gänsehaut vorprogrammiert!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2009
Obsession
Beckett, Simon

Obsession


ausgezeichnet

Ben ist noch total im Schockzustand, als seine Frau Sarah überraschend stirbt. Er bleibt zurück mit Ihrem Sohn Jacob, ein autistischer sechsjähriger Junge. Und dann muss Ben feststellen, das Jacob vielleicht nicht Sarahs Sohn ist, das er als Baby entführt wurde. Und das Drama beginnt, denn mit Jacobs Vater ist nicht gut Kirschen essen…
Dieses Buch ist ein frühes Werk von Simon Beckett, Erstveröffentlichung 1998. Man merkt bereits hier, das Beckett ein genialer Schriftsteller ist. Man kann genau mit Ben mitfühlen, wie er hin- und hergerissen ist und nicht weiß, was er tun soll, als er die schreckliche Wahrheit herausfindet.
Gleichzeitig ist man schon enttäuscht, wie die Mühlen der Behörden arbeiten und dass Ben keine Hilfe bekommt, seinen Stiefsohn aus den Fängen seines Vaters zu befreien – bis es zu spät ist. Alles wirkt sehr authentisch und man steckt wirklich mitten drin. Auch die Nebengeschichte über Keith und seine Ehe passt ins Bild und bereichert die Story.
Ein sehr spannendes Buch, dass man nicht mehr aus der Hand legen kann. Besonders gefällt mir das Ende, denn es ist schön zweideutig und man bekommt schon eine Gänsehaut, wenn man die letzten Zeilen liest.

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2009
Rückflug zu verschenken
Hauptmann, Gaby

Rückflug zu verschenken


weniger gut

Clara entdeckt, dass Ihr Mann Paul sie betrügt. Sie zieht mit Ihrer Tochter Katie zu Ihrer Mutter, welche Ihr gleich mal eine Woche Malle spendiert und in der Zeit den Babysitter spielt. In Malle trifft Clara vier verrückte Frauen, bewirbt sich bei einem Immobilienverkäufer – wird natürlich prompt genommen und auch Ihre Mutter hat nichts dagegen, wenn Sie erstmal auf der Insel bleibt und eine neue Karriere startet.
Realitätsferne Sommerstory, die zwar nicht ganz so schlecht war, wie ich es nach der Leseprobe eingeschätzt hatte, aber trotzdem nur seichte Unterhaltung bietet. Mir gibt es hier zuviele nette Leute, die sich gleich ein Bein für Clara ausreissen. Quasi muß Clara bei Ihrem ersten Job als Innenarchitektin nur lieb danebenstehen und machen lassen und natürlich wird es ein voller Erfolg. Nett mal so für zwischendurch, aber nichts, was ich mir kaufen würde. Dafür zu wenig Spannung – der Versuch mit dem Schmuckdiebstahl ist zu undurchsichtig, die Lösung dann zu platt, als das man wirklich mitgefiebert hätte.
Nette Sommerstory, wo man nicht nachdenken muss – die aber auch nicht wirklich lustig oder spannend ist.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2009
Nacht unter Tag / Karen Pirie Bd.2
McDermid, Val

Nacht unter Tag / Karen Pirie Bd.2


ausgezeichnet

Ein Bergarbeiter, der 22 Jahre, nachdem er verschwunden ist, als vermisst gemeldet wird und neue Hinweise in einem Entführungsfall, der genauso lange her ist…
Val McDermid in Hochform! Sie schreib wie immer spannend und anschaulich, man hat mehr das Gefühl, dabeizusein, als ein Buch zu lesen. Besonders die Rückblicke sind perfekt geschrieben. Erinnern ein bißchen an die Serie Cold Case – und die liebe ich auch. Auch Bildungstechnisch nicht verkehrt, denn man lernt gleich noch einiges über das harte Leben der Bergarbeiter im Jahr 1984, während des großen Streiks. Ein Buch, dass man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.