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Anno
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B

Bewertungen

Insgesamt 441 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2023
Psyche und Eros
McNamara, Luna

Psyche und Eros


ausgezeichnet

Mit der Mythologie Griechenlands bin ich selbst nur rudimentär vertraut, so dass ich keinen Vergleich zum überlieferten Mythos Psyche und Eros ziehen kann.
Doch dieses Buch hat mich dennoch oder gerade deshalb fasziniert. Es lässt die griechischen Götter und deren Sagen auf eine sehr eingehende Art und Weise wieder aufleben. Die verwendete Sprache ist weder überladen noch erzählend kühl, sondern nahbar und gut verständlich. Abwechselnd wird Psyches Geschichte und die Eros‘ erzählt. Psyches beginnt mit der Weissagung des Orakels vor ihrer Geburt, erzählt von ihrem Aufwachsen und ihrer Ausbildung bei Atalante, ihrem Wettkampf und dem Kampf mit der Schlange und wie sie damit Aphrodite erzürnte.
In Eros Geschichte fließt noch die andere Götter hinein. Eros findet Pfeil und Bogen, lernt seine Macht kennen und fürchten. Liebe, so scheint es ihm, ist nicht nur ein Geschenk, sondern allzu oft Ursache von etwas Schlechtem. Doch bald bricht die Liebe, wie eine Seuche über die Menschen herein. Ganz ohne Eros Zutun beginnen sie zu lieben. Als Phsyche unbeabsichtigt Aphrodite erzürnte, verflucht diese einen von Eros Pfeilen. Durch ihn würde Psyche nie ihr Glück finden.

Durch dieses Buch wurde die Mythologie für mich lebendig. Zuvor gekannte trocken vorgetragene Sagen und Erzählungen bekamen Farbe und so mancher Gott wurde greifbarer. Grobe Vorkenntnisse, wie z.B. die Entstehung der Welt und der Saga Gaias oder Namen und Aufgaben der bekannteren Götter halfen mir jedoch dabei die Handlung zu verstehen. Die Handlung dreht sich zwar vornehmlich um Psyche und Eros, doch besonders im späteren Handlungsverlauf tauchen auch einige weitere Gottheiten auf, die ins Geschehen eingreifen.
Romane über griechische Mythologie scheinen gerade einen Nerv der Zeit zu treffen. Vermehrt versuchen sich Autoren daran. Dies aber ist für mich das gelungenste der bisher erschienenen Bücher dieses Genres.

Bewertung vom 19.09.2023
Der Wald
Rode, Tibor

Der Wald


sehr gut

Mich erinnert der Charakter des Buches ja irgendwie an Thriller a la Dan Brown. Wenn auch die Thematik eine etwas andere ist.

Eine unbekannte, höchst aggressive Pflanze bedroht die Bevölkerung. Eingeschleppt durch anonym versendete Samen. Allerdings kommt jede Warnung schon zu spät und sämtliche Versuche das Gewächs einzudämmen und zu vernichten scheitern.
Auch der Botaniker, Förster und Pflanzenfreund Marcus Holland weiß keinen Rat und beginnt nach der Herkunft der Samen zu recherchieren.

Die Handlung besitzt verschiedene Zeitstränge, die sich mehr und mehr miteinander verweben. Ist anfangs noch vieles unklar und unzusammenhängend ergibt sich im Laufe der Zeit ein Bild, dass irgendwann die Hintergründe des Auftauchens der Samen erahnen lassen, was dem Ende zwar etwas die Überraschung aber keineswegs die Spannung nimmt.
Der Thriller ist sehr gut geschrieben, interessant und in seiner Thematik mir in dieser Art neu. Gedankengänge und Handlungen wirkten auf mich logisch und nachvollziehbar. Einzig die Aggressivität der Pflanze lässt sich für mich nicht ganz nachvollziehen. Hier werfen sich mir Fragen auf, die ich der Spannung wegen hier jedoch nicht weiter ausführen möchte.

Bewertung vom 18.09.2023
Hohe Wellen, tiefe Gräben / Feather & Rose Bd.2
Siegmann, Claudia

Hohe Wellen, tiefe Gräben / Feather & Rose Bd.2


ausgezeichnet

Wow, der Inhalt dieses Bandes hat mich echt überrascht. Wirken Feather und Rose im ersten Band noch unzertrennlich, geht es dieses Mal ganz schön zur Sache. Und nein, sie mutieren dabei nicht zu Zicken, gehen aber auch mal getrennte Wege. Ich finde es schön wie sich die beiden entwickeln. Sie werden selbstbewusster und selbstständiger ohne sich und ihre Bindung aus den Augen zu verlieren. Aber auch die Handlung hat es in sich. Es geht elementar wieder hoch her, baut auf der Handlung des ersten Bandes auf, unterscheidet sich aber gleichzeitig auf erfrischende Art und Weise.
Nur eines stört mich, auch wenn ich sonst Covern in Bewertungen wenig Worte gönne. Warum bitte hat Rose keine Hawaiianischen Merkmale? Für mich und meinem Bild, das ich mir von Rose gemacht habe, passt dieses Cover, so schön es auch gezeichnet sein mag, überhaupt!

Bewertung vom 18.09.2023
Der Ruf des weißen Pfaus
Luhn, Usch

Der Ruf des weißen Pfaus


sehr gut

Die Geschichte um die 12-jährige Feline beginnt geruhsam. So bleibt zu Anfang genügend Zeit die Protagonisten, insbesondere Feline, Pavo und Felicitas kennenzulernen. Auch das außergewöhnliche und geheimnisvolle Heim der Großmutter und dessen Garten mit samt seinen Bewohnern schenken diesem Buch einen wunderschönen geheimnisvollen Zauber.
Wirklich magisch aber wird es erst zur zweiten Hälfte des Buches. Nun kommen die Ereignisse ins Rollen und folgen Schlag auf Schlag. Dadurch kommt jedoch dieser wunderbare Zauber gar nicht recht zur Geltung. Diese plötzliche Eile und Oberflächlichkeit stehen sehr im Kontrast zum Anfang des Buches. passen will. Ich wäre doch so unglaublich gerne tiefer in diese schöne, magische Welt eingetaucht. So aber bleibt so manche Frage unbeantwortet und mir Taraxas Volk seltsam fremd und undurchsichtig. Auch die besondere Rolle der Pfauen erschließt sich mir gegen Ende des Buches nicht wirklich. Ja, es wirkt einfach bruchstückhaft.

Fazit: Ein sehr schön atmosphärisches Buch, dass aber zur Mitte hin seine magische Komponente nicht in Gänze entfalten konnte. Ich habe es sehr gern gelesen, war gefangen von der Handlung, aber auch enttäuscht über die Oberflächlichkeit des Schlusses.

Bewertung vom 16.09.2023
Ich, Sperling
Hynes, James

Ich, Sperling


sehr gut

Diese Geschichte zieht einen förmlich in eine andere Zeit. In die Zeit des spanischen Carthago Nova im 4. Jahrhundert n. Chr. Ein alter Mann Blick zurück auf sein entbehrungsreiches Leben. Doch entgegen meiner anfänglichen Annahme behandelt dieses Buch nicht das gesamte Leben des Jacob, sondern nur ein paar wenige Jahre seiner Kindheit. Von seinem späteren Leben erfährt man leider nichts.
Als Sklave gekauft wächst der namenlose Junge im Bordell Carthago Novas auf. Anfangs findet er in der Küche Unterschlupf und in einer der Wölfinnen genannten Huren eine Vertraute und Mutter. Doch auch ihr ist es nicht möglich Pusus vor seinem Schicksal zu bewahren.
Die Sprache, die der Autor wählte ist schonungslos, nah und unglaublich ehrlich. Mich hat es noch nie so fasziniert von den vielen kleinen alltäglichen Dingen zu lesen. Es ist so unglaublich nahbar geschrieben, dass man förmlich mit Pusus dessen Leben und Aufwachsen zu teilen scheint. Man lernt dabei auch die häusliche Ordnung und das Machtgefüge der damaligen Zeit kennen, den „Wert der Dinge“ und die Huren und Sklaven als Menschen. Wie schon erwähnt beschreibt die Handlung nur einen kleinen, wenn auch bedeutenden Ausschnitt in Pusus‘ Leben. Gerne hätte ich erfahren, wie dieses weiter ging, was ihn noch erwartet hat und wie er sein biblisches Alter erreichen konnte. Aber vielleicht wird die Erzählung ja auch in einem Folgeband fortgeführt.
Für mich ist es jedenfalls eines der Bücher, die mich sehr beeindruckt haben und mir noch lange im Gedächtnis bleiben und mich beschäftigen werden.

Bewertung vom 15.09.2023
Das Geheimnis der magischen Federn / Kaya Silberflügel Bd.1
Möhle, Nelly

Das Geheimnis der magischen Federn / Kaya Silberflügel Bd.1


weniger gut

Leider wurde ich mit diesem Buch ganz und gar nicht warm. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, dadurch und dass sich die Handlung nur langsam entfaltet, war ich drauf und dran das Buch zur Seite zu legen. Lange Zeit geschieht nicht wirklich etwas. Dazu ist alles etwas wirr. Kaya hat kaum Informationen über das Volk der Avanoste, aber agiert wie selbstverständlich in ihren Reihen. Auch die anderen Charaktere wirken eher flach und unausgereift. Milan wechselt problemlos die Seiten, die beste Freundin hilft ohne zu hinterfragen. Ich weiß nicht recht… Und dann ist da dieses Amulett, das auf mich sehr stöhnend wirkte. Die Idee dahinter mag interessant sein, doch die Umsetzung ist seltsam. Warum bitte soll ein Vogel mit Amulett fliegen? Wie soll das gehen? Das ist doch alles sehr umständlich und auch auffällig. Ja, für mich ist diese Geschichte nicht ganz ausgereift und hat mich weder gut unterhalten noch beflügelt.

Bewertung vom 15.09.2023
Rebellenzellen - Eine wilde Reise durch den Körper
Klement, Johanna

Rebellenzellen - Eine wilde Reise durch den Körper


ausgezeichnet

Dank des Stichs an einer Dorne, wird Nea die Tastzelle und Muskelzelle Mio aus ihren angestammten Plätzen im Körper gerissen. Gemeinsam mit Fresszelle Fago beginnt eine wilde Reise durch den Körper, bei der die neugierigen Zellen aus Jojos Körper so manches Abenteuer bestehen und ihnen fremde Orte erkunden. Sie gelangen dabe z.B. ins Herz, in die Lunge ins Auge und ins die Nase.

Dieses Buch bietet jedoch mehr als eine spannende Geschichte, die mit wundervollen Illustrationen die Handlung bildlich dargestellt wird. Es enthält auch jede Menge interessante Sachtexte rund um den eigenen Körper. Diese werden von einer Körperzelle dem Kind vorgestellt, die es direkt anspricht. Die Informationen werden dabei sehr kindgerecht und verständlich erklärt, sind zudem spannend und überaus interessant. Je nach Alter und Interesse des Kindes können jedoch Geschichte und Sachinformationen auch unabhängig voneinander gelesen werden. Dadurch spricht dieses Buch eine recht große Bandbreite an Kindern an und sogar ich als Elternteil habe noch so einiges von diesem Buch lernen können. Obendrein regt das Buch mit Such- und Experimentieraufgaben Kinder an sich auch über die Lektüre hinaus mit dem Thema zu befassen.

Für mich gleicht dieses Buch einem Gesamtkunstwerk. Optik, Aufmachung, die Handlung der Geschichte, das enthaltene Wissen und die Art der Wissensvermittlung sind einfach phänomenal! Man spürt das darin enthaltene Herzblut in wirklich jeder Seite, jeder Zeile, jedem Wort und Bild.

Den Platz in unserem Lieblingsbuchregal hat es sich auf jeden Fall mehr als verdient! Das zeigt sich allein schon daran, wieviel Freude die Kinder mit diesem Buch haben und mit vielen Enthusiasmus sie die Informationen aufsaugen um begeistert anderen davon zu berichten.

Von mir, von uns, gibt es dafür eine ganz klare und begeisterte Empfehlung!

Bewertung vom 14.09.2023
Kuchen für immer
Knipschild, Theresa

Kuchen für immer


ausgezeichnet

Aufbau:
Zu Anfang wird ausführlich auf die Grundlagen des Backens eingegangen. Küchenhilfen und Zutaten werden besprochen, Fachbegriffe erklärt und Basiswissen vermittelt, das darauf abzielt die Rezepte individuell zu variieren.

Daran anschließen folgt der umfangreiche nach Teigart gegliederte Rezeptteil. Besonders sticht dabei hervor, dass Grundteigarten, wie Mürbeteig, Hefeteig, etc. zu Anfang jeden Kapitels sowohl als klassische Variante wie auch in veganer Abwandlung erklärt werden. Auf diese Basisrezepte beziehen sich die folgenden Rezepte des jeweiligen Kapitels.


Persönliche Meinung:

Dieses Buch ist dank seines Aufbaus auch für Anfänger schon sehr gut geeignet. Die Rezepte werden wunderbar gut erklärt und dank des Grundwissens des ersten Kapitels kann ein Gelingen fast schon garantiert werden. Auch die Auswahl der Rezepte zielt darauf ab eine große Bandbreite an Können und Gelegenheiten abzudecken. So enthält es vom einfachen Rührkuchen bis hin zu aufwändigeren Torten Rezepte, alles, was ich wohl je an Backrezepten für den Kuchentisch brauchen werde. Und auch, wenn wir uns selbst omnivor ernähren bin ich nun sogar auf vegane Besucher gut vorbereitet.
Für mich kommt dieses Buch einer „Backbibel“ gleich, die alle anderen Bücher zum Thema überflüssig erscheinen lassen.

Bewertung vom 13.09.2023
Hasenherz. Held aus Versehen
Blesken, Julia

Hasenherz. Held aus Versehen


sehr gut

Friedi soll mit den Pfadfindern auf Fahrt gehen, dabei ist dies alles so gar nicht seine Welt. Und dann packt ihm seine Mutter auch noch diesen oberpeinlichen Schlafanzug ein! Das geht ja mal garnicht! So kann er auf keinen Fall mit- will er auch nicht. Und ehe er sich’s versieht steckt Friedi statt im Pfadfindercamp in seinem eigenen Abenteuer in dem er dank seiner Freunde und einem 2 Eurostück erkennt, dass viel mehr in ihm steckt als er selbst je gedacht hatte.

Friedi und seine Freude sind ein ganz schön bunter und chaotischer Haufen. Dabei werden auch so einige Klischees bedient. Da ist Musti, ich schwörs, mit Migrationshintergrund oder Polina, die russische Ballerina. Und auch Zeck, der… ach nein, sein Geheimnis verrate ich noch nicht.
Schön ist dabei, wie die Kinder sich bei all den Unterschieden dennoch respektieren und wie achtsam sie miteinander agieren.
Die Handlung selbst wirkte auf mich trotz des bunten Berlins als Handlungsort erst etwas skurril, doch ich fand mich gut in die Geschichte ein und hatte dabei zunehmend Spaß beim Lesen dieser humorvollen Geschichte. Mitzuerleben wie Friedi mehr und mehr aus sich heraus geht war toll, sehr authentisch geschrieben und einfühlsam. Auch, da Friedis Gedanken in kursiver Schrift einen recht persönlichen Einblick in sein Seelenleben ermöglichten.
Ganz nebenbei werden aber auch unglaublich viele andere wichtige Themen angesprochen, wie z.B. Trennung der Eltern, andere Lebensweisen und -modelle, Armut, Ramadan, Angst, Trauer, Verlust und die erste Verliebtheit. Manche der Themen werden nur am Rande erwähnt, andere ausführlicher behandelt und doch wirkt nichts dabei gezwungen oder aufgesetzt. Nein, es fügt sich erstaunlich gut in die Handlung ein und bereichert diese ungemein.

Und langweilig, das wird es weder Friedi und seinen Freunden noch den Lesern des Buches.