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Bewertungen
Insgesamt 413 BewertungenBewertung vom 11.10.2023 | ||
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Der Krimi spielt im Ruhrpott im Kohleabbau, für mich eine ganz fremdes und neues Milieu. Ganz am Anfang des Buches steht das Steigerlied, die Hymne der Grubenarbeiter. Mattes Buschmann wird tot unten an seiner Kellertreppe aufgefunden. Für seine Tochter ein Rätsel, da er schon wegen einer Erkrankung seit Jahren keine Treppen mehr steigen konnte und demnach schon lange nicht mehr im Keller war. Sie meint, dass er von jemanden gestoßen wurde. Die Polizei tut das ab, Mattes war schwer erkrankt und hatte nur noch ein paar Wochen zu leben. Deswegen beauftragt sie den Privatdetektiv Lukas Born, er soll die Sache aufklären. Sein Leben lang waren er und weitere Bergmänner eine verschworene Clique. Born tut sich mit seine Happy-Eiland-Soko zusammen, alles Dauercämper wie er, mit denen er schon manchen Fall zusammen gelöst hat. Dabei kommen so einige Ungereimtheiten der Bergleute auf, was weit bis in die 70iger Jahre zurückreicht. Kurz vor seinem Tod sagte Mattes noch, dass er jetzt reinen Tisch machen muß. Was haben die Kumpels zu verbergen? Was wußte Mattes? Ein Krimi, der uns in die Welt der Bergleute führt, die ihre Arbeit unter Tage verrichtet haben und keine Memmen sind. Der Autor schreibt derart spannungsgeladen und er präsentiert uns so machen Verdächtigen, um jedoch bald wieder einen anderen Täter ins Spiel zu bringen.Wir lernen das Leben des Männer kennen, ihre Trinkfestigkeit. Aber es wird auch das Privatleben der Protagonisten erzählt, was die ganze Geschichte etwas auflockert. Zu erwähnen ist, dass das Buch auch mit einem gewisse Humor geschrieben ist, was bei einem Krimi sehr gut ankommt. Das war mein erstes Buch mit Lukas Born, aber bestimmt nicht mein letztes. Das Cover ist mehr als gut gelungen. Vor einem schwarzen Hintergrund steht groß und mächtig ein Zechenturm. Der Blick des Lesers wird durch nichts abgelenkt. |
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Bewertung vom 10.10.2023 | ||
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Der Mond macht keine halben Sachen Ich kann nur sagen, ein Buch, das mehr als unter die Haut geht, das sehr nachdenklich macht und uns zeigt, wie klein der Mensch eigentlich ist. Philipp ist ein sehr schüchterner junger Mann. Er kommt aus einem strengen Elternhaus, er hatte mehr unter seinem cholerischen Vater zu leiden als seine ältere Schwester. Beide Elternteile hatten angesehene Berufe, beide sind daran gescheitert, die Mutter versank in tiefe Depressionen, der Vater äußerte sich in Wutattacken gegenüber seinem Sohn. Einzig und allein Philipps Musiklehrer gab im das Konstante im Leben. Nach dem Abitur zog er von zuhause aus und lebte eine zeitlang auf der Straße bis ihn ein Ehepaar adoptierte. An der Uni lernte er Desiree kennen und lieben. Durch seinen Lehrer kam Philipp zum Klettersport, was er auch ausdauernd betrieb. Doch dann aus Unachtsamkeit stürzte er ab und wurde schwer verletzt geborgen. Sämtliche Knochen waren gebrochen, eine Niere mußte ihm entfernt werden und die andere arbeitete nur noch zu 20 %. Er hing an der Dialyse. Schwere seelische Traumata machten ihm zu schaffen, Desiree trennte sich von ihm, die Adoptionseltern spendeten keine NIere und so greift er auf seinen Vater und seine Schwester zurück und nimmt mit diesen wieder Kontakt auf. Hier möchte ich nicht verraten, ob dies zu einem Gelingen führt. Der Autor versteht es ungemein, das Seelenleben Philipps zu beschreiben, er geht tief in die Psyche des zutiefst unglücklichen Kindes und später jungen Erwachsenen. Wir spüren direkt beim Lesen, wie er unter seinem ausschreitenden Vater leidet, die Bestrafungen. Philipp findet etwas Ruhe in der Literatur, er verschlingt Bücher, liest Gedichte und verausgabt sich beim Klettern, aber die tiefe Traurigkeit, die Selbstzerwürfnis, die täglichen Zweifel, die Nutzlosigkeit seines Seins, alles wird hier dargelegt. Welch trauriges Leben, Und immer wieder versinkt er auch in Selbstmitleid. Er ist gefangen in seinem eigenen Leben und kann die Fesseln nicht lösen. Die dritte Strophe des Liedes von Matthias Claudius "der Mond ist aufgegangen", wird hier zur Metapher gemacht und ist teilweise ein tröstender Gedanke. Man merkt an seiner Schreibweise, dass Felix Leibrock Seelsorger ist, denn seine Wortwahl in dem Buch ist sehr tiefgründig und zugleich fesselnd und teilweise spannender als jeder Krimi. Die Kapitel sind kurz und die Schrift hat eine angenehme Größe. Das blaue Cover zeigt eine dunkle Wolke, in deren Hintergrund sich das Mondlicht bricht. |
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Bewertung vom 09.10.2023 | ||
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Im nächsten Jahr zur selben Zeit Ich habe selten so ein emotionales Buch gelesen, voller Gefühl und Sehnsucht, ohne dass es jemals kitschig gewesen wäre. Anni ist die Tochter eines Süßwarenfabrikanten. Nachdem sie ein volles Jahr die Haushaltsschule besucht hat, darf sie nun in der Firma ihres Vaters der Sekretärin zur Hand gehen. Jedoch ihre Eltern haben mit ihr etwas anderes vor. Sie soll den Firmenjustiziar heiraten. Aber Annie widersetzt sich dieser Heirat, möchte sie doch weiter im Betrieb arbeiten, nachdem ihr Bruder eingezogen wurde. Die Firma kann sich nur mit Fremdarbeitern aufrechterhalten. Eines Tages sieht Anni, in welch erbarmungslosen Zustand diese polnischen Leute sind. Und dann kommt es, wie es kommen muß, sie verliebt sich in Pawel. Beide treffen sich heimlich und küssen sich. Doch ihre Zusammenkünfte werden beobachtet. Es ist strengstens verboten, mit diesen Fremdarbeitern überhaupt jeglichen Kontakt aufzunehmen. Anni wird von der Gestapo verhört und auch gefoltert. Mit Pawel geht man nicht so vorsichtig um, er soll ins KZ deportiert werden. Doch dann in letzter Minuten wird Anni vom Anwalt Julius befreit. Sie bitten ihn, auch Pawel zu retten. Als Dank geht sie mit ihm eine Ehe ein, obwohl sie sich Tag und Nacht nach Pawel verzehrt. Er kommt nicht mehr in die Fabrik zurück, sondern wird als Arbeiter aufs Land verfrachtet. Julius behandelt seine Frau gut, denn er liebt sie. Werden sich die beiden Liebenden nochmals wieder sehen? Die Autorin beschreibt die damalige Zeit sehr eindrucksvoll, der Bombenangriff auf Hamburg, die Zeit im Luftschutzkeller, die Rationierung und auch die Fabrik hat zu kämpfen. Die Gefühle zwischen Anni und Pawel sind derart liebevoll und harmonisch geschildert, man merkt, dass sich die beiden Menschen ergänzen. Um so grausamer sind dann die Verhöre durch die Gestapo. Auch das Eheleben zwischen Anni und Julius läßt uns trauern, denn Liebe kann man nicht erzwingen. Und Anni schreibt in ihr Tagebuch Liebeserklärungen an Pawel. Dies ist wirklich kein schwulstiger Liebesroman, sondern ein Einblick in diese fürchterliche Zeit um 1940. Die Autorin hat ein wirklich sehr gutes Sprachgefühl und man meint sich mittendrin im Geschehen zu befinden. Das Cover zeigt Hamburg im Hintergrund und im vorderen Bereich liegt ein junges Paar auf einer Decke, |
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Bewertung vom 08.10.2023 | ||
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Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23 Ein Buch, das uns tiefer in das Leben von Frida Kahlo bringt, die von sich selbst sagt, sie sei ihre eigene Muse. Wir erfahren von ihr über ihr Leben in den Jahren 1938/39. Sie hat es satt, nur als Anhängsel ihres Ehemannes Diego Rivera gesehen zu werden. Von nun an möchte sie keinen Haushalt mehr führen und sich nur noch ihrer Malerei widmen. Zwischen Diego und ihr besteht eine große Liebe, die sie aber in eine mentale und auch finanzielle Abhängigkeit bringt. Doch erhält sie die Möglichkeit, ihre Bilder zuerst in New York und dann in Paris ausstellen zu dürfen und wir begleiten Frida in dieser Zeit. Sie saugt das Leben in diesen Metropolen wie ein Schwamm auf, sie wird berühmt, ihre Bilder finden Käufer. Frida fällt durch ihre bunte Kleidung, durch ihren Schmuck auf. Obwohl sie einen Damenbart und dunkle, zusammengewachsene Augenbrauen hat, tut dies ihrer Schönheit keinen Abbruch. Sie verliebt sich in einen Fotografen und hat auch Liebesbeziehungen zu anderen Männern, obwohl sie immer beteuert, Diego zu lieben und sie sich immer nach ihm sehnt. Frida hat sehr unter ihrer Gesundheit zu leiden seit ihrem schweren Unfall. Sie leidet ständig unter Rückenschmerzen und auch ihr Fuß macht ihr schwer zu schaffen. Sie kann auch keine Kinder bekommen, hat mehrere Fehlgeburten. Das Buch endet mit ihrer Rückreise nach Amerika, während in Europa sich der Krieg ausbreitet. Die Autorin hat hier die Zeit in New York und Paris intensiv beschrieben. Hier traf sie sich mit verschiedenen Künstlern, wie Picasso, Schiaparelli, die Baker und noch vielen anderen. Stets waren ihre Freunde für sie da, wenn sie krank oder in Not war. In diesem Buch erfahren wir viel über die Entstehung ihre Bilder, vieles wird uns erklärt und am Ende des Buches ist ein Verzeichnis all ihrer Gemälde bei den Ausstellungen. So kann jedes Bild m Internet nach- und angeschaut werden. Nach diesen Jahren in der Fremde ist Frida sehr emanzipiert und weiß wie sie ihr Leben leben will. Ich habe das Buch verschlungen. Caroline Bernhard versteht dies Romanbiografie derart interessant zu schreiben, dass man sie nicht mehr aus der Hand legen kann. Das Cover ziert Frida Kahlo so wie man sie kennt. Sie schwingt ein rotes Tuch, da sie sich auch politisch engagiert hat und besonders ihr Herz für Flüchtlinge hatte. |
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Bewertung vom 05.10.2023 | ||
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Ein sehr interessant und raffiniert geschriebener Krimi, der auf der wunderbaren und traumhaften Ferieninsel Föhr spielt. In einer Gartenhütte in einem Waldgrundstück werden die Leichen von fünf Menschen gefunden. es handelt sich alles um Verwandte. Die Tochter und ihr Lebensgefährte kamen später als die anderen zum dem Treffen. Dabei fanden sie die fünf Leichen. Auf Befragung konnte sich niemand einen Reim darauf machen, einzig allein vielleicht die Tatsache, das die Hütte unerlaubt gebaut wurde und das Ordnungsamt den Abriß verlangte. Auch der Sohn des getöten Ehepaares wurde eingehend vernommen. Wie sich herausstellte, wurden alle Fünf mit einer Winchester erschossen. Als man den Halter dieses Gewehres ausfindig machte, bestreitet er die Tat vehement, in der Nacht brannte das Haus, in dem er mit seiner Mutter wohnte, bis auf die Grundmauern ab. Kriminalhauptkommissar Andretta leitet die Ermittlungen, ihm zur Seite steht die Polizeianwärterin Maja, die auf die Insel strafversetzt wurde. Doch Andretta und Maja ergänzen sich super, da die junge Frau präzise und klare Gedanken fassen und umsetzen kann. Der Krimi ist mehr als spannend, die Autorin versteht es vorzüglich, den Protagonisten Leben einzuhauchen. So ist Andretta nicht nur beruflich sehr eingespannt, er hat sich noch um sein Mündel Lisa zu kümmern, die Tochter seiner verunglückten Schwester. Außerdem ist er in Clinch mit seinem Kollegen Hartmann, die beide um die gleiche Stelle buhlen. Eva-Maria Silber führt die Leser gekonnt in eine falsche Fährte, was ich schon aus einem anderen Buch von ihr kennen. Hat man den Verdächtigen dann inpetto, stellt er sich als unschuldig heraus und den nächsten Mörder haben wir im Visier. Ich muß sagen, dass das Ende sehr gut gestaltet wird und am Ende dann noch ein Ereignis enträtselt wird, das mir persönlich die Füße unter dem Boden weggezogen hat. Eine Lektüre, die völlig aus dem Leben gegriffen werde kann und absolut nicht suspekt ist. Das Cover ist wie bei Emons Verlag üblich, wieder sehr gewählt ausgesucht. ES zeigt die Landschaft im Abendlicht und über allem strahlt rot der Flammen. |
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Bewertung vom 05.10.2023 | ||
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Ein Buch, das den Namen Thriller wirklich verdient und das den Leser bedrückt, schaudernd und nachdenklich zurückläßt. Es geht eine Mordserie um, bei denen junge, bildhübsche Mädchen in teueren Designerklamotten tot aufgefunden werden. Das bizarre daran ist, dass die Mädchen kein Gesicht mehr haben und stattdessen eine Vogelmaske tragen. Die taffe und ganz unkonventionelle Ermittlerin Merle, die ein schweres Motorrad fährt, möchte zusammen mit ihrem etwas biederen Kollegen Robert den Fall lösen, denn ihr letzter Einsatz war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Die Spurt führt zu einem Schönheitschirurgen, der aber aalglatt ist und dem man nichts nachweisen kann. Es kommen noch so manche Verdächtige ins Visier, so manche falsche Spur wird gelegt und der Spannungsbogen steigt von einem Kapitel zum anderen. Es wird immer blutiger, immer grausamer und dann trachtet man auch noch nach dem Leben von Merle. Auch deren Wohnung wurde verwanzt. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann und man ist richtig süchtig danach, mit Merle und Robert endlich den kranken Psychopathen dingfest zu machen. Die Autorin hat einen klaren, prägnanten schreibstil mit kurzen Sätzen und kurzen Kapiteln, was den ganzen Krimi noch viel eindeutiger und zugkräftiger macht. Am Schluß ist man erstaunt, wieviel getreue Helfer der Täter hatte. Auch das Cover sieht düster und grausam aus mit den roten Federgesichtern und schwarzem Hintergrund. Man darf schon auf den nächsten Thriller dieser Autorin warten. |
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Bewertung vom 01.10.2023 | ||
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Schatten über Colonia - Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs Ein Buch, das uns 87 n.Ch. in das römisch besiedelte Köln führt. Köln ist eine für damalige Verhältnisse moderne und aufstrebende Stadt. Doch dann werden römische Villen überfallen, ausgeraubt und teilweise den Flammen übergeben. Als Täter werden die Germanen bezichtigt, die jenseits des Rheins in ihren kleinen Dörfern in den Wäldern wohnen. Man meint sie an den bemalten Gesichtern, ihren Pelzen und den wolfsartigen Lauten zu erkennen. Quintus, ein junger Rechtsanwalt, dessen Mutter eine Germanin ist und sein Vater ein römischer Krieger, lernt bei seiner Verteidigung eines Germanen die Römerin Lucretia kennen. Sie interessiert sich sehr für Rechtswissenschaften und schließt sich ihm an und zusammen wollen sie die für die Überfälle Verantwortlichen stellen. Aber immer wieder finden sie unter den zurückgelassenen Gegenstände römisches Gut. Quintus und Lucretia beginnen zu ermitteln und begeben sich selbst in große Gefahr und werden von den Römern selbst verfolgt. Die Ergreifung der Täter läßt den Leser sehr verwundert zurück, eine Auflösung, die man so nicht erwartet hätte. Die einzelnen Kapitel gehen gut zu lesen, man lernt sehr viel über die Lebensweise sowohl der Römer wie auch der Germanen kennen, deren Kleidung, die Nahrung, einfach ihr tägliches Leben. Jedoch sind manche Kapitel zu ausschweifend beschrieben, was dann schon etwas eintönig erscheint. Am Ende des Buches sind einige hilfreiche Erläuterungen wie das Glossar über die verschiedenen Begriffe, die Stämme, die Götter und Myten. Auch das Cover ist sehr interessant gestaltet. Es zeigt zwei Menschen und im Hintergrund leicht verschwommen einige Gebäude. 13 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 28.09.2023 | ||
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Solothurn hüllt sich in Schweigen Wieder ein neuer Solothurnkrimi, auf den ich schon gewartet habe. Eine Informantin der Polizei wird erstochen in ihrer Wohnung aufgefunden. Einen Tag später liegt eine männliche Leiche in einem Boot. Hängen die beiden Toten irgendwie zusammen. Dornachs Tochter hat die Studentin flüchtig gekannt und sie fängt natürlich wie immer selbst zu recherchieren an und gerät wie üblich selbst in Gefahr, denn sie sticht in ein Nest von Drogen und Kooruption. Und es bleibt nicht verborgen, dass hier die arabische Mafia ihre Hände im Spiel hat, die von Undercoveragenten schon lange visiert wird. Ein durchaus gelungener Krimi, doch die neue Staatsanwältin verhält sich Dornach gegenüber sehr kühl und zurückhaltend, was ihm sehr zu denken gibt. Ein Spiel voller Intrigen und Geldwäscherei und dann hat Dornach plötzlich Probleme, die aus einer früheren Affäre herrühren. Wie immer, war der Krimi sehr interessant und voller Kriminalität. Hier greifen verschiedene Straftaten ineinander und bis zum Schluß war eigentlich unklar, wer nun zu wem gehört und wer hier der Böse ist. Zeugen werden vernommen, doch alles führt zu nichts. Ganz gut ist bei diesen Büchern, dass hier aus das Privatleben von Dominik Dornach und seiner Tochter Pia mit hineingenommen wird, denn so sehen wir, dass die taffen Ermittler auch nur Menschen sind. Einen Minuspunkt muß ich diesem Buch leider geben. Mir gefällt es nicht so sehr, das Menschen bei Einsätzen ums Leben kommen, man trauert um sie, doch dann tauchen sie plötzlich wieder auf, weil dies alles nur für die Ergreifung und Festnahme der Verbrecher gefakt war. Das Cover ist wirklich wunderbar gelungen Hinter den Bergen geht golden die Sonne auf und im Tal hängen die Nebelschwaden Dies war bestimmt nicht mein letzter Solothurn |
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Bewertung vom 26.09.2023 | ||
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Die Hure des Königs Historischer Erotik-Roman Ein historischer Roman, der nur so vor Erotik prickelt. Catherine lebt am Hof von Ludwig XIV in Versailles. Ihre Liebesdienste werden von Frauen wie Männer, von Küchenpersonal bis zum König angenommen, da Catherine ihr Liebeshandwerk versteht und außerdem wunderschön und schlau ist. Als sie eines Tages bei einem Liebesspiel erfährt, dass auf den König ein Attentat ausgeübt wird, kann sie dies verhindern. Von nun an ist sie für den König als Spionin tätig, da die Menschen in ihren intimsten Stunden sehr viel verraten. Wir erfahren aber auch so manches über den französischen Hof, dessen Prunk und Protz. Ein Buch Buch, das Geschichtliches mit Frivolem verbindet. |
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Bewertung vom 25.09.2023 | ||
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Wieder ein großartiger historischer Roman von Astrid Fritz. Die Geschichte spielt hier im Spätmittelalter. Barbara, die Tochter eines Abdeckers, unehrenhaft geboren, soll sich bei dem Basler Stadtarzt Theophrastus als Magd verdingen. Das Äußere des Arztes ist nicht gerade vertrauenserweckend. Auf einem kleinen buckligen Körper sitzt ein viel zu großer Kopf. Doch bald ist Barbara für Theophrastus unverzichtbar, da sie auch schreiben und lesen kann. Er ist total unkonventionell, hat besondere Methoden, den Kranken zu helfen. Den Studenten in seinen Vorlesungen erklärt er alles auf Deutsch, er läßt auch Bader zu. Da Theophrastus sehr ausfallend werden kann und auch fest dem Alkohol zuspricht, bekommt er mit den Oberen der Stadt Basel Streit und sie verweisen ihn der Stadt. Und so zieht er mit Barbara von einem Ort zum anderen, schreibt medizinische Werke, die aber niemand veröffentlichen will. Er verdirbt es sich dann auch noch mit seinem Schüler Hans. Barbara hat den Wunsch, in einer Badestube zu arbeiten und als sie dann die Möglichkeit dazu hat, versucht sie es. Aber sie wird dann wieder vom Arzt mitgenommen bis er sich dann nach einem besonderen Vorkommnis ohne Worte des nachts auf und davon macht. Jahre vergehen, Barbara hat inzwischen ihr Glück gefunden, bis sie die Nachricht bekommt, dass es um Theophrastus sehr schlecht steht und sie an sein Krankenbett eilt, wo er dann auch verstirbt. Das Buch ist mit sehr guter Recherche geschrieben worden, denn den Arzt gab es wirklich. Er nannte sich in späteren Jahren Paracelsus. Die Autorin hat hier gekonnt das wirkliche Leben des Arztes mit der Fiktion der Barbara vermengt. Es ist geschichtlich nachgewiesen, dass Paracelsus medizinisch seiner Zeit weit voraus war, er besondere pflanzliche Heilmethoden hatte. Es wird auch berichtet, dass er ziemlich jähzornig und unbeherrscht war und sehr dem Alkohol zugetan war. Die Autorin beschreibt das Leben der damaligen Zeit, die Städte und Landschaften derart bildlich und detailgetreu, die Menschen, wie sie sich behaupten mußten, so dass man sich mittendrin fühlte. Am Anfang der Kapitel ist immer der Ort und die Jahreszahl vermerkt, wo sich die Protagonisten gerade aufhalten. Die Sprache ist wie immer klar und deutlich und es herrscht im ganzen Buch eine gewisse Spannung. Am Ende ist ein Glosar angebracht, so kann man die damaligen Ausdrücke nachschlagen und verstehen. Das Cover bildet ein Frauenkopf und mittendrin ein großes Veilchen. Man ist direkt enttäuscht, wenn man die fast 600 Seiten zu Ende gelesen hat, denn man möchte immer weiter lesen. |
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