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⇢ Ich bin: Ex-Buchhändlerin, Leseratte, seit 2012 Buchbloggerin, vielseitig interessiert und chronisch neugierig. Bevorzugt lese ich das Genre Gegenwartsliteratur, bin aber auch in anderen Genres unterwegs. ⇢ 2020 und 2021: Teil der Jury des Buchpreises "Das Debüt" ⇢ 2022: Offizielle Buchpreisbloggerin des Deutschen Buchpreises

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Insgesamt 735 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2016
Frostflamme / Die Chroniken der Sphaera Bd.1
Husberg, Christopher B.

Frostflamme / Die Chroniken der Sphaera Bd.1


ausgezeichnet

"Frostflamme" ist ein monumentales Fantasyepos, das in einer komplexen, durch und durch fantastischen Welt spielt und dennoch universelle Grundthemen anspricht, mit denen wir uns auch in der Realität beschäftigen: Rassismus, Drogensucht, Schuld und Vergebung, zwischenmenschliche Beziehungen in den verschiedensten Facetten und vieles mehr.

Gerade das Thema Drogensucht habe ich noch selten in einem Fantasybuch so eindringlich und tragisch beschrieben gelesen, und der Autor schreckt nicht davor zurück, seine Charaktere unverzeihliche Fehler begehen zu lassen, die schreckliche Folgen haben.

Das Magiesystem, das sich der Autor ausgedacht hat, ist ausgefeilt und vielschichtig, wobei wir in diesem ersten Band erstmal nur einen flüchtigen Einblick erhaschen - denn eigentlich gibt es Magie in dieser Welt offiziell gar nicht. Den Priesterinnen der Göttin Canta werden zwar übernatürliche Gaben zugestanden, aber das ist dann eben keine Magie, sondern göttlicher Segen... Daher ist die junge Tiellanerin Winter auch erstaunt, als sie plötzlich nicht nur mit Telekinese und Gedankenkontrolle konfrontiert wird, sondern auch mit einer Art magischer Untergrundbewegung.

Die Religion dieser Welt ist eine absolute, unangefochtene Institution, die in alle Aspekte des täglichen Lebens eingreift und dabei nicht nur eine Quelle des Trostes ist: schon für kleinste Verstöße gegen die Gebote kann man als Ketzer angeklagt werden, was drakonische Strafen nach sich zieht - bis hin zur öffentlichen Hinrichtung. Religion, Magie und Macht sind untrennbar verbunden, und die Kirche hat ein großes Interesse daran, die Kontrolle darüber zu behalten.

Es werden ziemlich schnell ziemlich viele Charaktere eingeführt, weswegen ich am Anfang öfter hin- und herblättern musste, aber die wichtigsten hat man dann doch schnell im Kopf. Ich will hier gar nicht auf jeden einzeln eingehen, denn das würde den Rahmen dieser Rezension sprengen! Nur soviel: Sie entsprechen in meinen Augen in keinster Weise den üblichsten Fantasyklischees, sondern sind vielfältig, komplex, oft zwiespältig, glaubhaft, nicht immer sympathisch... Es ist sehr mutig vom Autor, wie gnadenlos er seinen Charakteren auch wirklich gravierende Schwächen gibt, und wie sehr er die Fähigkeit des Lesers, einem geliebten Charakter zu vergeben, ausreizt. Denn die Protagonisten laden durchaus auch Schuld auf sich, und da muss man als Leser die ganz persönliche Entscheidung treffen, wo der Punkt liegt, ab dem es kein Zurück mehr gibt. Ist eine Heldin noch eine Heldin, wenn sie Unschuldige abgeschlachtet hat?

Überhaupt sind die Beziehungen zwischen den Charakteren fantastisch geschrieben und die Dialoge lesen sich immer glaubhaft. Noth und Winter zum Beispiel sind zwar verheiratet, das verrät ja schon der Klappentext, aber beide sind anfangs davon überzeugt, den anderen zwar zu mögen und sich ihm verpflichtet zu fühlen, aber keine wirklich romantischen Gefühle für ihn zu hegen. Ob sich das ändert, das verrate ich jetzt natürlich noch nicht.

Da die verschiedenen Charaktere alle ihre eigenen Ziele, Hoffnungen, Wünsche, Geheimnisse und Hintergrundgeschichten mitbringen, gibt es auch viele verschiedene Handlungsfäden, die sich nach und nach miteinander verknüpfen. Meist kam mir das schlüssig aufgebaut und in sich logisch vor, nur wenige Dinge wirkten auf mich etwas konstruiert vor oder zu sehr vom Zufall abhängig - da zeigt sich vielleicht doch, dass das Buch ein Debütroman ist, aber es hielt sich wirklich in Grenzen.

Ich habe "Frostflamme" als eBook gelesen und mir ist tatsächlich erst beim Schreiben dieser Rezension aufgegangen, dass es 704 Seiten hat... Ich fand die Geschichte so spannend, dass ich an keiner Stelle das Gefühl hatte, sie würde sich in die Länge ziehen!

Der Schreibstil ist meines Erachtens sehr souverän: lebendig, sorgfältig detailliert aber nicht überfrachtet, flüssig und mit Bildern voller Atmosphäre.

Bewertung vom 04.09.2016
Lügenmauer / Emma Vaughan Bd.1
Bierach, Barbara

Lügenmauer / Emma Vaughan Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt im Irland des Jahres 1964 mit dem Leidensweg einer jungen Frau, die brutal vergewaltigt und dabei geschwängert wird. Niemand will ihr Glauben schenken, stattdessen wird sie als gottlose Sünderin in ein Heim für ledige Mütter in einem Kloster abgeschoben, wo kaltherzige Nonnen nicht mal den kleinsten Funken Mitgefühl übrig haben.

Dieser Teil der Geschichte konnte mich wirklich überzeugen: die junge Frau wird sympathisch und lebendig beschrieben, und auch die angesprochenen Themen sind spannend und interessant.

Im Jahr 2004 folgt die Geschichte dann der Altenpflegerin Catherine, die sich in Manchester unter anderem um ihre Lieblingspatientin kümmert: die demente Margaret, die bei Catherines Anblick immer wieder verzückt "Kaitlin! Kaitlin! ruft.

Catherine blieb für mich leider eher blass. Ihre Emotionen kamen bei mir einfach nicht an, und der Schluss ließ mich mit dem Gefühl zurück, sie nie wirklich kennengelernt zu haben. Ihren Teil der Geschichte fand ich oft etwas unglaubwürdig, und meines Erachtens verrät er auch schon zu viel.

Im Jahr 2005 dreht sich die Handlung schließlich um den eigentlichen Mordfall, die Erdrosselung von Reverend Charles Fitzpatrick, und die junge Ermittlerin Emma Vaughan.

Im Klappentext klingt es so, als würde sie von ihren katholischen Macho-Kollegen drangsaliert, aber tatsächlich ist es in meinen Augen meist Emma, die auf Krawall gebürstet ist! Auf mich wirkte sie oft abfällig und herablassend, unnötig aggressiv oder provozierend. Sie ist schnell dabei, Menschen in Schubladen zu stecken, ihre eigenen Fehler sieht sie jedoch nicht - wie zum Beispiel ihre völlig außer Kontrolle geratene Medikamentenabhängigkeit.

Überhaupt findet sie viele Dinge doof. Irland doof. Religion doof. Chef doof. Wetter doof. Manchester doof. Und ich fand Emma d... Äh, sehr anstrengend.

Der Kriminalfall an sich hätte dennoch sehr spannend sein können: der Ermordete war nicht nur ein notorischer Schürzenjäger, trotz seines geistlichen Amtes, sondern auch Soldatenpfarrer bei der britischen Armee und Spross einer angesehenen Familie mit wertvollem Grundbesitz. Damit stehen direkt viele Motive zur Auswahl: Hat ihn der gehörnte Ehemann einer Geliebten gemeuchelt? Hat die IRA ihn aus politischen Motiven ermorden lassen? Wollte jemand verhindern, dass er sich das Erbe der Familie unter den Nagel reißt? Dazu kommen noch die Geschichte des Klosters und die Frage, was eigentlich aus den Kindern geworden ist.

Das wird auch alles mal angesprochen, die Spannung verpuffte für mich aber schnell wieder. Obwohl der Leser schon früh erraten kann, wie alles zusammenhängt, tappen die Ermittler lange planlos und unorganisiert im Dunkeln. Die Spur führt nicht ins Kloster, wie vom Klappentext versprochen. Die Spur führt erstmal nirgendwo hin.

Erst auf den letzten ~60 Seiten geht die Ermittlung auf einmal in rasantem Tempo in die richtige Richtung, aber ohne Zufälle wäre sie da nie angekommen.

Die Anwältin des Toten ist zufällig die beste Freundin der Ermittlerin.

Zwei Frauen aus Irland, die ein altes Familiengeheimnis miteinander verbindet, treffen sich zufällig in England,

Die Ermittlerin läuft zufällig einer Schlüsselfigur des Falles über den Weg und erkennt sie auch direkt als solche.

Eigentlich passiert wirklich wenig nur aufgrund fundierter Ermittlungsarbeit, und das erwarte ich einfach von einem Krimi.

Das Ende konnte mich leider auch nicht überzeugen. Zum einen ging mir auf einmal alles zu schnell, und zum anderen fand ich das Verhalten der beteiligten Personen überhaupt nicht glaubhaft. Emma bringt sich zum Beispiel ohne jeden ersichtlichen Grund in eine brenzlige Situationen und benimmt sich dann noch so, als wäre sie als Polizistin nicht darauf trainiert, mit brenzligen Situationen umzugehen.

Um auch mal was Positives zu sagen: Der Schreibstil liest sich angenehm und flüssig, und man kann sich die Schauplätze und Personen meist sehr gut bildlich vorstellen.

Bewertung vom 03.09.2016
Die Weiße Rose / Das Juwel Bd.2
Ewing, Amy

Die Weiße Rose / Das Juwel Bd.2


ausgezeichnet

Den ersten Band der Reihe fand ich schon unglaublich gut - originell, einfallsreich, spannend und fantastisch geschrieben, mit überzeugenden Charakteren. In meinen Augen schaffte er es mühelos, sich positiv aus der Flut der Fantasy-Dystopien herauszuheben, deswegen war ich natürlich sehr gespannt, ob der zweite Band damit würde mithalten können.

Und meiner Meinung nach ist der zweite Band eine mehr als würdige Fortsetzung des ersten!

Als interessanter neuer Charakter wird die mürrische alte Sil eingeführt, die früher mal Surrogatin war und durch grausame, traumatische Erlebnisse ganz unverhofft herausgefunden hat, was die Macht der Surrogaten wirklich bedeutet - und wie sehr der Adel diese Macht korrumpiert und für die eigenen Ziele pervertiert hat. Jetzt teilt sie dieses Wissen mit Violet, und ich fand das unheimlich faszinierend, denn es geht in eine ganz andere Richtung, als ich erwartet hatte, gibt der Geschichte aber eine völlig neue Ebene. Vieles macht mit diesem Wissen auch viel mehr Sinn!

Es eröffnet auch ganz neue Möglichkeiten des Widerstands gegen das unmenschliche System, und natürlich soll Violet dabei eine wichtige Rolle spielen.

Violet ist seit dem Anfang des ersten Bandes deutlich spürbar an ihren Erlebnissen gewachsen. Sie ist viel forscher, entschlossener und mutiger, und ich hatte wirklich das Gefühl, dass sie ihrer neuen Rolle gewachsen ist. Manchmal neigt sie dazu, übers Ziel hinaus zu schießen, wenn sie die Menschen, die sie liebt, beschützen will - dann wird sie etwas übergriffig, setzt sich über ihre Wünsche hinweg und nimmt ihnen die Möglichkeit, aus freiem Willen auch mal eine gefährliche Entscheidung zu treffen. Ash zum Beispiel würde gerne eine aktivere Rolle im Widerstand einnehmen, aber sie hat Angst davor, dass ihm dabei etwas zustoßen würde. Ich fand es aber gut, dass Violet kein perfekter Mensch ist, sondern auch Schwächen hat! Ich habe immer mit ihr mitfühlen können - auch wenn sie etwas tat, was ich nicht gut fand.

Überhaupt fand ich die Charaktere wieder sehr gut geschrieben. Sie entwickeln sich weiter, zeigen neue Facetten, haben Stärken und Schwächen... Manche haben mich überrascht, aber ich fand sie immer komplex, authentisch und glaubhaft. Besonders Garnet kann in diesem Band zeigen, dass weit mehr in ihm steckt, als man bisher vermutet hätte! Mein Liebling ist allerdings nach wie vor Lucien, über dessen Vergangenheit man in diesem Band so Einiges erfährt, was ihn viel verletzlicher und menschlicher macht. Seine Zuneigung zu Violet fand ich sehr rührend.

Die Liebesgeschichte zwischen Ash und Violet spielt in diesem Band eine eher kleine Rolle - was im Grunde nur realistisch ist, denn sie haben im Moment wirklich andere Sorgen! Aber sie ist trotzdem süß und romantisch, dabei aber erfreulicherweise nicht kitschig.

So nach und nach sieht man als Leser, dass eigentlich jeder, der nicht zur herrschenden Oberschicht gehört, in diesem System gnadenlos unterdrückt wird, leiden muss und ein unfreies Leben führt. Wie die Surrogaten ausgebeutet werden, weiß man ja schon seit dem ersten Band. Durch Ash erfährt man jetzt, wie die Gefährten ausgebildet werden, und das ist im Prinzip nichts Anderes als sexuelle Gewalt. Und Lucien hat sich ganz sicher nicht ausgesucht, als Kind kastriert zu werden, und das ohne Betäubung. Auch die Regimenter haben sich ihr Leben nicht unbedingt selber gewählt. Der Adel stiehlt den Menschen im Prinzip die Kinder, um sie dann für die eigenen Zwecke zu benutzen, in welcher Form auch immer.

Das Buch baute für mich schnell Spannung auf und konnte diese dann mit zahlreichen unerwarteten Wendungen, brenzligen Situationen und neuen Herausforderungen bis zum Schluss halten.

Auch der Schreibstil konnte mich wieder überzeugen, mit wunderbaren Bildern und vor allem dichter Atmosphäre. Drama, Gefahr, Trauer, Hass, aber auch Hoffnung, Liebe, Mitgefühl - Amy Ewing bringt die verschiedensten Gefühle und Situationen überzeugend und lebendig zu Papier.

Bewertung vom 30.08.2016
Für König und Vaterland
Gerdom, Susanne

Für König und Vaterland


sehr gut

Ich könnte vieles sagen über Susanne Gerdoms Bücher, aber die Worte "langweilig", "vorhersehbar", "Durchschnitt" oder "Klischee" würden dabei ganz sicher NICHT fallen. Tatsächlich ist das Allererste, was mir in den Sinn kommt, wie unglaublich originell, fantasievoll, intelligent geschrieben und einfallsreich ihre Romane immer sind. Egal ob Urban Fantasy, Steampunk oder historische Fantasy, sie drückt jedem Genre, jedem Thema und jedem mythologischen Wesen immer ihren ganz eigenen Stempel auf - und springt dabei auch schon mal locker-flockig über Genregrenzen.

"Für König und Vaterland" ist zum Beispiel eine wunderbare Mischung aus historischem Roman und Fantasy. Das Buch spielt im frühen 19. Jahrhunderts, und wer im Geschichtsunterricht ein bisschen aufgepasst hat, wird vieles wiederfinden. So spielen zum Beispiel historische Persönlichkeiten wie Napoleon oder Georg III. eine Rolle, und auch einige der politischen Konflikte gab es dementsprechend wirklich. Allerdings gibt es hier nicht nur Spannungen, Konflikte und diplomatische Beziehungen zwischen Nationen, sondern auch zwischen verschiedenen Wesen wie Vampiren, Werwölfen, Elfen oder Dämonen.

Ich muss aber zugeben, dass ich dieses Mal leichte Startschwierigkeiten mit dem Buch hatte - hauptsächlich wegen der Vielzahl an Charakteren, von denen die meisten auch noch mehrere Namen haben! So heißt der wichtigste Charakter dieses Bandes zum Beispiel mit vollem Namen und Titel "Idris Hathaway, Marquess von Auden" und wird dementsprechend mal "Idris", mal "Hathaway" und mal "Auden" genannt.

Es dauerte in meinen Augen auch ein bisschen, bis die Handlung so richtig in Fahrt kam. Erst nach etwa hundert Seiten hatte sie mich vollends gepackt, danach konnte ich das Buch dafür aber kaum noch weglegen! Zwei der Wendungen gegen Ende habe ich zwar kommen sehen (eine davon fand ich sogar ziemlich offensichtlich) - es war für mich jedoch dennoch spannend zu verfolgen, wie die Charaktere darauf reagieren.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen vier junge Adlige, die alle auf den ersten Blick wirken wie verwöhnte, dekadente Lebemänner, die außer Saufen, Weibern und Partys nichts im Kopf haben. In Wirklichkeit sind sie aber die besten Agenten des Innenministers! Und nicht nur das: so ganz "normal" sind sie alle nicht, aber da möchte ich gar nicht zu viel verraten. Sagen wir mal so: zwei davon betrachten sich aus verschiedenen Gründen selber als "Seelenlose", einer hat sich aus Versehen mit etwas Übernatürlichem angelegt und leidet jetzt unter drastischen Konsequenzen, und einer ist zwar genial, dabei aber so exzentrisch und eigentümlich, dass es schon mehrere Versuche seitens einer erbschleicherischen Tante gab, ihn als Wahnsinnigen in eine Irrenanstalt einzuweisen.

Ich fand sie alle sehr überzeugend und glaubhaft beschrieben, mit ganz eigenen Stärken, Schwächen und Marotten, es dauerte jedoch ein bisschen, bis sie mir auch sympathisch wurden... Denn die Ansichten der vier Männer über Frauen entspricht nun mal den Ansichten der damaligen Zeit, das kann einen als moderne Leserin schon mal befremden! Aber irgendwann sind mir die Herren des "Liederlichen Quartetts" dennoch richtig ans Herz gewachsen, und es gibt auch zwei interessante und auf ihre jeweilige Art starke Frauengestalten, die sich nicht einfach mit ihrem Schicksal abfinden. Nur war mir die schöne, intelligente, charmante und verruchte Lady Falconer manchmal ein bisschen ZU perfekt!

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir immer sehr gut. Sie schreibt locker und unterhaltsam, dabei aber nie platt oder abgedroschen. Interessante Metaphern und lebendige Bilder erzeugen Atmosphäre, und hier gelingt ihr wunderbar die Gratwanderung, die sich bei historischen Romanen immer ergibt: die Sprache darf nicht zu modern klingen, um das historische Ambiente nicht zu zerstören, sollte den Leser aber dennoch nicht abschrecken, indem sie zu sehr vom heutigen Sprachgebrauch abweicht. Ich fand das hier genau richtig!

Bewertung vom 26.08.2016
Those Girls - Was dich nicht tötet
Stevens, Chevy

Those Girls - Was dich nicht tötet


sehr gut

Bewertung: 3,5 von 5 Sternen

"Those Girls" war nach "Still Missing" mein zweites Buch der Autorin, und es ließ mich mit eher gemischten Gefühlen zurück.

"Still Missing" (das ich übrigens nervenzerfetzend spannend fand!) könnte man zusammenfassen wie folgt: eine starke junge Frau erlebt unvorstellbar Furchtbares, wird von einem Mann gedemütigt, misshandelt und missbraucht, überlebt wider alle Erwartung - und muss feststellen, dass es damit noch lange nicht vorbei ist. Immer, wenn man denkt, es kann nicht schlimmer kommen... Richtig - kommt es schlimmer.

In "Those Girls" überkam mich öfter ein Gefühl von Déjà-vu. Zwar geht es in diesem Buch um drei Schwestern und um mehrere Täter, aber das Grundschema bleibt dasselbe: Die Heldinnen der Geschichte leiden. Immer wieder. Immer krasser.

An dem Punkt, an dem die Geschichte beginnt, haben Jess, Courtney und Dani schon eine schlimme Kindheit hinter sich: Der frühe Tod der Mutter, gefolgt von lieblosen Pflegefamilien, und schließlich die Rückkehr zum Vater, der inzwischen zum gewalttätigen Trinker geworden ist. Wie der Klappentext schon verrät, endet das mit einem Drama und die Schwestern müssen fliehen... Nur um vom Regen in die Traufe zu kommen, und das nicht zum letzten Mal in ihrem Leben.

Spannend war das, keine Frage! Es ist schwer, nicht mit diesen Mädchen mitzufiebern und mitzuleiden, denn man ist als Leser ganz nah dran an ihrer Angst, ihrem Entsetzen, ihrem Schmerz... Man wird quasi zum Voyeur ihres Elends. Irgendwann hinterließ das jedoch einen schalen Geschmack in meinem Mund, denn ich hatte das Gefühl, dass die Handlung dabei mehr als nur ein bisschen auf der Strecke blieb. Chevy Stevens beschreibt sehr ausführlich, wie ihre Heldinnen leiden.

Wenn ich jetzt zurückdenke an das Buch, frage ich mich, was auf diesen 464 Seiten eigentlich wirklich passiert ist. In meinen Augen überraschend wenig! Es gibt keine großartige Ermittlung, kein Rätsel, dass es zu lösen gilt, keinen ausgeklügelten Plan... Vieles bleibt ungeklärt. Der Großteil der Geschichte wird vom puren Adrenalin getragen, wenn eine der Heldinnen mal wieder in unmittelbarer Gefahr schwebt, einem Peiniger entkommen oder ihn überwältigen muss.

Dass das in der ersten Hälfte dennoch irgendwie funktioniert - dass man als Leser bei der Stange bleibt, sich gut unterhalten fühlt und das Buch sogar kaum weglegen kann! -, liegt sicher daran, dass die drei Mädchen sehr sympathische und glaubhafte Charaktere sind, denen man ein bisschen Glück wirklich, wirklich wünschen würde.

Zwischendurch springt die Geschichte allerdings 18 Jahre. Man erfährt ein wenig darüber, wie sich die Schwestern in der Zwischenzeit ein neues Leben aufgebaut haben, aber das wird eigentlich nur relativ oberflächlich angerissen. Was sicher auch daran liegt, dass a) der Großteil der zweiten Hälfte nicht mehr von einer der Schwestern erzählt wird, und b) es dann auch recht bald weitergeht mit der nächsten Runde des Dramas. Und diese kam mir leider vor, als habe die Autorin eigentlich nur Dinge aufgewärmt, die schon im ersten Teil passiert waren! Vorhersehbar. Richtig schlecht fand ich auch den zweiten Teil nicht - aber deutlich schwächer als den ersten.

Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Schwestern zwar 18 Jahre älter sein mögen, aber im Grunde immer noch unverändert, ohne große Charakterentwicklung. Wobei das aber möglicherweise von der Autorin so beabsichtigt sein könnte, um zu zeigen, dass sie das Trauma nie verarbeitet haben und deswegen in der Schwebe hängen.

Das Ende fand ich leider enttäuschend, für mein Empfinden zu platt und erzwungen emotional.

Der Schreibstil ist eher einfach und schnörkellos, was mich in diesem Buch aber überhaupt nicht gestört hat. Denn beide Teile der Geschichte werden von Teenagern erzählt, die ihre oft traumatischen Erlebnisse ungeschönt und ungefiltert erzählen - da würde ein poetischer Schreibstil einfach nicht passen. So wirkt es viel authentischer und glaubhafter.

Bewertung vom 20.08.2016
Das verlorene Kind
Bussi, Michel

Das verlorene Kind


gut

Im Allgemeinen ist ein Leser bis zu einem gewissen Punkt bereit, die Geschehnisse in einem Buch erstmal zu akzeptieren - auch wenn sie ihm eigentlich unglaubwürdig erscheinen. Er gewährt dem Autor sozusagen einen Vertrauensvorschuss, erwartet aber im Gegenzug, dass dieser im Laufe der Geschichte alle Unklarheiten beseitigt, alles Unglaubwürdige doch noch glaubhaft erklärt und alles logisch und schlüssig auflöst.

Ich stelle mir das immer so vor wie ein Gummiband, das man ganz schön weit dehnen kann, ohne dass es reißt. In meinen Augen sind die besten Bücher oft die, wo ein Autor das bis zum Letzten ausreizt und dann in letzter Minute die perfekte Auflösung aus dem Hut zaubert.

412 Seiten lang funktionierte das für mich in diesem Buch wunderbar. Es gab die ein oder andere kleine Unstimmigkeit, ein paar winzige Details, die nicht ins Bild zu passen schienen, vor allem aber zahllose unerwartete Wendungen und falsche Fährten... Ich fieberte voll gespannter Erwartung mit, stellte eine Theorie nach der anderen auf und hatte beim Lesen einfach eine Menge Spaß. Irgendwann begann der Autor dann mit der Aufklärung des Falls, und die fand ich überraschend, aber stimmig . auch wenn mir ein wenig der Kopf schwirrte ob der Komplexität und Vielschichtigkeit des Ganzen.

Bis Seite 412 war es für mich ein Buch, dem ich 4 oder 4.5 Sterne geben würde. Dann las ich die restlichen 20 Seiten - und mit einem fast hörbaren Knall flogen mir die Reste des gerissenen Gummibands um die Ohren.

Was für eine Enttäuschung. Nein, mir kann niemand erzählen, dass dieses Ende in der Realität auch nur ansatzweise möglich wäre. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor unbedingt für jeden der noch lebenden Charaktere und deren Konflikte eine blitzsaubere Auflösung haben wollte, und das erschien mir unsäglich konstruiert.

Aber noch ein paar Gedanken zum Buch bis zu diesem Punkt:

Auf dem Titelbild steht "Roman", nicht "Krimi" oder "Thriller", und dem würde ich zustimmen, Der Kriminalfall ist zwar wichtig, aber eigentlich kam er mir eher vor wie die Bühne für das zentrale Thema des Buches: Mutterschaft.

Die weiblichen Charaktere verkörpern jeweils verschiedene Aspekte davon: die Trauer nach einer Fehlgeburt, die schmerzhafte Sehnsucht eines unerfüllten Kinderwunsches, die Hilflosigkeit, wenn dem eigenen Kind etwas Schlimmes zustößt, und immer wieder die bedingungslose Mutterliebe. Michel Bussi beschreibt das feinfühlig, dabei aber nicht rührselig, und erschafft bei aller Spannung immer wieder eine nachdenklich-stimmende Atmosphäre.

Interessant ist auch, dass man durch die Figur des Kinderpsychologen Vasile viel darüber erfährt, wie das Gedächtnis funktioniert, besonders das Gedächtnis kleiner Kinder. Ein Großteil der Geschichte beruht darauf, dass dieses sowohl sehr formbar als auch sehr begrenzt ist, und das fand ich sehr originell.

Der kleine Malone ist seinem Alter weit voraus, und ich war mir nicht immer sicher, ob ich das noch glaubhaft fand... Aber er ist ein liebenswerter, cleverer kleiner Kerl, mit dem ich dennoch stets mitgefühlt habe.

Die anderen Charaktere wirkten auf mich sehr unterschiedlich.

Manche fand ich komplex, gut geschrieben und interessant, auch wenn sie mir manchmal ein klein wenig überzogen vorkamen. So ist die 40-jährige Commandante Augresse zum Beispiel vollkommen fixiert darauf, dass ihr schnell noch jemand ein Kind machen muss, bevor sie zu alt wird, und jeder Mann, den sie trifft, wird nach seiner möglichen Tauglichkeit als Vater bewertet.

Andere erschienen mir ein wenig flach, wie zum Beispiel der bösartige, skrupellose und gewalttätige Alexis Zerda. Ich hatte das Gefühl, dass er darüber hinaus keine Eigenschaften hatte.

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, und auch die Übersetzung kam mir gut gelungen vor. Michel Bussi hat einen sehr prägnanten "Tonfall" Je nach Szene sind die Sätze knapp, klar und reduziert, manchmal aber auch bildlich und voller Atmosphäre.

Bewertung vom 14.08.2016
Dein finsteres Herz / Detective Max Wolfe Bd.1
Parsons, Tony

Dein finsteres Herz / Detective Max Wolfe Bd.1


gut

Das Buch startet im Prolog fulminant, mit einer düsteren, atmosphärisch dichten Szene: Ein junges Mädchen wird von einer Gruppe Jugendlicher auf grausamste Art vergewaltigt, versucht mit letzter Kraft zu fliehen, schafft es sogar noch, einen ihrer Peiniger schwer zu verletzen... Und das grausame Ende, es ereilt sie trotzdem. Ein Auftakt wie ein Paukenschlag!

Danach springt die Geschichte 20 Jahre in die Gegenwart.

Die Täter von damals werden grausam abgeschlachtet, einer nach dem anderen. (Ich muss zugeben, mein Mitleid hielt sich schwer in Grenzen.) An dieser Stelle hat man als Leser natürlich einen enormen Wissensvorsprung vor dem Ermittlerteam - man kennt zwar noch nicht das WER und WIE, aber zumindest schon das WARUM, während Max Wolfe und Co. erst einmal herausfinden müssen, was ein Politiker, ein Alkoholiker, ein Lehrer, ein Soldat, ein Künstler und ein Lebemann überhaupt gemeinsam haben.

Dieser Grundaufbau hat an sich durchaus seinen Reiz und enormes Spannungspotential! Denn die Spannung ergibt sich quasi aus der Hilflosigkeit, die man als Leser empfindet: man muss ohnmächtig mit ansehen, wie die Mordkommission im Dunkeln tappt, während der Mörder ihr immer einen Schritt voraus ist... Und jede falsche Entscheidung, jede Sackgasse und jede falsche Fährte zieht die Daumenschrauben enger.

Paradoxerweise hatte ich zwar nur Verachtung übrig für die Vergewaltiger, wollte aber dennoch, dass der Mörder geschnappt wird, bevor er ein weiteres Mal zuschlagen kann - ich konnte den Verlauf der Ermittlung jedoch oft nicht nachvollziehen, und manche in meinen Augen naheliegenden Ermittlungsansätze wurden komplett ignoriert oder zumindest nicht näher untersucht. Mir fehlte daher das Gefühl, als Leser sozusagen Teil der Ermittlung zu sein, und das dämpfte die Spannung für mich erheblich.

Mit dem nagenden Argwohn, das irgendetwas nicht ganz stimmte, schlug ich das Buch zu. Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis ich darauf kam: mich plagte die Frage, was der Protagonist der Geschichte, Max Wolfe, eigentlich zur Aufklärung des Falls beigetragen hatte - und zwar durch tatsächliche Ermittlungsarbeit, nicht durch Bauchgefühl, Zufall oder die Arbeit bzw das Wissen anderer Leute. Mir fielen nur zwei oder drei Dinge ein, die im Grunde allerdings gar nicht so wichtig für die Auflösung waren!

Der Schluss konnte mich auch nicht vollends überzeugen. Das WIE war zu diesem Zeitpunkt schon lange geklärt, das WARUM trug der Leser schon seit dem Prolog mit sich rum, und das WER hatte für mich einen schalen Beigeschmack, denn es erschien mir wie eine seltsame Mischung aus vorhersehbar und unglaubwürdig. Die Hintergrundgeschichte der jugendlichen Vergewaltiger, über die man am Ende noch mehr erfährt, bedient außerdem das ein oder andere Klischee.

Auch Max, die Hauptfigur der Geschichte, entspricht einem gewissen Archetyp: er ist der Querschläger, der gegen den Strom schwimmt und sich auch über direkte Anweisungen seiner Vorgesetzten hinwegsetzt, wenn es sein muss - denn er sieht mehr als andere, verkauft seine Ideale für nichts und niemanden, kann auch mal hart zuschlagen und hat einfach im Gespür, wenn jemand schuldig ist (oder auch nicht). Außerdem ist eine Ehe (natürlich) gescheitert.

Schön fand ich, dass Tony Parsons aus diesem Schema ausbricht, indem er Max zum liebevollen Vater einer kleinen Tochter und ebenso liebevollem Herrchen eines kleinen Hundes macht. Die Szenen mit den beiden gehören für mich zu den authentischsten, lebendigst geschriebenen des Buches.

Der Schreibstil gefiel mir ausgesprochen gut. In ein paar Rezensionen habe ich Meinungen gelesen, er sei hölzern, gestelzt, übertrieben literarisch oder auch langweilig, aber das habe ich überhaupt nicht so empfunden. Gerade in einem Krimi oder Thriller finde ich den Widerspruch sehr reizvoll - den Kontrast zwischen dem grausamen Inhalt und einem Schreibstil, der verschiedene Nuancen von rasant-brachial bis leise-poetisch beherrscht.

Bewertung vom 12.08.2016
Die Seidendiebe
Husemann, Dirk

Die Seidendiebe


ausgezeichnet

Zwei als Mönche verkleidete Männer sollen tief im Herzen Chinas einige der unbezahlbaren Seidenraupen und damit das streng gehütete Geheimnis der Seidenproduktion gestohlen und dann an den byzantinischen Hof gebracht haben - so berichtet es der spätantike Historiker Prokopios von Caesarea, der etwa zwischen 500 und 562 n.Chr. lebte. Was für uns heute vielleicht zunächst nicht nach einer sonderlich bemerkenswerten Heldentat klingt, bedeutete damals doch eine unglaubliche wirtschaftliche Macht.

Dirk Husemann greift diese Geschichte auf und verwebt in seinem Buch historische Fakten mit opulenter Atmosphäre, lebendigen Charakteren, fabulösem Abenteuer und einem reichen Schreibstil, der sich mal liest wie ein orientalisches Märchen, dann wieder wie ein Schelmenepos, manchmal sogar wie ein Eastern. Vieles hat der Autor sicher dazu erdichtet, aber in meinen Augen verschwimmen die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion, so dass sich das Ergebnis nathlos, glaubhaft und schlüssig liest - und dabei sehr spannend und unterhaltsam. Ich hatte wirklich den Eindruck, einen Einblick in eine lang vergangene Zeit und mir vollkommen fremde Orte zu erhaschen, dabei aber kein trockenes Geschichtsbuch zu lesen.

Ich muss zugeben, dass ich immer ein bisschen mit Berührungsängsten zu kämpfen habe, wenn ich einen historischen Roman lese. Meine Befürchtung ist stets, dass mein historisches Grundwissen möglicherweise nicht ausreicht, um den Roman wirklich gebührend würdigen zu können oder auch nur alles zu verstehen. Deswegen kann ich guten Gewissens sagen: "Die Seidendiebe" nimmt einem solche Berührungsängste schnell, denn die spannende Geschichte trägt den Leser mühelos über die Jahrhunderte hinweg.

Mein erster Eindruck von Taurus und Olympiodorus war kein allzu positiver. Sie kamen mir arrogant und selbstherrlich vor, sich ihrer Bedeutung als Bruder und Neffe des byzantinischen Kaisers mehr als bewusst. Außerdem sind sie ja eigentlich nicht unbedingt die Guten in dieser Geschichte, schließlich ist ihre Mission Spionage und Diebstahl! Aber im Buch vergeht eine größere Zeitspanne, in denen die beiden Männer mehr erleben als andere Menschen in einem ganzen Leben, und das geht nicht spurlos an ihnen vorbei... Sie wachsen an ihren Abenteuern, und letztendlich sind sie mir doch sehr ans Herz gewachsen, genauso wie viele der Nebencharaktere.

Dirk Husemann stellt Taurus und Olympiodorus die buddhistische Nonne Helian Cui zur Seite, die zwar nur durch eine Kette von Zufällen in diesen abenteuerlichen Diebeszug hineingerät, aber durchaus ihre eigenen Geheimnisse hat, die sie verfolgen. Durch sie bekommt der Leser einen kleinen Eindruck von der Bedeutung des Buddhismus in der damaligen Zeit, und außerdem würzt sie die Geschichte mit einer Prise Romantik. Meines Erachtens wird es aber nie zu kitschig oder gar schwülstig.

Mit der rachsüchtigen Nong E, der Besitzerin der Seidenplantage, die die beiden Byzantiner ausrauben, hat der Autor eine sehr extreme, zutiefst unsympathische Figur erschaffen. Gelegentlich fand ich sie dadurch ein wenig zu eindimensional, aber die anderen Charaktere haben das meiner Meinung nach mehr als wettgemacht.

Die Geschehnisse sind nicht immer vollkommen realistisch. Manches liest sich wirklich wie die Art von Abenteuer, die ein Geschichtenerzähler auf einem orientalischen Markt zum Besten geben könnte! Aber für mich passte das zu Grundton und Atmosphäre des Buches, insofern hat es mich nicht gestört und der Glaubwürdigkeit für mich paradoxerweise keinen Abbruch getan. (Übrigens sollte man sich davon nicht in Sicherheit wiegen lassen - auch wenn es manchmal so scheint, die Protagonisten sind nicht unverwundbar...)

Den Schreibstil fand ich einfach wunderbar, er ist so üppig und lebendig und bunt und detailverliebt... Man kann die Landschaften, Personen und Dinge richtig vor sich sehen und den heißen Wüstenwind spüren. Auch der feine Humor, der immer mal wieder aufblitzt, hat mich sehr angesprochen.