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Cybergirl
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Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 447 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2022
Der Herzgräber
Williams, Jen

Der Herzgräber


sehr gut

spannend, mysteriös und zum Teil gruslig

Heather Evans Mutter hat Selbstmord begangen.
Jetzt findet Heather im Nachlass ihrer Mutter Briefe des Serienmörders Michael Reave.
Der Serienmörder hat Frauen auf bestialische Art getötet und sitzt seit 20 Jahren im Gefängnis.
Jetzt ist wieder eine Frau ermordet worden. Die Leiche ist in einem ausgehöhlten Baumstumpf versteckt.
Das Herz wurde herausgerissenen und Blumen an die Stelle gesteckt.
Genau die Handschrift von Michael Reave.
Und es bleibt nicht bei dieser einen Frauenleiche.
Heather ist Journalistin und entscheidet zusammen mit dem Ermittler Detective Ben Parker, dass sie Micharel Reave im Gefängnis einen Besuch abstattet.
Heather möchte wissen woher er ihre Mutter kennt und ob er von den Selbstmordabsichten wusste und natürlich auch Fragen über die neuen Frauenmorde.
Noch ahnt Heather nicht in welche Gefahr sie sich begibt.

„Der Herzgräber“ ist der erste Thriller der preisgekrönten Autorin Jen Williams.
Ich fand diesen Thriller überaus spannend, ja manchmal sogar richtig gruslig.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen.
In der Gegenwart kümmert sich die Journalistin Heather, nach dem Selbstmord ihrer Mutter um die Haushaltsauflösung. Dabei entdeckt sie mysteriöse Briefe eines Serienmörders.
Nachdem Frauen wieder auf die gleiche Weise getötet werden beschließt sie sich mit dem Serienmörder, der seit 20 Jahren im Gefängnis sitzt Kontakt aufzunehmen.
Hier ergeben sich spannende und mysteriöse Gespräche.

Das führt in die zweite Zeitebene, die Vergangenheit.
Hier erfahren die LeserInnen wie Michael Reave zum Serienmörder wurde.
Diese Abschnitte sind schwer zu lesen und ich musste das Buch immer wieder einmal beiseite legen um mich wieder zu erden.

Die wichtigste Rolle für mich spielte die Vergangenheit.
Hier tun sich wahre Abgründe auf.
Auch in der Gegenwart sind viele Dinge äußerst mysteriös. Heather hat immer wieder das Gefühl, dass jemand im Haus ihrer Mutter war.

Die Atmosphäre in diesem Thriller ist recht dunkel. Das Gefühl, dass ich beim lesen hatte war oft beklemmend.
Trotzdem musste ich immer weiter lesen, auch wenn ich manchmal eine kleine Pause einlegen musste.
Ich wollte wissen was als nächstes passiert.

Jen Williams hält die Spannung über das gesamte Buch. Die Stimmung passt zur Story.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.

„Der Herzgräber“ ist für mich eine Mischung aus Thriller und Mystery mit Gruselelementen.
All das verbindet die Autorin gekonnt.
Ich würde mich freuen noch einmal einen Thriller der Autorin lesen zu dürfen.

Bewertung vom 12.01.2022
Die Frauen von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.1
Maly, Beate

Die Frauen von Schönbrunn / Schönbrunn-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Emotionaler und unterhaltsamer Historischer Roman

Emma wird im Sommer 1914 eine der ersten Tierpflegerinnen und muss sich in der Männerwelt behaupten.
Im Tiergarten Schönbrunn in Wien geht sie mit ihrer großen Liebe zu Tieren ganz in der Pflege der Tiere auf.
Dann bricht der erste Weltkrieg aus und die Männer müssen an die Front.
Emma muss mehr Verantwortung für die Tiere übernehmen und sich gleichzeitig um ihre schwangere Schwester kümmern.
Der Tierarzt Julius, der an der Front verletzt wurde steht Emma im Zoo zur Seite.
Gegen Ende des Krieges, als der Hunger in der Bevölkerung immer größer wird steht der Zoo kurz vor der Schließung.
Können Emma und Julius den Zoo retten?

„Die Frauen von Schönbrunn – Ein Leben für das Wohl der Tiere“ ist der Auftakt einer neuen Saga von Beate Maly.

Ich habe schon sehr viele Saga gelesen und auch viele die sich in der Zeit des 1. und 2. Weltkriegs bewegten.
Das Thema Tiere, Zoo, Tierpflegerinnen ist neu für mich und deshalb um so interessanter.

Mit Emma hat die Autorin einen tollen Charakter erschaffen.
Gerne wäre sie Tierärztin geworden, doch zu dieser Zeit war es in Wien einer Frau nicht möglich zu studieren
So geht Emma mit großer Leidenschaft auf in der Pflege der Tiere.
Sie ist eine starke Frau die weiß was sie will.
Auch Julius der Tierarzt ist mir sympathisch. Er wurde an der Front verletzt und ist in den Zoo zurückgekehrt.
An Emmas Seite kämpft er auch in schwierigen Zeiten für den Zoo.
Emma hingegen hilft Julius sein Trauma das er vom Krieg mitgebracht hat zu verarbeiten.

Beate Maly erzählt die Geschichte sehr einfühlsam und emotional. Auch hat sie viel Zeitkolorit in die Geschichte einfließen lassen.
So liest man nicht nur die Geschichte von Emma, ihrer Familie und Julius sondern auch von der Not der Menschen, von Hunger und Krieg.

Der Schreibstil von Beate Maly ist flüssig und gut verständlich. Es macht Spaß zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin.

Eine wunderschöne Saga, ich freue mich schon auf den 2. Band
„Die Kinder von Schönbrunn-Träume von einer besseren Welt“ der im Februar 2023 erscheinen soll.

Bewertung vom 20.12.2021
Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1
Engel, Henrike

Ein Leben für die Freiheit der Frauen / Die Hafenärztin Bd.1


ausgezeichnet

Historischer Roman mit Krimi-Charakter

Anne Fitzpatrick ist eine der ersten Frauen die den Beruf der Ärztin in Deutschland ausüben.
Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen denen Leid zugefügt wurde zu helfen und so hat sie ein Frauenhaus eröffnet.
Auch die Pastorentochter Helene möchte helfen und findet eine Anstellung im Frauenhaus.
Im Hafenbecken neben dem Frauenhaus werden zwei Leichen gefunden.
Die Polizei bewertet es als Mord im Milieu.
Doch es waren Frauen die Kontakt zur Frauenbewegung hatten.
Kommissar Berthold Rheydt ermittelt in diesem Fall.
Auch Anne sucht mit Hilfe von Helene nach einem Motiv für den Mord und die zwei Frauen geraden in große Gefahr.

„Die Hafenärztin-Ein Leben für die Freiheit der Frauen“ ist der erste Band einer neuen Buchreihe von Henrike Engel.
Das Cover sieht mit seiner Goldprägung sehr edel aus, man muss es in der Buchhandlung einfach in die Hand nehmen.

Die Geschichte wird aus der Sicht der drei Hauptprotagonisten erzählt.
Anne ist eine der ersten Ärztinnen in Deutschland.
Sie hat lange in England studiert und ist jetzt möchte sie in Deutschland den Frauen helfen.
Anne ist eine sehr starke Frau, sie weiß was sie will.

Auch Helene gefällt mir sehr gut.
Sie hat auch einen starken Willen. Vor allem möchte sie sich nicht in die Rolle der Ehefrau pressen lassen.
Auch sie würde am liebsten studieren oder zumindest einen Beruf erlernen mit dem sie ein selbstständiges Leben führen kann.

Kommissar Berthold Rheydt ermittelt im Fall der getöteten Frauen.
Für ihn ist es der erste Fall den er eigenständig lösen muss. Manchmal wirkt er etwas melancholisch. Er hat einen Verlust erlitten mit dem er noch nicht fertig geworden ist.

Drei interessante Charaktere und eine interessant Zeit werden hier miteinander verbunden.
Die Suffragettenbewegung kommt immer mehr aus England nach Deutschland herüber. Die Frauen kämpfen für ihr Wahlrecht.

Henrike Engel verpackt das alles in eine spannende und interessante Geschichte.
Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Sie versteht es ihre LeserInnen zu fesseln.

Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band „Die Hafenärztin-Ein Leben für das Lachen der Kinder“, der im Mai 2022 erscheinen wird.

Bewertung vom 18.12.2021
In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


ausgezeichnet

Großartiger Jubiläumsband

Heike Wersch, die beste Freundin von Hennings Literaturagentin Maria Hausschild wird vermisst.
Er bittet Pia doch einmal bei ihr zu Hause nachzusehen.
Im Haus ist nur der demente Vater, verwirrt und dehydriert. Von Heike Wersch fehlt jede Spur.
Die Spurensicherung kann Reste eines Blutbades sicherstellen.
Die Ermittlungen führen Pia Sander und Oliver von Bodenstein zum Frankfurter Literaturverlag Winterscheid. Hier war Heike Wersch bis von kurzem Programmleiterin.
Heike Wersch wurde nach langer Verlagszugehörigkeit gekündigt. Hierauf beschuldigte sie einen der bekanntesten Autoren des Verlags des Plagiats.
Als die Leiche von Heike Wersch gefunden wurde stand fest, es ist eine Mordermittlung.
Ist der Plagiatvorwurf, mit dem sich Heike Wersch viele Feinde gemacht hat das Mordmotiv?
Es gibt aber auch Anzeichen, dass das Motiv in der Vergangenheit von Heike Wersch zu suchen ist.

„In ewiger Freundschaft“ ist schon der 10 Band der Taunuskrimi-Reihe von Nele Neuhaus.
Mit ihrem Jubiläumsband führt sie und in die Verlagswelt. Eine Welt in der die Autorin sich bestens auskennt und bei Fragen auch schnell Antworten findet.
Bei den Krimis von Nele Neuhaus spürt man immer, dass die Autorin weiß wovon sie schreibt.
Sie kennt sich an den Handlungsorten sehr gut aus. Sie kennt die Polizeiarbeit mittlerweile recht gut und weiß wo sie sich Rat holen kann. So kommen ihre Bücher immer sehr authentisch beim ihren LeserInnen an.
In diesem Buch beschreibt sie zum Teil die Verlagswelt recht ausführlich. Ich fand das interessant zu lesen.

Lange weiß man nicht ob er Mord an Heike Wersch mit ihrem Ausscheiden aus dem Winterscheidverlag zusammenhängt oder mit ihrer Vergangenheit und dem Freundeskreis der heute noch zusammenhält.
Mehr möchte ich aber nicht auf den Inhalt eingehen.

Wie gewohnt legt die Autorin wieder einige falsche Spuren die man als LeserInn nur zu gerne aufnimmt um sie dann wieder zu verwerfen.

Pia und Oliver ermitteln mit ihrem Team wie immer auch Hochtouren.
Nele Neuhaus lässt Oliver von Bodenstein privat auch nicht zur Ruhe kommen. Hier kennt die Autorin kein Mitleid.

Der Leiter der Rechtsmedizin und Ex-Mann von Pia Hennig Kirchhoff hat seinen zweiten Kriminalroman geschrieben der kurz vor der Veröffentlichung steht. Wie kann es anders sein, ja im Winterscheidverlag.
So sind einige der Mitarbeiter ganz verzückt die Protagonisten aus Hennings Krimi in natura zu erleben.
Auch diese Abschnitte fand ich immer lesenswert und manchmal ein bisschen zum Schmunzeln. Besonders über die Titel der Krimis.

Da es ja ein Jubiläumsband ist fand ich die Rückblenden die es immer wieder zu alten Fällen und somit zu den vorangegangenen Bänden gab sehr passend.
Sei es ein Ort der einen der Protagonisten an einen alten Fall erinnert oder eine Person.
Manch einer der quer eingestiegen ist bekommt bestimmt jetzt Lust die älteren Bände zu lesen.
Ich habe alle gelesen und im Regal stehen, habe aber auch große Lust bekommen die Bücher noch einmal zu lesen. Es ist nicht mehr alle präsent.
So kann ich mir die lange Wartezeit auf Band 11 verkürzen.

Bewertung vom 26.11.2021
Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung / Die Amish-Saga Bd.2
Seemayer, Karin

Der Himmel über Amerika - Esthers Entscheidung / Die Amish-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Auch der 2. Band hat mich begeistert

Esther ist die Enkelin von Rebekka und Daniel, den Helden des ersten Band.
Esther lebt bei ihren Eltern und Großeltern auf dem Mühlenhof in Pennsylvania.
In der Gemeinde der Amish wird deutsch gesprochen. Die Amish leben gerne unter sich und halten sich abseits der einheimischen Bevölkerung.
Auch als der Sezessionskrieg ausbricht und das Land spaltet halten sich die Mitglieder der Amish Gemeinde raus. Ihnen ist es verboten in den Krieg zu ziehen.
Doch der Krieg geht auch am Mühlenhof nicht spurlos vorbei. Eines Tages kommen Soldaten der feindlichen Armee und plündern den Hof.
Kurz darauf findet Esther einen der Soldaten schwer verwundet auf ihrem Land.
Die Familie kümmert sich um den Verwundeten und pflegt ihn gesund. Dabei entwickelt sich eine zarte Liebe zwischen Esther und dem Soldaten
Doch die Liebe muss geheim bleiben sonst droht Esther die Ausgrenzung aus der Gemeinde.

„Der Himmel über Amerika – Esthers Entscheidung ist der 2. Band der Amish-Saga von Karin Seemayer.
Die Autorin hat mich schon mit dem 1. Band „Der Himmel über Amerika – Rebekkas Weg“ und vielen anderen Romanen begeistert.
Dabei schwimmt sie nicht mit dem Mainstream sondern findet immer eine Nische mit einem interessanten Thema.
Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

Die Autorin schenkt bemerkenswerten Charakteren das Leben.
In diesem Buch ist es Esther. Eine junge Frau die nur das Leben in der Amish Gemeinde kennt. Sie wächst behütet auf, erfüllt alle ihre Pflichten. Doch sie weiß auch, dass sie keinen der jungen Männer aus der Gemeinde heiraten will.
Dann verliebt sie sich in den Soldaten Jack, en sie verwundet gefunden hat und gesund pflegt.
Die beiden Charaktere waren mir gleich sehr sympathisch. Esther hat viel von ihrer Großmutter Rebekka die Heldin des 1. Band.
Ben, Esthers Bruder hat hingegen viel von Daniel seinem Großvater. Er engagiert sich vor dem Sezessionskrieg für die Underground Railroad und hilft so geflüchteten Sklaven auf dem Weg in die Freiheit.
Von dieser Organistation habe ich schon gehört und auch das Buch „Underground Railroad von Colson Whitehead gelesen.

Karin Seemayer entführt ihre Leser*innen mit ihrer Geschichte in eine ganz andere Welt.
Eine Welt die mir vor dem 1. Band völlig fremd war.
Ich bin dankbar dafür, dass die Autorin mir hier einen Einblick in die Gemeinschaft der Amish gewährt hat.
Karin Seemayer vermittelt die Informationen auf eine unterhaltsame Art und Weise.
Ihr Schreibstil ist leicht verständlich und fließend zu lesen.
Einmal angefangen möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.
Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung „Der Himmel über Amerika –Leahs Traum“ der im Juni 2022 erscheinen wird.

Bewertung vom 03.11.2021
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


ausgezeichnet

Spannend-Turbulent-Mitreisend

Berlin 1922.
Die Polizeiärztin Magda Fuchs eröffnet in Berlin Charlottenburg ihre eigene Praxis.
Die Zeiten sind schwer, die Inflation schreitet mit schnellem Schritten voran.
Magda Fuchs stellt sich die Frage, ob es die richtige Zeit ist an ein Kind zu denken.
LS Polizeiärztin wird Magda zu einem grausigen Fall gerufen.
Eine junge Mutter wird mit vielen Stichverletzungen neben ihrem Kind aufgefunden.
Magda und Kommissar Kuno Mehring fragen sich, ob der Mord an der Mutter zu seiner Serie von Überfällen auf Frauen des leichten Gewerbes gehört.


„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch“ ist der zweite Band einer geplanten Trilogie von Helene Sommerfeld.
Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines in Berlin lebenden Autorenehepaars.
Sie bezeichnen sich selbst als Yin und Yang.
Und wenn man das Buch so liest kann man dem nur zustimmen, sie ergänzen sich wunderbar.
Die Geschichte ist wie aus einer Feder geschrieben.

Die Autoren entführen ihre LeserInnen im zweiten Teil ins Berlin 1922.
Die Inflation schreitet weiter voran.
Magda Fuchs ist inzwischen frisch verheiratet und hat ihre eigene Praxis eröffnet.
Natürlich steht sie auch weiterhin im Dienst der Polizei.
Mit dem Beruf der Polizeiärztin hatte ich mich vor den ersten Band noch nie beschäftigt. Es hat mich überrascht zu lesen, dass es den Beruf schon seit 1900 gibt.
Leben konnte man wohl nicht von diesem Beruf, so hat sich ja auch Magda Fuchs
den Traum der eigenen Praxis erfüllt.

Auch im zweiten Band sind die Charaktere gut in Szene gesetzt.
Es gefällt mir die weitere Entwicklung der Protagonisten mitzuerleben. Vor allem spürt man, dass sich das Bild der Frau deutlich wandelt.
Sie werden stärker und selbstbewusster.

Auch bekommt man wieder viel von der Stimmung in Berlin der 1920er Jahre mit.
Für viele ist die Lage schwierig. Hoffnungslosigkeit, Armut und Arbeitslosigkeit sind an der Tagesordnung.
So fragt sich Magda auch, ob es die richtige Zeit ist an eine Familie zu denken.

„Die Polizeiärztin Magda Fuchs – Das leben, ein großer Rausch“ ist spannend und gleichzeitig sehr unterhaltsam. Es hat etwas von Krimi und Historischem Roman, meine beiden liebsten Genre.

Jetzt freue ich mich schon auf den dritten Band
„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz der im März 2022 erscheinen soll.

Bewertung vom 31.10.2021
Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
Rygiert, Beate

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher


ausgezeichnet

Die Ullsteinfrauen

Die Journalistin Rosalie Gräfenberg lernt bei einem Bankett Franz Ullstein kennen.
Franz Ullstein verliebt sich gleich in Rosalie Gräfenberg und macht ihr einen Heiratsantrag.
Seine Brüder sind mit der Wahl nicht einverstanden und versuchen das Paar zu trennen.
Doch Vicky Baum und das Tippfräulein Lilli schlagen sich auf die Seite von Rosalie.
Die drei Frauen Rosalie, Vicky Baum und Lilli wollen sich ihr Leben nicht mehr von einer Männerwelt vorschreiben lassen und nehmen es selbst in die Hand.

„Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher“ ist der neue Roman von Beate Rygiert.
Die Autorin ist für ihre Bücher über starke weibliche Persönlichkeiten bekannt und hat mir schon viele schöne und spannende Lesestunden beschert.
Kein Buchfreund kommt am Ullsteinverlag vorbei. Jetzt die Geschichte des Verlags zu lesen ins ein Geschenk.
Die drei Frauen Rosalie, Vicky Baum und Lilli werden toll beschrieben und sind mir auf Anhieb sympathisch gewesen.
Es sind drei starke Frauen und es macht Freude ihre Entwicklung mitzuerleben.
Die Schriftstellerin Vicky Baum dürfte den meisten bekannt sein. Ich wusste zwar, dass ihre Bücher im Ullsteinverlag veröffentlicht wurden, dass sie aber auch im Hintergrund die Fäden gezogen hat ist mir neu und ich fand es sehr interessant zu lesen.
Nicht nur die Vorgänge im Verlag und in der Familie Ullstein kommen in diesem Buch zum tragen. Auch die Zeit der goldenen 20er erfasst die Autorin sehr gut. Die immer gefährlichere Gesinnung der Bevölkerung kommt gut zum Ausdruck.

Mit „Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher“ hat Beate Rygiert wieder einen tollen und sehr interessanten Historischen Roman veröffentlicht. Ihr Schreibstil ist leicht verständlich und fesselnd.
Realität und Fiktion sind so fein miteinander verflochten, dass man es kaum zu trennen vermag.
Ich denke dieser Roman ist für alle Bücherfreunde ein kleines Schmuckstück.

Bewertung vom 27.10.2021
Im Bann der Bilder / Der Traumpalast Bd.1
Prange, Peter

Im Bann der Bilder / Der Traumpalast Bd.1


ausgezeichnet

Die Geburtsstunde des deutschen Films

Berlin in den goldenen 20er Jahren. Alles ist im Wandel, alles ist im Aufbruch.
Der Bankier und Lebemann Konstantin Reichenbach hat eine Vision, gründet die Ufa und legt damit den Grundstein des deutschen Films.

Auch die Journalistin Rahel Rosenberg möchte neue Wege gehen. Wege die einer Frau bisher verschlossen waren.
Konstantin und Rahel begegnen sich eines Tages und ihr Leben nimmt eine große Wendung an.

„Der Traumpalast“ ist der neue, große Historische Roman von Peter Prange.
Für mich sind Peter Prange und Historische Romane untrennbar miteinander verbunden.
Ich staune immer wieder welch großes Wissen der Autor von der deutschen Geschichte hat und wie viel er seinen LeserInnen zu vermitteln vermag.

Mit seinem neuen Roman hat er sich dem Thema Film zugewendet.
Berlin der 20er Jahre ist ein interessanter Schauplatz.
Mit seinen Charakteren Konstantin und Rahel führt der Autor seine LeserInnen in die Welt des großen Films.
Konstantin gründet mit dem Geld seines Vaters die Ufa und legt somit den Grundstein des deutschen Films.
Es kommt die große Zeit des Stummfilms. Aber die Filme sind nicht nur zur Unterhaltung. Wie auch heute noch sind sie ein großes Medium um die Menschen in ihrem Denken zu beeinflussen.

In seinem Buch lässt Peter Prange auch einige historische Persönlichkeiten die Bühne betreten was das Buch sehr athenisch werden lässt.
Auch heute noch bekannte Namen aus dem Film trifft man in diesem Buch.

Peter Prange schildert die Zeit und auch seine Charaktere sehr genau. Er achtet auf alle kleinen Details.
Fiktion und Realität sind so fein miteinander verflochten, dass es so gut wie untrennbar ist.

„Der Traumpalast“ ist ein gewaltiges Werk mit über 800 Seiten.
Am Anfang habe ich ein bisschen gebraucht um meinen Lesefluß zu finden. Nach einigen Kapiteln war es dann schwer das Buch zur Seite zu legen.

Peter Prange verspricht für den Herbst 2022 eine Fortsetzung auf dir ich mich jetzt schon freue.

Bewertung vom 24.10.2021
Revolution der Träume / Wege der Zeit Bd.2
Izquierdo, Andreas

Revolution der Träume / Wege der Zeit Bd.2


ausgezeichnet

Die Geschichte geht aufregend weiter
Berlin gleicht einem Hexenkessel, überall brodelt es.
Der Kaiser ist gestürzt, die Revolution hat begonnen.
Mittendrin die drei Freunde Carl, Artur und Isi.
Wie verabredet treffen sie sich in Berlin wieder.
Hier wollen sie einen Neuanfang wagen.
Isi schließt sich dem Spartakus an, Artur der Unterwelt und Carl versucht sein Glück als Kameramann bei der UFA.
In seinem Roman „Revolution der Träume“ erzählt Andreas Izquierdo die Geschichte der drei Freunde Carl, Artur und Isi weiter.
Carl Friedländer hat schon im Krieg erste Erfahrungen als Kameramann gesammelt.
Jetzt träumt er von einer Stelle als Kameramann bei der UFA.
Dort wird er viele Größen der damaligen Filmszene kennenlernen.
Artur Burwitz hat schwere Verletzungen, innerlich wie äußerlich durch den Krieg erlitten.
Ihm gelingt während des Kaisersturzes ein großer Coup und er steigt zum Held der Unterwelt auf.
Isi Beese schließt sich dem Bund der Spartakus an.
Sie kämpft für eine bessere Zukunft, für ein besseres Land ohne Militär.
Eins haben alle drei gemeinsam, ihre Freundschaft die durch nichts zu erschüttern ist.
Der Autor erzählt die Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht von Carl.
Carl erzählt sein Leben und auch das seiner zwei Freunde.
Andreas Izquierdo beschreibt die Zeit nach dem 1. Weltkrieg sehr authentisch.
Er vermittelt die vielen Gefahren die in der Stadt lauern genauso intensiv wie die Armut und den Hunger.
Das Land kommt einfach nicht zu Ruhe.
Die alleinige Kriegsschuld der Deutschen und die hohen Reparationszahlungen sorgen für Unruhen im Volk.
Andreas Izquierdo schreibt so detailreich und gleichzeitig so unterhaltsam, dass man gar nicht merkt wie die Seiten dahinfliegen.
Wie schon „Schatten der Welt“ so ist auch „Revolution der Träume“ ein wunderschöner und detailreicher Roman. Man spürt die Liebe mit der, der Autor diese Geschichte zu Papier gebracht hat auf jeder Seite.
Für mich ist auch dieses Buch wieder ein besonderes Highlight.

Bewertung vom 04.10.2021
Die Frauen aus der Marktgasse / Atelier Rosen Bd.1
Lamballe, Marie

Die Frauen aus der Marktgasse / Atelier Rosen Bd.1


sehr gut

Liebe oder Freundschaft

Kassel im Jahre 1830.
Elise Rosen arbeitet bei ihrer Mutter im Putzmacher-Atelier.
Elises Hutkreationen sind in den höheren Kreisen beliebt.
So wird sie auch in das Haus der von Schönhoff’s bestellt und lernt dort Sybilla, die Tochter des Hauses kennen.
Sybilla ist mit dem Leutnant von Haynau verlobt, doch der verliebt sich in Elise.
Das stürzt Elise in einen großem Gewissenskonflikt.
Hegt sie doch auch Gefühle für den Leutnant, möchte aber die Freundschaft mit Sybilla nicht aufs Spiel setzten.

„Atelier Rosen – Die Frauen aus der Marktgasse“ ist der Auftakt einer neuen Buchreihe von Marie Lamballe.
Die Autorin beschreibt die Zeit um 1830 sehr realistisch. Man kann sich das Leben in Kassel zu dieser Zeit recht gut vorstellen.

Die Protagonisten sind gut getroffen.
Elise ist 20 Jahre und arbeitet als Putzmacherin im Atelier ihrer Mutter.
Sie hat mir auf Anhieb gut gefallen. Elise ist eine intelligente und lebensbejahende Frau.
Ihre Mutter Charlotte führt das Atelier mit harter Hand.
Am Anfang war mir Charlotte nicht so sympathisch was sich aber nach und nach gegeben hat.
Als unverheiratete Frau mit einem Kind hatte sie es in dieser Zeit bestimmt nicht einfach.
Sie ist immer von der Angst begleitet, dass das Atelier nicht mehr genug zum Leben abwirft.
Charlotte ist ja auch noch für ihre Mutter und für ihre zwei Angestellten Therese und Babette verantwortlich.
Die beiden Frauen bewohnen je eine kleine Kammer im Haus.
Auch Moritz, der Sohn von Thereses wohnt mit bei den Rosen.

Auch Sybilla von Schönhoff gefällt mir gut. Sie ist eine graue Maus und blüht richtig auf nachdem sie Elise kennengelernt hat.
Doch zwischen der Freundschaft der Frauen steht der Leutnant von Haynau.

Es macht viel Freude die Entwicklung der Charaktere mitzuerleben.
Es gibt einige Verwicklungen und böse Verleumdungen.

Marie Lamballe erzählt die Geschichte sehr authentisch. Man kann sich gut vorstellen, wie das Leben zu dieser Zeit war.
Ihr Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Es macht Spaß der Geschichte und den Charakteren zu folgen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band.